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Bijela gora deutsch Weisses Gebirge ist ein 90 km grosses Hochplateau im Orjen Gebirge im Grenzgebiet von Montenegro zu Bosnien und Herzegowina Es liegt auf einer Hohe von 1200 bis 1500 m uber dem Meeresspiegel Die Bijela gora wird durchgehend von den bis 350 m hohen und sehr steilen 17 km langen alpinen Graten der Pazua 1656 m Reovacka greda 1789 m und Jastrebica 1862 m nach Suden begrenzt Nach Norden und Osten endet die Bijela gora an den Einebnungen der Poljen von Grahovo und Dragalj Bijela goraBlick uber das Bijela goraBlick uber das Bijela goraHochster Gipfel Jastrebica 1862 m Lage MontenegroTeil der Orjen Gebirge DinaridenKoordinaten 42 35 N 18 34 O 42 585 18 57 1862 Koordinaten 42 35 N 18 34 OGestein KalkAlter des Gesteins JuraFlache 90 km p1 Bedeutende glaziale Ablagerungen und weitlaufige Hochwalder mit steilen Karstwanden des Orjens machen die Bijela gora zu einem beliebten Jagd und Wandergebiet Inhaltsverzeichnis 1 Geomorphologie 2 Tierbestand 3 Tourismus 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeomorphologie Bearbeiten nbsp Geomorphologie im Orjen und in der Bijela gora mit der eiszeitlichen Vergletscherung des Gebietes nach Markovic nbsp Der Međugorje rechts in der Bijela gora ist mit 1769 m einer der HauptgipfelDie Bijela gora ist ein weitlaufiges glazial uberformtes Karsthochplateau und Typlokalitat der Landschaftsform des Glaziokarstes Wahrend der Eiszeit entwickelte sich auf der Bijela gora ein zusammenhangender Plateaugletscher von ca 50 km Flache Neben zwei glazialen Loben waren auf der Nord und Ostseite vier weitere Gletscherzungen entwickelt die bis an die Poljen von Grahovo und Dragalj reichten Ein Gletscher mit Ursprung in der Pazua reichte sogar in das Polje von Dragalj hinein Als erster beschrieb Jovan Cvijic die riesigen Moranenablagerungen dieses ehemaligen Gletschers Ein Gletscher aus dem riesigen glazialen Nahrgebiet der Pazua reichte bis auf den Grund des Dragalj Poljes Die Endmorane verlauft vom Polje aus treppenartig und lasst sich mehrere Kilometer verfolgen Sie ist 140 m hoch und besteht aus Kalkfelsen und groben Kalkstucken unter denen viele kantig und scharf sind An der Morane setzt ein gewaltiger fluvioglazialer Schuttkegel an Kies und Sand bedeckt fast den ganzen Boden vom Dorf Dragalj im NO zum Dorf Paljkovca im SW Hier vermischen sie sich mit dem fluvioglazialen Schuttkegel eines weiteren Gletschers der vom hochsten Berg des Orjens nach Dvrsno hinabkam und oberhalb des Poljenrandes stehen blieb Jovan Cvijic Geomorphologija I Belgrad 1924 Durch die mehrfachen Vereisungen wahrend des Pleistozans sind von den Hauptkammen der Bijela gora zum Rand des Hochplateaus mehrere Serien gestaffelter Endmoranen abgelagert worden Die grossten und am tiefsten liegenden korrelieren dabei mit der Vereisungsperiode im mittleren Pleistozan MIS 12 480 430 ka Wahrend dieser Phase erreichte die Eismachtigkeit 400 m was einer absoluten Hohe der Eisoberflache von ca 1900 m entspricht 1 Diese Eiskappe uberdeckte mit 1900 m selbst die hochsten Grate der Bijela gora und des Orjens und nur einzelne heute als Horn gebildete Gipfel ragten als Nunatak aus dem Eismeer heraus Zwischen den Talern bildeten sich so in dieser Vereisungsphase Transfluenzen in der sich das Eis uber die einzelnen Talschlusse hinuberweg bewegte Diese Wirkung ist heute insbesondere uber den Einschnitt zwischen dem Vucji zub und der Velika Jastrebica sowie im Orjensko sedlo sudlich des Zubacki kabao als deutlich sichtbare Transfluenzpasse zu beobachten Da das Nahrgebiete bei der Plateau Vereisung nicht mehr nur aus einzelnen Karen erfolgte fungierten die heutigen grossen wannenformigen Vertiefungen der Bijela gora als Hauptnahrgebiete fur die grossen Eisloben die sich als Piedmont Gletscher bis in die Poljen von Grahovo und Dvrsno hinabbewegten 2 Sie sind heute als glaziale Depressionen in weiten Teilen der Bijela gora markante Erscheinungsformen wie insbesondere unterhalb des Reovacka greda Kamms im Borovi do 1425 m 3 Auffallig sind in der Reliefevolution der Bijela gora der Zusammenhang zwischen glazialer und fluvioglazialer Erosion im Pleistozans und den daraus entstandenen Sedimentakkumulationen der umgebenden Poljen von Grahovo und Dragalj Hier wurden machtige Akkumulationsdecken die zu den bedeutenden Quartarsedimenten im Mittelmeergebiet gehoren und hier auch die am besten konservierten Quartarsedimente des mittleren Pleistozans stellen abgelagert 4 Tierbestand BearbeitenDie einzigen Braunbaren des Orjen Gebirges haben in den Waldern des Bijela gora uberlebt Gamsen sind auf den unzuganglichen Graten der Reovacka greda und Jastrebica zu beobachten Im Winter stellen sich Steinadler ein Tourismus BearbeitenDas Gebiet soll durch ein EU gefordertes Projekt grenzuberschreitend fur einen sanften Abenteuer Tourismus erschlossen werden 5 Literatur BearbeitenPavle Cikovac 2003 Soziologie und standortbedingte Verbreitung tannenreicher Walder im Orjen Gebirge Montenegro Diplomarbeit an der LMU Departement fur Geowissenschaften researchgate PDF Radekno Lazarevic Grahovsko polje In Glasnik Srpskog Geografskog Drustva 29 1949 2 ISSN 0350 3593 S 143 146 Miroslav Markovic Geomorphological evolution and neotectonics of the Orijen Mountains Belgrad 1973 Universitat Belgrad Dissertation serbokroatisch Josip Ridjanovic Neue Beobachtungen uber die Eiszeitwirkungen im Orjen Gebirge Jugoslawien Geographisches Institut der Universitat Wurzburg 1967 Wurzburger Geographische Arbeiten 20 ISSN 0510 9833 Lubomir von Sawicki Die eiszeitliche Vergletscherung des Orjen in Suddalmatien In Zeitschrift fur Gletscherkunde 5 1911 ZDB ID 243658 9 S 339 355 Einzelnachweise Bearbeiten Phil D Hughes Jamie C Woodward P C van Calsteren L E Thomas Kathryn R Adamson 2010 Pleistocene ice caps on the coastal mountains of the Adriatic Sea Quaternary Science Reviews 2010 29 27 28 3690 3708 Manja Zebre Uros Stepisnik 2016 Glaciokarst landforms and processes of the southern Dinaric Alps EARTH SURFACE PROCESSES AND LANDFORMS 40 11 1493 1505 Hier S 1599 PDF Manja Zebre Uros Stepisnik 2016 S 1597 Kathryn R Adamson Jamie Woodward Phil D Hughes 2015 Middle Pleistocene glacial outwash in poljes of the Dinaric karst Memento vom 5 Januar 2017 im Internet Archive In Feinberg J Gao Y amp Alexander E C Hrsg Caves and Karst Across Time Geological Society of America Special Papers 516 247 262 englisch cbc bih mne org Obrazac za projektnu ideju za IPA Program prekogranicne saradnje BiH MNE Memento vom 13 Marz 2016 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bijela gora amp oldid 222502434