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Das Wald Reitgras Calamagrostis arundinacea ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Reitgraser Calamagrostis innerhalb der Familie der Sussgraser Poaceae Es ist in den gemassigten Gebieten Eurasiens weitverbreitet Wald ReitgrasWald Reitgras Calamagrostis arundinacea SystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeGattung Reitgraser Calamagrostis Art Wald ReitgrasWissenschaftlicher NameCalamagrostis arundinacea L RothFur Sachsen ist auch die Bezeichnung Dillengras belegt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Unterscheidung zu verwandten Arten 4 Vorkommen 5 Systematik 6 Krankheiten 7 Nutzung 8 Literatur 8 1 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus The agricultural grasses and forage plants of the United States 1889 nbsp Blutenstande nbsp Ahrchen nbsp Bestand des Wald ReitgrasesVegetative Merkmale Bearbeiten Das Wald Reitgras ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 60 bis 150 Zentimetern erreicht 2 Es bildet lockere Horste mit kurzkriechender Grundachse und sehr kurzen Auslaufern Die aufrechten Halme sind glatt und kahl und nur unter der Rispe rau 2 Die dunkelgrunen Blattspreiten sind bis 50 Zentimeter lang und 4 bis 12 Millimeter breit mit kurzer Behaarung auf der Oberseite auf der Unterseite glanzend 2 Am Blattgrund finden sich Haarbuschel die Blatthautchen sind bei den Erneuerungssprossen 1 bis 2 Millimeter lang an den Halmblattern bis 3 Millimeter lang 2 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis Juli Der kurzverzweigte rispige Blutenstand enthalt zahlreiche Ahrchen und erscheint schmal und langlich ist 10 bis 25 Zentimeter lang und bis 5 Zentimeter breit 2 Seine wahrend der Blutezeit ausgebreiteten Verzweigungen legen sich nach der Anthese an die Hauptachse an Die Aster der Verzweigungene gehen zu 3 bis 7 von der kahlen Hauptachse ab 2 Die Ahrchenachse ist behaart Die lanzettlichen Ahrchen sind 5 bis 6 Millimeter lang haben eine blassgrune Farbe und sind zuweilen violett gescheckt der Haarkranz erreicht kaum 1 Millimeter Die Hullspelzen sind fast gleich und 4 bis 6 Millimeter lang 2 Die Deckspelze ist funfnervig und 3 5 bi 4 Millimeter lang 2 Auf dem Rucken der Deckspelze entspringt im untersten Viertel eine 5 bis 8 bis 10 Millimeter lange gekniete Granne welche die Hullspelze um etwa 3 Millimeter uberragt Die Untergranne ist gedreht die Obergranne ist gerade 2 Die Vorspelze ist zweinervig und nur ein Viertel so lang wie die Deckspelze 2 Die Staubbeutel sind etwa 3 Millimeter lang 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n 28 3 Okologie BearbeitenDas Wald Reitgras wurzelt bis einen Meter tief 3 Auf Waldlichtungen kommt es oft zu einem Massenwuchs der die Verjungung der Waldbaume hemmt 2 Unterscheidung zu verwandten Arten BearbeitenDas Wald Reitgras ist nahe verwandt mit dem Berg Reitgras Calamagrostis varia von dem es sich durch den deutlich kurzeren Haarkranz sowie abweichende Standortanspruche unterscheidet Vorkommen BearbeitenDas Wald Reitgras ist in der gemassigten Zone Eurasiens haufig und kommt ausserdem in Neuguinea vor 4 Lediglich im Tiefland selten reicht seine Verbreitung bis in die Voralpen Es steigt im ostlichen Lungau bis 1700 Meter auf 2 Das Wald Reitgras ist in schattigen Laubwaldern zu finden aber auch massenhaft auf Waldschlagen an der Waldgrenze und auf Hochstaudenfluren Es bevorzugt warme nur schwach feuchte mineralreiche aber kalkarme steinige Boden Es kommt vor allem im Luzulo Fagetum vor aber auch in Pflanzengesellschaften der Verbande Carpinion Quercion roboris Epilobion angustifolii oder an der Waldgrenze im Sorbo Calamagrostietum des Verbands Calamagrostion arundinaceae 3 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 5 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Basionym Agrostis arundinacea durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I S 61 6 Die Neukombination zum akzeptierten Namen Calamagrostis arundinacea L Roth wurde 1789 durch Albrecht Wilhelm Roth in Tentamen Florae Germanicae Band 2 Teil 1 S 89 veroffentlicht 7 8 Das Artepitheton arundinacea bedeutet Aussehen wie Schilfrohr Weitere Synonyme fur Calamagrostis arundinacea L Roth sind Arundo clarionis Loisel Arundo montana Gaudin Arundo sylvatica Schrad Calamagrostis adpressi ramea Ohwi Calamagrostis austrojeholensis Honda Calamagrostis chassanensis Prob Calamagrostis clarionis Loisel Loisel Calamagrostis parviflora Rupr Calamagrostis pyramidalis Host Calamagrostis sylvatica Schrad DC Calamagrostis sylvatica Host Cinna agrostoidea P Beauv Deyeuxia abietina Fuss Deyeuxia arundinacea L Jansen Deyeuxia arundinacea P Beauv Deyeuxia arundinacea Phil Deyeuxia montana P Beauv Deyeuxia pyramidalis Host Veldkamp Person Deyeuxia sylvatica Schrad Kunth Deyeuxia sylvatica Schrad Vasey Calamagrostis brachytricha Steud Calamagrostis sciuroides Franch amp Sav 8 9 Die von Calamagrostis arundinacea beschriebenen Varietaten sind wohl alle nur Synonyme von Calamagrostis arundinacea 4 Es sind auch Hybriden von Calamagrostis arundinacea Calamagrostis varia Calamagrostis haussknechtiana Torges Calamagrostis arundinacea Calamagrostis villosa Calamagrostis indagata Torges amp Hausskn oder Calamagrostis arundinacea Calamagrostis epigejos Calamagrostis acutiflora Schrad DC beschrieben Krankheiten BearbeitenDas Wald Reitgras wird von den Rostpilzen Puccinia coronata var coronata Puccinia graminis Puccinia poae nemoralis subsp poae nemoralis und Puccinia pygmaea mit Uredien und Telien befallen 10 Aus Aserbaidschan ist Uromyces calamagrostidis auf dem Wald Reitgras beschrieben 11 Nutzung BearbeitenEinige Sorten werden als Zierpflanzen in Parks und Garten verwendet Besondere Bedeutung hat dabei die durch Gartner gekreuzte Hybride Calamagrostis acutiflora Schrad DC aus Calamagrostis arundinacea Calamagrostis epigejos mit ihrer wichtigsten Sorte Karl Foerster 12 Literatur BearbeitenDietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Unsere Graser Sussgraser Sauergraser Binsen Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 12 Auflage 2011 ISBN 978 3 440 12573 1 S 106 Werner Rothmaler Begr Rudolf Schubert Klaus Werner Hermann Meusel Hrsg Exkursionsflora fur die Gebiete der DDR und der BRD Band 2 Gefasspflanzen 9 Auflage Volk und Wissen Berlin 1977 S 558 Einzelnachweise Bearbeiten Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 71 online a b c d e f g h i j k l m Hans Joachim Conert Familie Poaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Seite 374 375 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1989 ISBN 3 489 52020 3 a b c Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 255 a b Calamagrostis arundinacea In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 26 Mai 2020 Calamagrostis arundinacea L Roth In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 17 Juli 2023 Linne 1753 eingescannt bei biodiversitylibrary org Calamagrostis arundinacea im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 9 Januar 2014 a b Calamagrostis arundinacea bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 9 Januar 2014 B Valdes amp H Scholz unter Mitwirkung von E von Raab Straube amp G Parolly 2009 Poaceae pro parte majore bei Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Peter Zwetko Die Rostpilze Osterreichs Supplement und Wirt Parasit Verzeichnis zur 2 Auflage des Catalogus Florae Austriae III Teil Heft 1 Uredinales Online PDF 1 8 MB George Baker Cummins The Rust Fungi of Cereals Grasses and Bamboos Springer Berlin 1971 ISBN 3 540 05336 0 Gordon Cheers Hrsg Botanica Das ABC der Pflanzen 10 000 Arten in Text und Bild Konemann Verlagsgesellschaft 2003 ISBN 3 8331 1600 5 S 165 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wald Reitgras Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wald Reitgras FloraWeb de Wald Reitgras In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Hulten Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wald Reitgras amp oldid 235577888