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Der Gold Pippau Crepis aurea 1 ist eine Pflanzenart aus der Gattung Pippau Crepis in der Familie der Korbblutler Asteraceae Er wird auch als Orange Pippau bezeichnet Gold PippauGold Pippau Crepis aurea SystematikOrdnung Asternartige Asterales Familie Korbblutler Asteraceae Unterfamilie CichorioideaeTribus CichorieaeGattung Pippau Crepis Art Gold PippauWissenschaftlicher NameCrepis aurea L Cass Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Nutzung 6 Trivialnamen 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Atlas der Alpenflora 1882 nbsp Habitus Laubblatter und Blutenstande im Habitat nbsp Blutenkorb im DetailVegetative Merkmale Bearbeiten Der Gold Pippau ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 5 und 30 Zentimetern Es wird ein abgebissenen zylindrischen schwarzlichen Rhizom gebildet Die aufrechten einfachen oder wenig verzweigten Stangel sind im oberen Teil dicht schwarz zottig behaart Die verkehrt lanzettlich spatelformigen 2 grob gezahnten bis schrotsageformig fiederlappigen und kahlen Grundblatter sind in einer grundstandigen Rosette angeordnet Am Stangel sind meist keine oder hochstens zwei schuppenformige linealische bis pfriemliche Hochblatter vorhanden Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis September Die korbchenformigen Blutenstande befinden sich einzeln endstandig am Stangel und seinen Verzweigungen und haben einen Durchmesser von etwa 2 bis 3 5 Zentimetern Die dicht schwarz zottig behaarten Hullblatter sind lanzettlich und zugespitzt die ausseren sind halb so lang wie die inneren Der Korbboden ist kurz behaart Der Blutenkorb enthalt nur Zungenbluten Die Zungenbluten sind orangefarben bis braunlich feuerrot auf der Unterseite meist purpurfarben Die Achanen sind 5 bis 6 Millimeter lang und besitzen 20 an der Spitze etwas raue Rippen und einen nur undeutlichen Schnabel Der rein weisse weiche Pappus ist etwas kurzer als die Frucht 3 Okologie BearbeitenBlutenbesucher sind Schmetterlinge Kafer Fliegen und Hymenopteren Unter den Schmetterlingen sind es besonders der Kleine Fuchs Vanessa urticae der Dukatenfalter Polyommatus virgaureae und Perlmuttfalter 3 Vorkommen BearbeitenDer Gold Pippau ist nahezu auf Europa beschrankt kommt aber auch in Kleinasien vor Er ist in Europa in den Gebirgen vom Jura uber die Alpen bis zu den Gebirgen Italiens und der Balkanhalbinsel beheimatet In Osterreich ist er haufig fehlt aber in Wien und im Burgenland Der Gold Pippau gedeiht auf frischen nahrstoffreichen meist kalkarmen Wiesen und Weiderasen Lagerfluren Schneeboden Schneetalchen in Hohenlagen zwischen 1000 und 2900 Metern Er ist eine Charakterart des Verbands der alpinen Milchkraut Weiden Poion alpinae 4 In den Allgauer Alpen steigt er bis uber 2000 Meter auf 5 In Tirol steigt er bis in eine Hohenlage von 2800 Meter in Graubunden am Piz Platta bis 2780 Meter und in der Mont Blanc Gruppe bis 2900 Meter auf 3 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 2 subalpin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 6 Systematik Bearbeiten nbsp Die Unterart Crepis aurea subsp glabrescens ist amphiadriatisch in den hochsten Gipfeln der Apennin Abruzzen sowie den Sudostdinariden verbreitet Sie wird in basenarmen Schneetalchen gefunden jedoch steht sie in den Dinariden auch auf kalkreicher Unterlage solange der Unterboden keinen Einfluss auf die Bodenreaktion hat Die Erstveroffentlichung erfolgte 1759 unter dem Namen Basionym Leontodon aureus durch Carl von Linne in Systema naturae per regna tria naturae secundum classes ordines genera species cum characteribus differentiis synonymis locis 10 Auflage S 1193 7 Die Neukombination zu Crepis aurea L Cass wurde 1822 durch Alexandre Henri Gabriel de Cassini in Lactucees in G F Cuvier Hrsg Dictionnaire des Sciences naturelles dans lequel on traite methodiquement des differentes Etres de la Nature 2 Auflage Band 25 1822 S 88 veroffentlicht 8 Je nach Autor gibt es von Crepis aurea mehrere Subtaxa Beispielsweise etwa drei Unterarten 9 10 Crepis aurea L Cass subsp aurea Die Korbhulle ist 10 bis 13 mm lang die Bluten sind 16 bis 18 mm lang und besitzen 2 bis 3 mm breite Zungen 2 Die nominotypische Unterart kommt in den Alpen und in den Gebirgen des ehemaligen Jugoslawiens sudwarts bis Albanien vor Die Chromosomenzahl betragt 2n 10 Crepis aurea subsp glabrescens Caruel Arcang Syn Crepis columnae Ten Froelich Crepis aurea subsp lucida Ten Babc Sie unterscheidet sich von der subsp aurea durch die Hulle die nur 7 bis 9 mm lang ist ausserdem durch die Bluten die nur etwa 11 mm lang sind und etwas schmalere 1 75 mm breite Zungen besitzen 2 Diese Unterart kommt in Italien im Apennin vor und reicht dort sudwarts bis Kalabrien 2 Sie kommt in Kroatien Serbien Bosnien Herzegowina Montenegro und Albanien neben subsp aurea vor reicht im Suden aber bis Nordmazedonien und zum griechischen Peloponnes In Griechenland treten zahlreiche Ubergange zu den beiden anderen Unterarten auf die eine systematische Einordnung erschweren 11 Die Chromosomenzahl betragt 2n 10 Diese Unterart ist Bestandteil der Schneetalchen Vegetation und wird aus dem italienischen Majella Massiv aus der Schneeboden Gesellschaft Taraxaco apennini Trifolietum thalii 12 sowie in den Dinariden im Durmitor Cvrsnica und Prenj aus Krautweiden Schneetalchen mit Salix herbacea beschrieben 13 Crepis aurea subsp olympica K Koch Lamond Syn Crepis olympica K Koch Die Behaarung des oberen Stangels und der Hulle besteht nicht aus schwarzlichen sondern aus gelblichen Drusenhaaren Korbhulle und Bluten sind ahnlich gross wie bei subsp glabrescens die Laubblatter meist etwas weniger tief eingeschnitten Diese Unterart kommt nur auf dem Uludag fruher auch Bithynischer Olymp genannt im Nordwesten Kleinasiens in einer Hohenlage von 2000 Metern vor 14 Es wurde auch eine Varietat beschrieben Crepis aurea var bosniaca K Maly Sie besitzt meist verzweigte Blutenstande und goldgelbe auf der Unterseite purpurfarben gestreiften Zungenbluten 15 Sie wurde in Bosnien gefunden und ist eine tetraploide Varietat mit der Chromosomenzahl 2n 20 11 Nutzung BearbeitenIn den Schweizer Alpen wurden die Bluten gelegentlich zum Farben von Kase oder fur Brusttees verwendet 3 Trivialnamen BearbeitenFur den Gold Pippau bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Grosse Gemswurz Zillertal und Rohmblumle Appenzell 16 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Xaver Finkenzeller Jurke Grau Alpenblumen Erkennen und bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Munchen 2002 ISBN 3 576 11482 3 S 276 Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 S 954 Gerhard Wagenitz Hrsg Illustrierte Flora von Mitteleuropa Pteridophyta Spermatophyta Begrundet von Gustav Hegi 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Band VI Teil 4 Angiospermae Dicotyledones 4 Compositae 2 Matricaria Hieracium Paul Parey Berlin Hamburg 1987 ISBN 3 489 86020 9 S 1147 1149 revidierter Nachdruck der 1 Auflage Band VI 2 von 1929 mit Nachtrag Einzelnachweise Bearbeiten Crepis aurea L Cass Gold Pippau auf FloraWeb de a b c d Sandro Pignatti Hrsg Flora d Italia Band 3 Edagricole Bologna 2003 ISBN 88 506 2449 2 S 272 273 Dritter unveranderter Nachdruck der 1 Auflage von 1982 a b c d Gerhard Wagenitz et al Familie Compositae II S 1147 1149 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band VI Teil 3 Verlag Paul Parey Berlin Hamburg 1987 ISBN 3 489 86020 9 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 991 994 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 679 Crepis aurea L Cass In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 16 Marz 2021 Carl von Linne Systema naturae per regna tria naturae secundum classes ordines genera species cum characteribus differentiis synonymis locis 10 Auflage Band 2 Lars Salvius Stockholm 1759 S 1193 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fbiodiversitylibrary org 2Fpage 2F587112 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Alexandre Henri Gabriel de Cassini Lactucees In G F Cuvier Hrsg Dictionnaire des Sciences naturelles dans lequel on traite methodiquement des differentes Etres de la Nature 2 Auflage Band 25 1822 S 88 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fbiodiversitylibrary org 2Fpage 2F25513777 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Werner Greuter Eckhard von Raab Straube Hrsg Med Checklist A critical inventory of vascular plants of the circum mediterranean countries Vol 2 Dicotyledones Compositae Organization for the Phyto Taxonomic Investigation of the Mediterranean Area OPTIMA Geneve 2008 ISBN 978 2 8279 0011 4 S 181 englisch Werner Greuter Compositae pro parte majore In Werner Greuter Eckhard von Raab Straube Hrsg Compositae Datenblatt Crepis aurea bie Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Berlin 2006 2009 a b Georgia Kamari Crepis In Arne Strid Kit Tan Hrsg Mountain Flora of Greece Band 2 Edinburgh University Press Edinburgh 1991 ISBN 0 7486 0207 0 S 579 580 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche C Blasi R Die Pietro G Pelino The vegetation of alpine belt karst tectonic basins in the central Apennines Italy In Plant Biosystems Volume 139 Issue 3 November 2005 S 357 385 I Horvat V Glavac H Ellenberg Vegetation Sudosteuropas Springer 1974 Hier S 629 J M Lamond Crepis In Peter Hadland Davis Hrsg Flora of Turkey and the East Aegean Islands Vol 5 Compositae Edinburgh University Press Edinburgh 1975 ISBN 0 85224 280 8 S 819 820 englisch August von Hayek Prodromus Florae Peninsulae Balcanicae 2 Band In Repertorium Specierum Novarum Regni Vegetabilium Beiheft Band 30 Nr 2 1931 S 855 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 S 117 eingescannt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gold Pippau Crepis aurea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gold Pippau In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Pippau Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der 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