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Die fruhklassizistische Villa Salve Hospes lateinisch Sei gegrusst Gast in Braunschweig wurde von Peter Joseph Krahe entworfen und zwischen 1805 und 1808 erbaut Der Bau befindet sich seit 1927 in stadtischem Besitz und ist heute Sitz des Kunstverein Braunschweig Villa Salve Hospes am Lessingplatz in Braunschweig Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Nutzungsgeschichte 1 1 Gesellschaftlicher Mittelpunkt im 19 Jahrhundert 1 2 Forschungsinstitut fur Erziehungswissenschaften 1929 1931 1 3 Ausstellungsraume des Stadtischen Museums 1932 1940 1 4 Deutsches Spracharchiv 1940 1942 1 5 NS Kunstverein 1942 1944 1 6 Kunstverein Braunschweig 1946 bis heute 2 Baubeschreibung 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraume 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBau und Nutzungsgeschichte Bearbeiten nbsp Ruckseite der Villa vom Garten aus gesehenIm Jahre 1805 erhielt der herzogliche Baumeister Peter Joseph Krahe den Auftrag zum Entwurf eines Landschaftsgartens Krausescher Garten und einer Villa auf einem achtzehn Morgen grossen Grundstuck am Braunschweiger neuen Augusttor Das bevorzugte Bauland auf den nivellierten Wallanlagen war durch Schleifung der uberflussig gewordenen Festungsbauten entstanden Auftraggeber war der wohlhabende Getreide und Hopfenhandler Dietrich Wilhelm Krause 1773 1845 Nach dessen Tod erbte Krauses Adoptivtochter Johanna Helene Sand 1816 1866 die mit dem Offizier Hermann Hollandt 1810 1890 verheiratet war die Villa und den Park der den Namen Hollandtsgarten erhielt Die Tochter Helene Horstel 1846 1921 bewohnte das Haus von 1894 bis 1921 Ihr Sohn Eberhard Horstel 1870 1932 verkaufte im Jahre 1927 aus wirtschaftlicher Not den Park und die Villa an die Stadt Braunschweig Gesellschaftlicher Mittelpunkt im 19 Jahrhundert Bearbeiten Wahrend des 19 Jahrhunderts galt die Villa Salve Hospes als Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens der Stadt Erhaltene Einladungslisten der Familie Hollandt aus den Jahren 1848 und 1849 zu verschiedenen Veranstaltungen nennen fuhrende Mitglieder der braunschweigischen Ministerialburokratie des Militars und des Adels Die Schriftstellerin Caroline Schelling 1763 1809 und der Philosoph Friedrich Schelling 1775 1854 fanden Zuflucht in der Villa Der danische Dichter Hans Christian Andersen war 1831 zu Gast und notierte in einem Brief Nahe vor einem Tor liegt ein hubscher Garten der einem Privatmann gehort und jedem offensteht An der Fassade des Hauses liest man Salve Hospes Hier war ein Wald von Blumen und grossen Fruchtbaumen des Sudens die in grossen Kubeln um das Haus herum standen Alles Blumen und Wohlgeruch Forschungsinstitut fur Erziehungswissenschaften 1929 1931 Bearbeiten Seit 1927 im Eigentum der Stadt Braunschweig beherbergte die Villa zwischen 1929 und 1931 das neu gegrundete Forschungsinstitut fur Erziehungswissenschaften bevor der Institutsleiter August Christian Riekel 1931 von den Nationalsozialisten nach einer seit Herbst 1930 laufenden Kampagne entlassen wurde Er gilt als das erste Berufsverbotsopfer der kommenden Herren Im Februar 1932 verhinderte eine parlamentarische Anfrage von Heinrich Jasper dass Adolf Hitler die durch den Rauswurf freigewordene Professur erhielt 1 Ausstellungsraume des Stadtischen Museums 1932 1940 Bearbeiten Das Stadtische Museum stellte in der Villa zwischen 1932 und 1940 vorgeschichtliche Sammlungsstucke aus Deutsches Spracharchiv 1940 1942 Bearbeiten Nachdem der Neurologe und Phonetiker Eberhard Zwirner im Jahre 1932 in Berlin Buch das Deutsche Spracharchiv als Phonometrische Abteilung des Kaiser Wilhelm Instituts fur Hirnforschung der Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften gegrundet hatte loste er dieses schliesslich im Jahre 1938 vom Institut fur Hirnforschung ab und grundete 1940 in Braunschweig das Staatliche Institut fur Lautforschung welches noch im selben Jahr als Deutsches Sprachinstitut Kaiser Wilhelm Institut fur Phonometrie in die Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften eingegliedert wurde Im Jahre 1942 wurde die Arbeit dieses Braunschweiger Institutes welches seinen Sitz in der Villa Salve Hospes hatte eingestellt 2 NS Kunstverein 1942 1944 Bearbeiten Nachdem sich der im Jahre 1832 vom Erbauer der Villa Salve Hospes Peter Joseph Krahe mitgegrundete Verein der Kunstfreunde im Jahre 1923 aufgelost hatte 3 wurde dieser unter nationalsozialistischer Regie im Jahre 1941 als Kunstverein Braunschweig E V wiederbelebt und zog von 1942 bis 1944 in die Villa am Siegesplatz heute Lessingplatz 4 Kunstverein Braunschweig 1946 bis heute Bearbeiten Der nach Kriegsende 1946 wiederum neu gegrundete Kunstverein Braunschweig e V erhalt bis heute die Villa Salve Hospes als Ausstellungsort und Sitz der Geschaftsfuhrung von der Stadt Braunschweig zur Verfugung gestellt Das rechte nach Westen hin gelegene Seitengebaude der Villa stellte seit Herbst 1962 Eroffnungsausstellung unter Anwesenheit von Johnny Friedlaender das Stammhaus der Galerie Schmucking dar welche vom Ehepaar Henny und Rolf Schmucking 1925 1998 im Jahre 1958 ins Leben gerufen wurde Rolf Schmucking war von 1965 bis 1972 Leiter des Kunstvereins wahrend Henny Schmucking die Galerie in dieser Zeit alleine fuhrte 4 Ein Teil des Parks wird von der Stadtischen Schwimmhalle im Sudwesten des Grundstucks als Freigelande genutzt Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Detail Greifen im EingangsbereichAussenbau Bearbeiten Das im klassizistischen Stil errichtete zweigeschossige Haupthaus wird von eingeschossigen Nebengebauden flankiert Es ist durch einen Mittelrisalit mit flachem Giebel gegliedert dem eine doppellaufige Freitreppe vorgelagert ist Zu beiden Seiten der Portalnische befinden sich ionische Saulen uber denen ein Fries mit der Inschrift SALVE HOSPES angebracht ist Am oberen Lauf der Freitreppe stehen zwei mit Greifen geschmuckte Kandelaber Innenraume Bearbeiten Im Inneren befindet sich ein zweigeschossiges rundes Vestibul mit umlaufender Galerie Die Kabinette und Sale sind teilweise mit Stuckaturen geschmuckt Literatur BearbeitenDehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen 1977 Manfred Garzmann Salve Hospes In Braunschweiger Stadtlexikon Braunschweig 1992 ISBN 3 926701 14 5 S 199 Reinhard Dorn Jutta Brudern Die Villa Salve Hospes in Braunschweig DKV Kunstfuhrer Nr 235 2 Auflage Munchen Berlin 2000 Carl Grosshaus Gerd Spies Hrsg Gisela Meier Vier Jahrzehnte Galerie Schmucking in Braunschweig Braunschweiger Werkstucke Reihe B Veroffentlichungen aus dem Stadtischen Museum Braunschweig Band 19 Der ganzen Reihe Band 103 Stadt Braunschweig Der Oberstadtdirektor Stadtisches Museum Braunschweig Braunschweig 2001 220 Seiten Bernhard Kiekenap Braunschweiger Episoden Braunschweiger Werkstucke Band 110 Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 53 X S 11 54 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Villa Salve Hospes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zur Geschichte der Villa Kunstverein Braunschweig e V Einzelnachweise Bearbeiten Bestandsaufnahme Orte des Erinnerns PDF 1 5 MB In braunschweig de Abgerufen am 2 Marz 2023 Geschichte In Archiv fur gesprochenes Deutsch Leibniz Institut fur Deutsche Sprache Mannheim 2020 agd ids mannheim de abgerufen am 1 November 2022 Larissa Lammers Institution In Kunstverein Braunschweig Kunstverein Braunschweig e V 29 September 2021 abgerufen am 8 September 2022 a b Gerd Spies Vier Jahrzehnte Galerie Schmucking in Braunschweig In Gerd Spies Hrsg Braunschweiger Werkstucke Reihe B Veroffentlichungen aus dem Stadtischen Museum Braunschweig 1 Auflage Band 19 Der ganzen Reihe Band 103 Stadt Braunschweig Der Oberstadtdirektor Stadtisches Museum Braunschweig 2001 ISBN 3 927288 31 4 ISSN 0175 338X S 11 21 52 257788888889 10 525144444444 75 Koordinaten 52 15 28 N 10 31 30 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Salve Hospes amp oldid 234274135