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Freistadt ist eine oberosterreichische Kleinstadt im unteren Muhlviertel die im fruhen 13 Jahrhundert planmassig angelegt wurde Die Blutezeit der Stadt lag zwischen dem 14 und 16 Jahrhundert als Freistadt eine wichtige Handelsstadt zwischen dem Donauraum und Bohmen war In dieser Zeit fuhrte der einzig erlaubte Weg von Linz nach Budweis durch die Stadt Strassenzwang Der Dreissigjahrige Krieg und die Gegenreformation samt deren Folgen veranderten die Bedeutung der ehemaligen Grenzstadt die nach und nach samtliche Privilegien aus der Grundungszeit verlor Wappen der Stadt FreistadtIm Zuge des aufgeklarten Absolutismus in Osterreich wurde Freistadt Ende des 18 Jahrhunderts kurzzeitig zur Kreisstadt des Muhlviertels Seit dem Jahr 1850 ist die Stadt Sitz der Bezirkshauptmannschaft des gleichnamigen Bezirks und entwickelte sich zur Schulstadt Ein Aufschwung ist seit dem Ende des 19 Jahrhunderts in Freistadt wieder sichtbar unter anderem durch den Auf und Ausbau der Infrastruktur In den beiden Weltkriegen fanden keine Kampfhandlungen im Raum Freistadt statt Heute ist Freistadt das wirtschaftliche schulische und kulturelle Zentrum des Bezirks Inhaltsverzeichnis 1 Erste Besiedlung und Stadtgrundung 2 Aufstieg und Blutezeit als Grenzstadt ab 1277 2 1 Wirtschaftliche Entwicklung 2 2 Stadtmauern 2 3 Selbstverwaltung 2 4 Schulwesen und Kirche 2 5 Kriege Feuer und Pest 3 Wendepunkt ab 1627 3 1 Absolutismus und Merkantilismus 3 2 Verlust der Selbststandigkeit 3 3 Die wirtschaftliche Lage 3 4 Schulwesen 3 5 Kirche Kunst und Kultur 3 6 Kriege und Brande 4 Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit 5 Anschluss und Zweiter Weltkrieg 6 Besatzungszeit 7 Entwicklung seit 1955 8 Aktuelle und zukunftige Entwicklungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseErste Besiedlung und Stadtgrundung Bearbeiten nbsp Grundriss der heutigen AltstadtBis ins hohe Mittelalter erstreckte sich im Raum Freistadt so wie im gesamten Muhlviertel ein weitlaufiges Waldgebiet der Nordwald Nordlich vom heutigen Freistadt befindet sich der Kerschbaumer Sattel mit einer Hohe von 714 m u A der gunstigste Ubergang vom Donautal nach Sudbohmen und zugleich eine europaische Wasserscheide Nordsee Schwarzes Meer Uber diesen Sattel fuhrte seit vielen Jahrhunderten ein Handelsweg Goldener Steig in Form eines Saumpfades von Enns entlang dem Aisttal Feldaistsenke uber den Raum Freistadt Freistadter Becken nach Norden Budweis Fruhbronzezeitliche Funde im Raum Freistadt wie der Fund eines Randleistenbeiles in der Nahe des Pregartenteichs zeugen von diesem Verkehrsweg 1 Vor der Stadtgrundung fuhrte der Handelsweg an einer Burg heutiger Salzhof und an einem Strassendorf vorbei das wie das ubrige Untere Muhlviertel von Slawen bewohnt war Die Siedlung hiess vermutlich Zaglau slawisch Zahlow war jedoch noch nicht Freistadt Der slawische Name der Siedlung lebt bis heute im tschechischen Namen fur Freistadt Cahlov weiter Wie sehr Freistadt an diesen Handelsweg ausgerichtet wurde zeigt dass der heutige Strassenverlauf Johanneskirche Zemannstrasse Linzertor Eisengasse Salzgasse weitgehend dem Handelsweg entsprechen durfte Auf einem Platz in der Nahe der Burg der an seiner Sud und Ostseite durch einen steilen Felsabfall geschutzt ist wurde Freistadt gegrundet Uber den genauen Zeitpunkt der Entstehung der Stadt gibt es nur Theorien da Urkunden entweder verloren gegangen sind oder zu wenig aussagen Es wird angenommen dass Freistadt um 1225 vom Babenberger Leopold VI dem Glorreichen Herzog von Osterreich planmassig angelegt wurde indem er die bestehende Siedlung erweiterte Stadte im Mittelalter verwendeten die Wappen der Grunder als Stadtwappen Die altere Theorie von den Historikern mittlerweile als falsch abgelehnt besagt dass die Herren von Perg und Machland Freistadt um das Jahr 1140 grundeten 2 Beweise fur die planmassige Anlage der Stadt sind die fur das 13 Jahrhundert verhaltnismassig breiten Strassen der grosse rechteckige Marktplatz Hauptplatz der Grundriss der Stadt mit rechteckigem Strassennetz die Kirche an der hochsten Erhebung im Schnittpunkt der wichtigsten Strassen heute Pfarrgasse und Bohmergasse Die junge Stadt wurde anfangs mit zahlreichen Privilegien ausgestattet um ihre Existenz zu sichern Die erstmalige urkundliche Erwahnung war 1241 und 1277 wurde vom deutschen Konig Rudolf von Habsburg das Niederlags und Stapelrecht bestatigt Das Niederlagsrecht galt fur alle Waren im Handel mit Bohmen damals eine Besonderheit auf Grund der Stadtgrundung von Budweis 1265 In den damaligen Urkunden hiess die Stadt Frienstat oder Vreinstat Bis 1482 Stadterhebung Steyregg war Freistadt die einzige Stadt im gesamten heutigen Muhlviertel Nach 1491 Stadterhebung Grein folgten erst im 19 Jahrhundert weitere Stadterhebungen in diesem Teil Oberosterreichs Als erste Bewohner wurden besitzlose freie Leute angesiedelt von denen jeder einen Teil des Stadtgrundes fur den Hausbau und einen Teil des umliegenden Landes Burgfried zur Bewirtschaftung als freies Burgrecht erhielt Aufstieg und Blutezeit als Grenzstadt ab 1277 Bearbeiten nbsp Siegel der Stadt um 1437 nbsp Freistadt um 1550Wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten Die verliehenen Privilegien machten Freistadt rasch zu einer reichen und bluhenden Stadt Durch das Niederlags und Stapelrecht mussten alle Waren nach Bohmen drei Tage lang zu einem festgesetzten Preis den Freistadter Kaufleuten angeboten werden Zusatzlich zum Stapelrecht galt der Strassenzwang Die Kaufleute durften nur gewisse Strassen benutzen Eine dieser Strassen fuhrte durch Freistadt und war somit Lebensgrundlage und Quelle des Reichtums Diese Rechte wurden wie ein Schatz gehutet und so nahmen die Freistadter mitunter kampferische Auseinandersetzungen mit den Nachbarorten in Kauf insbesondere mit Leonfelden oder Pregarten Die teils langfristigen Streitigkeiten uber 100 Jahre entschied der Landesfurst als letzte Instanz immer zugunsten von Freistadt Die haufigsten damaligen Streitpunkte waren Missachtung des Strassenzwangs Berechnung einer zu hohen Maut eigenstandige Handelsbeziehungen und Erzeugung und Vertrieb von Waren wodurch die Verdienste der Stadt sanken 1363 verlieh Herzog Rudolf IV der Stifter das Meilenrecht mit dem innerhalb einer so genannten Bannmeile 7 586 Kilometer 3 nur die Burger der Stadt Handel und Gewerbe betreiben durfen Mit diesen Privilegien ausgestattet wurde Freistadt zu einem wirtschaftlichen Zentrum im Muhlviertel Um 1460 existierte eine Munzpragestatte in Freistadt die von Herzog Albrecht VI eingerichtet worden war jedoch auf dessen Anweisung nur minderwertige Pragungen Schinderlinge herstellte 4 Die Haupthandelswaren in Richtung Norden waren Eisen und Eisenwaren aus dem Raum Steyr sowie Salz aus dem Ausseerland und dem habsburgischen Salzkammergut In Freistadt befanden sich damals vier eisenbearbeitende Werke zwischen dem Graben und dem Thurytal so dass die Stadt selbst Eisenwaren erzeugte Die heutigen Strassennamen der Freistadter Altstadt wie Salzgasse und Eisengasse zeugen von der Zeit als Handelsstadt Die Freistadter verstanden es das Monopol im Salzhandel uber den Goldenen Steig nach Bohmen an sich zu reissen und booteten die aufstrebende Stadt Linz aus Dies fuhrte in den Jahren 1380 und 1450 zu einem heftigen Streit der beiden Stadte Die alte Burg wurde zum Salzlager und in Salzhof umbenannt Seit Kaiser Maximilian I ging der lukrative Salzhandel zusehends in ein Monopol der Fursten und letztendlich des Staates uber Zwar wurde 1563 in Linz und Freistadt ein Salzkammeramt geschaffen jedoch verlor Freistadt dieses Monopol einige Jahrzehnte spater an die Landesfursten 1628 Eine weitere wichtige Handelsware war das Bier Jeder Burger in Freistadt der ein Haus innerhalb der Stadtmauer besass hatte das Recht Bier zu brauen Die Menge wurde auf Grund des Schatzwertes des Hauses festgelegt Der Magistrat regelte und uberwachte dies nach der Brauordnung Das Bierbrauen und der Verkauf waren eine der bedeutendsten Einnahmequellen der Stadt Bier wurde als Ehrengeschenk an die Landesregierung und an die Hofkammer in Wien geschickt 1525 gab es insgesamt zwolf Brauhauser in der Stadt die bis 1637 auf funf und spater auf zwei Brauhauser zuruckgingen Auch Zwirn aus Freistadt selbst Leinwand aus Wels und venetianische Waren Glas Seide und Tuche aus Venedig sowie Fische aus Bohmen gehorten zu den wichtigeren Handelswaren Der Hohepunkt des Wirtschaftslebens war ab 1465 der grosse Jahrmarkt der Paulimarkt der im Janner Februar 14 Tage lang dauerte Damals hatte der Markt eine Bedeutung wie eine internationale Messe Um 1490 erreichte der Freistadter Handel seine grosste Ausdehnung Ausdruck des zunehmenden Handels war die Grundung einer eigenen Poststation Postamt im Jahr 1626 in der heutigen Bohmergasse 9 fruher Stadt 100 5 Um 1891 ubersiedelte das Amt von der Bohmergasse in die Waaggasse 14 im ehemaligen Kasernengebaude seit den 1990er Jahren befindet sich das Postamt ausserhalb der Stadtmauern zwischen dem Marianum und dem Brauhaus Stadtmauern Bearbeiten nbsp Ehemaliger WassergrabenFreistadt wurde wahrscheinlich als Bollwerk gegen die Bischofe von Passau angelegt Die Stadt hatte sowohl eine wirtschaftliche als auch eine militarische und strategische Funktion Mit der Grundung begann die Sicherung der Stadt Das Felsplateau bietet nach Suden und Osten einen naturlichen Schutz deshalb wurden wahrscheinlich nur die leicht zuganglichen West und Nordseiten mit einem Erdwall geschutzt Bereits im 13 Jahrhundert wurde Freistadt durch Steinbauten gesichert um Handelswaren und Reichtum zu schutzen Zwischen 1363 und 1396 wurde diese erste Stadtmauer wesentlich verstarkt Es folgte die Errichtung der ausseren Stadtgrabenmauer Mantelmauer und der Bau des heute noch vorhandenen Stadtgrabens Weiterhin wurde mit der ausseren und der inneren Stadtmauer sowie dem Zwinger die Stadtbefestigung zur Abwendung von Gefahren ausgebaut Die innere Stadtmauer war zusatzlich mit einem Wehrgang in funf bis sieben Meter Hohe ausgestattet der teilweise heute noch zu erkennen ist Die Stadtmauer war mit Schiessscharten und Pechnasen ausgestattet die man ebenfalls noch gut wahrnehmen kann Ab 1363 liess Herzog Rudolf IV der Stifter in der Nordostecke ausserhalb der Stadtmauer ein neues Schloss errichten das zusatzlichen Schutz vor Angriffen bot Der wichtigste Teil der Verteidigungsanlagen von Freistadt waren die Stadtturme Die altesten sind das Linzertor im Suden und das Bohmertor im Norden Diese waren damals die einzigen Moglichkeiten mit Pferdefuhrwerken uber Zugbrucken in die Stadt zu gelangen Um 1390 entstanden der Weyermuhlturm und der Petringerturm auch Turm im Winkel In dieser Zeit wurde auch der Bergfried des Schlosses errichtet Die Freistadter Burger konnten sich so nach Fertigstellung aller Verteidigungsanlagen sicher fuhlen Als 1420 30 die Hussiten nach Freistadt kamen konnten sie der Stadt nichts anhaben Stattdessen brannten sie die Vororte nieder und zogen weiter Nach den Hussiteneinfallen wurden noch einige bauliche Mangel behoben Die endgultige Fertigstellung der Befestigungsanlagen erfolgte im Jahr 1444 mit der Errichtung des Scheiblingturms in der Nordwestecke der Stadt und des Dechanthofturms im Sudosten 1522 wurde das damalige Rathaus heute Bezirksgericht mit einem Turm versehen der nur der Machtdemonstration diente Zwischen dem Rathaus und dem Weyermuhlturm gibt es noch einen dritten Zugang zur Stadt das so genannte Postturl in der Nahe des Weyermuhlturms Dieses Tor diente eher dem Personenverkehr und war fur Wagen nicht passierbar Freistadt besass zu jener Zeit neun Wehrturme von denen noch sieben erhalten sind nbsp Linzertor nbsp Bohmertor von innen nbsp Bergfried beim Schloss nbsp Dechanthofturm und Dechanthof Selbstverwaltung Bearbeiten Der wirtschaftliche Aufstieg Freistadts schlug sich in der politischen Selbstverwaltung nieder Ab 1286 gab es einen Stadtrichter 1354 wurde der Rat und die Geschlossenheit der Burger erwahnt ein Stadtschreiber ist 1371 nachweisbar und 1388 gab es mit Jakob Megerlein den ersten Burgermeister der Stadt Siehe auch Liste der Burgermeister von Freistadt Wie in allen anderen Stadten gab es den Inneren Rat den eigentlichen Stadtrat Die acht Mitglieder waren aus dem Stand der Handelsburger und traten zweimal wochentlich unter dem Vorsitz des Burgermeisters zusammen Spater kam der Aussere Rat hinzu das Vertretungsorgan der Gesamtburgerschaft Im Ausseren Rat sassen die Handwerker die politische Macht erkampft hatten Dazu zahlte auch der erste bekannte Arbeiterstreik Oberosterreichs den Backergesellen 1397 durchfuhrten 6 Die wichtigsten Stadtamter waren Stadtkammeramt Ungeltamt Spitalamt Spentamt Mautamt St Katharina St Peterkirch und Gottesleichenamt und Schulprovisoramt In Freistadt wurden die sozialen Aufgaben ernst genommen wie aus der Anzahl der Stadtamter ersichtlich ist Es gab ein Siechenhaus fur kranke und hilflose Burger und ein Spital zuerst bei der Liebfrauenkirche bis zum Hussiteneinfall 1423 spater bei der Johanneskirche in der sudlichen Vorstadt Um 1790 entstand ein Neubau des Spitals und diente bis 1938 Das Spentamt samt Spenthaus fur arme und bedurftige Burger befand sich in der Samtgasse Schulwesen und Kirche Bearbeiten nbsp Johanneskirche die alteste Kirche der Stadt nbsp Kirche in St PeterDas Schulwesen in Freistadt kam nicht zu kurz Die Handelsleute und Handwerker wollten dass ihre Kinder Lesen Schreiben und Rechnen erlernten Bereits im Jahr 1371 wurde in einer Urkunde ein Schulmeister erwahnt 1404 ein Schulhaus bezeichnet und 1543 eine Lateinschule zum ersten Mal erwahnt Die Lateinschule war sehr eng mit der Kirche verbunden Die Frommigkeit der Freistadter Burger war fur osterreichische Verhaltnisse uberdurchschnittlich ausgepragt Stiftungen sollten allen Geistlichen die eine Messe zu lesen hatten ein ausreichendes Einkommen sichern Die meisten Stiftungen in Form von Hausern und Hofen standen zwischen der Pfarrkirche und dem Pfarrhof Folgende Stiftungshauser sind bekannt Fruhmess Leonhard Gottsleichnahm Dreikonig Apostel Margareten Barbara Johannis St Peter und Paul Thomas Hl Kreuz Allerheiligen Leopold Georgsstift das Priesterbruderschaftsstiftungshaus sowie das Michaelsstift Salzgasse Nr 85 Zusatzlich sorgten die Burger der Stadt auch fur die Kirchen Die Stadtpfarrkirche wurde 1288 zum ersten Mal urkundlich erwahnt im 14 und 15 Jahrhundert gotisiert und erhielt ein viertes und funftes Seitenschiff heute die einzige funfschiffige Basilika Osterreichs Anfangs gehorte sie zur Pfarre St Jakob in Neumarkt die 1185 erstmals erwahnt wurde Auf Grund der beiden grossen Stadtbrande 1507 und 1516 ist nichts mehr von der damals uppigen Ausstattung ubrig geblieben In der Barockzeit wurden einige Ausstattungen unwiederbringlich durch andere ersetzt Die 1345 erstmals erwahnte Liebfrauenkirche liegt ausserhalb des Bohmertors und blieb damit von den Stadtbranden verschont Diese Kirche brannte zwar 1361 ab und wurde um 1422 von den Hussiten zerstort jedoch im gotischen Stil ab dem Jahr 1440 wieder aufgebaut und seither kaum verandert Mathes Klayndl schuf 1484 eine spatgotische steinerne Saule fur das Ewige Licht als Totenleuchte Heute steht sie in der Kirche und ist das einzige Kunstwerk dieser Art in der Stadt Im Jahr 1557 wurde der Stadtfriedhof rund um die Kirche vergrossert innerhalb der Stadtmauern hat sich nie ein Friedhof befunden Die Kirche in Sankt Peter auf dem Berg wurde im 14 und 15 Jahrhundert im gotischen Stil ausgebaut und die Johanneskirche erhielt einen gotischen Chor und Malereien In der Stadt selbst gab es noch eine Kapelle im heutigen Piaristenhaus am Hauptplatz und eine weitere in der Heiligen Geist Gasse in der Nahe des Bohmertors Die letztgenannte wurde spater den Protestanten uberlassen Der Protestantismus Lutheraner wurde in Freistadt auf Grund der Handelsbeziehungen rasch angenommen Das Eingreifen der Reformations Commision im Dezember 1597 unter der Fuhrung des Bischofs von Passau und des Landeshauptmanns Ob der Enns Name Oberosterreichs vor 1919 beendete die weitere Ausbreitung des Protestantismus in der Stadt Dennoch bekannten sich um 1610 mehr als die Halfte der Bevolkerung zu dieser Glaubensrichtung Endgultig entschieden wurde die Frage der Glaubensrichtung zwischen 1627 und 1629 Nach dem oberosterreichischen Bauernkrieg und dem Sieg des Kaisers Ferdinand II uber die Protestanten mussten alle Nichtkatholiken die Stadt verlassen Restitutionsedikt Nach Zahlung von 10 ihres Vermogens durften 76 reiche und angesehene Familien oder Einzelpersonen Freistadt verlassen uber deren spatere Wohnorte ist nichts Genaues bekannt Es wird vermutet dass die meisten von ihnen in den frankischen Gebieten von Ansbach Bayreuth eine neue Heimat gefunden haben 7 Diesen grossen Substanzverlust konnte die Stadt lange Zeit nicht uberwinden Kriege Feuer und Pest Bearbeiten nbsp Feuermauern von hinten gesehen vom Bergfried In den 350 Jahren der Blute gab es auch Notzeiten Die Hussiten 1420 30 schadeten den Handelsgeschaften und die andauernden Auseinandersetzungen zwischen den Habsburgern und Bohmen insbesondere unter Friedrich III hatten ebenfalls negative Auswirkungen auf die Geschafte Jedoch kam es in der gesamten Geschichte nie zu grossen Kampfhandlungen und Zerstorungen der Stadt Freistadt wurde 1507 und 1516 von zwei grossen Stadtbranden heimgesucht die alle Hauser der Stadt vernichteten Nur das abseits stehende Schloss wurde verschont Daraufhin befreite Kaiser Maximilian I Freistadt von allen Steuern und verpflichtete sie die Hauser mit einer hochgezogenen Feuermauer zu umgeben auf Insprukerisch innsbruckerisch zu bauen Diese Bauweise hat sich bewahrt und ist bis heute noch sichtbar Weiters wurde die Wasserversorgung verbessert und somit konnte seitdem ein grosser Stadtbrand vermieden werden Die Pest und pestartigen Seuchen forderten in den Jahren 1541 und 1562 jeweils mehrere hundert Tote Allein 1541 starben rund 230 Einwohner ein Siebtel der damaligen Bevolkerung Im Jahr 1593 wurden erstmals ein Arzt Landschaftsphysiker Dr Sabisch und eine Apotheke erwahnt 8 Wendepunkt ab 1627 Bearbeiten nbsp Freistadt um 1649 nbsp Ansicht von Freistadt um 1674 Stich von G M Vischer nbsp Stadtplan um 1743 mit heutigen Bezeichnungen Absolutismus und Merkantilismus Bearbeiten Der Dreissigjahrige Krieg und der oberosterreichische Bauernkrieg waren ein Wendepunkt in der Geschichte der Stadt Die rund 5000 aufstandischen Bauern eroberten Freistadt am 1 Juli 1626 nach einer langeren Belagerung Freistadt war nur von 150 Soldaten und den Stadtbewohnern verteidigt worden Dies war die erste und einzige Eroberung der Stadt in ihrer Geschichte wobei davon ausgegangen wird dass Stadtbewohner den Belagerern beigestanden hatten um eine Hungersnot zu vermeiden Die Bauern plunderten das Schloss mussten Freistadt aber nach einer Niederlage in Kerschbaum im August wieder raumen Der bluhende Handel war fast ganzlich ruiniert und die Stadt konnte sich lange nicht erholen Die Einnahmen von Freistadt lagen 1623 trotz Besetzung durch Truppen der Katholischen Liga bei 38 985 Gulden Im Jahr 1626 sanken sie auf 4547 Gulden Hinzu kamen die Abwanderung der protestantischen Bevolkerung und die Anderungen der Grenzen zu Bohmen hin Da Bohmen ab 1620 Erbland der Habsburger wurde verlor Freistadt nach und nach seine Privilegien Durch das Verschwinden der Grenze wurde es wirtschaftlich und militarisch unbedeutend Die Habsburger fuhrten nach der Gegenreformation den Absolutismus in ihren Landern ein Die politische Selbststandigkeit und Unabhangigkeit der Stadte passte nicht in die Herrschaftsordnung und durch den Merkantilismus verloren die Stadt und ihre Zunfte weiter an Bedeutung Den Zunften entstand durch Manufakturen erhebliche Konkurrenz und Freistadt kam in wirtschaftliche Bedrangnis Die Bedeutung aus der Blutezeit des 14 und 16 Jahrhunderts hat es nie mehr erlangt Die wirtschaftliche Stagnation ab 1627 und die Folgen des Dreissigjahrigen Krieges waren auch die Grunde dafur dass Freistadt die Bedeutung als alte Handelsstadt und Bollwerk Grenzstadt im Land ob der Enns einbusste Die sechs anderen landesfurstlichen Stadte Enns Gmunden Linz Steyr Vocklabruck und Wels sind einwohnermassig grosser und wirtschaftlich bedeutender Verlust der Selbststandigkeit Bearbeiten nbsp Rathaus FreistadtDie stadtische Selbstverwaltung mit jahrlich durchgefuhrten Burgermeister Richter und Ratswahlen und regelmassiger Erneuerung der Stadtordnung endete im Jahr 1600 als der Einfluss der Landesfursten Habsburg vertreten durch den Landeshauptmann und die von diesem berufenen Wahlkommissare als Pruf und Kontrollorgane mehr und mehr in der Stadt spurbar wurde Burgermeister Stadtrichter und Ratsmitglieder konnten nur mit Zustimmung der vorgesetzten Behorden gewahlt werden Der Amtseid musste in Linz oder Wien abgelegt werden die Reisekosten belasteten die Stadtkasse Josef II setzte 1783 einen Schlussstrich unter die Entmachtung der vorher selbststandigen Stadt Die Magistratsverfassung trat an die Stelle der alten Stadtverfassung Der Magistrat bestehend aus Burgermeister und Raten loste den alten Stadtrat und den Stadtrichter als Behorde ab Der letzte Stadtrichter in Freistadt trat im Jahr 1789 zuruck Infolge der Verfassungs und Verwaltungsanderung unter Josef II wurde Freistadt kurzzeitig der Hauptort des damals neu geschaffenen Kreises Muhlviertel Muhlkreis bevor das Kreisamt 1794 nach Linz verlegt wurde 9 Das Kreisamt in Freistadt war im heutigen Rathaus untergebracht Diese Magistratsverfassung blieb bis 1848 49 bestehen und wurde durch die noch gultige Gemeindeordnung ersetzt Die seit 1849 frei und demokratisch gewahlten Burgermeister und Stadtrate waren bereits Vertreter von politischen Stromungen Bis zum heutigen Tag stellt die konservative Partei die Christlichsoziale Partei und schliesslich die Osterreichische Volkspartei alle demokratisch gewahlten Burgermeister von Freistadt Das allgemeine Wahlrecht von 1908 anderte daran nichts Nach 1848 wurde Freistadt die Bezirkshauptstadt im gleichnamigen Bezirk Das alte Rathaus wurde dem Staat uberlassen und beherbergte das Bezirksgericht das Grundbuchamt und die Bezirkshauptmannschaft Das Rathaus ubersiedelte 1850 in das Haus der ehemaligen Kreisverwaltung am Hauptplatz Noch heute befindet sich das Rathaus in diesem Gebaude Spater folgten Gendarmerie 1850 und die kaiserliche und konigliche Armee 1879 im Schloss Freistadt untergebracht und andere Amter Aus der Handelsstadt war eine Schul und Verwaltungsstadt geworden Die wirtschaftliche Lage Bearbeiten nbsp Freistadt um 1798Die wirtschaftliche Lage seit dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges war sehr schlecht Eine Verarmung trat nicht ein jedoch gingen die Einnahmen im Vergleich zu fruheren Jahrhunderten zuruck Der grosste Vorteil von Freistadt war die Lage an einer wichtigen Handelsstrasse Die Menge der transportierten Mengen kann man anhand der Aufzeichnungen der Stadtwaage ablesen 1599 12 309 Zentner 1625 3673 Zentner und 1728 16 601 Zentner der absolut hochste gemessene Wert Der Salzhandel nach Bohmen nahm noch immer den Weg uber Freistadt Bei einer Umrechnung der jahrlichen Salzmenge auf die eingesetzten Fuhrwerke durchquerten taglich durchschnittlich drei bis vierhundert Salztransporte die Stadt Dadurch florierte das Gastgewerbe 20 Gasthauser stellten Unterkunft und Verpflegung zur Verfugung nbsp Vertrag zur Grundung der BraucommuneIm 18 Jahrhundert kam es auf Grund mangelnder Qualitat des Bieres zur Unzufriedenheit der Burger deshalb wurde zwischen 1770 und 1777 ein neues Brauhaus errichtet Alle 149 Hauseigentumer der Innenstadt sind seitdem Mitglieder der Braucommune Freistadt heute Freistadter Bier eines Zusammenschlusses des Braunbierhauses der Gmain und des Weissbierhauses des Magistrats Zuerst leitete der Burgermeister die Commune ab 1835 37 ubernahm dies ein gewahlter Vorstand Noch heute wird mit einem Hauskauf in der Innenstadt zusatzlich ein Anteil mit Stimmrecht an der Brauerei Freistadt erworben Die eisenverarbeitenden Betriebe Hammerwerke im Thurytal an der Feldaist in der Nahe von Freistadt wurden gegen Ende des 19 Jahrhunderts geschlossen In einem restaurierten Schau Hammerwerk kann die Arbeitsweise heute wieder beobachtet werden Zwischen 1832 und 1873 fuhr die Pferdeeisenbahn Linz Budweis rund vier Kilometer an der Stadt vorbei ein Beispiel wie unwichtig sie geworden war Diese Strecke ubernahm mit der Zeit mehr und mehr den Salztransport und durch die Stadt fuhren nur noch wenige Pferdefuhrwerke Erst mit dem Bau der Summerauer Bahn die ursprunglich von St Valentin nach Budweis fuhrte erhielt Freistadt seinen Bahnanschluss Am 6 November 1872 wurde der Abschnitt Freistadt Summerau fur den Gesamtverkehr und der Abschnitt St Valentin Freistadt fur den Guterverkehr eroffnet Am 2 Dezember 1872 wurde die Teilstrecke St Valentin Freistadt ebenfalls fur den Gesamtverkehr freigegeben Mit der Eroffnung der Strecke von Linz nach Gaisbach Wartberg am 20 Dezember 1873 war Freistadt mit der Landeshauptstadt Linz eisenbahnmassig verbunden Am 5 April 1956 wurde das Teilstuck Mauthausen Gaisbach Wartberg der Stammstrecke stillgelegt und spater abgetragen Der Bahnhof der heute von den Osterreichischen Bundesbahnen OBB betrieben wird befindet sich auf Grund der geografischen Gegebenheiten Freistadt liegt in einem Talkessel rund drei Kilometer sudwestlich des Stadtzentrums Die 1913 geplante Verbindung als Lokalbahn zum Stadtzentrum heutiger Stifterplatz wurde auf Grund des Ersten Weltkriegs nicht verwirklicht Ebenso wenig verwirklicht wurden die geplanten Bahnstrecken nach Bad Leonfelden Gmund uber Harrachstal und Langschlag uber Liebenau 10 11 Die Freistadter Burger entwickelten Initiativen gegen den wirtschaftlichen Verfall Der Aufschwung sollte nicht durch Privilegien und Subventionen ermoglicht werden sondern durch eigene Ideen Man intensivierte die Landwirtschaft und erleichterte das Gewerbe durch die Konkurrenz wurden hohere Ertrage erzielt Dies spiegelte sich in der ersten Ausstellung der Obderennsischen Landwirtschaftsgesellschaft wider Somit war das Jahr 1862 die Geburtsstunde fur die Freistadter Messe heute Messe Muhlviertel die alteste und derzeit drittgrosste Messe in Oberosterreich Zuerst wurde die Messe im Vier Jahresrhythmus veranstaltet spater alle zwei Jahre und seit 2007 findet sie jahrlich im September statt 12 nbsp Die denkmalgeschutzte Wasserversorgungsanlage von 18901866 wurde die Freistadter Sparkasse gegrundet mittlerweile an die Sparkasse Oberosterreich verkauft und 1889 begann Freistadt mit dem Bau der Hochquellen Wasserleitung die seit 1962 endgultig fertig gestellt ist Der erste Abschnitt der Kaiser Franz Josef Hochquellenleitung umfasste funf Quellen in der Zelletau mit einem Hochbehalter im Graben die unter Denkmalschutz steht 1871 wurde das erste private Schwimmbad errichtet das 1893 von der Stadt gekauft wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg neu errichtet wurde Die Regulierung der Feldaist im Stadtgebiet dauerte bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts 1906 ging eine Azetylengas Anlage die von der Gumpoldskirchner Maschinen und Metallwarenfabrik Richard Klinger eingerichtet wurde in Freistadt in Betrieb Die Versorgung der offentlichen und privaten Beleuchtung wurde mit 20 Kilometer Rohrleitungen 1400 Lampen und 74 Strassenlaternen sichergestellt 13 Aus heutiger Sicht sehr vorausschauend war die Erhaltung des mittelalterlichen Kerns durch den Bau einer Promenade entlang der Stadtmauer Ebenso liess Freistadt die Befestigungsanlagen nicht verfallen Schulwesen Bearbeiten nbsp Alt und Neubau des GymnasiumsIm Juli 1752 wurden die Piaristen vom Freistadter Burgermeister Ferdinand Gottlieb Schiefer nach Freistadt gerufen Im Jahr 1761 fuhrten sie eine deutsche Knabenschule und eine Lateinschule ein erstes Gymnasium das jedoch wegen Schulermangels im Jahr 1787 schliessen musste Seit 1761 bewohnten die Piaristen ein Haus am Hauptplatz das heute noch als Piaristenhaus bezeichnet wird Im Jahr 1870 wurde die Knabenschule geschlossen und 1875 verliessen die Piaristen Freistadt wieder Mit Hilfe einer Stiftung kamen im Juni 1852 die Armen Schulschwestern unserer lieben Frau zur Fuhrung einer Kinderbewahranstalt heute Kindergarten und einer Industrieschule nach Freistadt Im Jahr 1881 82 wurde ein grosses Schulgebaude neben der Liebfrauenkirche gebaut Die Schulschwestern fuhrten dort eine Volks Hauptschule und ein Internat bis 1938 Eine weitere Stiftung ermoglichte es den Marianisten im Jahr 1900 nach Freistadt zu kommen In den Jahren 1900 bis 1908 liessen sie ausserhalb der Stadt ein grosses Schulgebaude errichten und fuhrten dort eine Volks eine Hauptschule und eine Lehrerbildungsanstalt mit Internat bis 1938 1867 wurde unter Burgermeister Kaspar Schwarz die Unterstufe eines Gymnasiums eingefuhrt 1871 folgte die Genehmigung der Oberstufe Zuerst war die Schule im zweiten und dritten Stock des heutigen Rathauses untergebracht zwischen 1888 und 1890 entstand fur rund 111 000 Gulden ein Neubau vor dem Linzertor im ehemaligen Thury Garten Aus Anlass des 40 jahrigen Regierungsjubilaums des Kaisers wurde im Jahr 1890 das Gymnasium in Kaiser Franz Josef Staatsgymnasium umbenannt 1898 wurde das Studentenkonvikt im ehemaligen Schloss Kinsky eroffnet 14 Da die Schulerzahlen regelmassig zunahmen und der Altbau zu klein wurde folgten 1965 1984 und 2003 Erweiterungen der Schule Kirche Kunst und Kultur Bearbeiten nbsp Kirchturm Stadtpfarrkirche nbsp MarienbrunnenFreistadt ist vor allem eine gotische Stadt da die Blutezeit zur Zeit der Gotik war Ein Beispiel hierfur ist die Liebfrauenkirche die seit dem 15 Jahrhundert weitgehend unverandert blieb Lediglich ein neuer Altar wurde 1640 geschaffen Die Stadtpfarrkirche wurde ab 1687 barockisiert und mit der Errichtung des prachtvollen Kirchturms 1736 37 abgeschlossen Diese Barockisierung erfasste nicht nur die Einrichtung Altare Orgel Sakristei sondern auch die Bausubstanz Pfeiler Fenster Saulen Somit blieben von der vormals gotischen Kirche nur noch die Gewolbe und die Tureinfassungen bestehen Im Jahr 1855 wurde der Friedhof der Stadt bei der Liebfrauenkirche ausserhalb der Stadtmauer geschlossen und im Suden der Stadt rund zwei Kilometer ausserhalb der Stadtmauer neu errichtet Zwischen 1690 und 1727 wurde der Pfarrhof Dechanthof in ein machtiges schlossahnliches Gebaude umgebaut 1704 wurde am Hauptplatz der barocke Marienbrunnen aufgestellt der heilige Nepomuk steht seit 1723 vor dem Linzertor und der heilige Leonhard seit 1748 vor dem Bohmertor Das gotische Linzertor wurde mit barocken Zwiebelturmchen umgebaut und zahlreiche Burgerhauser erhielten eine barocke Strassenfassade Im Zuge der Rekatholisierung in Freistadt wurde 1636 die Corpus Christi Bruderschaft erneuert und 1648 folgte die Grundung einer Rosenkranzbruderschaft An der alten Handelsstrasse entstand ab 1639 ein Kloster der Kapuziner welches durch Josef II aufgelost wurde Josephinismus Trotz dem Bitten der Burgerschaft mussten die 13 Patres und sieben Laienbruder das Kloster verlassen lediglich zwei Patres blieben als Kooperatoren in Freistadt Grafin Rosa von Kinsky erwarb das ehemalige Kloster samt Kapelle und baute es in ein Schloss um 15 Ab 1783 verfugte Freistadt uber drei Schlosser den Salzhof das Habsburger Schloss und das Schloss Kinsky 1898 wurde das letztgenannte von der Gemeinde in ein Studentenkonvikt Wohnheim fur Schuler des Staatsgymnasiums umgebaut das bis 1938 bestand Im 19 Jahrhundert wurde das Gebiet ausserhalb der Stadtmauern bebaut In den Stadtteilen Linzer Vorstadt Bohmer Vorstadt Lederertal und Tanzwiese Eglsee Graben und Froschau entstanden zahlreiche neue Hauser Ein Theater in Freistadt ist seit dem ausgehenden Mittelalter in Form eines Saals im ehemaligen Rathaus verfugbar heute befindet sich die Aktenablage des Bezirksgerichts im Theatersaal Im Jahr 1850 verkaufte das kaiserliche Salzamt den Salzhof daraufhin wurde ein Theatersaal im Nordtrakt eingebaut der gegen Ende des Jahrhunderts in das Gasthaus Kronberger Linzer Gasse ubersiedelte wo bis 1975 Theater gespielt wurde In der neuen offentlichen Volksschule 1956 eroffnet war eine Buhne eingebaut Seit 2003 existiert mit dem Salzhof ein eigenes Kultur und Veranstaltungszentrum Seit 1913 gibt es in Freistadt ein Kino Eroffnet wurde es von Kaspar Obermayr Heute 2008 befindet sich das Kino in der Salzgasse Nr 25 und bietet drei Kinosale an Ab 1848 entwickelte sich ein reges Vereinsleben 1849 wurde der Mannergesangsverein heute Chorgemeinschaft Freistadt 1870 die Freiwillige Feuerwehr Freistadt und 1887 der osterreichische Turnerbund OTB Freistadt gegrundet Weiters existierten noch ein Eislaufverein ein Schwimmverein ein Verschonerungsverein und ein Radfahrverein und andere Der Turnverein baute 1887 eine grosse Halle am Stieranger Hindenburghalle die erst nach 1975 wieder ausgebaut wurde Aktuell 2008 gibt es uber 180 Vereine in Freistadt 16 Kriege und Brande Bearbeiten Die Turkenkriege waren in Freistadt nur von mundlichen Berichten bekannt Erst als die 1500 Soldaten des Hagerischen Kriegsvolks 1610 wahrend des dritten osterreichischen Turkenkriegs durch die Stadt zog brach ein bisschen Unruhe aus Maria Theresia besuchte Freistadt wahrend des siebenjahrigen Kriegs und erhielt einen Kriegszuschuss Die Napoleonischen Kriege zwischen 1805 und 1809 bescherten Freistadt eine Zeit der Besetzung Im Zuge dessen gab es kleinere Gefechte in der Nahe der Stadt Im Jahr 1815 brach in der Waaggasse ein Brand aus der rund 50 Hauser im westlichen Teil zerstorte Der Turm im Winkel und der Turm der alten Burg fielen dem Brand zum Opfer und wurden nicht mehr aufgebaut Statt des Turms im Winkel errichtete die Stadt eine Brucke der vierte Zugang zur Stadt 1880 brach im Schlosshof ein Brand aus und im nordlichen Teil wurden rund 40 Hauser und Teile des Bohmertors ein Raub der Flammen 1885 brannte das Postturl ab und wurde durch eine Stiege ersetzt Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit Bearbeiten nbsp Kriegsgefangenenlager 1914 1918 nbsp Notgeld im Jahr 1920Im Ersten Weltkrieg wurde in Freistadt ein Kriegsgefangenenlager fur Russen errichtet Im Oktober 1914 begann der Bau des Lagers und im November des gleichen Jahres trafen die ersten Gefangenen ein 1915 wurde das Lager erweitert bis zu 20 000 Gefangene waren in den Baracken untergebracht Die Einrichtung war in vier Lager unterteilt die insgesamt eine Flache von 452 000 Quadratmetern hatten Nach Kriegsende verkaufte die Stadt das Lager in Einzelflachen und nahm dabei rund 2 9 Millionen Kronen ein 17 Die 388 verstorbenen Insassen wurden im eigens angelegten Soldatenfriedhof Jaunitzbachtal an der Jaunitz begraben 18 Mehrere Baracken waren selbst 50 Jahre nach Kriegsende noch sichtbar zwei davon werden noch immer als Rinderstall bei der Versteigerungshalle oder Messehalle wahrend der Muhlviertler Messe weiter verwendet Durch den Friedensvertrag von St Germain gab es nordlich von Freistadt wieder eine Staatsgrenze und die Stadt wurde nach rund 290 Jahren wieder zur Grenzstadt Im Gegensatz zum Mittelalter hatte diese neue Grenze keine wirtschaftliche Bedeutung Im Laufe des Ersten Weltkriegs waren 86 getotete Soldaten zu beklagen davon 28 Gefallene 18 Vermisste und 40 sonstige Kriegsopfer 19 Zwischen den Jahren 1916 und 1918 wurde das Marianum Schule und Kloster mit hauseigener elektrischer Beleuchtung versorgt Die ubelriechende Azetylen Gasbeleuchtung der Strassen wurde 1919 abgebaut Ab diesem Jahr versorgte das Brauhaus die Stadt notdurftig mit Strom Zwischen 1921 und 1927 erfolgte der Ausbau des Ortsnetzes und 1922 der Anschluss an die Uberland Stromversorgung der Linzer Tramway und Elektrizitats Gesellschaft TEG heute Linz Strom GmbH 13 Im Jahr 1920 gab die Stadt ein Notgeld in Heller heraus fur den aufgedruckten Betrag haftete die Stadtgemeinde Das Notgeld sollte den Kleingeldmangel lindern wurde jedoch in kurzer Zeit durch die Hyperinflation obsolet Die Einwohner litten Hunger Krankheiten grassierten und Arbeitslosigkeit wahrend der Weltwirtschaftskrise pragte die Zwischenkriegszeit Wie im ubrigen Osterreich kam es zur Radikalisierung der politischen Parteien im Burgerkrieg 1934 fielen jedoch keine Schusse Es wurden zahlreiche Versuche gestartet die wirtschaftliche Lage zu verbessern Einige Unternehmen wie die Seilerei von Anton Haberkorn am Areal des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Lager III erbaut das Holzwerk von Friedrich Mossbock und die Granitwerke von Anton Zemann wurden gegrundet Die offentliche Hand forderte die Wirtschaft und die Strassen der Innenstadt wurden kanalisiert und gepflastert 1930 wurde die Molkereigenossenschaft gegrundet 1937 fand die Eroffnung der Erzherzog Karl Kaserne seit 1954 Tilly Kaserne sudlich der Stadtmauern statt die auf dem Areal des ehemaligen Lagers IV errichtet wurde Die Stadt sanierte den Frauenteich und baute Teile der Umfahrungsstrasse heute B310 Der grosste Teil der rund 4000 Einwohner wohnte damals innerhalb der Stadtmauern In der Jaunitz wurden zwei nach politischen Richtungen getrennte Bader gebaut was die damalige politische Polarisierung widerspiegelte Am Bahnhofsteig wurde ein Fussballplatz fur die Sportvereinigung Freistadt errichtet Anschluss und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Mahnmal vor dem LinzertorNach dem Anschluss am 12 Marz 1938 anderte sich in Freistadt einiges Die vormals illegalen Mitglieder der NSDAP standen nun offentlich zu ihrer Uberzeugung 1938 1939 wurde das Gemeindegebiet im Suden und Sudwesten um die Ortsteile St Peter Galgenau und Trolsberg vergrossert Im Norden im Graben kamen Gebiete nahe dem Hochbehalter der Wasserversorgung zur Stadt 20 Die privaten Schulen wurden zum Schulschluss 1938 geschlossen und in offentliche umgewandelt Das Marianum wurde eine offentliche Volks und Hauptschule fur Buben das Kloster das Gegenstuck fur Madchen Das Bundesgymnasium wurde eine Oberschule fur Buben die auch von Madchen besucht werden durfte Im Herbst 1944 musste das Gymnasium den Schulbetrieb einstellen am 1 Februar 1945 schlossen die restlichen Schulen Das Studentenkonvikt wurde zum NS Schulerheim umgestaltet und in das Gebaude zog zusatzlich die NSDAP Kreisverwaltung ein Das Burgerspital wurde geschlossen und verkauft In den geschlossenen Schulen wurden die ersten Fluchtlinge untergebracht sie stammten aus allen Gegenden des Grossdeutschen Reiches auch aus Wien und Umgebung Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Garnison vergrossert Zwei Wehrmachts Barackenlager wurden auf dem Stieranger und auf dem Friedhofsberg eroffnet Damit waren uber 1000 Soldaten in Freistadt stationiert drei Offiziershauser und mehrere Unteroffiziershauser wurden errichtet Am Friedhofsberg war eine Panzerschule untergebracht Auch fur ausgewanderte Sudtiroler wurden Hauser errichtet Da die sowjetischen Krafte im Osten immer naher kamen verlegt die NS Fuhrung am 1 April 1945 den Sitz des Wehrkreiskommandos XVII von Wien nach Freistadt bevor es nach Kirchdorf verlegt wurde 21 Um die Verwaltung von Freistadt fur die Sowjetunion zu erschweren wurden am 24 April 1945 die so genannten Sozialistenmorde verubt Vier Freistadter und ein polnischer Landarbeiter wurden am 24 April vom Volkssturm unter Geheimhaltung festgenommen und noch in der Nacht zum 25 April an der Jaunitzbrucke im Suden der Stadt ermordet Erst nach dem Kriegsende kam die Wahrheit heraus und die Tater konnten gefasst werden Heute erinnert ein Gedenkstein an diese Tat 22 Einige Freistadter schlossen sich 1944 der Widerstandsgruppe Neues freies Osterreich an Im Oktober 1944 wurden sie verraten und die Gestapo verhaftete insgesamt 52 Personen Zwischen dem 26 und 27 Februar 1945 fand der Prozess gegen 27 von ihnen statt 16 Personen wurden verurteilt davon acht zum Tode Am 1 Mai 1945 erfolgte die Vollstreckung des Todesurteils von sieben Freistadtern und einem Linzer in Treffling durch ein Volkssturm Kommando 23 Am 5 Mai 1995 wurde ein Denkmal fur die Opfer des Nationalsozialismus in Freistadt vor dem Linzertor eingeweiht In den Kriegsjahren fiel keine einzige Bombe auf Freistadt das gegen Kriegsende drei Lazarette beherbergte In den letzten Kriegstagen konnte die Stadtbevolkerung samt dem Stadtkommandanten Hauptmann Bock einen Kampf um Freistadt verhindern in dem man sich den Befehlen einer SS Einheit widersetzte Nachdem die SS Einheit in Richtung Osten abgezogen war erreichten am 7 Mai 1945 amerikanische Panzer kampflos die Stadt 289 Soldaten sind im Zuge der Kampfhandlungen gefallen oder werden vermisst der Grossteil in Russland 24 Besatzungszeit Bearbeiten nbsp Baracken des Fluchtlingslagers im Jahr 1947Zuerst wurde Freistadt von amerikanischen Truppen besetzt am 13 Mai kam die Rote Armee dazu und teilte sich bis zum 23 Mai die Stadt mit den Amerikanern bis diese sich sudlich der Bahnlinie zuruckzogen Zuerst war die Summerauer Bahn Bahnlinie Mauthausen Freistadt Summerau die Demarkationslinie ab 1 August 1945 wurde das ganze Muhlviertel von der Roten Armee besetzt Zwischen August 1945 und 25 Mai 1955 amtierte die sowjetische Kommandantur in der Stadt Daher gab es im Winter 1945 46 kaum ein Haus in Freistadt in dem keine sowjetischen Soldaten einquartiert waren Das Bundesgymnasium wurde als Lazarett verwendet das Haus der Kreisverwaltung war Zentrum der Besatzungsmacht bis schliesslich das Haus Hagleitner am Hauptplatz der Sitz der Kommandantur wurde Am 16 August 1955 wurde das Haus geraumt und der letzte sowjetische Soldat verliess die Stadt und somit den Bezirk Nachdem ab Herbst 1944 die ersten Fluchtlinge in die Stadt gekommen waren schwoll der Zufluss zu Ende des Krieges stark an Zahlreiche Soldaten und Zivilisten hielten sich nach dem Ende des Weltkriegs in neun Lagern in der Stadt auf Die Lager fur Zivilisten befanden sich am Friedhofsberg heute befindet sich die Firma Haberkorn dort am Stieranger in den Baracken der ehemaligen Panzerschule in Privathausern und Schulen Mit rund 4000 Insassen war das Friedhofsberg Lager das Grosste Das Lager fur Soldaten befand sich auf einer Wiese zwischen dem Bahnhof und der Jaunitz als Freilager ohne feste Bauten Die Soldaten wurden den Sowjets ubergeben die viele von ihnen Richtung Sibirien deportierten Nach einem Bericht vom 24 Mai 1945 der Stadtgemeinde an die Stadtkommandantur betrug die Gesamtzahl der Fluchtlinge 8212 aus 20 Landern Diese Zahl ging bis zum 7 Marz 1946 auf 863 Fluchtlinge zuruck Der Hochststand am Fluchtlingen betrug rund 12 000 und an die 100 000 Fluchtlinge wurden im Jahr 1945 durch die Lager geschleust und mussten mit Essen und Trinken versorgt werden Die Stadt selbst zahlte damals rund 5000 Einwohner 25 Die Sowjets fuhrten die Politik Stalins konsequent durch und hinterliessen eine Stadt die in ihrer Entwicklung zehn Jahre hinter anderen Gemeinden Osterreichs die nicht unter sowjetischer Besatzung standen zuruckgeblieben war Die Besatzungszeit war von Unsicherheit in der Bevolkerung gepragt und es wurde wenig investiert Nach 1945 war die Volks und Hauptschule in einer Notunterkunft untergebracht Als eine der wenigen offentlichen Investitionen in dieser Zeit wurde 1947 das ehemalige Studentenkonvikt vorher NSDAP Kreisverwaltung in ein Krankenhaus umgebaut Nach dem kommunistischen Putsch in der Tschechoslowakei 1948 legte der Eiserne Vorhang den Grenzverkehr fast vollig lahm Somit lag Freistadt bis zur Wende 1989 in einem wirtschaftlich toten Winkel Osterreichs Im Janner 1951 wurde das erste USIA Geschaft auf Muhlviertler Boden in Freistadt eroffnet Entwicklung seit 1955 Bearbeiten nbsp Hallenbad und Freibad nbsp Handelsakademie und Handelsschule nbsp Kulturzentrum Salzhof nbsp Messehalle InnenansichtErst nach dem Staatsvertrag vom 5 Mai 1955 dem Abzug der sowjetischen Besatzungsmacht und der Ruckkehr zur oberosterreichischen Landesverwaltung am 11 August 1955 hatte Freistadt teil am Wirtschaftswunder in Osterreich Dies zeigte sich daran dass die Einwohnerzahl auf 6000 stieg und die Unternehmen Haberkorn und Mossbock die Brauerei und die Molkerei ihre Kapazitaten erweiterten und neue Unternehmen Maser Klinger nach Freistadt kamen Die Wohnbautatigkeit wurde forciert und die Infrastruktur 1960 Eroffnung der Linzer Strasse als Umfahrung Wasserleitung Kanalisation und Klaranlage wurde erneuert ausgebaut oder neu hergestellt In den 1960er Jahren wurde das ehemalige Gaswerksgebaude Azetylen Gasbeleuchtung zwischen 1905 und 1919 abgebrochen und an dessen Stelle das Gebaude der Bezirkshauptmannschaft Freistadt errichtet 13 Fur das mittelalterliche Stadtbild war die Besatzungszeit gunstig da niemand in Strukturveranderung investieren wollte Als Investitionen wieder sinnvoll waren kam es in Freistadt zum Umdenkprozess die Altstadt blieb erhalten um den Tourismus zu fordern 1967 wurde die Stadtpfarrkirche renoviert und der gotische Ursprung grosstenteils wiederhergestellt indem man die Umbauten der Barockzeit entfernte 1968 wurde der Soldatenfriedhof Jaunitzbachtal erweitert Im Erweiterungsteil wurden 2365 Kriegstote aus 14 Nationen des Zweiten Weltkrieges zugebettet 18 Die Fassadenaktion seit 1972 und schliesslich die neue Bauordnung von 1979 half die Bausubstanz der Burgerhauser in der Altstadt zu erhalten Die grossen Platze Schlosshof und Hauptplatz wurden gepflastert die Beleuchtung verbessert und die Turme und Tore der Stadtmauer renoviert Das Schwimmbad und die Sportanlagen wurden erneuert sowie ein neues Hallenbad und ein Schilift 1974 errichtet 1977 wurde die Stadt als Kulisse fur den Film Holocaust Die Geschichte der Familie Weiss verwendet Ab 1955 entwickelte sich Freistadt immer mehr zur Schulstadt 1956 wurde das neue Gebaude der Volksschule eroffnet und 1972 ein eigener Hauptschulbau bezogen Im Jahr 1964 wurde eine Handelsschule und 1971 eine Handelsakademie gegrundet Eine Polytechnische Schule eine gewerbliche Berufsschule fur Maurer Zimmerer und Dachdecker 26 eine Landwirtschaftsschule eine Landesmusikschule und eine Hohere Lehranstalt fur wirtschaftliche Berufe stehen fur die Ausbildung des Nachwuchses zur Verfugung Eine Schule fur Gesundheits und Krankenpflege mit Diplomabschluss rundet das Angebot der Stadt ab Durch die Katastrophe von Tschernobyl erhohte sich 1986 das Jahresmittel der Gammadosisleistung schlagartig von 93 auf 145 nSv h Erst rund 20 Jahre spater wurde der ursprungliche Wert vor der Katastrophe wieder erreicht 27 1988 fand das internationale Heimatfilmfestival zum ersten Mal im 1984 eroffneten Kino Umzug von der Badgasse in die Salzgasse statt in dessen Rahmen der Filmpreis der Stadt Freistadt verliehen wird 1991 eroffnete der Neubau des Freibads neben dem Hallenbad Das ehemalige Freibad wurde daraufhin zu einem Tennisplatz mit Tennishalle umgebaut 1992 wurde ein Musikantenstadl dort veranstaltet 1992 folgte der Umzug des Landeskrankenhauses vom Altbau in der Zemannstrasse in das neue Landeskrankenhaus im Suden der Stadt das vier Fachabteilungen und 176 Betten umfasst 1994 wurden zwei Citybus Linien eingerichtet die das gesamte Stadtgebiet im Stundentakt versorgen 28 Seit 1997 besteht ein 110 kV Umspannwerk im Suden der Stadt da die vorherige doppelte 30 kV Leitung den Energiebedarf nicht vollstandig decken konnte Das Biomasseheizkraftwerk verbrennt seit 1999 das Hackgut von 153 Bauern der Region und beheizt vor allem die offentlichen Bauten der Stadt Im Jahr 2008 wird die Kapazitat erweitert 29 1999 restaurierte der Verein Revitalisierung Thurytal im Thurytal den 141 Jahre alten zweiten Thury Hammer der bei Schmiedevorfuhrungen gezeigt wird Im Spatherbst 1997 wurde in der Nahe des schlossahnlichen Gehofts Fuchsenhof beim Umpflugen eines Feldes ein sehr bedeutender Silberschatz gefunden Dieser Schatz wurde um 1270 dort vergraben und besteht aus mehr als 6700 Munzen sowie hunderte von Silberobjekten und Schmuckstucken Es wird vermutet dass ein Goldschmied sein Eigentum im Zuge der Kriegswirren zwischen Ottokar II Premysl von Bohmen und Rudolf von Habsburg hier vergraben hat Erst 2004 wurde der Fund nach wissenschaftlicher Untersuchung veroffentlicht 30 Der Schatz ist heute im Schlossmuseum Linz ausgestellt 31 2002 wurden wahrend des Jahrhunderthochwassers Stadtteile entlang der Feldaist bis zu einem Meter uberflutet 138 von 1530 Gebauden rund 9 im Gemeindegebiet wurden beschadigt Am 7 August 2002 fielen in Freistadt 172 Liter Regen pro Quadratmeter 172 Millimeter insgesamt fiel zwischen dem 6 und 13 August 2002 die vierfache Monatsnormalmenge Mit 367 Millimeter Niederschlag in dieser Zeitspanne wurde der bisherige Hochstwert von 259 Millimetern im Juli 1910 weit ubertroffen 32 Der Salzhof ehemalige alte Burg wurde 2003 zum Kultur und Veranstaltungszentrum umgebaut Hier finden unter anderem Konzerte Theaterauffuhrungen Balle und Kongresse statt Ebenfalls 2003 wurde die Messe und Veranstaltungshalle mit bis zu 6000 Stehplatzen oder 3000 Sitzplatzen errichtet In dieser Halle werden regelmassig Ausstellungen Messen Balle und Musikveranstaltungen angeboten 33 2004 wurde eine neue multifunktionelle Sporthalle zwischen den beiden Volksschulen eroffnet die von den lokalen Sportvereinen genutzt wird 34 Seit 1 Marz 2005 sendet das Freie Radio Freistadt ein 24 stundiges Vollprogramm Im Juni 2001 wurde das Radio zwei Wochen als Medienprojekt betrieben Im Gymnasium Freistadt sendet seit Marz 2003 nach dem Unterricht ein Schulradio Radius 106 6 Die beiden Radiosender arbeiten beim Jugendprogramm zusammen 35 36 Das Freie Radio Freistadt ubernimmt auch Sendungen des Jugend Internetradios ICM aus Krumau 37 Ende November 2008 eroffnete das neue Altstoffsammelzentrum da das 1989 errichtete zu klein fur die anfallende Mullmenge wurde und am alten Standort regelmassig ein Verkehrschaos entstand 38 Am 29 August 2009 eroffnete die runderneuerte Klaranlage an der Feldaist 39 Seit Juli 2009 bereichert das Festival Fantastika die Freistadter Kulturszene 40 Als Vorbereitung fur die Landesausstellung 2013 wurden im Jahr 2012 rund 50 Fassaden der Altstadt Hauser renoviert und am Hauptplatz ein neues Verkehrskonzept eingefuhrt Ebenfalls umgesetzt wurde ein Beleuchtungskonzept fur die Altstadt 41 Die Bauten fur das Fernheizwerk Nord und die Wohnoase im ehemaligen Krankenhaus Schloss Kinsky wurden begonnen Das Jahr 2013 stand unter dem Zeichen der grenzuberschreitenden Landesausstellung mit dem Titel Alte Wege Neue Spuren Diese gemeinsam mit Bad Leonfelden Cesky Krumlov Krumau und Vyssi Brod Hohenfurth durchgefuhrte Veranstaltung wurden von rund 285 000 Personen besucht davon alleine in Freistadt uber 100 000 42 In Freistadt wurden die mittelalterlichen Handelsrouten und die Rolle der Stadte und Markte dargestellt Passend zum Standort wurde auch die Funktionsweise des Bierbrauens gezeigt 43 Zwischen August 2009 und November 2014 wurde an der autobahnahnlichen Umfahrungsstrasse S10 Muhlviertler Schnellstrasse gebaut auch auf Freistadter Gemeindegebiet Am 15 November 2014 erfolgte die Verkehrsfreigabe zwischen Freistadt Sud und Freistadt Nord womit die B310 im Stadtgebiet vom Durchzugsverkehr entlastet wird 44 Aktuelle und zukunftige Entwicklungen BearbeitenFur die kommenden Jahre ist der Bau eines grossen Ruckhaltebeckens im Feldaisttal zwischen dem Graben und Helbetschlag geplant Dieses Becken ist ein Teilprojekt des Hochwasserschutzverbandes Aist und soll die Stadt vor einem Hundertjahrlichen Hochwasser wie 2002 schutzen 44 Mit dem Projekt Energie Zukunft Freistadt 2030 versucht die Stadt seit 2008 mittelfristig die fossilen Energietrager Ol Kohle und Gas schrittweise zu ersetzen Dies geschieht auch in Zusammenarbeit mit universitaren Instituten aus Wien Graz und Linz Fur 2015 ist der Baubeginn der Westtangente der B 38 geplant Diese Umlegung der B 38 soll das Stadtgebiet um rund 7000 Autofahrten aus Richtung Bad Leonfelden entlasten Beginnend bei der Kreuzung mit der Hirschbacher Landesstrasse soll die Strasse zum Kreisverkehr Walchshof gefuhrt werden und somit raschen Anschluss an die S 10 gewahrleisten Weiters soll ein Betriebsbaugebiet entlang der neuen Strasse entstehen 45 Siehe auch Geschichte OberosterreichsLiteratur BearbeitenBundesdenkmalamt Osterreich Hrsg Dehio Oberosterreich Muhlviertel Verlag Berger Horn Wien 2003 ISBN 978 3 85028 362 5 Gustav Brachmann Zur Geschichte des Theaters in Freistadt In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 18 Heft 1 2 Janner Juni Linz 1964 ooegeschichte at PDF Karl Dichtl Die Befestigung von Freistadt In Heimatgaue Jahrgang 11 Heft 1 4 Verlage R Pringruber Linz 1930 Teil 1 Heft 1 2 S 77 97 ooegeschichte at PDF Teil 2 Heft 3 4 S 171 184 ooegeschichte at PDF Fritz Fellner Freistadt in alten Ansichten Europaische Bibliothek Verlag Zaltbommel Niederlande 1999 ISBN 90 288 1285 7 Fritz Fellner Die Entstehung von Freistadt Eigenverlag Fritz Fellner Stadtgemeinde Freistadt Hrsg Freistadter Geschichtsblatter Band 1 11 Plochl Druck Freistadt ab 1950 Othmar Hageneder Das Land ob der Enns und die Herrschaft Freistadt im spaten Mittelalter Ein Beitrag zur Landeswerdung In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Linz 1982 S 55 105 S 55 77 ooegeschichte at PDF S 78 105 ooegeschichte at PDF Siegfried Haider Geschichte Oberosterreichs Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1987 ISBN 3 486 54081 5 Ignaz Nosslbock Die Entstehung Freistadts in Oberosterreich In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Jahrgang 80 Linz 1924 S 78 114 zobodat at PDF 3 5 MB Othmar Rappersberger Freistadt Schmuckkastchen des Muhlviertels Kunstverlag Hofstetter Ried im Innkreis 1992 Othmar Rappersberger Peter Knoll Freistadt einst und jetzt in Wort und Bild Publication P No 1 1993 ISBN 3 900878 97 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freistadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite der Stadt Ausfuhrliche Geschichte der Stadt von Othmar Rappersberger Bibliografie zur oberosterreichischen Geschichte Suche nach Freistadt In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 1 Januar 1900 Lebenserinnerungen von Gottfried Koppl Beitrage zur Fruhgeschichte der Stadt Freistadt PDF 4 4 MB Einzelnachweise BearbeitenDie Grundlage dieses Artikels ist die ausfuhrliche Geschichte der Stadt Freistadt auf der offiziellen Homepage der Stadt verfasst von Othmar Rappersberger Josef Kneidinger Urgeschichtliche Funde aus dem Muhlviertel Dissertation Wien 1939 Nr 23 Zur Fruhgeschichte der Stadt Freistadt PDF 4 6 MB In Beitrage zur Fruhgeschichte der Stadt Freistadt S 32 Geschichte der Entstehung unserer Gemeinde Memento vom 17 Marz 2008 im Internet Archive Grunbach bei Freistadt Stand 28 Juli 2008 Geschichte Oberosterreichs S 140 Alfred Hoffmann Hrsg Osterreichisches Stadtebuch Band 1 Die Stadte Oberosterreichs Wien 1968 S 143 Siegfried Haider Geschichte Oberosterreichs S 130 Geschichte der Pfarrgemeinde Evangelische Pfarrgemeinde Gallneukirchen abgerufen 29 Mai 2009 Franz Xaver Bohdanowicz Die Plag der Pestilenz in Freistadt im 16 Jahrhundert In Oberosterreichische Heimatblatter Linz 1954 Heft 4 S 299 ooegeschichte at PDF Haider Geschichte Oberosterreichs S 221 Eisenbahn Wasserleitung Gas Memento des Originals vom 23 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landesarchiv ooe at PDF 219 kB Stadtarchiv Freistadt S 19 Zur Eisenbahngeschichte des Alpen Donau Adria Raumes Waldviertel Bahn Memento vom 10 Juli 2012 im Webarchiv archive today Stand 30 Juli 2008 Geschichte Messe Muhlviertel Stand 8 April 2008 a b c Elisabeth Kreuzwieser Azetylenbeleuchtung eine Alternative zum Kohlengas Das Azetylengaswerk Freistadt In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 8 August 2022 verfasst Linz 2006 Chronik Bundesgymnasium Freistadt Stand 19 April 2008 Geschichte der Diozese Linz Diozese Linz S 108f ooegeschichte at PDF 2 MB Vereine Stadtgemeinde Freistadt Stand 4 April 2008 Fritz Fellner Die Stadt in der Stadt Das Kriegsgefangenenlager in Freistadt 1914 1918 In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 43 Heft 1 Linz 1989 S 3 32 ooegeschichte at PDF 4 4 MB a b Freistadt Jaunitzbachtal Memento des Originals vom 1 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www osk at Osterreichisches Schwarzes Kreuz Stand 23 Juli 2008 Auskunft per E Mail von einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung Eisenbahn Wasserleitung Gas Memento des Originals vom 23 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landesarchiv ooe at PDF 219 kB Stadtarchiv Freistadt S 44 1945 Land Oberosterreich Landesgeschichte abgerufen am 26 September 2008 Sozialisten Morde In Freistadter Geschichtsblatter Band 11 S 158ff Neues freies Osterreich In Freistadter Geschichtsblatter Band 11 S 5 157 Meldungen der Gefallenen und Vermissten der Stadtgemeinde Freistadt an das Schwarze Kreuz OO in den Jahren 1947 und 1988 Edmund Merl Fluchtlingsproblem im Grenzland In Besatzungszeit im Muhlviertel OLV Verlag Lehrberufe Memento des Originals vom 17 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schulen eduhi at Berufsschule Freistadt abgerufen 24 April 2008 Radioaktivitatsmessungen in Osterreich Memento des Originals vom 26 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www strahlenschutzverband at PDF Osterreichischer Verband fur Strahlenschutz S 30 Citybus Linien Stadtgemeinde Freistadt abgerufen 3 April 2008 1 2 Vorlage Toter Link www wasistlos at Fernheizwerk Freistadt wird noch ausgebaut Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven In Was ist los abgerufen 25 April 2008 Der Schatzfund vom Fuchsenhof Der Fund Memento vom 5 Juni 2008 im Internet Archive abgerufen 21 Juli 2008 Bernhard Prokisch Der Schatzfund von Fuchsenhof In Museumsfuhrer und zur Geschichte des Oberosterreichischen Landesmuseums Linz 2016 S 122 123 zobodat at PDF 1 2 Vorlage Toter Link zenar boku ac at Hochwasser 2002 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven PDF Plattform Hochwasser S 27 63 Homepage Messehalle Freistadt abgerufen 3 April 2008 Sporthalle Stadtgemeinde Freistadt abgerufen 4 April 2008 Uber uns Memento vom 18 August 2007 im Internet Archive Freies Radio Freistadt abgerufen 3 April 2008 Sendeplan 2007 08 Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Radio Radius 106 6 abgerufen 3 April 2008 Aktuell aus dem Rathaus Nr 01 2007 PDF 2 2 MB Stadtgemeinde Freistadt Aktuell aus dem Rathaus Eroffnung Altstoffsammelzentrum PDF 1 5 MB Stadtgemeinde Freistadt Aktuell aus dem Rathaus Eroffnung Klaranlage PDF 719 kB Stadtgemeinde Freistadt Homepage des Festivals Festival Fantastika Aktuell aus dem Rathaus Lichtkonzept PDF 2 MB Stadtgemeinde Freistadt Aktuell aus dem Rathaus PDF 5 9 MB Stadtgemeinde Freistadt Information zur Landesausstellung 2013 Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www land oberoesterreich gv at PDF abgerufen am 17 November 2014 a b Aktuell aus dem Rathaus PDF 7 5 MB Stadtgemeinde Freistadt Aktuell aus dem Rathaus PDF 7 2 MB Stadtgemeinde Freistadt nbsp Dieser Artikel wurde am 7 Mai 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Stadt Freistadt amp oldid 233664443