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Die Kommende Dunebroek war eine Kommende des Johanniterordens im aussersten Sudwesten des Rheiderlandes in Ostfriesland Sie hatte fur die Entwasserung der Region eine grosse Bedeutung und verfugte uber ein eigenes Siel 1 Weitere Besitztumer der Kommende waren ein Grashaus Vorwerk Dunebroek sowie verschiedene Hofe in Wymeer und Marienchor Obwohl erstmals 1510 Ordensschwestern genannt werden durfte Dunebroek wie die anderen Niederlassungen des Ordens in Ostfriesland seit Grundung eine Doppelkommende gewesen sein 2 Kommende Dunebroek im 17 JahrhundertKommende Dunebroek im 17 JahrhundertLage Dunebroeks unten rechts um 1630 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kunsthistorische Besonderheiten 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUber die Geschichte der Kommende ist wenig bekannt Das Archiv ging bis auf geringe Reste verloren 3 Die Johanniter grundeten ihre Niederlassung um 1300 Erstmals wird sie am 8 September 1319 im Groninger Vergleich zwischen dem Johanniter Kapitel in Burgsteinfurt und den friesischen Komtureien unter der Bezeichnung Wymaria urkundlich genannt Der Name bezieht sich auf das nahegelegene Dorf Wymeer in der heutigen Gemeinde Bunde Die Gebaude der Kommende lagen jedoch westlich des Dorfes in der Nahe der mittelalterlichen Heerstrasse von Bremen nach Groningen 900 m diesseits der heutigen niederlandischen Grenze 4 Einer Ansicht aus der Zeit um 1650 zufolge war die Kommende eine zweiflugelige Anlage mit einem oben offenen Turm mehreren Nebengebauden und einem von einer Mauer umgebenen Hof 1 Nordlich der Kommende erstreckte sich bis zum damals nur drei Kilometer entfernten Dollart ein weites sumpfiges Gelande der namensgebende Dunebrook Dieser Name wurde erstmals 1460 auf einer dort gegossenen Glocke der Kommende als dunabroeck genutzt und wird als Sumpf mit einzelnen Anhohen gedeutet 1 Im Suden schliessen sich grosse Moor und Heideflachen an Sudliche Grenze des Ordensbesitzes war die sogenannte Hillige Lohne ein mittelalterlicher Verbindungsweg zwischen der niederlandischen Gemeinde Bellingwolde und dem emslandischen Ort Rhede Im Westen begrenzte das Flusschen Lethe dessen Bett sich in etwa mit dem Verlauf der deutsch niederlandischen Grenze in diesem Gebiet deckt das Grundstuckseigentum der Niederlassung 4 Weite Teile des Besitzes waren Sumpfgelande dass die Johanniter trockenlegten und anschliessend als Wiesen oder Weiden nutzten Diese bildeten die wirtschaftliche Grundlage des Hauses Dabei kam der Viehhaltung die grosste Bedeutung zu Vorwerke gab es im Dunebroeker Grashaus in Wymeer und vermutlich auch in Marienchor 3 Bedingt durch seine Randlage an den Grenzen zum Emsland und zu den Niederlanden wurde die Kommende wiederholt Ziel von Angriffen Bei kriegerischen Auseinandersetzungen im Jahre 1492 liess der Bischof von Munster Heinrich von Schwarzburg Dunebrok berauben Wymeer sowie Weener plundern und niederbrennen Wahrend der Sachsischen Fehde beraubten Landknechte der Schwarzen Garde die Kommende Dunebroek Im Zuge Reformation eignete sich der ostfriesische Graf Enno II im Jahre 1528 Dunebroek wie auch die anderen Niederlassungen des Johanniterordens in Ostfriesland an Im Schmalkaldischen Krieg plunderten kaiserliche Truppen Karls V die Kommende 1 Das katholische Ordensleben der Kommende Dunebroek erlosch in der Zeit der Reformation um 1550 Ab diesem Jahr fanden in der Kirche die anscheinend erst kurz vor 1600 abgebrochen wurde protestantische Gottesdienste statt 3 Der Landbesitz der Johanniter in und um Dunebroek wurde zum graflichen Gut ab dem 2 Februar 1580 in Pacht und spater in Erbpacht vergeben Weitere Reste der Kommende blieben bis mindestens 1810 erhalten Der Eigentumer liess sie dann entfernen und durch ein Landhaus mit neuer Grabenanlage und Torhaus ersetzen Heute steht ein Bauernhof auf dem Gelande 1 Kunsthistorische Besonderheiten BearbeitenMit der Auflosung der Kommende in der Reformation gingen weite Teile der Ausstattung verloren Graf Enno II eignete sich einen Grossteil der Besitztumer der Kommende an und verkaufte diese anschliessend Erhalten blieb fur lange Zeit die um 1460 gegossene Glocke die moglicherweise ein Werk Ghert Klinghes ist Ihre Aufschrift lautete i de ere sunte johannis baptist da dunabroeck ano dni m ccc l x Sie wurde nach der Auflosung der Kommende in die Lutherkirche von Leer verbracht und wahrend des Ersten Weltkrieges im Jahre 1917 zerstort Der von Komtur Arnold 1511 in Auftrag gegebene silberne Messkelch zu Ehren des heiligen Johannes befindet sich als einziges erhaltenes Altargerat einer ostfriesischen Johhaniterkommende im Besitz der Wibadi Kirche in Wiegboldsbur Auf dem Kelchfuss befinden sich sechs Bogen von denen einer mit Wellen verziert ist auf denen ein Schiff schwimmt 3 Literatur BearbeitenMarc Sgonina Dunebroek Johanniter Doppelkommende In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 1 4 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 956 9 S 344 346 Enno Schoningh Der Johanniterorden in Ostfriesland Aurich 1973 Gerhard Streich Kloster Stifte und Kommenden in Niedersachsen vor der Reformation in Veroffentlichung der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen II Studien und Vorbereitungen zum Historischen Atlas Niedersachsen 30 Heft Hildesheim 1986 ISBN 3 7848 2005 0 Hemmo Suur Geschichte der ehemaligen Kloster in der Provinz Ostfriesland Ein Versuch Hahn Emden 1838 S 116 ff Reprint der Ausgabe von 1838 Verlag Martin Sandig Niederwalluf 1971 ISBN 3 500 23690 1 Textarchiv Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Paul Wessels Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Wymeer Gemeinde Bunde Landkreis Leer PDF 633 kB ostfriesischelandschaft de abgerufen am 29 April 2010 Gerhard Streich Kloster Stifte und Kommenden in Niedersachsen vor der Reformation In Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen II Studien und Vorbereitungen zum Historischen Atlas Niedersachsen 30 Heft Hildesheim 1986 ISBN 3 7848 2005 0 S 55 a b c d Marc Sgonina Dunebroek Johanniter Doppelkommende In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 1 4 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 956 9 S 344 346 a b Enno Schoningh Der Johanniterorden in Ostfriesland S 35 53 131723 7 193556 Koordinaten 53 7 54 2 N 7 11 36 8 O Ehemalige Johanniterkommenden in Ostfriesland Abbingwehr Boekzetel Burlage Burmonken Dunebroek Hasselt Heiselhusen Hesel Jemgum Langholt Muhde Tjuchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommende Dunebroek amp oldid 216836899