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Der Burgplatz in Braunschweig ist als dessen geschichtliches und geografisches Zentrum ein Ensemble von hoher geschichtlicher und kultureller Bedeutung Er gehort heute zu den funf sogenannten Traditionsinseln der Stadt BurgplatzPlatz in BraunschweigBurgplatz vom Rathausturm aus Blickrichtung NordwestBasisdatenStadt BraunschweigOrtsteil InnenstadtNeugestaltet 1937Einmundende Strassen Vor der BurgBauwerke Antiquariat am Burgplatz Braunschweiger Dom Burg Dankwarderode Huneborstelsches Haus Deutsches Haus ehem Dompredigerhaus Veltheimsches Haus Vieweg HausNutzungNutzergruppen Fussgangerzone Theaterauffuhrungen Veranstaltungen WeihnachtsmarktKarte des Burgplatzes Inhaltsverzeichnis 1 Raumliche Anordnung der Bauwerke auf und um den Burgplatz 2 Geschichte 3 Nutzung 4 Antiquariat am Burgplatz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseRaumliche Anordnung der Bauwerke auf und um den Burgplatz BearbeitenHuneborstelsches HausVeltheimsches Haus Hotel Deutsches HausVieweg Haus nbsp Antiquariat am Burgplatz Burg Dankwarderodedavor der Braunschweiger LoweBraunschweiger Dom nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Burgplatz bei Nacht Blick Richtung Ostsudost Bildmitte links Burg Dankwarderode dahinter der Rathausturm mit Uhr davor der Braunschweiger Lowe Rechts Dom St Blasii nbsp 360 Panorama Braunschweig BurgplatzAls Kugelpanorama anzeigenGeschichte Bearbeiten nbsp Burg Dankwarderode nbsp Braunschweiger Dom nbsp Braunschweiger Lowe nbsp Vieweg Haus Seit dem 9 Jahrhundert lag hier auf einer naturlichen Okerinsel der Furstensitz der Brunonen konzipiert als Flachlandburg Herzog Heinrich der Lowe hat den Burgplatz im 12 Jahrhundert zum Zentrum der welfischen Macht ausgebaut Der Burgplatz heute umgrenzt von dem Palas der ehemaligen Burg Dankwarderode dem Braunschweiger Dom dem klassizistischen Vieweghaus und dem Veltheimschen Haus sowie dem Huneborstelschen Haus zeigt noch heute den mittelalterlichen Grundriss Im Mittelpunkt des Platzes steht seit ca 1166 der Braunschweiger Lowe Die heutige Situation rund um den Burgplatz ist eine wesentlich andere als zur Zeit Heinrichs des Lowen Bis in das spate 19 Jahrhundert war das Gelande ostlich durch den Lauf der Oker begrenzt dort befinden sich heute Strassentrassen mit grossen offentlichen Gebauden Ein flacher Auslaufer der Niederterrasse der sich in die sumpfige Flussaue vorschob gab den Standort von Burg und Stiftskirche vor Der Graben der im Westen die Landzunge abtrennte ist verschwunden so wie die wehrhafte Mauerbegrenzung rings um das Areal Von den Adelshofen im Norden zeugt noch als spater Nachfahre das Veltheimsche Haus von 1573 Von den Baulichkeiten des Stiftes St Blasii Braunschweiger Dom blieben die imposante Kirche sowie ausserhalb des Burgplatzes Richtung Sudwesten die Stiftsherrenhauser Bei dem Hauptbau der Burg der die Ostseite des Platzes einnimmt handelt es sich um einen Neubau der Jahre 1887 Bis 1889 Mit ausserster Grosszugigkeit mag man eine Ahnlichkeit mit den Bauten Heinrichs des Lowen behaupten Der Trakt zur Stiftsseite hin ist historisierende Fantasie zu der als Hohepunkt die bewusste Ruinenarchitektur an der Sudostecke gehort Ein erhohter Ubergang in die Stiftskirche ist allerdings durch die dortigen Mauerbefunde erwiesen Welche baulichen Gegebenheiten Heinrich der Lowe im Burgbereich vorfand lasst sich aufgrund fehlender Quellen nicht mehr angeben Auf der Westseite ist ein Befestigungswerk ausgegraben worden von dem Teile noch in das 10 Jahrhundert datierbar sind Um 1030 erfolgt die Grundung eines Kollegiatstiftes als Grablege der Brunonengrafen Der Ort kam uber Eheverbindungen an Kaiser Lothar dann an seinen Enkel und Erben Heinrich den Lowen Uber die zeitliche Reihenfolge der Massnahmen liegen nur wenige gesicherte Erkenntnisse vor Seit 1173 wurde die Stiftskirche von Grund auf neu erbaut und war bei Heinrichs Tod 1195 bis zum Turmwerk gediehen Dem Chronisten Albert von Stade zufolge liess der Herzog im Jahre um 1166 das aussergewohnliche Standbild mit dem einst vergoldeten Lowen errichten Der gewaltige Burgpalas an den sich sudlich die Burgkapelle und die Wohngemacher anschlossen konnte zu diesem Zeitpunkt bereits bestanden haben Wenn 1168 die englische Konigstochter Mathilde als Gemahlin des Herzogs nach Braunschweig gefuhrt wurde so deutet dies auf eine weitgehende Vollendung der reprasentativen Bauten hin Zu den gesicherten Fakten gehoren die Ausmasse des zweistockigen Saalbaus mit rund 40 Metern mehr als bei den meisten Konigspfalzen Ob sich die Einzelformen von der Goslarer Kaiserpfalz herleiten muss bezweifelt werden Die Burgkapelle zeigt jedoch auffallende Ahnlichkeiten mit der ebenfalls ergrabenen nordlichen Pfalzkapelle in Goslar Anzufugen bleibt dass sich der Ausbau zum Herrschaftszentrum nicht auf die Burg beschrankte sondern auch eine grosszugige Forderung burgerlicher Siedlungen beinhaltete Vorsichtig geschatzt vergrosserte sich die Siedlungsflache auf das Dreifache Die Stadt Braunschweig stieg von hier aus zur Metropole in Deutschlands Norden auf nbsp Veltheimsches Haus nbsp Huneborstelsches Haus Nach dem Ende des Mittelalters sank die Bedeutung des Burgplatzes bis zur Bedeutungslosigkeit Die Nordseite war bis auf das von Veltheimsche Haus quasi nur mit Behelfsbauten bestuckt die Burg war zu einer Kaserne umgewandelt worden und stand nach einem Brand 1873 als Ruine dort die nach dem Willen der Stadtvater Ende des 19 Jahrhunderts abgerissen werden sollte was jedoch nach Burgerprotesten nicht geschah Mit der Errichtung des Vieweghauses und wesentlich spater der Wiedererrichtung des Palas der Burg wurde der Platz wieder belebt Seinen Abschluss fand die Herstellung des heutigen Ensembles durch die Verlegung des Huneborstelschen Hauses vom Sack hierher um die Jahrhundertwende und die Errichtung des Hotels Deutsches Haus Von den schweren Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs blieben die Gebaude des Burgplatzes weitestgehend verschont Allein der Palas der Burg erhielt einige Volltreffer und der Dom wurde am Dach sowie an einigen Fenstern verglichen mit der ihn umgebenden Innenstadt die zu 90 zerstort war nur leicht in Mitleidenschaft gezogen In neuerer Zeit war der Burgplatz eine befahrene Verkehrsstrasse die um das Lowenstandbild eine Verkehrsinsel formte Im Zuge der Umgestaltung des Domes zur sogenannten Nationalen Weihestatte durch die Nationalsozialisten erhielt der Burgplatz die heute noch sichtbare Pflasterung aus rotem und vereinzelt grunem Beuchaer Granitporphyr mit besonders rauen und unebenen Steinoberflachen Nutzung BearbeitenDer Burgplatz wird vielfaltig genutzt im Sommer etwa fur Auffuhrungen des Staatstheaters Braunschweig mit temporar errichteter Buhne und Zuschauerrangen Auf dem Burgplatz und angrenzenden Platzen findet regelmassig der Braunschweiger Weihnachtsmarkt statt Antiquariat am Burgplatz Bearbeiten nbsp Das Antiquariat am Burgplatz auch Spitzwegeck genanntDas kleinste Antiquariat Deutschlands 1 wurde 1949 links neben dem Eingang zur Burg Dankwarderode errichtet Es hat eine Grundflache von etwa 8 m Sein Grunder war der Schriftsteller Wilhelm Scholz fortgefuhrt wurde es von 1930 bis 1992 von dessen Mitarbeiter Bernhard Schutte 2 Seit 1992 befindet sich das Antiquariat unter neuer Leitung Literatur BearbeitenElmar Arnhold Braunschweiger Platze in Geschichte und Gegenwart Hauser Koln 2021 ISBN 978 3 9823115 0 0 Uwe Beitz Zur Zierde der Stadt Baugeschichte des Braunschweiger Burgplatzes seit 1750 Friedrich Vieweg amp Sohn Braunschweig Wiesbaden 1989 ISBN 3 528 08732 3 S 142 books google de Leseprobe Peter Giesau Burgplatz In Luitgard Camerer Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 926701 14 5 S 53 54 Jurgen Hodemacher Burgplatz In Braunschweigs Strassen ihre Namen und ihre Geschichten Band 1 Innenstadt Elm Verlag Cremlingen 1995 ISBN 3 927060 11 9 S 88 89 Wolfgang Kimpflinger Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Band 1 1 Stadt Braunschweig Teil 1 Hameln 1993 ISBN 3 87585 252 4 S 49 68 Jurgen Mertens Der Burgplatz am Ende des 16 Jahrhunderts Arbeitsberichte aus dem Stadtischen Museum Braunschweig Band 28 Stadtisches Museum Braunschweig 1978 OCLC 251759989 Reinhard Roseneck Die klassizistischen Planungen fur den Braunschweiger Burgplatz In Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Institut fur Denkmalpflege Hrsg Das Vieweg Haus in Braunschweig Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen Nr 5 Hagemann Hildesheim 1985 ISBN 3 88079 009 4 S 47 62 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rund um Dom und Burgplatz braunschweig deEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Eichhorn Bernhard Schutte Aus dem Leben des altesten Braunschweiger Buchhandlers im kleinsten Antiquariat der Bundesrepublik In Braunschweigischer Kalender 1989 Verlag Joh Heinr Meyer Braunschweig 1988 S 36 Ernst Bergfeld Antiquar und Schriftsteller Zum 20 Todestag von Wilhelm Scholz 1863 1939 In Freundeskreis des Grossen Waisenhauses Heft 27 Braunschweig 1959 S 9 Traditionsinsel in Braunschweig Aegidienviertel Altstadtmarkt Burgplatz Magniviertel Michaelisviertel 52 264722222222 10 523611111111 Koordinaten 52 15 53 N 10 31 25 O Normdaten Geografikum GND 4209419 7 lobid OGND AKS LCCN sh89003821 VIAF 246590726 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgplatz Braunschweig amp oldid 218850610