www.wikidata.de-de.nina.az
Jarssum ist ein kleiner Ortsteil mit historischem Dorfkern im Osten Emdens in der Nahe des Emsdeiches Die Stadt Emden zahlt Jarssum statistisch zum Stadtteil Widdelswehr Der Stadtteil hatte am 31 Marz 2009 insgesamt 1159 Einwohner davon jedoch nur der geringere Teil in Jarssum JarssumStadt EmdenKoordinaten 53 20 N 7 15 O 53 335555555556 7 2463888888889 0 Koordinaten 53 20 8 N 7 14 47 OHohe 0 mEinwohner 1159 31 Mrz 2009 Eingemeindung 1929Eingemeindet nach WiddelswehrPostleitzahl 26725Vorwahl 04921Karte Lage von Jarssum im Emder Stadtgebiet Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Gebiet 2 Entwicklung des Ortsnamens 3 Geschichte 4 Religion 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Gebiet Bearbeiten nbsp JarssumJarssum ist ein Warftendorf das etwa 6 5 Kilometer vom Stadtzentrum Emdens entfernt liegt Der Ort grenzt im Suden an die Ems und im Osten an Widdelswehr Insgesamt ist die Gemarkung 196 7 Hektar gross 1 Entwicklung des Ortsnamens BearbeitenErstmals wird der Ort im 10 Jahrhundert in der Urbare des Klosters Werden Gerzhem genannt Spatere Bezeichnungen waren Jarsum oder Jarrsum und heute sind die Schreibweisen Jarssum und Jarssum gelaufig 1 Der Name geht vermutlich auf den Rufnamen Gerad oder Gardi in Kombination mit um Heim zuruck 2 Geschichte BearbeitenFruhester Beleg fur die Anwesenheit von Menschen sind Webegewichte Spinnwirtel und Tonware der romischen Kaiserzeit und des Mittelalters Zur Zeit der Ostfriesischen Hauptlinge herrschte das Geschlecht der uber einen Grossteil des Ortes und ubte dort auch die Gerichtsbarkeit aus Sie war es auch die auf der Warft eine Burg errichten liess Im Jahre 1455 vertrieb Hauptling Wiard von Uphusen Aylt Sinets den letzten Herrscher aus dem Haus Synadisna Danach wechselte die Herrschaft mehrfach Nachdem Wiard Jarssum im Jahre 1472 seiner Tochter Occa von Oldersum zu ihrer Hochzeit mit Snegler Howerda dem Hauptling von Dam und Termunte schenkte ging der Besitz noch im selben Jahr nach dessen Tod noch in den Besitz der Familie Beninga uber Ab 1562 herrschte die Familie Frese uber den Ort Claas Nicolaus Freese Hauptling von Hinte verkaufte Jarssum schliesslich im Jahre 1631 fur 8316 Gulden an die Stadt Emden In den Jahren 1629 bis 1631 erwarb die Stadt umliegende Herrlichkeiten am rechten Ufer der unteren Ems Aus dem Besitz der Familie Frese in Uttum und Hinte kamen die Herrlichkeiten Gross und Klein Borssum spater auch Jarssum und Widdelswehr hinzu wofur Emden zusammen etwas mehr als 21 000 ostfriesische Gulden zahlte 1631 schliesslich erwarb Emden die flachengrosste seiner Herrlichkeiten Oldersum mitsamt dem umliegenden Dorfern Gandersum Rorichum Tergast und Simonswolde Dafur zahlte die Stadt rund 60 000 Reichstaler Bis auf die Herrlichkeit Petkum beherrschte Emden damit das gesamte untere rechte Emsufer 3 Die Erwerbungen aus geografisch strategischen Erwagungen vorgenommen sollten nach dem Willen der Emder Stadtfuhrung kunftig auch einem weiteren Zweck dienen Durch die Herrlichkeiten erhoffte sich Emden etwa ab 1636 Sitz und Stimme in der Ritterschaftskurie der Ostfriesischen Landschaft Erst nachtraglich hatten Althusius und andere gewitzte Juristen aus der Titulatur Burgermeister und Rat der Stadt Emden Herren und Hauptlinge zu Oldersum etc die die stadtischen Regenten zu Recht fuhren durften diese Moglichkeit das Gewicht der Stadt zu verstarken abgeleitet Trotz heftiger Auseinandersetzungen wurde Emden die Mitgliedschaft in der landstandischen Ritterkurie allerdings nicht zugestanden alle anderen aus dem Eigentum an den Herrlichkeiten sich ergebenden Herrschaftsrechte deren Inanspruchnahme von dem personlichen Adel nicht abhangig war standen der Stadt selbstverstandlich zu In Up und Wolthusen in Borssum und Oldersum sassen daher vom Rat eingesetzte Verwaltungs und Rechnungsbeamte sowie Richter die im Namen der Stadt als lokale Obrigkeit fungierten Alle Herrlichkeiten bildeten somit eigene Verwaltungsbezirke und waren kein integraler Bestandteil des eigentlichen Stadtgebietes Bernd Kappelhoff Geschichte der Stadt Emden von 1611 bis 1749 Emden als quasiautonome Stadtrepublik S 37 und 38 Im Jahre 1929 wurde Jarssum unter grossem Protest mit Widdelswehr zur Gemeinde Widdelswehr vereinigt und kam mit diesem aufgrund der Auflosung des Landkreises Emden im Jahre 1932 zum Landkreis Leer Am 1 Juli 1972 wurde die Gemeinde Widdelswehr in die Stadt Emden eingemeindet 1 4 Religion BearbeitenEine separate Konfessionsstatistik fur Jarssum gibt es nicht eine Ubersicht des Statistikamtes der Stadt Emden weist die Religionsangehorigen von Jarssum und Widdelswehr gemeinsam aus Demnach sind die 1108 Einwohner der Stadtteile uberwiegend evangelischen Glaubens Im Gegensatz zum gesamten Stadtgebiet uberwog jedoch die Zahl der evangelisch reformierten Glaubigen 430 gegenuber den Lutheranern 338 Zusammen machen sie also 768 der 1108 Einwohner aus was einem Anteil von 69 3 Prozent entspricht Katholischen Glaubens sind 61 Einwohner mithin 5 5 Prozent Einer anderen oder gar keiner Konfession gehoren die restlichen 279 Einwohner an 25 2 Prozent 5 Die evangelisch reformierte Jarssumer Kirche aus dem Jahre 1797 ist ein Nachfolgebau einer um 1300 errichteten Backsteinkirche Altester Ausstattungsgegenstand ist eine Glocke die um 1300 gegossen wurde und noch aus der alten Kirche stammt Sehenswurdigkeiten BearbeitenUnter Denkmalschutz stehen ausser der Kirche noch das daneben gelegene Kriegerdenkmal und eine Villa aus dem Jahr 1905 an der Leeraner Landstrasse 1 Literatur BearbeitenBernd Kappelhoff Geschichte der Stadt Emden von 1611 bis 1749 Emden als quasiautonome Stadtrepublik Verlag Rautenberg Leer 1994 ohne ISBN Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 11 Ernst Siebert Walter Deeters Bernard Schroer Geschichte der Stadt Emden von 1750 bis zur Gegenwart Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 7 Verlag Rautenberg Leer 1980 DNB 203159012Weblinks BearbeitenBeschreibung von Jarssum in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft Eintrag von Stefan Eismann zu Jarssum in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 24 Juni 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Benjamin van der Linde Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Jarssum Stadt Emden PDF 338 kB eingesehen am 23 Marz 2013 Arend Remmers Von Aaltukerei bis Zwischenmooren Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade Verlag Schuster Leer 2004 ISBN 3 7963 0359 5 S 116 Bernd Kappelhoff Geschichte der Stadt Emden von 1611 bis 1749 Emden als quasiautonome Stadtrepublik Verlag Rautenberg Leer 1994 ohne ISBN Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 11 S 37 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 260 Die Zahlen in diesem Abschnitt beruhen auf dem Statistik Info 4 2012 der Statistikstelle der Stadt Emden Online Memento des Originals vom 1 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www emden de PDF 4 7 MB abgerufen am 27 Februar 2013 S 7 Stadtteile von Emden Altstadt Barenburg Behordenviertel Bentinkshof Boltentor Borssum Conrebbersweg Constantia Friesland Fruchteburg Gross Faldern Harsweg Herrentor Jarssum Klein Faldern Larrelt Logumer Vorwerk Marienwehr Petkum Port Arthur Transvaal Tholenswehr Twixlum Uphusen Widdelswehr Wolthusen Wybelsum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jarssum amp oldid 231878964