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Die Operation Chastise englisch fur Zuchtigung war eine in der Nacht vom 16 zum 17 Mai 1943 durchgefuhrte militarische Operation mit dem Ziel die Staumauern von sechs Talsperren im heutigen Nordrhein Westfalen und in Hessen zu zerstoren Die stark beschadigte EdertalsperreStaumauer des Edersees heute dort wo die Mauer beschadigt wurde befinden sich keine AbflusstoreLuftbild von Uberflutungen entlang der Eder nach Bombardierung der Staumauer des Edersees im Bild unten links der Bahnhof Wabern Imperial War Museum Das Unternehmen mit 19 umgebauten Lancaster Bombern wurde von der No 617 Squadron der Royal Air Force ausgefuhrt Eingesetzt wurden speziell entwickelte Roll oder Rotationsbomben welche die Mauern von Eder und Mohnetalsperre stark beschadigten Die Angriffe auf die Lister Sorpe und Ennepetalsperre waren ohne Erfolg In den von den auslaufenden Stauseen von Eder und Mohne verursachten Flutwellen kamen zwischen 1300 und mehr als 2400 Menschen ums Leben Quellenangaben zu unterschiedlichen Zahlen siehe Abschnitt Taktische Sicht in diesem Artikel davon ein erheblicher Anteil Zwangsarbeiter und alliierte Soldaten in Kriegsgefangenenlagern Der militarische Nutzen der Operation war innerhalb des britischen Militars umstritten 53 der 133 beteiligten alliierten Soldaten starben bei dem Einsatz Inhaltsverzeichnis 1 Zielsetzung 2 Entwicklung des Angriffsplans 2 1 Konventioneller Bombenabwurf 2 2 Rollbombe 2 3 Einsatzbeschluss und umsetzung 2 4 Abwurftechnik 3 Der Angriff 3 1 Organisation 3 2 Hinflug 3 3 Angriff auf die Mohnetalsperre 3 4 Angriff auf die Edertalsperre 3 5 Angriffe auf die Sorpe und Ennepe Talsperren 3 6 Ruckfluge 4 Liste der beteiligten Flugzeuge 5 Nach dem Angriff 6 Einfluss auf den Kriegsverlauf 6 1 Taktische Sicht 6 2 Strategische Sicht 6 3 Diplomatische Sicht 7 Bilder der beschadigten Talsperren und Uberschwemmungen 8 Verfilmung und Popularkultur 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseZielsetzung BearbeitenAngriffsziele waren die Staumauern des Eder und Diemelsees in Nordhessen Abfluss zur Weser sowie Sorpe und Mohnesee ferner die Lister und Ennepetalsperre im Einzugsbereich der Ruhr Das strategische Ziel der britischen Angriffsoperation bestand in einer Schadigung der Rustungsindustrie im Ruhrgebiet das fur die Briten das Zentrum der deutschen Waffenproduktion darstellte Die Zerstorung der Talsperren wurde daher als kriegsentscheidend angesehen Auch sollte moglichst dauerhaft die Wasserversorgung nicht nur fur die Industrie sondern auch fur die Bevolkerung unterbrochen werden Den Briten war bekannt dass die Stauseen den Wasserstand von Wasserstrassen Mittellandkanal Weser im weiteren Umfeld regulierten auf denen Wirtschafts und Kriegsmaterial transportiert wurde Beschadigungen Zerstorungen und Opfer unter der Zivilbevolkerung in den Gebieten unterhalb der jeweiligen Staumauern bildeten beim Angriff eher einen Nebeneffekt Die von den Briten erhoffte demoralisierende Wirkung auf die Bevolkerung trat ebenso wenig ein wie bei den sonstigen Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg Britische Militars hatten bereits 1937 die Vernichtung der deutschen Talsperren diskutiert und festgestellt dass deren Zerstorung mit konventionellen Mitteln nicht moglich war Seit Kriegsausbruch gab es verschiedene Vorstellungen zur Durchfuhrung beispielsweise mit Torpedos ferngesteuerten Bombern oder durch Fallschirmjager Entwicklung des Angriffsplans Bearbeiten nbsp Roll oder Rotationsbombe Nachbildung vor dem Sperrmauer Museum Edersee in Hemfurth Edersee am Edersee nbsp Die Upkeep Rollbombe unter Guy Gibsons Lancaster B Mk III Special Barnes Wallis ein Ingenieur der britischen Vickers Flugzeugwerke entwarf eine spezielle Bombe fur die Zerstorung von Talsperren Wallis war bekannt geworden durch die Entwicklung der Vickers Wellesley und der Vickers Wellington Bomber Konventioneller Bombenabwurf Bearbeiten Die ursprungliche Idee Wallis bestand darin eine zehn Tonnen schwere Bombe aus einer Hohe von 12 200 Metern auf eine Talsperre abzuwerfen Dieser Plan war nicht durchfuhrbar Versuche und Berechnungen hatten gezeigt dass eine ausreichend schwere Bombe fur diesen Zweck einen immens leistungsfahigen Bomber benotigen wurde Eine viel kleinere Sprengladung wurde jedoch genugen wenn die Bombe direkt an der Boschung des Damms bzw der Wand einer Mauer unterhalb der Wasseroberflache zur Explosion kame Doch diese Moglichkeit wurde bereits durch die Torpedonetze vereitelt die ahnlich wie bei einem Kriegsschiff an den Talsperren installiert waren um einen Torpedo in einer gewissen schutzenden Distanz zur Explosion zu bringen oder ihn dort aufzufangen Rollbombe Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung des Abwurfs einer Roll oder Rotationsbombe zur Zerstorung einer StaumauerWegen des Schutzes durch Torpedonetze konstruierte Wallis die Roll oder Rotationsbombe Dabei handelte es sich um eine walzenformige Bombe mit 4 Tonnen Gewicht die ca 3 Tonnen Sprengstoff enthielt die von einem Elektromotor kurz vor dem Abwurf in eine Ruckwartsdrehung versetzt wurde Rotationsgeschwindigkeit 500 Umdrehungen pro Minute Die Bombe sprang nach dem Abwurf wie ein flacher Kieselstein beim Steinehupfen uber die Wasseroberflache und konnte somit die Torpedo Abwehrnetze uberwinden An der Staumauer angelangt sank sie mit einer geringen Restgeschwindigkeit Durch einen Druckzunder wurde die Bombe in etwa 10 m Tiefe zur Explosion gebracht wo sie ein Loch in die Talsperre reissen sollte Die Wasserkrafte des ablaufenden Stausees bewirken dann eine schnelle Vergrosserung des Loches Einsatzbeschluss und umsetzung Bearbeiten Nach Tests und vielen Diskussionen wurde dieser Plan am 26 Februar 1943 von den Befehlshabern verabschiedet Die Bombe bekam den Codenamen Upkeep Als spatester Einsatzzeitpunkt wurde der 20 Mai festgelegt Dann hatten die Stauseen ihren hochsten Wasserstand und es herrschte Vollmond Somit verblieb lediglich eine Vorbereitungszeit von rund drei Monaten fur die Herstellung der Bomben die Umrustung der Flugzeuge und die Ausbildung der Piloten Mit der Operation wurde die No 5 Bomber Group der Royal Air Force beauftragt die im Marz 1943 eine neue Staffel fur diese Mission aufstellte Ursprunglich Staffel X genannt wurde sie durch Wing Commander Guy Gibson befehligt der eine Einsatzerfahrung von mehr als 170 Missionen besass 21 weitere Flugzeugbesatzungen wurden von der 5 Gruppe hinzugezogen um diese in Lincolnshire auf dem etwa 8 km nordlich von Lincoln gelegenen Militarflugplatz RAF Scampton stationierte neue Staffel zu vervollstandigen Die Angriffsflugzeuge waren umgebaute Avro Lancaster Mk III mit der anderen Bezeichnung Typ 464 Provisorisch Um Gewicht einzusparen wurde der Grossteil der Bewaffnung entfernt ebenso der mittlere MG Turm Die Bombe und ihre ungewohnliche Form bedingte es dass die Klappen des Bombenschachts weggelassen wurden und die Bombe zum Teil aus dem Flugzeugrumpf herausragte Sie wurde mittels zweier Hakenhalter crutches montiert vor dem Abwurf versetzte sie ein Hilfsmotor in eine schnelle Ruckwartsdrehung Abwurftechnik Bearbeiten nbsp Derwent Reservoir wo Trainingslaufe gemacht wurdenBomben aus 18 Metern Hohe bei 390 km h Geschwindigkeit in einer prazise einzuhaltenden Distanz zum Ziel abzuwerfen verlangte sehr viel Geschick seitens der Besatzungen Benotigt wurden dazu Experten mit intensiver Nacht und Tiefflugerfahrung die sich an die Losung zweier schwieriger technischer Probleme machten Das erste bestand darin die Bomben in der richtigen Distanz zur Staumauer abzuwerfen Die Staumauern des Mohne und Edersees hatten je einen Turm an beiden Seiten Aufgrund von vorhergehenden Luftaufnahmen wurde berechnet in welchem Winkel die Turme wahrend des Abwurfzeitpunkts erscheinen sollten Als Hilfe fur die Ansteuerung wurde ein einfaches Gerat gebaut das prinzipiell aus einem gleichschenkligen Holzdreieck bestand Die zwei zielzugewandten Ecken wurden mit einem Stift Nagel versehen die dritte Ecke war dem Auge des Bombenschutzen vorbehalten Bei Visierung der Deckungsgleichheit Stifte Turme war die richtige Entfernung erreicht Das zweite technische Problem war die Abwurfhohe Die herkommlichen barometrischen Hohenmesser in Flugzeugen waren fur diesen Zweck viel zu ungenau Also wurden zwei Scheinwerfer an der Unterseite des Flugzeuges befestigt je einer am Bug und am Heck Sie wurden so zueinander ausgerichtet dass die Lichtkreise die jeder auf der Wasseroberflache abzeichnete sich zu einer 8 beruhrten wenn die optimale Abwurfhohe von 18 oder 20 m erreicht war 1 Diese zwei Techniken wurden uber dem Eyebrook Reservoir in Leicestershire und dem Derwent Reservoir in Derbyshire wahrend 6 Wochen intensiv geubt Der Angriff Bearbeitenf1 nbsp Karte mit allen Koordinaten des Abschnitts Operation Chastise OSM Die endgultigen Tests wurden am 29 April 1943 durchgefuhrt Am 13 Mai erfolgte die Auslieferung der Rollbomben an die Staffel Als die Wetterlage fur geeignet befunden wurde wurden die Besatzungen am 15 Mai uber die Angriffsziele informiert Organisation Bearbeiten Die 19 am Angriff beteiligten Lancaster Bomber aus RAF Scampton wurden in drei Gruppen eingeteilt Die Formation 1 sollte die Mohne und danach die Ederstaumauer angreifen und die Formation 2 den Sorpestaudamm Die dritte Gruppe bildete die Reserve die zwei Stunden spater abheben und etwaige noch nicht zerstorte Ziele angreifen sollte Bei einem Erfolg der Formationen 1 und 2 waren Formation 3 die Damme bei Schwelm sowie die Mauern von Ennepe und Diemelsee als Ziel zugewiesen Die Kommandozentrale fur die Mission befand sich beim Hauptquartier der 5 Gruppe in Grantham Die Morsecodes fur die Missionen waren Goner fur eine abgeworfene Bombe Nigger fur den zerstorten Mohnestaudamm und Dinghy fur einen Erfolg an der Ederstaumauer Guy Gibson wahlte Nigger weil dies der Name seines schwarzen Hundes war der in der Nacht zum 17 Mai von einem Fahrzeug uberfahren worden war Hinflug Bearbeiten Der Hinflug erfolgte in Baumwipfelhohe zwischen 25 und 40 Meter um die Erkennung durch deutsche Radarstationen zu vermeiden Die Flugzeuge benutzten zwei sorgfaltig ausgearbeitete Routen um Fliegerabwehrstellungen auszuweichen Formation 1 flog zwischen Walcheren und Schouwen Duiveland an Land uberquerte die Niederlande umging die Flugplatze bei Eindhoven und Gilze Rijen sowie die Luftverteidigung des Ruhrgebiets umflog Hamm im Norden und drehte dann nach Suden auf die Mohnetalsperre zu Formation 2 flog zunachst nordlicher uber Vlieland und die Zuiderzee an nahm dann etwa ab Wesel die gleiche Route wie die erste Gruppe und drehte hinter der Mohne sudlich zur Sorpe hin ab Formation 1 bestand aus neun Maschinen in drei Gruppen Guy Gibson Hopgood und Martin Young Astell und Maltby sowie Maudslay Knight und Shannon Formation 2 bestand aus den funf Flugzeugen von McCarthy Byers Barlow Rice und Munro Townsend Brown Ottley und Burpee bildeten Formation 3 Zwei Besatzungen waren wegen Krankheit ausgefallen Die Maschinen der Formation 2 starteten wegen der langeren Flugstrecke auf der nordlichen Route um 21 10 Uhr als erste Wegen eines Hydraulik Defekts hoben McCarthy nebst Besatzung mit 20 Minuten Verspatung in einer Ersatzmaschine ab Formation 1 startete um 21 25 Uhr Bereits kurz hinter der hollandischen Kuste kam es zu ersten Verlusten Formation 2 traf es hart Munro verlor durch Flaktreffer sein Funkgerat und drehte uber der Zuiderzee ab Rices Bombe fiel ins Meer weil er zu tief geflogen war doch er konnte die Maschine abfangen und wieder zur Basis zuruckkehren Die Bomber von Barlow und Byers uberflogen die Kuste bei Harderwijk und wurden wenig spater abgeschossen Nur der verspatete McCarthy uberquerte die Niederlande unversehrt Formation 1 verlor nur Astell und seine Besatzung bei Marbeck in der Nahe von Raesfeld NRW Angriff auf die Mohnetalsperre Bearbeiten Hauptartikel Mohnekatastrophe nbsp Mohnetalsperre nach dem Angriff nbsp Die stark beschadigte MohnetalsperreDie Formation 1 erreichte die Mohnetalsperre und Gibsons Flugzeug Rufzeichen G fur George ging als erstes in den Angriff uber Hopgood Rufzeichen M fur Mother als Zweiter Hopgoods Flugzeug wurde dabei im Tiefflug durch gegnerisches Flakfeuer getroffen und schliesslich durch die Druckwelle der eigenen explodierenden Bombe zerstort Martin Rufzeichen P fur Peter wurde als dritter Angreifer ebenfalls getroffen trotzdem war sein Angriff erfolgreich Nachdem Young Rufzeichen A fur Apple und nach ihm Maltby Rufzeichen J fur Johnny ebenfalls einen erfolgreichen Angriff auf die Talsperre fliegen konnten war die Mauer gebrochen Schliesslich fuhrte Gibson Young Shannon Maudslay und Knight zur Eder Angriff auf die Edertalsperre Bearbeiten Das Eder Tal war in dichten Nebel gehullt aber nicht verteidigt Die umliegenden Hugel erschwerten den Anflug an die Edertalsperre so dass das erste Flugzeug die Maschine von Shannon nach sechs vergeblichen Anlaufen zunachst abbrach Maudslay Z wie Zebra unternahm den nachsten Versuch doch seine Bombe detonierte auf der Krone und beschadigte das Flugzeug Shannon erzielte beim nachsten Anflug einen erfolgreichen Abwurf Die letzte Bombe der Formation abgeworfen aus der Maschine von Knight beschadigte schliesslich die Talsperre Angriffe auf die Sorpe und Ennepe Talsperren Bearbeiten McCarthy T wie Tom erreichte die Sorpetalsperre allein Der breite Erddamm bildete ein deutlich schwerer zu zerstorendes Ziel als die beiden erfolgreich attackierten Stein und Betonbauwerke an Mohne und Eder Aus diesem Grund war an der Sorpe trotz des ungunstigen hugeligen Gelandes zu beiden Seiten der Talsperre ein Anflug langs des Damms und Abwurf der Bombe ohne Rotation geplant Dieses Manover erwies sich in der Praxis als noch komplizierter da man den alten Langscheider Kirchturm auf dem Hugel nicht in Betracht gezogen hatte Nach dem anschliessenden Sturzflug ins Tal blieben dem Piloten nur wenige Sekunden bevor er die Maschine vor den Hugeln am Ostufer wieder hochziehen musste sodass dem Bombenschutzen George Johnson keine Zeit fur Kurskorrekturen blieb McCarthy unternahm bei starker werdendem Nebel zunachst neun erfolglose Anfluge auf den zu diesem Zeitpunkt noch unverteidigten Damm bis sich Johnson beim zehnten Versuch dazu entschloss die Waffe auszulosen Der direkte Treffer beschadigte jedoch nur die Dammkrone die Talsperre blieb intakt Danach wurden drei Reservemaschinen zur Sorpe beordert Burpee S wie Sugar kam dort niemals an Brown F wie Freddy erreichte das Ziel und kam trotz dichter werdenden Nebels zum Abwurf jedoch gleichfalls ohne den Damm zu zerstoren Als Anderson Y wie Yorker als letzter ankam war der Nebel bereits zu dicht fur einen Anflug Die verbliebenen zwei Maschinen wurden also zu Ausweichzielen beordert Ottley C wie Charlie wurde dabei abgeschossen wahrend Townsend O wie Orange seine Bombe auf die Mauer der Ennepetalsperre abwarf Ruckfluge Bearbeiten Auf dem Flug nach Grossbritannien zuruck wiederum auf Baumwipfelhohe wurde ein weiteres Flugzeug abgeschossen Die Maschine von Young wurde von der Fliegerabwehr getroffen und sturzte nahe der niederlandischen Kuste ins Meer Liste der beteiligten Flugzeuge BearbeitenFlugzeug Rufzeichen Kommandant Ziel BemerkungenErste AngriffswelleG George W C Gibson Mohnetalsperre Angriffsfuhrer Bombe explodierte kurz vor der Mauer Zog das gegnerische Flakfeuer auf sich M Mother F L Hopgood Auf dem Hinflug durch Flak getroffen Bombe sprang uber die Mauerkrone Wahrend des Angriffs uber dem Ziel abgeschossen P Peter Popsie F L Martin Bombe verfehlte das ZielA Apple S L Young Bombe traf das Ziel und verursachte kleinen Mauerbruch Wahrend des Ruckflugs uber der niederlandischen Kuste abgeschossen J Johnny F L Maltby Bombe traf das Ziel und verursachte grossen Dammbruch L Leather F L Shannon Edertalsperre Bombe traf das Ziel ohne Wirkung Z Zebra S L Maudsley Bombe verfehlte das Ziel und beschadigte das Flugzeug Wahrend des Ruckflugs uber Deutschland abgeschossen N Nut P O Knight Bombe traf das Ziel und verursachte grossen Mauerbruch B Baker F L Astell N A Sturzte auf Hinflug nach Kollision mit Hochspannungsleitung ab Zweite AngriffswelleT Tommy F L McCarthy Sorpetalsperre Bombe traf das Ziel ohne Wirkung E Easy F L Barlow N A Sturzte auf Hinflug nach Kollision mit Hochspannungsleitung ab K King P O Byers N A Auf dem Ruckflug uber der niederlandischen Kuste abgeschossen H Harry P O Rice N A Bombe uber dem Meer verloren Kehrte zuruck ohne das Ziel anzugreifen W Willie F L Munro N A Durch Flak uber der niederlandischen Kuste beschadigt Kehrte zuruck ohne das Ziel anzugreifen Dritte AngriffswelleY York F S Anderson Listertalsperre Konnte wegen Nebels das Ziel nicht finden F Freddy F S Brown Sorpetalsperre Bombe traf das Ziel ohne Effekt O Orange F S Townsend EnnepetalsperreS Sugar P O Burpee N A Auf dem Hinflug uber den Niederlanden abgeschossen C Charlie P O Ottley N A Auf dem Hinflug uber Deutschland abgeschossen Nach dem Angriff Bearbeiten nbsp Nicht explodierte Rollbombe der abgesturzten Lancaster Easy Besatzung F L BarlowInsgesamt wurden 53 der 133 Soldaten getotet drei sprangen mit Fallschirmen ab und gerieten in Gefangenschaft Von den Uberlebenden wurden 33 am 22 Juni im Buckingham Palace vom Konig ausgezeichnet Gibson erhielt das Victoria Kreuz funf Manner erhielten den Distinguished Service Order zehn das Distinguished Flying Cross mit vier Balken zwolf wurden mit der Distinguished Flying Medal und zwei mit der Conspicuous Gallantry Medal geehrt Nach einer Werbetournee in den USA kehrte Gibson in den Dienst zuruck und kam bei einem Erkundungsflug am 19 September 1944 ums Leben Nach dem Angriff auf die Talsperren wurde die 617 Staffel als Spezialisteneinheit beibehalten Das Abzeichen der Gruppe wurde durch Operation Chastise gepragt es besteht aus drei Blitzen einem gebrochenen Damm und dem Motto Apres moi le deluge Nach mir die Sintflut 2 Die Staffel hatte danach den Auftrag die ebenfalls von Barnes Wallis entwickelten massiven Tallboy und Grand Slam Bomben mit Hilfe eines neu entwickelten viel praziseren Bombenvisiers einzusetzen Am 15 Oktober 1944 erfolgte ein weiterer ebenfalls vergeblicher Luftangriff der britischen Luftwaffe auf die Sorpetalsperre diesmal mit Bomben des Typs Tallboy Die 617 Staffel existiert noch heute die Mitglieder dieser Einheit werden immer noch als Dam Busters bezeichnet Einfluss auf den Kriegsverlauf BearbeitenTaktische Sicht Bearbeiten nbsp Mahnmal fur die Opfer der Flutkatastrophe am Mohnestausee in Neheim nbsp Propaganda Artikel uber die Talsperren Bombardierung Hauptartikel Mohnekatastrophe Aus den Stauseen der Mohne und der Eder flossen rund 330 Millionen Tonnen Wasser Bergwerke wurden uberflutet und zahlreiche Hauser Fabriken Strassen Eisenbahnlinien und Brucken beschadigt oder zerstort Schatzungen zeigen dass die Trinkwasserproduktion vor dem 15 Mai 1943 eine Million Tonnen pro Tag betrug diese Menge sank nach dem Angriff auf ein Viertel Uber die Gesamtzahl der Opfer gibt es unterschiedliche Angaben Einige Tote konnten nicht identifiziert werden einige Menschen blieben vermisst Amtliche Berichte und deutsche Pressemeldungen unterlagen damals der Propaganda und wiesen Mangel auf Insbesondere zu den ums Leben gekommenen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen liessen sich Daten bislang nur unvollstandig rekonstruieren Unterhalb der Mohnetalsperre lag die Zahl der Toten zwischen 1284 und uber 1600 Menschen darunter uber 1000 Zwangsarbeiter 3 Die meisten Toten forderte die anfangs bis zu 12 Meter hohe Flutwelle im Zwangsarbeiterlager Mohnewiesen mind 526 tote Zwangsarbeiterinnen 3 im Ort Neheim knapp elf Kilometer flussabwarts Aber auch im Ruhrtal noch 100 km von der Staumauer entfernt in Essen Steele kamen Menschen durch die Wassermassen ums Leben 3 Die Zahlen zu Todesopfern unterhalb des Edersees schwanken zwischen 47 oder 68 Menschen Einige Beitrage jungeren Datums in denen der Tod von uber 700 Kriegsgefangenen in einem Arbeitslager direkt unterhalb der Edersee Staumauer erwahnt wird beruhen vermutlich auf einer Verwechslung mit Angaben zur Mohnetalsperre Am Edersee wurde erst nach dem Angriff ein Zwangsarbeiterlager zur Wiederherstellung der Talsperre eingerichtet Der britische Luftmarschall Arthur Harris der den Plan abgelehnt hatte urteilte uber den Angriff dass er keine erkennbaren Erfolge gebracht habe und nur eine spektakulare Aktion gewesen sei 4 Nach der erfolgten Mission schrieb Barnes Wallis jedoch Ich spurte dass Deutschland einen Schlag erlitt von welchem sich das Land mehrere Jahre nicht erholen kann Genauer betrachtet hatte die Operation Chastise jedoch nicht die erwunschte oder vermutete Wirkung Am 27 Juni lief die Trinkwasserforderung wieder auf der vorherigen Leistung dank eines Notfallplans der nur ein Jahr vorher eingefuhrt worden war Zur gleichen Zeit war auch das Elektrizitatsnetz wieder repariert Der Angriff forderte zwar viele Tote mehr als die Halfte von ihnen alliierte Kriegsgefangene aber tatsachlich waren die Schaden nichts anderes als ein kleines Problem fur die Industrie des Ruhrgebietes Die Briten stellten Fotos der stark beschadigten Talsperren aus und es war fur sie ein Propagandaerfolg Der Angriff liess laut einem Beitrag der BBC die Ansicht entstehen dass die Alliierten den Krieg gewinnen wurden 4 Strategische Sicht Bearbeiten Die Mission wurde mit dem Ziel unternommen die deutsche Verteidigung ins Kernland zuruckzuzwingen und Kriegserfolge abseits der Schauplatze von Bodenoffensiven zu erzielen eine Strategie die in der Bombardierung Berlins im Winter von 1943 auf 1944 gipfelte Im Mai 1943 bedeutete dies dass die deutsche Luftwaffe und die Fliegerabwehr von Osteuropa ferngehalten werden sollten und im Fruhjahr 1944 sollte so die Invasion in der Normandie die Operation Overlord strategisch vorbereitet werden Arbeiter die zum Bau von Verteidigungsanlagen gegen eine alliierte Invasion eingesetzt worden waren wurden von dieser Aufgabe abgezogen um den Wiederaufbau der Talsperren in Rekordzeit zu bewaltigen Dies schwachte die entsprechenden Verteidigungsbauwerke Im Mai 1943 brach die deutsche Kohleproduktion um 400 000 t ein was besonders der deutsche Rustungsminister Albert Speer als eine Katastrophe betrachtete 4 Diplomatische Sicht Bearbeiten Ein wichtiger Grund diesen spektakularen Angriff uberhaupt zu planen war Stalin davon zu uberzeugen dass Grossbritannien ein schlagkraftiger Verbundeter sei Dies hatte zur Konsequenz dass die Sowjetunion nicht bei der Verteidigung im Angesicht der deutschen Invasion Russlands aufgeben durfe Zum Zeitpunkt der Ausfuhrung hatte dieser Aspekt allerdings kaum noch eine Bedeutung denn inzwischen war mit dem Untergang der deutschen 6 Armee in Stalingrad die Wende im Kriegsverlauf bereits eingetreten Bilder der beschadigten Talsperren und Uberschwemmungen Bearbeiten nbsp Stark beschadigte Mohnetalsperre Blick nach Nordwesten nbsp Beschadigtes Haus und Auto unterhalb der stark beschadigten Mohnetalsperre nbsp Wasserversorgung nahe der Mohnetalsperre nbsp Weitgehend zerstorte Brucke unterhalb der stark beschadigten Mohnetalsperre nbsp Weitgehend zerstorte Brucke unterhalb der stark beschadigten MohnetalsperreVerfilmung und Popularkultur BearbeitenMai 1943 Die Zerstorung der Talsperren The Dam Busters Kriegsfilm UK 1955 stellt in Spielfilmform die Angriffe auf die Talsperren nach Geheimnis Mohnetalsperre WDR Dokumentarfilm von Luzia Schmid 24 Januar 2014 20 15 Uhr Titus Muller erzahlt in seinem Tatsachenroman und Spionagethriller Nachtauge 2013 von der Bombardierung der Mohnetalsperre 5 Siehe auch BearbeitenDammbruch Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg Liste von Luftangriffen der Alliierten auf das Deutsche Reich 1939 1945 Literatur BearbeitenRalf Blank Die Mohnekatastrophe im Mai 1943 als Teil des europaischen Kriegsgedenkens in Der Marker 61 2012 S 97 121 Paul Brickhill The Dam Busters 1952 Winston Churchill The Second World War 1951 Band IV Kapitel XXV Douglas C Dildy Dam Busters Operation Chastise 1943 Osprey Oxford New York 2010 ISBN 978 1 84603 934 8 Helmuth Euler Als Deutschlands Damme brachen Die Wahrheit uber die Bombardierung der Mohne Eder Sorpe Staudamme 1943 Motorbuch Stuttgart 1975 ISBN 3 87943 367 4 Helmuth Euler Wasserkrieg 17 Mai 1943 Rollbomben gegen die Mohne Eder und Sorpestaudamme Motorbuch Stuttgart 2007 ISBN 978 3 613 02789 3 Guy Gibson Enemy Coast Ahead Uncensored Crecy Manchester 2006 ISBN 978 0 85979 118 2 Max Hastings Operation Chastise The RAF s Most Brilliant Attack of World War II HarperCollins New York 2020 ISBN 978 0 06 295363 6 E Book ISBN 978 0 06 295362 9 John Sweetman The Dambusters Raid Cassell 1999 ISBN 0 304 35173 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Operation Chastise Sammlung von Bildern Operation Chastise mit Kontext englisch Die Nacht vom 16 auf den 17 Mai 1943 Operation Zuchtigung Die Zerstorung der Mohne Talsperre Seite mit Details zur Operation kompletten Crewlisten Links zum 617 Sqn und vielem mehr Memento vom 27 Februar 2021 im Internet Archive englisch Online Dambusters Ausstellung des UK National Archives englisch Secrets of the Dead Bombing Nazi Dams englisch BBC Online Myths and Legends Home of the Dambusters englisch 60th Anniversary BBC News englisch HR Hessenschau Filmaufnahmen der zerstorten Edertalsperre im Jahr 1943 ab ca 23 20 MP4 190 MB Sperrmauer Museum am EderseeEinzelnachweise Bearbeiten Geheimnis Mohnetalsperre WDR Doku youtube com 19 00 20 40 43 47 Abzeichen der Gruppe auf valka cz a b c Ralf Blank Die Nacht des 16 17 Mai 1943 Operation Zuchtigung Die Zerstorung der Mohne Talsperre auf lwl org a b c The Dambusters raid How effective was it BBC News 15 Mai 2013 abgerufen am 15 Mai 2013 Nachtauge Kurzbeschreibung und Rezension 480 Seiten Karl Blessing Verlag 2013 ISBN 3 89667 458 7 auf histo couch de abgerufen am 28 Dezember 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Chastise amp oldid 238807675