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Dieser Artikel behandelt den Berg Lausche fur Informationen uber den US amerikanischen Politiker siehe Frank J Lausche Die Lausche tschechisch Luz obersorbisch Lysa ist mit 792 6 m u NHN der hochste Berg im Zittauer Gebirge und im gesamten Lausitzer Gebirge sowie die hochste Erhebung in Deutschland ostlich der Elbe Lausche LuzLausche von NordenHohe 792 6 m u NHN 1 Lage Grenze Sachsen Deutschland TschechienGebirge Zittauer Lausitzer GebirgeDominanz 25 8 km Cerna hora 811 m Jeschkengebirge nordlicher Nachbar des Jeschken 2 Schartenhohe 368 m E 442 nordostlich von Jitrava 2 Koordinaten 50 50 56 N 14 38 49 O 50 848972222222 14 646944444444 792 6 Koordinaten 50 50 56 N 14 38 49 OLausche Sachsen Typ KegelbergGestein absteigend Phonolith Tephrit Schlackentuff und SandsteinAlter des Gesteins Tertiar und OberkreideBesonderheiten Hochster Berg des Zittauer Lausitzer GebirgesAussichtsplattform Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Geschichte 3 Die Sage vom Wundervogel auf der Lausche 4 Geologie 5 Flora und Fauna 6 Tourismus 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDie Lausche erhebt sich uber dem Dorf Waltersdorf auf nordlicher und der kleinen Siedlung Myslivny Jagerdorfel auf sudlicher Seite Direkt uber den Bergrucken verlauft die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Tschechien 700 Meter ostlich des Gipfels befindet sich der Pass Wache Straz 2 Am nordlichen Fuss liegt in der vom Kohlflossel durchflossenen Eisgasse die Siedlung Neue Sorge mit dem Sorgeteich Westlich erhebt sich die Finkenkoppe im Nordwesten der Weberberg Geschichte BearbeitenWegen der augenfalligen Gestalt hiess der Berg noch 1538 im Waltersdorfer Kirchenbuch Spitzer Stein auch Spitzberg war gebrauchlich Erst 1631 tauchte die heutige Bezeichnung Lausche auf und verdrangte bis ins 19 Jahrhundert die vormaligen Der Name leitete sich entweder vom alttschechischen louce fur Scheidung Trennung Grenze ab oder von luschen was auf Wild lauern im Verborgenen liegen bedeutet Bis ins 20 Jahrhundert sprachen die Einwohner von Waltersdorf und Grossschonau vom Mittagsbarg wobei Mittag als Synonym fur Suden zu verstehen ist 3 4 5 Vom 16 bis ins 20 Jahrhundert wurde am Nordhang in bedeutendem Umfang Sandstein abgebaut Namen wie Wandebruchstiege und Steinbruchweg erinnern bis heute daran Verwendung fand der Naturstein z B als Turstock oder fur Steinmetz und Bildhauerarbeiten Johann Benedict Carpzov berichtete 1719 in seinem Buch Neueroffneter Ehren Tempel merckwurdiger Antiquitaten des Marggraffthums Ober Lausitz von mehreren Erzabbauversuchen an der Lausche und dem benachbarten Butterberg Sie sollen bis ins Jahr 1538 zuruckzuverfolgen sein gewonnen wurde u a Silbererz 6 3 Die touristische Erschliessung des Berges ist eng mit Carl Friedrich Mathes verbunden Gab es zuvor nur einen steilen Pfad am Osthang legte der Waltersdorfer Kramer und Schuhmacher 1805 einen weiteren Wanderweg zum und einen Rastplatz auf dem Gipfel an Angeblich ein Traum inspirierte ihn 1823 den serpentinigen Lausitzer Weg und die Lausche Baude zunachst ein einfaches Holzhauschen zu errichten Bis zur Erteilung der Schankkonzession am 31 Juli 1824 kam noch ein Pavillon hinzu Zur Wasserversorgung diente der 1823 in Stein gefasste Lauscheborn eine Quelle im mittleren Nordhang Die 120 Hohenmeter wurden mittels Eseln uberwunden 2005 wurde die Einfassung des Borns erneuert 4 5 7 Mit Inseraten in den Priviligierten Zittauischen Nachrichten sprach Mathes wanderfreudige Naturfreunde an pries besonders Aussicht Sonnenunter und aufgange Die Werbung fuhrte zu einem sprunghaften Anstieg der Besucherzahlen 1825 baute er eine Kegelbahn und 1830 einen Tanzplatz hinzu Zeitgenossen berichteten von Harfnerinnen Drehorgelspielern und Tanzen zum Geigenspiel Ab Mai 1831 verkaufte Ignaz Krische Glaswaren als Souvenir am 15 Mai 1881 feierte der Steinschonauer sein 50 jahriges Gipfeljubilaum Der Blick von der 1833 angefugten kleinen Aussichtstribune wurde vielfach mit jenem von der Schneekoppe gleichgesetzt 4 5 Um die Mitte des 19 Jahrhunderts hielten Mitglieder der Freikirche Bergpredigten auf der Lausche ab 1851 weilte Ferdinand der Gutige im Schloss Zakupy Reichstadt und unternahm Ausfluge in die Umgebung Extra fur den osterreichischen Kaiser wurde der Bohmische Weg in Serpentinen uber den Sudhang gefuhrt Da dieser Zugang bequemer war als der nordliche wahlte ihn spater nicht nur Friedrich August II Konig von Sachsen auch die Eselsgespanne holten das Wasser fur die Baude jetzt vom Lauschebrunnen 4 5 Nach mehreren Um und Neubauten durch die Nachkommen von Carl Friedrich Mathes konnten die Gaste der Lausche Baude zwischen dem Sachsischen Gastzimmer und den Bohmischen Stuberl wahlen Die Namen waren nicht zufallig gewahlt denn mitten durch den Hausflur fuhrte die Staatsgrenze zwischen dem Konigreich Sachsen und dem Kaisertum Osterreich ahnlich den Bauden auf dem Hochwald Sudgipfel Bezahlt wurde in beiden gangigen Wahrungen 4 Im Rahmen der koniglich sachsischen Triangulation war die Lausche Station 5 des Netzes 1 Ordnung Mitteleuropaische Gradmessung Nach Erteilung der Baugenehmigung am 8 Mai 1863 errichtete der sachsische Gradmessungskommissar Christian August Nagel im Oktober 1863 eine der spater nach ihm benannten Saulen Der Baugrund lag auf bohmisch osterreichischem Gebiet heute Ceska republika die Baukosten betrugen 826 Mark Der sachsische Vermessungspfeiler wurde 1941 abgerissen zeitweise existierte auch ein zweiter bohmischer Pfeiler 1936 und 1962 fanden auf dem Gipfel astronomische Beobachtungen statt 8 Die steigenden Besucherzahlen liessen die alte Berggaststatte zu klein werden Dank des Einsatzes mehrerer sachsischer Vereine konnte 1892 eine neue grossere Lausche Baude errichtet werden getrennt in einen deutschen und einen osterreichischen Teil Im ersteren wurde Zittauer im zweiten Bohmisch Zwickauer Bier ausgeschenkt Die Gastraume waren behaglich mit Kachelofen holzernen Wanden und ausgestopften Vogeln ausgestattet Gleichzeitig entstanden direkt in der Mitte des Gebaudes ein zehn Meter hoher holzerner Aussichtsturm sowie die heutige Ausfuhrung des Lausitzer Wegs auf der Nordseite 4 5 Schon vor dem Jahr 1900 rodelten die Waltersdorfer Kinder mit ihren Kasehitschen oberlausitzer Wort fur einen einfachen holzernen Kinderschlitten den steilen Nordhang herab dies gilt als Beginn des hiesigen Wintersportgebiets 1898 initiierte der Lauschenwirt nach Vorbildern aus dem Riesengebirge ein Hornerschlittenrennen Seit den 1930er Jahren beherrschten vor allem am Sonntag die Skisportler die Hange 1969 wurden drei alpine Skipisten angelegt die westliche fur Slalom die mittlere fur Riesenslalom und die ostliche unterhalb der Hubertusbaude fur Abfahrtslauf die beiden letzteren mit Lift 4 5 9 Die 1923 oder 1928 errichtete Lausche Sprungschanze ermoglichte nach Umbauten 1955 56 Weiten von 50 Meter Der obere Teil des Aufsprungs bestand aus einer Holzkonstruktion 1972 wurde die Sportstatte wegen Baufalligkeit abgebrochen Erhalten blieb der holzerne Kampfrichterturm der heute als Skiheim des Alpinen Skivereins Lausche e V dient 4 7 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1939 1945 sperrten Stacheldrahtzaune die Staatsgrenze ab Der Touristenstrom auf den Gipfel und ins Berggasthaus damalige Eigentumerin Alma Goldberg versiegte Am 8 Januar 1946 besuchten viele Waltersdorfer eine Landfilmvorstellung Beim Wechsel der Filmrollen gegen 18 Uhr sprach sich die Schreckensnachricht schnell herum die Lausche Baude brennt Nach dem weithin sichtbaren Feuer blieben nur die bis heute erkennbaren Grundmauern ubrig Die Unglucksursache konnte und sollte nie geklart werden vermutet wurde Brandstiftung Plane zum Wiederaufbau bestanden seit den 1960er Jahren wurden aber nie umgesetzt 1967 wurden die am nordlichen Mittel und Oberhang erhalten gebliebenen Rest des montanen Mischwaldes zum 11 7 Hektar grossen Naturschutzgebiet Lausche erklart Nach der Entfernung der Grenzbefestigungen in den 1970er Jahren war der Gipfel wieder von beiden Seiten zuganglich 4 5 6 8 Nach vielen Jahren Planung wurde in den Jahren 2018 bis 2020 auf dem Lauschegipfel um den bestehenden Sendemast herum eine Aussichtsplattform von der Gemeinde Grossschonau fur 950 000 Euro errichtet In diesem Zusammenhang konnte auch das Gipfel Plateau neu gestaltet werden Die Freigabe der Aussichtsplattform erfolgte am 21 August 2020 dem Tag der Oberlausitz Der fur den Bau benotigte Beton sowie die Bauteile wurden mit einem Hubschrauber auf den Gipfel transportiert 10 11 12 13 14 15 nbsp Lausche im Winter nbsp Der Berg von Bohmen aus nbsp Lausche vom Plesivec gesehen nbsp Das Gipfelplateau der Lausche im Jahr 2011 nbsp AussichtsplattformDie Sage vom Wundervogel auf der Lausche BearbeitenEine Sage uber die Lausche lautet so Nur ausgesprochen selten lasst sich auf der Lausche ein Vogel von wunderlicher Gestalt beobachten Sein Kopf und Schnabel scheinen von einem Lammergeier zu stammen die grossen Fittiche vom Fregattvogel der Schwanz vom Sekretar und der Stander vom Storch Das wunderschone Gefieder ist von einzigartiger Farbenpracht Dieses so seltsame anmutende Tier ist nichts anderes als ein mit einem bosen Fluch belegter Prinz aus dem Bohmerlande Der Jungling galt wegen seines schonen Gesichtes und der reizenden Gestalt der Fertigkeit in allen Kunsten und Wissenschaften seiner Zeit der menschenfreundlichen und wohltatigen Wesensart als das vollkommene Leitbild eines Fursten Nur ein Laster haftete ihm an er fronte etwas zu ubereifrig der Jagd 16 Es geschah bei einem Streifzug an den Auslaufern der Lausche Zur Mittagsstunde umkreiste ein majestatischer Adler den Berg Vom Bogen des Prinzen ausgesandt traf ein weit wie niemals zuvor fliegender Pfeil den Konig der Lufte und dieser sturzte aus dem Himmel gen Boden Der ungluckliche Zufall wollte es dass er in einen damals auf der Lausche befindlichen Garten eines Zauberers fiel Der in den schwarzen Kunsten bewanderte Mann schreckte durch das dabei verursachte Getose aus seinem Mittagsschlaf empor und ward wutend uber die Schaden an den Strauchern und Blumen Als er den Schutzen mit seinem Bogen gewahr griff der Magier zu seinem Zauberstab beruhrte ihn damit und sprach die Worte Sei einer des Geschlechts wovon du einen getotet so lange bis dich ein Jager der seiner Herrschaft nie etwas veruntreut hat erlegt Der Prinz wartet bis zum heutigen Tag auf seine Erlosung 16 Geologie BearbeitenDie Lausche lagert marinen Sandsteinserien der Oberkreide auf welche dem Nordostrand des Bohmischen Kreidebeckens zuzuordnen sind Aufschlusse befinden sich in den ehemaligen Steinbruchen etwa 750 m nord bis nordwestlich des Gipfels Helleberg Mittel und Wandesteinbruch Am Fuss der Lausche lasst sich der Sandstein anhand einiger Lesesteine bis auf ca 710 m NN nachweisen Aufschlusse fehlen allerdings Es ist anzunehmen dass die in dieser Hohenlage anzutreffenden Sandsteine dem oberen Unterconiac ca 89 Mio Jahre angehoren 17 Die nachfolgend erlauterte kanozoische Entwicklung an der Lausche beruht auf den Erkenntnissen einer geologischen Detailkartierung und der darauf aufbauenden vulkanologischen Rekonstruktion des Berges welche 2017 publiziert wurde 18 An der Lausche ist der Rest eines terrestrischen Granitschuttfachers erhalten 19 Der Schuttfacher stammt aus dem granitoiden Grundgebirge der Lausitz welches nur ca 1 25 km nordlich der Lausche zu Tage tritt Infolge einer weitraumigen tektonischen Hebung des Lausitzer Grundgebirges entlang der Lausitzer Uberschiebung wurde der Granit abgetragen und zum Beginn des Tertiars in das unmittelbar sudlich benachbarte Sandsteingebiet geschuttet Infolge der Uberdeckung des reliktischen Schuttfachers durch Laven welche im Unteroligozan eruptierten siehe unten ist dieser bis heute vor einer kompletten Erosion bewahrt worden Gleichartige Ablagerungen sind vom Sonneberg ca 1 5 km ostlich der Lausche bekannt 20 Beim Bergkegel der Lausche handelt es sich um den Rest von zwei Vulkanen welche im Unteroligozan dicht beieinander jedoch zeitlich versetzt eruptierten Die vulkanischen Aktivitaten begannen durch phreatomagmatische Eruptionen Hierbei geriet aufsteigendes Magma in Kontakt mit Grundwasser was im Untergrund zu mehrfachen thermohydraulischen Explosionen fuhrte welche das Magma sowie das umgebende Nebengestein schockwellenartig fragmentierten So entstand an der Lausche ein initialer Maar Diatrem Vulkan wobei es sich um einen auf den Explosionspunkt zulaufenden Einsturztrichter im Untergrund Diatrem handelt der sich im obersten Teil zu einem Krater Maar weitet Indem die Grundwasserzufuhr schrittweise zum Erliegen kam erreichte das nachfolgende Magma die Erdoberflache Es schlossen sich vor ca 31 Mio Jahren strombolianische Eruptionen an hervorgerufen durch die Freisetzung von Gas aus der aufsteigenden Schmelze Es wurden aufgeschaumte Lavafetzen sogenannte Schlacken ausgeworfen und an der Lausche entstand ein Schlackenkegel Mit abnehmendem Gasgehalt der Schmelze kamen die strombolianischen Aktivitaten zum Erliegen und es erfolgte ein direkter Ubergang zur stillen nicht explosiven Lavaeffusion wodurch der Krater des Schlackenkegels mit einem tephritischen Lavasee aufgefullt wurde Dieser durchbrach den Schlackenkegel im Suden und ergoss sich als Lavastrom bis auf den umgebenden Sandstein Am Roten Hubel treten rotfarbene Aschen und Schlackentuffe aus dem Wanderweg heraus Gegenuber dem einstigen Kampfrichterturm stehen rotbraune schwach violette Schlackenlapillisteine des Schlackenkegels an die hier im Kontakt zu dem daruber liegenden tephritischen Lavasee schwarzgraue Klippen am Felseinschnitt der ehemaligen Skisprungschanze anzutreffen sind Die Schlackenlapillisteine bedingen aufgrund ihrer tonig verwitternden Aschenanteile einige Wasseraustritte wie nahe der Lausitzer Hutte Quelle des Schwarzen Grabens wo sich eine standorttypische Quellflur entwickelt hat 21 sowie am Lauscheborn Auf dem Skihang der Lausche unweit unterhalb der Hubertusbaude tritt Sandstein in fingerstarken Saulen zu Tage 22 Diese Absonderung ist das Ergebnis einer thermalen Uberpragung durch den hier inzwischen abgetragenen Schlackenkegel wobei sich die Saulen durch Kontraktionsrisse senkrecht zur Abkuhlungsfront ausrichteten Der Aufschluss wurde erstmals 1939 und zuletzt 2002 als geologisches Naturdenkmal Sandsteinsaulen auf den Lauschewiesen unter Schutz gestellt 23 24 Vor etwa 29 Mio Jahren setzte erneut Vulkanismus ein und Phonolith Lava stieg auf Aufgrund ihrer hohen Viskositat Zahflussigkeit die auf den gegenuber einer basaltischen z B tephritischen Schmelze hoheren Silizium sowie Kristallgehalt zuruckzufuhren ist wuchs durch langsame Lavaextrusionen der zweite Vulkantyp ein Lavadom heran der heute den markanten Bergkegel der Lausche bildet Das Gestein ist am Hickelstein weitraumig aufgeschlossen und kleidet die Hange zu allen Seiten des Berges in Form ausgedehnter pleistozaner Schuttdecken ein Der Hickelstein kann als ein separater eventuell erster Lobus innerhalb des in sich geschlossenen Lavadoms angesehen werden Die petrographische Zusammensetzung von graubraunen Brekzien am Nordhang des Berges dokumentiert eine explosive Aktivitat wahrend der Lavadom Phase da diese Pyroklastika phonolithische Bimse sowie Gesteinsfragmente aller vorangegangenen Vulkanphasen der Lausche und des pra vulkanischen Nebengesteins enthalten Weiterhin tritt Phonotephrit an der Lausche ausschliesslich in Form von Lesesteinen ohne raumliche Konzentration auf was eine vulkanologische Interpretation erschwert Gegenwartig wird angenommen dass der Phonolithdom spatmagmatisch durch phonotephritische Lava gangartig durchdrungen wurde Das Auftreten leicht verwitternder Vulkangesteine Tuffe Brekzien am heute hochsten Berg der Oberlausitz und die noch gut erhaltene Form des Lavadoms belegen eine sehr geringe Abtragung des Lausche Vulkans welche auf eine geologisch betrachtet junge Hebung des Lausitzer Gebirges zuruckzufuhren ist die im oberen Unterpleistozan einsetzte und deren Hohepunkt vor 0 32 Mio Jahren angenommen wird Der Hohepunkt dieser neotektonischen Hebung wurde wahrscheinlich durch die zweimalige Be und Entlastung der Erdkruste infolge der beiden elsterkaltzeitlichen Inlandeisbedeckungen der Oberlausitz im Mittelpleistozan ausgelost 25 Flora und Fauna Bearbeiten nbsp AlpenspitzmausDie geografische Breite und Hohe der Lausche ist zwar relativ gering trotzdem herrscht das montane Klima des oberen Mittelgebirges Die klimatologische Sonderstellung zeigt sich in niedrigeren Jahresmitteltemperaturen als in der Umgebung hohen Niederschlagsmengen langer Schneebedeckung und extremer Windbelastung In der Pflanzen Pilz und Tierwelt schlagt sich dies in der Anwesenheit mittel bis hochmontaner und sogar subalpiner Arten nieder die hier als Eiszeitrelikte uberleben An der Flora der Lausche lasst sich ausserdem der Wechsel der Bodenverhaltnisse gut ablesen 26 27 28 Wo sich heute am Nordhang unterhalb der einstigen Sandsteinbruchen lichtere Walder aus Hange Birken und Wald Kiefern prasentieren zeigen altere Ansichtskarten und Fotografien waldfreie Sandhalden Die Lauschewiesen auf der Nordostflanke sind am Bergfuss trotz des Sandsteinuntergrunds nahrstoffreich daher dominieren hier typische Grunlandarten wie Lowenzahn Wiesen Fuchsschwanz Gewohnliches Knauelgras Schlangen Knoterich Wiesen Sauerampfer und Grosser Wiesenknopf Die mageren Flachen hangaufwarts zeigen einen grosseren Artenreichtum an Grasern z B Draht Schmiele Rot Schwingel Rotes Straussgras und Mittleres Zittergras sowie Wiesenblumen u a Rundblattrige und Wiesen Glockenblume Acker Hornkraut Wiesen Margerite Geohrtes Kleines und Orangrotes Mausohrhabichtskraut Knollchen Steinbrech und Acker Witwenblume Auf einer Flache oberhalb der Lausitzer Hutte hat sich ein sog Borstgrasrasen entwickelt hier wachsen neben dem namensgebenden Borstgras auch Arnika Blutwurz Echtes Johanniskraut und Pracht Nelke 7 28 Der o g Quellhorizont fuhrt zu einem Wasserreichtum Die Lauschewiesen sind im oberen Bereich daher punktuell vernasst Aus der hier auftretenden Pflanzenvielfalt seien Sumpf Dotterblume Kuckucks Lichtnelke Wiesen Schaumkraut Hohe Schlusselblume und Braun Segge erwahnt Im Wald werden die Ufer der kleinen Quellbache von einer entsprechenden Quellflur gesaumt besonders gut ausgepragt am Schwarzen Graben Hier gedeihen Arten wie Sumpf Dotterblume Behaarter Kalberkropf Gegenblattriges Milzkraut Bach Nelkenwurz Weisse Pestwurz Sumpf Pippau Bitteres Schaumkraut Hain und Sumpf Sternmiere 28 Im Quellbereich der Bache lebt der Alpenstrudelwurm der sehr kaltes und aussergewohnlich reines Wasser benotigt Daher wird das Relikt der letzten Eiszeit bereits wenig bachabwarts vom Dreieckstrudelwurm abgelost Die beiden Planarien teilen ihr Biotop mit den Flussmutzenschnecken und den Larven der Kocherfliegen Die Amphibien sind mit dem Grasfrosch vertreten 27 Auf dem frischen bis sickerfeuchten und relativ nahrstoffreichen Boden uber dem Klingstein stockt ein mesophiler Buchen Mischwald aus Rot Buchen Berg und Spitz Ahorn Gemeinen Eschen und Berg Ulmen Die Krautschicht weist zahlreiche anspruchsvolle Waldbodenpflanzen auf darunter Wald Bingelkraut Ahriges Christophskraut Purpur Hasenlattich Weisse Pestwurz Hain Sternmiere Waldmeister und Wald Veilchen Aufwarts wird der Boden stetig flachgrundiger nahrstoffarmer und kann schlechter Wasser speichern Der Wald wird daher farnreicher dominierende Arten sind Buchenfarn Eichenfarn Wald Frauenfarn Dorniger und Echter Wurmfarn Im Gipfelbereich zeigen die Baume mit ihrem kleineren Wuchs sowie den durch Wind und Schneebruch gelichteten Baumkronen die harten Bedingungen an Die hiesigen Rasen auf feinerdarmen Boden der Steilhange bildet hauptsachlich das Wollige Reitgras besonders auffallig sind die Horste des Wald Reitgrases In der flachen Senke vor dem Hickelstein bluhen im Juni grosse Bestande an Quirlblattriger Weisswurz 28 Ab den 1970er Jahren liessen die Luftverschmutzung durch die Braunkohlekraftwerke die Fichtenforste im Zittauer Gebirge grossflachig absterben dazu kam der strenge Winter 1979 80 Besonders dramatisch war der exponierte Lausche Kamm betroffen Als Ergebnis liess sich bis in die 1990er uber dem Sandstein eine eigentumliche Pflanzengemeinschaft beobachten Zwischen gedrungenen verkruppelten Birken Larchen Rot Buchen und Vogelbeeren wuchsen Adlerfarn Heidekraut Weiches Honiggras Draht Schmiele Wiesen Wachtelweizen Heidel und Preiselbeere Die warme und lichtliebenden Arten der Bodenflora sind inzwischen weitgehend verschwunden nur das Pfeifengras ist noch haufiger anzutreffen Der nachgewachsene gesunde Nadelwald hat nur noch mit dem rauen Standortverhaltnissen zu kampfen Neben Fichten Larchen und Wald Kiefern zeigen sich vereinzelt Berg Kiefern Die eingestreuten Kusten Kiefern sind Reste einer Wiederaufforstung in den 1920er Jahren durch eine Massenvermehrung der Nonne waren grosse Kahlflachen entstanden Auch in den 1980er Jahren sollte diese nordamerikanische Art die baumleeren Bereiche fullen erwies sich aber als anfallig fur Schneebruch 7 29 28 Auf der Lausche uberschneiden sich die Verbreitungsgebiete von Tierarten der Alpen sowie der Sudeten und Karpaten Zu ersteren zahlen die sonst in den Ostalpen heimische Regenwurmart Eisenia lucens sowie die hier erst 1981 entdeckte Alpenspitzmaus Das Habitat der versteckt lebenden Spitzmaus ist mit circa 10 Hektar sehr klein und beginnt bei etwa 700 Hohenmetern In Sachsen steht sie auf der Roten Liste das nachste deutsche Vorkommen liegt in der Rhon naher sind die auf den benachbarten tschechischen Bergkuppen von Tannenberg und Kleis Die Riesenspringschwanzart Tetrodontophora bielanensis besitzt ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Karpaten westlich markiert die Elbe die Grenze Auf der Lausche lasst sich das tief blaugrau gefarbte Urinsekt ab 500 Hohenmetern an feuchten Tagen auf Moosen Farnen und den Blattern der Pestwurz beobachten 27 26 Tourismus BearbeitenWahrend der Wintersportsaison locken die steilen nordseitigen Pisten und gespurten Loipen die Skilaufer an Die abwechslungsreiche Geologie und Biologie besonders aber das Panorama ziehen jahrlich mehr als zehntausend Wanderer auf die Lausche Die Aussicht umfasst Iser Riesen Jeschken und Bohmisches Mittelgebirge Sachsisch Bohmische Schweiz sowie Lausitzer Bergland Mogliche Ausgangspunkte fur den Aufstieg sind Waltersdorf und Myslivny auf deutscher Seite zweigt vom Kammweg und heutigen Oberlausitzer Bergweg der Lausitzer Weg zum Gipfel ab auf tschechischer Seite vom Europaischen Fernwanderweg E3 der Bohmerweg der hier auch als Skilanglaufweg ausgebaut ist 5 6 2 Unterhalb des Gipfels auf tschechischer Seite gibt es mehrere beliebte und gut besuchte Bauden nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick vom Gipfel Richtung Nordost Blickpunkte vom Gipfel 7 6 Osten Isergebirge mit Tafelfichte und Siechhubel dahinter Riesengebirge mit SchneekoppeSudosten JeschkenSuden Bosige Grunberg Ortelsberg Durrberg Horni Svetla Oberlichtenwalde Daubaer SchweizSudwesten Ceska Lipa Bohmisch Leipa Wilschtberg Kleis Geltschberg Zinkenstein MilleschauerWesten Finkenkoppe Kaltenberg Tannenberg Grosser Winterberg Lilienstein Kleiner Winterberg Fernsehturm DresdenNordwesten Weberberg Seen bei Rybniste Teichstatt Tanzplan Unger Lausitzer BerglandNorden Varnsdorf Warnsdorf Varnsdorfsky Spicak Warnsdorfer Spitzberg Kottmar Lobauer BergNordosten Waltersdorf Grossschonau Rotstein Konigshainer Berge Landeskrone Hainewalde Breiteberg Olbersdorfer See Zittau Kraftwerk TurowLiteratur BearbeitenEberhard Garbe Peter Hennig Lausche Baude in Waltersdorf In Bergbauden und Aussichtsturme der Oberlausitz einst und jetzt Oberlausitzer Verlag Frank Nurnberger Spitzkunnersdorf 2011 ISBN 978 3 941908 15 4 S 8 10 Interessengemeinschaft Nagelsche Saulen Staatsbetrieb Geobasisinformationen und Vermessung Sachsen Hrsg Station Lausche Luz In Historische Vermessungssaulen in Sachsen Schutze Engler Weber Verlags GbR Dresden 2012 ISBN 978 3 936203 18 9 S 51 Andreas Gerth A 75 T Die Gegend von Waltersdorf und der Lausche In Reise in die Erdgeschichte der Oberlausitz des Elbsandsteingebirges und Nordbohmens Teil 2 Tertiar bis Quartar Oberlausitzer Verlag Frank Nurnberger Spitzkunnersdorf 2013 ISBN 978 3 941908 44 4 S 721 725 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luz Lausche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alte Bergbaude auf der Lausche mit Fotos Ausfuhrliche Beschreibung wie es vor 1945 auf der Lausche aussah Einzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise a b c d Geografische Angaben nach TK 25 unter Zuhilfenahme von Elevation Contours in Google Maps Die Scharte ist etwa 425 m hoch a b Ernst Gabler Wanderungen um Waltersdorf In Jonsdorf Waltersdorf Brockhaus Wanderheft Heft 69 6 Auflage VEB F A Brockhaus Verlag Leipzig 1971 S 50 a b c d e f g h i Eberhard Garbe Peter Hennig Lausche Baude in Waltersdorf In Bergbauden und Aussichtsturme der Oberlausitz einst und jetzt Oberlausitzer Verlag Frank Nurnberger Spitzkunnersdorf 2011 ISBN 978 3 941908 15 4 S 8 10 a b c d e f g h i Christa Rolke Alfred Rolke Karin Rolke Peter Rolke Die Lausche und ihre Bergbaude In Wander amp Naturfuhrer Zittauer Gebirge 2 Auflage Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2014 ISBN 978 3 934514 17 1 S 132 133 a b c d Andreas Gerth A 75 T Die Gegend von Waltersdorf und der Lausche In Reise in die Erdgeschichte der Oberlausitz des Elbsandsteingebirges und Nordbohmens Teil 2 Tertiar und Quartar Oberlausitzer Verlag Frank Nurnberger Spitzkunnersdorf 2013 ISBN 978 3 941908 44 4 S 721 725 a b c d e Christa Rolke Alfred Rolke Karin Rolke Peter Rolke Uber Weberberg Dreiacker und Kammweg auf den Gipfel der Lausche In Wander amp Naturfuhrer Zittauer Gebirge 2 Auflage Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2014 ISBN 978 3 934514 17 1 S 90 105 a b Interessengemeinschaft Nagelsche Saulen Staatsbetrieb Geobasisinformationen und Vermessung Sachsen Hrsg Station Lausche Luz In Historische Vermessungssaulen in Sachsen Schutze Engler Weber Verlags GbR Dresden 2012 ISBN 978 3 936203 18 9 S 51 Buchstabe K Kasehitsche Nicht mehr online verfugbar In Oberlausitzer Worterbuch Hans Klecker Eisenbahnstrasse 43 02763 Zittau archiviert vom Original am 22 Juni 2015 abgerufen am 13 Juni 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www oberlausitzer woerterbuch de Spektakularer Einsatz furs Eichhornchen In Sachsische Zeitung 9 Oktober 2018 saechsische de abgerufen am 19 August 2020 Lauscheturm Bau verzogert sich weiter In Sachsische Zeitung 29 Mai 2019 saechsische de abgerufen am 19 August 2020 Wann wird der Lausche Turm gebaut In Sachsische Zeitung 25 September 2019 saechsische de abgerufen am 19 August 2020 So spektakular wird der Lausche Turmbau In Sachsische Zeitung 8 Mai 2020 saechsische de abgerufen am 19 August 2020 Lausche Turm wachst rasant In Sachsische Zeitung 13 Mai 2020 saechsische de abgerufen am 19 August 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implications for volcanic development and landscape evolution in the Zittau Mountains Germany Zeitschrift fur geologische Wissenschaften 39 5 6 311 334 Jedzig A 2006 Botanische Exkursion durch die Wiesen und Walder der Lausche In Rolke P Hrsg Wander amp Naturfuhrer Zittauer Gebirge Von der Lausche durch die Muhlsteinbruche uber den Hochwald zum Berg Oybin Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 106 119 Kressling S 1985 Drei geologische Wanderungen durch das Zittauer Gebirge Gesellschaft Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR Kreisleitung Zittau Fachgruppe Geologie Mineralogie Kreis Zittau 41 S Siebente Nachtragsverordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen im Regierungsbezirk Dresden Bautzen Bekanntgabe am 17 Januar 1939 Landkreis Lobau Zittau 2002 Verordnung des Landkreises Lobau Zittau zur Festsetzung von geologischen Naturdenkmalen im Landkreis Lobau Zittau 27 Februar 2002 Zittau 7 S einschliesslich Anlagen Tietz O Buchner J 2015 The landscape evolution of the Lausitz Block since the Paleozoic with special emphasis to the neovolcanic edifices in the Lausitz Volcanic Field Eastern Germany Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fur Geowissenschaften 166 2 125 147 a b Andreas Gerth A 28 ff K Naturpark Zittauer Gebirge In Reise in die Erdgeschichte der Oberlausitz des Elbsandsteingebirges und Nordbohmens Teil 1 Proterozoikum bis Kreide Oberlausitzer Verlag Frank Nurnberger Spitzkunnersdorf 2012 ISBN 978 3 941908 22 2 S 434 436 a b c Hermann Ansorge Die Lausche und ihre Tierwelt von Ur Insekten und Eiszeitrelikten In Wander amp Naturfuhrer Zittauer Gebirge 2 Auflage Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2014 ISBN 978 3 934514 17 1 S 114 116 a b c d e Andreas Jedzig Botanische Exkursion durch die Wiesen und Walder der Lausche In Wander amp Naturfuhrer Zittauer Gebirge 2 Auflage Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2014 ISBN 978 3 934514 17 1 S 114 116 Hermann Ansorge Spechte Baumeister am Totholz In Wander amp Naturfuhrer Zittauer Gebirge 2 Auflage Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2014 ISBN 978 3 934514 17 1 S 96 97 Naturschutzgebiete im Landkreis Gorlitz nbsp Naturschutzgebiet nbsp Altes Schleifer Teichgelande Georgewitzer Skala Hammerlugk Hengstberg Hermannsdorf Hochstein Hohe Dubrau Innenkippe Nochten Jonsdorfer Felsenstadt Keulaer Tiergarten Landeskrone Lausche Loose Monumentshugel Niederspreer Teichgebiet und Kleine Heide Hahnichen Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Rotstein Rutschung P Schleife Schonbrunner Berg Sudbereich Braunsteich Talsperre Quitzdorf Trebendorfer Tiergarten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lausche amp oldid 233773504