www.wikidata.de-de.nina.az
Die denkmalgeschutzte romisch katholische Liebfrauenkirche in Freistadt im oberosterreichischen Muhlviertel liegt ausserhalb der Stadtmauer vor dem Bohmertor und wurde 1345 erstmals erwahnt Die Hussiten brannten die Kirche 1422 nieder die Kirche wurde daraufhin im gotischen Stil wieder aufgebaut Die Welle der Barockisierung in Freistadt erfasste diese Kirche nicht somit blieb die Kirche seit dem 15 Jahrhundert fast unverandert und ist als ein echtes Juwel aus der Gotik bis zum heutigen Tag erhalten Liebfrauenkirche vom Bergfried gesehenDie Liebfrauenkirche ist auch Namensgeberin des nahen Frauenteichs neben dem Bohmertor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stadtfriedhof 1345 1855 3 Die Kirche aussen 4 Die Kirche innen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Liebfrauenkirche wurde 1345 in einer Urkunde zum ersten Mal erwahnt und war ursprunglich eine Spitalskirche des nahen Siechenhauses Die Kirche steht ausserhalb der Stadtmauer vor dem Bohmertor an der Schmiedgasse 1361 fiel der erste Kirchenbau einem Feuer zum Opfer und wurde durch eine neue Kirche ersetzt Hussiten die Freistadt bei einem der Hussiteneinfalle ins Muhlviertel vergeblich belagert hatten brannten die Kirche abermals nieder Der aus Stein gebaute Teil des gotischen Kirchleins blieb erhalten und wurde beim Wiederaufbau nach dem Ende der Hussitenkriege 1436 verwendet Nur so kann manche Merkwurdigkeit des Langhauses erklart werden Von der alten Kirche ubernahm man die Konstruktion einer dreischiffigen Basilika mit hohen schlanken Saulen und einem hoheren und breiteren Mittelschiff allerdings ohne den Lichtgaden Stattdessen kann man von aussen noch schmale Fenster zwischen dem Pultdach der Seitenschiffe und dem Dach des Mittelschiffes erkennen die an schmale Schiessscharten erinnern Da man anscheinend die vorhandenen Mauern nutzen wollte konnte man sich weder fur eine reine Basilika noch fur eine Hallenkirche entscheiden Das Ergebnis war eine Mischung mit einem Gewolbe in den Seitenschiffen das ziemlich steil zur Schildmauer des Mittelschiffes ansteigt was zumindest ungewohnlich ist Die beiden Seitenschiffe schliessen am Ostende uber dem Seitenaltar mit einer Empore oder einem Baldachin ab und hatten mit einem gleichartigen Baldachin im Mittelschiff miteinander verbunden werden sollen wie die Ansatzstumpfe im Mittelschiff beweisen So wurde es aber nie ausgefuhrt so dass sich der Fall ergibt dass zwar die nordliche Empore uber eine Stiege erreicht werden kann die sudliche aber uberhaupt keinen Zugang hat und daher unerreichbar ist Die Bauzeit selbst ist nicht ganz geklart Auf einem der Strebepfeiler an der Sudseite des Ostchors steht die Zahl 1447 uber dem Sudportal findet sich beim Fresko Kronung Mariens die Jahreszahl 1482 Dies lasst darauf schliessen dass zuerst der Ostchor errichtet wurde und man spater an die Erneuerung des Langhauses schritt Dieser Neubau wurde nur sehr sparsam durchgefuhrt weil inzwischen der Rat der Stadt daran dachte den Ostchor der Stadtpfarrkirche St Katharina neu gestalten zu lassen was zwischen 1483 und 1501 geschah Das Gotteshaus diente nach den beiden grossen Stadtbranden 1507 und 1516 von denen sie verschont blieb als Hauptkirche da die Stadtpfarrkirche vollig beschadigt wurde Von 1608 bis 1624 diente das Gebaude den zahlreichen Freistadter Protestanten als Kirche musste aber im Zuge der erfolgreichen Gegenreformation den Katholiken wieder zuruckgegeben werden Auch in der Barockzeit blieb die Bausubstanz der Kirche bis auf einen barocken Giebel den man spater wieder entfernte unberuhrt so dass man bei der Regotisierung um 1890 nicht allzu viele Anderungen durchgefuhrt wurden Seitdem veranderte sich die Kirche nicht mehr sie wurde regelmassig renoviert Heute finden in dieser Kirche keine regelmassigen Gottesdienste statt Stadtfriedhof 1345 1855 Bearbeiten1557 beschloss der Rat der Stadt den seit 1345 bestehenden Friedhof rund um die Liebfrauenkirche zu vergrossern und mit einer Mauer zu umgeben Und so wurde die Kirche zur Freistadter Friedhofskirche und blieb es bis dieser Friedhof am 14 September 1855 aufgelassen wurde Die Toten wurden immer durch das Sudtor aus der Kirche in den Friedhof getragen daher erhielt dieses Tor den Namen Totentor Auf dem Areal des ehemaligen Friedhofs wurde spater das Kloster der Schulschwestern und im 20 Jahrhundert ein Parkplatz errichtet Der kleine erhaltene Rest steht unter Denkmalschutz und wird von einer arkadierten Mauer umgeben Ein spatgotisches Schulterbogenportal und eine Loggia uber der Gruft der Dechante 1620 1855 befinden sich auf dem Friedhof Die Loggia ist einschiffig und zweijochig mit Kreuzgratgewolben und einer Wandmalerei Jungstes Gericht aus der Zeit um 1620 An der Mauer stehen eingemauerte Grabsteine die barock und klassizistisch gestaltet sind Die Kirche aussen Bearbeiten nbsp Eingang zur LiebfrauenkircheDas Bild rechts oben zeigt die Westseite der Kirche mit dem Portal das durch die standige Erhohung der Strasse nur noch halb sichtbar ist und nur uber hinunterfuhrende Stufen zu erreichen ist Uber dem Eingang im Tympanon ist ein neues aber schon leicht verblasstes Marienbild Das hohe Spitzbogenfenster einst ein fester Bestandteil jeder gotischen Kirche ist im Inneren von der Orgel verstellt und hat keine Bedeutung mehr Das kleine Turmchen ist wie auch die beiden Seitenaltare Aloisius Josef und die Fenster des Langhauses in der Zeit der Neugotik entstanden Die beiden Glocken die Franz Hollederer 1861 in Linz gegossen hatte mussten 1917 abgeliefert werden und wurden 1929 durch zwei Glocken aus der Glockengiesserei St Florian ersetzt 1 Die Kirche innen BearbeitenWenn man die Kirche durch den Westeingang betritt ist man sofort von dem strahlend hellen Chor beeindruckt Erwahnenswert ist auch die Architektur des Chors mit den ausgeglichenen Massen von 9 m 9 m 6 m Die Wande sind durch hohe Masswerkfenster aufgelost Einst waren diese Fenster mit hervorragenden Malereien ausgestattet von denen sich nur die in den Masswerken erhalten haben wie beispielsweise die Glasmalereien aus der Zeit um 1500 in den hohen Fenstern Im ersten Fenster links oben befindet sich ein schones Bild der Madonna die als Unsere liebe Frau von Freistadt bezeichnet wird Ein besonderes Kunstwerk der Gotik das einzige dieser Art in der Stadt ist die rund sechs Meter hohe Saule Lux Perpetua fur das Ewige Licht aus dem Jahre 1484 die einst fur die Toten auf dem Friedhof leuchtete Totenleuchte Die Saule ist eine Stiftung des Burgermeisters Horner und ein Werk des Freistadter Steinmetzmeisters Mathes Klayndl Ende des 19 Jahrhunderts wurde sie im Rahmen der Regotisierung restauriert und im Ostchor der Liebfrauenkirche aufgestellt und so vor dem Verfall gerettet Der in Schwarz und Gold gehaltene Hauptaltar von dem Linzer Bildhauer Hans Hens Henz im Stile des ganz fruhen Barock oder der spaten Renaissance um 1640 mit dem Altarbild Anbetung der Konige von Adriaen Bloemaert ist ein Weihnachts und Marienaltar Um das Altarbild stehen auf herausragenden Sockeln die heiligen Franz von Assisi und Antonius von Padua sowie weiter oben die Pestheiligen Rochus und Sebastian Uber dem Madonnenbild des Munchener Malers Ludwig Glotzie aus der Zeit der Regotisierung steht der Verkundigungsengel die schonste Figur des Altares Vor diesem Altar wurde 1648 die Rosenkranzbruderschaft in Freistadt gegrundet Der Altar gilt als ein verkleinertes Abbild des grossen 15 m hohen Barockaltars der beiden Kunstler in der Stadtpfarrkirche der 1641 aufgestellt wurde von dem aber weder eine Beschreibung noch ein Bild erhalten geblieben sind Uber dem Westchor der Kirche befindet sich die Orgelempore mit einem barocken Orgelgehause um 1780 vermutlich vom Freistadter Orgelbauer Lorenz Franz Richter und einem Gitter mit Blechschnitten um 1650 nbsp Masswerkfenster nbsp Totenleuchte nbsp Altar nbsp OrgelLiteratur BearbeitenOthmar Rappersberger Freistadt Schmuckkastchen des Muhlviertels Kunstverlag Hofstetter Ried im Innkreis 1992 Pfarramt Freistadt Hrsg Die Liebfrauenkirche in Freistadt Kirchenfuhrer Plochl Druck Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liebfrauenkirche Freistadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liebfrauenkirche auf kirchen fuehrer info Einzelnachweise Bearbeiten Florian Oberchristl Glockenkunde der Diozese Linz Verlag R Pirngruber Linz 1941 S 134f Ausgewahlte Denkmalschutzobjekte in Freistadt Aufbahrungshalle Freistadt BG Freistadt Braucommune Freistadt Bohmertor Dechanthof Fuchsenhof Liebfrauenkirche Linzertor Marianum Freistadt Pfarrkirche Freistadt Salzhof Schloss Freistadt Schloss Kinsky ThuryhammerAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Freistadt 48 513333333333 14 506111111111 Koordinaten 48 30 48 N 14 30 22 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liebfrauenkirche Freistadt amp oldid 236576025