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Dieser Artikel befasst sich mit dem Gartner Karl Foerster Zu anderen Personen siehe Karl Forster Karl Foerster 9 Marz 1874 in Berlin 27 November 1970 in Potsdam war ein deutscher Gartner Staudenzuchter Garten Schriftsteller und Garten Philosoph Karl Foerster mit seiner Frau Eva geb Hildebrandt 1967Buste im Tierpark BerlinBuste im Britzer Garten in Berlin BritzMetallplastik des Bildhauers und Schmieds Christian Roehl anlasslich des 100 Geburtstages von Karl Foerster durch die Stadt Potsdam in der Mitte der Freundschaftsinsel errichtet Sie tragt das Foerster Zitat Wer Traume verwirklichen will muss wacher sein und tiefer traumen als andere Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gartnerei 3 Zuchtungen 4 Auszeichnungen 5 Nachleben 6 Bibliographie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFoerster war einer der Sohne des Astronomen Wilhelm Julius Foerster des Direktors der Koniglichen Berliner Sternwarte 1 Zu seinen Geschwistern zahlten der Philosoph und Pazifist Friedrich Wilhelm Foerster 1869 1966 und der Schiffskonstrukteur und Leiter der Schiffbauabteilung der Hamburg Amerika Linie Ernst Foerster 1876 1955 Foerster absolvierte eine Gartnerlehre in der Schlossgartnerei Schwerin und wurde an der Koniglichen Gartnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam ausgebildet Nach einigen Lehr und Wanderjahren grundete er eine eigene Gartnerei 1927 heiratete Karl Foerster die Sangerin und Pianistin Eva Hildebrandt 1902 1996 Tochter des Stettiner Kirchenmusikers Ulrich Hildebrandt 1931 wurde ihre Tochter Marianne geboren 2 Am 25 Januar 1940 beantragte Foerster die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 April desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 8 024 911 3 4 5 Karl Foerster ist auf dem Alten Friedhof in Bornim begraben Gartnerei Bearbeiten1903 grundete Karl Foerster eine Staudengartnerei auf dem elterlichen Grundbesitz in Berlin Westend Ahornallee 32 1910 11 siedelte er diese nach Bornim bei Potsdam um Dort verwandelte Foerster ein circa 5 000 m grosses Ackergelande zu einem Gartenreich dem Karl Foerster Garten mit dem Senkgarten Steingarten Herbstbeet und Fruhlingsweg Diese Gartenanlage war stilistisch von Willy Lange beeinflusst Sie wurde in den 1930er Jahren von Hermann Mattern umgestaltet und in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts mehrfach von Hermann Goritz und erneut vor 2001 von Martin Heisig restauriert bzw rekonstruiert 1928 grundete Foerster mit dem Gartenarchitekten Hermann Mattern eine Abteilung Gartenausfuhrung 1934 gemeinsam mit Hermann Mattern und Herta Hammerbacher die Arbeitsgemeinschaft Gartengestaltung in Bornim Bornim wurde ein Worpswede der Gartengestalter Zu den Foersterianern Gartnern und Gartenarchitekten die aus diesem Kreis um Karl Foerster hervorgegangen sind zahlen der Potsdamer Gartenarchitekt Walter Funcke und Gottfried Kuhn Schuler und Mitarbeiter Foersters war der Munchner Gartenarchitekt Alfred Reich 6 7 Auch der Pianist Wilhelm Kempff der Architekt Otto Bartning und der Apetitogrunder Karl Dusterberg gehorten zum Bornimer Kreis In dieser Zeit schloss Foerster eine lebenslange Freundschaft mit dem Maler Siegward Sprotte aus Potsdam Bornstedt 1913 2004 Zu DDR Zeiten war Foersters Betrieb eine der wenigen Staudengartnereien des Landes 1972 wurde das Unternehmen enteignet bestand jedoch als Volkseigenes Gut Bornimer Staudenkulturen weiter Zuchtungen Bearbeiten1932 kamen erste Foerstersche Phlox paniculata Sorten in den Handel In der Folge brachte er insbesondere neue Sorten von Rittersporn Astern und Grasern heraus Insgesamt zuchtete er etwa 370 Sorten 1941 wurde unter anderem auf seine Anregung hin der offentliche Schaugarten auf der Potsdamer Freundschaftsinsel eroffnet der in den letzten Jahren restauriert wurde Auszeichnungen Bearbeiten1950 erhielt Foerster die Ehrendoktorwurde der Berliner Humboldt Universitat 1955 den Nationalpreis der DDR 1959 wurde er Ehrenburger der Stadt Potsdam und mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet 8 1964 wurde er zum Professor ernannt 1966 wurde er Ehrenmitglied der Internationalen Staudenunion 1967 wurde er als Ausserordentliches Mitglied in die West Berliner Akademie der Kunste aufgenommen In Potsdam Bornstedt wurde die Karl Foerster Schule eine stadtische Grundschule nach Karl Foerster benannt Nachleben Bearbeiten1965 grundete Hermann Mattern die Karl Foerster Stiftung fur angewandte Vegetationskunde in Berlin 9 Karl Foersters Tochter Marianne Foerster war 30 Jahre in einem Brusseler Gartenarchitekturburo tatig Von 1990 bis zu ihrem Tod im Marz 2010 pflegte sie den Garten ihres Vaters und trug durch ihr umfangreiches Fachwissen zur Entwicklung dieses gartnerischen Kleinodes in Bornim bei 10 Der offentliche Versuchs Lehr und Schaugarten Karl Foerster Garten und sein Wohnhaus in Bornim stehen seit 1981 als Karl Foerster Gedenkstatte unter Denkmalschutz Um die dauerhafte Bewahrung dieses Kulturdenkmals sicherzustellen hinterliess Marianne Foerster 11 das Haus und den nach ihrem Vater benannten Garten in Potsdam Bornim der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 12 Bibliographie Bearbeiten1911 erschien Foersters erstes Buch Winterharte Blutenstauden Im April 1920 kam die erste Ausgabe der Zeitschrift Gartenschonheit auf den Markt welche er mit Camillo Schneider und Karl Wagner leitete und die im Verlag der Gartenschonheit des Verlegers Oskar Kuhl in Berlin Westend erschien Sie wurde 1941 1944 als Gartenbau im Reich fortgesetzt Im Folgenden sind die Erstveroffentlichungen Karl Foersters aufgelistet Nachauflagen und Neubearbeitungen nach dem Tode Karl Foersters 1970 sind nicht vollstandig berucksichtigt Winterharte Blutenstauden und Straucher der Neuzeit Verlagsbuchhandlung J J Weber Leipzig 1911 Vom Blutengarten der Zukunft Furche Verlag Hamburg 1917 mehrere Nachauflagen beim Verlag der Gartenschonheit Berlin Westend Unendliche Heimat Verlag der Gartenschonheit Berlin Westend 1925 Der Rittersporn Verlag der Gartenschonheit Berlin Westend 1928 Garten als Zauberschlussel Rowohlt Berlin 1934 Staudenbilderbuch Verlag der Gartenschonheit Berlin Bern 1935 Der Steingarten der sieben Jahreszeiten in Sonne und Schatten Arbeits und Anschauungsbuch fur Anfanger und Kenner Verlag der Gartenschonheit Berlin Bern 1936 Blumen auf Europas Zinnen Mit Albert Steiner Erlenbach Zurich Leipzig Rotapfel Verlag Zurich 1936 mehrere Nachauflagen Gartenfreude wie noch nie Kleines Gartenargerlexikon Bornimer Wegweiser Folgeband Verlag der Gartenschonheit Berlin Bern 1937 Glucklich durchbrochenes Schweigen Verhullte und unverhullte Stichworte aus dem inneren Buchgetriebe Rowohlt Berlin 1937 Nachauflage bei Reclam Leipzig 1940 Gartenstauden Bilderbuch Verlag der Gartenschonheit Berlin Bern 1938 Das Blumenzwiebel Buch Verlag der Gartenschonheit Karl Specht Berlin 1939 Kleinstauden Bilderbuch Verlag der Gartenschonheit Karl Specht Berlin 1939 Lebende Gartentabellen Verlag der Gartenschonheit Karl Specht Berlin 1940 3 aktualisierte Auflage bearbeitet von Klaus Kaiser Neumann Verlag Radebeul 2011 ISBN 978 3 74020140 1 und Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 80015784 6 Kleines Bilderlexikon der Gartenpflanzen Verlag der Gartenschonheit Karl Specht Berlin 1941 Von Garten Landschaft Mensch Verlag der Gartenschonheit Karl Specht Berlin 1941 1942 Blauer Schatz der Garten Kommende Freundschaft der Gartenmenschen mit der neuen Sphare der Gartenfarben dem blauen Flor der Monate von Vorfruhling bis Herbst Reclam Leipzig 1940 5 Auflage bearbeitet von Norbert Kuhn Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2015 ISBN 978 3 8001 3385 7 Vom grossen Welt und Gartenspiel Schwinn amp Helene Darmstadt 1950 Neuer Glanz des Gartenjahres Neumann Verlag Radebeul 1952 zweite Fassung 1953 Bilder Berichte und Erfahrungs Tabellen aus dem Leben der winterhart ausdauernden Gewachse des Gartens 10 Auflage bearbeitet von Konrad Naser Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 1999 ISBN 978 3 74020098 5 Reise doch bleibe doch Lockungen kaum betretener Lebens und Gartenpfade Keppler und Scherrer Verlag Frankfurt am Main 1953 Troste mich ich bin so glucklich Worte aus dem Umgang mit Menschen Pflanzen und Garten Furche Verlag Hamburg 1954 Nachauflagen beim Verlag Stichnote Darmstadt Der Steingarten der sieben Jahreszeiten 2 Fassung Neumann Verlag Radebeul 1954 Einzug der Graser und Farne in die Garten sowie einiger bedeutungsvoller Blattschmuckstauden Neumann Verlag Radebeul 1956 7 Auflage bearbeitet von Bernhard Rollich Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 6365 9 Warnung und Ermutigung Union Verlag Berlin 1959 9 Auflage Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8001 5894 2 Ferien vom Ach Union Verlag Berlin 1962 13 Auflage bei Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2017 ISBN 978 3 8001 0925 8 Der Steingarten der sieben Jahreszeiten 3 Fassung bei Neumann Verlag Radebeul 1963 13 erweiterte Auflage bearbeitet von Bernhard Rollich Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2018 ISBN 978 3 8001 5615 3 Es wird durchgebluht Thema mit Variationen Union Verlag Berlin 1968 8 Auflage bei Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2016 ISBN 978 3 8001 0360 7 Foersters Nachlass wird seit 1985 in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt Literatur BearbeitenSonja Dumpelmann Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Hrsg Karl Foerster Vom grossen Welt und Gartenspiel Begleitpublikation zur Ausstellung vom 17 August bis 22 September 2001 in der SBPK und vom 8 September bis 7 Oktober 2001 im Ausstellungspavillon auf der Freundschaftsinsel in Potsdam Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Berlin 2001 ISBN 3 88053 085 8 Eva Foerster Gerhard Rostin Hrsg Ein Garten der Erinnerung Leben und Wirken von Karl Foerster dem grossen Garten Poeten und Staudenzuchter 4 uberarbeitete Auflage L amp H Verlag Hamburg 2001 ISBN 978 3928119658 Marianne Foerster Ulrich Timm Hrsg Der Garten meines Vaters Karl Foerster DVA Munchen 2005 ISBN 978 3421035035 Mathias Iven Hrsg 3x Foerster Beitrage zu Leben und Werk von Wilhelm Foerster Friedrich Wilhelm Foerster und Karl Foerster Schibri Verlag Milow 1995 ISBN 3 928878 29 8 Kurzbiografie zu Foerster Karl In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Carsten Mehliss Karl Foerster Seine Blumen seine Garten Ulmer Stuttgart 2012 ISBN 978 3 8001 7632 8 Angelika Mieth Zwiegesprach mit alten Briefen Radio Feature Regie Hannelore Solter Produktion Rundfunk der DDR 1987 enthalt Originalaufnahmen mit Eva Foerster Konrad Naser Karl Foerster eine Wurdigung zum 30 Todestag In Zandera 15 2000 S 41 54 mit chronologischer Liste seiner Staudenzuchtungen Gunnar Porikys Magische Weltsicht Der Goetheanist Karl Foerster In Sleipnir Zeitschrift fur Kultur Geschichte und Politik Heft 34 Okt 2001 S 38 54 Frank Singhof Karl Foersters Buchpublikationen kommentierte Bibliographie In Zandera 21 2006 S 58 80 Brigitte Wachsmuth Die eingeipfte Graserleidenschaft In Die Gartenkunst 2 2022 S 360 372 Clemens Alexander Wimmer Karl Foersters Kataloge In Zandera 21 2006 S 16 29 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Foerster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 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ISBN 3 931836 69 X Harry Waibel Diener vieler Herren Ehemalige NS Funktionare in der SBZ DDR Peter Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 63542 1 S 90 Alfred Reich in der Deutschen Digitalen Bibliothek Elisabeth Zaby das unendlich Zarte neben die Harte der starken Linien setzen die Munchner Hausgarten des Gartenarchitekten Alfred Reich von 1950 1970 im Spannungsfeld zwischen Klassik Moderne und Mode vor dem Hintergrund des Zeitgeistes der jungen BRD Verlag Dr Hut Munchen 2007 ISBN 978 3 89963 655 0 Neues Deutschland 10 Marz 1959 S 2 Beschreibung auf der Webseite Ulmer de Abruf am 31 Oktober 2021 Markische Allgemeine Zum Tod von Marianne Foerster die das Erbe ihres Vaters Karl bewahrte 31 Marz 2010 https www denkmalschutz de denkmale erhalten stiftungseigene denkmale wohnhaus und garten karl foerster marianne foerster 1931 2010 html Deutsche Stiftung Denkmalschutz Hrsg Marianne Foersters Erbe ist sicher Pressemeldung 31 Januar 2011 denkmalschutz de abgerufen am 13 Februar 2023 Normdaten Person GND 118534157 lobid OGND AKS LCCN n84049137 VIAF 47553657 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Foerster KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Gartner Staudenzuchter und SchriftstellerGEBURTSDATUM 9 Marz 1874GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 27 November 1970STERBEORT Bornim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Foerster amp oldid 237364700