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Dieser Artikel befasst sich mit dem offentlichen Verkehrssystem Stadtbus fur einen dem innerstadtischen Verkehr besonders angepassten Omnibustyp siehe Stadtbus Fahrzeug Als Stadtbus wird ein innerstadtisches Verkehrssystem des offentlichen Personennahverkehrs OPNV auf Basis der Verkehrsmittel Omnibus beziehungsweise Oberleitungsbus bezeichnet Stadtbusnetze bestanden zunachst vorwiegend in grosseren Stadten Es handelt sich dabei um eine Organisationsform des OPNV die zwischen Stadt bzw Gemeinde dann als Ortsbus bezeichnet und Regionalverkehr Regionalbusverkehr unterscheidet Fur den Stadtlinienverkehr ubernehmen die Kommunen Organisation finanzielle Absicherung und Bestellung Ausschreibung als OPNV Aufgabentrager der Verkehrsleistungen Bei regionalen Strecken sind dagegen die Landkreise oder auf Kreisebene eingesetzte kommunale Verkehrs bzw Verkehrs Service Gesellschaften zustandig Die Linien werden heute in sogenannten Linienbundeln ausgeschrieben wobei Stadtnetze als eigenstandige Bundel gelten Niederflur Stadtbus am zentralen Umsteigepunkt Bahnhof Almere Centrum NL Stadtbus Haltestelle in MunsterInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grossstadt 1 2 Mittelstadt 1 3 Kleinstadt 2 Organisation 2 1 Besonderheiten moderner mittelstadtischer Systeme 2 2 Rendezvous Systeme 2 3 Liniennetze 2 4 Fahrgastinformation 2 4 1 Linienbezeichnungen 2 4 2 Netzplane 2 5 Betriebsablauf 2 5 1 Takt und Betriebszeiten 2 6 Haltestellen 2 7 Fahrzeuge 2 8 Tarifsysteme 3 Weiterentwicklung 4 Beispiele 5 Der Stadtbus in historischen Ereignissen 5 1 Busboykott von Montgomery 5 2 Gladbecker Geiseldrama 6 Literatur und Weblinks 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Geschichte des Nahverkehrs entwickelten sich zunachst Bahnnetze Strassenbahn Kleinbahn Lokalbahn Der Kraftomnibus als Nachfolger des Pferdeomnibusses setzte sich ab Ende der 1890er Jahre durch In grosserer Zahl verkehrten Uberland und Stadtomnibusse ab den 1920er Jahren Stadtbussysteme also von den Stadten selbstverwaltete Busnetze entstanden nur in Mittel und Grossstadten meistens als Erganzung zu Strassen oder auch U und Schnellbahnen Verkehrstrager waren die uberregionale Bahn beziehungsweise Postverwaltung regionale Verkehrsbetriebe Stadtwerke stadtische Eigenbetriebe auch Elektrizitatswerke mit Obus Strassenbahnbetrieben sowie Privatunternehmer Grossstadt Bearbeiten In Grossstadten entwickelten sich Buslinien allgemein als Erganzung zu bestehenden Bahnnetzen Busse fuhren aus Vororten wie Bahnen direkt in die Stadtzentren Mit Entwicklung der Busnetze entstanden zusatzlich Querverbindungen und Ringlinien um die Innenstadte zur Vermeidung von Umwegfahrten uber die Zentren Es wurden auch rein stadtteilbezogen Ring Linien Quartiersbusse und Ringlinien aus den Zentren heraus entwickelt Ab den 1930er Jahren sah man in Strassenbahnen ein Hindernis fur den Verkehrsfluss im Kraftfahrzeugverkehr Nach den Aufbaujahren als Folge der Kriegsereignisse wurden daher ab den 1960er Jahren viele Strassenbahnbetriebe stillgelegt die Zeit autogerechter Stadtplanung begann Es war die Blutezeit der Oberleitungsbusse die in Deutschland allerdings nur wenige Jahre dauerte Die Entwicklung von modernen Stadtbahnen bzw der Ausbau von U und Schnellbahnen wiesen dem Stadtbus nun wichtige Erganzungs und Verteilungsfunktion bei gebrochenen Bedienungsformen zu Stadtbusse sollten Fahrgaststrome an leistungsfahige Linien heranfuhren Zufuhrungsfunktion Die Linienwege der Busse Takt Fahr und Betriebszeiten orientierten sich nun an Schnellbahnsystemen es wurden zentralen Verknupfungspunkte Busbahnhofe an Bahnstationen gebaut Dem innerstadtischen Netzsystem aus Bahn und Bus folgten in Deutschland zuerst in Hamburg die Tarif und Verkehrsverbunde Neben die Entwicklung Strassenbahnen in Innenstadten zu unterirdischen Stadtbahnen umzubauen traten Bestrebungen auch Busse u a durch gebrochenen Verkehr aus Stadtzentren fernzuhalten Es bleiben dann im stadtischen Verkehrsnetz nur wenige Buslinien mit regionaler oder ortlicher Bedeutung ubrig Diesen Weg gingen und gehen z B Hannover und Koln nbsp Ab dem Bahnhof Sterkrade einem Knotenpunkt des Oberhausener OPNV verkehren auch SchnellbuslinienUnterschiedlich lange Fahrzeiten und Frequentierungen der Linien machten Untergliederungen der Angebote sinnvoll Express oder Schnellbusse bedienen nur ausgewahlte Haltestellen Direktbusse fahren gezielt Wohngebiete Wirtschaftszentren Messegelande oder Universitaten an Fur stark frequentierte Linien wurde eine Qualifizierung als Metrobus eingefuhrt Diese verbinden Vorortbereiche direkt mit dem Schnellbahnnetz oder bei fehlenden Bahnanschlussen mit den Stadtzentren und erfullen dann schnellbahnahnliche Funktionen lange Betriebszeiten hohe Taktdichte freier Einstieg an allen Fahrzeugturen Hamburg hat ein eigenstandiges Metrobusnetz entwickelt Berlin und Braunschweig kombinierten Strassenbahn und ausgewahlte Stadtbuslinien zu einem Metronetz In grosseren Vorortbereichen mit Schnellbahnanschluss bildeten sich eigene Stadtteilsysteme z B im Berliner Bezirk Spandau Solche Teilnetze gehen oft sternformig von einem zentralen Stadtteilbahnhof aus Stadtteil oder Quartierslinien dienen zur Erschliessung einzelner Stadtquartiere oft als Kiezbus bezeichnet Das stadtische Umland wurde bei enger Bindung an die Stadte von Stadtbussen mitbedient Neben dieser direkten Vorortsanbindung gab es gut ausgebaute Uberlandbusnetze mit direkter Bedienung der Stadtzentren Ab den 1970er 80er Jahren wurde der Uberlandverkehr umgebaut und teilweise in Stadtnetze integriert oder qualitativ als Regionalbus an diese angeglichen Mittelstadt Bearbeiten nbsp Kleinbus am Bahnhof Marburg Lahn im Jahre 1972 nbsp Stadtbus am Busbahnhof in Hof Saale nbsp Anruf Kleinbus am ZOB Bad OeynhausenBereits Ende der 1920er Jahre bestehen in grosseren Mittelstadten ab ca 50 000 Einwohner Stadtbuslinien Viele dieser Stadte besitzen nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1950er 60er Jahre gut ausgebaute Stadtbusnetze Mit dem Ruckzug von Klein Kreis und Strassenbahnen ubernahmen Uberland und Stadtbusse deren Verkehrsaufgaben Die Grenzen zwischen Uberland und reinem Stadtverkehr waren fliessend Stadtlinien fuhren uber Stadtgrenzen hinaus ins Umland Regionallinien bedienten den Stadtverkehr Unterschiede bestanden vorwiegend in der Vertaktung Fahrgastinformation und der Organisationsform regional oder stadtisch selbstverwaltet Ab Anfang der 1990er Jahre erfolgte eine Neuorientierung des Nahverkehrs In vielen Mittelstadten nun auch unter 50 000 Einwohner wurden eigene Stadtbussysteme entwickelt oder bestehende an neue Erfordernisse Kostendeckung Wettbewerbsfahigkeit und teilweise stark sinkende Fahrgastzahlen angepasst Zum Vorbild entwickelte sich das im Oktober 1991 eingefuhrte Bussystem von Dornbirn Vorarlberg Stadtbus Dornbirn In Deutschland besteht seit September 1994 in Lemgo das erste dieser modernen Systeme es erhielt damals grosse Beachtung und hat bis heute Vorbildwirkung Stadtbus Lemgo Ihm folgte einen Monat spater die Stadt Lindau Auch in der Schweiz ist der Begriff Stadtbus zu dieser Zeit popular und Busnetze werden ahnlich um gestaltet beispielsweise verwenden die Winterthurer Verkehrsbetriebe ihn ab 1983 in ihrem neuen Logo 1 Kleinstadt Bearbeiten Der Nahverkehr in Kleinstadten ist traditionell sehr eng mit den umliegenden Stadten und Gemeinden verknupft Einen Grossteil der Aufgaben des innerstadtischen Busverkehrs ubernehmen daher Uberland bzw Regionalbusse Einzelne Stadtbuslinien kamen zum Einsatz um abseits von Stadtzentren liegende grossere Wohngebiete oder einen Bahnhof anzubinden Schon sehr fruh wurden hier Kleinbusse eingesetzt z B In Plon grosse Stadtbusse verkehrten dann nur im Schulerverkehr Etwa gleichzeitig mit der Einfuhrung moderner Stadtnetze in Mittelstadten Mitte Ende 1990er Jahre erfolgte auch in deutschen Kleinstadten eine Neuorganisation der Busverkehre Im Vordergrund stand dabei die Ubernahme der Verkehrsleistungen aus regionaler in stadtische Organisation Einige Stadte richteten neue Stadtlinien auf Basis von Burgerbussen ein z B Espelkamp Das fuhrte zu erheblichen Einsparungen fur die Kommunen da nur Fahrzeuge Kraftstoff und Organisationskosten finanziert werden mussen Ein anderer Weg waren OPNV Sonderformen d h der Einsatz von Anruf Kleinbussen mit meist stundlichem Takt Da diese Fahrzeuge nur nach Anforderung tatsachlich fahren reduziert sich die gefahrene Kilometerleistung erheblich ein Taktfahrplan wird angeboten die Bedienung erfolgt jedoch bedarfsorientiert Ziel war eine moglichst kostendeckende Grundversorgung Es gab Versuche den gesamten Busverkehr ausschliesslich mit Anrufbussen bzw taxis durchzufuhren Die Stadt Vlotho beispielsweise baute ab 2001 ein Kleinbusnetz mit Bedienung aller Ortsteile ausschliesslich per Anruf auf Nahezu alle Regionalbuslinien wurden dazu gebrochen oder ebenfalls durch Anruflinien ersetzt So entstand ein ubersichtliches Stadtnetz und die Kosten fur die Stadt sanken erheblich Das Angebot verlor durch regionale Umsteigeverbindungen und den zusatzlichen Anruf Aufwand aber erheblich an Attraktivitat die Fahrgastzahlen gingen insgesamt zuruck 2010 erfolgte ein erneuter Netzumbau die Kleinbusse wurden wieder weitgehend ohne Voranmeldung eingesetzt und die Anbindung an den Bahnhof verbessert Organisation BearbeitenEin Hauptunterschied zwischen Stadt und Regionalbus besteht traditionell in der Liniengestaltung Stadtbusse fahren als Durchmesserlinien von einem Aussenbezirk durch das Zentrum in einen anderen oder verbinden als Ringlinie mehrere Stadtteile mit dem Zentrum Wegen der langeren Linienwege in der Region enden Regionalbusse dagegen meistens an zentralen innerstadtischen Umsteigepunkten ZOB Bahnhof Stadtbussysteme sind allgemein nur auf die Bedienung eines Stadtgebietes ausgelegt ihre Aufgabe ist die innerstadtische Grundversorgung durch einen offentlichen Verkehrstrager Die Netze enden traditionell jedoch oft nicht an Stadtgrenzen sondern binden das Umland selbstverstandlich mit ein Der Aufbau moderner mittelstadtischer Stadtbussysteme hat teilweise zur Ausdunnung von Umlandverkehren oder deren Ersatz durch Sonderformen Anruflinien gefuhrt als Folge abnehmender Fahrgastzahlen aber auch organisatorischer Zustandigkeiten Heute verkehren auch diese neuen Stadtlinien zunehmend uber Grenzen hinaus und ubernehmen damit regionale Aufgaben z B in Soest Regional und Stadtbusnetze konnen auch zusammengefuhrt werden Das Osnabrucker Modell integriert seit 1998 Regionalbusse in das bestehende Stadtnetz Dadurch konnen Taktabstande verkurzt und die Auslastung der Busse zumindest innerhalb der Stadt erhoht werden Nachteilig ist jedoch dass sich dadurch die Fahrzeiten des Regionalverkehrs durch intensive Bedienung aller stadtischen Haltestellen verlangern Der Regionalverkehr sollte wegen langer Linienwege ein Schnellverkehr sein Osnabruck setzt daher auch X Busse mit eingeschrankten Zu bzw Ausstiegsmoglichkeiten im Stadtbereich ein nbsp Midibus des Stadtbusses LaufIn den Abendstunden und an Wochenenden Schwachverkehrszeit werden grosse Busse oft durch kleinere Fahrzeuge Midi oder Kleinbusse ersetzt teilweise kommt es zum Einsatz von Anruflinien bzw Sammeltaxis Auch die Linienwege konnen angepasst werden z B mit Ringlinien Dadurch entstehen unterschiedliche Liniennetze fur die verschiedenen Verkehrszeiten Tages Spat Fruh Wochenend Nachtnetze Im Schulerverkehr werden haufig grosserer Fahrzeuge auch Gelenkbusse oder Busanhanger mit geanderten Linienwegen eingesetzt Stadtbussysteme stehen immer in Bezug zu Regionallinien Regionalzuge S Bahn Regionalbuslinien die Fahrgaste mussen zum Bahnhof ZOB gebracht und von dort wieder abgeholt werden Herstellung von direkten Anschlussen In einigen Stadten wird allerdings der Ubergang zum Regionalverkehr erschwert beispielsweise um keine Kaufkraft abwandern zu lassen So bedienen nur einzelne Linien der Systeme von Vechta und Minden den Bahnhof der Bustreffpunkt liegt weit entfernt davon im Stadtzentrum Die Stadt Herford mit dichtem Bahntakt zur Grossstadt Bielefeld hat gemeinsam mit ihrem Verkehrstrager bei der Einfuhrung eines modernen Stadtbussystems 2003 die Busbedienung des Bahnhofs stark eingeschrankt sowie Stadt und Regionallinien verkurzt 2 Besonderheiten moderner mittelstadtischer Systeme Bearbeiten nbsp Bustreffpunkt Kolner Tor in ErkelenzZum Grundkonzept moderner Stadtbusnetze gehoren eine ubersichtliche Bedienung aller Orts bzw Stadtteile und moglichst direkte Anschlusse in alle Richtungen an einem zentral am Stadtmittelpunkt gelegenen Umsteigepunkt Als Grundlage zur Umsetzung dieser Vorgaben wurden Treffpunkt Bussteige als Anlaufpunkt fur alle Linien errichtet Die Bedienung erfolgt meistens mit Radialnetzen die nach dem Vorbild grossstadtischer Nachtbusnetze der 1980er Jahre aufgebaut sind Angestrebt wird dabei allen Linienzweigen eigene Bezeichnungen zu geben das bedeutet alle Linien beginnen und enden am Treffpunkt Um dennoch durchgehende umsteigefreie Verbindungen zu schaffen kann im Informationssystem auf durchgehende Verbindungen hingewiesen werden Alternativ kann ein Bus auch zwei Bezeichnungen tragen einzelne Zweige lassen sich dann beliebig kombinieren Beispielsweise werden im westfalischen Rheine jeweils zwei der zwolf ab Bustreff im Uhrzeigersinn verkehrenden Linien miteinander verknupft In den Fahrplanaushangen wird darauf hingewiesen und die Farbgebung im Liniennetzplan fur die verknupften Linien ist jeweils gleich Voraussetzung fur diese Konzepte ist jedoch dass es nur einen zentralen Umsteigepunkt im Stadtgebiet gibt also z B keinen abseits gelegenen Bahnhof als zweiten Umsteigeknoten Rendezvous Systeme Bearbeiten nbsp Rendezvous am Alten Markt in HerfordDirekte Anschlusse bieten Rendezvous Konzepte nach dem Taktknoten Prinzip auch Rundum Anschluss Sammel Anschluss Zentral Anschluss oder im Nachtverkehr Nachtstern beziehungsweise Nachtknoten genannt Alle Fahrzeuge fahren dabei einen zentralen Umsteigeknoten gleichzeitig an Dieser wird oft Zentrale Umsteigestelle ZUM genannt in Lindau und Neu Ulm heisst er beispielsweise Zentraler Umsteigepunkt ZUP Es kann dabei um direkte Anschlusse innerhalb des Busverkehrs oder zwischen Bus und Schienenverkehr Schnellbahnen Strassenbahnen optimal mit gemeinsamen Bahnsteigen gehen Zu unterscheiden ist zwischen Rendezvous als Ubergang vom Regional zum Stadtverkehr als Anschlussverkehr im Vorortbereich z B Schienenverkehr oder Metrobus zu Stadtteillinien und Stadtbus Treffpunkten Ausgangspunkt fur Rendezvous Konzepte in mittelstadtischen Stadtnetzen sind die Annahme grosser Verkehrsaufkommen zwischen Vorortbereichen und eine hohe Auffacherung der Verkehrsstrome auf viele getrennt anzufahrende Bereiche Hohe Fahrgastaufkommen mit Zielen im stadtischen Kernbereich sind ebenso wie ein hoher Anteil an Kurzfahrten in diesem Nahbereich schlechte Voraussetzung dafur Vermeidung von gebrochenen Verbindungen Weitere Voraussetzungen es gibt nur einen zentralen Umsteigepunkt also z B keinen Bahnhof ausserhalb des Stadtzentrums Anschlusse an den Regionalverkehr Regionalbahn S Bahn konnen gewahrleistet werden die Linien werden ungefahr gleich stark genutzt es gibt keine parallel gefuhrten Linienzweige 3 Wenn eine durchgehende Hauptlinie Durchmesserlinie vorhanden ist die meistens auch den Bahnhof bedient entsteht fur viele Fahrgaste ein Zeitverlust durch das Abwarten der Anschlusse Das Rendezvous sollte dann auf die Nebenlinien beschrankt werden deren Taktzeiten sich an der Hauptlinie orientieren Rendezvous Konzepte haben einen hohen Platzbedarf da jede Linie eine eigene Haltestelle benotigt Dadurch werden in oft engen Innenstadten Busbahnhofe notig Wenn Busse zeitlich versetzt beispielsweise im 5 Minuten Abstand fahren reicht eine Haltestelle fur bis zu zwolf Linienzweige aus Die Umweltbelastung Larm Feinstaub durch viele gleichzeitig hintereinander abfahrende Busse ist hoch Ausserdem kann der ubrige Verkehr beeintrachtigt werden beispielsweise durch eine minutenlange Blockierung von Ampelkreuzungen 4 Siehe auch Busbahnhof Rendezvous Systeme im Stadtverkehr Liniennetze Bearbeiten nbsp Haltestelle des Stadtbus FeldkirchEin Stadtbusnetz umfasst den Teilbereich des stadtischen offentlichen Personennahverkehrs OPNV der von Bussen bedient wird Hierzu gehoren neben Stadtbussen auch Schnellbusse Metrobusse Direktbusse z B Shuttle Busse Teilstrecken von Regionalbuslinien Nachtbusse Kleinbus und Anruflinien Stadtbusse sind Teil der regionalen Verkehrssysteme Ihre Netze und Bedienungsangebote mussen sich daher in das umgebende System aus Schnellbahnen Regionalzugen und bussen einpassen In mittelgrossen Stadten haben sich in letzter Zeit neue ubersichtliche Stadtbussysteme mit wenigen Linien leicht merkbarem Taktbetrieb und direkten Umsteigemoglichkeiten entwickelt Diese Systeme sind uberwiegend stadtorientiert Ihre Hauptaufgabe ist die Beforderung innerhalb eines Stadtgebietes beispielsweise in einem Kernbereich und von dort zu Vororten Starke Verflechtungen mit Umlandgemeinden erfordern allerdings durchgehende Linien aus dem Stadtbereich hinaus Auch Regionalbusse konnen in Stadtbusnetze eingebunden sein und auf Teilstrecken Aufgaben des innerstadtischen Busverkehrs ubernehmen Die Integration des Regionalbusverkehrs in Stadtnetze vermeidet Parallelbedienungen und kann dazu dienen Taktzeiten zu verdichten ein Beispiel einer kompletten Integration ist das Osnabrucker Modell Die mit Stadtbussen zuruckgelegten Fahrtwege sind oft kurz das gilt besonders in Innenstadtbereichen Da Umsteigeverbindungen bei Kurzfahrten sehr unattraktiv sind bieten Durchmesserlinien grosse Vorteile gegenuber Linien mit Endpunkten in Stadtzentren z B bei Radialnetzen die haufig im Nachtverkehr Anwendung finden Dunn besiedelte Stadtteile werden mit Kleinbussen oft als Anruflinien bedient Zusatzliche Moglichkeiten fur attraktive Angebote oder Sonderverkehre zu Ausstellungen Stadtfesten bieten Direkt oder Shuttle Busse Schnellbusse und Nachtlinien Fahrgastinformation Bearbeiten nbsp Stadtbus Lemgo Infotafeln am zentralen Treffpunkt nbsp Elektronisches Fahrgastinformationssystem in Weimar aus den 90er JahrenZur Information uber die Angebote gibt es unter anderem Netz und Tarifplane und Fahrplankarten Elektronische Fahrgastinformationssysteme informieren an Haltestellen und in den Fahrzeugen uber Fahrtziel Haltestellen Anschlusse Verspatungen Dynamische Fahrgastinformation DFI Linienbezeichnungen Bearbeiten Linienbezeichnungen sind ein Teil der Fahrgastinformation und informieren uber die Struktur und teilweise uber die Qualitat des Angebots Heute werden meist ein bis dreistellige Zahlen verwendet manchmal in Kombination mit Buchstaben Im Stadtbusbereich bedeutet z B ein C Citybus CE CityExpress M Metrobus S SB Schnellbus X Expressbus Der Aachener Verkehrsverbund kurzt in der Linienbezeichnung einiger Stadte den jeweiligen Namen mit zwei Buchstaben ab beispielsweise EW fur Eschweiler EW1 bis EW4 HZ fur Herzogenrath und WU fur Wurselen In Bremerhaven wurden von 1940 bis 1960 Buchstaben verwandt um die Zweitrangigkeit der Busse die zunachst nur als Zubringer verkehrten herauszustellen 5 Die Linien werden in Liniennetzplanen farblich gekennzeichnet Dabei kann bei sternformigen Stadtnetzen eine farbliche Verknupfung von mehreren Linienzweigen die dann oft auch durchgehend bedient werden fur eine bessere Ubersicht sorgen Beispiel zwei Linien fuhren aus Vororten ins Stadtzentrum um aus Ubersichtsgrunden die Sternformigkeit zu betonen werden z B die Linienbezeichnungen 4 und 11 verwendet die Bedienung erfolgt jedoch uberwiegend durchgehend 6 Stadtnetze werden heute meistens getrennt von Regionalnetzen gesehen Innerhalb eines Verbundbereichs soll es vermieden werden dass unterschiedliche Stadte dieselbe Linienbezeichnung verwenden Erreicht werden soll eine Qualitatskennzeichnung bessere Merkbarkeit und Ubersichtlichkeit Netzplane Bearbeiten nbsp Stadtbus Immenstadt Netzubersicht mit Takt AbfahrtszeitenZur Fahrgastinformation gibt es getrennte Netzplane fur Schnellbahnen und alle ubrigen Verkehrsmittel im Stadtbereich dazu gehoren manchmal auch Fahren Bergbahnen offentliche Aufzuge 7 etc Da Metrobusse eine Erganzung zum Schnellbahnsystem sein sollen und schnellbahnferne Stadtteile bedienen sind sie im U und S Bahn Plan von Berlin enthalten Das ist auch durch den durchgehenden 24 Stundenbetrieb der Metrobusse begrundet Auch die in der Betriebsruhe der Tageslinien fahrenden Nachtbusse gehoren zum Stadtbusnetz Fur diese meist sternformig vom Stadtzentrum ausgehenden Linien gibt es ebenfalls getrennte Liniennetzplane Netzplane enthalten oft Zusatzinformationen z B Takt und Fahrzeiten Park and ride Platze Bike and ride oder touristische Angebote Betriebsablauf Bearbeiten Stadtbusse bieten gegenuber Regionalbussen eine dichtere Taktfolge und Beschleunigungsmassnahmen z B Busspuren Fahrkartenautomaten spezielle Ampelschaltungen Leicht merkbare Abfahrzeiten an Umsteigepunkten orientiert am Regionalverkehr erleichtern die Nutzung Stark frequentierte Linien lassen sich qualitativ unterteilen parallel gefuhrte Schnell oder Direktbusse bedienen nur ausgewahlte Haltestellen Als Folge des schaffnerlosen Betriebes erfolgte in den 1970er 1980er Jahren bei vielen Verkehrsbetrieben grosserer Stadte eine Umstellung auf einen freien Ein und Ausstieg an allen Fahrzeugturen Diese Freizugigkeit fuhrte zu einem Anstieg bei der Zahl von Schwarzfahrern Die Abwagung zwischen einer Ruckkehr zum Fahrgastfluss mit ausschliesslichem Einstieg beim Fahrer sowie Fahrscheinsichtkontrolle und einer schnellbahnahnlichen Beforderung mit hohem Aufwand fur haufige Fahrscheinkontrollen wird zunehmend fur den Fahrgastfluss entschieden 8 Damit entsteht im Betriebsablauf ein grosser Unterschied zwischen Bus und Bahnangeboten Strassenbahn Stadtbahn etc der die Attraktivitat von Stadtbuslinien gegenuber Bahnen einschrankt Entsprechende Entwicklungen hatten auch in der DDR vergleichbare Ergebnisse Hier wurde ab Ende der 1970er Jahre das Zahlbox System durch einen ausschliesslichen Fahrscheinverkauf in Verkaufsstellen und Lochentwerter ersetzt um damit hohen Schwarzfahrerzahlen zu begegnen Man konnte nun allerdings nicht mehr spontan mitfahren sondern musste vorher Fahrscheine meist Mehrfahrtenkarten besorgen Takt und Betriebszeiten Bearbeiten Zu unterscheiden ist zwischen Betriebs Takt und Abfahrzeiten bzw fahrplan Es gibt reine Alltagslinien Fruhbusse Berufsverkehrs Schulbus Freizeitlinien Abendbusse Disco Kulturbusse Nachtlinien Ein ubersichtliches Stadtbusangebot fur alle Aufgaben mit langen Betriebszeiten verbessert Nutzungsmoglichkeiten und Bekanntheitsgrad ist eher in Grossstadten gegeben Ein 12 oder 40 Minuten Takt ist ungunstig da die jeweiligen Abfahrtzeit nicht leicht merkbar ist Die Integration in einen integralen Taktfahrplan ITF verknupft den Schienen und Stadtbusverkehr optimal Fur den Betrieb am spaten Abend nach Mitternacht und am fruhen Morgen sonntags oft bis 8 Uhr fruh oder sogar 13 Uhr wird das Netz auf wenige Linien eingeschrankt eine Spatverkehrslinie fasst mehrere Tageslinien zusammen Nachtbusse fahren oft nur in den Nachten von Freitag auf Samstag und vor Sonn und Feiertagen zwischen Mitternacht und 3 Uhr in grosseren Stadten auch langer Fruhbusse sind in einigen Stadten noch vor der Betriebsaufnahme des normalen Tagesbetriebs unterwegs Im Spat und Wochenendverkehr konnen Kleinbusse Taxis AST oder Anrufbusse zum Einsatz kommen nbsp Bushaltestelle in ZwickauHaltestellen Bearbeiten Zentrale Busbahnhofe sind mit Bahnhofen vergleichbar Uberdachung Sitzgelegenheiten Informationssysteme Abfahrtsplane Info Center etc Die einfache Haltestelle sollte ebenso Sitzgelegenheiten Papierkorb Informationstafel einen ubersichtlichen Fahrplan Design und moglichst ein Wartehauschen besitzen Mit Fahrradstandern fur Bike and ride besonders von Schulern viel genutzt kann der Einzugsbereich einer Haltestelle vergrossert werden Erhohte Bordsteinkanten sind ebenfalls Standard Haltestellen mussen bei Dunkelheit ausreichend beleuchtet sein das gilt auch fur Linienbezeichnungen und Fahrwegangaben auf den Haltestellenschildern Fur moderne Stadtbussysteme in Mittelstadten werden in zentraler Lage uberdachte Bussteige als Treffpunkt errichtet Diese erlauben ein direktes Umsteigen ohne Zeitverlust fur Rendezvous Systeme Ein Uberqueren von Fahrbahnen zwischen haltenden Bussen vgl Bild Herford wird so vermieden Der Platzbedarf ist jedoch hoch Fahrzeuge Bearbeiten nbsp Vollwerbung an einem Aachener StadtbusWichtig fur ein Stadtbusnetz ist ein hoher Bekanntheitsgrad in der Bevolkerung Die Busse mussen daher sofort als Stadtbus erkennbar sein und im Stadtbild eine moglichst hohe Prasenz aufweisen Grossflachige Werbung an den Fahrzeugen steht dem entgegen Aus diesem Grunde verzichten viele Verkehrsbetriebe auf komplett mit Werbung zugeklebte Fahrzeuge Dies gilt auch als ein Qualitatskriterium fur Ausschreibungen bzw die Vergabe der Linienbundel durch die Stadte Einige kommunale Verkehrsbetriebe oder Stadtwerke geben das Erscheinungsbild der Fahrzeuge durch Farb und Musterangaben sowie Logos genau vor Das Markenzeichen des Stadtbus Lemgo ist beispielsweise die himmelblaue Farbe der Busse und auch Haltestellen Als Stadtbus kommen spezielle Fahrzeugtypen unterschiedlicher Grosse Gelenk Midi Kleinbusse zum Einsatz vgl dazu den Artikel Stadtbus Fahrzeug Besonders hervorzuhebende Merkmale sind Niedrige Einstiegshohe sowie Platz fur Gepack Kinderwagen Rollstuhl ausfahr oder klappbare Rampe Fahrrad Skier in Wintersportgebieten Tarifsysteme Bearbeiten Stadtbussysteme sind meistens in Tarifverbunde einbezogen Gegenuber Gemeinden landlicher Bereiche sind Stadtgebiete jedoch erheblich grosser Ein Waben oder Zonentarif trifft auf Grenzen wenn ubersichtliche und einheitliche Stadttarife angestrebt werden Fur grossere Stadte gibt es daher oft Tarifbesonderheiten z B leicht erhohte Einzeltarife Munster oder Zonenteilungen nur fur Zeitkarten Hamburg Der Erfolg von Stadtbusnetzen liegt beispielsweise in Bad Salzuflen oder Detmold auch in durch die Stadte ermassigten Zeitkarten Umweltabo 9 Uhr Monatskarten Weiterentwicklung BearbeitenDie Weiterentwicklung der Stadtlinien fuhrt zu speziellen Spat Nacht und Freizeitnetzen samstags ab ca 15 Uhr sonntags zur Integration von Regionallinien in Stadtbusnetze Regionalbusse ubernehmen Aufgaben von Stadtbussen z B Stadtbus Osnabruck zur qualitativen Gliederung Express bzw Schnellbuslinien parallel zum normalen Stadtbus Direktbusse z B Shuttle Busse zum Messegelande Flughafen Bahnhof Metrobuslinien als komfortable Erganzung zu Schnellbahnnetzen oder Direktverbindung ins Stadtzentrum dichter Takt lange Betriebszeiten MetroBus Hamburg Berlin Munchen Anruflinien Taxibus Rufbus u A fur wenig nachgefragte Linien in dunn besiedelten Gebieten zum Normaltarif oder mit Zuschlagen Anrufsammeltaxis AST ASTax als Ersatz fur Busse zu verkehrsschwachen ZeitenBeispiele Bearbeiten Stadtbus Linien werden in Deutschland z B betrieben in Bad Salzuflen Dormagen 9 Goslar 10 Lemgo 11 Lindau Nurnberg Rheine Schwabisch Gmund 12 Schwabisch Hall 13 Schweinfurt 14 Uberlingen Bodensee 15 und Vechta in Osterreich z B in Dornbirn und in der Schweiz z B in Winterthur Der Stadtbus in historischen Ereignissen BearbeitenBusboykott von Montgomery Bearbeiten Im Jahr 1955 fuhrte die Weigerung der afroamerikanischen US Burgerrechtlerin Rosa Parks in Montgomery Alabama ihren Platz in einem Stadtlinienbus fur einen weissen Fahrgast zu raumen zu langanhaltenden und erfolgreichen Protesten gegen die Rassentrennung in offentlichen Verkehrsmitteln der USA Der Busboykott von Montgomery war ein Schlusselereignis im Kampf gegen die allgemeine Rassentrennung Gladbecker Geiseldrama Bearbeiten In Deutschland erlangte im August 1988 das mehrtagige Gladbecker Geiseldrama traurige Beruhmtheit Bei diesem Vorfall kam ein Stadtbus der Bremer Strassenbahn AG in die Gewalt der beiden Akteure im weiteren Verlauf wurden zwei Fahrgaste getotet Literatur und Weblinks BearbeitenEberhard Nickel ohne Jahresangabe Umschau uber die vorhandene Literatur zum Thema Busverkehrssystem Ministerium fur Wirtschaft und Mittelstand Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein Westfalen Busverkehre in Klein und Mittelstadten Neue Chancen fur den Bus Dusseldorf 1999 mit Glossar Muller Hellmann Adolf u a Stadtbus mobil sein in Klein und Mittelstadten Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VDV Blaue Buchreihe des VDV 6 Alba Fachverlag Dusseldorf 2000 ISBN 978 3 87094 642 5 Inhaltsverzeichnis d nb info EU Projekt Proceed Ergebnisbericht 4 Leitlinien fur einen qualitativ hochwertigen Stadtbusverkehr in Klein und Mittelstadten in Europa Aachen 2009 Stadtbus auf infoportal mobil nrw de Stand 28 Dezember 2022Siehe auch BearbeitenRegionalbus Fernbus nbsp Wikivoyage Mit dem Linienbus durch Deutschland ReisefuhrerWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Stadtbus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte Memento vom 24 April 2012 im Internet Archive Ein neuer Name ein innovatives Konzept und viel Komfort fur die Fahrgaste Am 1 November 2003 startet das gemeinsame Nahverkehrsprojekt von VMR und der Stadt Herford Der StadtBus Herford nimmt auf sieben StadtBus Linien Fahrt auf Quelle http www vmr online de Geschichte der VMR abgefragt am 20 Juni 2010 Parallel gefuhrt bezieht sich auf den Einzugsbereich einer Linie Haltestellen mit kurzen Fusswegen bis zu funf Minuten erreichbar In Minden verlassen bis zu 13 Busse gleichzeitig den Busbahnhof Alle benutzen die gleiche Zufahrt die Linien trennen sich an der Kreuzung vor dem ZOB Das fuhrt zu einer extremen Umweltbelastung und beeintrachtigt den Normalverkehr Paul Homann 1940 wurden Kennbuchstaben fur Buslinien eingefuhrt Abgerufen am 1 Januar 2022 Dieses Verfahren wird beim Stadtbus Minden angewendet allerdings sind dort durchgehende uber den ZOB hinausgehende Verbindungen aus den Fahrplanen nicht ersichtlich u a Linien 4 6 1 z B Schlossberglift in Graz Vgl dazu Archiv Stadtwerke Lubeck 2004 Stadtverkehr Lubeck fuhrt kontrollierten Einstieg ein Wir bringen Menschen zusammen Stadtbus Dormagen Abgerufen am 17 Marz 2023 deutsch Stadtbus Goslar Startseite Abgerufen am 17 Marz 2023 Stadtbus Lemgo Abgerufen am 17 Marz 2023 deutsch Stadtbus Gmund Wir sorgen fur Mobilitat in Schwabisch Gmund und Umgebung Abgerufen am 17 Marz 2023 Willkommen Stadtbus Schwabisch Hall Abgerufen am 17 Marz 2023 Stadtbus Abgerufen am 17 Marz 2023 Stadtbus Uberlingen Stadtbus Uberlingen Abgerufen am 17 Marz 2023 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtbus amp oldid 235326054