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Der Bombenangriff auf Braunschweig am 15 Oktober 1944 durch die 5 Bombergruppe der Royal Air Force RAF markiert den Hohepunkt der Zerstorung der Stadt Braunschweig im Zweiten Weltkrieg 1 Der Luftangriff erzeugte einen Feuersturm der zweieinhalb Tage lang wutete uber 90 der mittelalterlich gepragten Innenstadt zerstorte 2 und das Erscheinungsbild der Stadt bis in die Gegenwart hinein nachhaltig verandert hat Das Flachenbombardement ziviler Ziele Innenstadt Wohngebiete und andere durch die RAF erfolgte aufgrund der vom britischen Luftfahrtministerium Air Ministry am 14 Februar 1942 erteilten Area Bombing Directive 3 Das brennende Braunschweig am fruhen Morgen des 15 Oktober 1944 aufgenommen zwischen 2 00 und 3 00 Uhr von einem Lancaster Bomber der RAFDasselbe Foto mit heutigen Strassennamen zur besseren Orientierung Es zeigt den nordwestlichen Bereich des Ostlichen Ringgebietes Das Staatstheater grosses dunkles Gebaude mit heller Umrandung auf zwei Seiten befindet sich in der unteren linken Ecke davon ausgehend schrag zur Mitte des unteren Bildrandes verlaufend die Kaiser Wilhelm Strasse heute Jasperallee Inhaltsverzeichnis 1 Angriffsziel Braunschweig 1 1 Forschungs und Rustungsstandorte in und um Braunschweig 1 2 Rustungsbetriebe in und um Braunschweig Auswahl 2 Luftverteidigung in und um Braunschweig 2 1 Flugabwehrstellungen 2 2 Fliegerhorste und Luftwaffeneinheiten 3 Vorbereitung des Luftangriffs vom 15 Oktober 1944 3 1 Zweck des Angriffs 3 2 RAF No 5 Bomber Group 3 3 Einsatzbefehl vom 14 Oktober 1944 4 Verlauf des Luftangriffs 4 1 Anflug des Zieles 4 2 Ausschaltung der deutschen Flugabwehr durch Tauschung 4 3 Markierung des Zieles 4 4 Der Untergang des alten Braunschweig 4 4 1 RAF Filmaufnahmen des Angriffs 4 4 2 Der Feuersturm 4 4 3 Rettung von 23 000 Eingeschlossenen mittels Wassergasse 5 Statistik zum 15 Oktober 1944 5 1 Bausubstanz des Stadtzentrums 5 2 Zerstorte Bauwerke Auswahl 5 3 Die Opfer 5 4 Bunker in Braunschweig 5 5 Eingesetzte braunschweigische und auswartige Feuerwehren 6 Nachwirkungen 6 1 Berichterstattung in der lokalen NS Presse 6 2 Wehrmachtbericht zum 15 Oktober 1944 6 3 Kriegstagebuch des Bomber Command 15 Oktober 1944 6 4 Vorbereitungen fur die Zerstorung Dresdens 7 Statistik einer Zerstorung 7 1 Einwohnerzahl und Todesopfer 7 2 Zerstorung von Wohnraum Infrastruktur etc 7 3 Gesamtzerstorungsgrad und Trummermenge 8 Nachkriegszeit 8 1 Wiederaufbau 8 2 Gedenken 8 2 1 Sinn und Notwendigkeit der Zerstorung 8 2 2 Kunstlerische Verarbeitung 8 2 3 Der 15 Oktober als Fixpunkt in der Stadtgeschichte 9 Siehe auch 10 Literatur 10 1 Zeitschriften und Dokumente 10 2 Monografien 10 3 Schilderungen von Zeitzeugen 11 Filmdokumentationen 12 Weblinks 13 Einzelnachweise 14 AnmerkungenAngriffsziel Braunschweig Bearbeiten nbsp Braunschweigs Innenstadt Der Plan stammt von 1899 der Strassenverlauf war 1944 aber noch derselbe Der Dom befindet sich im Zentrum der blaue Ring ist die Oker Im Sudwesten der Bahnhof rechts daneben die zwei Grunanlagen Bahnhofs Park und Holland s Garten im Sudosten der Lowenwall daruber im Osten zunachst das Herzog Anton Ulrich Museum dann das Staatstheater im Norden der Park von Lobbeckes Insel Der erste Luftangriff auf Braunschweig erfolgte am 17 August 1940 4 durch die Royal Air Force dabei wurden sieben Personen getotet Von diesem Tage an wurden die Luftangriffe zahlreicher praziser und verheerender in ihrer Wirkung Seit dem 27 Januar 1943 griffen die Bomber der United States Army Air Forces USAAF deutsche Stadte auch bei Tage an Ab Februar 1944 Big Week 5 war Braunschweig planmassig Ziel amerikanischer und britischer Bomberstaffeln wobei die RAF die Nachtangriffe und die USAAF die Tagesangriffe flog Diese Aufteilung entsprach der bei der Konferenz von Casablanca 1943 festgelegten kombinierte Bomberoffensive Combined Bomber Offensive CBO einem gemeinsamen Vorgehen der Bomberkrafte Grossbritanniens und der USA Forschungs und Rustungsstandorte in und um Braunschweig Bearbeiten In den 1930er Jahren wurde Braunschweig kontinuierlich zu einem Zentrum der deutschen Rustungsindustrie ausgebaut 6 Die Grossbetriebe die zum Teil mitten in der Stadt angesiedelt waren zogen Tausende von Arbeitern an fur die neue Wohngebiete geschaffen werden mussten so z B die ab Mitte 1933 als Dietrich Klagges Stadt erbaute Gartenstadt und die NS Muster Siedlungen Lehndorf Mascherode Sudstadt und Schuntersiedlung Insgesamt war Braunschweig zu Beginn des 20 Jahrhunderts hauptsachlich eine Arbeiter und Industriestadt wahrend des Zweiten Weltkrieges ca 42 Luftangriffen britischer und amerikanischer Bomberverbande ausgesetzt 7 Die Angriffe galten vorwiegend den Rustungsbetrieben in und um Braunschweig in denen insbesondere Kampfflugzeuge Panzer Lastkraftwagen sowie optische und feinmechanische Prazisionsinstrumente hergestellt wurden dem Hafen am Mittellandkanal den Konservenfabriken den Bahnhofen und dem Reichsbahnausbesserungswerk Weitere Ziele waren die in der Stadt zwischen 1936 und 1939 gegrundeten vier Institute der Technischen Hochschule Braunschweig Die Institute fur Flugzeugbau Triebwerkslehre Aerodynamik sowie fur Luftfahrtmesstechnik und Flugmeteorologie Aus ihnen war das neue Luftfahrt Lehrzentrum am Flughafen Waggum entstanden In sudlicher Richtung befand sich seit 1936 bei Volkenrode die Luftfahrtforschungsanstalt Hermann Goring LFA Ebenfalls kriegswichtig war das Institut fur baulichen Luftschutz 6 Rustungsbetriebe in und um Braunschweig Auswahl Bearbeiten nbsp Gebaude des ehemaligen Luftflottenkommandos 2 heute IGS Franzsches Feld Braunschweigs bedeutendste Rustungsbetriebe waren neben solchen der Flugzeugindustrie wie z B der Flugzeugwerke Braunschweig GmbH 8 9 die Luther Werke die u a Jagdflugzeuge vom Typ Bf 110 9 produzierten die Niedersachsischen Motorenwerke NIEMO und das Vorwerk Braunschweig des Volkswagenwerkes das Kampfflugzeuge vom Typ Ju 88 9 herstellte Daneben gab es kleinere Unternehmen die hauptsachlich Reparatur und Zulieferaufgaben wahrnahmen wie Grotrian Steinweg fur Flugzeuge 9 oder die MIAG die Panzer und Sturmgeschutze III 10 fertigte Bussing war ein fur die Produktion von Lastkraftwagen kriegswichtiges Unternehmen wahrend die Schuberth Werke vorrangig Stahlhelme herstellten Betriebe aus dem Bereich Maschinen und Anlagenbau waren die Braunschweigische Maschinenbauanstalt BMA Karges amp Hammer Wilke Werke Wullbrandt amp Seele Lanico Selwig amp Lange sowie die zu Siemens amp Halske gehorende Eisenbahnsignal Bauanstalt Max Judel amp Co Fur feinmechanische und prazisionsoptische Instrumente wie Zielvorrichtungen Reflexvisiere oder Luftbild Kameras waren die Unternehmen Franke amp Heidecke und Voigtlander bekannt Daruber hinaus gab es eine Vielzahl unterschiedlich grosser Firmen die in vielen kriegswirtschaftlich wichtigen Bereichen tatig waren wie beispielsweise der Konservendosenhersteller Schmalbach In unmittelbarer Nahe Braunschweigs befanden sich zudem ca 15 km sudlich in Salzgitter die Reichswerke Hermann Goring und ca 25 km nordostlich bei Fallersleben das Volkswagen Werk Die Stadt entwickelte sich in den 1930er Jahren allmahlich zur Stadt der Flieger 6 Das Luftflottenkommando 2 hatte seinen Standort am Nussberg gleich neben dem neu gebauten Fliegerviertel Wohnhauser fur Angehorige der Luftwaffe Dazu kamen das Luftwaffenlazarett an der Salzdahlumer Strasse spater Stadtisches Klinikum sowie zahlreiche Kasernen In Waggum Broitzem und Volkenrode wurden Flugplatze errichtet bzw ausgebaut Sie wurden im Laufe des Krieges nach und nach wie auch die gesamte Stadt in die systematische Zerstorung mit einbezogen 2 Luftverteidigung in und um Braunschweig BearbeitenFlugabwehrstellungen Bearbeiten nbsp 8 8 cm Flak Stellung 1943Wegen seiner Bedeutung als Industrie und Forschungsstandort war Braunschweig ab etwa Herbst 1943 von einem dicht geschlossenen starken und tief gestaffelten Gurtel von Flak Batterien umgeben was die Stadt fur die angreifenden Bomberverbande zu einem gefurchteten Ziel machte da jedes Mal mit hohen Verlusten zu rechnen war Das Gebiet Braunschweig und Umgebung gehorte zum Luftgaukommando XI Hamburg 8 Flakbrigade Flakregiment 65 11 Die Flugabwehr Braunschweigs verfugte uber ca 100 Geschutze des Kalibers 8 8 cm oder grosser welche in Batterien Doppelbatterien oder Grossbatterien gegliedert waren Eine Batterie umfasste in der Regel sechs Geschutze meist 8 8 cm Flak aber auch 10 5 cm eine Doppelbatterie hatte folglich zwolf Kanonen 12 eine Grossbatterie war ein Zusammenschluss aus zehn Einzelbatterien Dazu kamen noch ungezahlte leichte Flakeinheiten fur die Tieffliegerabwehr und den direkten Objektschutz In der Stadt selbst sowie in ihrer unmittelbaren Umgebung befanden sich folgende Luftabwehrstellungen Einzelbatterien Abtstrasse Eintracht Stadion Lamme Olper und Mascherode Doppelbatterien in Bevenrode Broitzem Lunischteich nahe Kloster Riddagshausen Olper und Melverode plus Schwere Heimatflak Querum teilweise mit Eisenbahnflak Wenden sowie die Grossbatterie Wenden Dazu kamen die Eisenbahnflak Abtstrasse am Bahnhof Gross Gleidingen und in Lehndorf 11 Fliegerhorste und Luftwaffeneinheiten Bearbeiten In Waggum Broitzem und Volkenrode waren teilweise seit 1916 Flugplatze vorhanden Diese wurden in den 1930er Jahren von der Luftwaffe ubernommen und kriegsmassig ausgebaut Folgende Einheiten waren zumindest zeitweise auf ihnen stationiert 13 I Gruppe Jagdgeschwader 11 III Gruppe Jagdgeschwader 302 Wilde Sau 3 Staffel Nachtjagdgeschwader 5 I Gruppe Zerstorergeschwader 26 Horst Wessel Vorbereitung des Luftangriffs vom 15 Oktober 1944 BearbeitenZweck des Angriffs Bearbeiten Am 13 Oktober 1944 erhielt die Royal Air Force die Anweisung zur Durchfuhrung der Operation Hurricane 14 Zweck dieser Operation war einerseits die Demonstration der Zerstorungskraft der alliierten Bomberstreitkrafte gegenuber der deutschen Zivilbevolkerung andererseits aber auch von deren Luftuberlegenheit Die Anweisung enthielt folgende Passage In order to demonstrate to the enemy in Germany generally the overwhelming superiority of the Allied Air Forces in this theatre the intention is to apply within the shortest practical period the maximum effort of the Royal Air Force Bomber Command and the 8th United States Bomber Command against objectives in the densely populated Ruhr 15 Um dem Feind in Deutschland allgemein die uberwaltigende Uberlegenheit der alliierten Luftstreitkrafte auf diesem Kriegsschauplatz zu demonstrieren ist beabsichtigt in kurzest moglicher Zeit eine maximale Anstrengung sowohl des Royal Air Force Bomber Command als auch des 8 United States Bomber Command gegen Ziele im dicht bevolkerten Ruhrgebiet zu unternehmen Operation Hurricane sah als Hauptziel Duisburg fur die ca 1000 schweren Bomber der RAF vor und Koln fur die ca 1200 Bomber der USAAF Weitere 233 Bomber der RAF waren fur die damals ca 150 000 Einwohner zahlende Stadt Braunschweig bestimmt 16 Bereits im Marz 1944 verfugte der Oberbefehlshaber des britischen Bomber Command Air Chief Marshal Arthur Harris Bomber Harris uber eine Liste mit den sechs wichtigsten Bomberzielen in der Endphase des Krieges An erster Stelle Schweinfurt gefolgt von Leipzig und an dritter Stelle Braunschweig dann Regensburg Gotha und schliesslich Augsburg In Schweinfurt war die deutsche Walzlager Industrie FAG Kugelfischer VKF Vereinigte Kugellagerfabriken Fichtel amp Sachs SKF konzentriert die anderen Stadte hatten bedeutende Flugzeugwerke Erla Luther Werke Messerschmitt Gothaer Waggonfabrik In Augsburg war neben der Messerschmitt AG auch die MAN U Boot Dieselmotoren Angriffsziel Aufgrund der hohen Prioritat Braunschweigs beschlossen Harris und der Kommandeur der 8 US Luftflotte Mighty Eighth Generalmajor James Doolittle am 28 Marz 1944 einen Angriff am 29 der aber nicht den gewunschten Erfolg brachte weil der zweite Teil der Operation Double Blow wegen schlechten Wetters abgesagt werden musste 17 Die geplante Zerstorung der Stadt musste also verschoben werden Die Planung des Oktober Angriffs auf Braunschweig war seit dem 15 August 1944 abgeschlossen 18 Nachdem Darmstadt am 11 September 1944 als eine der ersten deutschen Stadte erfolgreich mit einer neuen Angriffstaktik spezielle Markierungstechnik facherformiger Anflug und zeitliche Staffelung der Spreng und Brandbomben zerstort worden war ca 11 500 Tote war die Reihe am 15 Oktober 1944 nunmehr an Braunschweig Braunschweig sollte nicht nur als wichtiger Standort der Rustungsindustrie sondern vor allem auch als ziviler Wohnort grossflachig zerstort und damit dauerhaft unbewohnbar und unnutzbar gemacht werden Das Ziel namlich die grosstmogliche Zerstorung sollte durch detaillierte Angriffsplanung und ausfuhrung sowie durch die Eigenschaften der eingesetzten Kampf Mittel erreicht werden s u Einsatzbefehl und Kriegstagebuch Das Mittel zur Zielerreichung war der Feuersturm dessen Entstehung kein Produkt des Zufalls war sondern wissenschaftlich fundiert in akribischer Kleinarbeit erarbeitet worden war 19 Am 13 Oktober teilte der Chefmeteorologe in High Wycombe dem Hauptquartier des Bomber Command der RAF die Wettervorhersage fur das Wochenende 14 15 Oktober mit geringe Bewolkung die ganze Nacht gute Sicht massige Winde Daraufhin erteilte Harris den Befehl zum Angriff am 14 Oktober u a auf Braunschweig mit dem Zielcode SKATE dt Rochen Die Decknamen der Ziele gingen auf den Stellvertreter von Harris zuruck Der begeisterte Angler Air Vice Marshal Robert Saundby versah alle in Auswahl kommenden deutschen Stadte mit einem Fish code 20 RAF No 5 Bomber Group Bearbeiten Die No 5 Bomber Group Motto undaunted dt furchtlos wurde 1937 gegrundet und wahrend des Krieges fortlaufend aufgerustet und modernisiert Air Vice Marshal Arthur Harris war von 1939 bis 1940 selbst Kommandeur der Gruppe bevor er Oberbefehlshaber des Bomber Command wurde 1943 wurde das Hauptquartier der gegen Kriegsende 15 Staffeln umfassenden Gruppe nach Morton Hall Swinderby verlegt Die Gruppe wurde zum Zeitpunkt des Angriffs auf Braunschweig von Air Vice Marshal Ralph Cochrane kommandiert 18 No 5 Bomber Group wurde fur verschiedene Spezialeinsatze herangezogen wie zum Beispiel der Bombardierung von Talsperren Dam Buster Raid und der grossflachigen Zerstorung von Stadten wie z B Koln Dresden oder Wurzburg Einige der wichtigsten Einsatze von No 5 Bomber Group erster Tausend Bomber Angriff auf Koln am 30 Mai 1942 im Rahmen der Operation Millennium Dam Buster Angriff auf die Talsperren der Mohne und der Eder in der Nacht zum 17 Mai 1943 alleinige Ausfuhrung Luftangriff auf Heilbronn am 4 Dezember 1944 alleinige Ausfuhrung Luftangriff auf Dresden am 13 Februar 1945 alleinige Ausfuhrung des ersten Angriffs Luftangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 alleinige Ausfuhrung RAF Bomber Command hatte im Laufe des Jahres 1944 bereits viermal vergeblich versucht Braunschweig dauerhaft zu zerstoren war bisher aber aus unterschiedlichen Grunden hauptsachlich schlechtes Wetter zu starke Abwehr etc gescheitert 21 Am Sonnabend dem 14 Oktober 1944 wurden im Hauptquartier der No 5 Bomber Group in Morton Hall die Vorbereitungen fur den Angriff abgeschlossen um 13 10 Uhr Ortszeit erging der Einsatzbefehl an alle beteiligten Staffeln um 15 30 Uhr gefolgt vom Briefing der Besatzungen 22 Einsatzbefehl vom 14 Oktober 1944 Bearbeiten nbsp 1 Seite des Einsatzbefehls zur Bombardierung von SKATE Codename fur Braunschweig Handschriftliche Erganzung 5 Group Brunswick Auszugsweise Ubersetzung des handschriftlich geringfugig geanderten Einsatzbefehls Einsatz Mindestens 220 Flugzeuge der No 5 Group werden das Ziel angreifen Ausserdem 1 000 Flugzeuge der No 1 3 4 und 6 Groups COD Codebezeichnung Duisburg um 01 29 und um 03 25 Uhr Einsatzziel Zerstorung eines feindlichen Industriezentrums vollenden Einsatztag Nacht 14 15 Oktober 1944 Einsatzkrafte 53 Basis mehr als 80 Flugzeuge 55 Basis mehr als 100 Flugzeuge 49 Staffel mehr als 18 Flugzeuge 54 Basis 13 Flugzeuge 106 Staffel zusatzlich Beleuchter und Markierer Einheiten Ziel SKATE Codebezeichnung fur Braunschweig Angriffszeit Voraussichtliche Angriffszeit 02 30 Uhr Zeit uber Ziel Angriffszeit 6 Minuten Flugzeuge haben sich wahrend der Zeit uber Ziel gleichmassig zu verteilen Flugzeuge mit langeren Verzogerungen haben in der ersten Welle anzugreifen Bombenladung und Zunder 51 Flugzeuge 1 2000 HC Luftmine plus Maximum J Cluster Flammstrahlbombe Restliche 1 1000 MC GP Sprengbombe mit Aufschlagzunder Plus Maximum Brandbomben vorzugsweise in Streubehaltern sonst in Schuttkasten 23 Filmaufnahmen Alle Flugzeuge sind mit nachttauglichen Kameras und Blitzlichtern auszurusten die bei 60 der Flughohe zunden mussen Alle Staffeln mit Ausnahme der 106 haben fur Details 50 der Flugzeuge mit anderem Filmmaterial auszurusten Die 106 fuhrt zu 100 andere Filme mit Angriff Das Ziel ist in Abschnitten strahlenformig vom Markierungspunkt ausgehend mit verzogerter Bombenauslosung anzugreifen Zielmarkierung Angriffszeit 10 Minuten Blindmarkierung Grune Zielmarkierungen werden in die Mitte des Hauptzieles Frankfurter Strasse Ecke Luisenstrasse 24 geworfen Sie werden um Angriffszeit 5 erneuert Rote Markierungsbomben werden um Angriffszeit 9 7 und 5 uber dem Ziel abgeworfen Bombardierungsanweisungen Besatzungen haben bei roten Zielmarkierungen so zu zielen dass die mittlere Bombe ihrer Bombenreihe das Zentrum des Ziels trifft Verlauf des Luftangriffs BearbeitenAnflug des Zieles Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte fur Luftlagemeldungen fur den Gau Sud Hannover Braunschweig N nordliches M mittleres O ostwartiges S sudliches Gaugebiet Braunschweig rot markiert No 5 Bomber Group der RAF startete planmassig gegen 23 Uhr Ortszeit am Abend des 14 Oktober um das Ziel SKATE anzufliegen Gleichzeitig starteten weitere 1000 RAF Bomber anderer Groups um Duisburg zu bombardieren Der fur Braunschweig bestimmte Verband nahm einen ihn weit sudlich des spateren Zieles fuhrenden Kurs um den Flaksperrgurtel des stark gesicherten Ruhrgebiets zu umgehen Bei Paderborn drehte er nach Norden uberquerte Hannover um schliesslich Braunschweig anzufliegen Er bestand aus 233 schweren viermotorigen Bombern vom Typ Avro Lancaster I und III 18 jeder mit einer Bombenlast von ca sechs Tonnen begleitet wurden die Lancasters von sieben De Havilland Mosquitos 25 Um 01 20 Uhr horte man in Braunschweig uber Radio die Durchsage dass sich starke feindliche Bomberverbande im Anflug auf Hannover befanden das nur knapp 60 km westlich von Braunschweig liegt In Braunschweig selbst wurde zunachst Kassel 26 als eigentliches Angriffsziel vermutet trotzdem wurde wegen der Nahe zu Hannover vorsorglich Voralarm ausgelost 25 Minuten spater lautete die Durchsage Die Spitze des gemeldeten feindlichen Bomberverbandes hat das Stadtgebiet von Hannover uberflogen und befindet sich nun im Anflug auf Braunschweig Daraufhin wurde in der Stadt Vollalarm ausgelost 27 Nur kurz danach wurde das Stadtzentrum bereits von den Markierern uberflogen und schon wenige Minuten spater fielen die ersten Bomben Ausschaltung der deutschen Flugabwehr durch Tauschung Bearbeiten Zu etwa gleicher Zeit flogen 141 Trainingsflugzeuge einen Scheinangriff auf Helgoland 20 Mosquitos steuerten Hamburg an acht Mannheim 16 Berlin und zwei Dusseldorf Daruber hinaus wurden 140 weitere Maschinen fur andere Ablenkungsmanover eingesetzt Zusatzlich wurden gegen 01 40 Uhr Stanniolstreifen Codename Window in grossen Mengen abgeworfen um die Radaranlagen des deutschen Luftverteidigungssystems zu storen Die Kombination von Scheinangriffen auf weit auseinanderliegende Ziele in Verbindung mit Window Abwurfen fuhrte dazu dass Abwehrmassnahmen vom Boden und aus der Luft in dieser Nacht nahezu wirkungslos blieben da die deutschen Nachtjager z B uber ein viel zu grosses Gebiet verstreut agieren mussten was ihre Schlagkraft erheblich reduzierte 25 Markierung des Zieles Bearbeiten nbsp De Havilland MosquitoDie Mosquitos waren fur eine von der No 5 Bomber Group speziell entwickelte Tiefstmarkierungstechnik uber dem Ziel zustandig Die Bombergruppe hatte ihre Zielmarkierungstechnik uber die Kriegsjahre hindurch permanent verbessert und nunmehr optimiert 18 Uber Braunschweig angekommen warfen Beleuchtermaschinen zahlreiche Leuchtmittel ab die wegen ihres charakteristischen Aussehens von der Bevolkerung Christbaume genannt wurden Ihre Aufgabe bestand darin das Ziel fur den nachfolgenden Bomberpulk minutenlang taghell zu erleuchten anschliessend warfen Pfadfindermaschinen verschiedenfarbige Zielmarkierungen ab Im Sudwesten der Stadt im Bereich der Frankfurter Strasse Ecke Luisenstrasse wo sich zahlreiche Rustungsbetriebe befanden lag der Hauptzielpunkt Ein zusatzlicher Zielpunkt wurde uber dem Braunschweiger Dom fur den Fall gesetzt dass das Hauptziel durch Rauchentwicklung o A nicht mehr eindeutig zu erkennen sein sollte 24 Die Markierung uber dem Dom war grun und als Blindmarkierung fur das Bombenradar vorgesehen Diese Christbaume setzten in 1 000 m Hohe ca 60 Leuchtkerzen frei die langsam zu Boden schwebten wobei sie ca 3 7 Minuten brannten Dank der klaren Nacht Bericht der Filmaufklarung Visibility excellent Sicht ausgezeichnet 28 des feindfreien Anflugs und der einwandfreien Markierung des Zieles waren die Angriffsbedingungen aus britischer Sicht optimal nbsp Eine Lancaster wirft am 15 Oktober 1944 Stanniolstreifen Window zur Radarstorung links bzw Stabbrandbomben und eine Luftmine rechts auf Duisburg ab in derselben Nacht wurde auch Braunschweig in gleicher Weise angegriffen Der Untergang des alten Braunschweig Bearbeiten Die letzte Entwarnung am Samstag dem 14 Oktober war in Braunschweig gerade erst um Mitternacht verklungen als am 15 gegen 01 50 Uhr erneut Fliegeralarm ausgelost wurde der Angriff der RAF hatte begonnen 29 Obwohl der Luftangriff nur ca 40 Minuten dauerte 30 ging Sonntag der 15 Oktober 1944 als der Tag des Untergangs des alten Braunschweig in die Stadtgeschichte ein No 5 Bomber Group hatte neben der speziellen Markierungstechnik auch ein ausgeklugeltes Bombardierungsverfahren entwickelt mit dem grosstmoglicher Schaden angerichtet werden sollte es wurde sector bombing 21 etwa Facherbombardierung genannt Es bestand aus dem Dom als Punktziel des Masterbombers Leitender Bombenschutze in der vordersten Maschine Die grune Markierung auf der Dom Insel diente der Orientierung der Bombenschutzen aller folgenden Maschinen die diese Markierung aus verschiedenen Richtungen facherformig uberflogen wobei sie ihre Bomben abwarfen RAF Filmaufnahmen des Angriffs Bearbeiten nbsp Avro Lancaster Mk 1Dieser Luftangriff auf Braunschweig wurde von einer speziell dafur ausgestatteten Lancaster gefilmt 31 Die Maschine flog wie der grosste Teil des Bomberpulks in einer Hohe von 4950 m uber dem Ziel und mit einer Geschwindigkeit von 260 km h Die Aufnahmen wurden mit drei Kameras vom Typ Bell amp Howell Eyemo gemacht Als Angriffszeit wurde 02 33 Uhr Bordzeit notiert Eine Kopie dieses Filmes befindet sich heute im Stadtischen Museum Braunschweig 31 Der Film ist mit folgendem Text versehen Bomber Command made a heavy and concentrated attack on the industrial town of Brunswick which is one of Germany s biggest centres for the aircraft and engineering industries As the aircraft with the cameras runs up to the target the fires can be seen spreading rapidly all over the city and by the time the aircraft is over the target the whole city is ablaze and the streets can be seen clearly outlined Das Bomberkommando fuhrte einen schweren und konzentrierten Angriff auf die Industriestadt Braunschweig durch eines der grossten Zentren fur Flugzeug und Maschinenbau in Deutschland Wahrend sich das Kameraflugzeug dem Ziel nahert sieht man wie sich das Feuer schnell uber die gesamte Stadt ausbreitet Als sich das Flugzeug uber dem Ziel befindet steht die ganze Stadt in Flammen man erkennt deutlich das Muster der Strassen Der Feuersturm Bearbeiten nbsp Ubliche Beladung eines Lancaster Bombers der RAF fur einen Angriff gemass der britischen Area Bombing Directive Im Zentrum eine 4 000 Pfund Luftmine mit Aufschlagzunder Cookie genannt sowie 12 kleine Bombenbehalter SBC von denen jeder 236 4 Pfund Stabbrandbomben enthielt 32 Binnen knapp 40 Minuten wurden ca 847 Tonnen Bomben 2 auf die Stadt abgeworfen zunachst ca 12 000 Sprengbomben u a Luftminen sogenannte Wohnblockknacker 33 in mehreren Bombenteppichen auf die Fachwerkstadt um den beabsichtigten Feuersturm bestmoglich mit brennbarem Material zu versorgen Die Druckwellen deckten Dacher ab und legten damit das Innere der Hauser frei liessen Fensterscheiben bersten und Inneneinrichtungen in Stucke gehen brachten Mauern zum Einsturz zerrissen Strom und Wasserleitungen und trieben Losch und Rettungskrafte sowie Schadensbeobachter in Keller und Bunker Nach den Sprengbomben wurden ca 200 000 Phosphor und Brandbomben abgeworfen Ihre Aufgabe war es einen Feuersturm zu entfachen Wie schon bei Angriffen auf andere Stadte z B Hamburg war der Feuersturm nicht das Produkt des Zufalls sondern das Ergebnis der akribischen Auswertung der Folgen fruherer Angriffe Durch die Brande aufgeheizte Luftmassen wurden durch die entstehende Thermik nach oben gerissen kaltere Luft stromte unten nach so kam es zu orkanartigen standig wechselnden Winden die die Brande noch weiter anfachten was wiederum die Winde und den durch sie entstehenden Sog verstarkte So wurden kleinere Mobelstucke mitgerissen und Menschen umgeworfen 34 Etwa dreieinhalb Stunden spater gegen 06 30 Uhr morgens erreichte der Flachenbrand in der Innenstadt schliesslich seinen Hohepunkt 150 Hektar historischen Stadtgebietes standen in Flammen 35 Die hochsten Kirchturme der Stadt die der knapp 100 m hohen Andreaskirche brannten weithin sichtbar und verbreiteten einen Funkenregen uber das gesamte Stadtgebiet Die gesamte Innenstadt wurde von Brandbomben getroffen Rettungs und Loschkrafte wurden so daran gehindert schnell zu den Brandherden vorzudringen 30 Braunschweig brannte so intensiv und hell dass der Feuerschein noch weit entfernt zu sehen war 36 Helfer und Feuerwehren stromten aus Entfernungen von bis zu 90 km in die brennende Stadt Innerhalb der 24 Stunden die die Operation Hurricane dauerte warf die RAF ca 10 000 Tonnen Bomben ab die hochste innerhalb von 24 Stunden abgeworfene Bombenlast des gesamten Zweiten Weltkrieges 37 Rettung von 23 000 Eingeschlossenen mittels Wassergasse Bearbeiten Die zahlreichen Brandherde in der Innenstadt wuchsen zu einem grossraumigen Flachenbrand zusammen In diesem Gebiet lagen sechs uberfullte Grossbunker und zwei Luftschutzraume in die sich etwa 23 000 Personen gefluchtet hatten Es bestand die Gefahr dass die Bunkerinsassen entweder durch Sauerstoffmangel erstickten wenn sie in den Bunkern blieben oder verbrannten wenn sie die vom Feuersturm eingeschlossenen Schutzraume zu verlassen suchten nbsp Schoppenstedter Strasse 31 Gedenktafel fur 96 Opfer des Bombenangriffs die dort in einem Luftschutzkeller erstickt sind 38 Unter anderem auf Initiative des Leutnants der Braunschweiger Feuerschutzpolizei Rudolf Prescher 39 gelang es gegen 5 00 Uhr morgens noch bevor der Feuersturm seine grosste Intensitat entwickelt hatte eine Wassergasse zu bilden durch die die Evakuierung der 23 000 Bunkerinsassen ermoglicht wurde Dazu mussten sich die Feuerwehrmanner aber zunachst selbst unter Lebensgefahr an die Bunker heranarbeiten 40 Die Wassergasse bestand aus einer langen Schlauchleitung die unter einem standigen Wasserschleier zum Schutz gegen die Brandhitze zu den Eingeschlossenen vorgetrieben wurde Die Reichweiten der einzelnen Strahlrohre uberschnitten sich sodass eine geschlossene kunstliche Regenzone entstand Am Sonntagmorgen gegen 7 00 Uhr etwa eine Stunde nachdem der Brand seine grosste Intensitat erlangt hatte erreichte die Feuerwehr den Bunker Alle Eingeschlossenen waren noch am Leben und konnten in sichere Gebiete wie z B den Museumspark evakuiert werden In einem Luftschutzraum in der Schoppenstedter Strasse 31 kam die Hilfe fur die meisten zu spat Wegen Sauerstoffmangels waren hier 95 von 104 Personen erstickt 35 Statistik zum 15 Oktober 1944 BearbeitenBausubstanz des Stadtzentrums Bearbeiten nbsp Ein typisches Braunschweiger Fachwerkhaus Das Huneborstelsche Haus um 1900Die Innenstadt bestand 1944 aus ca 2800 Hausern die im Laufe von Jahrhunderten und somit in unterschiedlichen Stilperioden erbaut worden waren E Hundertmark erstellte dazu 1941 folgende Auflistung 41 Architekturstil Anteil in Gotik 6 7Fruhrenaissance 4 2unsichere Typen 11 1Renaissance 8 7Barock 24 9Rokoko 11 5Klassizismus 10 7Nachklassizismus 2 5Grunder und Vorkriegszeit 19 2Gegenwart 1941 0 5Zerstorte Bauwerke Auswahl Bearbeiten nbsp Hotel Handelshof Mai 2006 nbsp Das Mummehaus zerstort nbsp Nickelnkulk zerstort nbsp Schloss beschadigt 1960 abgerissen inzwischen teilweise wiedererrichtet nbsp 2006 2007 Mehr als 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden Kriegsschaden an den Turmen der Andreaskirche beseitigtDie eng bebaute Innenstadt war zu grossen Teilen durch ihre ca 800 Fachwerkgebaude gepragt von denen einige bis in das Mittelalter zuruckreichten Daruber hinaus bestand die Bebauung aus Steingebauden die meist im 17 und 18 Jahrhundert entstanden waren Die engen z T verwinkelten Strassen und deren dichte Bebauung mit leicht entflamm und brennbaren Fachwerkhausern sorgte in Verbindung mit der Taktik der Briten zuerst Spreng und dann erst Brandbomben einzusetzen zunachst fur ein schnelles Ausbreiten der Einzelbrande und fuhrte schliesslich nach deren Ineinandergreifen zu einem Feuersturm der in den 2 Tagen seines Wutens fast die gesamte Innenstadt zerstorte Neben unersetzlichen Kulturgutern und denkmalern gingen so auch Wohnviertel und sogar ganze Strassenzuge wie z B Backerklint Geiershagen Meinhardshof Nickelnkulk Sudklint Rehnstoben Taschenstrasse oder Wuste Worth unwiederbringlich verloren In einem Lagebericht vom 25 Januar 1945 an Otto Georg Thierack Reichsminister der Justiz schrieb der Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht Braunschweig Das Gesicht der alten Stadt Braunschweig ist aber vollig verandert Die Fachwerkhauser die in manchen Strassen und Gassen den Eindruck einer mittelalterlichen Stadt aufrechterhalten hatten sind reihenweise abgebrannt 42 Der Braunschweiger Dom den die Nationalsozialisten zur Nationalen Weihestatte umfunktioniert hatten und der der RAF in jener Nacht als Zielpunkt fur den Angriff diente war jedoch von Bomben und Feuer verschont geblieben Neben ganzen Strassenzugen der Innenstadt wurden auch viele stadt und architekturgeschichtlich bedeutende Bauwerke grosstenteils bzw vollstandig zerstort Auswahl Gebaude erbaut Zustand nach dem 15 Oktober 1944Achtermannsches Haus 1626 1630 schwer beschadigtAegidienkirche 13 15 Jahrhundert schwer beschadigtAlte Waage 1534 vollig zerstort von 1990 bis 1994 originalgetreu am ursprunglichen Standort wieder aufgebautAltstadtmarktbrunnen 1408 schwer beschadigtAndreas Kirche um 1230 schwer beschadigtBierbaumsches Haus 1523 vollig zerstortVilla Bierbaum 1805 schwer beschadigt Ruine 1960 abgerissenBraunschweiger Schloss 1833 1841 schwer beschadigt 1960 nach heftiger Kontroverse abgerissen Fassade wurde ab 2005 am ursprunglichen Standort wiedererrichtetBrudernkirche um 1361 schwer beschadigtBurg Dankwarderode 1887 1906 schwer beschadigtDannenbaumsches Haus 1517 vollig zerstortEulenspiegelhaus 1630 vollig zerstortGauss Museum evtl 16 Jh vollstandig zerstortGewandhaus vor 1268 schwer beschadigtHagenmarkt Apotheke 1677 vollig zerstortHaus Salve Hospes 1805 schwer beschadigtKatharinen Kirche um 1200 schwer beschadigtKreuzkloster um 1230 vollig zerstortLiberei 1412 1422 schwer beschadigtMagnikirche um 1031 schwer beschadigtMartineum 1415 vollig zerstortMartini Kirche um 1195 schwer beschadigtMummehaus um 1588 vollig zerstortPackhof 14 15 Jh vollstandig zerstortNicolai Kirche 1710 1712 vollig zerstortPauli Kirche 1901 1906 schwer beschadigtPetri Kirche vor 1195 schwer beschadigtStechinelli Haus 1690 schwer beschadigtStaatstheater 1861 schwer beschadigtKnapp neun Stunden nach dem Ende des Bombenangriffes uberflog ein Fernaufklarer der Briten gegen 11 40 Uhr die Stadt um die Schaden zu dokumentieren Infolge der vielen Brande und der damit verbundenen starken Rauchentwicklung waren jedoch nur einige wenige Objekte zu erkennen 43 Ein Augenzeuge berichtete Es wurde nicht hell an diesem Tag Ein gewaltiger Rauchpilz verdunkelte die Sonne 44 Am Abend des 17 Oktober waren die letzten Grossbrandstellen geloscht das Loschen kleinerer Brande zog sich noch drei Tage bis zum 20 Oktober hin 80 000 Einwohner das waren 53 3 der Gesamtbevolkerung Braunschweigs waren durch diesen Angriff obdachlos geworden 34 Die Zerstorungen waren so gross dass Bevolkerung wie Experten noch Jahre nach Kriegsende uberzeugt waren dass es sich am 15 Oktober 1944 um einen der Tausend Bomber Angriffe wie den auf Koln am 30 31 Mai 1942 gehandelt hatte 45 46 Anders konnte man sich das Ausmass nicht erklaren Erst nach Offnung britischer Militararchive stellte sich heraus dass es nur 233 Bomber gewesen waren 33 Die Opfer Bearbeiten nbsp Graberfeld mit einigen der Opfer des BombenangriffesGenaue Opferzahlen des Angriffs vom 15 Oktober sind nicht bekannt Zeitgenossische Zahlen schwanken zwischen 484 und 640 Toten Vermisst wurden 101 Personen die Anzahl der Verletzten belief sich auf 1258 42 Historiker gehen heute jedoch davon aus dass durch diesen Angriff mehr als 1000 Personen den Tod fanden 16 Diese vergleichsweise geringen Verluste waren auf verschiedene Faktoren zuruckzufuhren Braunschweig lag auf der direkten Flugroute in der Einflugschneise nach Magdeburg und Berlin 47 sowie in unmittelbarer Nahe der kriegswichtigen Rustungsgrossstandorte Salzgitter Hermann Goring Werke und Fallersleben Volkswagen Werk Die Braunschweiger Bevolkerung war durch die zahlreichen Alarme 2 040 Warnungen und 620 Fliegeralarme zwischen 1939 und 1945 48 trainiert schnell in die Bunker zu gelangen Bis Mitte 1943 war die Stadt weitgehend von grosseren Bombenangriffen und entsprechenden Zerstorungen verschont geblieben Da es bei fortschreitendem Krieg aber nur noch eine Frage der Zeit war wann ein solcher Angriff kommen wurde erhielt Braunschweig bald die Spottbezeichnung Wartestadt im Zittergau 49 Dies war eine Verballhornung des von den Nationalsozialisten verwendeten Begriffes Gau und der zahlreichen Ehrentitel fur deutsche Stadte und ein Wortspiel mit dem zeitgenossischen Begriff Warthegau Ein weiterer Grund fur die vergleichsweise geringe Anzahl an Bombenopfern lag in der Anzahl moderner Luftschutzbunker im Zentrum der Stadt Ausserdem ist die Evakuierung von Bewohnern zu berucksichtigen Die anhand der Verteilung der Lebensmittelkarten berechnete Zahl der versorgten Zivilpersonen sank von August 1943 bis August 1944 von 201 181 auf 152 686 und lag Anfang Dezember 1944 dann bei 138 048 50 Die RAF hatte uber Braunschweig eine Lancaster durch Flakfeuer verloren 51 Ein zweites Flugzeug wurde durch Beschuss so stark beschadigt dass der Pilot die Besatzung anwies abzuspringen was drei Besatzungsmitglieder taten Sie gerieten in Kriegsgefangenschaft Dem Piloten gelang es mit seiner Maschine zum Stutzpunkt zuruckzukehren 52 Bunker in Braunschweig Bearbeiten Hauptartikel Bunker in Braunschweig nbsp Uberbauter Bunker Okerstrasse 2006 nbsp Bunker Kaiserstrasse 2007 nbsp Hochbunker Ritterstrasse 2006 nbsp Ruckseite des Bunkers Kalenwall 2006 nbsp Sack Bunker 2008 abgerissen nbsp Bunker Alte Knochenhauerstrasse 2006 Braunschweig besass im Vergleich zu anderen deutschen Grossstadten eine grosse Anzahl modernster Grossbunker 53 54 Am Institut fur Baustoffe Massivbau und Brandschutz der Technischen Hochschule Braunschweig wurde die Braunschweiger Bewehrung 55 entwickelt die wegen ihrer besonderen Widerstandsfahigkeit zu einer Art Sicherheitsstandard beim Bau von Luftschutzbunkern im gesamten Deutschen Reich wurde 56 Trotz der grossen Anzahl waren die Bunker mit zunehmender Dauer des Krieges uberfullt Baujahr Ort Platze Bemerkung 57 1 1940 Alte Knochenhauerstrasse 813 noch vorhanden auf Synagogengelande2 1940 41 Alte Waage 220 noch vorhanden3 1941 42 Bockstwete 750 noch vorhanden umgewandelt4 1941 42 Borsigstrasse Bebelhof damals Limbeker Hof 800 abgerissen5 Kaiserstrasse 642 noch vorhanden6 Kalenwall damals Adolf Hitler Wall Alter Bahnhof 428 noch vorhanden umgewandelt7 1941 42 Kralenriede 500 noch vorhanden8 1941 42 Ludwigstrasse 236 noch vorhanden9 1941 42 Madamenweg 130 1 500 noch vorhanden 2013 in Eigentumswohnungen umgewandelt10 ab 1942 Glogaustrasse damals Mascheroder Weg 58 in Melverode 350 noch vorhanden11 1941 42 Methfesselstrasse 1 250 noch vorhanden umgewandelt12 1941 42 Munzstrasse Polizei 450 noch vorhanden13 1940 41 Okerstrasse 944 noch vorhanden in Wohngebaude umgewandelt14 1944 Ritterstrasse 840 noch vorhanden in Wohngebaude umgewandelt15 1940 41 Auerstrasse damals Friedrich Adolf Kuls Strasse 59 in Ruhme 650 abgerissen16 1940 41 Sack 700 Ende 2007 Anfang 2008 abgerissen um fur einen Neubau Platz zu machen17 1940 41 Salzdahlumer Strasse 986 noch vorhanden umgewandelt18 Stollen im Nussberg 10 000 gesprengt19 Stollen im Windmuhlenberg 1 000 beseitigtEingesetzte braunschweigische und auswartige Feuerwehren Bearbeiten Nach Schatzungen wird davon ausgegangen dass vor allem in der Bombennacht selbst sowie an den darauf folgenden sechs Tagen bis zur Loschung der letzten Brande circa 4500 Feuerwehrmanner im Einsatz waren 34 Diese waren sowohl Angehorige stadtischer Feuerwehren u a aus Blankenburg Celle Gifhorn Hannover Helmstedt Hildesheim Peine Salzgitter Wernigerode und Wolfenbuttel als auch von Freiwilligen Feuerwehren und Werkfeuerwehren verschiedener Betriebe aus Braunschweig und Umgebung Ihrem Einsatz ist es zu verdanken dass die Stadt in dieser Nacht nicht vollkommen verbrannte 60 Nachwirkungen BearbeitenBerichterstattung in der lokalen NS Presse Bearbeiten nbsp Schlagzeile der Braunschweiger Tageszeitung vom Tag nach dem Angriff nbsp Todesanzeige in der Braunschweiger Tageszeitung vom 20 Oktober 1944Noch in der Angriffsnacht nutzten die Nationalsozialisten die Gelegenheit die Opfer fur ihren Totalen Krieg zu instrumentalisieren denn bereits am nachsten Tag am Montag dem 16 Oktober die Stadt brannte noch immer erschien die Braunschweiger Tageszeitung das lokale NS Propagandaorgan mit der Schlagzeile Die teuflische Fratze des Gegners und markigen Durchhalteparolen des Gauleiters von Sud Hannover Braunschweig Hartmann Lauterbacher an die Braunschweiger Am 19 Oktober wurde die Zahl der Gefallenen des 15 Oktober mit 405 angegeben am 20 erschien eine ganzseitige Todesanzeige mit 344 Namen Am 22 eine Woche nach dem verheerenden Angriff fand im Staatsdom so seit 1940 die von den Nationalsozialisten benutzte Bezeichnung des Braunschweiger Domes und auf dem Schlossplatz damals Platz der SS ein Gedenkakt fur die Opfer statt die anschliessend uberwiegend auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof in einem extra dafur angelegten Bereich bestattet wurden Noch in derselben Nacht traf Braunschweig bereits der nachste schwere Luftangriff diesmal waren es Bomber der USAAF vom Typ B 17 Flying Fortress 61 Der letzte Bombenangriff auf die Stadt fand am Vormittag des 31 Marz 1945 durch die 392 US Bomb Group statt und galt vor allem dem Ostbahnhof dem heutigen Braunschweiger Hauptbahnhof 62 Wehrmachtbericht zum 15 Oktober 1944 Bearbeiten Der Wehrmachtbericht des OKW erwahnt den Angriff auf Braunschweig nur beilaufig In der vergangenen Nacht warfen die Briten wahllos eine grosse Zahl von Spreng und Brandbomben auf Wohngebiete der Stadte Duisburg und Braunschweig Tilsit Hamburg und Berlin waren das Ziel weiterer nachtlicher Bombenangriffe 63 Uber das Ausmass der Zerstorungen und die Anzahl der Opfer wird nichts berichtet Kriegstagebuch des Bomber Command 15 Oktober 1944 Bearbeiten Im Kriegstagebuch des RAF Bomber Command findet sich folgender Eintrag zum Angriff vom 15 Oktober 1944 auf Braunschweig RAF Bomber Command Campaign Diary October 194414 15 October 1944 Not only could Bomber Command dispatch more than 2 000 sorties to Duisburg in less than 24 hours but there was still effort to spare for No 5 Group to attack Brunswick with 233 Lancasters and 7 Mosquitos The various diversions and fighter support operations laid on by Bomber Command were so successful that only 1 Lancaster was lost from this raid Bomber Command had attempted to destroy Brunswick 4 times so far in 1944 and No 5 Group finally achieved that aim on this night using their own marking methods It was Brunswick s worst raid of the war and the old centre was completely destroyed A local report says the whole town even the smaller districts was particularly hard hit It was estimated by the local officials that 1 000 bombers had carried out the raid Kriegstagebuch des RAF Bomber Command Oktober 194414 15 Oktober 1944 Es gelang Bomber Command nicht nur innerhalb von weniger als 24 Stunden mehr als 2 000 Einsatze gegen Duisburg zu fliegen es war No 5 Group auch noch moglich mit 233 Lancasters und 7 Mosquitos Braunschweig anzugreifen Die verschiedenen Ablenkungsmanover sowie der vom Bomber Command bereitgestellte Jagdschutz waren so erfolgreich dass nur eine einzige Lancaster bei diesem Angriff verloren ging Bomber Command hatte 1944 bereits vier Mal versucht Braunschweig zu zerstoren und es gelang No 5 Group in dieser Nacht dieses Vorhaben umzusetzen indem sie ihre eigene Zielmarkierungstechnik dafur einsetzte Es war Braunschweigs schwerster Luftangriff des gesamten Krieges und das alte Stadtzentrum wurde vollstandig zerstort In einem lokalen Bericht stand zu lesen Die gesamte Stadt sogar die kleineren Stadtteile wurde besonders schwer getroffen Offizielle der Stadt schatzten dass es sich um einen 1000 Bomber Angriff gehandelt habe zitiert nach RAF Bomber Command Kriegstagebuch 64 Aus dem Text geht eindeutig hervor dass dem RAF Bomber Command schon sehr bald nach dem Luftangriff bewusst war wie verheerend die Folgen fur die Stadt Braunschweig waren Vorbereitungen fur die Zerstorung Dresdens Bearbeiten In der Ruckbetrachtung kann man den Angriff vom 15 Oktober auf Braunschweig zusammen mit dem Luftangriff auf Darmstadt vom 11 September 1944 als Vorbereitung der RAF auf die zerstorerischen Luftangriffe auf Dresden vom 13 und 14 Februar 1945 betrachten RAF Air Vice Marshal Don Bennet bezeichnete die optimierte Facherbombardierungstechnik die bei diesem Angriff auf Braunschweig eingesetzt wurde in der folgenden Angriffsaus und bewertung als entscheidende Vorstufe fur die Vernichtung Dresdens 18 Statistik einer Zerstorung Bearbeiten nbsp Bombenpass fur Fliegergeschadigte aus Braunschweig Handschriftlicher Eintrag in der oberen rechten Ecke Schadensfall 15 10 44 Familienname nachtraglich unkenntlich gemacht nbsp Luftaufnahme der USAAF vom 12 Mai 1945 Blickrichtung Suden Auflistung markanter Orientierungspunkte unter Anmerkungen Anm 1 Einwohnerzahl und Todesopfer Bearbeiten Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte Braunschweig 202 284 Einwohner bei Kriegsende hatte sich diese Zahl um 26 03 auf 149 641 reduziert Durch Kriegseinwirkungen hauptsachlich Bombenangriffe und deren Folgen etwa die Beseitigung und Entscharfung von Blindgangern starben nach zeitgenossischen Angaben insgesamt 2905 Personen von denen 1286 Auslander 65 waren also 44 3 Bei diesen Auslandern handelte es sich uberwiegend um Kriegsgefangene Zwangsarbeiter und KZ Haftlinge Im Bereich des Arbeitsamtes Braunschweig gab es Mitte 1944 circa 51 000 Auslander die v a in Rustungsbetrieben wie Bussing MIAG und NIMO arbeiteten 66 Ihnen war der Zutritt zu Bunkern und Luftschutzraumen verboten was die hohe Zahl an Bombenopfern unter dieser Gruppe erklart Heutige Schatzungen gehen von einer Gesamtopferzahl von etwa 3500 Toten aus 54 Zerstorung von Wohnraum Infrastruktur etc Bearbeiten Zwischen 1940 und 1945 war Braunschweig 42 Mal das Ziel von Luftangriffen der RAF und der USAAF Die 42 Angriffe gliederten sich in 12 Einzelangriffe 10 leichte 8 mittelschwere und 10 schwere wobei sich Tag und Nachtangriffe die Waage hielten 67 Genaue re Zahlen liegen lediglich uber zerstorte Wohnhauser und Wohnungen vor In seinem o g Lagebericht fuhrte der Generalstaatsanwalt folgende Zahlen fur den 15 Oktober 1944 an 15 776 Wohngebaude insgesamt davon infolge des Feuersturms bzw durch Bombeneinwirkung in jener Nacht in Mitleidenschaft gezogen 3600 Gebaude vollstandig zerstort 2000 schwer 1800 mittel und 1400 leicht beschadigt 42 Sieben Monate spater bei Kriegsende waren lediglich ca 20 vollkommen unversehrt geblieben 25 waren zu 100 zerstort und etwa 55 waren teilweise beschadigt wobei der Grad der Zerstorung stark variierte 1943 vor Beginn der grossflachigen Bombardierung Braunschweigs gab es in der Stadt 15 897 Hauser davon waren Mitte 1945 nur noch 2 834 ca 18 unbeschadigt Wohnungen gab es 59 826 davon unversehrt bei Kriegsende waren nur noch 11 153 ca 19 Der Gesamtzerstorungsgrad der Wohngebaude lag bei 35 Das wiederum hatte zur Folge dass fast 80 der Stadtbevolkerung bei Kriegsende obdachlos waren 60 der Kulturstatten inkl der Verwaltungsgebaude waren ebenfalls zerstort sowie ca 50 der Industrieanlagen 65 Gesamtzerstorungsgrad und Trummermenge Bearbeiten Der Zerstorungsgrad der Braunschweiger Innenstadt innerhalb des Okerringes lag bei Kriegsende bei 90 der Gesamtzerstorungsgrad der Stadt bei 42 Die Gesamttrummermenge belief sich auf 3 670 500 m 68 Damit gehort Braunschweig zu den am schwersten zerstorten deutschen Stadten Nachkriegszeit BearbeitenWiederaufbau Bearbeiten nbsp Wiederaufbau und Gedenken Aufschrift auf einer Hauswand in unmittelbarer Nachbarschaft zur AndreaskircheAm 17 Juni 1946 begann in Braunschweig offiziell die Trummerraumung 69 Sie dauerte 17 Jahre erst 1963 erklarte die Stadt offiziell die Aufraumarbeiten fur beendet Tatsachlich jedoch wurden sie aber noch Jahrzehnte danach in kleinerem Umfang fortgesetzt 14 Jahre nach Kriegsende Anfang Juni 1959 wurden die letzten bekannten Blindganger im Stadtgebiet beseitigt 70 Aber auch Jahrzehnte spater werden noch immer Bomben jeder Art und Grosse in der Stadt und ihren Randbezirken gefunden so z B der Fund im Stadtzentrum auf dem Gelande des ehemaligen Schlossparks Am 7 Juni 2005 wurde dort eine Fliegerbombe gefunden 10 000 Menschen mussten aus der Innenstadt evakuiert werden bevor der Blindganger zur Entscharfung abtransportiert werden konnte 71 Gegen 11 30 Uhr des 20 Juli 2015 wurde bei Baggerarbeiten in unmittelbarer Nahe des Braunschweiger Hauptbahnhofs eine 500 kg Bombe wahrscheinlich aus dem Jahre 1944 entdeckt Da der Bagger die Bombe unbeabsichtigt bewegt und dabei einen der Aufschlagzunder beschadigt hatte wurde entschieden den Blindganger noch am selben Tag zu entscharfen Ab 17 00 Uhr begann die Evakuierung von 11 000 Anwohnern unter anderem auch aus dem Marienstift im Umkreis von einem Kilometer um die Fundstelle der Strassen und Bahnverkehr wurde umgeleitet der Hauptbahnhof geschlossen Es handelte sich um die grosste Evakuierungsmassnahme in der Geschichte der Stadt Braunschweig 72 Die Entscharfung war kurz nach 23 00 Uhr abgeschlossen 73 Die jungste Entscharfung fand in den Nachtstunden des 11 12 April 2018 statt Am selben Tag war bei Bauarbeiten im sudlichen Stadtbereich an der Kreuzung Hennebergstrasse Wolfenbutteler Strasse ein Bagger auf eine US amerikanische 250 kg Bombe mit zwei Zundern gestossen Da der Bagger die Bombe touchiert hatte musste sie umgehend vor Ort entscharft werden Ab 21 00 Uhr am 11 April wurden in einem Umkreis von einem Kilometer 74 8400 Einwohner sowie 2000 Hotelgaste vorubergehend evakuiert Obwohl sich gleichzeitig uber der Stadt ein schweres Gewitter entlud 75 konnte die Entscharfung gegen 03 00 Uhr morgens erfolgreich abgeschlossen werden 76 77 In den 1950er und 1960er Jahren ging der Wiederaufbau der Stadt schnell voran denn es wurde dringend Wohnraum benotigt die Infrastruktur musste wieder hergestellt und die Wirtschaft wieder belebt werden Da die Innenstadt grosstenteils eine Trummerwuste war ergriffen neue Stadtplaner und Architekten ihre Chance und entwarfen und bauten die neue moderne und v a autogerechte Stadt wobei sie u a den Maximen der sogenannten Braunschweiger Schule unter den Architekten Kraemer Oesterlen und Henn folgten Dies wiederum fuhrte an vielen Orten zu weiteren Zerstorungen u a durch neu angelegte Strassenschneisen bzw Beseitigung der historisch gewachsenen Stadtlandschaft und wirkt so bis in die Gegenwart da z T der fruhere Stadtgrundriss ignoriert wurde beschadigte Gebaude statt instand gesetzt oft vorschnell abgerissen wurden und der Verkehr insbesondere des Kraftfahrzeugs zum Massstab des neuen Braunschweig erhoben wurde So entstand besonders im Stadtzentrum der Eindruck einer zweiten Zerstorung Braunschweigs Diese nachtragliche Zerstorung historischen Bau und Kulturgutes in Friedenszeiten wie z B der Abriss zahlreicher mittelalterlicher barocker und klassizistischer Bauwerke oder der umstrittene Abriss des beschadigten Braunschweiger Schlosses im Sommer 1960 fuhrte ahnlich wie beim Berliner Stadtschloss und anderen prominenten Bauwerken in anderen deutschen Stadten zu einem weiteren Identitatsverlust der ortsansassigen Bevolkerung und war jahrzehntelang Anlass fur sehr kontrovers gefuhrte Diskussionen Der Wieder Aufbau beschadigter bzw zerstorter Gebaude zieht sich noch bis in die Gegenwart so wurde in jungerer Vergangenheit z B die 1944 zerstorte Alte Waage komplett neu aufgebaut Aktuellstes Beispiel ist die teilweise Rekonstruktion der Fassade des Braunschweiger Schlosses in den Jahren 2005 2007 Gedenken Bearbeiten nbsp Trauernde von Karl Paul Egon Schiffers Denkmal aus dem Jahre 1955 fur die Bombenopfer Sudostwand des Doms Sinn und Notwendigkeit der Zerstorung Bearbeiten Bereits fruh wahrend des Zweiten Weltkrieges vertrat der anglikanische Bischof und Mitglied des britischen House of Lords George Bell die Auffassung dass Bombenangriffe derartigen Ausmasses auf deutsche Stadte die ethischen Grundlagen der westlichen Zivilisation bedrohten und die Chancen einer kunftigen Versohnung zwischen den Kriegsgegnern zunichtemachten Mehrfach ausserte er seine Bedenken in Reden im House of Lords so z B 1944 How can the War Cabinet fail to see that this progressive devastation of cities is threatening the roots of civilization 78 Wie kann es sein dass das Kriegskabinett nicht erkennt dass diese fortschreitende Verwustung der Stadte die Wurzeln der Zivilisation bedroht Aus Nachkriegssicht und v a vor dem Hintergrund der britischen Area Bombing Directive stellt sich die Frage ob das Ziel einer grossflachigen sogar endgultigen Zerstorung Braunschweigs im Oktober 1944 militarisch zum einen sinnvoll und zum anderen angesichts der Endphase des Krieges notwendig war Diese Debatte wird in ahnlicher Form in Bezug auf die Zerstorung von Koln Hamburg Dresden Magdeburg Wurzburg Darmstadt sowie anderer wesentlich kleinerer Stadte wie Heilbronn Pforzheim Nordhausen und Halberstadt gefuhrt Kunstlerische Verarbeitung Bearbeiten Hauptartikel Das brennende Braunschweig Bereits kurz nach dem Bombenangriff schuf Maler und NSDAP Mitglied Walther Hoeck sein wohl bekanntestes Gemalde Das brennende Braunschweig Hoeck hatte den Angriff wohl selbst miterlebt bzw von seinem damaligen Wohnort Lehndorf einem Stadtteil Braunschweigs mit angesehen 79 Von dem Gemalde sind heute sechs nur geringfugig voneinander abweichende Fassungen bekannt Alle sind undatiert und entstanden aller Wahrscheinlichkeit nach zwischen Oktober 1944 und wahrscheinlich 1946 Das grosste dieser Bilder mit den Massen 124 5 cm 204 4 cm befindet sich heute im Besitz der NORD LB in Braunschweig Das kleinste ist etwa halb so gross und in Privatbesitz 80 Ein Exemplar ist im Altstadtrathaus einer Aussenstelle des Stadtisches Museums Braunschweig ausgestellt Alle Gemalde zeigen aus grosser Entfernung gesehen die lodernde Silhouette der Stadt wobei auf keinem der Bilder Menschen oder Tiere zu sehen sind Hoeck inszenierte den Feuersturm als apokalyptisches Inferno als gewaltige Katastrophe die in ihrer Zerstorungskraft eine eigene Asthetik entwickelt Im dargestellten Flammenmeer sind nur einige wenige dafur aber charakteristische Bezugs und Identifikationspunkte der Stadt zu erkennen so die Turme der Andreas Katharinen und Michaeliskirche sowie die des Braunschweiger Doms s unter Weblinks Noch heute ist Das brennende Braunschweig fur viele Braunschweiger der bildliche Inbegriff der Zerstorung ihrer Stadt 79 1956 fertigte Karl Wollermann ehemals einer der hochsten NS Kulturfunktionare 81 und seit Ende 1951 Rektor der Braunschweiger Werkkunstschule 82 in der Nurnberger Gobelin Manufaktur einen 250 400 cm grossen farbigen Wandteppich mit dem Titel Phoenix aus der Asche der den Untergang des brennenden Braunschweig und dessen Wiederauferstehen Wie Phonix aus der Asche kunstlerisch verarbeitet Der Teppich war fur den grossen Ratssaal des Braunschweiger Rathauses geschaffen worden 83 und befindet sich im Besitz der Stadt 84 Der 15 Oktober als Fixpunkt in der Stadtgeschichte Bearbeiten nbsp Den Toten des Krieges der Gewaltherrschaft der Vertreibung Mahnmal auf dem Braunschweiger HauptfriedhofSeither finden in Braunschweig an jedem 14 15 Oktober Gedenkveranstaltungen und Ausstellungen statt Die Ereignisse jener Tage haben auch in der lokalgeschichtlichen Literatur starken Widerhall gefunden 1994 zum 50 Jahrestag der Bombardierung fand neben zahlreichen anderen Gedenkveranstaltungen die Ausstellung Braunschweig im Bombenkrieg im Braunschweigischen Landesmuseum statt Innerhalb der ersten Woche wurden nahezu 10 000 Besucher gezahlt 85 Im selben Jahr erschienen drei umfangreiche Publikationen und Zeitzeugenberichte von R Prescher in Neuauflage E Grote und G Starke s u Literatur Am 15 Oktober 2004 dem 60 Jahrestag der Zerstorung fand eine Ausstellung mit dem Titel 14 Oktober 1944 60 Jahre Zerstorung Braunschweigs Braunschweiger Presse und Erinnerungskultur Im Braunschweiger Dom wurde im Beisein des britischen Botschafters von Musikern und Sangern aus Braunschweig und aus der englischen Partnerstadt Bath das War Requiem von Benjamin Britten aufgefuhrt 86 2019 zum 75 Jahrestag des Bombenangriffes gibt es wieder zahlreiche Gedenk und Informationsveranstaltungen in der Stadt So z B vom 15 September bis 15 Oktober die Ausstellung 15 Oktober Die Zerstorung der Stadt Braunschweig 87 Sie ist verteilt uber sechs Orte der Stadt Stadtisches Museum Jakob Kemenate Kemenate Hagenbrucke Bankhaus Lobbecke Augustinum und Andreaskirche 88 Ausgestellt sind Werke von Kunstlern die die Zerstorung und die Trummerlandschaften des 15 Oktober 1944 aber auch den Wiederaufbau in Radierungen Aquarellen Grafiken Olgemalden und Zeichnungen festgehalten haben Zu den ausgestellten Kunstlern zahlen Herman Flesche Wilhelm Frantzen Hedwig Hornburg Gunther Kaphammel Bruno Muller Linow Peter Lufft Karl Heinz Meyer Ernst Strassner Daniel Thulesius und Herbert Waltmann aber auch anonyme Werke sind zu sehen 89 Die Werke stammen teilweise aus einer Privatsammlung teilweise vom Stadtischen Museum 90 Auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof wo viele Opfer beigesetzt sind befindet sich seit November 1962 ein Mahnmal Siehe auch BearbeitenListe von Luftangriffen der Alliierten auf das Deutsche Reich 1939 1945 Literatur BearbeitenZeitschriften und Dokumente Bearbeiten Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Spezial Heft Nr 10 Braunschweig 2004 Friedenszentrum Braunschweig e V Hrsg Braunschweig im Bombenkrieg 50 Jahre danach Den Opfern des Krieges gewidmet Band 1 Dokumente zur Ausstellung 30 09 31 10 1993 Braunschweig 1994 4 verbesserte Auflage 2004 ders Braunschweig im Bombenkrieg 50 Jahre danach Den Opfern des Krieges gewidmet Band 2 Dokumente von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen Bomben auf Braunschweig Landesmuseum 11 September 16 Oktober 1994 Braunschweig 1994 ders Braunschweig im Bombenkrieg 50 Jahre danach Den Opfern des Krieges gewidmet Band 3 Dokumente aus der Gedenknacht 14 15 10 1994 Die Gerloff Berichte Braunschweig 1994 2 verbesserte Auflage Braunschweig 2006 ders Braunschweig im Zweiten Weltkrieg Dokumente einer Zerstorung Stunde Null Neubeginn In Arbeitsberichte aus dem Stadtischen Museum Braunschweig Nr 65 Braunschweig 1994 Funke Medien Niedersachsen GmbH Hrsg Codename SKATE Erinnerungen an den Bombenkrieg uber der Region JHM Verlag Braunschweig 2020 Monografien Bearbeiten Hartwig Beseler Niels Gutschow Kriegsschicksale Deutscher Architektur Verluste Schaden Wiederaufbau Band I Nord Karl Wachholtz Neumunster 1988 ISBN 3 926642 22 X S 202 231 Eckart Grote Braunschweig im Luftkrieg Alliierte Film Bild und Einsatzberichte der US Air Force British Royal Air Force aus den Jahren 1944 1945 als stadtgeschichtliche Dokumente Braunschweig 1983 ISBN 3 924342 00 8 Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 ISBN 3 9803243 2 X Peter Neumann Braunschweig als Bombenziel Aus Aufzeichnungen der Jahre 1944 und 1945 in Braunschweigisches Jahrbuch Band 65 Braunschweig 1984 Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweig 1955 Gunter K P Starke Das Inferno von Braunschweig und die Zeit danach 4 erweiterte Auflage Appelhans Verlag Braunschweig 2002 ISBN 3 930292 58 0 Schilderungen von Zeitzeugen Bearbeiten Anja Hesse Annette Boldt Stulzebach Hrsg Die Nacht in der die Bomben fielen Zeitzeugen erinnern sich an den 14 15 Oktober 1944 Johann Heinrich Meyer Verlag Braunschweig 2010 ISBN 978 3 926701 80 0 Hedda Kalshoven Ich denk so viel an Euch Ein deutsch niederlandischer Briefwechsel 1920 1949 Luchterhand Verlag Munchen 1995 ISBN 3 630 86849 5 Eckhard Schimpf Nachts als die Weihnachtsbaume kamen Eine ganz normale Braunschweiger Kindheit im Chaos von Kriegs und Nachkriegszeit Braunschweiger Zeitungsverlag Braunschweig 1997 Filmdokumentationen BearbeitenBraunschweig 1945 Bombardierung Befreiung Leben in Trummern erinnert und kommentiert von Eckhard Schimpf Braunschweiger Zeitung und Archiv Verlag Braunschweig 2005 39m05s Feuersturm Der Bombenkrieg gegen Deutschland DVD Edition SPIEGEL TV history Polar Film Gescher 2003 enthalt Ausschnitte aus dem Originalfilm der RAF von der Bombardierung am 15 Oktober 1944 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bombenangriffe auf Braunschweig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Filmaufnahmen des alten Braunschweig vor der Zerstorung mit Zeitzeugeninterview Bunkeraufnahmen mit Zeitzeugeninterview Original Filmaufnahmen von der Bombardierung am 15 Oktober 1944 Luftaufnahmen Original Filmaufnahmen von der Bombardierung am 15 Oktober 1944 Bodenaufnahmen Chronologische Liste der Bombenangriffe auf Braunschweig mit Opferzahlen Das brennende Braunschweig Memento vom 14 Mai 2007 im Internet Archive Gemalde von Walther Hoeck aus dem Internet Archive Braunschweiger Bewehrung fur Bunker Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Andreas Doring 10 Februar 1941 Bomben auf Braunschweig NDR 1 Niedersachsen Radio Feature Vor 70 Jahren Bombenhagel auf Braunschweig ndr de 14 Oktober 2014Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweig 1955 S 88 a b c Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 8 Jorg Friedrich Der Brand Deutschland im Bombenkrieg 1940 1945 S 83 Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 11 Werner Girbig 1000 Tage uber Deutschland Die 8 amerikanische Luftflotte im 2 Weltkrieg Munchen 1964 S 198 ff a b c Gerd Biegel Hrsg Bomben auf Braunschweig in Veroffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums Nr 77 Braunschweig 1994 S 9 Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweig 1955 S 111 Zusammenschluss der Firmen Grotrian Steinweg und Wilke Werke a b c d Gerd Biegel Hrsg Bomben auf Braunschweig In Veroffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums Nr 77 Braunschweig 1994 S 28 Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 15 a b Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 35 Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 36 Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 101 Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 119 RAF Kriegstagebuch Memento vom 10 Mai 2005 im Internet Archive a b Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 43 Dieter Diestelmann Die Nacht in der Feuer vom Himmel fiel Sonderbeilage der Braunschweiger Zeitung zum 40 Jahrestag der Bombardierung vom 13 Oktober 1984 S X a b c d e Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 118 Jorg Friedrich Der Brand Deutschland im Bombenkrieg 1940 1945 Munchen 2002 S 236 Fish code names PDF 292 kB britisches Original deutsche Ubersetzung PDF 214 kB Auf bunkermuseum de Bunkermuseum Emden abgerufen am 2 Oktober 2017 a b Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 124 Dieter Diestelmann Die Nacht in der Feuer vom Himmel fiel Sonderbeilage der Braunschweiger Zeitung zum 40 Jahrestag der Bombardierung vom 13 Oktober 1984 S XI f Anmerkung Die maximale Bombenzuladung einer Lancaster betrug etwas uber sechs Tonnen Die Angabe der Bombenlast 1 1000 MC GP 1000 Pfund entsprechen 453 kg plus Maximum Brandbomben bedeutet dass der Bombenladeraum bis zum hochsten zulassigen Startgewicht mit Brandbomben gefullt wurde wobei die erforderliche Treibstoffmenge zu berucksichtigen war Daher ist davon auszugehen dass die Ladung der Lancaster fur diesen Angriff auf Braunschweig zu mehr als 80 aus Brandbomben bestand a b Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 121 a b Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 120 Dieter Diestelmann Die Nacht in der Feuer vom Himmel fiel Sonderbeilage der Braunschweiger Zeitung zum 40 Jahrestag der Bombardierung vom 13 Oktober 1984 S III Dieter Diestelmann Die Nacht in der Feuer vom Himmel fiel Sonderbeilage der Braunschweiger Zeitung zum 40 Jahrestag der Bombardierung vom 13 Oktober 1984 S I Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 129 Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 37 a b Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweig 1955 S 90 a b Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 123 Royal Air Force Bomber Command 1942 1945 Fotos des Imperial War Museum London auf iwm org uk a b Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 39 a b c Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 42 a b Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweig 1955 S 92 Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 30 Eintrag im Kriegstagebuch des Royal Air Force Bomber Command fur den 15 Oktober 1944 Memento vom 10 Mai 2005 im Internet Archive Total tonnage of bombs dropped in 24 hours approximately 10 050 tons These record totals would never be exceeded in the war Gesamtmenge der innerhalb von 24 Stunden abgeworfenen Bombenlast ca 10 050 Tonnen Diese Rekordmenge wurde wahrend des Krieges nicht mehr ubertroffen Einweihung der Gedenktafel am 25 August 2012 Memento vom 21 Oktober 2014 im Internet Archive Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 57 Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 56 f Edeltraut Hundertmark Stadtgeographie von Braunschweig In Forschungen zur Landes und Volkskunde I Natur und Wirtschaft Schriften der wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens e V Neue Folge Band 9 Oldenburg 1941 S 86 a b c Brief des Braunschweigischen Oberstaatsanwaltes vom 25 Januar 1945 Eckart Grote Braunschweig im Luftkrieg Alliierte Film Bild und Einsatzberichte der US Air Force British Royal Air Force aus den Jahren 1944 1945 als stadtgeschichtliche Dokumente Braunschweig 1983 S 40 Eckart Schimpf Nachts als die Weihnachtsbaume kamen Eine ganz normale Braunschweiger Kindheit im Chaos von Kriegs und Nachkriegszeit Braunschweig 1998 S 81 Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweig 1955 S 95 Theodor Muller Ostfalenland Eine Heimatkunde des Landes zwischen Harz Weser und Aller Braunschweig 1961 S 47 Der schlimmste Angriff war der Einflug von etwa 1000 Flugzeugen in der Nacht vom 14 zum 15 Oktober 1944 In einem wilden Feuersturm ging die Innenstadt unter Jorg Friedrich Der Brand Deutschland im Bombenkrieg 1940 1945 Munchen 2002 S 375 Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 14 Gerd Biegel Hrsg Bomben auf Braunschweig in Veroffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums Nr 77 Braunschweig 1994 S 15 Statistisches Bundesamt Hrsg Statistische Berichte Arb Nr VIII 19 1 Die Zivilbevolkerung des Deutschen Reiches 1940 1945 Ergebnisse der Verbrauchergruppen Statistik Wiesbaden 1953 S 38 Dok S 36 Informationen zum Verbleib des abgeschossenen Lancaster Bombers No 61 Squadron Lancaster I ME595 QR Y auf http aircrewremembered com in Englisch 207 Squadron RAF Association Helmut Weihsmann Bauen unterm Hakenkreuz Architektur des Untergangs Promedia Druck und Verlagsgesellschaft m b H Wien 1998 ISBN 3 85371 113 8 a b Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 34 Literatur zur Braunschweiger Bewehrung Jorg Friedrich Der Brand Deutschland im Bombenkrieg 1940 1945 Munchen 2002 S 392 Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Braunschweig 2004 S 36 wiki de genealogy net Plan im Adressbuch von 1940 wiki de genealogy net Plan im Adressbuch von 1940 Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweig 1955 S 96 Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweig 1955 S 99 Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 151 Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 S 125 Eintrag vom 15 Oktober 1944 im RAF Bomber Command Kriegstagebuch Memento vom 10 Mai 2005 im Internet Archive a b Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweig 1955 S 114 Hans Ulrich Ludewig Braunschweig im Bombenkrieg Versuch einer historischen Einordnung in Wissenschaftliche Zeitschrift des Braunschweigischen Landesmuseums Nr 4 Braunschweig 1997 S 162 Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweig 1955 S 111 Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweig 1955 S 112 Wolfgang Eilers Dietmar Falk Schmalspur Dampf in Braunschweig Die Geschichte der Trummerbahn In Kleine Schriftenreihe des Vereins Braunschweiger Verkehrsfreunde e V Heft 3 Braunschweig 1985 S 66 Chronik der Stadt Braunschweig fur 1959 Ralph Herbert Meyer 14 Stunden und 37 Minuten Chronik des Bombenfunds In Braunschweiger Zeitung 8 Juni 2005 abgerufen am 2 Marz 2023 deutsch So lief die grosste Evakuierung der Stadt In Braunschweiger Zeitung vom 21 Juli 2015 Fliegerbombe in Braunschweig entscharft mit Fotos und Videos auf NDR de Karte des Evakuierungsgebietes der Bombenentscharfung vom 11 April 2018 Memento vom 12 April 2018 im Internet Archive Gewitterwarnung fur den Raum Braunschweig am 11 12 April 2018 Memento des Originals vom 12 April 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www news38 de Bombenentscharfung am 11 12 April 2018 Memento vom 12 April 2018 im Internet Archive Videoaufnahmen auf NDR vom 12 April 2018 George Kennedy Allen Bell The Church and Humanity 1939 1946 Green Longmans 1946 S 140 a b Stadtisches Museum Braunschweig und Hochschule fur Bildende Kunste Hrsg Deutsche Kunst 1933 1945 in Braunschweig Kunst im Nationalsozialismus Katalog der Ausstellung vom 16 April 2000 2 Juli 2000 Braunschweig 2000 S 170 Stadtisches Museum Braunschweig und Hochschule fur Bildende Kunste Hrsg Deutsche Kunst 1933 1945 in Braunschweig Kunst im Nationalsozialismus Katalog der Ausstellung vom 16 April 2000 2 Juli 2000 Braunschweig 2000 S 271 Brief Jurgen Webers zitiert nach Jurgen Weber Leserbriefe In Der Spiegel Nr 46 1966 S 20 21 online spiegel de PDF Jurgen Weber Entmundigung der Kunstler Geschichte und Funktionsweise der burgerlichen Kunsteinrichtungen Damnitz Munchen 1979 S 244 Vincent de Maar Ein Bildteppich von Karl Wollermann In braunschweig sic Berichte aus dem kulturellen Leben Nr 1 1957 Westermann Verlag Braunschweig 1957 S 10 11 Garzmann Schuegraf Pingel Braunschweiger Stadtlexikon Erganzungsband Braunschweig 1996 S 140 Hans Ulrich Ludewig Braunschweig im Bombenkrieg Versuch einer historischen Einordnung in Wissenschaftliche Zeitschrift des Braunschweigischen Landesmuseums Nr 4 Braunschweig 1997 S 153 Seite der Stadt Braunschweig zu den Veranstaltungen anlasslich des 60 Jahrestages am 15 Oktober 2004 Memento vom 12 Marz 2008 im Internet Archive Florian Arnold Beeindruckende Bilder von der Zerstorung Braunschweigs In Braunschweiger Zeitung vom 31 August 2019 Die Zerstorung der Stadt Braunschweig Memento des Originals vom 19 September 2019 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original 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