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Die Kommende Muhde war eine Kommende der Johanniter in Ostfriesland Sie befand sich an der Einmundung der Leda in die Ems gegenuber von Leerort bei Leer Diese Lage ist namensgebend gewesen Muhde Mundung Muhde gehort neben Abbingwehr und Jemgum zu den bedeutenderen Hausern des Ordens in Ostfriesland Obwohl erstmals 1490 Ordensschwestern genannt werden durfte Muhde wie die anderen Niederlassungen des Ordens in Ostfriesland seit Grundung eine Doppelkommende gewesen sein 1 Landwirtschaftliche Gebaude auf dem Areal der ehemaligen Kommende Muhde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Johanniter grundeten die Kommende um 1284 auf altem Besitz des Klosters Werden den der Orden gekauft hatte 2 Erstmals wird sie am 8 September 1319 in einem Vergleich zwischen dem Johanniter Kapitel in Burgsteinfurt und den friesischen Komtureien unter der Bezeichnung Lethemuda urkundlich genannt Ein Name der sich auf die Lage der Kommende an der Mundung der Leda in die Ems bezieht Vor Ort bestand eine Vorgangersiedlung die bereits um 900 in einem Heberegister der Abtei Werden genannt wird 3 Durch seine Lage gelangte Muhde zu einigem Wohlstand Die Einmundung der Leda in die Ems war ein wichtiger Standpunkt fur die Emsschifffahrt Uber die Kommende bestand eine Verbindung der Johanniterniederlassungen in Bokelesch und Langholt nach Jemgum Zudem besass Muhde das Kirchenpatronat und damit moglicherweise auch Grundbesitz in Petkum seit 1408 und Mitling seit Beginn des 16 Jahrhunderts Weiterhin betrieben die Johanniter die Vorwerke Petkumermonken und Coldemuntje sowie ab etwa 1420 die Vorwerke von Halte an der Ems in Tergast Steenfelde und Rhaude und zudem wahrscheinlich ein Grashaus ebenfalls ein Vorwerk in Muhde 3 In den Besitz dieser Guter die zum Teil weit entfernt ausserhalb des Overledingerlandes lagen gelangte die Kommende in erster Linie durch Schenkungen 4 Diese bildeten die wirtschaftliche Basis der Kommende Einen Teil der Landereien bewirtschafteten die Johanniter selbst Weite Landereien verpachteten sie jedoch Dies bescherte Muhde erhebliche finanzielle Einnahmen In Muhde soll es der historischen Uberlieferung zufolge einen Jahrmarkt gegeben haben der moglicherweise zur Kirchweih abgehalten wurde Dort wurden wahrscheinlich Vieh und Landesprodukte sowie Holzwaren aus dem Munsterland verkauft Eindeutige Urkunden liegen hieruber aber nicht vor 5 Bei der Belagerung der gegenuber gelegenen Festung Leerort soll Muhde 1514 durch Truppen Heinrich I von Braunschweig Wolfenbuttel gebrandschatzt worden sein Wenige Jahre spater hielt um 1520 die Reformation Einzug in Ostfriesland Dies bedeutete das langsame Ende fur die Kommende Graf Enno II eignete sich einen Grossteil ihrer Besitztumer an indem er anordnete dass alle Monstranzen und Kelche alles Gold und Silber aus den Klostern und Kirchen in Ostfriesland abzuliefern seien 6 In Muhde beschlagnahmte der Graf die Vasa Sacra der Klosterkirche im Jahre 1528 Die Kommende blieb aber mit beschrankter Selbstandigkeit unter der Aufsicht des ostfriesischen Grafenhauses bestehen 3 Am 28 Januar 1561 verkaufte der letzte Komtur von Muhde Berend von Hage die Besitztumer der Kommende insgesamt etwa 180 ha Land sowie die Gebaude gegen die geringe Summe von 200 Talern und eine jahrliche Rente von 100 Talern die auch zur Ausbildung seines Sohnes genutzt werden sollten 7 Die Gebaude der Komturei Kapelle und Unterkunfte sowie Wirtschaftsgebaude verfielen langsam Ab 1556 wurden sie nach und nach wegen Baufalligkeit abgerissen Wenige Jahre spater wurde 1562 die Kapelle abgerissen die Steine wurden fur den Kirchenbau in Jemgum und fur die Befestigung von Leerort wiederverwendet Im Jahre 1566 war die Kommende vollstandig abgetragen Der Landbesitz des Kommende wurde zum graflichen Gut und in Pacht oder in Erbpacht vergeben Das Dorf Muhde besteht heute aus drei grossen Hofen und wenigen Privathausern Von der Kommende finden sich heute keine aufgehenden Mauerreste mehr Lediglich einige Kellerfundamente sind im Boden vorhanden Der Friedhof der Johanniterniederlassung wurde 1908 bei Ausschachtungsarbeiten entdeckt 3 Bis dato ist keine Ansicht der Anlage bekannt Vermutet wird dass die Kapelle und eine dreiflugelige Klausur ein Rechteck gebildet haben in dessen Innenhof das Klosterleben stattfand Um diese Anlage herum standen die Wirtschaftsgebaude 4 Literatur BearbeitenMarc Sgonina Muhde In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 3 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 959 3 S 1066 ff Enno Schoningh Der Johanniterorden in Ostfriesland Band LIV In Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands hrsg von der Ostfriesischen Landschaft in Verbindung mit dem Niedersachsischen Staatsarchiv in Aurich Aurich 1973 S 46 48 Hemmo Suur Geschichte der ehemaligen Kloster in der Provinz Ostfriesland Ein Versuch Hahn Emden 1838 S 119 ff Reprint der Ausgabe von 1838 Verlag Martin Sandig Niederwalluf 1971 ISBN 3 500 23690 1 Textarchiv Internet Archive Weblinks BearbeitenKloster Muhde Homepage der Gemeinde Westoverledingen abgerufen am 9 Mai 2011 Wilhelm Korte Die Johanniterkommende Muhde esklum reformiert de abgerufen am 23 November 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Streich Kloster Stifte und Kommenden in Niedersachsen vor der Reformation In Veroffentlichung der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen II Studien und Vorbereitungen zum Historischen Atlas Niedersachsen 30 Heft Hildesheim 1986 ISBN 3 7848 2005 0 gwdg de kloster PDF 1 2 Vorlage Toter Link wwwuser gwdg de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis S 100 abgerufen am 29 April 2010 Marc Sgonina Muhde In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 3 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 959 3 S 1066 ff a b c d Hermann Adams Driever Gemeinde Westoverledingen Landkreis Leer PDF 30 kB Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 24 Juni 2011 a b Informationen zu Kloster Muhde Westoverledingen de abgerufen am 29 April 2010 Hemmo Suur Amtmann zu Norden Geschichte der ehemaligen Kloster in der Provinz Ostfriesland Emden 1838 S 121 Heinrich Schmidt Politische Geschichte Ostfrieslands Rautenberg Leer 1975 S 171 Ostfriesland im Schutze des Deiches Band 5 Hemmo Suur Amtmann zu Norden Geschichte der ehemaligen Kloster in der Provinz Ostfriesland Emden 1838 S 120 121 53 205555555556 7 4188888888889 Koordinaten 53 12 20 N 7 25 8 O Ehemalige Johanniterkommenden in Ostfriesland Abbingwehr Boekzetel Burlage Burmonken Dunebroek Hasselt Heiselhusen Hesel Jemgum Langholt Muhde Tjuchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommende Muhde amp oldid 224197704