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Die Kommende Hasselt auch Kloster Hasselt genannt war ein ostfriesisches Ordenshaus der Johanniter Es lag sudostlich von Hesel im Moormerland und wurde erstmals 1319 im sogenannten Groninger Vergleich urkundlich erwahnt 1 Geschichte BearbeitenUber die Geschichte der Kommende ist wenig bekannt Die meisten Dokumente gingen wahrend der Reformation verloren und die Wustung der Ordensniederlassung wurde bisher nicht archaologisch untersucht Erstmals wird Hasselt im 10 Jahrhundert als Harsalae erwahnt Weitere uberlieferte Bezeichnungen sind Harsle 1319 Crucesignati in Herslo 1475 und Hasselt 1599 Die heutige Schreibung ist seit 1825 gelaufig Der Name wird als Zusammensetzung der altfriesischen Begriffe fur Ross oder baumbestandene Anhohe mit dem altfriesischen Grundwort fur Wald interpretiert Hasselt bedeutet demnach Rosswald oder Wald mit einzelnen Anhohen Namensgebend konnte aber auch eine Flur gewesen sein die durch Haselgebusche gepragt war 2 Der Ort lag an einem Sommerweg von Leer uber Holtland nach Uplengen und am alten Heerweg von Hesel nach Filsum und Stickhausen 2 Seit dem fruhen Mittelalter war Hasselt im Besitz des Klosters Werden 3 wurde aber vom Bischof zu Munster zu dessen Bistum damals der weitaus grosste Teil Ostfrieslands gehort kauflich erworben Es wird angenommen dass der Johanniterorden dem munsterschen Bischof die Hasselter Besitzungen abkaufte um dort ein Ordenshaus zu errichten 1 Zur Kommende gehorte auch ein Vorwerk in Nortmoor 1495 wurde die Kommende Hesel samt Vorwerk in Stikelkamp nach Hasselt inkorporiert wenig spater auch die Kommende Boekzetel 4 Die 1499 angeordnete Einverleibung der Kommende Hasselt einschliesslich ihrer Vorwerke in Hesel und Boekzetel kam hingegen wegen des Widerstandes der ostfriesischen Hauser nicht mehr zustande 4 Nach 1500 ging die Zahl der Konventualen in Hasselt zuruck Daraufhin verpachtete die Kommende ihre Vorwerke in Boekzetel und Stikelkamp moglicherweise auch diejenigen in Hesel und Nortmoor 4 Hasselt war eine Doppelkommende Darauf deutet die Erwahnung einer Ordensschwester im Jahre 1540 hin 2 Weitere Belege aus der Geschichte der Kommende liegen bis dato nicht vor 4 Nach der Reformation zog Graf Enno II alle Niederlassungen der Johanniter in Ostfriesland ein So auch Hasselt im Jahre 1528 Dabei nutzte der Graf offenbar eine altere landesherrliche Schutzgewalt uber den Orden 5 Die letzte Ordensfrau verliess die Kommende im Jahre 1545 1558 liess Enno II die Kirche und die anderen Gebaude abbrechen um Baumaterial fur den neuen Zwinger in Stickhausen zu gewinnen 2 Heute sind von der Kommende keine aufgehenden Mauerreste mehr erhalten Seit 1549 klagte der Johanniterorden in mehreren Prozessen vor dem Reichskammergericht um die Ruckgabe der Johanniterguter in Ostfriesland Am 3 September 1574 einigten sich beide Parteien auf einen Vergleich Die damals regierende Grafin von Ostfriesland Anna musste die Ordensguter Langholt und Hasselt mit allen Vorwerken Gulten Renten und andern Zubehorungen 6 zuruckgeben Die Besitztumer der Johanniter in Hasselt erhielten daraufhin adelsgleiche Steuerprivilegien und blieben weiterhin an zwei Heuerleute verpachtet Zwischen ihnen und dem Orden vertreten durch die Johanniterkomturei in Burgsteinfurt kam es seit 1720 zu einem Streit um den Status der Pachter der erst gelost werden konnte als die Pachter die Hofe schliesslich kauflich erwarben 2 Literatur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Hemmo Suur Geschichte der ehemaligen Kloster in der Provinz Ostfriesland Ein Versuch Hahn Emden 1838 S 121 Textarchiv Internet Archive Reprint der Ausgabe von 1838 Verlag Martin Sandig Niederwalluf 1971 ISBN 3 500 23690 1 Franz Korholz Hrsg Die Urbare der Abtei Werden an der Ruhr Bonn 1950 Enno Schoningh Der Johanniterorden in Ostfriesland Band LIV in der Reihe Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands herausgegeben von der Ostfriesischen Landschaft in Verbindung mit dem Niedersachsischen Staatsarchiv Aurich Aurich 1973 Carl Heinrich Lueg Die Kommende Hassel t des Malteserordens In Baldur Hermans Hrsg Die Sakularisation im Ruhrgebiet Ein gewalttatiges Friedensgeschaft Vorgeschichte und Folgen Edition Werry Mulheim an der Ruhr 2004 ISBN 3 88867 049 7 S 341 348 Marc Sgonina Hasselt Johanniter Doppelkommende In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 1 4 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 956 9 S 600 603 Einzelnachweise Bearbeiten a b Enno Schoningh Der Johanniterorden in Ostfriesland Aurich 1973 S 37 a b c d e Paul Wessels Hesel Samtgemeinde Hesel Landkreis Leer PDF 911 kB Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 13 Oktober 2012 Franz Korholz Hrsg Die Urbare der Werden an der Ruhr Bonn 1950 S 94 a b c d Marc Sgonina Hasselt Johanniter Doppelkommende In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 1 4 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 956 9 S 600 603 Heinrich Schmidt Politische Geschichte Ostfrieslands Rautenberg Leer 1975 S 171 Ostfriesland im Schutze des Deiches Band 5 Langholt Gemeinde Ostrhauderfehn Landkreis Leer PDF 553 kB Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft 53 28564 7 642107 Koordinaten 53 17 8 3 N 7 38 31 6 O Ehemalige Johanniterkommenden in Ostfriesland Abbingwehr Boekzetel Burlage Burmonken Dunebroek Hasselt Heiselhusen Hesel Jemgum Langholt Muhde Tjuchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommende Hasselt amp oldid 218559061