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Matthias Theisen falschlicherweise gelegentlich auch Theissen 30 Januar 1885 in Essen 10 April 1933 in Braunschweig war ein deutscher Gewerkschaftssekretar und Politiker zunachst der KPD dann der SPD in Braunschweig Er wurde von der SS ermordet Theisen war Geschaftsfuhrer der Zahlstelle des Baugewerksbundes in Braunschweig und bis 1928 einziger Abgeordneter der KPD in der Braunschweiger Stadtverordnetenversammlung Als er 1929 dem damaligen Magdeburger Stadtrat und SPD Mitglied Ernst Bohme bei dessen Wahl zum Burgermeister der Stadt Braunschweig seine Stimme gab forderte ihn die KPD anschliessend auf sein Mandat niederzulegen Theisen weigerte sich zunachst trat dann aber in die SPD ein und wurde 1931 als sozialdemokratischer Abgeordneter wiedergewahlt Inhaltsverzeichnis 1 Verhaftung Folterung und Tod 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksVerhaftung Folterung und Tod Bearbeiten nbsp Das Volksfreund Haus 2011Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gelang es Theisen zunachst sich der Verhaftung durch Flucht zu entziehen jedoch wurde sein Versteck verraten Theisen wurde am 25 Marz 1933 demselben Tag wie auch Ernst Bohme in seiner Wohnung von SS Mitgliedern uberfallen in Gegenwart seiner Ehefrau zusammengeschlagen und anschliessend in das von der SS besetzte ehemalige Volksfreund Haus der SPD gebracht wo er uber langere Zeit gefoltert wurde Ein Ziel der Folter war es Theisen zum Verzicht auf sein Stadtverordnetenmandat zu zwingen jedoch weigerte er sich Der spatere NSDAP Justiz und Finanzminister des Freistaates Braunschweig Friedrich Alpers war bei den Misshandlungen zeitweilig mit anwesend Theisens Frau gelang es schliesslich ihren schwer verletzten Mann in das St Vinzenz Krankenhaus zu bringen wo er aber trotz intensiver Bemuhungen wenige Tage spater an den Folgen der schweren Misshandlungen verstarb Sein Korper war durch die Folter dermassen entstellt dass der behandelnde Arzt Dr Waldvogel Fotos davon machte Ein Kollege denunzierte ihn daraufhin bei der Gestapo Waldvogel entzog sich der Verhaftung durch Suizid 1 Nach Theisens Tod erstattete seine Frau zusammen mit dem Zentralvorstand des Baugewerksbundes in Berlin Strafanzeige wegen Mordes bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig Diese beschlagnahmte daraufhin Theisens Leichnam In der Folge musste offentlich zugegeben werden dass Theisen an den Folgen der Misshandlungen der SS starb 2 ein fur die damalige Zeit sehr seltener Fall in dem der Tod durch Folterung nicht nur amtlich dokumentiert sondern auch bestatigt wurde Einzelnachweise Bearbeiten Robert Gehrke Aus Braunschweigs dunkelsten Tagen Der Rieseberger Massenmord Braunschweig 1962 S 65 Hans Reinowski Terror in Braunschweig Aus dem ersten Quartal der Hitlerherrschaft Bericht herausgegeben von der Kommission zur Untersuchung der Lage der politischen Gefangenen Zurich 1933 S 22 Literatur BearbeitenLuitgard Camerer Manfred R W Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Norman Mathias Pingel Braunschweiger Stadtlexikon Braunschweig 1992 ISBN 3 926701 14 5 Robert Gehrke Aus Braunschweigs dunkelsten Tagen Der Rieseberger Massenmord Braunschweig 1962 Bergit Korschan Kuhle Theisen Matthias In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 606 Hans Reinowski Terror in Braunschweig Aus dem ersten Quartal der Hitlerherrschaft Bericht herausgegeben von der Kommission zur Untersuchung der Lage der politischen Gefangenen Zurich 1933 Weblinks BearbeitenFoto Matthias TheisensNormdaten Person GND 1035160900 lobid OGND AKS VIAF 300951075 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Theisen MatthiasKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD SPD und NS OpferGEBURTSDATUM 30 Januar 1885GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 10 April 1933STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthias Theisen amp oldid 210996471