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Die denkmalgeschutzte spatgotische Filialkirche St Peter mit der Kalvarienbergkapelle liegt im Ortsteil Sankt Peter der Gemeinde Waldburg im oberosterreichischen Muhlviertel Die romisch katholische Kirche steht rund drei Kilometer westlich von Freistadt auf einer Anhohe rund 700 m u A und ist von weither gut sichtbar Neben der Kirche befinden sich die Kalvarienbergkapelle und der ortliche Friedhof Die Kirche und die Kapelle gehoren zur Pfarre Freistadt Die Kirche in St PeterDie Kirche ist den heiligen Aposteln Petrus und Paulus geweiht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Kirche von aussen 3 Die Kirche von innen 4 Kalvarienbergkapelle 4 1 Geschichte 4 2 Beschreibung 5 Kreuzweg 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ersten urkundlichen Erwahnungen waren 1241 1 und um 1270 2 die Kirche hatte damals bereits Pfarrrechte Diese Pfarre wird als eine der Mutterpfarren der Stadtpfarrkirche Freistadt vermutet Ebenso wird vermutet dass die Kirche bereits im 12 Jahrhundert gegrundet wurde und somit alter als die Stadt Freistadt ist Damals gehorten Grund und Boden zum Stift Garsten Dokumente die dies beweisen sind verloren gegangen Die Kirche wird seit jeher als Taufkirche verwendet und im 13 Jahrhundert wurden die Toten aus Freistadt im ummauerten Friedhof um die Kirche begraben Erst seit Mitte des 13 Jahrhunderts war der Pfarrer von Freistadt zugleich Pfarrer von St Peter Dennoch bildete die Kirche eine grosse Pfarre und umfasste Gebiete der heutigen Pfarren Freistadt Waldburg Rainbach und Reichenthal St Peter war unabhangig von Freistadt obwohl sie im Burgfried der Stadt stand Der romanische Bau mit quadratischem Chor wurde in den Hussitenkriegen 1419 1434 zerstort die Reste wurden bei Ausgrabungen 1964 wiederentdeckt Zeitgleich mit der Liebfrauenkirche wurde diese Kirche im 15 Jahrhundert von Mathes Klayndl im spatgotischen Stil wieder aufgebaut die genauen Erbauungsdaten sind unbekannt Auf dem Triumphbogen steht die Jahreszahl 1467 mit zwei gekreuzten Schlusseln Nach dem Dreissigjahrigen Krieg erhielt die Kirche im Zuge der Gegenreformation drei fruhbarocke Altare Bis 1785 war St Peter eine selbststandige Pfarrkirche dann wurde der Zustandigkeitsbereich auf die Pfarren Freistadt Rainbach Reichenthal und Waldburg aufgeteilt Seitdem gehort sie zur Pfarre Freistadt 1962 64 fand die letzte Renovierung der Kirche statt Im Jahr 2008 wurden das Dach und die Kirchturmspitze erneuert Die Kirche von aussen BearbeitenDie Kirche ist eine hohe dreischiffige und funfjochige Hallenkirche im spatgotischen Stil Aussen an Langhaus und Chor befinden sich Strebepfeiler Das westliche Portal ist spatgotisch und gedruckt spitzbogig Die Eingangsture ein Holztor stammt aus der Zeit um 1900 Die Satteldacher sind uber dem Chor abgewalmt und der kleine Turm besitzt einen renovierten Zwiebelhelm Um die Kirche liegt der ummauerte Friedhof der durch zwei Spitzbogentore vom Ort aus betreten werden kann Neben der Funktion als erster Freistadter Friedhof wurden im Ersten Weltkrieg zwischen 1914 und 1916 56 russische Gefangene des Kriegsgefangenenlagers Freistadt dort begraben Seit jeher dient der kleine Friedhof als Begrabnisstatte der Bevolkerung von St Peter Die Kirche von innen Bearbeiten nbsp Der HauptaltarIn der Kirche stehen drei fruhbarocke Altare aus dem 17 Jahrhundert die von uppig wuchernden vergoldeten Akanthusrahmen umgeben sind Der Hauptaltar zeigt die Verleugnung Petri die Seitenaltare tragen Bilder der Kreuzigung und von Maria Himmelfahrt Die Grabsteine in der Kirche und das Taufbecken erinnern an die Romanik Die Decke besteht aus einem Kreuzrippengewolbe Die Orgel stammt vom Freistadter Orgelbaumeister Franz Lorenz Richter aus dem letzten Viertel des 18 Jahrhunderts und besitzt zwolf Tone Ein bemerkenswerter fruhgotischer Grabstein aus der Zeit um 1300 und spatgotische Opferstocke befinden sich ebenfalls in der Kirche Kalvarienbergkapelle BearbeitenGeschichte Bearbeiten nbsp Der Eingang zur KapelleDie Kalvarienbergkapelle zum Hl Kreuz Allerheiligenkapelle oder auch Hl Kreuz Kapelle wurde im Jahr 1370 vom Freistadter Hermann dem Zinespan gestiftet und steht unmittelbar neben der Kirche Die Zinespan waren ein Stadtadelsgeschlecht welches das Patrizierhaus in der Freistadter Innenstadt seit 1850 Rathaus und als Grabstatte der Familie die Allerheiligenkapelle errichtete Nachdem das Stiftungskapital der Zinespan verbraucht war wurde die Familiengruftkapelle zur finanziellen Belastung Daher wurde sie unter Kaiser Joseph II profaniert und in eine Scheune umgewandelt Nach einem Brand 1834 wurde die Kapelle wieder ins Bewusstsein der Bevolkerung gerufen renoviert und geweiht Zusatzlich wurde 1842 der Kreuzweg Freistadt Sankt Peter mit 14 Stationen zwischen den beiden Orten errichtet die Kapelle wurde zur 12 Station Jesus stirbt am Kreuze Durch den Bau des Kreuzwegs erhielt die Kapelle den heutigen Namen Kalvarienbergkapelle Die letzte Renovierung der Kapelle erfolgte 1963 Beschreibung Bearbeiten Der Hauptraum der Kapelle ist ein stilistisch einheitlicher gotischer Zentralbau aus dem spaten 14 Jahrhundert uber quadratischem Grundriss Das leicht kielbogige Westportal ist mehrfach gekehlt Im Inneren erstreckt sich uber dem oktogonalen Mittelpfeiler ein Kreuzrippengewolbe mit Rippen Dreistrahlen im ostlichen Joch Der hohe Triumphbogen mit Birnstab fuhrt zum eingezogenen einjochigen Chor mit Funfachtelschluss Der Hochaltar der von Franz Xaver Schneider zwischen 1836 und 1842 geschaffen wurde zeigt eine Kreuzigungsgruppe Ein Gruftdeckel mit Kreuz kennzeichnet die Gruft der Zinespan die heute nicht mehr zuganglich ist Kreuzweg BearbeitenDer bereits genannte Kreuzweg fuhrt unweit vom Gelande der Brauerei Freistadt hinauf nach St Peter Auf diesem Wege befinden sich eine Reihe von alten Baumen die seit 1993 zu den oberosterreichischen Naturdenkmalern zahlen NDM 517 3 Literatur BearbeitenBundesdenkmalamt Osterreich Hrsg Dehio Handbuch Oberosterreich Muhlviertel Verlag Berger Horn Wien 2003 ISBN 978 3 85028 362 5 S 921 923 Peter Pfarl Kalvarienberge in Oberosterreich 41 kleine Pilgerwege Wagner Linz 2021 ISBN 978 3 903040 53 3 S 34 37 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Filialkirche St Peter Waldburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Benedikt Pillwein Hrsg Geschichte Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg Mit einem Register welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen Geographisch historisch statistisches Detail nach Distrikts Kommissariaten 1 Auflage Erster Theil Der Muhlkreis Joh Christ Quandt Linz 1827 Distrikts Kommissariat Greinburg St Peter S 341 Google eBook 2 Auflage 1843 Google Book Einzelnachweise Bearbeiten Dehio Muhlviertel 2003 S 921 Karl Hohensinner Peter Wiesinger unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer Michael Schefback Die Ortsnamen der politischen Bezirke Perg und Freistadt Ostliches Muhlviertel Ortsnamenbuch des Landes Oberosterreich Band 11 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2003 ISBN 978 3 7001 3103 8 S 190 Nr 11 5 6 11 apud Sanctum Petrum im Landesfurstlichen Urbar um 1270 Baumgruppe und 1 Einzelbaum bei den Kreuzwegstationen von Freistadt und St Peter Naturdenkmal Nummer nd517 14 Linden Tilia sp 1 Buche Fagus sylvatica Land Oberosterreich Naturschutzabteilung gt Naturschutz Datenbank und Naturschutzbuch gt Geografisches Naturschutzinformationssystem GENISYS e gov ooe gv at https 48 516666666667 14 480277777778 Koordinaten 48 31 0 N 14 28 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filialkirche St Peter Waldburg amp oldid 239182137