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Hundeblume ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur Erzahlung des deutschen Schriftstellers Wolfgang Borchert siehe Die Hundeblume Der Gewohnliche Lowenzahn Taraxacum sect Ruderalia fruher Taraxacum officinale L stellt eine Gruppe sehr ahnlicher und nah verwandter Pflanzenarten in der Gattung Lowenzahn Taraxacum aus der Familie der Korbblutler Asteraceae dar Meist werden diese Pflanzen einfach als Lowenzahn bezeichnet wodurch Verwechslungsgefahr mit der Gattung Lowenzahn Leontodon besteht Gewohnlicher LowenzahnLowenzahnSystematikOrdnung Asternartige Asterales Familie Korbblutler Asteraceae Unterfamilie CichorioideaeTribus CichorieaeGattung Lowenzahn Taraxacum Sektion Gewohnlicher LowenzahnWissenschaftlicher NameTaraxacumsect RuderaliaGewohnlicher Lowenzahn in MauerritzeLowenzahn der Gattung Taraxacum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Analytik der Inhaltsstoffe 3 Krankheiten 4 Systematik und Verbreitung 4 1 Ploidiestufen 4 2 Eine Art der anderen Art 4 3 Verwechslungsmoglichkeiten 5 Verwendung 5 1 Nahrungs und Genussmittel 5 2 Medizin und Volksheilkunde 5 2 1 Wirkstoffe 5 2 2 Anwendung 5 3 Kautschukersatz 6 Trivialnamen 7 Lowenzahn auf Banknoten 8 Als Logo 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Lowenzahn ist eine ausdauernde krautige Pflanze die eine Wuchshohe von 10 cm bis 30 cm erreicht und in allen Teilen einen weissen Milchsaft enthalt Seine bis zu 1 Meter selten auch bis 2 Meter lange fleischige Pfahlwurzel ist aussen dunkelbraun bis schwarz Sie geht in eine kurze stark gestauchte Sprossachse uber auf der die Blatter dicht in einer grundstandigen Rosette stehen Nach einer Verletzung des Vegetationspunktes regeneriert sich die Pflanze aus der Wurzel und bildet dann meist mehrere Blattrosetten Die 10 bis 30 cm langen Blatter sind eiformig bis eilanzettlich unregelmassig stark gelappt und tief eingeschnitten und gezahnt auch schrotsageformig genannt Einschnitte und Zahne sind von der Basis bis zu etwa zwei Drittel der Lange stark weiter zur Blattspitze haufig geringer ausgepragt nbsp Lowenzahn nbsp Ubergangsstadium Aufgetrennter Blutenstand kurz vor Fruchtreife li nativ re verbluhte Blutenhullen aus noch unreifen Flugschirmen gezupft nbsp Detailaufnahme einer reifen Lowenzahnpflanze Pusteblume Den Blattachseln entspringen meist mehrere bis zu 60 cm lange Blutenstandsstiele Jeder ist eine blattlose aussen schwach befilzte hohle Rohre An ihrem oberen Ende stehen dicht spiralig verteilt 30 bis 40 abstehende Hochblatter die bald austrocknen Daruber bildet ein Wirtel aus Hullblattern einen anfangs geschlossenen Schutz um die Blutenstandsknospe Die Hullblatter offnen und schliessen sich schutzend mit dem Blutenstand und bleiben bis zur Fruchtreife grun Der Blutenstand ist eine Scheinblute in dem viele gelbe Zungenbluten zu einem tellerformigen Korbchen von etwa drei bis funf Zentimeter Durchmesser zusammengefasst sind In ihm offnen sich die Einzelbluten ringformig von aussen nach innen In der mehrere Tage wahrenden Blutezeit schliesst sich der Blutenstand jeweils bei Nacht Regen oder Trockenheit und schliesslich beim Verbluhen Nach mehreren Tagen offnen sich die Hullblatter letztmals bei Fruchtreife und entlassen zuerst die eingetrockneten und abgestossenen Blutenhullen der Zungenbluten Die Fruchte schlank tonnenformige mit haarigen Flugschirmen Pappus ausgestattete Achanen werden durch den Wind ausgebreitet Schirmflieger Im Volksmund tragt die Pflanze daher auch den Namen Pusteblume In Mitteleuropa ist die Hauptblutezeit von April bis Mai In deutlich geringerer Anzahl erscheinen Bluten auch noch bis in den Herbst Da einige Merkmale sehr plastisch sind konnen sich die einzelnen Pflanzen stark den jeweiligen Standorten anpassen So produzieren Pflanzen an ungestorten Standorten lange schrag aufrecht gehaltene Blatter und bis zu 50 cm lange aufrechte Blutenstandstiele Pflanzen auf begangenen Wegen oder haufig gemahten Wiesen haben dagegen viel kurzere dicht dem Boden aufliegende Blatter und niederliegende manchmal nur wenige Millimeter lange Blutenstandstiele Analytik der Inhaltsstoffe BearbeitenZur Bestimmung der Inhaltsstoffe speziell des Milchsafts kommen sowohl spektroskopische als auch chromatographische Verfahren auch in Kopplung mit der Massenspektrometrie zum Einsatz Als Hauptbestandteile konnten phenolische Inositolester Triterpenacetate und Sesquiterpenoide nachgewiesen werden 1 In den Wurzeln und im Kraut wurden phenolische Sauren und Flavonoide gefunden 2 Antimikrobiell wirksame Substanzen konnten aus den Wurzeln durch chromatographische Verfahren isoliert werden 3 Auch fur die Bestimmung charakteristischer Substanzen in Honigen des Lowenzahns und fur forensische Fragen kommen die oben genannten Methoden nach adaquater Probenvorbereitung zum Einsatz 4 5 Krankheiten BearbeitenDer Gewohnliche Lowenzahn wird von den Rostpilzen Puccinia variabilis Puccinia silvatica und Puccinia taraxaci befallen 6 Der weit verbreitete Pilz Sclerotium rolfsii besiedelt ebenfalls den Lowenzahn 7 8 Systematik und Verbreitung BearbeitenDer Gewohnliche Lowenzahn stammt ursprunglich aus dem westlichen Asien und Europa ist aber auch durch menschliches Zutun weit auf der Nordhalbkugel verbreitet Auf der Sudhalbkugel kommt er nur sporadisch und dann ausschliesslich infolge einer Verschleppung vor Lowenzahn kommt in grossen Mengen auf Grunland in der Landwirtschaft vor welches stark gedungt wurde mit Tiergulle also auf Boden mit sehr viel Nitrat den andere Pflanzen nicht vertragen 9 In Mitteleuropa ist er ein haufiges Wildkraut auf Wiesen an Wegrandern und in Garten Als Ruderalpflanze besiedelt er schnell Brachflachen Schutthalden und Mauerritzen Er wachst in Gebieten mit einer jahrlichen Durchschnittstemperatur von 5 bis 26 C und einem jahrlichen Durchschnittsniederschlag von 0 3 bis 2 7 m auf Boden mit einem pH Wert von 4 2 bis 8 3 Im Gebirge kommt er bis in Hohenlagen von 2800 m u NN vor bleibt dort aber deutlich kleiner als im Flachland Da wie weiter unten erklart die Populationen des Gewohnlichen Lowenzahns nur schwer mit den herkommlichen Konzepten einer Art zu erfassen sind wurden sie zur Sammelart Taraxacum officinale agg G H Weber ex Wiggers zusammengefasst Da diese aber wiederum wegen vieler Ubergangsformen nicht von anderen Sammelarten zu trennen ist werden nun alle Pflanzen gemeinsam als Sektion Ruderalia der Gattung Taraxacum bzw als Sektion Taraxacum 10 bezeichnet Je nach Autor wird die Anzahl der anzuerkennenden Arten dieser Sektion zwischen eins und mehreren tausend angegeben Ploidiestufen Bearbeiten nbsp Lowenzahnwiese im AprilDie Pflanzen kommen geographisch unterschiedlich verteilt in mehreren Ploidiestufen mit jeweils anderen Eigenschaften vor Diploide Pflanzen 2n 16 die im sudlichen Verbreitungsgebiet vorherrschen sind fertil Sie sind selbst inkompatibel und tauschen in der ublichen Weise ihre Gene mit anderen diploiden Pflanzen aus Triploide Pflanzen die im nordlichen Verbreitungsgebiet vorherrschen sind apomiktisch Sie produzieren mittels Agamospermie d h ohne vorherige Befruchtung Samen aus denen anschliessend genetisch identische Kopien Klone der Mutterpflanze entstehen Da dabei keine Durchmischung der Gene stattfindet konnen sich Mutationen die sich z B in Lange und Form der Hochblatter oder Musterung der Blutenstandsstiele aussern rasch durchsetzen und geographisch weit verbreiten Da die triploiden Pflanzen von der sexuellen Fortpflanzung abgekoppelt sind ihre Gene also nicht mit anderen Pflanzen austauschen konnen alle ihre Mutationsformen nach dem biologischen und populationsgenetischen Artkonzept als eigenstandige Arten verstanden werden Die meisten wenn nicht fast alle der beschriebenen Arten sind solche apomiktischen Mutanten Tetraploide Pflanzen sind in geringer Anzahl vorwiegend im nordlichen Verbreitungsgebiet vertreten Werden diploide Pflanzen mit ihren Pollen befruchtet entstehen uberwiegend triploide Nachkommen Aneuploide Pflanzen kommen ebenfalls in geringer Anzahl vor Sie sind meist apomiktisch und konnen bei geeigneter Genkonstellation fertil sein Eine Art der anderen Art Bearbeiten nbsp Taraxacum officinaleWie Untersuchungen verschiedener Populationen zeigen enthalten sie niemals Pflanzen nur einer sondern immer mehrerer Ploidiestufen Bei einer naher untersuchten Population in den Niederlanden wurden beispielsweise 31 diploide 68 triploide und knapp ein Prozent tetraploide Pflanzen gefunden Zudem wurden grosse genetische Ahnlichkeiten zwischen diploiden und triploiden Pflanzen sowie viele Ubergangsformen und naturliche Hybriden zwischen beschriebenen Arten beobachtet Ungewohnlich erscheint auch dass triploide Pflanzen obwohl sie keine Bestauber benotigen dennoch Nektar produzieren Dieses spricht dafur dass die triploiden Pflanzen erst vor so kurzer Zeit entstanden dass die Energie verschwendende Nektarproduktion im Laufe der Evolution noch nicht eingestellt werden konnte Die Gesamtheit dieser isoliert betrachtet seltsamen Phanomene erklart sich dadurch dass die Pflanzen ihre Ploidiestufen zyklisch wechseln Diploide Pflanzen haben relativ haufig tetraploide Nachkommen Mit Pollen tetraploider Pflanzen befruchtete diploide Pflanzen haben haufig triploide Nachkommen Triploide Pflanzen vermehren sich zwar nicht sexuell sammeln aber Mutationen an und verbreiten sich stark durch vegetative Vermehrung Durch Genabbau direkt uber aneuploide Zwischenstufen entstehen aus ihnen wieder diploide Pflanzen die die angesammelten Mutationen im Genpool verteilen Wird also die Gesamtheit aller Lowenzahnpflanzen in der Sektion Ruderalia betrachtet kann sie als eine einzige Art verstanden werden in der einige Mitglieder zeitweise nicht an der sexuellen Fortpflanzung beteiligt sind Der fur den Wechsel der Ploidiestufen verantwortliche Schalter die Haufigkeit und Dauer der Zyklen sowie der Grund fur das Nord Sud Gefalle in der Haufigkeitsverteilung der Ploidiestufen ist noch nicht bekannt Verwechslungsmoglichkeiten Bearbeiten Der Gewohnliche Lowenzahn ist sehr leicht mit Pflanzen anderer Sektionen der Gattung Taraxacum zu verwechseln da diese sehr ahnlich aussehen und manchmal nur durch die Form der Samen unterschieden werden konnen Auch die ebenfalls Lowenzahn genannten Arten aus der Gattung Leontodon sowie das Gewohnliche Ferkelkraut sind sehr ahnlich Die Blutenstandsstiele dieser Pflanzen sind jedoch nicht hohl Im Gegensatz zur Gattung Taraxacum bei der die mit haarigen Flugschirmen ausgestatteten Achanen Schirmflieger sind sind die Achanen bei der Gattung Leontodon nicht geschnabelt das heisst der Pappus sitzt nicht auf einem Stiel Die gelblich weissen bis hellbraunen Borstenhaare des Pappus sind mit kleinen Harchen besetzt gefiedert sie stehen in ein bis zwei Reihen Die Borstenhaare des ausseren Kranzes konnen zu Borstenschuppen reduziert sein Verwendung Bearbeiten nbsp Biene auf LowenzahnDurch das fruhe Erscheinen seiner Bluten ist der Lowenzahn eine wichtige Bienenweide die der Entwicklung der Bienenvolker im Fruhjahr dient bei grosseren Vorkommen aber auch eine Fruhtracht Honigernte ermoglichen kann Lowenzahnhonig hat ein kraftiges Aroma ist im frischen Zustand goldgelb und dickflussig und kristallisiert feinkornig zu einem dann gelblichen Honig aus 11 Fur ein Kilogramm Honig muss ein Bienenvolk uber 100 000 Lowenzahnblutenbesuche durchfuhren Vor allem Kinder bedienen sich des Blutenstandstieles der an einem Ende gespleisst eine Minitrote ergibt Reisst man den Blutenstandsstiel in Streifen und legt diese anschliessend ins Wasser bilden sich durch die unterschiedliche Saugfahigkeit der inneren und ausseren Wand Spiralen Die Innenwand quillt starker und bildet dadurch das Kurvenaussere Nahrungs und Genussmittel Bearbeiten nbsp Gebleichter Lowenzahn im Gemusegeschaft angebotenDie gelben Bluten eignen sich zur Herstellung eines wohlschmeckenden honigahnlichen Sirups oder Gelees franzosisch cramaillotte mit Orange Zitrone und Zucker als Brotaufstrich Die jungen nur leicht bitter schmeckenden Blatter konnen als Lowenzahnsalat verarbeitet werden Osterreich Rohrlsalat Die Wurzel kann ebenfalls als Salat verarbeitet oder gekocht werden Aus der getrockneten und gerosteten Wurzel der Pflanze wurde in den Nachkriegsjahren ein Ersatzkaffee hergestellt Zichorienwurzelersatz 12 Medizin und Volksheilkunde Bearbeiten nbsp Pusteblume mit wenigen SamenFolgende Pflanzenteile werden verwendet Lowenzahnkraut Taraxaci folium syn Folium taraxaci Herba taraxaci Taraxaci herba Lowenzahnwurzel Taraxaci radix syn Radix lentis leonis Radix taraxaci Lowenzahnwurzel mit Kraut Taraxaci herba cum radice syn Taraxaci radix cum herba Herba taraxaci cum radice Radix taraxaci cum herba Wirkstoffe Bearbeiten Die Hauptwirkstoffe sind Sesquiterpenlactone Bitterstoffe Tetrahydroridentin B Taraxacolid b D glucosid und andere ein Phenolcarbonsaurederivat Taraxosid und Triterpene Taraxasterol und dessen Derivate ferner hohe Kaliumkonzentrationen bis zu 4 5 und Inulin im Herbst bis zu 40 Neuere Forschungsarbeiten aus dem Bereich der Ethnopharmakologie untersuchen die physiologischen Eigenschaften des Taraxasterols 13 14 Die Sesquiterpenfraktion scheint fur die beobachtete leberschutzende hepatoprotektive Wirkung verantwortlich zu sein 15 und zeigt potentielle chemoprotektive Effekte 16 Fur Extrakte aus Lowenzahn konnte eine hemmende Wirkung auf das Grossenwachstum und die Verbreitung Invasivitat von Prostata und Brustkrebszellen 17 als auch eine apoptosefordernde Wirkung bei Leberkarzinomzellen 18 Leukamiezellen 19 und Pankreaskrebszellen 20 nachgewiesen werden Im Tierversuch zeigte sich eine leistungssteigernde und erschopfungswidrige Wirkung nach der Gabe eines Lowenzahnextraktes wobei ein verzogertes Absinken der Blutzuckerwerte bei gleichzeitigem verzogertem Anstieg der Triglycerid und Lactatwerte auffiel 21 Der Gehalt an Vitamin C betragt etwa 68 mg pro 100 g Lowenzahnblattern 22 Anwendung Bearbeiten Die wichtigsten Wirkstoffe des Lowenzahns sind die Bitterstoffe Sie fordern allgemein die Sekretion der Verdauungsdrusen Daneben wurde auch eine harntreibende Wirkung nachgewiesen die moglicherweise auf die hohe Kaliumkonzentration zuruckzufuhren ist Anwendung finden die Drogen bei Appetitmangel Verdauungsbeschwerden mit Vollegefuhl und Blahungen bei Storungen im Bereich des Gallenabflusses und zur Anregung der Harnausscheidung bei entzundlichen Erkrankungen und Steinbildung Die Volksheilkunde nutzt die Drogen ausserdem als leichtes Abfuhrmittel bei Diabetes mellitus 23 bei rheumatischen Erkrankungen und Ekzemen Verarbeitet werden auch die frischen jungen Blatter zu Fruhjahrskuren als Salat Presssaft oder als Bestandteil im Smoothie 24 Die im Herbst geernteten inulinreichen Wurzeln dienen heute wieder gerostet als Kaffee Ersatz Gegenanzeigen sind Gallensteinleiden sowie Verschluss der Gallengange Haufiger Kontakt mit dem Milchsaft der Pflanze kann zu Kontaktdermatitis fuhren In der Volksmedizin wird der Stangelsaft aber auch als Heilmittel gegen Warzen 25 und Huhneraugen empfohlen Kautschukersatz Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde Lowenzahn in Russland und im Deutschen Reich hier unter dem Projekt Kok Saghys als Kautschukersatz verwendet Unter anderem wurde 1942 im KZ Auschwitz eine Forschungsstation fur Pflanzenkautschuk eingerichtet in der 150 bis 250 Zwangsarbeiter eingesetzt wurden 26 Aufbauend auf den Forschungsleistungen wird Lowenzahn seit einigen Jahren wieder als potenzielle Rohstoffpflanze fur Kautschuk betrachtet und in Europa und Nordamerika erforscht Ziel der Forschungen ist es aus dem Russischen Lowenzahn Taraxacum kok saghyz verwertbaren Lowenzahnkautschuk als Alternative zum heute gebrauchlichen Naturkautschuk aus dem Milchsaft des Kautschukbaums Hevea brasiliensis und synthetischen Kautschuk zu gewinnen Trivialnamen BearbeitenDie vielen mundartlichen und umgangssprachlichen Bezeichnungen des Lowenzahns spiegeln seine Verbreitung und Bedeutung wider Einige dieser Namen beziehen sich auf seine harntreibende Wirkung Diuretikum Bettnasser Bettpisser Bettschisser Bettseecher Bettsoicher Bumbein Bumbellebusch Bumbaum Hundeblume Hundsblume Kuhblume Moadogga Muhlenbuschen Pissblume niederlandisch pissebloem Pisser Pissnelke Pusteblume Rahmstock Ringelstock in der Schweiz Chrotteposch e Weihfacke Federn einer Weihe Milchblueme oder Soiblueme in Frankreich pissenlit Maistockel Oberlausitz Einige Bezeichnungen wie Maistock beziehen sich auch vor allem auf den Zeitraum der ersten Blute In Teilen Norddeutschlands wird der Lowenzahn wahrend der Blute als Butterblume oder Butterstecker bezeichnet Der schweizerdeutsche Name Soiblueme Saublume bringt zum Ausdruck dass manche Bauern diese Pflanze nicht gern in ihren Wiesen sehen wo sie sich allzu sehr breit macht Im Kanton Schaffhausen CH wird der Lowenzahn auch Haalestock genannt im Kanton Appenzell Innerrhoden CH Sonnwendlig weil sich die Blute im Laufe eines Tages immer nach der Sonne wendet Bei den bauerlichen Muotathaler Wetterschmockern gilt der Lowenzahn als Wetterzeichen Wenn er gegen Abend noch offen ist gibt es eher schlechtes Wetter Im Rheinland wird gelegentlich der Begriff Kettenkraut verwendet der darauf zuruckzufuhren ist dass sich Kinder durch das Zusammenstecken der hohlen Stangel Ketten basteln Die im Itzgrundischen verbreitete Bezeichnung Mellichstock bzw Millichstock spielt auf den Milchsaft an Die traditionelle Sudthuringer Kuche kennt zudem gleich mehrere Gerichte in denen Lowenzahn verwertet wird In Lauscha wird am ersten Samstag im Mai der Mellichstockdooch begangen an dem diese Gerichte vorgestellt und angeboten werden Hier wird die bluhende Pflanze zusatzlich als Lausblomla Lauseblumchen bezeichnet In der Vogtlandischen Mundart Vogtland Region in Sachsen werden die Pflanzen des Lowenzahns auch Hosnblaatle also Hasenblatter bezeichnet 27 da sie als Tiernahrung unter anderem fur Hasen und Kaninchen dienen Lowenzahn auf Banknoten Bearbeiten nbsp Die 500 DM Banknote mit der Abbildung eines Lowenzahns von Maria Sibylla Merian 1679 nbsp 50 Franken Note der neunten Serie 2016 Auf der Ruckseite der 500 DM Banknote war ab 1992 ein Lowenzahn aus einem Buch von Maria Sibylla Merian von 1679 abgebildet auf dem eine Raupe und ein Falter des Grauen Streckfusses sitzen Auf der von Manuela Pfrunder entworfenen 50 Franken Note der neunten Serie 2016 ist auf der Vorderseite eine von einer Hand gehaltene Lowenzahnblute abgebildet Als Logo BearbeitenDie osterreichische Sektion der Klimaaktivistengruppe Letzte Generation verwendet eine stilisierte Lowenzahnpflanze samt Blattern als Logo Literatur BearbeitenJan Kirschner Jan Stepanek Again on the Sections in Taraxacum Cichoriaceae Studies in Taraxacum 6 In Taxon Band 36 Nr 3 1987 S 608 617 mit Erstbeschreibung von Taraxacum sect Ruderalia durch Jan Kirschner Hans Ollgaard amp Jan Stepanek auf S 615 JSTOR 1221855 J E Simon A F Chadwick L E Craker Herbs An Indexed Bibliography The Scientific Literature on Selected Herbs and Aromatic and Medicinal Plants of the Temperate Zone 1971 80 Elsevier Archon Amsterdam Hamden Conn 1984 Steph B J Menken Eric Smit Hans C M Den Nijs Genetical Population Structure in Plants Gene Flow between Diploid Sexual and Triploid Asexual Dandelions Taraxacum Section Ruderalia In Evolution Band 49 Nr 6 1995 S 1108 1118 JSTOR 2410435 Peter van Baarlen Peter J van Dijk Rolf F Hoekstra J Hans de Jong Meiotic recombination in sexual diploid and apomictic triploid dandelions Taraxacum officinale L In Genome Band 43 Nr 5 200 S 827 835 doi 10 1139 g00 04 M H Verduijn Peter J van Dijk J M M van Damme The role of tetraploids in the sexual asexual cycle in dandelions Taraxacum In Heredity Band 93 Nr 4 2004 S 390 398 doi 10 1038 sj hdy 6800515 Ingrid Schonfelder Peter Schonfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen Franckh Kosmos Stuttgart 2004 ISBN 3 440 09387 5 Ben Erik van Wyk Coralie Wink Michael Wink Handbuch der Arzneipflanzen Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2004 ISBN 3 8047 2069 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Lowenzahn Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Gewohnlicher Lowenzahn Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikispecies Gewohnlicher Lowenzahn Artenverzeichnis Taraxacum sect Ruderalia Kirschner u a Wiesen Kuhblume Artengruppe FloraWeb de Gewohnlicher Lowenzahn In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Taraxacum officinaleaggr In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 2 Juli 2016 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Lowenzahn Seite der Informationszentrale gegen Vergiftungen der Universitat Bonn Werner Arnold Lowenzahn als HeilpflanzeEinzelnachweise Bearbeiten M Huber D Triebwasser Freese M Reichelt S Heiling C Paetz J N Chandran S Bartram B Schneider J Gershenzon M Erb Identification quantification spatiotemporal distribution and genetic variation of major latex secondary metabolites in the common dandelion Taraxacum officinale agg In Phytochemistry 115 Jul 2015 S 89 98 PMID 25682510 K Schutz D R Kammerer R Carle A Schieber Characterization of phenolic acids and flavonoids in dandelion Taraxacum officinale WEB ex WIGG root and herb by high performance liquid chromatography electrospray ionization mass spectrometry In Rapid Commun Mass Spectrom 19 2 2005 S 179 186 PMID 15593267 O Kenny N P Brunton D Walsh C M Hewage P McLoughlin T J Smyth Characterisation of antimicrobial extracts from dandelion root Taraxacum officinale using LC SPE NMR In Phytother Res 29 4 Apr 2015 S 526 532 PMID 25644491 I Jerkovic Z Marijanovic M Kranjac A Radonic Comparison of different methodologies for detailed screening of Taraxacum officinale honey volatiles In Nat Prod Commun 10 2 Feb 2015 S 357 360 PMID 25920283 E J Lee S C Kim I K Hwang H J Yang Y S Kim M S Han M S Yang Y H Lee The identification of ingested dandelion juice in gastric contents of a deceased person by direct sequencing and GC MS methods In J Forensic Sci 54 3 Mai 2009 S 721 727 PMID 19432748 Peter Zwetko Die Rostpilze Osterreichs Supplement und Wirt Parasit Verzeichnis zur 2 Auflage des Catalogus Florae Austriae III Teil Heft 1 Uredinales PDF 1 8 MB H E Flores Moctezuma R Montes Belmont A Jimenez Perez R Nava Juarez Pathogenic diversity of Sclerotium rolfsii isolates from Mexico and potential control of southern blight through solarization and organic amendments In Crop Prot 25 2006 S 195 201 Volltext Jose J Severino Claudia R Dias Arieira Vinicius H F Abe Miria Roldi Cleiltan N Da Silva Dauri J Tessmann First Report of Sclerotium rolfsii in Dandelion in Parana Brazil In J Phytopathol 162 2014 S 553 555 doi 10 1111 jph 12224 Wenn der Lowenzahn uberall bluht BR24 Bayerischer Rundfunk 20 Mai 2016 OLewt P9FAw Werner Greuter Compositae pro parte majore In W Greuter E von Raab Straube Hrsg Compositae Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity 2006 Datenblatt Taraxacum sect Taraxacum In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Enoch Zander Albert Koch Begr Josef Johannes Michael Lipp Handbuch der Bienenkunde Der Honig 3 neubearb Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 1994 ISBN 3 8001 7417 0 S 18 Alan Eaton Davidson The Oxford Companion to Food Hrsg Tom Jaine 3 Auflage Oxford University Press New York 2014 ISBN 978 0 19 104072 6 Stichwort dandelion X Zhang H Xiong L Liu Effects of taraxasterol on inflammatory responses in lipopolysaccharide induced RAW 264 7 macrophages In J Ethnopharmacol 141 2012 S 206 211 PMID 22366673 X Zhang H Xiong H Li Y Cheng Protective effect of taraxasterol against LPS induced endotoxic shock by modulating inflammatory responses in mice In Immunopharmacol Immunotoxicol 36 2014 S 11 16 PMID 24286370 A Mahesh R Jeyachandran L Cindrella D Thangadurai V P Veerapur Rao D Muralidhara Hepatocurative potential of sesquiterpene lactones of Taraxacum officinale on carbon tetrachloride induced liver toxicity in mice In Acta Biol Hung 61 2010 S 175 190 PMID 20519172 Z Ovesna A Vachalkova K Horvathova Taraxasterol and beta sitosterol new naturally compounds with chemoprotective chemopreventive effects In Neoplasma 51 2004 S 407 414 PMID 15640948 S C Sigstedt C J Hooten M C Callewaert A R Jenkins A E Romero M J Pullin A Kornienko T K Lowrey S V Slambrouck W F Steelant Evaluation of aqueous extracts of Taraxacum officinale on growth and invasion of breast and prostate cancer cells In International Journal of Oncology 32 2008 S 1085 1090 PMID 18425335 H N Koo S H Hong B K Song C H Kim Y H Yoo H M Kim Taraxacum officinale induces cytotoxicity through TNF alpha and IL 1alpha secretion in Hep G2 cells In Life Sci 74 2004 S 1149 1157 PMID 14687655 P Ovadje S Chatterjee C Griffin C Tran C Hamm S Pandey Selective induction of apoptosis through activation of caspase 8 in human leukemia cells Jurkat by dandelion root extract In J Ethnopharmacol 133 2011 S 86 91 PMID 20849941 P Ovadje M Chochkeh P Akbari Asl C Hamm S Pandey Selective induction of apoptosis and autophagy through treatment with dandelion root extract in human pancreatic cancer cells In Pancreas 41 2012 S 1039 1047 PMID 22647733 Z Jinchun C Jie The effects of Taraxacum officinale extracts TOE supplementation on physical fatigue in mice In Afr J Tradit Complement Altern Med 8 2011 S 128 133 PMID 22238492 https www geo de wissen ernaehrung vitamin lexikon 20330 rtkl loewenzahn diese vitamine stecken drin A F Cicero G Derosa A Gaddi What do herbalists suggest to diabetic patients in order to improve glycemic control Evaluation of scientific evidence and potential risks In Acta Diabetol 41 2004 S 91 98 PMID 15666575 Lowenzahn im Wildkrauter Lexikon fur Smoothies In smoothie mixer de 23 Januar 2015 abgerufen am 23 Januar 2015 Detlev Henschel Essbare Wildbeeren und Pflanzen Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 440 09154 6 S 110 Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Nr 18 4 Mai 2008 S 67 Worter mit H im Klingenthaler Dialekt Vogtlandische Mundart In alte kiehvotz de 19 Oktober 2016 abgerufen am 19 Oktober 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewohnlicher Lowenzahn amp oldid 237502308