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Der Stadtfriedhof in Braunschweig ist ein kommunaler Friedhof Der konfessionslose Friedhof in Tragerschaft der Stadt Braunschweig wurde 1914 angelegt Auf der Anlage des Stadtfriedhofs befinden sich die Stadtische Friedhofsverwaltung das Krematorium der zivile Ehrenfriedhof und der Auslanderfriedhof Hier befand sich auch der ehemalige Urnenfriedhof der heute Teil des Stadtfriedhofs ist Er ist etwa 10 Hektar gross Der Friedhof ist letzte Ruhestatte zahlreicher bekannter Personlichkeiten Plan des StadtfriedhofsEingangsbereich Helmstedter StrasseDas RiesebergdenkmalGraber der Bombenopfer von 1944 auf dem EhrenfriedhofDenkmal Den Toten des Krieges der Gewaltherrschaft der Vertreibung Grab von August MergesDer Stadtfriedhof liegt an der Helmstedter Strasse am Brodweg und am Franz Frese Weg und befindet sich zwischen dem evangelischen Hauptfriedhof und dem Katholischen Friedhof Ferner grenzt auch der Judische Friedhof an den Stadtfriedhof Er besteht aus einem Alten Teil an der Helmstedter Strasse und einem Neuen Teil am Franz Frese Weg Der Stadtfriedhof verfugt uber drei Trauerhallen und einen Aussegnungsraum Es gibt sowohl Urnengraber als auch Erdgraber Urnenhaine und Kolumbarien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grabmale und Bestattete 2 1 Ehrenfriedhof 2 2 Auslanderfriedhof 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Stadtfriedhof wurde 1914 angelegt Bereits 1913 wurde eine Trauerhalle Feierhalle 1 fertiggestellt Sie bietet bei Trauerfeiern bis zu 180 Personen Platz 1915 wurden die Bauarbeiten am Krematorium beendet und dieser in Betrieb genommen Damals wurden pro Jahr noch durchschnittlich 24 Personen eingeaschert Am 28 Juni 1930 wurde der stadtische Urnenfriedhof an der Helmstedter Strasse eroffnet Als beim grossten Luftangriff auf Braunschweig am 15 Oktober 1944 eine grosse Zahl an Burgern umkam wurde ein Teil von ihnen auf dem Ehrenfriedhof bestattet Die Beisetzungen fanden am 23 Oktober und am 1 November statt In den 1950er Jahren wurde die Feierhalle 2 erbaut Sie bietet etwa 50 Personen Platz Am 27 November 1956 ubernahm das Friedhofsamt der Stadt den neu ausgestellten Ehrenteil I vom Hauptfriedhof Am 6 Juli 1958 wurde das Riesebergdenkmal eingeweiht als Mahnmal fur die Opfer von Rieseberg aus dem Jahr 1933 Am 18 November 1962 wurde der Gedenkstein fur die Toten beider Weltkriege der Gewaltherrschaft und der Vertreibung enthullt Am 18 Oktober 1964 fand eine Gedenkstunde fur die Opfer des 15 Oktober 1944 am Ehrenmal fur die Opfer des Krieges und der Gewaltherrschaft statt Bei der Ratssitzung am 12 April 1967 wurde eine Erweiterung des Urnenfriedhofs thematisiert Seit April 1974 existiert ein Urnenhain fur anonyme Bestattungen auf dem eine Plastik mit dem Titel Besinnung aufgestellt wurde Am 26 Juni 1974 wurden 50 verstorbene russische Kriegsgefangene auf den Auslanderfriedhof umgebettet Sie lagen vorher verstreut in Grabern auf dem Hauptfriedhof in Gliesmarode und in Querum Am 22 April 1994 wurde ein Graberfeld fur Muslime ubergeben 1999 wurden die Ofenanlagen des Krematoriums auf den modernsten Stand gebracht 2006 wurde die neue moderne Feierhalle 3 fertiggestellt Sie bietet Raum fur etwa 60 Trauergaste Seit 2006 gibt es auch Urnenwande Kolumbarien als Bestattungsstatten auf dem Stadtfriedhof Um das Jahr 2010 fanden im Krematorium das drei Ofen besitzt durchschnittlich 3800 Einascherungen pro Jahr statt Um Eltern fehl oder totgeborener Kinder eine Moglichkeit der Bestattung und des Gedenkens an ihre verstorbenen Kinder zu geben wurde der Garten der Sternenkinder eingerichtet Er wurde anstelle der bisherigen Gedenkstatte fur Fehl und Totgeburten angelegt 2013 wurde das Denkmal fur Minna Fasshauer von Tobias Vergin 1972 auf dem Stadtfriedhof eingeweiht 2013 wurde der Bau eines Waschhauses beschlossen der an der Feierhalle 3 errichtet werden soll Er soll fur die Bestattung muslimischer Personen und eventuell fur judische Personen dienen 1 2 Grabmale und Bestattete BearbeitenGedenkstein fur Georg Eckert 1912 1974 deutscher Padagoge Ethnologe Historiker und PolitikerAuf dem Stadtfriedhof befinden sich einige Ehrengraber die in der Abteilung 33 zu finden sind Otto Bennemann 1903 2003 deutscher Politiker Ratsmitglied und Oberburgermeister der Stadt Braunschweig Ehrenburger der Stadt Braunschweig mit seiner Ehefrau Franziska Bennemann 1905 1986 deutsche Politikerin Abteilung 33 33 Martha Fuchs 1892 1966 deutsche Politikerin Oberburgermeisterin der Stadt Braunschweig Abteilung 33 19 Erich Walter Lotz 1895 1966 deutscher Lehrer und Politiker Oberstadtdirektor Abteilung 33 28 Walter Schmidt 1907 1997 deutscher Politiker Ehrenburger der Stadt Braunschweig Abteilung 33 17Einige ermordete und im Krieg umgekommene Antifaschisten und Widerstandskampfer gegen die nationalsozialistische Diktatur wurden hier beigesetzt Rudolf Claus 1893 1935 Funktionar und Sekretar der Roten Hilfe Deutschlands August Fuhst 1945 sozialdemokratischer Fuhrmann Paul Gmeiner 1892 1944 deutscher Politiker August Merges 1870 1945 deutscher Politiker und Revolutionar Matthias Theisen 1885 1933 deutscher PolitikerAuf dem Stadtfriedhof ohne die Grabstatten des Auslanderfriedhofs ruhen insgesamt 863 Tote des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in mehreren grossen Graberfeldern Auf einem militarischen Ehrenfriedhof befinden sich 210 Soldaten und Kriegsgraber Die Aufgabe der Pflege und Instandhaltung der Soldatengraber hat das Land Niedersachsen der Stadt Braunschweig ubertragen Auf dem zivilen Ehrenfriedhof und angrenzend sind 653 Zivilpersonen bestattet worden Im Bereich um das Riesebergdenkmal vom 6 Juli 1958 wurden die Opfer der Rieseberg Morde beigesetzt Sie wurden am 22 Juli 1953 exhumiert und in Braunschweig obduziert Die sterblichen Uberreste wurden am 21 August eingeaschert und die Urnen wurden am 14 November 1953 an dieser Stelle beigesetzt In der Gemeinschaftsanlage auslandischer Arbeiter sollen auslandische Arbeiterinnen und Arbeiter beerdigt worden sein die im Zweiten Weltkrieg durch Zwangsarbeit und Bombenangriffen ums Leben gekommen sind Neben dem Judischen Friedhof befindet sich ein Graberfeld auf dem von 1944 bis 1945 die Asche von umgekommenen Juden verstreut wurde die Zwangsarbeit im KZ Aussenlager Schillstrasse in der Jutespinnerei und in der SS Reitschule leisten mussten Dort befindet sich heute eine Gedenkstatte mit Gedenkstein Auf einem anonymen Graberfeld wurde die Asche von ermordeten unheilbar psychisch Kranken und geistig Behinderten verteilt die 1939 bei dem durch Adolf Hitler verordneten sogenannten Gnadentod umkamen Ferner wurden hier Opfer von Euthanasie und KZ Opfer aus den Jahren 1940 bis 1945 beigesetzt Ehrenfriedhof Bearbeiten Auf dem zivilen Ehrenfriedhof entstand ein Graberfeld auf dem die Opfer des Luftangriffs auf Braunschweig vom Oktober 1944 beerdigt wurden Auf diesem wurde am 18 November 1962 ein Ehrenmal fur die Toten des Krieges der Gewaltherrschaft und der Vertreibung errichtet Auslanderfriedhof Bearbeiten Auf dem Auslanderfriedhof wurden 1211 auslandische Staatsangehorige begraben die meisten davon sind Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene sowjetischer 833 und polnischer 351 Herkunft Weitere bestattete Auslander sind 5 Belgier 2 Bulgaren 1 Dane 2 Esten 2 Franzosen 1 Grieche 2 Israelis 46 Jugoslawen 2 Kroaten 1 Lette 6 Litauer 13 Niederlander 4 Rumanen 10 Slowaken 18 Tschechoslowaken 10 Ukrainer und 3 Ungarn 3 In Einzelgrabern wurden 698 der auslandischen Staatsangehorige bestattet 513 Personen die meisten Opfer des Bombenangriff auf Braunschweig am 15 Oktober 1944 ruhen in einem Massengrab Auf dem Auslanderfriedhof befinden sich drei steinerne Ehrenmale das Sowjetische Polnische und Ukrainische Ehrenmal 4 Die im Suden liegenden Graber sind als Reihengraber nahezu ohne Grabsteine angelegt die meisten nur von Efeu bewachsen Es sind die Graber der Zwangsarbeiter aus Osteuropa die durch Zwangsarbeit oder Bombenangriffe in der Zeit von 1939 bis Kriegsende 1945 ums Leben kamen In den im Norden liegenden Reihengrabern die ebenfalls von Efeu bewachsen sind liegen ehemalige Zwangsarbeiter die nach 1945 nicht in ihre Heimat zuruckkehrten Die meisten Grabsteine aus den Jahren 1945 bis 1954 sind dort in der jeweiligen Landessprache beschriftet Die sterblichen Uberreste von 50 sowjetischen Kriegsgefangenen die auf verschiedenen Braunschweiger Friedhofen bestattet waren wurden 1975 in ein Massengrab umgebettet Dieses ist mit einem Gedenkstein kenntlich gemacht worden 4 Der Auslanderfriedhof auf dem auch Baume auf den Grabern wachsen ist direkt vom Brodweg zuganglich nbsp Blick auf den Auslanderfriedhof sudlicher Teil rechts am Rande ist das Polnische Ehrenmal zu sehen nbsp Sowjetisches Ehrenmal aus Elmkalkstein auf dem Auslanderfriedhof Inschrift auf dem Mittelteil in deutsch etwa Gedenkstatte der Opfer des Faschismus nbsp Inschrift auf der Ostseite des Sowjetischen Ehrenmals Zur ewigen Erinnerung a d Opfer des Faschismus Dies Denkmal ist auf Initiative der Repatriierungsabteilung der Stadt Braunschweig errichtet und eingeweiht am 13 11 1945 nbsp Polnisches Ehrenmal auf dem Auslanderfriedhof Inschrift Den Polen den Opfern des Krieges 1939 1945 Die Landsleute nbsp Ukrainisches Ehrenmal auf dem Auslanderfriedhof nbsp Inschrift auf dem Ukrainischen Ehrenmal Zum ewigen Gedenken der Ukrainer die in Braunschweigen Ende in den Kriegsjahren zu spater Ruhe fanden Ihre Landsleute im Ausland 1 X Oktober 1947 Literatur BearbeitenChronik der Stadt BraunschweigWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtfriedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtfriedhof auf braunschweig de Gedenkstatte fur Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft Stadtfriedhof beim Volksbund Deutscher Kriegsgraberfursorge Vernetztes Gedachtnis Topografie nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in BraunschweigEinzelnachweise Bearbeiten Waschhaus soll auf den Stadtfriedhof auf braunschweiger zeitung de Waschhaus einstimmig beschlossen auf braunschweiger zeitung de Auslanderfriedhof auf braunschweig de abgerufen am 18 November 2014 a b Braunschweig Auslanderfriedhof Am Brodweg auf volksbund de abgerufen am 18 November 201452 254328 10 566046 Koordinaten 52 15 15 6 N 10 33 57 8 O Friedhofe in Braunschweig Andreasfriedhof Brudernfriedhof Domfriedhof Friedhof des Kreuzklosters Friedhof Hochstrasse Garnisonfriedhof Hauptfriedhof Judischer Friedhof Alter Judischer Friedhof Katharinenfriedhof Katholischer Friedhof Magnifriedhof Martinifriedhof Michaelisfriedhof Petrifriedhof Reformierter Friedhof Stadtfriedhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtfriedhof Braunschweig amp oldid 235067617