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Lowenzahn Leontodon auch Milchkraut oder Schaftlowenzahn genannt bildet eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Korbblutler Asteraceae Sie ist nicht zu verwechseln mit der verwandten Gattung Lowenzahn Taraxacum der der Gewohnliche Lowenzahn angehort LowenzahnKrauser Lowenzahn Leontodon crispus SystematikEuasteriden IIOrdnung Asternartige Asterales Familie Korbblutler Asteraceae Unterfamilie CichorioideaeTribus CichorieaeGattung LowenzahnWissenschaftlicher NameLeontodonL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Unterscheidung ahnlicher Gattungen und Okologie 2 1 Chemotaxonomische Charakteristik 3 Vorkommen 4 Systematik 4 1 Traditionelle Systematik 4 2 Molekulare und phytochemische Systematik 4 3 Arten und ihre Verbreitung 5 Nutzung 6 Etymologie 7 Sonstiges 8 Kulturgeschichte 9 Quellen 9 1 Literatur 9 2 Einzelnachweise 10 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst nbsp Illustration des Steifhaarigen Lowenzahns Leontodon hispidus Heinrich Gustav Reichenbach Icones florae Germanicae 1858 1860Vegetative Merkmale Bearbeiten Leontodon Arten sind einjahrige bis ausdauernde krautige Pflanzen die je nach Art Wuchshohen von 10 bis 80 Zentimetern erreichen Die einfachen oder verzweigten Stangel sind behaart oder glatt Die in grundstandigen Rosetten angeordneten Laubblatter sind in einen geflugelten Blattstiel und eine Blattspreite gegliedert Die Blattspreite ist einfach bis fiederteilig Der Blattrand ist glatt gezahnt oder gelappt Die Blatter sind glatt oder behaart Generative Merkmale Bearbeiten Die korbchenformigen Blutenstande stehen einzeln oder zu zweit bis funft zusammen Die 16 bis 20 Hullblatter stehen in mindestens zwei Reihen sie sind kahl oder behaart Der konvexe Blutenkorbsboden besitzt keine Spreublatter und ist glatt Die Blutenkorbe weisen einen Durchmesser von 4 bis 15 Millimetern auf und enthalten nur 20 bis 30 Zungenbluten Die Zungenbluten sind gelb bis orangefarben die ausseren manchmal mit rotlichen oder grunlichen Streifen Die hell bis dunkel oder rotlich braune Achane besitzt 10 bis 14 Rippen Im Gegensatz zur bekannteren ebenfalls Lowenzahn genannten Gattung Taraxacum sind die Achanen nicht geschnabelt d h der Pappus sitzt nicht auf einem Stiel sondern Achane und Pappus sind unmittelbar miteinander verbunden Unterscheidung ahnlicher Gattungen und Okologie Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Wie bei den anderen Gattungen der Familie der Korbblutler Asteraceae stehen auch bei Leontodon mehrere Einzelbluten in einem Pseudanthium genannten gemeinsamen Blutenstand Die Bluten haben einen reduzierten Fruchtknoten und an Stelle der normalen Kelchblatter schuppige oder im Fall des Pappus haarformige Auswuchse die uberdauernd gebildet sind und der Ausbreitung dienen Im Gegensatz zur bekannteren ebenfalls Lowenzahn genannten Gattung Taraxacum sind die Achanen nicht geschnabelt d h der Pappus sitzt nicht auf einem Stiel sondern Achane und Pappus sind unmittelbar miteinander verbunden Beide Typen fallen jedoch in die Kategorie der trichometeorochoren Ausbreitungstrategien welche aus den unterschiedlichen Bautypen der beiden Schirmflieger keine praktische Unterscheidung bei der Ausbreitung durch Wind Anemochorie hat 1 Grossere Bedeutung hat dann aber dass der Pappus bei Leontodon starr und nicht hygroskopisch ist d h keine Wasserbindung besitzt bei Taraxacum im Gegensatz hygroskopisch ist 2 und als Mechanismus mit wechselnder atmospharischer Feuchtigkeit das Offnen oder Schliessen der Brakteen der Hullblatter Involucrum ermoglicht 3 Daneben sind die Hullblatter bei Leontodon nicht umgebogen und stehen gerade bei Taraxacum sind sie immer umgebogen Die gelblich weissen bis hellbraunen fedrigen Borstenhaare des Pappus sind auch mit kleinen Harchen besetzt gefiedert bei Taraxacum sind sie nur borstig und damit nicht fedrig sie stehen in einer bis zwei Reihen Die Borstenhaare des ausseren Kranzes konnen zu Borstenschuppen Sektion Thrincia reduziert sein vgl Heterokarpie Ein wichtiges Gattungselement ist die Stellung der Blutenkorbe vor der Anthese Bei Leontodon sind die Korbchen immer nickend bei Taraxacum aufrecht Ein wichtiges Augenmerk wird zudem auf die Form der Behaarung von Rosettenblattern Hullblattern und Blattstiele gelegt Die meisten Leontodon Arten Sektion Asterothrix alle nicht kahlen Taxa der Sektion Leontodon fuhlen sich durch steife dicht stehende Sternhaare selten auch Ankerhaare rau an Sternhaare gleicher Art treten dann auch auf Stangel und Hullblattern auf nbsp Bei allen Arten der Gattung Leontodon kann die Form der Sternhaare zur Bestimmung mit herangezogen werden Hier bei Leontodon crispus nbsp Ahnlich den Sternhaaren von Leontodon crispus sind die von Leontodon biscutellifolius Nur sind die Harchen langer und steifer sowie die Blatter rauer nbsp Erst bei Lupenbetrachtung kann Leontodon biscutellifolius durch 5 7 und mehrspaltige Haare an den Randern der Hullblatter eindeutig von Leontodon crispus unterschieden werden nbsp Dagegen finden sich bei einigen Formen von Leontodon crispus nur wenige Gabelhaare auf der Mitte der Hullblatter nbsp Die hangenden Blutenknospen sind der Unterschied besonders zu Pippau Lowenzahn Taraxacum sowie Scorzoneroides nbsp Blute bei Leontodon crispus Involukrum hat Gabel der Stangel Sternhaare nbsp Fruchtstand Leontodon crispus nbsp Die Harchen des Pappus sitzen bei Leontodon am Ende der Achane hier bei Leontodon crispusChemotaxonomische Charakteristik Bearbeiten Die Arten dieser Gattung wurden erstmals Ende des zwanzigsten Jahrhunderts eingehend auf die chemotaxonomischen Bestandteile untersucht Ausschlag der Beschaftigung mit den sekundaren Metaboliten von Leontodon bildete die fruher nicht erfolgte Unterscheidung von unbehaarten Individuen Populationen und Unterarten zwischen Leontodon hispidus und Taraxacum officinale Letztere gilt als eine anerkannte Arzneipflanze So hatte der Lowenzahn Taraxacum officinale als alte Heilpflanze in fruheren Jahrhunderten eine grosse Wertschatzung der gegen eine grosse Zahl von Krankheiten eingesetzt wurde Er diente als Diuretikum als Blutreinigungs und die Gallenfunktion anregendes Mittel sowie gegen Krebs Augenentzundungen Hamorrhoiden Warzen chronische Ekzeme Rheumatismus und Leberbeschwerden Wie Zidorn in einer Dissertation zur Phytotaxonomie Phytochemie Pharmakologie und Morphologie der Gattung Leontodon darstellte sind mit Ausnahme der die Gallentatigkeit fordernden und der diuretischen Wirkung der in Taraxacum officinale enthaltenden Kaliumsalze die oben genannten Wirkungen Stand 1998 experimentell noch nicht belegt gewesen Eine Moglichkeit dass die habituell sehr ahnlichen Vertreter der Gattung Leontodon die im Deutschen den gleichen Trivialnamen tragen daher in der fruheren pharmakologischen Literatur verwechselt wurden ist durch die Tatsache dass Linne beide in einer Gattung zusammenfasste plausibel Die vorlinneschen Botaniker unterschieden die beiden Gattungen ebenso wenig Daher ist in der altuberlieferten und volksmedizinischen Tradition nicht immer eindeutig nachvollziehbar welcher Art oder welchen Angehorigen welcher Gattung die arzneilich postulierte Verwendung zugeschrieben wurde 4 Zidorn der die phytochemischen Untersuchungen noch auf Basis der klassischen Gruppeneinteilung sensu Widder inklusive der Sektion Oporinia durchfuhrte konnte bei Leontodon dabei die Flavonoide Luteolin die Kaffeesaurederivate Chlorogensaure 3 5 Dicaffeoylchinasaure Caffeoylweinsaure und Cichoriumsaure in Leontodon crispus zusatzlich das Cumarin Aesculin nachweisen Daneben noch 5 12 Guaianolide sowie ein von Zidorn erstmal nachgewiesener Naturstoff Hydroxahypocretenolid b D glucopyranosid 4 14 hydroxhypocretenoat Aus Leontodon hispidus isolierte Sesquiterpenlactone zeigten in zytotoxischen und inflammatorischen pharmakologischen Testversuchen eine beachtliche Aktivitat in den Indikationsgebieten 5 In antileukamischen Modellen erwiesen sich Taraxacum Extrakte als wirkungslos die von Leontodon hispidus als hochaktiv 6 Allgemein sind die Vertreter der Hypochaeridinae durch das Vorkommen von Hypocretenoliden aus der Gruppe der Sesquiterpenlactone gekennzeichnet die sonst nur noch von Crepis aurea bekannt geworden sind In der Gattung Leontodon ist durch das singulare Vorkommen von Hydroxyhypocretenoliden ebenfalls eine phytochemotaxonomische Eingrenzung innerhalb der Hypochaeridinae moglich 7 Bei den Hypochaerindinae sind Derivate von Kaffeesauren die am starksten verbreiteten sekundaren Metabolite Unter den Flavonoiden sind seltene Isoetin Derivate verbreitet Sie lassen sich durch ihr sparliches Auftreten im Pflanzenreich schwer zuordnen Neben dem Auftreten in den Kladen der Hypochaeridinae sind sie noch im Tribus der Cichorieae bei weiteren Korbblutlern beschrieben wurden 7 In Leontodon crispus konnte Zidorn 2006 Phytohamaglutinin PHA phasein acid nachweisen 8 Diese sonst in Leguminosen charakteristische Lektin ist bei anderen bis jetzt untersuchten Arten von Leontodon nicht vorhanden jedoch sind die nachstverwandten Arten von Leontodon crispus Leontodon asperrimus Leontodon graecus Leontodon rossianus phytochemisch noch nicht untersucht Stand Marz 2017 Vorkommen Bearbeiten nbsp Standort des Krausen Lowenzahns sind Kalkmagerrasen Festuco Brometea Auf dem abgebildeten trocken warmen montanen Standort auf der Bijela gora in Montenegro ist Leontodon crispus beispielsweise mit Thymus striatus Iris pseudopallida und Gentianella crispata vergesellschaftet nbsp In den montanen Kalkmagerrasen der Bijela gora tritt Leontodon crispus vereinzelt aber stetig auf Seine Blutezeit reicht von Juni bis August Die Gattung ist vom ozeanischen westlichen Mittelmeer uber Nordwestafrika bis in das euryozeanische Flachland Westrusslands Sudskandinavien auf den Britischen Inseln bis ins sudliche Schottland sowie nach Osten bis zum sudlichen Kaspischen Meer verbreitet 9 Einen Verbreitungsschwerpunkt findet die Gattung im meridional submeridionalen Raum wo nur der Steifhaarige Lowenzahn sein Areal temperat uber die submeridionalen Gebirge auch in die Flachlander Europas und anthropogen bedingte Rasen verbreitert hat Neosynanthrop ist Leontodon hispidus in aufgelockerten Bestanden bis ins subboreale Russland und Finnland eingewandert 9 Die Hohenverbreitung der Arten reicht mehrheitlich von montan bis subalpin sowie sub mediterran bis alti mediterran Im Mittelmeerraum wird unter anderem Leontodon crispus von der Kuste bis in die Hochlagen der Dinariden gefunden Im Alpenraum besiedelt Leontodon hispidus von der collinen montanen und alpinen Stufe praktisch alle Hohenstufen und ist damit eine der wenigen Alpenpflanzen alpine Art die nicht spezifisch nur uber der Baumgrenze auftreten Jedoch bildet er genetisch deutlich unterschiedene Okotypen oder Kleinarten die einen wesentlichen Teil ihrer Merkmale beibehalten wenn man sie in eine andere Hohenstufe verpflanzt 10 Leontodon hispidus wird in gedungten Almweiden die zum Mahen von Winterfutter nicht mit Vieh besetzt sind und durch Wegfallen hochwuchsiger gegen Beweidung empfindlicher Pflanzen und wenig lichtbedurftiger Arten gefordert Da solche Weiden durch Leontodon hispidus sowie Crepis aurea hervortreten die in den Alpen Milchkraut genannt werden wird sie Milchkrautweide Bergfettweide genannt 11 12 Das Verbreitungsgebiet der Arten separiert sich nach den Sektionen die Arten der Sektion Leontodon u a Leontodon hispidus ist aus submeridionalen Gebirgen in submeridional temperat euryozeanische Flachlander vorgedrungen die Arten der Sektion Asterothrix u a Leontodon crispus Leontodon biscutellifolius Leontodon graecus Leontodon oxylepis und Leontodon asperrimus sind ostmediterran iranisch iberisch ostsubmediterran alpisch karpatisch verbreitet die Arten der Sektion Thrincia u a Leontodon saxatilis sind im ozeanischen westlichen Mittelmeerraum entfaltet Die Arten ziehen im Winter zumeist ein Sie besiedeln oft Pionierstandorte wie im Kalkbachgeroll Leontodon berninii oder Schutthalden des Hochgebirges Leontodon hispidus subsp hyoseroides sowie Kalkmagerrasen in lichten Kiefern Trockenwaldern Halbtrocken oder Trockenrasen der Berg und oberen Hugelstufe sowie sonnige subalpine Rasenhange auf kalkreichen Fels und Kiesboden Leontodon incanus Leontodon crispus 9 Neben den mehrjahrigen Ganzrosettenstauden treten in der Sektion Thrincia kurzlebige Arten Leontodon tuberosus oder Heterokarpie bei Leontodon saxatilis auf Die mehrjahrige Leontodon saxatilis hat eine immergrune Belaubung was mit dem Fehlen einer endogenen Winterruhe ubereinstimmt Dabei ist die Art auch frostempfindlich sie kommt jenseits der 1 Januarisotherme nicht mehr vor 9 Synanthrop konnte sich Leontodon saxatilis Vorposten in Schweden Osterreich Rumanien Schweiz das ozeanische Nordamerika Argentinien und Neuseeland bilden Eine Vorliebe fur Kalk ist den meisten Arten zu eigen Vorkommen auf Ultramafiten und ultrabasischen Serpentenitboden werden auf der Balkanhalbinsel von Leontodon crispus agg beschrieben Fur die Ausbreitung ist Anemochorie in allen Arten kennzeichnend Dabei zeigen die Fruchte von Leontodon hispidus s lat eine grossere Fallgeschwindigkeit als vergleichbare Fruchte von Ruderalpflanzen wie dem Lowenzahn aus der Gattung Taraxacum Wahrend die Regressionskurve zwischen Fallhohe und Sinkgeschwindigkeit bei Taraxacum officinale steil und mit geringen Sinkgeschwindigkeiten von 0 33 m s ist sind die Regressionskurven der Achanen von Leontodon hispidus flach und haben etwa doppelt so grosse Sinkgeschwindigkeiten von 0 63 m s 13 Ausschlaggebend sind hier jedoch die geringeren Gewichte der Diasporen von Ruderalpflanzen Taraxacum die in Verbindung mit grossen Samenmengen deren Fortpflanzungsstrategie bestimmt Leontodon Arten unter denen kaum Ruderalpflanzen vorkommen Ausnahme sind Arten der Sektion Thrincia sind in Magerwiesen sowie auf konkurrenzschwachen Pionierstandorten Schutthalden zu finden Samengewichte inklusive Pappus liegen bei Leontodon hispidus bei uber 1000 µg und wurden trotz des hohen Gewichts in einer Vergleichsuntersuchung weiter verbreitet als Wiesenarten mit ahnlichen Diasporengewichten Plantago lanceolata Poterium sanguisorba und Cirsium acaulon Leontodon hispidus zeigt sich in geschlossenen Kalkwiesen Englands auch als konkurrenzstarke Art die sich uber die Verbreitung von Diasporen erfolgreich fortpflanzt 14 Leontodon crispus s l wohl Leontodon biscutellifolius zeigte sich bei vergleichenden Untersuchungen im thessalischen Olymp auf dem Plateau der Museen in Hohenlagen uber 2400 Metern als durch Fluginsekten meistbesuchte Pflanze 15 obwohl er nur zu den mittelhaufigen bluhenden Arten und nur mit mittlerem Deckungsgrad in den Vergleichsflachen aufgetreten war Eine Bluhdauer von 30 Tagen konnte dabei ermittelt werden Als wichtigste Bestauber wurden Hummeln 7 5 Schwebfliegen 39 8 und Schmetterlinge 18 8 gezahlt Fur die Vermehrung aller Leontodon Arten ist praktisch immer Fremdbestaubung notwendig Dies unterscheidet sie von den eigentlichen Lowenzahnen Taraxacum oder den Arten der formenreichen Gattung der Habichtskrauter Hieracium bei denen apomiktische Samenbildung ohne Bestaubung regelmassig vorkommt Systematik BearbeitenTraditionelle Systematik Bearbeiten Die Gattung Leontodon wurde von Carl von Linne 1753 in der ersten Edition von Species Plantarum mit ursprunglich sechs Arten aufgestellt Neben Leontodon anerkannte Linne auch die Gattungen Picris und Hypochaeris als traditionelle Mitglieder im Subtribus Hypochaeridinae Less Durch Zuordnung von Taraxacum officinale als Leontodon Taraxacum Leontodon Bulbosum eine Sonchus Art und heute Sonchus bulbosus sowie Leontodon Dandelion heute Krigia dandelion war die Gattung uberaus verworren Nur zwei Arten der ursprunglichen Linneschen Gliederung sind aktuell noch bei Leontodon Leontodon hispidus und Leontodon tuberosus Nachdem Michel Adanson 1763 die Typifizierung des Gattungsnamens Leontodon anhand Leontodon Taraxacum also fur die Gattung Taraxacum fur Arten mit zuruckgeschlagenen Hullblattern vorgenommen hatte und er den eigentlich zu Leontodon gehorenden Arten mit aufrechten Hullblattern den neuen Namen Virea Adanson gab musste um den botanischen Gattungsnamen Leontodon beizubehalten dieser nomenklatorisch geschutzt werden Daher beantragte Beryl Brintnall Simpson als Beryl Simpson Vuilleumier 1969 auf dem Internationalen Botanischen Kongress in Seattle den Schutz des Gattungsnamens Leontodon 16 Im Code 1972 wurde der Gattungsname Leontodon in die Liste der Nomina generica conservanda aufgenommen Da die Gattung zweifellos auf Basis von Taraxacum officinale typifiziert wurde dieser als konservierter Name sowie gleichfalls Typus der Gattung Taraxacum ist musste ebenfalls ein Typus Conservandus fur Leontodon bestimmt werden Die Gattung wurde 1969 mit dem Steifhaarigen Lowenzahn Leontodon hispidus typifiziert was auf einen Vorschlag von 1930 durch Mary Letitia Green zuruckgeht 17 Eine von Widder 1931 aus Unkenntnis des Vorschlags von Green vorgenommene Typifizierung mit Leontodon autumnalis jetzt Scorzoneroides autumnalis wurde 1975 berichtigt Das Wissen um das taxonomische Durcheinander innerhalb der Gattung veranlasste Giovanni Antonio Scopoli 1772 Leontodon in drei Gattungen zu zerlegen 1777 schloss er sich dennoch der Ansicht Adansons an und verwendete von nun an den Gattungsnamen Leontodon fur Taraxacum Dadurch wuchs die Verwirrung um die Abgrenzung abermals da Scopoli nun Leontodon autumnale zu Picris Leontodon hispidum zu Virea Adans sowie die nahe verwandte Art Leontodon danubiale zu Apargia stellte Nachfolgende Botaniker konnten das entstandene Durcheinander nicht mehr entflechten Erst Widder 1931 sowie posthum 1975 stellte eine allgemeingultige Unterteilung der Gattung u a aufgrund der nickenden oder aufrechten Blutenkorbe kurz vor der Anthese in die beiden Untergattungen Oporinia und Leontodon mit insgesamt funf Sektionen auf Eine Doktorandin Widders Helga Pittoni hatte in ihrer 1948 abgeschlossenen Dissertation Haartypen als wichtige diakritische Merkmale fur ungeklarte Fragen in den Verwandtschaftsverhaltnissen der Arten der Gattung herausstellen konnen In gekurzter Fassung wurden die Ergebnisse 1974 veroffentlicht und boten einen besseren Ansatz als die von Finch amp Sell 1975 in der Flora Europaea vorgenommene infragenetische Abgrenzung 18 Obwohl Widder eine mehrfach angekundigte Monographie der Gattung nicht mehr vollenden konnte erhellte eine von Helga Pittoni 1975 posthum herausgegebene Manuskriptsammlung Widders Ansichten zur infragenetischen Untergliederung in Leontodon Nach diesem Schema wurde Leontodon erstmals in der von Sandro Pignatti herausgegebenen Flora d Italia 1982 durch Pittoni bearbeitet welche in dieser Form bis 2006 Gultigkeit behielt Molekulare und phytochemische Systematik Bearbeiten nbsp Leontodon boryi ist ein Endemit der Sierra Nevada in Andalusien und gehort zu den drei Leontodon Arten mit polyploiden Chromosomensatzen fur die eine Hybridisierung vermutet wird Als DNA Analysen eine diphyletische Struktur zwischen den Vertretern der Untergattungen Oporinia und Leontodon aufdeckten musste die Untergattung Oporinia unter der Wiederinkraftsetzung der Gattung Scorzoneroides ausgegliedert werden was 2006 zur Abgrenzung der Gattung Leontodon aus den Vertretern der Taxa der Untergattung Leontodon mit den Sektionen Leontodon Asterothrix und Thrincia fuhrte 2012 zeigten weitere molekulargenetische und phytotaxonomische Untersuchungen dass die Gattung Hedypnois mit Leontodon klustert Daher wurden die ehemaligen Arten der Gattung zu Leontodon gestellt 19 Bei den DNA Analysen stellten sich die Leontodon Arten Leontodon boryi Leontodon rosani und Leontodon villarsii als Schwesterkladen von Hedypnois und Leontodon siculus heraus Nachdem sich die Sektion Leontodon damit in ihrer Einteilung aus den beiden Sektionen Leontodon und Asterothrix als paraphyletisch erwiesen hat schlugen die Autoren vor Asterothrix sowie die Gattung Hedypnois in Leontodon einzugliedern Ob die Sektion Thrincia Schwestergruppe oder separate Gattung der Sektion Leontodon inklusive Asterothrix und Hedypnois muss durch weitere Untersuchungen geklart werden 20 Fur die Neuauflage der Flora d Italia ist fur die Gattungen Leontodon und Scorzoneroides ein uberarbeiteter taxonomischer Schlussel angegeben 21 Allgemein ist Leontodon nachst mit Picris und Helminthotheca verwandt und zusammen mit Hypochaeris eine Clade bilden 22 Wahrend die Morphologie der Arten mit in der Regel unverzweigten Stangeln relativ einheitlich ist besteht bei den beiden Azoren Vertretern Leontodon filii und Leontodon rigens mit stark verzweigten Stangeln eine Anomalie Genetisch stehen sie der Sektion Leontodon um die Gruppe des Steifhaarigen Lowenzahn Leontodon hispidus s lat nahe Charakteristiken der Sektionen sind Gabel oder Ankerhaare sowie zwei unterschiedliche Reihen gefiederter und einfacher Pappushaare sowie ein Chromosomensatz von zumeist 2n 14 bei Leontodon u a Leontodon hispidus Sternhaare und eine gleichformige Reihe gefiederter Pappushaare mit zumeist 2n 8 bei der Sektion Asterothrix u a Leontodon crispus zu Schuppen reduzierten ausserem Pappus langen Gabelhaaren und einen Chromosomensatz mit 2n 8 in der artenarmen Sektion Thrincia u a Leontodon saxatilis Bei drei zur Sektion Asterothrix zahlenden Arten mit annomalen Karyotypen Leontodon boryii 2n 14 Sierra Nevada Leontodon villarsii 2n 14 sudwestliches Frankreich und Spanien sowie Leontodon rosanii 2n 22 Italien wird ein allpolyploider Ursprung vermutet der eine Kreuzung von Vertretern der Sektionen Leontodon und Asterothrix nahe legt Arten und ihre Verbreitung Bearbeiten nbsp Leontodon caucasicus nbsp Der Krause Lowenzahn Leontodon crispus agg stammt aus den submediterran pontischen Steppengebieten Sudeuropas und Transkaukasiens Das Taxon bildet eine Sammelart nbsp Grauer Lowenzahn Leontodon incanus nbsp Leontodon rhagadioloides Syn Hedypnois cretica nbsp Leontodon rigens nbsp Fels Lowenzahn oder Nickender Lowenzahn Leontodon saxatilis nbsp Leontodon tenuiflorus nbsp Leontodon tuberosusDer Gattungsname Leontodon leitet sich von den griechischen Wortern leon Wortstamm leont fur Lowe und odous Wortstamm odont fur Zahn ab Fur Leontodon L gibt es die Synonyme Apargia Scop Microderis A DC Thrincia Roth 23 Die klassische taxonomische Einteilung der Arten in der Gattung Leontodon zeigte sich nach molekulargenetische Untersuchungen als diphyletisch Dadurch wurden alle Arten der ehemaligen Untergattung Oporinia und den zwei Sektionen Oporinia und Kalbfussia mit der Wiederinkraftsetzung der Gattung Scorzoneroides Vaill ausgegliedert 24 Die Gattungen Leontodon und Scorzoneroides umfassen jeweils 25 Arten ein Mannigfaltigkeitszentrum von Leontodon findet sich auf der Apennin Halbinsel mit 13 Arten und 15 Taxa inklusive Unterarten der Gattung Leontodon s str Italien beherbergt daher auch funf endemische Leontodon anomalus Leontodon apulus Leontodon intermedius Leontodon rosani und Leontodon siculus sowie drei subendemische Arten Leontodon berinii auch in Slowenien Leontodon tenuiflorus auch in der Schweiz und Leontodon villarsii mit Hauptverbreitung in Frankreich 25 Hauptkriterien fur die Artunterscheidung sind zwei Merkmale die Form des Induments mit einfachen oder Sternhaaren sowie die Knospen der Kopfe die von der Anthese hangend oder aufrecht sind Weitere wichtige Charaktere zur Unterscheidung der Sektionen sind in der Definition von Widder 1975 26 Die Wurzel Rhizom welches entweder als waagrechte Pfahlwurzel oder senkrechtes Rhizom ausgebildet ist Den Achanen die entweder Verbreitungsstrategien in Form der Homokarpie oder Heterokarpie besitzen sowie Den Basischromosomensatzen 2n 8 12 14 oder 22 Liste der Arten 27 28 29 30 Leontodon anomalus Ball Sie kommt in Italien vor 31 Leontodon apulus Fiori Brullo Sie kommt in Italien vor 31 Dieses Taxon ist noch ungenugend erforscht und wird von Zidorn 2012 bis zur endgultigen taxonomischen Klarung als Art beibehalten Leontodon arenicola Sennen amp Mauricio Enke amp Zidorn Syn Hedypnois arenicola Sennen amp Mauricio Sie wurde aus Marokko erstbeschrieben Leontodon asperrimus Willd Endl Sie kommt auf der Krim und sonst nur ausserhalb Europas in Asien vor 31 Leontodon berinii Bart Roth Sie kommt im nordostlichen Italien und nordwestlichen Slowenien vor 31 Leontodon biscutellifolius DC Syn Leontodon crispus ssp asper Sie kommt von Ungarn bis zur Krim im Kaukasusraum und bis Anatolien sowie vermutlich im Iran vor Leontodon boryi DC Dieser Endemit kommt nur in der Sierra Nevada in Spanien vor 31 Leontodon caspicus Hornem Enke amp Zidorn Syn Hedypnois caspica Hornem Leontodon caucasicus M Bieb Fisch Syn Leontodon repens Schur Sie kommt in Georgien in der Ukraine und in Russland vor 31 Krauser Lowenzahn Leontodon crispus Vill Er kommt in Spanien Frankreich Italien in der Schweiz auf Korsika und auf der Balkanhalbinsel sowie im Kaukasusraum vor 31 Unter dem Taxon wurden als Sammelart verschiedene Taxa eingereiht 32 Leontodon farinosus Merion amp Pau Dieser Endemit kommt nur im Kantabrischen Gebirge im nordwestlichen Spanien vor Leontodon filii Paiva amp Ormonde Dieser Endemit kommt nur auf den Azoren vor 31 Leontodon graecus Boiss amp Heldr Sie kommt in Sudgriechenland und dem Peloponnes vor 33 Leontodon hellenicus Phitos Sie ist ein Endemit der aus dem Kalliakouda Gebirge und Chelidon in der Stellerea Ellas in Griechenland beschrieben wurde 34 Leontodon hirtus L Sie kommt in Frankreich und in Italien vor 31 Steifhaariger Lowenzahn oder Rauer Lowenzahn Leontodon hispidus L Syn Leontodon hastilis L Mit den Unterarten Kahlkopfiger Rauhaar Lowenzahn Leontodon hispidus subsp danubialis Jacq Simonk Syn Leontodon danubialis Jacq Leontodon hastilis L Leontodon schischkinii V N Vassil Leontodon hastilis var glabratus W D J Koch Leontodon hispidus subsp hastilis L Corb Zweifelhafter Rauhaar Lowenzahn Leontodon hispidus subsp dubius Hoppe Pawl Syn Leontodon alpinus Jacq Leontodon hispidus var dubius Hoppe Hegi Leontodon hispidus subsp alpinus Jacq Finch amp P D Sell Gewohnlicher Rauhaar Lowenzahn Leontodon hispidus L subsp hispidus Glatter Rauhaar Lowenzahn oder Schlitzblatt Lowenzahn Leontodon hispidus subsp hyoseroides Rchb Murr Syn Leontodon hyoseroides Rchb Hierzu auch Leontodon hispidus ssp pseudocrispus Sch Bip ex Bischoff Murr 35 Stattlicher Rauhaar Lowenzahn Leontodon hispidus subsp opimus W D J Koch Finch amp P D Sell Grauer Lowenzahn Leontodon incanus L Schrank Leontodon intermedius Huter Porta und Rigo Sie kommt in Italien und Sizilien vor 31 Leontodon kotschyi Boiss Dieser Endemit kommt nur im Elburs im nordlichen Iran vor Leontodon maroccanus Pers Ball Sie kommt in Marokko Algerien Gibraltar und Spanien vor 31 Leontodon oxylepis Boiss Heldr Syn Leontodon libanoticus Boiss Sie kommt im Vorderen Orient vor Leontodon rhagadioloides L Enke amp Zidorn Syn Hedypnois rhagadioloides L F W Schmidt Es gibt etwa zwei Unterarten Leontodon rhagadioloides L Enke amp Zidorn subsp rhagadioloides Leontodon rhagadioloides subsp tubaeformis Ten Enke amp Zidorn Syn Hedypnois cretica subsp tubaeformis Ten Nyman Leontodon rigens Paiva amp Ormonde Dieser Endemit kommt nur auf den Azoren vor 31 Fels Lowenzahn oder Nickender Lowenzahn Leontodon saxatilis Lam Es gibt etwa vier Unterarten Leontodon saxatilis subsp mesorhynchus Maire Maire Sie kommt nur in Marokko vor 31 Leontodon saxatilis subsp perennis Emb amp Maire Maire Sie kommt nur in Marokko vor 31 Leontodon saxatilis subsp rothii Maire Syn Leontodon taraxacoides Villars Merat subsp longirostris Finch amp P D Sell Sie kommt auf Madeira in Marokko Algerien Tunesien in Portugal Spanien Frankreich auf den Balearen und in Albanien vor und ist vielleicht auch ursprunglich auf den Kanaren und Azoren 31 Leontodon saxatilis Lam subsp saxatilis Syn Leontodon nudicaulis J Banks nom illeg Leontodon nudicaulis subsp taraxacoides Villars Schinz amp Thellung Leontodon leysseri Wallroth G Beck Sie kommt in Westasien und in Europa vor fehlt aber im Norden 31 Leontodon schousboei Enke amp Zidorn Syn Hedypnois arenaria Schousb DC Sie kommt in Marokko Gibraltar Portugal und Spanien vor 31 Leontodon siculus Guss Nyman Sie kommt in Italien und in Sizilien vor 31 Leontodon tenuiflorus Gaudin Rchb Syn Leontodon incanus subsp tenuiflorus Gaudin Schinz amp R Keller Sie kommt in Frankreich Italien in der Schweiz und in Slowenien vor 31 Leontodon tuberosus L Sie kommt in Nordafrika in Sudeuropa und Westasien vor 31 Leontodon villarsii Willd Loisel Sie kommt in Italien und Frankreich vor nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst nbsp Herbst Lowenzahn Scorzoneroides autumnalis Nicht mehr zu dieser Gattung werden gerechnet Herbst Lowenzahn Leontodon autumnalis L gt Scorzoneroides autumnalis L Moench Leontodon carpetanus Lange gt Scorzoneroides carpetana Lange Greuter Leontodon cichoriaceus Ten Sanguin gt Scorzoneroides cichoriacea Ten Greuter Leontodon croceus Haenke gt Scorzoneroides crocea Haenke Holub Leontodon duboisii Sennen gt Scorzoneroides duboisii Sennen Greuter Schweizer Lowenzahn Leontodon helveticus Merat Syn Leontodon pyrenaicus subsp helveticus Merat Finch amp P D Sell gt Scorzoneroides helvetica Merat Holub Leontodon hispidulus Delile Boiss gt Scorzoneroides hispidula Delile Greuter amp Talavera Leontodon keretinus F Nyl gt Scorzoneroides keretina F Nyl Greuter Leontodon microcephalus DC Boiss gt Scorzoneroides microcephala DC Holub Berg Lowenzahn Leontodon montanus Lam gt Scorzoneroides montana Lam Holub Leontodon pyrenaicus Gouan gt Scorzoneroides pyrenaica Gouan Holub Leontodon muelleri Sch Bip Fiori gt Scorzoneroides muelleri Sch Bip Greuter amp Talavera Leontodon rilaensis Hayek gt Scorzoneroides rilaensis Hayek Holub 36 Leontodon salzmannii Sch Bip Greuter amp Talavera gt Scorzoneroides salzmannii Sch Bip Greuter amp TalaveraNutzung BearbeitenDie einzige bekannt gewordene Nutzung ist bei Leontodon hispidus eine Beimischung zu Blumen Saaten von Bienenweiden In der Schweiz ist er fur praktisch alle Renaturierungsmassnahmen von Strassenboschungen eine empfohlene Pflanze 37 Er ist zudem einer der Zielarten bei der Wiesenbegrunung in der schweizerischen Landwirtschaft 38 Etymologie BearbeitenNach dem Etymologischen Worterbuch von Kluge hat 1533 der Namenforscher Rosslin den Leontodon als Lowenzahn aufgestellt 1546 der Bletter halben mit den spitzen Zehnen Im franzosischen Gebiet ist er schon seit 1400 als dent de Lion Lowenzahn lateinisch 39 Dens leonis vermerkt Sonstiges BearbeitenEine Besonderheit ist dass sich im Deutschen zwei Gattungen im Trivialnamen nicht unterscheiden So heissen sowohl die Gattung Taraxacum als auch Leontodon im Deutschen Lowenzahn 40 Versuche diese Homonymie aufzuheben sind bisher gescheitert Ausserhalb des deutschen Sprachgebietes ist ein vergleichbarer Fall einer homonymen Parallelitat der beiden Gattungen nicht bekannt Kulturgeschichte BearbeitenLeontodon hispidus wurde wohl erstmals im 15 Jahrhundert Kodex Berleburg im Herbar des Bernhard von Breidenbach als Phaffenkrudt abgebildet Danach fand sich selbige Abbildung durch Peter Schoffer als Drucker und Bernhard von Breidenbach als Herausgeber die Abbildung des Phaffenkrudt nun als Zeitloss benannt unverandert im Gart der Gesundheit 1485 Kap CCXII Sie zeigt die Pflanze mit Wurzel sechs Rosettenblattern und langem Stangel der einen halbaufgebluhten in kraftigem Gelb gehaltenen Blutenstand tragt Die Pflanze wird naturlich dargestellt und entstammt der Naturbeobachtung 41 In Pietro Andrea Mattiolis Opera quae extant omnia hoc est Commentarii in VI libros Pedacii Dioscoridis Anazarbei De medica materia werden sowohl Leontodon als auch Taraxacum mit jeweils eigenen Illustrationen auf der gleichen Seite abgebildet Mattioli benennt in De medica materia Taraxacum als Dens Leonis Leontodon als Cichorium Constantinopolitanum In Tabernaemontanus Neuw Kreuterbuch 1588 werden beide Abbildungen Mattiolis zu Leontodon und Taraxacum ubernommen Zur Unterscheidung steht Dens Leonis fur Taraxacum und Dens Leonis altera Der andere Lowenzahn fur Leontodon der mit deutschem Namen als Pfaffenblat bezeichnet wird Als gebrauchliche Bezeichnungen stehen im Neuw Krauterbuch Cichorium Constantinopolitanum und Dens Leonis Mompeliaca Letzterer Name fuhrt er auf das Vorkommen um Montpellier sowie der Nutzung der Arzte in Montpellier zuruck Weitere Namen in Tabernaemontanus sind u a Cichorium Byzantinum Cichorium bulbosum Dens Leonis bulbosus Cichorium Asphodelinum sowie Cichorium polyrrhizon Das zweyte Geschlecht hat viel bollechtiger Wurtzeln die seindt den Affodillwurtzeln fast ahnlich aussgenommen dass sie kleiner seindt unnd schier gestalltet wie die Rettichschottlein Die Bletter seindt kleiner unnd nicht so tieff zerspalten ein wenig graublauw unnd haarechtig die ligen wie die vorigen auff der Erden aussgespreitet der wilden Wegwarten nicht vast ungleich allein dass sie breyter seindt Sonst ist es mit den dunnen Rohrlein die es hat an statt der Stengel dem Rohrleinkraut nicht ungleich darauff wachsen im Brachmonat und Heumonat schone bleychgeele Blumen die seindt grosser dann die Eyerblumen sie werden auch zu haarechtigen weissen Kopfflein und wann der Windt dahinder komt so fliehen sie darvon wie die wollechtige Knopfflein der Pfaffenrohrlein Der Geschmack diesses Krauts isst bitter mit einer scharpffe dem Geschmack dess Pfaffenrohrleins gleich Es wachst umb Mompelier dessgleichen in der Puouinz Franckreich und in Languedock hauffig in den Wiesen und grassechtigen Orten unnd wirdt allein in unserm Teutschlandt in den Lusstgarten gepflantzet Neuw Kreuterbuch Tabernaemontanus 42 nbsp Leontodon hispidus im Gart der Gesundheit Mainz 1485 Die Abbildung wurde unverandert dem Kodex Berleburg entnommen nbsp Matthioli 1554 Italienische Ubersetzung von Dioskurides De materia medica mit Leontodon links unten mit geraden Hullschuppen und Taraxacum rechts oben nbsp In Tabernaemontanus 1588 wird Mattiolis Abbildung ubernommen Leontodon heisst hier der Andere Lowenzahn Dens Leonis altera in Abgrenzung zu Taraxacum als Dens Leonis nbsp Leontodon hispidus links mit nickendem Korbchen als Hieracium VIII bei Clusius 1601 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Christian Zidorn Leontodon and Scorzoneroides Asteraceae Cichorieae in Italy In Plant Biosystems An International Journal Dealing with all Aspects of Plant Biology Volume 146 2012 1 S 41 51 Felix Joseph Widder Die Gliederung der Gattung Leontodon In Phyton Horn Nr 17 1975 S 23 29 zobodat at PDF 1 8 MB abgerufen am 20 April 2023 zusammengestellt von Helga Pittoni Helga Pittoni Leontodon L In Sandro Pignatti Hrsg Flora d Italia Edagricole Bologna 3 1982 S 242 248 David J Bogler Leontodon In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 19 Magnoliophyta Asteridae part 6 Asteraceae part 1 Mutisieae Anthemideae Oxford University Press New York Oxford u a 2006 ISBN 0 19 530563 9 S 294 englisch online Einzelnachweise Bearbeiten T J King The Plant Ecology of Ant Hills in Calcareous Grasslands III Factors Affecting the Population Sizes of Selected Species In Journal of Ecology Volume 65 Issue 1 1977 S 279 315 Hier S 298 J C Sheldon F M Burrows The dispersal effectiveness of the achene pappus Units of selected compositae in stead winds with convection In New Phytologist Volume 72 1973 S 665 675 PDF J C Sheldon F M Burrows The dispersal effectiveness of the achene pappus Units of selected compositae in stead winds with convection In New Phytologist Volume 72 1973 S 665 PDF Christian Zidorn Phytochemie Pharmakologie Chemotaxonomie und Morphologie von Leontodon hispidus L s l unter Berucksichtigung weiterer Taxa der Gattung Leontodon Berichte aus der Pharmazie Dissertation an der Leopold Franzens Universitat Innsbruck Shaker Aachen 1998 ISBN 3 8265 3935 4 S 1 3 Christian Zidorn 1998 S 210 Christian Zidorn 1998 S 208 a b N Enke B Gemeinholzer C Zidorn Molecular and phytochemical systematics of the subtribe Hypochaeridinae Asteraceae Cichorieae In Organisms Diversity amp Evolution Volume 12 2012 S 1 16 Hier S 8 C Zidorn S Pschorr E P Ellemerer H Stuppner Occurence of equistumpryone and ohther phenolics in Leontodon crispus In Biochemical Systematics and Ecology Volume 34 2006 S 185 187 a b c d H Meusel E Jager Vergleichende Chorologie der Zentraleuropaischen Flora Band III Gustav Fischer 1991 Hier S 130 Heinz Ellenberg Christoph Leuschner Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in okologischer dynamischer und historischer Sicht 6 vollstandig neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage Ulmer Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8001 2824 2 S 676 Heinz Ellenberg Christoph Leuschner S 1000 1001 Milchkrautweide In infoflora ch Bettina Schulz Joachim Doring Gerhard Gottsberger Apparatus for measuring the fall velocity of anemochorous diaspores with results from two plant communities In Oecologia Volume 86 Issue 3 1991 S 454 456 Hier S 456 T J King 1977 S 313 Nikolaos Makrodimos George J Blionis Nikolaos Krigas Despoina Vokou Flower morphology phenology and visitor patterns in an alpine community on Mt Olympos Greece In Flora Morphology Distribution Functional Ecology of Plants 203 6 August 2008 S 449 468 PDF B S Vuilleumier Proposal for the conservation of the generic Name 9574 Leontodon L with L hispidus L as typus conservandus against Virea Adanson In Taxon Volume 18 Issue 3 1969 S 343 345 M L Green 1930 1929 In Green Hitchcock The application of Linnean generic names to be determined by means of specified Standardspecies S 155 195 Internat Bot Congr Cambridge England Nomencl Prop Brit Bot London R A Finch P D Sell Leontodon L In V H Heywood Hrsg Flora Europaea Notulae Systematicae No 19 Botanical Journal of the Linnean Society Volume 71 1975 S 241 248 Neela Enke Birgit Gemeinholzer Christian Zidorn Molecular and phytochemical systematics of the subtribe Hypochaerindinae Asteraceae Cichorieae In Organisms Diversity amp Evolution Volume 12 2012 S 1 16 Neela Enke u a 2012 S 10 C Zidorn Leontodon and Scorzoneroides Ateraceae Cichrieae in Italy In Plant Biosystems Volume 146 2012 S 41 51 R Samuel W Gutermann T F Stuessy C F Ruas H W Lack K Tremetsberger S Talavera B Hermanowski F Ehrendorfer Molecular phylogenetics reveals Leontodon Asteraceae Lactuceae to be diphyletic In American Journal of Botany Volume 93 2006 S 1193 1205 doi 10 3732 ajb 93 8 1193 Leontodon im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 10 August 2015 R Samuel W Gutermann T F Stuessy C F Ruas H W Lack K Tremetsberger S Talavera B Hermanowski F Ehrendorfer Molecular phylogenetics reveals Leontodon Asteraceae Lactuceae to be diphyletic In American Journal of Botany Volume 93 2006 S 1193 1205 doi 10 3732 ajb 93 8 1193 PDF Memento des Originals vom 19 Marz 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www amjbot org Christian Zidorn Leontodon and Scorzoneroides Asteraceae Cichorieae in Italy In Plant Biosystems An International Journal Dealing with all Aspects of Plant Biology Volume 146 2012 1 S 41 51 Christian Zidorn 2012 S 41 42 Helga Pittoni Behaarung und Chromosomezahlen sternhaariger Leontodon Sippen In Phyton Horn Band 16 1974 S 165 188 zobodat at PDF 5 1 MB abgerufen am 20 April 2023 Helga Pittoni Leontodon In Sandro Pignatti Hrsg Flora d Italia Volume III Bologna Edagicole 1982 S 242 248 C Zidorn Leontodon and Scorzoneroides Ateraceae Cichrieae in Italy In Plant Biosystems Volume 146 2012 S 41 51 Neela Enke Birgit Gemeinholzer Christian Zidorn Molecular and phytochemical systematics of the subtribe Hypochaerindinae Asteraceae Cichorieae In Organisms Diversity amp Evolution Volume 12 2012 S 1 16 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Werner Greuter Compositae pro parte majore In Werner Greuter Eckhard von Raab Straube Hrsg Compositae Leontodon In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Berlin 2006 ww2 bgbm org Arne Strid Kit Tan Mountain Flora of Greece Edinburgh University Press Edinburgh 1991 S 530 531 Arne Strid Kit Tan Mountain Flora of Greece Edinburgh University Press Edinburgh 1991 S 531 Ch Zidorn 2012 S 47 Werner Greuter W Gutermann S Talavera A preliminary conspectus of Scorzoneroides Compositae Cichorieae with Validation of the required new names In Willdenowia Volume 36 2006 S 689 692 Tiefbauamt Graubunden Richtlinie Konzept Samenmischungen an Strassenboschungen Memento des Originals vom 31 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gr ch Samenmischung der Wiesenbergunung der Landwirtschaft Memento des Originals vom 31 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde 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