www.wikidata.de-de.nina.az
Die Bunker in Braunschweig wurden ab November 1940 errichtet da die Stadt Braunschweig zu den als besonders gefahrdet geltenden Gebieten im Deutschen Reich eingestuft wurde Braunschweig lag inmitten der Industrieachse Salzgitter Fallersleben Stadt des KdF Wagens und wurde vom NS Regime zu einem wichtigen Rustungs und Forschungszentrum ausgebaut 1 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Massnahmen fur den Luftschutz 3 Hochbunkeranlagen 3 1 Alte Knochenhauerstrasse 3 2 Alte Waage 3 3 Bebelhof 3 4 Bockstwete 3 5 Kaiserstrasse 3 6 Kalenwall 3 7 Kralenriede 3 8 Ludwigstrasse 3 9 Madamenweg 3 10 Melverode 3 11 Methfesselstrasse 3 12 Munzstrasse 3 13 Okerstrasse 3 14 Rehnstoben 3 15 Ritterstrasse 3 16 Ruhme 3 17 Sack 3 18 Werkluftschutzanlagen 3 19 Krankenhausbunker 4 Tiefbunkeranlagen und Luftschutzstollen 4 1 Frankfurter Strasse 4 2 Mascherode 4 3 Nussberg 4 4 Petritorwall 4 5 Sudstadt 4 6 Windmuhlenberg 5 Gesamtkapazitaten 6 Luftschutz Splitterschutzzellen 7 Ausstellung 2004 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenBraunschweig lag strategisch gunstig zu den neuen Industriestandorten bei Fallersleben der Stadt des KdF Wagens und den Reichswerken Hermann Goring in Salzgitter Die Stadt besass eine Vielzahl grosser Industrieunternehmen Das hatte zur Folge dass Braunschweig fur die alliierten Luftstreitkrafte zu einem wichtigen Angriffsziel wurde In der Zeit vom 17 August 1940 bis zum 10 April 1945 wurde die Stadt uber 40 mal bombardiert Dass trotzdem im Verlauf dieser massiven Angriffe lediglich rund 2900 Todesopfer zu beklagen waren ist auf die Vielzahl der vorhandenen Luftschutzbauten zuruckzufuhren 2 3 Die Bunker wurden nach den im Juli 1941 festgesetzten Bestimmungen fur den Bau von Luftschutzbunkern errichtet in der die in Braunschweig entwickelte Schutzbewehrung als einzige reichseinheitliche Bewehrungsart vorgeschrieben wurde Am 31 Oktober 1940 erteilte der Braunschweiger Oberburgermeister Wilhelm Hesse den ersten Bauauftrag an eine Braunschweiger Baufirma Durch diese sollten Luftschutzbunker errichtet werden die sowohl Sicherheit gegen 300 kg Bomben boten als auch gasdicht waren Nach diesen Vorgaben wurden in der Stadt 22 Luftschutzbunker gebaut Es waren 10 weitere geplant die gegen 1000 kg Bomben schutzen sollten Von diesen wurden jedoch nur 2 fertiggestellt Die Bunkeranlagen mussten seit Anfang 1944 bei Alarmen teilweise das Funffache an Schutzsuchenden aufnehmen Durch die Lage Braunschweigs auf der Flugroute der Bomber nach Berlin wurde vorsorglich bei allen Uberflugen Alarm gegeben Teilweise hielten sich die Menschen fur mehrere Stunden in den uberfullten Bunkeranlagen auf Verheerend war der Bombenangriff auf Braunschweig am 15 Oktober 1944 der einen Flachenbrand in der Innenstadt und den Einschluss der dort befindlichen Bunker zur Folge hatte Dadurch wurde der Sauerstoffgehalt der Atemluft innerhalb der gasdichten Raume knapp Da die Gefahr bestand dass durch die Beluftungsoffnungen Rauchgase ins Innere gelangen konnten wurden diese verschlossen gehalten Die Eingeschlossenen konnten erst nach mehr als 6 Stunden von der Feuerwehr gerettet werden Diese hatte dafur Wassergassen mit einer kunstlichen Beregnung eingerichtet um die Hitze des Feuers zu mildern 1 Die errichteten Bunker sollten rund 27 000 Menschen Zuflucht bieten wahrend der Bombardierungen suchten dort jedoch zeitweise etwa funfmal so viele Personen Schutz Fur den Bau der Anlagen wurden mehr als 1000 Fremdarbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt denen jedoch die Nutzung selbst offiziell nicht gestattet war 4 Massnahmen fur den Luftschutz BearbeitenDie gezielten Vorbereitungen zum Luftschutz in Deutschland begannen bereits vor dem Kriegsbeginn Als erste Bomben uber deutschen Stadten niedergingen wurde ein reichsweites Bunkerbauprogramm entwickelt und der Bau ziviler Luftschutzmassnahmen eingeleitet sowie die Luftabwehr ausgebaut Luftschutzkeller boten keinen ausreichenden Schutz fur die Zivilbevolkerung da sie weder bombensicher oder gasdicht waren noch ausreichenden Schutz vor den Auswirkungen von Branden bieten konnten Durch den Reichsluftschutzbund RLB wurden zudem Schulungen der Bevolkerung durchgefuhrt und die Hausgemeinschaften wurden dazu angehalten dass sie einen Luftschutzwart einen Ersthelfer und eine Hausfeuerwehr bereitstellen musste 5 Die Massnahmen zur Tarnung wie die Verdunkelung reichten nicht aus um die Lage der Stadte vor den Bombern zu verbergen In Braunschweig gelang es jedoch durch den Bau zahlreicher Luftschutzanlagen einen Grossteil der Stadtbevolkerung wahrend der schwersten Angriffe im Jahr 1944 zu schutzen 6 7 Hochbunkeranlagen BearbeitenOrtlichkeit Belegung Baujahr Nachnutzung 8 KoordinateAlte Knochenhauerstrasse 813 1940 41 Katastrophenschutzbunker 52 15 38 5 N 10 31 0 3 O 52 26068827 10 51674306Alte Waage 250 1940 41 Katastrophenschutzbunker 52 16 2 4 N 10 31 7 7 O 52 2673465 10 51880836Bebelhof Borsigstrasse 800 1941 42 im Februar 2001 abgerissen 52 14 43 8 N 10 32 14 3 O 52 24550652 10 53730488Bebelhof Salzdahlumer Strasse 986 1940 41 denkmalgeschutztes Wohnhaus 52 14 38 3 N 10 32 7 O 52 24397591 10 5352664Bockstwete 750 1941 42 Wohn und Geschaftshaus 52 16 8 6 N 10 31 30 9 O 52 26905358 10 52525103Kaiserstrasse 642 1940 41 Katastrophenschutzbunker 52 16 10 9 N 10 31 19 8 O 52 26970685 10 52217722Kalenwall Bunker Am Bahnhof 428 1940 41 Geschaftsgebaude 52 15 34 8 N 10 31 4 7 O 52 25967041 10 51797688Kralenriede 500 1941 42 denkmalgeschutzte Bunkeranlage 52 18 16 N 10 32 23 7 O 52 30444257 10 53992271Ludwigstrasse 236 1941 42 vorhanden 52 16 43 8 N 10 31 23 4 O 52 2788319 10 52315354Madamenweg 1500 1941 42 Wohngebaude 52 15 39 2 N 10 29 50 3 O 52 26089513 10 49731851Melverode Glogaustrasse 350 1941 42 2010 zu einem Wohnhaus umgebaut 52 13 39 9 N 10 31 13 5 O 52 22775506 10 52040428Methfesselstrasse 1250 1941 42 denkmalgeschutztes Wohnhaus 52 16 37 5 N 10 32 50 8 O 52 27707268 10 54745436Munzstrasse 400 1941 42 entfestigt leerstehend 52 15 48 9 N 10 31 30 5 O 52 26359398 10 52512765Okerstrasse 944 1940 41 Fundament fur Hochhaus 52 16 4 8 N 10 30 56 6 O 52 26800636 10 51572919Rehnstoben Bosselgraben 610 1940 41 Wohnhaus 52 16 8 1 N 10 31 30 9 O 52 26891735 10 52524298 Ritterstrasse 840 1944 Wohnhaus 52 15 39 8 N 10 31 43 2 O 52 26106586 10 52866817Ruhme Auerstrasse 650 1941 42 gesprengt und beseitigt 52 18 34 8 N 10 31 1 9 O 52 3096692 10 51719368Sack 700 1940 41 im November 2007 abgerissen 52 15 50 6 N 10 31 17 5 O 52 26405691 10 52152812WerkluftschutzbunkerBultenweg Ferdinand Schacht vorhanden 52 16 55 6 N 10 32 19 9 O 52 282122 10 538858Hafenstrasse 70 vorhanden 52 18 47 2 N 10 29 21 2 O 52 31311774 10 48923566Hamburger Strasse Schmalbach Lubeca vorhanden 52 16 51 3 N 10 31 3 7 O 52 28091267 10 51770329Vossenkamp Libra Werk vorhanden 52 16 47 N 10 33 2 6 O 52 27972789 10 55073202KrankenhausbunkerCeller Strasse I 1020 1941 bis 1942 ungenutzt vorhanden 52 16 32 N 10 30 12 5 O 52 27556942 10 50347686Celler Strasse II 78 1941 bis 1942 Teil des Krankenhauses 52 16 29 2 N 10 30 6 8 O 52 2747751 10 50187826Holwedestrasse 230 1944 bis 1945 Lagerraume und EDV 52 15 54 5 N 10 30 32 7 O 52 26513049 10 50907731Alte Knochenhauerstrasse Bearbeiten nbsp Bunker Alte Knochenhauerstrasse 2006 Siehe auch Neue Synagoge In der Novemberpogromnacht am 9 November 1938 wurde die Braunschweiger Synagoge teilweise gesprengt und verwustet Sie wurde 1940 abgebrochen und an dem Ort wurde ein Luftschutzbunker errichtet Der Bunker hat vier Etagen und war dafur ausgelegt rund 820 Personen aufzunehmen Wahrend des Luftalarms war er teilweise jedoch mit bis zu 4000 Menschen uberbelegt Der Bunker entstand im Zuge des ersten Bauprogramms und sollte zur Strasse hin mit einer Fachwerkfassade versehen werden um ihn optisch an die ubrigen Gebaude der Alten Knochenhauerstrasse anzupassen Diese Massnahme sollte unter anderem der besseren Tarnung dienen 9 Von 1945 bis 1963 diente das Gebaude als Notunterkunft 1975 erhielt es anlasslich der hundertjahrigen Synagogen Weihe eine Gedenktafel 10 Der Bunker wurde zum Zweck des zivilen Luftschutzes fur den Katastrophenschutz ausgebaut Er dient dem Schutz der Bevolkerung vor Brandeinwirkung Hitze Rauch vor konventionellen Waffen vor radioaktiven Niederschlagen Fallout vor biologischen und chemischen Waffen Alte Waage Bearbeiten Der Bunker wurde in den Jahren 1941 bis 1942 errichtet und sollte 250 Personen Schutz bieten Er befindet sich nahe dem Fachwerkhaus Alte Waage und wurde in den 1970er Jahren wahrend des Kalten Krieges zum Katastrophenschutzbunker umgebaut Dieser Bunker stellt fur 625 Personen Sitz und Liegeplatze bereit Er ist mit einfachen Klappsitzen Liegepritschen und Gepackablagen ausgestattet besitzt sanitare Einrichtungen eine Kochgelegenheit und eine Ambulanz sowie zwei Beluftungssysteme gegen Gaseintrag und chemische Angriffe Die vorgesehene Aufenthaltsdauer ist auf bis zu 10 Tage ausgerichtet Die Brauchwasserversorgung wird durch einen Brunnen bereitgestellt 11 Bebelhof Bearbeiten nbsp Salzdahlumer Strasse Bebelhof 2006 Der Hochbunker an der Salzdahlumer Strasse im Bebelhof wurde 1941 fur rund 990 Personen errichtet Er konnte durch eine Flakstellung fur die Flugabwehr genutzt werden besass 9 Stockwerke einen Fahrstuhl eine Gebaudedecke mit einer Starke von 1 60 m und 1 30 m dicke Aussenwande Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Fensteroffnungen in die Wande gesprengt und er wurde als Auslanderwohnheim genutzt Das Gebaude weist im unteren Teil eine neoklassizistische Gestaltung mit Rundbogen einem umlaufenden Fries und grossen Steinblocken auf Im Jahr 1999 wurden im ehemaligen Bunker Eigentumswohnungen mit grosszugigen Balkonen und Geschaftsraume eingerichtet 12 13 Der Bunker an der Borsigstrasse wurde in den Jahren 1941 bis 1942 fur rund 800 Personen angelegt Er wurde im Jahr 2001 abgerissen stattdessen wurde hier ein Einkaufsmarkt errichtet 14 Bockstwete Bearbeiten Der Bunker wurde in den Jahren 1941 bis 1942 errichtet um rund 750 Personen Schutz zu gewahren Nach dem Ende des Krieges wurde er entfestigt und ab 1948 von Kurt Eichstatter zum Hotel Central umgebaut In diesem gab es Tanz und Varieteveranstaltungen und Kunstler wie Chris Howland oder Klaus Kinski logierten hier Auch die Barbarina Bar befand sich in diesem Bunker In den 1960er Jahren wurde das Hotel geschlossen Das Gebaude beherbergt kleinere Geschafte und Wohnungen 15 14 Kaiserstrasse Bearbeiten nbsp Kaiserstrasse 2007 Der Bunker Kaiserstrasse ist ein Hochbunker mit mehreren Geschossen der in den 1940er Jahren rund 640 Personen in 98 Raumen Schutz bieten sollte Er wurde nach Planen von Herman Flesche errichtet und sollte eine Fachwerkfassade erhalten um ihn aussehen zu lassen wie ein gewohnliches Wohnhaus Dies ist noch an den Kragsteinen erkennbar Zusatzlich sollte er ein Satteldach erhalten um die Tarnung zu vervollstandigen Nach dem Ende des Krieges wurden Teilbereiche des Bunkers als Lagerraume vermietet andere dienten zeitweilig als illegale Wohnraume Da er jedoch weder uber ausreichend Fenster noch sonstige Luftungsmoglichkeiten verfugte wurde er 1960 vom Wohnungsamt der Stadt Braunschweig wegen Seuchengefahr geschlossen Das Deutsche Rote Kreuz und der Bundesverband fur den Selbstschutz nutzten den Bunker anschliessend fur Ausbildungszwecke 16 Im Jahr 1990 wurde der Bunker fur eine Weiternutzung als Katastrophenschutzbunker umgebaut Die ehemalige Raumaufteilung in einzelne Zellen wurde beibehalten 17 Der Bunker wurde ab 2020 in ein Mehrparteien Wohnhaus umgebaut Die Arbeiten wurden 2022 abgeschlossen 18 19 Kalenwall Bearbeiten nbsp Ruckseite Kalenwall 2006 Siehe auch Kalenwall Der Bunker am Kalenwall wurde auch als Bunker am Bahnhof oder als Bunker am Adolf Hitler Wall bezeichnet Er sollte rund 430 Personen Schutz bieten Nach dem Ende des Krieges diente er als Entlausungszentrale Braunschweigs und als Notunterkunft fur Obdachlose und Fluchtlinge 20 Er wurde fur zivile Zwecke umgebaut und beherbergte eine Zeitlang nach weiteren Umbaumassnahmen im Jahr 1958 beispielsweise das Lido Filmtheater das erste Kino der Nachkriegszeit das Lichtspieltheater Broadway oder das Restaurant Liro Dando Heutzutage befinden sich u a eine Diskothek und ein Imbiss in dem Gebaude Das Gebaude war 2006 als moglicher Standort eines Hauses der Wissenschaft im Gesprach 21 Seit dem 3 September 2016 befindet sich auf dem Dach die Trattoria Flamingo Rosso gleichzeitig wurde die Fassade des Gebaudes saniert 22 Kralenriede Bearbeiten nbsp Kralenriede 2013 Der Bunker in Kralenriede besitzt drei Etagen und Gasschleusen die das Eindringen von Brand und Giftgasen verhindern sollten Er wurde in den Jahren 1941 bis 1942 unter Leitung von Oberbaurat Kurt Piepenschneider auf dem Grundstuck Kralenriede 19 errichtet Er verfugt uber eine 1 40 Meter dicke Abschlussdecke aus eisenarmiertem Beton Fur die Schutzsuchenden gab es rund 6 m grosse Raume mit Pritschen und Holzbanken Dies diente dem besseren Schutz gegen mogliche Bombendurchschlage Die Beluftung und Beheizung erfolgte uber Luftfilteranlagen die jedoch bei Uberbelegung nicht fur ausreichende Frischluft sorgten Die Bunkeranlage ist nahezu im Originalzustand erhalten worden So sind die ehemaligen Verhaltenshinweise noch gut lesbar und die phosphoreszierenden Orientierungsmarkierungen an Wanden und Treppen leuchten teilweise noch immer nach Er diente nicht nur der Unterbringung der Zivilbevolkerung sondern ebenfalls dem Schutz der Arbeiter aus der nahegelegenen Bussing NAG Flugmotoren GmbH Nimo in der Flugzeugmotoren produziert wurden Ausgeschlossen wurde die Aufnahme der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter aus den Barackenlagern in Kralenriede sowie die von Auslandern und Uniformierten Seit 1996 ist der Bunker als Denkmal eingestuft Genutzt werden die Raumlichkeiten teilweise als Lagerraume 23 Ludwigstrasse Bearbeiten Der Bunker in der Ludwigstrasse sollte rund 240 Personen Schutz bieten Madamenweg Bearbeiten nbsp Madamenweg 2010 Am Madamenweg 130 wurde in den Jahren 1941 bis 1942 nach einem Entwurf des Stadtbaudirektor Kurt Piepenschneider von der Firma Philipp Holzmann ein Hochbunker errichtet Geplant war die Anlage fur 1500 Menschen mit 1200 Liege und 300 Sitzplatzen Dieser Luftschutzbunker war mit seinen Abmessungen von 50 m Lange 13 m Breite und funf Etagen UG EG 1 bis 3 Stock die grosste Anlage in Braunschweig Fur den Zugang und die schnellere Verteilung der Schutzsuchenden auf die einzelnen Etagen wurde ein Turm mit einer stufenlosen Rampe als Aufgang angebaut Er verfugte auch uber einen gesicherten Dachzugang der uber eine holzerne Aussentreppe zuganglich war Innerhalb des Bunkers befand sich bis 1944 die Dienststelle der Luftschutzleitung der Braunschweiger Ordnungspolizei Die Baukosten beliefen sich auf rund 1 3 Mio Reichsmark Die Leitung des Braunschweiger Luftschutzes befand sich bis zum Jahr 1944 in speziell dafur eingerichteten Raumen im Bunker am Madamenweg Nach Fertigstellung der Bunkeranlage am Nussberg zog sie in den neuen Befehlsbunker um In den letzten Kriegstagen wurde der Bunker von einer 30 Zentner Sprengbombe getroffen Dadurch wurde der gesamte Betonbau erschuttert die Stromzufuhr wurde unterbrochen und es brach Panik im Inneren aus Nach dem Kriegsende diente das Bauwerk zunachst als Notunterkunft fur Vertriebene und fur Fluchtlinge aus den Gebieten der sowjetisch besetzten Zone Von Herbst 1947 an wurde der Bunker zu einer Dauerunterkunft fur Wohnungslose 1974 wurde diese Wohnunterkunft endgultig geschlossen 24 1984 wurde der Bunker umgebaut Zwischenwande wurden entfernt und die Raumlichkeiten neu aufgeteilt Die alten Stahlturen wurden ersetzt und das Gebaude erhielt eine moderne Beluftungsanlage um es fur den Zivilschutz zu nutzen Durch das Ende des Kalten Krieges wurde ein weiterer Ausbau jedoch eingestellt Das Gebaude wurde spater an einen Architekten verkauft der dort 20 Wohneinheiten einrichten wollte Nach ersten Vorarbeiten wurde der Umbau jedoch wieder eingestellt Der Bunker erhielt im Jahr 2002 einen neuen Eigentumer Die bauliche Offnung der Bunkeraussenwand wurde nicht wieder geschlossen wodurch massiv Feuchtigkeit in den Folgemonaten und jahren das Innere des Gebaudes sowie Deckenteile das Mauerwerk und den Keller befiel und teilweise schadigte Jetzt sollte daraus ein Wohn und Geschaftshaus werden Eine kommerzielle Nutzung zweier Etagen des Bunkers als Diskothek unter dem Namen Bunker 26 endete mit dem Beginn weiterer Bauarbeiten denn seit 2012 wurden dort 45 reine Eigentumswohnungen jetzt ohne Geschafte gebaut Hierfur wurden grosse Teile der massiven Bunkeraussenwand entfernt um Fenster und Balkonturen anzubringen Im Dezember 2013 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen und alle Wohnungen ubergeben das ursprungliche Gebaude wurde um zwei zusatzliche Stockwerke sowie eine PKW Tiefgaragenanlage erweitert Das Gebaude besitzt mittlerweile einen Fahrstuhl 25 26 Melverode Bearbeiten 1942 wurde in Melverode an der Glogaustrasse eine Bunkeranlage fur rund 350 Personen errichtet Diese Anlage sollte ebenso wie die Bunker im Stadtbereich ausserlich an die Gebaude in ihrer naheren Umgebung angepasst werden 27 In den Jahren 2012 bis 2013 erfolgte der Umbau in Wohnungen 28 Methfesselstrasse Bearbeiten Der Bunker wurde im Jahr 1940 errichtet und 2007 unter Berucksichtigung der Denkmalschutzbestimmungen zu Wohnzwecken umgebaut Im Zuge der Sanierung erhielt er zwei Aufzuge Auf dem Dach wurde ein zusatzliches Geschoss fur Penthauswohnungen installiert das sich architektonisch vom Gebaude unterscheidet 29 Munzstrasse Bearbeiten nbsp Ehemaliger Polizeibunker MunzstrasseDer dreigeschossigen Bunker an der Munzstrasse wurde ab 1941 von der Firma Karl Schaare errichtet Er war fur rund 400 Personen konzipiert und diente hauptsachlich dem Schutz des Fuhrungsstabes der Polizei Er sollte ursprunglich zu Tarnzwecken verblendet werden Der Bunker besass einen bombensicheren Dachausstieg der fur die Luftung nach einem Angriff vorgesehen war Auf der Abschlussdecke befinden sich zwei weitere nicht verstarkte Geschosse in Ziegelbauweise in dem sich ein Burotrakt mit separatem Treppenhaus befand Das Erd und Obergeschoss waren der Nutzung durch die Polizeifuhrung vorbehalten Sie enthielten zusatzliche Raumlichkeiten die mit Funk und Fernmeldetechnik ausgestattet waren Es gab ein Tiefgeschoss in dem sich Raume fur die Zivilbevolkerung befanden Am 12 April 1945 wurde das Protokoll der Ubergabe der Stadt Braunschweig im Polizeibunker Munzstrasse von dem kommissarischen Oberburgermeister Erich Bockler und dem kommissarischen Polizeiprasidenten Karl Stahl unterzeichnet und die Stadt kampflos an die amerikanischen Streitkrafte ubergeben Nach dem Ende des Krieges wurde der Bunker in den Jahren 1947 bis 1948 entfestigt und 1951 zu einem Verwaltungsgebaude der Polizei umgebaut Im Erdgeschoss befand sich bis Anfang 1969 die Einsatzzentrale Im Untergeschoss wurden 15 Zellen eingerichtet Seit November 2002 wird das Gebaude nicht mehr genutzt 30 Okerstrasse Bearbeiten nbsp Okerstrasse 2006 Der Doppelbunker an der Okerstrasse wurde in den Jahren 1940 bis 1941 von der Firma Karl Schaare gebaut und bot rund 950 Personen Schutz Er liegt direkt am Neustadtmuhlengraben so dass die Zugange zum Obergeschoss nur uber zwei Brucken erreicht werden konnten Die Zugange zum Untergeschoss befanden sich auf der gegenuberliegenden Seite Der Bunker ist durch eine Trennwand in zwei eigenstandige Bereiche aufgeteilt Der Bunker verfugte uber eine Notstromversorgung und eine Beluftungsanlage mit Warmetauschern und Gasfiltern Das Gebaude bildet heutzutage das Fundament eines Wohn Hochhauses das im Jahre 1952 darauf errichtet wurde 31 Rehnstoben Bearbeiten nbsp Bunker Rehnstoben im Jahre 2006Der Bunker Rehnstoben eigentlich Inselwall Bosselgraben wurde in den Jahren 1940 bis 1941 fur rund 610 Personen errichtet Er wurde Ende der 1940er Jahre zu einem Jugendheim umfunktioniert spater befanden sich dort zunachst Werkstatten der Lebenshilfe und wurde anschliessend als Verwaltungs und Wohngebaude genutzt 32 4 Ritterstrasse Bearbeiten nbsp Ritterstrasse 2006 Der Bunker an der Ritterstrasse wurde im Jahr 1944 fertiggestellt Er sollte 840 Personen Schutz bieten Er verfugte uber einen gesicherten Dachzugang der uber eine holzerne Aussentreppe zuganglich war 1979 wurde er zu einem Wohnhaus umgebaut 14 33 Ruhme Bearbeiten In den Jahren 1941 bis 1942 wurde an der Auerstrasse in Ruhme ein Bunker errichtet Er wurde durch die englische Besatzungsmacht 1947 gesprengt Die Fundamente des Bunkers wurden aus Kostengrunden nicht entfernt sondern 1954 bei der Beseitigung der Trummerreste mit Erdboden uberdeckt und mit Garagen uberbaut 34 Im Luftschutzbunker Ruhme gab es eine sogenannte Lotsenstelle die nach erfolgten Luftangriffen die Koordination der auswartigen Feuerwehren zu den Einsatzgebieten der Stadt ubernahm Der Bunker war fur die Unterbringung von 625 Personen ausgerichtet 35 Sack Bearbeiten nbsp Sack Bunker 2007 Der Bunker am Sack wurde in den Jahren 1940 bis 1941 errichtet Er sollte rund 700 Personen Schutz bieten und war mit einem zusatzlichen Dacheinstieg zur schnelleren Belegung ausgestattet Kragsteine und Betonkonsolen weisen darauf hin dass die Fassade ursprunglich mit Fachwerk verkleidet und der Dacheinstieg mit einem Satteldach uberdeckt werden sollte 1948 wurde das Gebaude entfestigt es erhielt Fensteroffnungen und wurde im Jahr 1949 fur die gewerbliche Nutzung freigegeben Die Bar Tabu eroffnete in den Kellerraumen 36 14 Im Jahr 2008 wurde der zweigeschossige Bau durch die Firma Sperling Abbruch abgetragen 37 Werkluftschutzanlagen Bearbeiten Die Reichsgruppe Industrie war fur die Organisation des Werkluftschutzes zustandig Alle grosseren Industriebetriebe Braunschweigs hatten Schutzmassnahmen fur ihre Mitarbeiter und teilweise auch fur die Produktionsanlagen und der Materialvorrate geschaffen um Produktionsausfalle zu vermeiden Zusatzlich gab es rund zehn Werkfeuerwehreinheiten die mit eigenen Loschfahrzeugen ausgestattet waren und zudem uber ein Luftschutzwarnsystem verfugten 38 Fur einige wichtige Industriebetriebe gab es werkseigene Bunkeranlagen so beispielsweise einen Winkelturm im Bussing NAG Werk kleinere Bunker bei der Dachpappenfabrik Schacht den Schmalbach Lubeca Werken bei der optischen Werkstatt Franke amp Heidecke beim Bauunternehmen Telge amp Eppers oder dem Libra Werk in dem Grosswaagen und Maschinen hergestellt wurden 8 Krankenhausbunker Bearbeiten nbsp OP Bunker Celler Strasse 1 2014 Die Krankenhauser der Stadt sollten ebenfalls mit Bunkern oder Sanitatsstollen ausgestattet werden Diese sollten insbesondere der Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung in speziellen OP Bunkern wahrend eines Luftangriffs dienen Hochbunker gab es in der Holwedestrasse und in der Celler Strasse 8 Im Dezember 1941 wurde beschlossen dass unter 15 zu errichtenden Personenbunkern maximal ein Krankenhausbunker gebaut werden sollte Die Belegung wurde auf rund 490 Liegeplatze pro 1000 Patienten beschrankt Fur die Operationsbunker wurde eine Ausstattung mit zwei Operationssalen vorgesehen und das Krankenhaus in der Celler Strasse besass zudem einen Fahrstuhl fur den schnelleren Transport der Betten 1941 wurde es an die Luftwarnzentrale angeschlossen Um eine Ansteckung unter den Patienten zu vermeiden gab es spezielle Schleusen fur infizierte Personen die in gesonderten Raumen Infektionsbunker Celler Strasse 2 untergebracht wurden ebenso wurde eine geschlechtsspezifische raumliche Trennung eingehalten Der OP Bunker Celler Strasse 1 war der grosste Krankenhausbunker und sollte 1000 Personen Schutz bieten Er ist in funf Etagen aufgeteilt in denen die Patienten untergebracht werden konnten zudem gab es zwei Operationssale einen Kreisssaal und Raume fur die Schwestern und Arzte Fur die Versorgung gab es Lagerraume fur Wasche und Verbandsmaterial eine Kuche Filterraume fur Frischluft sowie gesonderte sanitare Anlagen fur Frauen und Manner auf jeder Etage Nach dem Ende des Krieges wurde der Bunker fur die arztliche Versorgung genutzt da der Krankenhausbau stark beschadigt war Der ehemalige Infektionsbunker wurde umgebaut und in das Krankenhaus integriert Es gab zudem einen Apothekenbunker der ebenfalls noch erhalten ist 39 Der Bunker in der Holwedestrasse wurde 1943 bis 1944 errichtet und sollte rund 203 Personen Schutz bieten Er wird als Lagerraum und fur die Unterbringung der EDV Anlagen des Krankenhauses genutzt 8 Tiefbunkeranlagen und Luftschutzstollen BearbeitenNeben den Tiefbunkern wurden im Stadtgebiet Braunschweigs zwei bombensichere offentliche Luftschutzstollen mit einer Gesamtkapazitat von 11 000 Schutzplatzen angelegt Einer davon 1000 Platze befand sich im damaligen Windmuhlenberg im sudostlichen Bereich der Innenstadt und der zweite in den ostwartigen Hangen des Nussbergs innerhalb des Braunschweiger Stadtparks 40 Ortlichkeit Belegung Baujahr Nachnutzung 8 KoordinateFrankfurter Strasse Gartenstadt Tiefbunker unzuganglich Mascherode Luftschutzstollen ab 1944 verschuttet 52 13 12 4 N 10 34 2 7 O 52 2201099 10 56742072Nussberg Kreisbefehlsstand Polizeistollen Tiefbunker 1944 gesprengt 52 16 14 6 N 10 33 21 2 O 52 27073105 10 55589795Nussberg Luftschutzstollen 10000 1944 unzuganglich verschuttet 52 16 13 9 N 10 33 30 7 O 52 27053409 10 55851579Petritorwall Tiefbunker 208 1940 41 Katastrophenschutzbunker 52 16 2 2 N 10 30 49 1 O 52 26729069 10 51364779Salzdahlumer Strasse Sudstadt Luftschutzstollen rund 600 1944 45 verschuttet Windmuhlenberg Luftschutzstollen 1000 abgerissen 52 15 29 1 N 10 31 40 5 O 52 25807133 10 52791715WerkluftschutzbunkerBevenroder Strasse Schrott Wagner Tiefbunker im Januar 2006 abgerissen 52 17 9 7 N 10 33 50 O 52 28603 10 56389Buchnerstrasse Jodebrunnen Tiefbunker Frankfurter Strasse Karges amp Hammer Tiefbunker im Februar 2003 abgerissen 52 15 2 2 N 10 30 38 9 O 52 2506 10 5108Salzdahlumer Strasse Franke amp Heidecke Tiefbunker 1943 52 14 34 6 N 10 32 6 6 O 52 242951 10 535159ReichsbahnbunkeranlagenBorsigstrasse Bahndamm Luftschutzstollen 500 zuganglich Hauptbahnhof I Tiefbunker 250 1942 Lagerraum Hauptbahnhof II Tiefbunker 650 1942 verfullt Hauptbahnhof Sudwest Tiefbunker 250 Frankfurter Strasse Bearbeiten Der Bunker an der Frankfurter Strasse in der Gartenstadt ist unzuganglich Mascherode Bearbeiten In Mascherode wurde nach einer Bombardierung am 30 Januar 1944 beschlossen einen Luftschutzstollen anzulegen da die von den Bewohnern des Ortes angelegten Splittergraben keinen ausreichenden Schutz boten Der 1 90 m hohe Stollen wurde auf der Sohle eines nahen Kalksteinbruchs in den aus Kalkmergel bestehenden Fels getrieben und mit Kantholzern und Brettern versteift Der Eingang wurde versetzt angelegt um das Eindringen von Splittern zu verringern Vom Hauptstollen aus wurden kleinere Seitenraume angelegt in denen sich fest zugewiesene Sitzbanke fur die einzelnen Familien befanden Anschliessend wurden weitere Stollen angelegt der eine diente den Angehorigen des Hofes Scholkemeier als Schutzraum zwei weitere nahmen Familien von Fluchtlingen auf 41 Nussberg Bearbeiten nbsp Aussichtsplattform auf dem ehemaligen BunkerDie Bunkeranlage am Westhang des Nussberges diente als Kreisbefehlsstand der Luftschutzleitung und als zentrale Stelle der Luftuberwachung da von hier aus die Stadt gut uberblickt werden konnte Im Innern des Bunkers befanden sich der sogenannte Parteibunker und der Polizeibunker Auf der gegenuberliegenden Seite der Thingstatte gab es einen Luftschutzstollen Dieser wurde grosstenteils durch Kriegsgefangene und Insassen des Arbeitserziehungslagers 21 aus Salzgitter Hallendorf errichtet Dabei wurde im Dauereinsatz zwischen dem Franzschen Feld und dem Thingplatz ein Stollensystem in den Bergrucken getrieben 42 43 Berthold Heilig war der Oberbefehlshaber dieser Anlagen Sie dienten zum einen dazu die Arbeitsfahigkeit der Partei und Polizeileitung aufrechtzuerhalten zum anderen sollten im Falle eines Ausfalls der Gaubefehlsstelle in Hannover die Funkmeldungen von dort aus durch den Braunschweiger Drahtfunk ubernommen werden Es gab zudem eine Station fur Rundfunkwarndurchsagen die zentrale Auslosestelle fur die Luftschutzsirenen der Stadt sowie eine Station der Feuerwehr Vom Polizeibunker verlief ein rund 90 m langer Fluchttunnel in nordlicher Richtung Fur die Stadtbevolkerung der ostlichen Gebiete gab es im sudostlichen Teil des Nussbergs Luftschutzstollen mit einer Kapazitat fur 1000 Menschen von rund 600 Metern Lange und einer Breite von 4 5 Metern 42 Die unterirdischen Teile der Anlage waren bis kurz vor Kriegsende in Benutzung und wurden am 11 April 1945 durch eine Sprengung im Inneren zerstort Der oberirdische Teil der sogenannte Beobachtungsbunker sollte am 19 Mai 1948 durch britische Pioniere gesprengt werden Die ostliche Halfte wurde dadurch abgebrochen und sturzte um Die entstandenen Trummer wurden erst im April 1959 durch den Bundesgrenzschutz beseitigt Der westliche Teil der nur leicht beschadigt wurde dient als Aussichtspunkt 44 Die ehemaligen stark betonierten Eingangsbauwerke wurden versiegelt um ein Betreten der Bunkeranlage durch Unbefugte zu verhindern 43 Petritorwall Bearbeiten Der Bunker am Petritorwall wurde in den Jahren 1940 bis 1941 fur rund 210 Personen errichtet Nach dem Ende des Krieges wurde er fur die Weiternutzung als Katastrophenschutzanlage umgerustet Sudstadt Bearbeiten Der Luftschutzstollen in der Sudstadt wurde in den Jahren 1944 bis 1945 angelegt Er sollte rund 600 Personen Schutz bieten Nach dem Ende des Krieges wurde er verfullt Windmuhlenberg Bearbeiten Der Luftschutzstollen am ehemaligen Windmuhlenberg sollte rund 1000 Personen Schutz bieten und wurde nach dem Ende des Krieges als Lager fur Frischgemuse genutzt 45 Der Windmuhlenberg und die darin befindlichen Stollen wurden in den Jahren 1959 bis 1960 beim Bau des John F Kennedy Platzes teilweise abgetragen und entfernt Gesamtkapazitaten BearbeitenEs gab neun offentliche Luftschutzraume und 24 offentliche Bunker mit rund 30 000 Schutzplatzen die im Jahr 1944 den 170 000 Einwohnern der Stadt vorbehalten waren Der Platz in diesen Schutzbauten wurde im Verlauf des Krieges teilweise mit der vier bis funffachen Zahl an Schutzsuchenden belegt So kam ein Grossteil der Einwohner Braunschweigs in ihnen unter Zwangsarbeiter Kriegsgefangene und Menschen mit judischen Verwandten hatten keinen Zutritt und waren den Angriffen schutzlos ausgeliefert Daher war der Einlass in die Schutzraume nur unter Vorlage eines speziellen Ausweises moglich 8 27 Art der Schutzanlage Vorgesehene Belegung Schatzwerte Offentliche Hochbunker rund 12 650Offentliche Tiefbunker rund 1000Offentliche Luftschutzstollen mehr als 11 000Werkluftschutzanlagen mehr als 500Krankenhausbunker mindestens 1 400Reichsbahnschutzanlagen inklusive Luftschutzstollen mindestens 1 880Offentliche Luftschutzkeller 3 400Private Luftschutzbauten ohne Luftschutzkeller mehr als 200Gesamtzahl der Schutzplatze mindestens 32 000Luftschutz Splitterschutzzellen Bearbeiten nbsp Zwei Einmannbunker im Braunschweiger HafenNeben den grossen Luftschutzbunkern gab es kleinere Bunker wie die Splitterschutzzellen auch als Einmannbunker bezeichnet Luftschutzzellen oder spezielle Beobachtungsbunker Diese meist rohrenformigen Schutzstellen sollten bis zu drei Personen vor umherfliegenden Bomben oder Granatensplittern schutzen und trugen die offizielle Bezeichnung Luftschutz Splitterschutzzelle Sie waren fest im Boden verankert und dienten vorrangig dem Schutz der Brandwachen im Falle eines Bombenalarms Einmannbunker Die Schutzzellen diente teilweise als Provisorium wenn es noch keine Schutzbauten gab oder standen den Arbeitern zur Verfugung deren Tatigkeit ein Verlassen des Arbeitsplatzes nicht zuliess Hierzu zahlten beispielsweise Mitarbeiter der Reichsbahn oder in elektrischen Schaltstellen Eine weitere Nutzung war der Einsatz als Schutz fur die Wachmannschaften in Arbeits Kriegsgefangenen oder Konzentrationslager Einen sicheren Schutz gegen direkte Bombentreffer oder nahe Explosionen boten diese Kleinbunker jedoch nicht Viele der Splitterschutzstellen besassen daher zusatzlich eine Notausstiegsluke Hergestellt wurden diese Bunker zu Beginn aus rund 40 mm dickem Stahl spater zunehmend aus Stampf oder Stahlbeton Im Jahr 1943 kam erstmals einheitliche Herstellungsrichtlinien heraus in denen die Abmessungen die zu verwendenden Baustoffe die Konstruktion und die Kennzeichnung festlegt wurden 46 Beobachtungsbunker Die Aufgabe der Personen in diesen Bunkern oder Brandwachenstanden war es die Losch und Bergungstruppen gezielt zu informieren damit Brande schnell geloscht oder Verschuttete geborgen werden konnten Sie hatten meist eine runde Form die nach oben hin enger wurde und ahnelten einem Zuckerhut Die Abmessungen betrugen rund 1 m im Durchmesser und eine Hohe von 2 m Sie waren zumeist aus 20 cm dickem eisenbewehrten Beton hergestellt Sie besassen eine durch eine Stahltur verschliessbare Einstiegsluke und Sehschlitze 40 Ausstellung 2004 BearbeitenZu den 24 offentlichen Bunkern die in den Jahren von 1940 bis 1944 in Braunschweig gebaut wurden gab es 2004 eine Ausstellung des Stadtischen Museums die im Altstadtrathaus unter zum Thema Uber Lebensorte Bunker in Braunschweig 1940 2004 stattfand Die Dokumentation zeigte jene Orte an denen die Braunschweiger die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs uberlebten aber auch die spatere Nutzung der Gebaude als durch die Zerstorung der Wohnraum knapp war Nach dem Ende des Krieges sollten die Bunkeranlagen zunachst zerstort oder weitgehend unbrauchbar gemacht werden Da jedoch ein Grossteil der stadtischen Gebaude nicht mehr bewohnbar war wurden die Bunker als Notunterkunfte oder Fluchtlingsheime genutzt Das Bunkerhotel Central bot Zimmer mit und ohne Fenster an Die Bunkeranlagen an der Alten Knochenhauerstrasse Alten Waage und Kaiserstrasse wurden weiterhin fur den Zivilschutz eingesetzt 4 Literatur BearbeitenReinhard Bein Zeitzeugen aus Stein Band 1 Braunschweig 1930 1945 Doring Braunschweig 1997 ISBN 3 925268 19 7 Braunschweiger Zeitung Hrsg Die Bomben Nacht Der Luftkrieg vor 60 Jahren Spezial Heft Nr 10 Braunschweig 2004 OCLC 249685464 Braunschweiger Zeitung Hrsg Kriegsende Braunschweig 2005 Wolfgang Ernst Uberlebensorte Bunker in Braunschweig Von der Planung bis zur Gegenwart In Braunschweiger Werkstucke Band 108 Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 42 4 Michael Foedrowitz Bunkerwelten Luftschutzanlagen in Norddeutschland Ch Links Berlin 1998 ISBN 3 86153 155 0 Michael Foedrowitz Einmannbunker Splitterschutzbauten und Brandwachenstande Motorbuch Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 613 02748 0 Friedenszentrum Braunschweig e V Hrsg Braunschweig im Bombenkrieg 50 Jahre danach Den Opfern des Krieges gewidmet Band 1 Dokumente zur Ausstellung 30 September 31 Oktober 1993 Braunschweig 1994 Friedenszentrum Braunschweig e V Hrsg Braunschweig im Bombenkrieg 50 Jahre danach Den Opfern des Krieges gewidmet Band 2 Dokumente von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen Bomben auf Braunschweig Landesmuseum 11 September 16 Oktober 1994 Braunschweig 1994 Friedenszentrum Braunschweig e V Hrsg Braunschweig im Bombenkrieg 50 Jahre danach Den Opfern des Krieges gewidmet Band 3 Dokumente aus der Gedenknacht 14 15 10 1994 Die Gerloff Berichte Braunschweig 1994 Friedenszentrum Braunschweig e V Hrsg Braunschweig im Zweiten Weltkrieg Dokumente einer Zerstorung Stunde Null Neubeginn In Arbeitsberichte aus dem Stadtischen Museum Braunschweig Nr 65 Braunschweig 1994 Eckart Grote Braunschweig im Luftkrieg Alliierte Film Bild und Einsatzberichte der US Air Force British Royal Air Force aus den Jahren 1944 1945 als stadtgeschichtliche Dokumente Braunschweig 1983 ISBN 3 924342 00 8 Eckart Grote Target Brunswick 1943 1945 Luftangriffsziel Braunschweig Dokumente der Zerstorung Braunschweig 1994 ISBN 3 9803243 2 X Anja Hesse Annette Boldt Stulzebach Hrsg Die Nacht in der die Bomben fielen Zeitzeugen erinnern sich an den 14 15 Oktober 1944 Johann Heinrich Meyer Verlag Braunschweig 2010 ISBN 978 3 926701 80 0 Peter Neumann Braunschweig als Bombenziel Aus Aufzeichnungen der Jahre 1944 und 1945 In Braunschweigisches Jahrbuch Band 65 Braunschweig 1984 Ulrich Oertel Polizei und Parteibunker in Braunschweig und Salzgitter Die Luftschutzbefehlsstellen im Luftschutzort 1 Ordnung Braunschweig Salzgitter 2008 ISBN 978 3 00 023674 7 Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 Braunschweiger Werkstucke 18 Waisenhaus Buchdruckerei Braunschweig 1955 OCLC 258757896 Eckhard Schimpf Nachts als die Weihnachtsbaume kamen Eine ganz normale Braunschweiger Kindheit im Chaos von Kriegs und Nachkriegszeit Braunschweig 1998 Gunter K P Starke Das Inferno von Braunschweig und die Zeit danach 4 erweiterte Auflage Appelhans Verlag Braunschweig 2002 ISBN 3 930292 58 0 Bernhild Vogel Martin Schmidt Zimmermann und in Braunschweig Materialien und Tips zur Stadterkundung 1930 1945 2 aktualisierte Auflage herausgegeben vom Jugendring Braunschweig Braunschweig 1996 ISBN 3 9801592 1 3 Burchardt Warnecke Der Braunschweiger Nussberg und seine Umgebung Ein Stuck Stadtgeschichte aus dem Osten der Stadt Braunschweig 6 erweiterte Auflage Appelhans Braunschweig 2002 ISBN 3 930292 53 X Helmut Weihsmann Bauen unterm Hakenkreuz Architektur des Untergangs Promedia Druck und Verlagsgesellschaft m b H Wien 1998 ISBN 3 85371 113 8 Silke Wenk Erinnerungsorte aus Beton Bunker in Stadten und Landschaften Berlin 2001 ISBN 3 86153 254 9 Weblinks BearbeitenBunker in Braunschweig auf amaot de Bunker in Braunschweig und im Salzgittergebiet auf bunker whv de Fotos Vom Ort des Uberlebens zur Cabaret Bar Memento vom 17 Oktober 2013 im Internet Archive PDF 5 8 MB S 10 auf neue braunschweiger de Bericht zu Ausstellung Geschichte der Braunschweiger Bunker Geschichte der Luftschutzbunker in Braunschweig auf braunschweig de Die Bombardierung Braunschweigs auf vernetztes gedaechtnis deEinzelnachweise Bearbeiten a b Die Luftschutzbunker in Braunschweig auf braunschweig de abgerufen am 11 November 2022 Zeit des Nationalsozialismus Stadt Braunschweig abgerufen am 28 August 2019 Wolfgang Ernst Die Luftschutzbunker in Braunschweig Stadt Braunschweig abgerufen am 28 August 2019 a b c Vom Ort des Uberlebens zur Cabaret Bar Memento vom 17 Oktober 2013 im Internet Archive PDF 5 8 MB S 10 auf neue braunschweiger de abgerufen am 12 Oktober 2013 Gerd Biegel Peter Former Bomben auf Braunschweig In Veroffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums 77 Braunschweigisches Landesmuseum Braunschweig 1994 S 10 OCLC 231633929 Reinhard Bein Zeitzeichen Stadt und Land Braunschweig 1930 1945 Doring Braunschweig 2000 ISBN 3 925268 21 9 S 216 Schadenskarte mit Lage der Bunker im Stadtgebiet Braunschweig Stand Mai 1945 auf vernetztes gedaechtnis de abgerufen am 18 Oktober 2013 a b c d e f Einleitung und Bauwerksliste auf amaot de abgerufen am 3 April 2018 Der Bunker Alte Knochenhauerstrasse auf amaot de abgerufen am 3 April 2018 Standort der Synagoge auf braunschweig de abgerufen am 11 November 2022 Der Bunker Alte Waage auf amaot de abgerufen am 3 April 2018 Der Bunker Bebelhof auf vernetztes gedaechtnis de abgerufen am 6 Oktober 2013 Der Bebelhof auf braunschweig de abgerufen am 11 November 2022 a b c d Nachnutzung der Bunker auf amaot de abgerufen am 3 April 2018 Bunker verdrangte Zeitzeugen vernetztes gedaechtnis de abgerufen am 6 Oktober 2013 Der Luftschutzbunker Kaiserstrasse auf stuecksicht de abgerufen am 6 Oktober 2013 Der Bunker Kaiserstrasse auf vernetztes gedaechtnis de abgerufen am 6 Oktober 2013 Informationen mit Fotos zum Bunker Kaiserstrasse 30 Norbert Jonscher Kaiserstrasse Bunker erhalt neues Gesicht In Braunschweiger Zeitung vom 13 Mai 2019 Der Bunker Kalenwall auf vernetztes gedaechtnis de abgerufen am 6 Oktober 2013 Harald Duin 7 April 2006 Glanzende Erscheinung am Kalenwall auf braunschweiger zeitung de abgerufen am 6 Oktober 2013 kostenpflichtig Falk Martin Drescher Flamingo Rosso Italienische Kuche uber den Dachern Braunschweigs In szene38 de Abgerufen am 30 August 2016 Der Bunker Kralenriede auf amaot de abgerufen am 3 April 2018 Der Bunker Madamenweg auf amaot de abgerufen am 5 Oktober 2013 Bauarbeiten am Bunker Madamenweg PDF 1 9 MB auf braunschweig de abgerufen am 20 Juni 2023 So wird ein alter Bunker zum Wohnhaus auf braunschweiger zeitung de abgerufen am 5 Oktober 2013 kostenpflichtig a b Reinhard Bein Zeitzeugen aus Stein Band 1 Braunschweig 1930 1945 Doring Braunschweig 1997 ISBN 3 925268 19 7 S 95 Braunschweig Wohnen im Weltkriegsbunker auf braunschweiger zeitung de abgerufen am 6 Oktober 2013 kostenpflichtig Braunschweig Methfesselstrasse Aufstockung eines Bunkers auf burkhardt schumacher de Der Bunker Munzstrasse auf amaot de abgerufen am 3 April 2018 Braunschweig Bunker Okerstrasse Memento vom 11 Dezember 2014 im Internet Archive auf vergessene geschichte blogspot de Die Bunker Braunschweigs auf kotopoulis de abgerufen am 12 Oktober 2013 Geschichte und Gebietsbeschreibung Memento vom 11 Januar 2017 im Internet Archive PDF auf ratsinfo braunschweig de abgerufen am 12 Oktober 2013 Chronik von Ruhme Memento vom 25 Dezember 2015 im Internet Archive auf bs ruehme de abgerufen am 11 Oktober 2013 Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Ruhme Memento vom 21 Mai 2012 im Internet Archive auf ruehme fwsbs de abgerufen am 11 Oktober 2013 Der Bunker Sack auf vernetztes gedaechtnis de abgerufen am 6 Oktober 2013 Bagger frisst sich durch fast drei Meter dicke Bunkerdecke auf braunschweiger zeitung de kostenpflichtig Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 S 47 Der OP Bunker Celler Strasse auf amaot deDer grosse OP Bunker in Braunschweig Memento vom 11 Dezember 2014 im Internet Archive auf vergessene geschichte blogspot de abgerufen am 15 Oktober 2013 a b Rudolf Prescher Der rote Hahn uber Braunschweig Luftschutzmassnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945 S 29 Kriegsgeschehen und Erlebtes in Mascherode PDF 213 kB auf braunschweig de abgerufen am 11 Oktober 2013 a b Der Kreisbefehlsstand auf vernetztes gedaechtnis de abgerufen am 5 Oktober 2013 a b Der Kreisbefehlsstand am Nussberg auf amaot de abgerufen am 3 April 2018 Nussberg Lage des Bunkers und der Stollen auf braunschweig de abgerufen am 11 November 2022 Neues zu den Uberlebensorten auf braunschweiger zeitung de abgerufen am 11 Oktober 2013 kostenpflichtig Splitterschutzzellen und Einmannbunker Hafen Braunschweig Foto auf amaot de abgerufen am 4 April 2018 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bunker in Braunschweig amp oldid 235315524