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Die Kommende Boekzetel auch Kloster Boekzetel genannt war eine ostfriesisches Kommende der Johanniter Sie lag im Mittelalter westlich des Boekzeteler Meeres in Ostfriesland Noch heute kennzeichnen drei dort liegende Gehofte mit dem Namen Boekzeteler Kloster den Besitz der ehemaligen Kommende Von den Hofen halbkreisformig umschlossen liegt zudem auf einer Warft ein Friedhof Die Fundamente von mittelalterlichen Mauerresten die sich von dem ostlich an den Friedhof grenzenden Hof bis unter den Friedhof hinziehen lassen vermuten dass dort die ehemalige Klosterkirche gestanden hat 1 Der Klosterfriedhof Geschichte BearbeitenVon den gut 30 Klostern die bis zur Reformation in Ostfriesland existiert haben gehort Boekzetel zu denen uber die am wenigsten bekannt ist Der Uberlieferung zufolge grundeten Benediktiner ein Kloster in Boekzetel das sie spater nach Kloster Thedinga verlegten Wann Boekzetel in den Besitz der Johanniter gelangte ist unbekannt Die Kommende wird bereits in einer Urkunde von 1319 als Boukesete erwahnt befand sich zu diesem Zeitpunkt also bereits im Besitz des Johanniterordens der damit nicht in einer vollkommenen Einode siedelte sondern zumindest zum Teil kultiviertes Land erhielt Uber die weitere Geschichte ist wenig bekannt 1499 sollte das Ordenshaus Boekzetel der Kommende Abbingwehr inkorporiert werden wurde dann aber Aussenhof der damals noch bestehenden Hasselter Kommende Mit der Auflosung der Hasselter Kommende durch Enno II ging auch Boekzetel in den Besitz des Grafen uber 1608 erhielten die Johanniter Hasselt und sein Vorwerk Boekzetel zuruck Erst 1806 liess der Konig von Holland dem Ostfriesland zu dieser Zeit unterstand die Guter einziehen und erklarte sie zur Staatsdomane 2 Im 17 Jahrhundert ging das Klostergut in Pacht an Familie Harsebrock aus Emden uber Mitglieder dieser Familie Caspar und Paul Harsebrock initiierten die Grundung des Boekzetelerfehns Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den Eigentumerfamilien Cramer Hoiten und Schinkel kaufte Jan Hansen Onken nach und nach die verbliebenen Teile des Klosterguts in den 90er Jahren des 18 Jahrhunderts ab 1791 Im Besitz der Familie Onken und ihrer Nachkommen blieben die Klosterhofe bis ins 20 Jahrhundert Im Juli 2011 fuhrte die Ostfriesische Landschaft im Auftrag der Gemeinde Moormerland eine geophysikalische Untersuchung durch Sowohl die Ergebnisse der geomagnetischen Untersuchung als auch die der elektrischen Widerstandsmessungen lieferten ein diffuses Bild Auf dem noch heute genutzten Friedhof erfassten die Archaologen vage Umrisse eines etwa 25 8 10 Meter grossen rechteckigen Bereichs Dort vermuten sie die Klosterkirche deren Langswande eine Fundamentbreite von 1 50 bis zwei Metern aufweisen Demnach konnte das Kirchenschiff sieben bis acht Meter breit gewesen sein Moglicherweise besass es an der nordlichen Langswand ein Querschiff das bei der Untersuchung im Suden nur angedeutet erschien Ebenfalls an der nordlichen Langswand befand sich eine Vorhalle Anhand der Widerstandsmessungen konnten die Archaologen auf der sudlich des Friedhofs gelegenen Wiesenflache eine geometrisch rechtwinklige Struktur erfassen die sich auf einer Flache von 36 m Lange in Ost West Richtung und einer Breite in Nord Sud von mindestens 15 m erstreckt Moglicherweise blieb dort im Boden eine massivere Fundamentmauer erhalten 3 Grosse Teile des fur die Klosterbebauung infrage kommenden Gebietes konnten jedoch nicht untersucht werden da sie mit landwirtschaftlichen Gebauden uberbaut sind 4 Literatur BearbeitenMarc Sgonina Boekzetel Benediktiner vor 1319 Johanniter In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 1 4 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 956 9 S 90 91 Walter Deeters Benediktinische Doppelkloster in Ostfriesland In Res Frisicae Ostfriesische Landschaft Aurich 1975 S 73 85 Enno Schoningh Der Johanniterorden in Ostfriesland Aurich 1973 S 32f Hemmo Suur Geschichte der ehemaligen Kloster in der Provinz Ostfriesland Ein Versuch Hahn Emden 1838 S 121 Reprint der Ausgabe von 1838 Verlag Martin Sandig Niederwalluf 1971 ISBN 3 500 23690 1 Textarchiv Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Enno Schoningh Der Johanniterorden in Ostfriesland Aurich 1973 S 32f Marc Sgonina Boekzetel Benediktiner vor 1319 Johanniter In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 1 4 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 956 9 S 90 91 Jan F Kegler C Schweitzer Boekzetelerfehn Gde Moormerland Ldkr Leer FStNr 2611 4 18 Geophysikalische Untersuchung auf dem ehemaligen Kloster Boekzetel PDF In Nachrichten des Marschenrates zur Forderung der Forschung im Kustengebiet der Nordsee Heft 49 2012 S 33 online abgerufen am 26 Juli 2017 Ostfriesische Landschaft Hrsg Jahresbericht 2011 S 50 Aurich 2012 53 336111111111 7 5063888888889 Koordinaten 53 20 10 N 7 30 23 O Ehemalige Johanniterkommenden in Ostfriesland Abbingwehr Boekzetel Burlage Burmonken Dunebroek Hasselt Heiselhusen Hesel Jemgum Langholt Muhde Tjuchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommende Boekzetel amp oldid 233116880