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Der Steifhaarige Lowenzahn Leontodon hispidus auch Gewohnliches Raues Milchkraut 1 Rauer oder Rauher Lowenzahn genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Leontodon Lowenzahn innerhalb der Familie der Korbblutler Asteraceae Steifhaariger LowenzahnSteifhaariger Lowenzahn Leontodon hispidus SystematikEuasteriden IIOrdnung Asternartige Asterales Familie Korbblutler Asteraceae Unterfamilie CichorioideaeGattung Lowenzahn Leontodon Art Steifhaariger LowenzahnWissenschaftlicher NameLeontodon hispidusL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Verbreitung 4 Systematik 5 Kultur 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Laubblattrand mit Sternhaaren nbsp Blutenkorbchen nbsp Korb mit Fruchten nbsp Verbreitung nbsp Steifhaariger Lowenzahn Leontodon hispidus in der Unterart subsp hyoseroides nbsp Steifhaariger Lowenzahn Leontodon hispidus subsp hyoseroides Herbarbeleg mit den charakteristisch schief wachsenden WurzelnVegetative Merkmale Bearbeiten Der Steifhaarige Lowenzahn ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 10 bis 60 Zentimetern erreicht 2 Je Pflanzenexemplar ist ein oder zu mehrere Stangel vorhanden Der aufrechte oder schief bis bogig aufsteigende Stangel ist unverzweigt und 2 einkopfig mit bis zu zwei Schuppenblattern Die Laubblatter sind in einer grundstandigen Rosette angeordnet Die Blattspreiten sind vielgestaltig langlich ganzrandig bis fiederspaltig und grasgrune bis graulich grun Die Laubblatter sind bei den einzelnen Unterarten kahl bis sehr dicht behaart Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis Oktober wobei die Bluten etwa von 5 bis 15 Uhr geoffnet sind Die Blutenkorbe sind vor der Anthese nickend 2 Die Blutenhulle weist einen Durchmesser von 12 bis 17 Millimetern auf und besteht aus lanzettlichen dunkelgrunen bis schwarzlichen Hullblattern 2 Die Hullblatter der ausseren Reihe sind lanzettlich stumpf und locker abstehend die ubrigen sind linealisch lanzettlich und stumpf oder kurz zugespitzt 2 Die Zungenbluten sind gelb und deutlich langer als die Korbhulle Die Achanen sind 5 bis 8 Millimeter lang hell braun und nach oben schnabelartig verschmalert 2 Der Pappus ist schmutzig weiss oder braunlich und langer als die Achane 2 die innere Reihe ist fedrig die aussere borstig 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 3 Okologie BearbeitenBeim Steifhaarigen Lowenzahn handelt es sich um einen Hemikryptophyten Blutenbesucher sind Apiden Tenthrdiniden Bombyliden Syrphiden Conopiden und Schmetterlinge 2 Gallbildungen werden durch Cystiphora taraxaci Trioza dispar und eine Anguillulidarum Art hervorgerufen 2 Der Steifhaarige Lowenzahn ist Wirtspflanze fur die Pilzarten Bremia lactucae Puccinia leontodontis Sphaerotheca humuli und Synchytrium aureum 2 Verbreitung BearbeitenDie Art ist in Europa in Westasien und im Kaukasusraum heimisch 4 Sie wurde nach Nordamerika eingeschleppt Dort kommt sie in Ontario Connecticut Kansas New York Ohio Georgia und Pennsylvania vor Die nominotypische Unterart der Gattung kommt auf nahrstoffreichem Grunland auf Nasswiesen und auf Halbtrockenrasen vor Die Pflanze findet sich oft an Weg und Strassenrandern Wichtige Begleitarten sind Gemeine Schafgarbe Spitzwegerich oder Gewohnliches Ruchgras Die Unterart subsp hyoseroides bevorzugt Kalkfelsen Geroll und Schutthalden Hier sind wichtige Begleitarten Kalk Blaugras Huflattich oder Berg Reitgras In den Allgauer Alpen steigt die Art in ihrer Unterart Leontodon hispidus subsp montanus im Tiroler Teil auf der Rothornspitze bis zu einer Hohenlage von 2300 Meter auf 5 Sonst findet sich Leontodon hispidus im Kanton Wallis bis zu einer Hohenlage von 2500 Meter und in Graubunden bis 2700 Meter 2 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Leontodon hispidus erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II Seite 799 6 Innerhalb der Gattung ist es die Art mit der starksten Variabilitat Sie ist jedoch nicht in allen ihren Verbreitungsgebieten gleich variabel besonders variabel zeigt sich Leontodon hispidus im Alpen und Voralpengebiet wo er in zahlreiche Unterarten gegliedert wird 7 Nach De Groot 1977 sind sie aber nur von geringer Stabilitat Diese Unterarten sind wahrscheinlich nicht genetisch fixiert sondern wohl eher Standortmodifikationen In Kulturversuchen zumindest erwiesen sich die meisten Merkmale als hochvariabel Die einzige Ausnahme bildet wohl Leontodon hispidus subsp hyoseroides Rchb Murr die vor allem hinsichtlich der Blattdicke und Form eine gewisse Konstanz aufweist Die Abgrenzung von Leontodon hispidus subsp hispidus und Leontodon hispidus subsp glabratus beruht wohl ausschliesslich auf der Dichte der Behaarung und ist mit ausserster Vorsicht zu betrachten 8 Je nach Autor gibt es einige Unterarten 9 Leontodon hispidus subsp brumatii Rchb Wraber Syn Leontodon brumatii Rchb Sie kommt nur in Italien und Slowenien vor 9 Loentodon hispidus subsp dubius Hoppe Pawlowska Syn Leontodon scaber Miel ex Hoppe Sie kommt in den Nordlichen und Sudlichen Kalkalpen zwischen Bayern Osterreich Slowenien und Norditalien Dolomiten vor 10 Leontodon hispidus subsp hastilis L Corb Syn Leontodon hastilis L Sie kommt in Europa und Vorderasien vor 9 Leontodon hispidus subsp hispidus Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz fur diese Unterart Feuchtezahl F 2 w frisch aber massig wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 1 Leontodon hispidus subsp hyoseroides Rchb Murr Syn Leontodon hyoseroides Rchb Leontodon hyoseroides subsp pseudocrispus Bisch Greuter Sie kommt in Frankreich Deutschland in der Schweiz in Osterreich Liechtenstein Italien Slowenien und in der Slowakei vor 9 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz fur diese Unterart Feuchtezahl F 3w massig feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 2 subalpin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 1 Leontodon hispidus subsp montanus Ball Greuter Syn Leontodon hastilis subsp montanus Ball Leontodon hispidus subsp alpinus Jacq Finch amp P D Sell Sie kommt in Frankreich der Schweiz Osterreich Polen in der Slowakei und in Rumanien vor 9 Leontodon hispidus subsp opimus W D J Koch Finch amp P D Sell Sie kommt in Italien in der Schweiz in Deutschland Liechtenstein Osterreich Montenegro Bulgarien und Rumanien vor 9 Leontodon hispidus subsp pseudoincanus Hayek Soo Sie kommt nur in Ungarn vor 9 Verglichen mit europaischen Aufsammlungen bieten Pflanzenpopulationen aus dem vorderen Orient Iran ein wesentlich einheitlichere Bild So fehlen kahle Formen vollig die Pflanzenexemplare variieren in der Grosse und in der Blattlange Den iranischen Pflanzenpopulationen ist die Blattbehaarung mit zweistrahligen Haaren Gabelhaare eigen was in Europa selten vorkommt 11 Als einzige Varietat wird aus dem Nord Iran die var mazanderanicus Rech mit besonders auffallig langschaftigen und kleinkopfigen Pflanzen anerkannt Kultur BearbeitenDie unterirdischen Pflanzenteile des Steifhaarigen Lowenzahns enthalten Inulin 2 In Kriegszeiten wurden diese gerostet als Kaffeeersatz genutzt 2 Die Pflanze wird von Vieh gerne gefressen wobei die Zunge der Rinder die angedruckten Blattrosetten aufnehmen kann den zahen Blutenschaft jedoch meist stehen lasst 12 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Arno Worz Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 6 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Asteridae Valerianaceae bis Asteraceae Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1996 ISBN 3 8001 3343 1 S 313 316 Christian Zidorn Phytochemie Pharmakologie Chemotaxonomie und Morphologie von Leontodon hispidus Shaker Aachen 1998 ISBN 3 8265 3935 4 Dissertation Universitat Innsbruck David J Bogler Leontodon In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 19 Magnoliophyta Asteridae part 6 Asteraceae part 1 Mutisieae Anthemideae Oxford University Press New York Oxford u a 2006 ISBN 0 19 530563 9 S 295 englisch online auf efloras org Einzelnachweise Bearbeiten a b c Leontodon hispidusL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 11 Mai 2023 a b c d e f g h i j k l m n Gerhard Wagenitz et al Familie Compositae II S 1026 1030 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band VI Teil 3 Verlag Paul Parey Berlin Hamburg 1987 ISBN 3 489 86020 9 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Leontodon im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 10 April 2018 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 659 Carl von Linne Species Plantarum Band 2 Lars Salvius Stockholm 1753 S 799 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D2 26issue 3D 26spage 3D799 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Helga Pittoni 1977 Leontodon L In K H Rechinger Hrsg Flora Iranica Compositae II Lactuceae Lfg Cont No 112 Juni 1977 Akademische Druck u Verlagsanstalt Graz Hier S 125 De J De Groot Variation and reproductive behaviour in some Swiss populations of Leontodon hispidus s l a preliminary report In Berichte des Geobotanischen Institutes der Eidgenossischen Technischen Hochschule Stiftung Rubel Band 44 1977 S 147 180 doi 10 5169 seals 377688 a b c d e f g Werner Greuter 2006 Compositae pro parte majore In W Greuter E von Raab Straube Hrsg Compositae Datenblatt Leontodon hispidus In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Wolfgang Lippert Solveig Maria Tietz 2000 Beitrag zur Kenntnis des FormenkreisesLeontodon hispidusL Leontodon hispidusL subsp dubius Hoppe Pawlowska eine verkannte Sippe In Preslia Band 72 S 519 528 Helga Pittoni 1977 S 125 Annette Saitner Pflanzengeschichten Brauchtum Sagen und Volksmedizin zu 283 Pflanzen Deutscher Alpenverein e V Munchen Mai 2002 PDF Datei 2 2 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steifhaariger Lowenzahn Leontodon hispidus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steifhaariger Lowenzahn FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Lowenzahn Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steifhaariger Lowenzahn amp oldid 233644875