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Erich Drescher 26 September 1894 in Laar Grafschaft Bentheim 13 Dezember 1956 in Leer war ein deutscher Politiker NSDAP Erich Drescher Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenNach dem Besuch der Volksschule in Bienenburg am Harz der Mittelschule und der Oberrealschule in Hameln legte der Sohn eines Zollbeamten im Februar 1913 die Reifeprufung ab Von April 1913 bis Marz 1914 gehorte er dem Fusilierregiment 73 an aus dem er als Offiziersaspirant ausschied Am 1 April 1914 trat er in die Zollverwaltung ein Ab 1914 nahm Drescher am Ersten Weltkrieg teil in dem er zweimal verwundet wurde darunter einmal am 27 Dezember 1914 schwer Diese schwere Hirnverletzung infolge einer missgluckten Ubung an Handgranaten zog einen langeren Lazarettaufenthalt mit rehabilitativer Behandlung nach sich Am 1 September 1916 kehrte er in die Zollverwaltung zuruck nachdem er kriegsdienstuntauglich aus der Armee ausgeschieden war Bis zum Zollinspektor befordert wurde Drescher 1929 zum Bezirkszollkommissar in Leer ernannt Im August 1929 begann er sich in der NSDAP zu betatigen er trat zum 1 Oktober 1930 der Partei bei Mitgliedsnummer 323 346 1 und gehorte zu den Mitbegrundern der NSDAP Ortsgruppe in Leer Im Dezember 1930 wurde er zum Bezirksleiter der Partei ernannt Im Juli 1932 folgte die Ernennung zum Kreisleiter und im Juli 1933 die Beforderung zum Gauinspekteur 2 1933 war er kurzzeitig Mitglied im Provinziallandtag der Provinz Hannover Nach der Absetzung des bisherigen Burgermeisters Erich vom Bruch durch Nationalsozialisten amtierte Drescher von Marz 1933 bis September 1934 zunachst als Staatskommissar dann durchgehend bis zur Befreiung vom Nationalsozialismus im Fruhjahr 1945 als Burgermeister der Stadt Leer Zu seinen ersten Amtshandlungen zahlte die Gleichschaltung der Verwaltung In diesem Zusammenhang war er mitschuldig am Selbstmord seines Amtsvorgangers vom Bruch 2 Als Burgermeister war er unter anderem fur die Organisation der Reichspogromnacht in Leer verantwortlich 3 Danach uberwachte er in Zusammenarbeit mit der ortlichen SA den Abtransport von Mannern der Judischen Gemeinde Leer in das KZ Sachsenhausen 2 Von Marz 1936 bis zum Ende der NS Herrschaft im Fruhjahr 1945 sass Drescher als Abgeordneter fur den Wahlkreis 14 Weser Ems im nationalsozialistischen Reichstag 2 Daneben war er Mitglied des Kreisausschusses des Kreises Leer Zudem war er Herausgeber der Ostfriesischen Tageszeitung die er in der Endphase des Zweiten Weltkrieges als Sprachrohr fur seine NS Durchhalteparolen nutzte Nach Kriegsende befand er sich in alliierter Internierung Krankheitsbedingt entlassen bestritt Drescher zunachst seinen Lebensunterhalt mit landwirtschaftlichen Tatigkeiten und ab 1951 als Nachtwachter in einem Betrieb Wegen seiner Beteiligung an den Novemberpogromen wurde er durch das Schwurgericht Aurich zu einer Haftstrafe verurteilt die jedoch infolge medizinischer Gutachten eingeschrankte Verantwortlichkeit auf 21 Monate Zuchthaus festgesetzt wurde Durch die Internierungshaft galt die Strafe als abgegolten Erfolglos bewarb er sich um eine Wiederanstellung bei der Stadtverwaltung Schliesslich arbeitete er ab 1956 wieder als Nachtwachter und starb auf dem Arbeitsweg an Herzversagen 2 Nach dem Tod Dreschers wurde in der Gemeinde Leer ein hartnackiger Streit um die Frage gefuhrt ob ein Bild Dreschers in der Galerie der Burgermeister der Stadt im Rathaus Altbau verbleiben sollte Dieser Streit wurde erst im Dezember 2000 beigelegt als man die Galerie in Ehrengalerie der Amtstrager umbenannte und Dreschers Bild entfernte 4 Literatur BearbeitenJoachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Gunther Robra Erich Emil August Drescher In Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Zweiter Band Herausgegeben im Auftrag der Ostfriesischen Landschaft von Martin Tielke Ostfries Landschaftliche Verlags und Vertriebsgesellschaft Aurich 1997 ISBN 3 932206 00 2 S 80 82 Beatrix Herlemann Helga Schatz Biographisches Lexikon niedersachsischer Parlamentarier 1919 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 222 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2004 ISBN 3 7752 6022 6 S 90 Weblinks BearbeitenErich Drescher in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 6840436 a b c d e Gunther Robra Erich Emil August Drescher In Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Zweiter Band Aurich 1997 S 80 82 Michael Rademacher Die Kreisleiter der NSDAP im Gau Weser Ems 2005 S 298 Herbert Obenaus Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen 2005 S 956 Normdaten Person GND 130490806 lobid OGND AKS VIAF 15879373 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Drescher ErichKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 26 September 1894GEBURTSORT Laar Grafschaft Bentheim STERBEDATUM 13 Dezember 1956STERBEORT Leer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Drescher Politiker amp oldid 231574171