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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu weiteren Bedeutungen siehe Petkum Begriffsklarung Petkum plattdeutsch Petjem ist der ostlichste Stadtteil von Emden in Ostfriesland Das zuvor zum Landkreis Leer gehorende Petkum wurde im Jahre 1972 nach Emden eingemeindet Am 31 Dezember 2010 waren 1043 Einwohner registriert 1 PetkumStadt EmdenInoffizielles Wappen von PetkumKoordinaten 53 20 N 7 16 O 53 335 7 2722222222222 1 Koordinaten 53 20 6 N 7 16 20 OHohe 1 m u NNEinwohner 1043 31 Dez 2010 Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 26725Vorwahl 04921Karte Lage von Petkum im Emder StadtgebietLuftbild von der Ems aus gesehenDer Ort feierte 2006 sein 1200 jahriges Bestehen Wie ublich in Ostfriesland siedelten die ersten Bewohner auf Warften Da zu der Zeit bereits ein Wasserlauf in die Ems mundete geht man davon aus dass Petkum schon fruh in den von Ostfriesland ausgehenden Seehandel eingebunden war Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Gewasser 3 Schutzgebiete 4 Geschichte 4 1 Ortsname 4 2 Bis zum 20 Jahrhundert 4 3 20 Jahrhundert 5 Politik 6 Religion 7 Sehenswurdigkeiten 8 Wirtschaft und Infrastruktur 9 Bildung 10 Sport und Vereinsleben 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseLage BearbeitenPetkum grenzt im Westen an Widdelswehr sowie im Norden an Uphusen Ostlich von Petkum liegt die Gemeinde Moormerland im Landkreis Leer darin die Gemarkung Gandersum Petkum hat drei Nebenorte Ostlich des Ortskerns liegt die kleine Bauernsiedlung Petkumer Munte Petkumer Monche ein ehemaliges Vorwerk der Johanniter Kommende Muhde Zwischen Petkumer Munte und dem Dorf Gandersum im Landkreis Leer liegt das Emssperrwerk allerdings bereits auf dem Gebiet des Landkreises Nordlich des Orts befindet sich der Petkumer Hammrich mit mehreren Hofen Am Fehntjer Tief liegt zudem der fruhere Hof Petkumer Klappe der seinen Namen von der dort befindlichen Klappbrucke uber das Tief erhielt Der Petkumer Ortskern liegt in der Kleimarsch wohingegen ein schmaler Streifen Landes entlang des Emsdeichs der erst im 20 Jahrhundert eingedeicht wurde zur Kalkmarsch zahlt Im Deichvorland ist Rohmarsch zu finden Nordlich des Ems Seitenkanals und im Bereich Petkumer Munte findet sich Knickmarsch noch weiter im Norden der Petkumer Gemarkung abgelost von Pseudogley unterlagert von Kleimarsch sowie von Niedermoor mit Rohmarschauflage 2 Gewasser BearbeitenPetkum liegt unmittelbar an der Ems und verfugt uber einen kleinen Hafen mit einer kleinen Marina Von dort verkehrt taglich die Fahre Ditzum Petkum in das rheiderlandische Dorf Ditzum Nordlich des Ortskerns fliesst zudem der 1894 1897 erbaute Ems Seitenkanal entlang Gekreuzt wird der in Ost West Richtung verlaufende Ems Seitenkanal vom Petkumer Sieltief Das Sieltief bestand bereits um das Jahr 1600 3 und wurde spater begradigt Es fliesst zum Petkumer Siel das in den kleinen Hafen entwassert Das alte Siel ist das grosste Gewolbesiel an der ostfriesischen Kuste und wurde in den Jahren 1857 58 erbaut In den Jahren 1983 1987 wurde es durch ein neues leistungsfahigeres ersetzt Statt einer Durchflussbreite von 7 6 Metern ergibt sich seither eine von 12 4 Metern 4 nbsp Der Petkumer Fischereihafen links der Fahranleger mit der Fahre nach Ditzum nbsp Die Hafeneinfahrt von der Ems aus gesehenWeiter nordlich in der Petkumer Gemarkung und in etwa parallel zum Ems Seitenkanal fliesst das Fehntjer Tief Es handelt sich auf diesem Abschnitt um eine im 17 Jahrhundert angelegte kunstliche Erweiterung der Flumm eines naturlichen Flusschens in der Gemeinde Grossefehn Nach Anlegung des Westgrossefehns durch Emder Burger im Jahre 1633 wurde die Flumm die bis dahin in Richtung Oldersum floss durch einen Kanal erganzt der sie direkt mit Emden verband Von einer Stelle wenige Kilometer nordlich von Oldersum beim Hof Monnikeborgum wurde das Tief durch Ausheben kunstlich in Richtung Westen also Emden verlangert Dies geschah um den Abtransport des Torfs aus den Fehnen nach Emden zu verbessern Zwischen Petkum und Herrentor hiess das neu gegrabene Tief zunachst Sagemullers Tief und zwischen Petkum und Oldersum Grove von graben spater dann im Zuge einer Vereinheitlichung des Gewassernamens einfach Fehntjer Tief 5 Die Petkumer Gemarkung gehort wie alle Emder Vororte ostlich des Hafens an der Ems dem Entwasserungsverband Oldersum an 6 Schutzgebiete BearbeitenIn der Petkumer Gemarkung befinden sich die beiden einzigen Naturschutzgebiete der Stadt Emden Zur Ems hin welche uber eine Muhde zu erreichen ist dehnen sich Salzwiesen aus welche einer Vielzahl von heimischen Wasservogeln Brutplatze sichern Hier befindet sich das Naturschutzgebiet Petkumer Deichvorland Es ist 200 Hektar gross wovon 195 auf Emder Stadtgebiet entfallen und steht seit 1994 unter Naturschutz Das Deichvorland ist Teil des EU Vogelschutzgebietes Emsmarsch von Leer bis Emden 7 Seit 1975 steht das Bansmeer unter Naturschutz ein 0 24 km grosser See mit Schilfufern Geschichte BearbeitenOrtsname Bearbeiten Zur Namensherkunft existieren zwei verschiedene Herleitungen Zum einen konnte Petkum im 10 Jahrhundert als Pettinghem erwahnt aus Patjingas Hem Heim der Leute des Patjo herruhren oder aber aus dem zu Pado verscharften Rufnamen Bado also Bados Heim Die Endung um bedeutet Heim wie bei vielen anderen ostfriesischen Orten auch 8 Bis zum 20 Jahrhundert Bearbeiten Zur Zeit der Ostfriesischen Hauptlinge war Petkum ein Hauptlingssitz mit einer der fur Ostfriesland typischen Burgen worunter zumeist befestigte mehrstockige Steinhauser wie dasjenige in Bunderhee zu verstehen sind Als die Fehden der ostfriesischen Hauptlinge untereinander beendet waren und sich die Familie Cirksena gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt hatte wurde Ulrich Cirksena 1464 in den Reichsgrafenstand erhoben Nachdem ihm am 26 April 1465 die Familie des Snelger Houwerda als Hauptlinge von Uphusen und Wolthusen sowie dessen Verwandte die Hauptlinge von Oldersum gehuldigt hatten folgten am 10 Mai jenes Jahres auch weitere Hauptlinge aus der Umgebung von Emden darunter auch der Hauptling von Petkum 9 Der Ort behielt zur Zeit der ostfriesischen Grafen den Status einer Herrschaft Herrlichkeit und war damit in gewissem Umfang unabhangig von den Landesherren Von Kaiser Friedrich III erhielt die Hauptlingsfamilie Ripperda 1474 das Reichsfreiherrendiplom nbsp Stammwappen der Reichsfreiherren von RipperdaNach der Emder Revolution 1595 ging die Stadt Emden daran ihr ostliches Einzugs und Zugangsgebiet durch den Erwerb von Herrlichkeiten zu sichern Nacheinander erwarb sie von den teils verarmten Besitzern 1597 die Herrlichkeiten Wolthusen und Uphusen sowie in den Jahren 1629 bis 1631 die Herrlichkeiten Gross und Klein Borssum Jarssum Widdelswehr und schliesslich Oldersum mitsamt der umliegenden Ortschaften Gandersum Rorichum und Tergast Hintergrund dieser Kaufe war dass die Emder Stadtvater befurchteten die ostfriesischen Grafen konnten sich jener Herrlichkeiten bemachtigen um der Stadt die wichtigen ostlichen Land und Wasserwege sperren konnten Petkum blieb als einzige der Herrlichkeiten am Emsufer ostlich von Emden selbststandig und blieb bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts im Besitz der Familie Ripperda Da im deutlich calvinistisch gepragten Emden die Gottesdienste von lutherischen Glaubigen innerhalb der Stadtmauern verboten waren benotigten die Lutheraner der Stadt einen Ausweichstandort fur ihre Gottesdienste und fanden ihn in Petkum wo sich unter den Ripperda das lutherische Bekenntnis in der ansonsten stark reformiert gepragten Region beiderseits der Unterems durchgesetzt hatte Die Fahrten zu den Gottesdiensten uber mehrere Kilometer Marschland waren besonders im Winter und besonders fur altere Personen beschwerlich oft sogar unmoglich Es dauerte bis zum 18 Mai 1685 dass die reformierten Stadtoberen Emdens ein Indult unterzeichneten in dem den Lutheranern der Stadt die Ausubung ihres Gottesdienstes und der Bau einer Kirche genehmigt wurde allerdings unter weiterhin strengen Auflagen So hatte das Gotteshaus ausserhalb der Altstadt zu entstehen fundig wurden die Lutheraner in der Muhlenstrasse in Klein Faldern und bauten ein Haus um so dass es von aussen als Kirche nicht zu erkennen war und die Zahl der Abendmahlsgottesdienste war auf vier pro Jahr beschrankt einschliesslich eines Bussgottesdienstes am jeweiligen Abend zuvor Die erste Predigt fur die 300 Gemeindeglieder hielt am Reformationstag 1685 der Auricher Pastor Caspar Schepler am folgenden Tag beim Abendmahl unterstutzt vom Petkumer Pastoren Inno Reershemius 10 Bolo von Ripperda war 1675 Prasident der Ostfriesischen Landschaft 11 und wurde anschliessend Bevollmachtigter der Ostfriesischen Landstande und der Furstin von Ostfriesland am kaiserlichen Hof in Wien Kaiser Leopold I bestatigte am 3 September 1676 das Reichsfreiherrendiplom fur Bolo IV und das ganze Geschlecht von Ripperda Bolo IV wurde es gestattet das Wappen von Petkum mit seinem Familienwappen zu verbinden Das Wappen der Ripperda verwendete die Gemeinde Petkum bis zu ihrer Eingemeindung nach Emden 1972 nbsp Kolorierte Kupferstichkarte von Homann Nurnberg um 1718 zur Weihnachtsflut 1717Von der Weihnachtsflut 1717 war Petkum aufgrund seiner Lage an der Unterems zwar deutlich weniger betroffen als die nordlichen Kustenabschnitte der ostfriesischen Halbinsel Jedoch kamen auch in der Herrlichkeit nach einer zeitgenossischen Ubersicht des Predikanten Jacobus Isebrandi Harkenroth 12 14 Menschen ums Leben 60 Rinder ertranken und funf Hauser wurden vollig zerstort Mit Ostfriesland kam die Herrlichkeit Petkum im Jahr 1744 zu Preussen Aus preussischen Statistiken der Jahre 1805 06 geht hervor dass es in jenen Jahren in der Herrlichkeit 17 Bewohner ganzer Platze und je einen Bewohner eines halben und eines viertel Platzes also kleinerer Hofe gab Hinzu kamen 53 Warfsleute Kotter und Hausleute Neben dem Besitzer eines adligen Gutes gab es seinen Verwalter einen Prediger und dessen Kuster Die Einwohnerzahl der Herrlichkeit betrug 405 Zur Landwirtschaft und Fischerei mit zwei Fischern kam ein diversifiziertes Gewerbeleben hinzu So gab es im Handwerk funf Muller vier Schuster drei Zimmerleute jeweils zwei Schmiede Leinenweber Schneider Backer und Branntweinbrenner Des Weiteren gab es jeweils einen Kalkbrenner Ziegelstreicher Bottcher und Brauer Im Handel waren zwei Kramer ein Schiffer und funf Personen im Gastgewerbe tatig Fur die medizinische Versorgung war eine Hebamme zustandig 37 Personen verdienten zudem ihren Lebensunterhalt als Tagelohner In der Herrlichkeit befanden sich eine Muhle zwei Branntweinbrennereien vier Leinewebermanufakturen und eine Ziegelei In der Landwirtschaft waren 296 Stuck Rindvieh zu verzeichnen darunter zehn Ochsen und 61 Stuck Jungvieh 151 Schafe 83 Schweine und 91 Pferde Im Ackerbau konzentrierten sich die Landwirte auf Hafer und vor allem Raps bauten in geringerem Umfang aber auch Weizen Roggen Gerste Kartoffeln Erbsen und Bohnen an 13 Wahrend der Hannoverschen Zeit Ostfrieslands 1815 1866 war die Herrlichkeit Petkum dem Amt Emden angegliedert da Petkum kein eigenes Patrimonialgericht besass 14 Die Bahnstrecke Rheine Norddeich Mole als Teil der Hannoverschen Westbahn wurde in diesem Abschnitt in den 1850er Jahren gebaut Petkum erhielt jedoch keinen eigenen Bahnhof stattdessen wurde im nahe gelegenen Widdelswehr ein Bahnhof eroffnet der bis ins 20 Jahrhundert erhalten blieb 15 20 Jahrhundert Bearbeiten In den Jahren der Weimarer Republik wahlten die Petkumer zwar zunachst mit relativen Mehrheiten die Sozialdemokraten in den Spatjahren war allerdings wie uberall in Ostfriesland ein starker Ruck nach rechts zu verzeichnen So erhielten bei der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung die Sozialdemokraten 43 8 Prozent die national konservative DNVP 18 7 Prozent die nationalliberale DVP mit 16 7 Prozent und die links von der SPD stehende USPD 15 4 Prozent Bei der Reichstagswahl im Mai 1924 ergab sich eine Starkung des rechten Parteienspektrums die NSDAP erhielt aus dem Stand 9 5 Prozent der Wahlerstimmen Die Reichstagswahl 1928 sah in Petkum die SPD mit 40 6 Prozent erneut vorn gefolgt von der DNVP mit 22 5 und dem Landvolk mit 14 6 Prozent Rang vier nahm die KPD mit 12 1 Prozent ein SPD und auch KPD hatten besonderen Ruckhalt in den Hafenbetrieben Emdens von wo aus viele Petkumer zur Arbeit pendelten Bei der Reichstagswahl im Juli 1932 wurden die Nationalsozialisten auch in Petkum starkste Kraft vor der SPD Die Nationalsozialisten vereinigten 45 5 Prozent der Stimmen auf sich die SPD fiel auf 30 8 Prozent ab Die Kommunisten erzielten 12 9 und die DNVP 8 2 Prozent Da von diesen vier Parteien lediglich die SPD die Republik befurwortete und die anderen drei Parteien sie von rechts NSDAP DNVP oder links KPD bekampften bedeutet dies dass zwei von drei Wahlern in Petkum bei jener Wahl Parteien wahlten die die Abschaffung der Weimarer Republik befurworteten Bei der nur noch eingeschrankt als frei zu bezeichnenden Reichstagswahl im Marz 1933 erzielten die Nationalsozialisten 44 5 und die Sozialdemokraten 30 3 Prozent Die DNVP wurde bei jener Wahl mit 13 Prozent drittstarkste Kraft die Kommunisten lagen mit 10 4 Prozent auf Rang vier 16 Im Zuge der Auflosung des Landkreises Emden 1932 kam Petkum zusammen mit den westlich gelegenen Dorfern Widdelswehr und Jarssum sowie den ostlichen Nachbardorfern um Oldersum an den Landkreis Leer Wahrend des Zweiten Weltkriegs war nicht nur die Kernstadt Emdens ein Ziel im Luftkrieg Da sich in den Dorfern rund um Emden mehrere Flak Stellungen befanden waren diese ebenfalls Ziel von Luftangriffen Auch in Petkum gab es eine solche Batterie Der Ort wurde mehrfach wahrend des Krieges von feindlichen Flugzeugen beschossen Am 12 Januar 1941 gab es einen Angriff mit zwei Spreng und hunderten von Brandbomben die jedoch auf unbewohntes Gelande fielen und daher nur kleineren Flurschaden anrichteten Am 10 Februar fielen drei Spreng und viele Brandbomben wobei es lediglich zu kleinen Gebaudeschaden kam Zwei weitere Angriffe erfolgten Anfang Mai 1945 die zu leichteren Gebaudeschaden und solchen an den Telefonleitungen fuhrten In den letzten Kriegstagen wurde aus Petkum noch ein Frontort da die kanadischen und polnischen Truppen die auf Ostfriesland vorstiessen das Rheiderland erobert hatten Die Kriegsmarine evakuierte Soldaten uber die Ems und nutzten dazu auch die Zollschiffe Dollart und Fletum Sie wurden von feindlicher Artillerie beschossen und sanken in der Muhde des Petkumer Hafens Die Besatzung wurde jedoch gerettet 17 Auf der Brucke uber die Bundesstrasse damals Reichsstrasse wurde im Mai 1945 Emden kampflos an kanadische Truppen ubergeben 18 Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Petkum im ostfrieslandweiten Vergleich nur unterdurchschnittlich viele Ostvertriebene auf obschon Ostfriesland selbst deutlich unter dem niedersachsischen Landesdurchschnitt lag 1946 waren es 104 Vertriebene was einem Anteil von 11 4 Prozent entsprach bis 1950 stieg der Anteil auf 12 7 Prozent oder 123 Personen 19 Erklarbar wird dies dadurch dass Petkum wie das gesamte Umland Emdens bereits eine grossere Zahl von ausgebombten Emder Familien aufgenommen hatte 20 Petkum wurde bei der Niedersachsischen Gemeindereform die am 1 Juli 1972 in Kraft trat zusammen mit Widdelswehr aus dem Landkreis Leer ausgegliedert und in die Stadt Emden eingemeindet 21 Bei der Eingemeindung 1972 hatte Petkum 1008 Einwohner 22 Um die ortlichen Belange zu sichern erhielt Petkum einen Ortsrat und einen Ortsvorsteher Das Gremium und das Amt sind aber inzwischen aus Kostengrunden von der Stadt Emden aufgelost worden Durch die Eingemeindung Petkums und der anderen noch zum Teil landlich gepragten Vororte wuchs nicht nur der Anteil der Landwirtschaftsflachen am Stadtgebiet sondern auch die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe Emdens sprunghaft an Zudem waren nach der Kommunalwahl 1972 erstmals seit langer Zeit wieder drei Landwirte im Stadtrat vertreten 23 Politik BearbeitenWie ganz Ostfriesland und Emden im Besonderen ist Petkum seit Jahrzehnten eine Hochburg der SPD 24 Bereits bei der Bundestagswahl 1949 ergab sich eine relative Mehrheit fur die SPD Sie holte damals mehr als 30 Prozent der Stimmen wahrend die CDU unter 20 Prozent blieb 25 Bei der Bundestagswahl 1953 holten die Sozialdemokraten erneut die relative Mehrheit bei der Bundestagswahl 1969 dann die absolute Die Willy Brandt Wahl 1972 brachte den Sozialdemokraten Rekordergebnisse in Ostfriesland was auch auf Petkum zutraf Die SPD lag bei mehr als 60 Prozent der abgegebenen gultigen Stimmen wahrend die CDU weniger als 40 Prozent holte Der erste Ortsrat nach der Eingemeindung umfasste elf Mitglieder von denen sechs der SPD und funf der lokalen Wahlergemeinschaft angehorten Erster Ortsvorsteher wurde Hinrich Schoon SPD Nach der darauffolgenden Kommunalwahl 1976 ergab sich eine Anderung die Kommunale Wahlergemeinschaft stellte nun die Mehrheit Ortsvorsteher wurde Take Hulsebus der sich spater der CDU anschloss 26 Religion Bearbeiten nbsp St Antonius Kirche luth Die evangelisch lutherische Kirche stammt aus dem 13 Jahrhundert und birgt noch viele Elemente aus vorreformatorischer Zeit Ihr spatgotischer Chorraum besteht aus einem Polygon aus dem sogenannte Rippen nach oben hin ein mit quadratischen Feldern bestucktes Gewolbe erschaffen Noch heute besitzt die Gemeinde das sog Patronatsrecht Kirchenpatronat welches aber nicht ausgefuhrt wird 45 2 Prozent der Einwohner 481 gehoren der Lutherischen Kirche an 27 Evangelisch reformiert sind 265 Personen oder 24 9 Prozent Damit sind in Petkum uberdurchschnittlich viele Menschen lutherischen Glaubens in der Stadt bilden die Lutheraner nur knapp die Mehrheit vor den Reformierten 15 666 zu 14 767 Der katholischen Kirche gehoren 63 Einwohner an 5 2 Prozent Die restlichen 256 Einwohner 24 Prozent sind entweder konfessionslos oder gehoren einer anderen Glaubensrichtung an Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas Alte Siel von 1857 58 samt dem dazugehorigen Sielhaus einem landwirtschaftlichen Gebaude steht unter Denkmalschutz 28 Ebenfalls denkmalgeschutzt ist die Kirche Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie Hauptstrasse durch Petkum ist die Landesstrasse 2 von Neermoor uber Emden und Rysum nach Pewsum Bei dem Abschnitt zwischen Neermoor und der Emder Innenstadt also auch dem Borssumer handelt es sich um die ehemalige Bundesstrasse 70 die nach dem Bau der Bundesautobahn 31 entwidmet und zur Landesstrasse herabgestuft wurde Sie ist zweispurig ausgebaut und im Ortskern mit einem Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde versehen Von Petkum verkehrt die Fahre Ditzum Petkum in das am anderen Emsufer gelegene Dorf Ditzum in der Gemeinde Jemgum im Rheiderland Diese Fahre war fruher fur den Pendlerverkehr von einiger Bedeutung inzwischen liegt die Zahl der Berufspendler jedoch nur noch im niedrigen zweistelligen Bereich Eine touristische Nutzung Dollard Route herrscht vor 29 Petkum verfugt uber ein Siel zur Entwasserung in die Ems und liegt zudem am Ems Seitenkanal Dort gibt es auch einen kleinen Bootshafen Die Petkumer Gemarkung nordlich des Ems Seitenkanals besteht ausschliesslich aus Landwirtschaftsflachen die in erster Linie als Weiden genutzt werden Der offentliche Nahverkehr wird durch die Linie 16 des stadtischen Tochterunternehmens Stadtverkehr Emden sichergestellt Die Linie fuhrt von Petkum uber Widdelswehr Jarssum und Hilmarsum in Richtung Borssum In Borssum besteht Anschluss an die Linie 6 in Richtung Zentrum Hauptbahnhof Daruber hinaus verkehrt eine Linie der Bahn Tochtergesellschaft Weser Ems Bus vom Emder Hauptbahnhof uber Petkum Oldersum und Neermoor nach Leer Bildung BearbeitenDie Petkumer Kinder werden in der Grundschule Petkum Widdelswehr beschult weiterfuhrende Schulen befinden sich in Borssum Oberschule sowie im Stadtzentrum Emdens Johannes Althusius Gymnasium und Max Windmuller Gymnasium Sport und Vereinsleben BearbeitenIn Petkum sind u a folgende Vereine ansassig SV Petkum u a Fussball Trimm Dich Burgerverein Petkum Mannergesangsverein Windsbraut TTV Widdelswehr Tischtennis Wassersportverein PetkumLiteratur BearbeitenManfred Meinz Die Kirche zu Petkum Ostfriesische Kunstfuhrer Heft 2 Aurich 1964 Robert Noah Die Kirche in Petkum Ostfriesischer Kunstfuhrer Heft 15 Aurich 1990 Heinrich Schmidt Politische Geschichte Ostfrieslands Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 5 Verlag Rautenberg Leer 1975 ohne ISBN Bernd Kappelhoff Geschichte der Stadt Emden von 1611 bis 1749 Emden als quasiautonome Stadtrepublik Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 11 Verlag Rautenberg Leer 1994 ohne ISBN Ernst Siebert Walter Deeters Bernard Schroer Geschichte der Stadt Emden von 1750 bis zur Gegenwart Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 7 Verlag Rautenberg Leer 1980 DNB 203159012 darin Ernst Siebert Geschichte der Stadt Emden von 1750 bis 1890 S 2 197 Walter Deeters Geschichte der Stadt Emden von 1890 bis 1945 S 198 256 Bernard Schroer Geschichte der Stadt Emden von 1945 bis zur Gegenwart S 257 488 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petkum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung von Petkum in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen LandschaftEinzelnachweise Bearbeiten Stadt Emden Statistikstelle StatistikInfo 01 2011 1 2 Vorlage Toter Link www emden de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 18 August 2012 Vgl die Bodenubersichtskarte 1 50 000 des Niedersachsischen Landesamtes fur Bergbau Energie und Geologie Kartenserver www nibis lbeg de abgerufen am 14 Juli 2013 Theodor Janssen Gewasserkunde Ostfrieslands Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1967 ohne ISBN S 198 Integriertes landliches Entwicklungskonzept Region ostlich der Ems Prasentation mit Info zur Umgebung www ilek roede de Memento des Originals vom 31 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ilek roede de PDF Datei S 2 Theodor Janssen Gewasserkunde Ostfrieslands Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1967 ohne ISBN S 207 Verbandsgebietskarte www entwaesserungsverband oldersum de Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www entwaesserungsverband oldersum de PDF Datei abgerufen am 28 April 2013 Niedersachsischer Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz Naturschutzgebiet Petkumer Deichvorland www nlwkn niedersachsen de Arend Remmers Von Aaltukerei bis Zwischenmooren Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade Verlag Schuster Leer 2004 ISBN 3 7963 0359 5 S 178 Heinrich Schmidt Politische Geschichte Ostfrieslands Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 5 Verlag Rautenberg Leer 1975 ohne ISBN S 110 Bernd Kappelhoff Geschichte der Stadt Emden von 1611 bis 1749 Emden als quasiautonome Stadtrepublik Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 11 Verlag Rautenberg Leer 1994 ohne ISBN S 448 ff Die Prasidenten der Ostfriesischen Landschaft www ostfriesischelandschaft de abgerufen am 2 Mai 2013 Zitiert in Ernst Siebert Entwicklung des Deichwesens vom Mittelalter bis zur Gegenwart Ostfriesland im Schutze des Deiches Band 2 Verlag Deichacht Krummhorn Pewsum 1969 ohne ISBN S 334 f Karl Heinrich Kaufhold Uwe Wallbaum Hrsg Historische Statistik der preussischen Provinz Ostfriesland Quellen zur Geschichte Ostfrieslands Band 16 Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1998 ISBN 3 932206 08 8 S 136 145 375 429 593 und 619 Fridrich Arends Erdbeschreibung des Furstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes Emden 1824 Online in der Google Buchsuche S 278 abgerufen am 19 Mai 2013 Im Folgenden Arends Erdbeschreibung Benjamin van der Linde Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Widdelswehr PDF Datei S 3 abgerufen am 3 Mai 2013 Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Petkum PDF Datei S 4 abgerufen am 2 Mai 2013 Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Petkum PDF Datei S 1 abgerufen am 3 Mai 2013 Herbert Kolbe Als alles von vorne begann 1945 1946 Gerhard Verlag Emden 1985 ISBN 3 88656 006 6 S 15 Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Petkum PDF Datei S 1 abgerufen am 3 Mai 2013 Bernhard Parisius Viele suchten sich ihre Heimat selbst Fluchtlinge und Vertriebene im westlichen Niedersachsen Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 79 Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 2004 ISBN 3 932206 42 8 S 74 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 260 Bernard Schroer Geschichte der Stadt Emden von 1945 bis zur Gegenwart In Ernst Siebert Walter Deeters Bernard Schroer Geschichte der Stadt Emden von 1750 bis zur Gegenwart Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 7 Verlag Rautenberg Leer 1980 DNB 203159012 S 281 Bernard Schroer Geschichte der Stadt Emden von 1945 bis zur Gegenwart In Ernst Siebert Walter Deeters Bernard Schroer Geschichte der Stadt Emden von 1750 bis zur Gegenwart Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 7 Verlag Rautenberg Leer 1980 DNB 203159012 S 359 Klaus von Beyme Das politische System der Bundesrepublik Deutschland Eine Einfuhrung VS Verlag Wiesbaden 2004 ISBN 3 531 33426 3 S 100 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 28 Februar 2013 Die folgenden Angaben fur die Bundestagswahlen bis 1972 stammen von Theodor Schmidt Untersuchung der Statistik und einschlagiger Quellen zu den Bundestagswahlen in Ostfriesland 1949 1972 Ostfriesische Landschaft Aurich 1978 kartografischer Anhang Bernard Schroer Geschichte der Stadt Emden von 1945 bis zur Gegenwart In Ernst Siebert Walter Deeters Bernard Schroer Geschichte der Stadt Emden von 1750 bis zur Gegenwart Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 7 Verlag Rautenberg Leer 1980 DNB 203159012 S 271 422 Die Zahlen in diesem Abschnitt beruhen auf dem Statistik Info 4 2012 der Statistikstelle der Stadt Emden Online Memento des Originals vom 1 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www emden de PDF 4 7 MB abgerufen am 27 Februar 2013 S 7 Integriertes landliches Entwicklungskonzept Region ostlich der Ems Prasentation mit Info zur Umgebung www ilek roede de Memento des Originals vom 31 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ilek roede de PDF Datei S 2 Zahlen zur EmsfahreStadtteile von Emden Altstadt Barenburg Behordenviertel Bentinkshof Boltentor Borssum Conrebbersweg Constantia Friesland Fruchteburg Gross Faldern Harsweg Herrentor Jarssum Klein Faldern Larrelt Logumer Vorwerk Marienwehr Petkum Port Arthur Transvaal Tholenswehr Twixlum Uphusen Widdelswehr Wolthusen Wybelsum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petkum amp oldid 231878536