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Der Friedhof Hochstrasse im Ostlichen Ringgebiet in Braunschweig ist ein historischer Friedhof der 1797 angelegt wurde 1 Er war einst der Friedhof der romisch katholischen Kirchengemeinde St Nicolai die heutige Gemeinde St Aegidien und trug einst die Bezeichnung Katholischer Friedhof und wurde auch im Bezug auf die Gemeinde Nicolaifriedhof genannt Er wurde 1901 durch den neuen Katholischen Friedhof an der Helmstedter Strasse ersetzt Aus der Zeit als katholischer Friedhof sind nur einzelne Grabsteine erhalten Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden hier verstorbene Zwangsarbeiter beigesetzt Der ehemalige Friedhof der auf dem Giersberg angelegt wurde dient heute als Grunanlage und als Gedenkstatte Direkt neben der Friedhofsanlage befindet sich der Wasserturm auf dem Giersberg von 1901 Blick auf den Friedhof HochstrasseEingang zur GedenkstatteDenkmal fur Opfer des NationalsozialismusKreuze fur die ermordeten SauglingeGrabplatte mit den Namen der ermordeten SauglingeMaikafer flieg von Denis Stuart Rose Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Friedhof der Kirchengemeinde St Nicolai befand sich ab 1713 direkt an der 1712 fertiggestellten Nicolaikirche zwischen Friesenstrasse und Sandweg heute Magnitorwall Dort wurde er 1750 durch den Ankauf eines benachbarten Gartengrundstucks in der Friesenstrasse erweitert Dieser Friedhof konnte bis 1796 genutzt werden 1796 erwarb der Pfarrer vom Braunschweiger Grossen Waisenhaus gegen einen jahrlichen Erbzins einen Morgen Ackerland am Giersberg Der braunschweigische Herzog spendete 1797 einen Betrag zur Anlage des neuen Friedhofs Am 8 Mai 1797 fand die erste Beerdigung statt 1835 wurde ein halber Morgen zur Erweiterung erworben 1865 war der Erbzins abgelaufen und der Friedhof ging in das Eigentum der katholischen Gemeinde uber 1880 sollte eine Erweiterung des Friedhofs stattfinden der Antrag wurde jedoch abgelehnt Durch eine Grenzregulierung kamen 1887 59 Quadratmeter hinzu 1901 war der Friedhof vollstandig belegt und wurde fur weitere Bestattungen geschlossen Von 1799 bis 1901 wurden hier 6000 Personen bestattet 1901 eroffnete der neue Katholische Friedhof neben dem Hauptfriedhof an der Helmstedter Strasse Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurde er zwischen November 1942 und Ende 1944 als Begrabnisstatte fur die in Braunschweig umgekommenen Kriegsgefangenen Zwangsarbeiter und Sauglinge von Zwangsarbeiterinnen benutzt In diesem Zeitraum wurden hier 380 Zwangsarbeiter begraben Diese kamen meist durch die menschenunwurdigen Lebens und Arbeitsbedingungen oder bei Luftangriffen auf die Stadt um Sie stammten aus Belgien Bulgarien Deutschland Frankreich Italien den Niederlanden Osterreich Polen der Sowjetunion der Tschechoslowakei und Ungarn Ausserdem wurden hier 156 Kinder davon 149 polnische beerdigt Die meisten kamen im Entbindungsheim fur Ostarbeiterinnen Broitzemer Strasse 200 durch Unterernahrung und Vernachlassigung um 2 Auf dem Katholischen Friedhof wurde u a der Architekt und Baumeister Peter Joseph Krahe 1758 1840 bestattet Sein Grab wurde 1972 zum evangelischen Magnifriedhof an der Ottmerstrasse umgebettet der Ruhestatte mehrerer bedeutender Braunschweiger Personlichkeiten ist Die Grabsteine seiner Angehorigen wurden ebenfalls dorthin umgesetzt 1995 wurde eine Figurengruppe des Kunstlers Denis Stuart Rose zum Gedenken an die Zwangsarbeiter aufgestellt 1996 kam es zur Ausschreibung eines kunstlerischen Wettbewerbs mit dem eine Gedenkstatte geschaffen werden sollte 1999 wahlte eine kunstlerische Jury die Nominierten fur dieses Projekt Im Mai 2001 ubergab die Stadt Braunschweig die neu gestaltete Gedenkstatte Friedhof Hochstrasse der Offentlichkeit Der Friedhof wurde durch eine deutsch polnische Kunstlergruppe in einen Ort der Trauer und des Gedenkens umgestaltet Es entstand ein zentraler Platz mit einer herzformigen Plastik die an die Leidensgeschichte der Opfer erinnern soll Am Eingang wurde eine Informationstafel aufgestellt Auf dem Graberfeld der Zwangsarbeiter wurden Steinplatten mit Namen und Herkunft angebracht und einzelne Steinkreuze aufgestellt Im hinteren Teil in dem die Sauglinge und Kinder begraben wurden wurden weisse Steinkreuze und eine grosse Steintafel mit allen bekannten Namen aufgestellt Literatur BearbeitenJurgen Hodemacher Braunschweigs Strassen ihre Namen und ihre Geschichten Band 2 Okergraben und Stadtring Cremlingen 1996 ISBN 3 927060 12 7 Stadt Braunschweig Konzept zur Planung Errichtung und Gestaltung stadtischer Erinnerungsstatten zur nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 2001 Heinz Joachim Tute Norman Mathias Pingel Friedhofe In Luitgard Camerer Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 926701 14 5 S 76 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedhof Hochstrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gedenkstatte Friedhof Hochstrasse auf braunschweig de Vernetztes GedachtnisEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Joachim Tute Norman Mathias Pingel Friedhofe In Braunschweiger Stadtlexikon S 76 Bernhild Vogel Das Entbindungsheim fur Ostarbeiterinnen Braunschweig Broitzemer Strasse 200 Kleine Historische Bibliothek 3 Hamburger Stiftung fur Sozialgeschichte des 20 Jahrhunderts Hamburg 1999 ISBN 3 927106 02 X Digitalisat von 2005 52 264149 10 53768 Koordinaten 52 15 50 9 N 10 32 15 6 O Friedhofe in Braunschweig Andreasfriedhof Brudernfriedhof Domfriedhof Friedhof des Kreuzklosters Friedhof Hochstrasse Garnisonfriedhof Hauptfriedhof Judischer Friedhof Alter Judischer Friedhof Katharinenfriedhof Katholischer Friedhof Magnifriedhof Martinifriedhof Michaelisfriedhof Petrifriedhof Reformierter Friedhof Stadtfriedhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedhof Hochstrasse Braunschweig amp oldid 231926321