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Der fruher selbstandige Ort Wiegboldsbur Plattdeutsch Wiebelsbur in Ostfriesland ist seit der Gemeindegebietsreform die am 1 Juli 1972 in Kraft trat ein Ortsteil der Gemeinde Sudbrookmerland 2 Wiegboldsbur ist eine Reihensiedlung und liegt am Grossen Meer etwa 10 Kilometer nordwestlich der Seehafenstadt Emden Ortsvorsteher ist Jann Peters 3 WiegboldsburGemeinde SudbrookmerlandDer Ortsteil fuhrt kein eigenes WappenKoordinaten 53 27 N 7 21 O 53 453333333333 7 3433333333333 Koordinaten 53 27 12 N 7 20 36 OEinwohner 505 Apr 2021 1 Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 26624Vorwahl 04942Karte Lagekarte der Gemeinde SudbrookmerlandLuftbild 2013 links die Wibadi Kirche mit FriedhofLuftbild 2013 links die Wibadi Kirche mit FriedhofDie Muhle in Wiegboldsbur Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Geologie 2 Entwicklung des Ortsnamens 3 Geschichte 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie und Geologie BearbeitenWiegboldsbur liegt etwa drei Kilometer sudostlich von Georgsheil auf Hohen zwischen 0 2 Meter unter und 2 Meter uber Normalhohennull Das Reihendorf erstreckt sich entlang der Kreisstrasse 113 in unmittelbarer Nahe des Flusses Wiegboldsburer Riede im Ubergangsbereich von Marsch Geest und Moor 4 Entwicklung des Ortsnamens BearbeitenErstmals wird das Dorf im 9 Jahrhundert als Uuibodasholta und Wibodi silva im Abteiregister des Klosters Werden genannt Spater taucht es als Wibadeshof um 1250 Wilbaldingaszerspele um 1300 Wiboldeshoff Wibelsburen im ausgehenden 15 Jahrhundert Wiebelsbaur um 1700 sowie Wiegboldsbuhr und Wibelsbur im 18 Jahrhundert Weitere uberlieferte Varianten des Ortsnamens sind Wibolduskeriken und Wibbodeshoff Der Name des Ortsnamens wird als Zusammensetzung des Rufnames Wi g bald und Bur Bauerschaft gedeutet 4 Der Namen hat ein Gegenstuck im Groningerland mit dem nicht identifizierten Kirchspiel Wibadaskerikon oder Wigbaldeswerf Geschichte BearbeitenWiegboldsbur zahlt zu den altesten Gemeinwesen Ostfrieslands Die Besiedelung des Ortes begann wahrscheinlich schon im 7 Jahrhundert 5 auf drei kunstlich aufgeschutteten Warfen 4 Eine erste Kirche errichteten die Bewohner des Dorfes im 10 Jahrhundert Um 1250 begann der Bau der heutigen Kirche aus Backstein Im Brokmerbrief dem im 13 Jahrhundert niedergeschriebenen Gesetzbuch der Brocmanni der Einwohner des bis zum Ende des 12 Jahrhunderts urbargemachten Siedlungsgebietes westlich von Aurich steht in der 218ten Kure Die Brokmanner erheben dies zum Gesetz dass kein gedungenes Gefolge innerhalb des Wiegboldsburer Kirchspiels sein darf bei Strafe von acht Mark und bei Verlust des Hauses Das Verbot gedungenes Gefolge Soldner zu haben spricht dafur dass es sich bei dem Wiegboldsburer Kirchspiel um einen Ort handelte der unter besonderem Schutz stand Man darf daher davon ausgehen dass sich in Wiegboldsbur die Gerichtsstatte des Brokmerlandes befand Da sich solche Statten fast immer bei Kirchen befanden ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen das in unmittelbarer Nahe der Kirche Recht fur die Bewohner des Brokmerlandes gesprochen wurde Bis heute existiert an der Kirchenmauer noch ein Halseisen des Prangers Im Hochmittelalter entwickelte sich Wiegboldsbur zum Hauptort des so genannten Oprinerlandes Land an den Meeren und Gewassern 6 als dessen Versammlungsort das Dorf 1401 urkundlich erwahnt wird 4 Mit dem Aufstieg der Hauptlinge aus dem Hause tom Brok verlor Wiegboldsbur an Bedeutung Hauptort des Brookmerlandes war anschliessend Marienhafe 4 Die Cirksena die die Nachfolge der tom Brok antraten teilten ihren Herrschaftsbereich fur die Verwaltung in Amter Wiegboldsbur zahlte fortan zum Amt Aurich und bildete in diesem mit den Kirchspielen Engerhafe Victorbur Bedekaspel und Forlitz Blaukirchen die Sudbrookmer Vogtei dessen Hauptsitz Oldeborg war 7 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die Wibadi Kirche nbsp Die OrgelDie Wibadi Kirche wurde um 1250 auf einer Warf einem kunstlichen aufgeschutteten Hugel auf 1 15 Meter tiefen Fundamenten erbaut An gleicher Stelle hatte zuvor eine Holzkirche gestanden die abgebrannt ist Die aus Backstein erbaute Kirche gehort zu den sieben Sendkirchen also den altesten Kirchen des Brookmerlandes Die Orgel wurde 1818 1819 von Wilhelm Eilert Schmid mit acht Registern erbaut und ist noch nahezu original erhalten Seit 1985 tragt der alte Glockenturm wieder zwei Kirchenglocken nachdem eine im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen wurde Wann die Kirche ihren Namen erhielt und wer Wibadus war ist nicht zu klaren Unter dem Motto Natur erleben Natur verstehen bietet der NABU Schulbauernhof Woldenhof seit 2002 Schulklassen und Jugendgruppen die Moglichkeit naturnahe Landwirtschaft auf einem denkmalgeschutzten ostfriesischen Gulfhof aus dem Jahre 1858 selbst zu erleben In direkter Nachbarschaft zum Woldenhof Wolde aus ostfr Platt woel Sumpfland steht die Windmuhle Wiegboldsbur ein dreistockiger Galeriehollander von 1812 mit Windrose und Jalousieklappen die von einem Verein in ehrenamtlicher Arbeit erhalten wird Weblinks BearbeitenOrtschronisten der Ostfriesischen Landschaft Wiegboldsbur PDF 654 kB Schulbauernhof der Nabu in WiegboldsburEinzelnachweise Bearbeiten Zahlen und Daten Gemeinde Sudbrookmerland Abgerufen am 22 Januar 2023 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 260 Gemeinde Sudbrookmerland Ortsvorsteher abgerufen am 15 Dezember 2012 a b c d e Peter Feldkamp Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Wiegboldsbur PDF 654 kB eingesehen am 17 September 2012 Wolfgang Schwarz Morsaten Moorsiedler im fruhmittelalterlichen Norder und Brookmerland In Heinrich Schmidt Wolfgang Schwarz Martin Tielke Hrsg Tota Frisia in Teilansichten Hajo van Lengen zum 65 Geburtstag Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 2005 ISBN 3 932206 51 7 S 13 40 hier S 30 Jannes Ohling Hrsg Die Acht und ihre sieben Siele Kulturelle wasser und landwirtschaftliche Entwicklung einer ostfriesischen Kustenlandschaft Entwasserungsverband Emden Pewsum 1963 S 142 Sudbrookmerland de Die Geschichte des Brookmerlandes eingesehen am 17 September 2012 Ortsteile von Sudbrookmerland Bedekaspel Forlitz Blaukirchen Moordorf Moorhusen Munkeboe Oldeborg Theene Uthwerdum Victorbur Wiegboldsbur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiegboldsbur amp oldid 230083910