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Das Mummehaus auch als Kniepsche Mummenbrauerei 2 oder Steger sches Mummehaus bezeichnet war zunachst ein Patrizierhaus im Stil der Renaissance und zuletzt eine Schankwirtschaft am Backerklint Nr 4 in Braunschweig Das Gebaude stammte aus dem Jahr 1588 3 Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde es 1944 durch mehrere alliierte Bombenangriffe so schwer beschadigt dass die Ruine in der Nachkriegszeit abgerissen wurde Das Kniep sche Haus Foto von 1893mit der Fassadenbeschriftung seines Nachfolgers Franz Steger 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Benennung 1 2 Baubeschreibung 1 3 Zerstorung im Zweiten Weltkrieg 1 4 Ehemalige Besitzer 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAuf dem Grundstuck befand sich im 15 Jahrhundert ein steinernes Gebaude das bis 1430 der Familie von Etze gehort hatte Bis 1477 war die Familie Tonnies Eigentumerin dann bis 1527 Mathias Volkering und bis 1587 gehorte es der Familie Jacobs Wegen Baufalligkeit verkaufte diese es 1587 an Zacharias Clawes Klawes der 1588 ein neues Gebaude Assekuranznummer 800 errichten liess Die Familie besass das Haus bis 1610 Anschliessend folgte bis 1631 Hennig Mummenkater dem Hans von Walsen bis 1692 folgte und dann Nicolaus Konig bis 1700 Von diesem schliesslich kaufte es Johann Friedrich Haseler 1669 70 1748 4 Die beiden Wappen Haselers und seiner Frau Anna Dorothea geborene Schaffeld t 1674 1748 befanden sich uber dem neuen Eingangstor 5 Die Tochter Margarete Elisabeth 1710 1764 war seit dem 20 Februar 1730 mit Gottlieb Haeseler 1701 1750 aus Magdeburg verheiratet Der gemeinsame Sohn war Christoph Heinrich Haeseler 1784 dessen Sohn der Geistliche Johann Friedrich Ludwig Haseler 1732 1797 war Dessen Tochter Christiane Henriette Louise Haseler 17 September 1746 war seit 1769 mit Christoph Georg von Strombeck 1729 1801 vermahlt 6 Benennung Bearbeiten Hauptartikel Braunschweiger Mumme Die Benennung Mummehaus leitet sich von der Braunschweiger Mumme einem alkoholhaltigen Getrank ahnlich einem Starkbier ab das dort uber Jahrzehnte hinweg gebraut und ausgeschenkt wurde Neben H C F Nettelbeck und Franz Steger betrieb Wilhelm Kniep Ende des 19 Jahrhunderts eine der Mumme Brauereien in der Stadt 7 Das grosse reich verzierte Haus selbst gehorte zu den Sehenswurdigkeiten der Stadt Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Das Mummehaus 1897Die Fassade des traufstandigen Hauses blieb ab 1588 fur lange Zeit unverandert erhalten Der Bau bestand aus zwei massiven steinernen Untergeschossen und einem Fachwerkaufbau ab dem 2 Obergeschoss Im Erdgeschoss war eine eingeschossige Dale Das Tor zur Strasse das eine steinerne Einfassung und einen Wappenaufsatz hatte ist nachtraglich eingefugt worden vermutlich um 1708 mit der Ubernahme durch Haseler Auch die Holzbrustung des zweiten Obergeschosses die spitze nach unten gekehrte Dreiecksfullungen zeigt gehort laut Georg Lubke stilistisch eher zum Ende des 17 Jahrhunderts Das 19 Spann breite Fachwerkgeschoss weist in den Brustungsfeldern barocke Motive mit Ohrmuschelornamentik und Masken auf Im 18 Jahrhundert kam ein grosser Mittelgiebel hinzu und die kleinen Dachluken stammten aus der Mitte des 19 Jahrhunderts 5 Der Wappenaufsatz zeigte das Wappen der Familie Haseler ein Agnus Dei in einem roten Feld sowie das Wappen der Familie Schaffeld mit einem weissen Lamm in blauem Feld 8 Gegenuber dem Haus steht seit 1906 der von Arnold Kramer entworfene Eulenspiegelbrunnen Auf der gegenuber liegenden Strassenseite Backerklint 11 befand sich bis zu seiner Zerstorung im Zweiten Weltkrieg das Eulenspiegelhaus 9 Zerstorung im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Big Week und Bombenangriff auf Braunschweig am 15 Oktober 1944 Die Gebaude am Backerklint wurden wie die unmittelbare und weitere Umgebung durch die zahlreichen Bombenangriffe wahrend des Zweiten Weltkrieges stark grosstenteils sogar vollstandig zerstort Insbesondere die grossflachige Fachwerkarchitektur des historischen Weichbildes Altstadt in dem Backerklint und Mummehaus lagen wurde komplett vernichtet Ganze Strassenzuge wie z B der Sudklint der Radeklint die Guldenstrasse die Gordelingerstrasse und die Scharrnstrasse brannten entweder sofort vollstandig nieder oder wurden so stark beschadigt dass die verbliebenen Ruinen nach Kriegsende abgerissen wurden 10 Das einzige Bauwerk am Backerklint das den Bombenkrieg fast ohne Beschadigung uberstanden hat ist der Eulenspiegel Brunnen 11 Das Mummehaus wurde bei einem Bombenangriff auf Braunschweig durch uber 140 Bomber vom Typ Boeing B 17 Flying Fortress der 3rd Air Division VIII Bomber Command Eighth Air Force der USAAF am 10 Februar 1944 gegen 11 30 12 so stark beschadigt dass nur noch Teile der massiven steinernen Umfassungsmauern stehen blieben Bei dem Angriff wurden in der Stadt 193 Personen getotet und 708 Gebaude vollstandig zerstort oder beschadigt 13 Der verheerende Bombenangriff vom 15 Oktober desselben Jahres fuhrte zu weiteren Beschadigungen dieses Gebaudes Die Ruine des Mummehauses wurde nach Kriegsende abgerissen Einzig erhalten geblieben ist ein Teil des Eingangsportals Mummetor genannt mit den zwei Familienwappen Es befindet sich heute im Stadtischen Museum am Lowenwall 14 Ehemalige Besitzer Bearbeiten nbsp Die Reste des Mummetores Es befindet sich seit 1975 im Stadtischen Museum 1588 Zacharias Klawes als Erbauer 1708 bis 1858 oder 1859 Kaufmanns und Handelsfamilie Haseler in der Zeit erfolgte die Gestaltung des Portal mit dem Wappen der neuen Besitzer sowie eine Renovierung des Fachwerks im Obergeschoss Bereits diese Familie begann dort Bier herzustellen Das Braunschweigische Adressbuch aus den Jahren 1847 15 und 1858 verzeichnet noch immer einen Brauer Haseler als Besitzer des Hauses Nr 4 800 Fur 1860 bis 1867 steht ein Schiffmummebrauer Merkel im Adressbuch 16 In den Jahren 1868 bis 1887 ist hier der Schiffmummenbrauereibetrieb Wilhelm Kniep angegeben 17 Er hatte auf der Fassade rechts die Werbeschrift Doppelte Schiffmumme Wilhelm Kniep Das Dach hatte zwolf rechteckige Dachluken anstelle der spater etwas anders ausgefuhrten zehn kleinen Dachfenster Ab 1888 braute Franz Steger in diesem Gebaude Bier 18 das dort auch im Ausschank erhaltlich war Zuvor hatte er eine Mummebrauerei in der Celler Heerstrasse 172 173 betrieben Steger warb auf der Fassade des Hauses mit den Aufschriften Mumme Brauerei links und Stammhaus und Ausschank der Bier Brauerei Franz Steger rechts neben dem Portal Ab etwa 1906 war die Fassade nur auf der rechten Seite mit Mumme Haus beschriftet wie eine Postkarte aus dem Jahr 1941 zeigt 19 Literatur BearbeitenJohannes Angel Mumme Mummehaus In Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Erganzungsband Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1996 ISBN 3 926701 30 7 S 163 Hartwig Beseler Niels Gutschow Kriegsschicksale Deutscher Architektur Verluste Schaden Wiederaufbau Band 1 Nord Wachholtz Wiesbaden 2000 ISBN 3 926642 22 X S 220 Heinrich Edel Die Fachwerkhauser der Stadt Braunschweig Ein kunst und kulturgeschichtliches Bild In Braunschweigische Heimat Heft 3 19 Jahrgang Braunschweig 1928 S 107 152 hier S 126 tu braunschweig de Rudolf Fricke Das Burgerhaus in Braunschweig In Das deutsche Burgerhaus Band 20 Ernst Wasmuth Tubingen 1975 ISBN 3 8030 0022 X S 151 Georg Lubke 12 Das Mummehaus am Backerklint 4 13 Die Pfarrbucherei zu St Andreas In Blatter fur Architektur und Kunsthandwerk 20 Jahrgang Nr 6 Berlin Juli 1907 S 26 Abbildung auf Tafel 66 Textarchiv Internet Archive Textarchiv Internet Archive Paul Jonas Meier Karl Steinacker Die Bau und Kunstdenkmaler der Stadt Braunschweig 2 erweiterte Auflage Braunschweig 1926 S 70 uni heidelberg de Gerd Spies Das Mummetor In Miszellen des Stadtischen Museums Braunschweig Nr 25 Stadtisches Museum Braunschweig 1976 ISSN 0934 6201 Constantin Uhde Der Holzbau Seine kunstlerische und geschichtlich geographische Entwickelung sowie sein Einfluss auf die Steinarchitektur Die Konstruktionen und die Kunstformen der Architektur Ihre Entstehung und geschichtliche Entwickelung bei den verschiedenen Volkern Band 2 Wasmuth Berlin 1903 S 235 236 tu braunschweig de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mummehaus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten IV Alphabetisches Verzeichnis der Strassen In Braunschweigisches Adress Buch Meyer Braunschweig 1893 Sp 292 tu braunschweig de PDF Friedrich Knoll Braunschweig und Umgebung Historisch topographisches Handbuch und Fuhrer durch die Baudenkmaler und Kunstschatze der Stadt 2 erw Aufl Goeritz amp zu Putlitz Braunschweig 1881 S 133 tu braunschweig de Jost Henning Spaziergang durch Alt Braunschweig Sutton Verlag Erfurt 2015 ISBN 978 3 95400 507 9 S 77 books google de Leseprobe Heinrich Meier Nachrichten uber Burgerhauser fruherer Jahrhunderte Schluss In Braunschweigisches Magazin herausgegeben von Paul Zimmermann Nro 9 25 April 1897 S 70 a b Georg Lubke 12 Das Mummehaus am Backerklint 4 13 Die Pfarrbucherei zu St Andreas In Blatter fur Architektur und Kunsthandwerk 20 Jahrgang Nr 6 Berlin Juli 1907 S 26 Abbildung auf Tafel 66 Textarchiv Internet Archive Friedrich Karl von Strombeck Darstellungen aus meinem Leben und aus meiner Zeit in zwei Theilen Vieweg Braunschweig 1833 S 19 ff books google de Friedrich Knoll Braunschweig und Umgebung Historisch topographisches Handbuch und Fuhrer durch die Baudenkmaler und Kunstschatze der Stadt S 23 tu braunschweig de Heinrich Edel Die Fachwerkhauser der Stadt Braunschweig Ein kunst und kulturgeschichtliches Bild In Braunschweigische Heimat Heft 3 19 Jahrgang Braunschweig 1928 S 126 tu braunschweig de Norman Mathias Pingel Eulenspiegelhaus In Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Erganzungsband Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1996 ISBN 3 926701 30 7 S 43 Hartwig Beseler Niels Gutschow Kriegsschicksale Deutscher Architektur Verluste Schaden Wiederaufbau S 202 230 Henning Steinfuhrer Der Braunschweiger Eulenspiegelbrunnen Richard Borek Stiftung Braunschweig 2014 ISBN 978 3 00 045363 2 Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweiger Werkstucke Band 18 Waisenhaus Buchdruckerei Braunschweig 1955 S 111 Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 ISBN 3 9803243 2 X S 29 mit Foto Gerd Spies Das Mummetor In Miszellen des Stadtischen Museums Braunschweig Nr 25 Stadtisches Museum Braunschweig 1976 II Abteilung II Verzeichnis der Strassen In Braunschweigisches Adress Buch Meyer Braunschweig 1847 S 29 tu braunschweig de PDF II Abteilung IV Alphabethisches Verzeichnis der Strassen In Braunschweigisches Adress Buch Meyer Braunschweig 1865 S 125 tu braunschweig de PDF II Abteilung IV Alphabethisches Verzeichnis der Strassen In Braunschweigisches Adress Buch Meyer Braunschweig 1880 S 20 tu braunschweig de PDF II Abteilung IV Alphabethisches Verzeichnis der Strassen In Braunschweigisches Adress Buch Meyer Braunschweig 1888 S 243 tu braunschweig de PDF Ansichtskarte vom Mumme Haus akpool de abgerufen am 19 September 2019 gelaufen als Feldpost 1941 52 265449 10 514932 77 Koordinaten 52 15 55 6 N 10 30 53 8 O Normdaten Geografikum GND 4742907 0 lobid OGND AKS VIAF 241230406 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mummehaus amp oldid 225280304