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Das Dorf Appenzell im ostschweizerischen Ortsdialekt Appezoll ˌapːe tsœlː 2 3 ist der Hauptort des Schweizer Kantons Appenzell Innerrhoden Der Ort liegt auf 780 m u M am Fusse des Alpsteinmassivs AppenzellWappen von AppenzellStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Appenzell Innerrhoden Appenzell Innerrhoden AI Bezirk AppenzellSchwende Rutei2Postleitzahl 9050Koordinaten 748902 244081 47 33077 9 40876 778 Koordinaten 47 19 51 N 9 24 32 O CH1903 748902 244081Hohe 778 m u M Einwohner 5751 31 Dezember 2006 Gemeindeprasident Franz FasslerWebsite www appenzell orgLuftansicht von Appenzell Luftansicht von AppenzellKarteAppenzell Ort Schweiz wwwDie Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Religionen in Appenzell Anteile an der Gesamtbevolkerung in Stand 2021 1 Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltung 2 Name 3 Wappen 4 Tourismus 5 Verkehr 6 Sehenswurdigkeiten 6 1 Ortsbild 6 2 Kirchliche Bauten 6 3 Weltliche Bauten 7 Korporation Stiftung Ried 8 Personlichkeiten 9 Galerie 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseVerwaltung BearbeitenTerritorial liegt die Ortschaft Appenzell auf dem Gebiet der Bezirke politische Gemeinden Appenzell und Schwende Rute wobei der grosste Teil des Dorfes dem Bezirk Appenzell angehort Wegen der Zugehorigkeit zu verschiedenen Bezirken wurde schon im 16 Jahrhundert fur gemeindeubergreifende Aufgaben wie Baupolizei Feuerwehr oder Wasser und Energieversorgung eigens eine Spezialgemeinde gegrundet die Feuerschaugemeinde welche das ganze Dorf Appenzell einschliesslich seiner Aussenquartiere umfasst Name BearbeitenAppenzell im hochalemannischen Ortsdialekt Appezoll mit Betonung auf der letzten Silbe ap etso l wurde 1071 in der Form Abbacella erstmals erwahnt Weitere fruhe aber gelehrt latinisierte Bezeugungen sind 1223 de Abbatiscella und 1244 in Abbatis Cella Der Ortsname ist eine Zusammensetzung von altnordisch abbat Abt und althochdeutsch zella Zelle Kapelle Speicher Sammelstelle fur Abgaben Wirtschaftshof und bedeutet damit Wirtschaftshof des Klosters St Gallen Regionalstelle fur die Naturalienabgabe die der Grundherr Abt im inneren Landesteil erhebt 2 3 Appenzell wurde auch Landschaftsname und Name fur den Kanton Appenzell Wenn ausdrucklich die Siedlung Appenzell bezeichnet werden sollte sprechen historische Quellen oft vom Flecken Appenzell Wappen BearbeitenBlasonierung In Silber halt der aufrecht schreitende schwarz und rot bewehrte Bar zwischen den Pranken einen roten Ring Der rote Hof Ring versinnbildlicht den ursprunglichen Hof das heisst den spateren Flecken Appenzell Tourismus BearbeitenAppenzell ist das touristische Zentrum des Appenzellerlandes und Ausgangspunkt fur Wanderungen ins Alpsteingebiet von Norden her Verkehr BearbeitenSchmalspurbahnen und Hauptstrassen fuhren von Gossau Altstatten sowie St Gallen nach Appenzell Zugverbindungen bestehen uber Herisau nach Gossau mit Anschluss nach Zurich uber Gais nach St Gallen sowie in Richtung Alpstein bis nach Wasserauen Postautokurse gibt es nach Haslen Teufen und nach Eggerstanden Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Appenzell Ortsbild Bearbeiten nbsp Appenzell um 1576 nbsp Appenzell zwischen 1700 und 1720 nbsp Historisches Luftbild aus 400 m von Walter Mittelholzer von 1922Das Ortsbild Appenzells ist gepragt durch die Bauten aus der Zeit nach dem Brand von 1560 Teils bunt bemalte Holzhauser mit geschweiften bzw gebrochenen Giebeln verleihen ihm seinen besonderen Charakter der am ursprunglichsten von den Hauserreihen in der Hauptgasse vermittelt wird Typisch fur den einheimischen Stil sind unter anderem die Hauser Kreuz und Raben an der Hauptgasse sowie die geschlossene Hausergruppe beim Gasthaus Falken an der Gaiserstrasse Der Landsgemeindeplatz mit der Gerichtslinde ist von hohen und niedrigen Bauten unregelmassig begrenzt Kirchliche Bauten Bearbeiten nbsp Ladengeschafte in Appenzell nbsp Einzelhofe bei AppenzellDie katholische Pfarrkirche St Mauritius steht an erhohter Stelle uber dem linken Ufer des Flusses Sitter Der Westturm der Polygonalchor und die Krypta wurden um 1513 zum Teil nach 1560 erbaut Das Langhaus von Enoch Breitenmoser stammt aus dem Jahr 1823 Das Innere beherbergt ein breites klassizistisches Schiff mit Doppelemporen Der Hochaltar aus dem Jahr 1622 ist ein Werk von Bartholomaus Cades die neobarocken Deckenbilder wurden von Franz Vettiger 1891 geschaffen Der spatgotische Chor zeigt Wand und Gewolbemalereien aus dem 16 17 und 18 Jahrhundert so auch eine Dorfansicht um 1620 von Moritz Girtanner 4 Die reformierte Kirche wurde in den Jahren 1908 1909 nach Planen von Emanuel La Roche und Adolf Benedikt Stahelin erbaut An der Hauptgasse steht die im spatgotischen Stil im Jahre 1561 erbaute Heiligkreuzkapelle ein Ersatzbau fur die 1560 bei einem Dorfbrand zerstorte Kapelle Die Heiligkreuzkapelle wurde geweiht zu Ehren des Heiligen Kreuzes und der Vierzehn Nothelfer Das Eingangsportal aus dem Jahr 1787 ist aus Sandstein Die Kreuzwegstationen von 1787 stammen von J A Fuxli Restaurierungen der Kapelle erfolgten 1892 und 1964 65 Die barocken Holzbanke stammen ursprunglich aus der Kapelle St Magdalena Steinegg und wurde 1949 montiert 1964 wurde der Glasgemaldezyklus von Ferdinand Gehr mit den funf Geheimnissen des Schmerzhaften Rosenkranzes gefertigt 5 Am westlichen Dorfeingang steht das 1586 bis 1587 gegrundete Kapuzinerkloster Maria Lichtmess Die Klosterkirche wurde 1688 neu gebaut das Kloster erhielt 1925 einen Neubau von Hans Burkard Das Kircheninnere beherbergt fruhbarocke Altare Am Hochaltar ist eine Kreuzabnahme von Giulio C Procaccini aus dem Jahr 1605 zu sehen am Seitenaltar rechts eine Madonna mit Heiligen aus den Jahren 1610 1620 und am Seitenaltar links Maria Lichtmess 1935 von Johann Hugentobler geschaffen 6 Das Kloster wurde per Ende August 2011 geschlossen und das Gebaude gelangte an den Kanton Appenzell Innerrhoden zuruck 7 Sudlich der Hauptgasse steht das Kapuzinerinnenkloster Maria der Engel Die Kirche wurde 1621 22 im Spatrenaissancestil durch die Misoxer Meister Giovanni Altern und Andrea Toscano erbaut Das Innere der Kirche enthalt eine kassettierte Tonne Die Klostergebaude errichteten 1679 1682 Jost Mosbrugger und Christian Zund nach einem Modell des Paters Marquard Imfeld 8 Das Kloster wurde im April 2008 geschlossen die Gebaude wurden einer Stiftung ubergeben 9 Im westlichen Ortsteil Rinkenbach steht die 1661 erbaute Kapelle St Anton mit einem fruhbarocken Hochaltar aus dem Jahr 1666 und einer 1673 geschaffenen Kanzel im Knorpelstil Die Seitenaltare sind aus dem 18 Jahrhundert Nordlich des Ortes auf der Steig in Mettlen steht die Kapelle St Karl erbaut 1620 In der Fraktion Sonnenhalb sudlich von Appenzell steht die Kapelle Maria in Sonnenhalb Diese entstand 1796 und wurde 1861 neu gebaut Der Altar ist in landlich verspatetem Barock mit gotischer Pieta um 1400 im weichen Stil Zwischen der Sitter und dem Bleichwaldibach liegt die Lourdeskapelle Weltliche Bauten Bearbeiten nbsp SchlossDas Rathaus ist ein spatgotischer Bau aus den Jahren 1561 1563 von Hans Bilchenfelder Die Fassadenfresken zeigen Darstellungen aus der Appenzeller Geschichte geschaffen 1928 von August Schmid In den Ratssalen sind Wandgemalde von Caspar Hagenbach d J aus dem Jahr 1567 10 Im Rathausgebaude ist in den oberen Geschossen das Museum Appenzell untergebracht das sich der landlichen katholisch gepragten Kulturgeschichte des Kantons Appenzell Innerrhoden widmet 11 Die Landeskanzlei wurde 1914 von Adolf Gaudy der neue Flugel 1954 von Hans Burkard erbaut 12 Neben dem Kapuzinerinnenkloster steht das 1563 1570 erbaute sogenannte Schloss ein der Anlage nach spatgotisches im Detail der Renaissance verpflichtetes Patrizierhaus 13 Ebenfalls im Kern spatgotisch aber mit klassizistischem Ausbau ist das Haus Ebneter Kolbener in dem sich heute die Raiffeisenbank befindet Im Erdgeschoss der Schalterhalle der Bank sind um 1580 geschaffene Wandmalereien acht Tugenden von Caspar Hagenbuch d J zu sehen 14 Korporation Stiftung Ried Bearbeiten nbsp Altestes noch stehendes Haus der Korporation Stiftung Ried in Appenzell 17 Jahrhundert Im sudlichen Teil Appenzells auf beiden Seiten der Bahnlinie liegt das Quartier Ried Es handelt sich dabei um eine ursprungliche Armensiedlung die bis heute als Korporation Nutzungsgenossenschaft organisiert ist und auf dem Land der 1483 gegrundeten Stiftung Ried liegt Je nach Vermogensverhaltnissen entrichten die Bewohner fur ihre Hauser keinen oder nur einen bescheidenen Bodenzins und sind umgekehrt gehalten zweimal jahrlich ein Seelenamt Requiem fur die Stifterfamilie Kuchenmeister in der Mauritiuskirche zu besuchen Es handelt sich dabei um eine der altesten heute noch aktiven sozialen Einrichtungen Europas 15 16 Personlichkeiten BearbeitenAlfred Broger 1922 2011 Kunstmaler Roswitha Doerig 1929 2017 Kunstmalerin in Appenzell aufgewachsen Adrian Holderegger 1945 romisch katholischer Theologe Simon Enzler 1976 Komiker Kabarettist und Satiriker Daniel Fassler 1960 Landammann und Nationalrat Antonia Fassler 1969 Politikerin Josef Anton Fassler 1796 1875 Politiker Isabella Fischli 1956 Journalistin und Autorin in Appenzell geboren Paul Gartenhauser vor 1544 nach 1613 Gemeindeprasident Regierungsmitglied Landammann und Tagsatzungsgesandter Ottilia Grubenmann 1917 2003 Hebamme Hans Hausamann 1897 1974 Fotograf und Nachrichtendienst Offizier in Appenzell geboren Peter Hersche 1941 Historiker und Hochschullehrer in Appenzell geboren Willi Keller 1942 Bauernmaler in Appenzell geboren Arnold Koller 1933 Rechtswissenschaftler und Bundesrat in Appenzell aufgewachsen Carl Walter Liner 1914 1997 Kunstmaler Emil Manser 1951 2004 Strassenkunstler und Stadtoriginal von Luzern Sibylle Neff 1929 2010 Kunstmalerin Carlo Schmid Sutter 1950 Landammann und Standerat Natalie Schurpf 1993 Unihockeyspielerin Leutfrid Signer 1897 1963 Rektor des Kollegium St Fidelis in Stans Roman Signer 1938 Aktionskunstler in Appenzell geboren Roland Stark 1951 Politiker Adolf Steuble 1856 1925 Politiker Thomas Sutter 1973 Schwinger in Appenzell geboren Sabine Wen Ching Wang 1973 Schriftstellerin in Appenzell aufgewachsen Dorothee Elmiger 1985 Schriftstellerin in Appenzell aufgewachsenGalerie Bearbeiten nbsp Bahnhof Appenzell nbsp Brennerei Appenzeller Alpenbitter an der Sitter im Hintergrund der Hohe Kasten nbsp Landsgemeindeplatz nbsp Landsgemeinde Brunnen in Appenzell nbsp Kirche St Mauritius nbsp Reformierte Kirche nbsp Rathaus nbsp Landeskanzlei Kantonalverwaltung nbsp Hauptgasse nbsp Geschweifte Giebel nbsp Frauenkloster Schloss nbsp Kunsthalle Ziegelhutte nbsp Appenzeller Bauernhaus nbsp Der Flecken Appenzell in der Stumpfschen Chronik 1548Literatur BearbeitenMartin Zeiller Appenzell In Matthaus Merian Hrsg Topographia Helvetiae Rhaetiae et Valesiae Topographia Germaniae Band 1 2 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 56 Volltext Wikisource Rainald Fischer Die Kunstdenkmaler des Kantons Appenzell Innerrhoden Das Innere Land Das Dorf Appenzell Birkhauser AG Basel 1984 ISBN 3 7643 1629 2 Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 74 S 129 390 490 Achilles Weishaupt Appenzell Bezirk In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Appenzell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bundesamt fur Kultur Appenzell im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz Appenzell Ort auf der Plattform ETHorama Die Institution der Landsgemeinde in AppenzellEinzelnachweise Bearbeiten Statistische Werte Bezirk Appenzell Bezirk Appenzell 2021 abgerufen am 28 April 2021 a b Stefan Sonderegger Die Orts und Flurnamen des Landes Appenzell Band I Huber Frauenfeld 1958 Beitrage zur schweizerdeutschen Mundartforschung VIII S 300 a b Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Hrsg vom Centre de Dialectologie an der Universitat Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol Frauenfeld Lausanne 2005 S 91 Rainald Fischer Die Kunstdenkmaler des Kantons Appenzell Innerrhoden Das Innere Land Das Dorf Appenzell S 140 224 Rainald Fischer Die Kunstdenkmaler des Kantons Appenzell Innerrhoden Das Innere Land Das Dorf Appenzell S 284 286 Rainald Fischer Die Kunstdenkmaler des Kantons Appenzell Innerrhoden Das Innere Land Das Dorf Appenzell S 227 235 Kath ch Rainald Fischer Die Kunstdenkmaler des Kantons Appenzell Innerrhoden Das Innere Land Das Dorf Appenzell S 251 284 Leitbild und Konzept Stiftung Kloster Maria der Engel Appenzell maria der engel appenzell ch archiviert vom Original am 23 Februar 2009 abgerufen am 6 Mai 2012 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www maria der engel appenzell ch Rainald Fischer Die Kunstdenkmaler des Kantons Appenzell Innerrhoden Das Innere Land Das Dorf Appenzell S 287 314 museum ai ch Rainald Fischer Die Kunstdenkmaler des Kantons Appenzell Innerrhoden Das Innere Land Das Dorf Appenzell S 315 Rainald Fischer Die Kunstdenkmaler des Kantons Appenzell Innerrhoden Das Innere Land Das Dorf Appenzell S 344 349 Rainald Fischer Die Kunstdenkmaler des Kantons Appenzell Innerrhoden Das Innere Land Das Dorf Appenzell S 331 Korporation Stiftung Ried Neuer Prasident fur alteste SozialeinrichtungNormdaten Geografikum GND 4002485 4 lobid OGND AKS LCCN no2009059430 VIAF 156337782 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Appenzell Ort amp oldid 237544067