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Der Hauptfriedhof in Braunschweig ist ein zentraler evangelischer Begrabnisplatz an der Helmstedter Strasse in Tragerschaft des Evangelisch lutherischen Propsteiverbandes Braunschweiger Land Er wurde 1887 als Centralfriedhof bzw Zentralfriedhof angelegt und ersetzte damals die dezentralen Friedhofe der evangelischen Kirchengemeinden Braunschweigs Bis zur Eingemeindung von Vororten mit ihren Ortsteilfriedhofen blieb der Hauptfriedhof der einzige evangelische Friedhof der Stadt Mit rund 42 Hektar ist er heute einer der grossten kirchlichen Begrabnisplatze in Deutschland 1 Auf der Anlage des Hauptfriedhofs befinden sich die evangelische Friedhofsverwaltung die Evangelische Friedhofskapelle die nach Planen des Architekten Ludwig Winter errichtet wurde und ein Feierraum fur die Trauerfeiern Der Friedhof ist letzte Ruhestatte zahlreicher bekannter Personlichkeiten darunter Oberburgermeister der Stadt Architekten Schriftsteller Kunstler und Unternehmensgrunder Plan des HauptfriedhofsEingang der neogotischen Friedhofskapelle von Ludwig WinterBenachbart zum Hauptfriedhof befinden sich auch Friedhofe anderer Religionsgemeinschaften sowie stadtische Anlagen Die Friedhofe liegen im Osten der Stadt im heutigen Stadtbezirk Viewegsgarten Bebelhof in dem noch weitere historische Friedhofe liegen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bekannte Bestattete 2 1 Grabstatten bekannter Braunschweiger 3 Besondere Bereiche 3 1 Ehrenfriedhofe 4 Benachbarte Friedhofe 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenBis zum 18 Jahrhundert wurden verstorbene Burger der Stadt auf den die Stadtkirchen direkt umgebenden Kirchhofen also innerhalb der Stadtmauern bestattet Aufgrund der in der Bevolkerung wachsenden Sensibilisierung fur die dadurch ausgehenden Gesundheitsgefahren untersagte Herzog Karl I jedoch ab 1764 die weitere Nutzung dieser Innenstadtfriedhofe so dass die bisherigen Kirchhofe vor die Tore der Stadt verlegt wurden Die alten innerstadtischen Friedhofe wurden zumeist eingeebnet und mit Baumen bepflanzt Anfang der 1870er Jahre trat zum ersten Mal das Problem der drohenden Uberfullung ein namlich beim Friedhof der Katharinenkirche 2 Ende des 19 Jahrhunderts war der Zeitpunkt erreicht Im Rahmen der Stadterweiterung Braunschweigs Ende des 19 Jahrhunderts sowie damit einhergehender verkehrstechnischer Grunde wurde schliesslich der Hauptfriedhof zwischen der Helmstedter Strasse und den Bahnanlagen am ostlichen Stadtrand eingerichtet Hier am Streitberg befand sich im Mittelalter der Ort Morthop der um 800 entstanden sein soll und wohl nach der Grundung des Klosters Riddagshausen im 12 Jahrhundert wust gefallen war Am 1 Oktober 1887 wurde der Centralfriedhof eingeweiht und ersetzt seither die protestantischen Friedhofe der einzelnen Kirchengemeinden Die bisherigen Friedhofe wurden nicht aufgelost sondern lediglich nicht mehr neu belegt es sei denn Grabstellen waren bereits fruhzeitig reserviert und bis spatestens 31 Dezember 1894 belegt worden 3 Stadtbaurat Ludwig Winter entwarf die Friedhofsanlage mit den beiden Wohngebauden fur den Friedhofsverwalter und gartner heute Sitz der Friedhofsverwaltung am Haupteingang und die Friedhofskapelle im Stil des Historismus sowie 1911 das Krematorium Seit November 1954 sind der Hauptfriedhof und das Krematorium mit der Strassenbahn Braunschweig erreichbar 1962 erhielt die Kapelle des Hauptfriedhofs eine neue Orgel und am 7 Oktober 1976 wurden das Eingangsgebaude und der neu gestaltete Vorplatz durch das Stadtkirchenbauamt ihrer Bestimmung ubergeben Bekannte Bestattete BearbeitenAuf dem Hauptfriedhof sind u a Oswald Berkhan Ernst Bohme Kathe Buchler Heinrich Bussing Richard Dedekind Walter Dexel Rudolf Huch Hugo Luther Adolf Quensen Wilhelm Raabe und seine Tochter Margarethe Norbert Schultze Hans Sommer Julius Spiegelberg Franz Trinks Constantin Uhde und Ludwig Winter beigesetzt An Friedrich Werner Graf von der Schulenburg erinnert eine Inschrift am Grab seiner Eltern Die Gebeine von Hermann Blumenau wurden am 20 Juni 1974 exhumiert und in die von ihm 1850 in Brasilien gegrundete Stadt Blumenau uberfuhrt wo ein Mausoleum fur ihn errichtet wurde Weitere Grabstatten bekannter Personlichkeiten sowie Ehrengraber siehe Weblinks Grabstatten bekannter Braunschweiger Bearbeiten nbsp Grabstein von Hermann Blumenau nbsp Grabstein von Ludwig Winter nbsp Grabstatte von Heinrich Bussing nbsp Grabstatte von Kathe Buchler nbsp Grabstatte von Richard Dedekind nbsp Grabstatte von Franz TrinksBesondere Bereiche Bearbeiten nbsp Der Ehrenfriedhof 1914 1918In der Abteilung 24A im nordwestlichen Teil des Friedhofsgelandes befindet sich das Grabmalmuseum ein Ausstellungsgelande fur historische Grabmale In der Abteilung 46 befindet sich ein gesondertes Areal zur Bestattung der Schwestern des nahe gelegenen evangelischen Krankenhauses Marienstift Die Abteilung 83 wurde am 22 April 1994 seiner Nutzung als Graberfeld fur Muslime ubergeben Am Eingang befindet sich ein Stein mit der Inschrift Islamischer Friedhof Ehrenfriedhofe Bearbeiten Auf der Friedhofsanlage befinden sich mehrere militarische Ehrenfriedhofe mit Kriegsgrabern aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg Sie befinden sich im ostlichen Teil in den Abteilungen 66 und 70 Im Abschnitt Kriegsgraber 1914 1918 Abteilung 66 befinden sich Denkmale fur das Husarenregiment Nr 17 27 November 1921 das Infanterie Regiment 92 19 September 1922 und das Reserve Infanterie Regiment 78 6 Juli 1924 Am 13 Mai 1928 wurde das Ehrendenkmal fur die im Ersten Weltkrieg vermissten Braunschweiger eingeweiht Am 20 Mai 1956 wurde ein Ehrenmal fur die gefallenen Fallschirmjager eingeweiht Am 4 Mai 1958 wurde ein weiteres Denkmal fur die Gefallenen des Infanterie Regiments 92 eingeweiht das zuvor in Belgien gestanden hatte Der Ehrenfriedhof 1914 1918 wurde in mehreren Abschnitten bis 1928 fertiggestellt Am 12 Mai 1915 genehmigte die Stadtverordnetenversammlung die Beschaffung von Gedenksteinen fur die bestatteten Soldaten Fur die Umsetzung der Anlage war Friedhofsinspektor Wilhelm Heumann zustandig Die Gedenksteine auf den Soldatengrabern bestehen aus Elmkalkstein und tragen Namensplatten aus Gusseisen und auf ihnen wurden Eiserne Kreuze aufgestellt 4 In den 1950er Jahren fand eine Umgestaltung des Ehrenfriedhofs statt dabei wurden dorthin auch Denkmale umgesetzt 5 nbsp Vermisstendenkmal nbsp Denkmal Infanterieregiment 92 1922 nbsp Denkmal Husarenregiment 17 nbsp Denkmal Reserve Infanterie Regiment 78 nbsp Fallschirmjagerdenkmal nbsp Kriegsgefangenendenkmal nbsp Denkmal Infanterieregiment 92 1915 nbsp Gefallenendenkmal 1870 71Benachbarte Friedhofe Bearbeiten nbsp Die Judische Kapelle von Georg LubkeAn den Hauptfriedhof grenzen weitere grosse Friedhofe an wie der Stadtfriedhof in Tragerschaft der Stadt Braunschweig und dahinter der Katholische Friedhof in Tragerschaft der Pfarrgemeinde St Aegidien Zwischen Hauptfriedhof und Stadtfriedhof befindet sich der Judische Friedhof Der Katholische Friedhof wurde am 1 November 1901 eingeweiht der Stadtfriedhof wurde 1914 eroffnet Auf dem Stadtfriedhof befinden sich das am 6 Juli 1958 eingeweihte Mahnmal fur die elf Opfer der Rieseberg Morde von 1933 und ein am 18 November 1962 eingeweihter Gedenkstein fur die Toten beider Weltkriege der Gewaltherrschaft und der Vertreibung an ihm findet alljahrlich am 15 Oktober eine Gedenkveranstaltung fur die Opfer des Bombenangriffs vom 15 Oktober 1944 statt Zudem befindet sich dort der Auslanderfriedhof Ausserdem besitzt es ein Rituelles Waschhaus fur Muslime Auf dem Judischen Friedhof an der Helmstedter Strasse dessen Trauerhalle die sogenannte Judische Kapelle 1914 von Georg Lubke entworfen wurde erinnert seit dem 16 November 1958 ein Gedenkstein an die Opfer der judischen Gemeinde unter der nationalsozialistischen Herrschaft Die judische Kapelle wurde nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten im Juni 1981 wieder eingeweiht Literatur BearbeitenCamerer Garzmann Schuegraf Pingel Braunschweiger Stadtlexikon Braunschweig 1992 Garzmann Schuegraf Pingel Braunschweiger Stadtlexikon Erganzungsband Braunschweig 1996 Ev luth Stadtkirchenverband Hrsg Hauptfriedhof Braunschweig Geschichte und Gegenwart 2 Auflage Braunschweig 1997 Ev luth Kirchenverband Braunschweig Hrsg Hauptfriedhof Braunschweig 4 Auflage o O 1997 Flyer Ev luth Kirchenverband Braunschweig Hrsg Die Friedhofe des Ev luth Kirchenverbandes in Braunschweig o O 2012 Ev luth Kirchenverband Braunschweig Hrsg Brunnenwege Hauptfriedhof Braunschweig Braunschweig 2012Einzelnachweise Bearbeiten Ev luth Stadtkirchenverband Hrsg Hauptfriedhof Braunschweig Geschichte und Gegenwart 2 Auflage Braunschweig 1997 S 3 Rudolf Blasius Hrsg Braunschweig im Jahre MDCCCXCVII Festschrift den Theilnehmern an der LXIX Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte Meyer Braunschweig 1897 Digitalisat S 363 Rudolf Blasius Braunschweig im Jahre MDCCCXCVIII Festschrift den Theilnehmern an der LXIX Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte Braunschweig 1897 S 364 Friedenspfad Memento vom 3 November 2014 im Internet Archive Ehrenfriedhof im Miniaturformat Architekten der TU bauten Modell fur das Landesmuseum auf braunschweigheute deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hauptfriedhof Braunschweig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lageplan des Friedhofs Friedhofe der Stadt BraunschweigFriedhofe in Braunschweig Andreasfriedhof Brudernfriedhof Domfriedhof Friedhof des Kreuzklosters Friedhof Hochstrasse Garnisonfriedhof Hauptfriedhof Judischer Friedhof Alter Judischer Friedhof Katharinenfriedhof Katholischer Friedhof Magnifriedhof Martinifriedhof Michaelisfriedhof Petrifriedhof Reformierter Friedhof Stadtfriedhof 52 255648 10 556483 Koordinaten 52 15 20 3 N 10 33 23 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauptfriedhof Braunschweig amp oldid 235284717