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Die evangelisch lutherische St Antonius Kirche im Emder Stadtteil Petkum stammt im Kern aus dem 13 Jahrhundert wurde in spateren Jahrhunderten jedoch mehrfach erweitert Aussenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Mittelalter gehorte Petkum zur Propstei Emden im Bistum Munster und hatte um das Jahr 1500 zwei Priester 1 Das Kirchenpatronat lag im 14 Jahrhundert bei der Familie Abdena aus Emden die die Burg Petkum bewohnten Im Jahr 1408 wurde der Kommende Muhde das Patronatsrecht ubertragen 2 Die Kirche wurde im 13 Jahrhundert erbaut erfuhr aber mehrere Erweiterungen und Umbauten So wurde der Chor in den Jahren um 1470 1480 als Stiftung von Gerd van Petkum dem letzten Hauptling des Ortes angebaut Im 15 Jahrhundert wurden die Kirchenfenster des Langhauses spitzbogig vergrossert Ein eingreifender Umbau des Hauptschiffs erfolgte um 1750 als man die West und Nordmauer neu auffuhrte zudem den westlichen Teil der Sudmauer Der Dachreiter auf dem Chor brannte im Jahr 1908 ab und sturzte zusammen mit der kleinen Glocke zu Boden 2 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Bemaltes NetzgewolbeDie Backsteinkirche wurde ursprunglich als rechteckige Apsis Saalkirche auf einer Warft errichtet Dass einige Mauerabschnitte an der Sudwand noch aus dem 13 Jahrhundert stammen ist an den grossen Backsteinen im Klosterformat erkennbar 3 Die meisten kleinen rundbogigen Fenster wurden durch grosse Spitzbogenfenster ersetzt Nur an der Nordwand blieben vier der ursprunglichen romanischen Fenster erhalten 4 Im Schiff wirken frei liegende Ankerbalken der Schubkraft der Decke entgegen Die Eingangsportale befinden sich in der 1750 erneuerten West und Nordseite Der polygonale Chor uberragt das Kirchenschiff und zeichnet sich durch spitzbogige Fenster mit Fischblasen Masswerk und machtigen Strebepfeilern aus Das Innere wird durch ein Netzgewolbe mit einem hangenden Schlussstein abgeschlossen Durch einen spitzbogigen Triumphbogen wird der Chor mit dem Schiff verbunden Der Grabkeller unter dem Chor ist heute nicht mehr zuganglich Nordwestlich erhebt sich der frei stehende Glockenturm des geschlossenen Typs der im Jahr 1802 an alter Stelle neu aufgefuhrt wurde 2 Er hat rundbogige Schallarkaden und wird durch eine offene Laterne bekront Die altere Glocke wurde um 1300 gegossen die andere 1970 von der Glockengiesserei Otto 2 Ausstattung Bearbeiten nbsp Spatgotisches Sandsteinrelief nbsp Blick in Richtung ChorDas Kirchenschiff wird heute durch ein Holztonnengewolbe abgeschlossen Im Chor wurden die spatgotischen Rankenmalereien zwischen den Rippenkreuzungen bei einer Renovierung in den Jahren 1960 bis 1962 wieder freigelegt Die roten Gewolberippen mit weisser Streifenbemalung imitieren Backstein In den ostlichen Gewolbekappen ist Christus mit zwei Heiligen dargestellt deren Oberkorper aus Blutenkelchen hervortreten 3 Die zwolf Sandsteinplatten sind zwischen 1484 und 1795 datiert 2 Zu den historischen Ausstattungsmerkmalen zahlt ein zweigeteiltes Sandsteinrelief aus der Erbauungszeit des Chores Seit 1993 hangt es an der Nordwand gegenuber der Kanzel zuvor war es im Fussboden des Chors eingelassen Unter dem Rundbogen wird der Gekreuzigte mit Maria und Johannes im unteren Teil eine Mondsichelmadonna im Strahlenkranz mit den Aposteln Thomas und Bartholomaus dargestellt das Stifterpaar kniet vor den Aposteln vermutlich Gerd van Petkum der Stifter des Chors und seine Frau 4 Der Taufstein wurde im 13 Jahrhundert gefertigt und ist nach dem Typ des Bentheimer Sandsteins gestaltet Zwei Friese aus stilisierten Weinranken werden durch Fischgratenbander getrennt 5 Eine romanische Grabplatte in Trapezform zeigt ein Keulenkreuz zwischen zwei Krummstaben 5 Die Grabplatten von Junker Ocko 1490 und von Gerd van Petkum 1478 sind im Chor aufgestellt Orgel Bearbeiten nbsp Grotian Orgel auf der WestemporeDie Orgel wurde zwischen 1692 und 1706 vom Auricher Orgelbaumeister Valentin Ulrich Grotian mit 14 Registern auf zwei Manualen und angehangtem Pedal gebaut 1837 reparierte Gerd Sieben Janssen das Instrument Eingreifend war 1957 bis 1962 im Zuge einer Umsetzung von der Ost auf die Westseite der Kirche der Umbau der Orgel durch Alfred Fuhrer der dem Zeitgeist entsprechend etliche Register und die Traktur ersetzte 1989 1990 erfolgte eine grundliche Uberarbeitung durch die Krummhorner Orgelwerkstatt die sie klanglich dem Original wieder naherbrachte Gegenwartig wird eine Rekonstruktion auf den ursprunglichen Zustand durch die Orgelwerkstatt Wegscheider durchgefuhrt Hierzu wurde das Instrument im Mai 2021 abgebaut Die Wiedereinweihung erfolgte am 4 November 2023 Erhalten sind neben dem Gehause funf originale Register in teils stark veranderter Form Die rekonstruierte Disposition wurde um ein selbststandiges Pedal erganzt und lautet wie folgt 6 I Hauptwerk CDE c3Principal 8 Quintadena 8 Octav 4 Nassat 3 Octav 2 Spitzfloit 2 Sexquialter IIMixtur IV VITrompet B D 8 II Brustwerk CDE c3Gedact 8 Rohrfloit 4 Waldfloit 2 Quintfloit 1 1 2 Regal 8 Scharf IVSternTremulant Pedal C d1Subbass 16 Octav 8 Octav 4 Trompet 8 Koppeln II I Schiebekoppel 2 SperrventileSiehe auch BearbeitenListe der historischen Kirchen in OstfrieslandLiteratur BearbeitenManfred Meinz Die Kirche zu Petkum Ostfriesische Kunstfuhrer Heft 2 Aurich 1964 Hans Bernd Rodiger Menno Smid Friesische Kirchen in Emden Leer Borkum Mormerland Uplengen Overledingen und Reiderland Band 3 Verlag C L Mettcker amp Sohne Jever 1980 S 38 f Robert Noah Die Kirche in Petkum Ostfriesische Kunstfuhrer Heft 15 Aurich 1990 Hermann Haiduck Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Kustenraum 2 Auflage Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebs GmbH Aurich 2009 ISBN 978 3 940601 05 6 S 196 198 f 201 ff 218 Gottfried Kiesow Architekturfuhrer Ostfriesland Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2010 ISBN 978 3 86795 021 3 S 56 57 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Antonius Kirche Emden Petkum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ev luth Kirchenkreis Emden Leer Emden Petkum Nordwestreisemagazin Petjemer Kark plattdeutsch Einzelnachweise Bearbeiten Menno Smid Ostfriesische Kirchengeschichte Selbstverlag Pewsum 1974 S 42 Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 6 a b c d e Nordwestreisemagazin Petjemer Kark plattdeutsch gesehen 24 Juni 2011 a b Gottfried Kiesow Architekturfuhrer Ostfriesland Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2010 ISBN 978 3 86795 021 3 S 56 a b Genealogie Forum Petkum Memento vom 22 Marz 2016 im Internet Archive a b Gottfried Kiesow Architekturfuhrer Ostfriesland Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2010 ISBN 978 3 86795 021 3 S 57 Orgelwerkstatt Wegscheider abgerufen am 18 Dezember 2022 53 333694444444 7 2734444444444 Koordinaten 53 20 1 3 N 7 16 24 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Antonius Kirche Petkum amp oldid 238780281