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August Ernst Reinhold Merges 3 Marz 1870 in Malstatt Burbach Saarbrucken 6 Marz 1945 in Braunschweig war deutscher Politiker und Revolutionar sowie Mitglied verschiedener kommunistischer und syndikalistischer Organisationen Er war einer der Hauptakteure der Novemberrevolution in Braunschweig Prasident der Sozialistischen Republik Braunschweig Abgeordneter der Weimarer Nationalversammlung und des Braunschweigischen Landtags Nach 1933 war er Mitglied in einer Widerstandsgruppe gegen das NS Regime Er starb an den Folgen von Misshandlungen durch die Gestapo Novemberrevolution in Braunschweig 8 November 1918 die Delegation des Arbeiter und Soldatenrates v l n r Friedrich Schubert Henry Finke August Merges Paul Gmeiner Hermann Schweiss und Hermann Meyer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 1914 bis 1918 Agitation gegen den Ersten Weltkrieg 1 2 1918 bis 1919 Novemberrevolution und Sozialistische Republik Braunschweig 1 3 1920 bis 1933 Arbeit in links kommunistischen und syndikalistischen Organisationen 1 4 1933 bis 1945 Resignation und Widerstand gegen das NS Regime 2 Ehrungen 3 Kritische Neubewertung der Lebensleistung 4 Zitate uber August Merges 5 Literatur 5 1 Zur Landes Regionalgeschichte 5 2 Zu linkskommunistischen und syndikalistischen Gruppen 5 3 Zeitzeugenberichte Dokumentationen 5 4 Literarische Verarbeitung 5 5 Literatur im Internet 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAugust Merges wurde am 3 Marz 1870 in Malstatt Burbach einem heutigen Stadtteil von Saarbrucken geboren Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt Als sein Vater als Soldat in den Deutsch Franzosischen Krieg eingezogen wurde kam er zu Pflegeeltern Dort bekam er aufgrund von Mangelernahrung die Rachitis Die Folge war dass er kleinwuchsig blieb ein lahmes Bein und einen Buckel hatte was ihm den Spitznamen Krummer August einbrachte 1 2 Sein Vater ein Fleischermeister schickte ihn zunachst in eine Schneiderlehre Danach lernte er in der Zuschneideakademie in Berlin Seine Gesellenzeit absolvierte er in Bremen 1899 zog er nach Delligsen im Kreis Gandersheim wo er als Schneider arbeitete und Minna geborene Hermes heiratete Nach knapp neun Monaten wurde ihr erster Sohn Alfred geboren Er hatte noch zwei weitere Sohne Walter geb 1901 und Otto geb 1905 sowie zwei Tochter Margarete verh Krull geb 1903 und Lisbeth geb 1907 Merges der schon seit seiner Jugend Anhanger der Sozialdemokratie war wurde in Delligsen von 1908 bis 1910 fur die SPD in den Gemeinderat gewahlt und trat als erfolgreicher Agitationsredner auf 1906 horte er auf in seinem Beruf zu arbeiten und war als bezahlter Funktionar fur die SPD in Hildesheim und Alfeld an der Leine tatig Dort verwaltete er das Gewerkschaftshaus Er nahm u a an den Demonstrationen der Arbeiterbewegung gegen das Dreiklassenwahlrecht und fur demokratische und gleiche Wahlen im Land Braunschweig teil 2 1911 zog er mit seiner Familie nach Braunschweig wo er als Expedient zunachst am Marstall spater am Olschlagern und ab 1917 bis zum Tod im Altewiekring 70 gemeldet war Er arbeitete als Anzeigenwerber fur den Braunschweiger Volksfreund und wurde Herausgeber und Redakteur dieser sozialdemokratischen Zeitung 2 Spater war er als Schneider gemeldet seine Tochter Margarete betrieb eine Kunststopferei 1914 bis 1918 Agitation gegen den Ersten Weltkrieg Bearbeiten Anfang 1915 grundeten August Merges Sepp Oerter und August Thalheimer den Braunschweiger Revolutionsclub Er stand der Gruppe Internationale nahe Uber Thalheimer und Merges bestand Kontakt zur Berliner Zentrale Dem Revolutionsclub gehorten ca 15 Personen an die in Opposition zur Kriegsunterstutzung des SPD Vorstandes standen Die Halfte der Mitglieder waren Funktionare der SPD und der Gewerkschaft die andere Halfte oppositionelle Jugendliche aus dem Bildungsverein jugendlicher Arbeiter und Arbeiterinnen Besonders fur die Jugendlichen war Merges Vorbild und Bezugspunkt Merges gehorte zu den Erstunterzeichnern eines Protestbriefes den die Gruppe Internationale am 9 Juni 1915 an den Vorstand der SPD schrieb und darin das Ende der Unterstutzung der Kriegspolitik forderte Anfang 1916 nannte sich der Revolutionsclub in Spartakusgruppe Braunschweig um Die Gruppe konnte ihre Leitsatze in den Versammlungen der SPD vortragen und diskutieren und wurde so schnell zum bestimmenden Faktor innerhalb der Partei In fast allen Betrieben gelang es Vertrauensleute des Spartakus zu etablieren Im selben Jahr wurde Merges wegen antimilitaristischer Aktivitaten gegen den Krieg in Schutzhaft genommen 3 1917 spaltete sich die SPD in USPD und MSPD Merges wurde Mitglied der USPD die in Braunschweig im Gegensatz zum Reich die Mehrheit stellte Er war gleichzeitig Mitglied des Spartakusbundes und arbeitete aktiv bei den Internationalen Kommunisten Deutschlands mit Gegen Ende des Ersten Weltkrieges leitete Merges eine von den Spartakisten gegrundete Deserteurzentrale die Deserteuren Unterschlupf gewahrte und sie mit gefalschten Passen und Lebensmittelmarken versorgte Am 3 November sprach er auf einer illegalen Protestkundgebung auf dem Leonhardplatz in Braunschweig mit ca 1000 Teilnehmern Bei der Kundgebung sollte eigentlich Karl Liebknecht sprechen der aber kurzfristig absagte 1918 bis 1919 Novemberrevolution und Sozialistische Republik Braunschweig Bearbeiten Siehe auch Hauptartikel Novemberrevolution in BraunschweigMerges hatte als geschickter Redner und Agitator massiven Einfluss auf die politische Entwicklung im Freistaat Braunschweig in der Zeit zwischen Kriegsende und Mitte 1919 So besetzte er am 8 November 1918 gegen 7 Uhr morgens mit einer Gruppe Bewaffneter das Volksfreund Haus der SPD wodurch sich die Linksradikalen ein eigenes Sprachrohr verschafften Am Nachmittag desselben Tages erzwangen Merges und andere die Abdankung des letzten braunschweigischen Welfen Herzogs Ernst August der die Stadt am folgenden Tage zusammen mit seiner Familie ins Exil verliess Der Arbeiter und Soldatenrat ubernahm daraufhin die politische Fuhrung in Braunschweig sein Vorsitzender war der Husar Schutz in Wirklichkeit ein Infanterist Bereits zwei Tage spater am 10 November 1918 wurde eine Alleinregierung der USPD durch den Arbeiter und Soldatenrat ausgerufen Die Sozialistische Republik Braunschweig wurde proklamiert und August Merges wurde auf Vorschlag von Sepp Oerter zu ihrem Prasidenten ausgerufen Der Sozialistischen Republik Braunschweig gehorten folgende acht Volkskommissare an Minna Fasshauer Volksbildung die einzige Frau Carl Eckardt Arbeit Gustav Gerecke Ernahrung August Junke Justiz Michael Muller Verkehr und Handel am 28 Januar 1919 durch Rudolf Lohr abgelost Sepp Oerter Inneres und Finanzen Gustav Rosenthal revolutionare Verteidigung am 28 Januar 1919 durch Herling abgelost und August Wesemeier Stadt Braunschweig Am 23 November 1918 nahm Merges an der Reichskonferenz des Rates der Volksbeauftragten in Berlin teil Zusammen mit dem Vertreter aus Gotha stimmte Merges als einziger gegen die Einberufung einer Nationalversammlung Bei der Wahl zur Nationalversammlung am 19 Januar 1919 wurden als Vertreter fur Braunschweig August Hampe Heinrich Jasper und August Merges bestimmt Am 25 Januar 1919 wurde Merges zum Bezirksvorsitzenden der USPD gewahlt 4 Nach der Landtagswahl am 22 Dezember 1918 wurde der Landtag am 10 Februar 1919 eroffnet Nach der Wahl der Landesregierung im Februar 1919 durch den Landtag in dem die MSPD die Deutsche Demokratische Partei DDP und die Burgerliche Einheitsliste BEL die Mehrheit stellten lehnten diese Parteien den Art 14 des Verfassungsentwurfs ab Im Entwurf war vorgesehen dass der Arbeiter und Soldatenrat die oberste Gesetzgebende Gewalt ausube Daraufhin legte Merges am 22 Februar 1919 samtliche parlamentarischen Amter nieder und verzichtete damit auch auf das Prasidentenamt weil er die Revolution durch den Parlamentarismus verraten sah Bis zum Einmarsch der Freikorps Truppen unter General Maercker in Braunschweig am 17 April 1919 zur Beendigung des Generalstreiks war Merges Anfuhrer lokaler Aufstande Um seiner Verhaftung zu entgehen tauchte er beim Einmarsch der Maercker Truppen zunachst in Braunschweig unter und fluchtete dann nach Berlin 1920 bis 1933 Arbeit in links kommunistischen und syndikalistischen Organisationen Bearbeiten Bis 1920 war Merges Mitglied der KPD 1920 trat er aus und zahlte zu den Grundungsmitgliedern der linkskommunistischen AAU und der KAPD Er war zeitweise Mitglied des Vorstandes 5 Merges war Anhanger der foderalistischen Minderheit in der KAPD die eine Auflosung der kommunistischen Parteien und die Bildung von Unionen forderte und jeder Zentralisierung und damit der Internationale sehr ablehnend gegenuberstand Am 15 Marz 1920 sprach August Merges bei einer Kundgebung in Schoningen Aufgerufen dazu hatte ein Aktionsausschuss aus SPD KPD und USPD der sich zu Beginn des Kapp Putsches gebildet hatte und faktisch die vollziehende Gewalt ausubte Die Arbeiter aller Betriebe in Schoningen beteiligten sich an einem Generalstreik auch die Landarbeiter befanden sich im Streik der allerdings schon vor Ausbruch des Kapp Putsches am 12 Marz in 18 Orten rund um Schoningen begonnen hatte Nach Abschluss der Kundgebung zogen viele Teilnehmer zum Rittergut auf das sich die Einwohnerwehr zuruckgezogen hatte Sie forderten die Einwohnerwehr auf ihre Waffen den Arbeitern auszuhandigen Erst in der Nacht kamen Truppen der Reichswehr nach Schoningen und beendeten die Belagerung des Rittergutes Am folgenden Tag wurde bei einer Kundgebung der Kommandeur der Einwohnerwehr erschossen Daraufhin erliess Oberst Stachow einen Haftbefehl gegen August Merges der fur die Vorkommnisse verantwortlich gemacht wurde Er habe die Arbeiter zur gewaltsamen Entwaffnung der gesetzlichen Einwohnerwehr aufgereizt Infolge davon ist es zu Unruhen und Kampfen gekommen bei denen es mehrere Tote und Verwundete gab Trotz der Fahndung durch mehrere Kommandos der Reichswehr gelang es August Merges am folgenden Tag dem 16 Marz bei einer Versammlung in Schoppenstedt zu sprechen Die anwesenden Arbeiter verhinderten dabei seine Festnahme 6 Im Juli 1920 reiste er zum 2 Weltkongress der Komintern nach Moskau um dort gemeinsam mit Otto Ruhle uber die Aufnahme der KAPD in der 3 Internationale zu verhandeln Das Exekutivkomitee wollte der KAPD Delegation zunachst eine beratende Stimme einraumen und drangte sie zu einer Teilnahme am Kongress In den Vorberatungen mit den Mitgliedern des Exekutivkomitees der Internationale Lenin Bucharin und Sinowjew lehnten Merges und Ruhle die von Karl Radek entworfenen Leitsatze uber die Grundaufgaben der Kommunistischen Internationale ab die auf dem Kongress beschlossen werden sollten und Bedingungen zur Aufnahme in die Komintern enthielten Sowohl Merges als auch Ruhle sprachen sich gegen den zentralistischen und burokratischen Aufbau der Internationale aus und wollten die Abhangigkeit der einzelnen Parteien von der Machtzentrale nicht akzeptieren Die in den Leitsatzen formulierten Grundsatze zur Frage des Verhaltnisses von Partei Klasse und Masse zum Parlamentarismus und zur Gewerkschaftsfrage standen den Auffassungen der KAPD entgegen Merges und Ruhle reisten deshalb schon vor Beginn des Kongresses wieder ab Noch auf dem Ruckweg erreichte sie eine erneute Einladung des Exekutivkomitees mit der Zusicherung dass die KAPD das volle Stimmrecht bekomme ohne dass dafur Forderungen irgendeiner Art zu erfullen seien Merges und Ruhle liessen sich aber nicht von ihrem Entschluss der Nichtteilnahme abbringen Ihr Verhalten fuhrte nach ihrer Ruckkehr zu heftiger Kritik innerhalb der KAPD in deren Folge die politische Stromung um Ruhle und Merges aus der Partei ausgeschlossen wurde Uber seine ernuchternden Erlebnisse bei der Reise durch die Sowjetunion berichtete Merges anschliessend in mehreren Vortragen in verschiedenen Stadten Sein Fazit Russland ist zwar das Land das als erstes die soziale Revolution durchgefuhrt hat es wird aber das letzte Land sein das den Sozialismus durchfuhrt 2 Merges trat danach erneut kurzzeitig zur KPD uber 7 und war nach seiner Ruckkehr nach Braunschweig in der anarcho syndikalistischen Freien Arbeiter Union tatig Im Oktober 1921 konstituierte sich die Allgemeine Arbeiter Union Einheitsorganisation AAUE nachdem es in der KAPD und der ihr angeschlossenen betrieblichen Organisation AAUD zu verstarkter Kritik an der Unterordnung der AAUD unter die KAPD gekommen war Ansatz der Kritiker war es eine politisch betriebliche Einheitsorganisation aufzubauen In Braunschweig gehorten ihr neben Merges rund 20 weitere Personen an darunter die ehemalige Kultusministerin der Sozialistischen Republik Braunschweig Minna Fasshauer 8 Beide Merges und Fasshauer naherten sich auch der anarcho syndikalistischen Freien Arbeiter Union an und traten als Redner in deren Versammlungen auf Merges soll nach Angaben seines Sohnes auch in der Roten Hilfe aktiv gewesen sein 1926 gehorte Merges zu den Begrundern des Spartakusbundes linkskommunistischer Organisationen und stand dessen erster und einziger Reichskonferenz in Gottingen vor 5 Der Spartakusbund Nr 2 entstand nach diversen Spaltungen der AAUE aus der ehemaligen Mehrheitsfraktion um Franz Pfemfert und Oskar Kanehl die sich mit einer ultralinken KPD Abspaltung um Iwan Katz und dem Industrieverband fur das Verkehrsgewerbe zusammenschlossen Gegen Ende der Weimarer Republik zog sich Merges aus der aktiven Parteiarbeit zuruck Politik sollten nun Jungere machen 9 1933 bis 1945 Resignation und Widerstand gegen das NS Regime Bearbeiten Zur Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 schrieb Merges ein Flugblatt mit dem Titel Hitler bedeutet Krieg und Untergang welches sein Sohn Walter und Oswald Berger druckten und vor dem Arbeitsamt verteilten Merges und Minna Fasshauer kamen jedoch schnell zu der Uberzeugung dass Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der damaligen Situation in der die Massen von einer kommunistischen Revolution nichts horen wollten nur hiesse mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen und Martyrer zu schaffen 8 Andere aus der Gruppe der AAUE wie der Maurer Hermann Schade sammelten dagegen meist junge Menschen um sich um Aktionen gegen die Nazis durchzufuhren Die Schade Widerstandsgruppe die sich Kommunistische Rate Union nannte traf sich konspirativ und betrieb zunachst keine nach aussen gerichteten Aktivitaten Zu ihr gehorten auch Mitglieder der SPD der KPD und bisher unorganisierte Jugendliche 8 Schade brachte die Mitglieder der Gruppe mit August Merges zusammen Dieser wollte zwar aufgrund seines Alters und seiner politischen Bedenken am aktiven revolutionaren antifaschistischen Kampf nicht mehr teilnehmen fuhrte aber fur die jungeren Mitglieder Schulungen durch und gab politische Ratschlage 1934 begann die Gruppe diverse Flugschriften herzustellen und zu verteilen Kampfsignal Der Rote Rebell Die braune Pest an denen auch Merges mitgearbeitet hatte nbsp Das AOK Gebaude Schutzhaft Gefangnis der Hilfspolizei nbsp Merges Grab auf dem Braunschweiger HauptfriedhofIm Dezember noch im selben Jahr wurden vier Mitglieder der Gruppe von der Polizei verhaftet Im April 1935 folgten 16 weitere darunter auch August Merges und Minna Fasshauer Bei den Verhoren wurde Merges von der Gestapo schwer misshandelt wobei er einen Beckenbruch erlitt Die Behandlung der eiternden Wunden wurde verboten so dass er nicht mehr gehen konnte und starke Schmerzen hatte Merges wurde wegen Hochverrats angeklagt Der nationalsozialistische Ministerprasident Dietrich Klagges setzte durch dass die Prozesse nicht in Berlin vor dem Volksgerichtshof stattfanden sondern in Braunschweig August Merges wurde zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt und 1937 wegen Haftunfahigkeit vorzeitig entlassen Auf Betreiben von Klagges wurde er sofort wieder verhaftet und in Schutzhaft genommen Seinem Sohn Alfred Merges gelang es durch Eingaben beim Volksgerichtshof dass er unter Auflagen er durfte das Haus nicht verlassen keinen Besuch empfangen und sich nicht am Fenster zeigen wieder freigelassen wurde Wiederholt wurde er von der Gestapo abgeholt und fur kurze Zeit inhaftiert 1944 brachte sein Sohn ihn heimlich in sein Gartenhaus wo er die letzten beiden Jahre seines Lebens verbrachte Am 6 Marz 1945 starb er dort an den Folgen einer Knochentuberkulose an der er seit den Misshandlungen durch die Gestapo gelitten hatte Ehrungen Bearbeiten nbsp Gedenktafeln am ReichstagDas Grab von August Merges liegt heute neben anderen Opfern des NS Regimes auf dem Ehrenfriedhof des Braunschweiger Hauptfriedhofs Vor dem Reichstagsgebaude in Berlin wurden 1992 gusseiserne Tafeln zum Gedenken an 96 vom NS Regime ermordete Reichstagsabgeordnete aufgestellt Dort ist auch August Merges aufgefuhrt allerdings mit falschen Angaben August Merges 1870 1945 Braunschweig zuletzt Zuchthaus Wolfenbuttel SPD Kritische Neubewertung der Lebensleistung BearbeitenIm Rahmen der Debatte um eine Wurdigung des politischen Lebenswerkes der Braunschweiger Politikerin Minna Fasshauer stellte die SPD Fraktion im Braunschweiger Stadtrat im August 2013 den Antrag in diesem Zusammenhang gleichfalls die Lebenslaufe anderer Braunschweiger Politiker aus der Zeit der Novemberrevolution in Braunschweig der Weimarer Republik bis hin zur Zeit des Nationalsozialismus in der Stadt einer kritischen Neubewertung zu unterziehen Dieser Vorschlag wurde von der CDU Ratsfraktion unterstutzt Die Personen deren Lebensleistung demnach neu bewertet werden soll sind unter anderen Otto Grotewohl erster Ministerprasident der DDR Carl Heimbs DVP mit verantwortlich fur die Einburgerung Adolf Hitlers Werner Kuchenthal August Merges USPD erster Prasident der Sozialistischen Republik Braunschweig Josef Oerter Anarchist USPD Ministerprasident des Landes Braunschweig spater NSDAP und Ernst August Roloff DNVP Grunder der BEL 10 Zitate uber August Merges BearbeitenHermann Schroff die besonderen Kennzeichen des ersten und hoffentlich letzten Prasidenten des Freistaates Braunschweig sind seine zu seinem Mundwerk in umgekehrtem Verhaltnis stehende korperliche Grosse ein Klumpfuss und ein sogenannter Ast Robespierre der Braunschweiger Revolution Seine Rachsucht sein Blutdurst mag vielleicht nicht so ausgepragt und unnaturlich sein wie die seines Kollegen aus der grossen franzosischen Revolution seine Schmahsucht und sein Hass gegen alles Burgerliche ist aber zweifellos ohne Grenzen 11 Wilhelm Hilger KPD Mitglied und Zeitzeuge der Novemberrevolution beschreibt Merges folgendermassen Wir in der Arbeiterjugend hatten einen besonders guten Kontakt zu August Merges Man musste staunen was der alles brachte und hier die politische Entwicklung beurteilen konnte Er referierte immer aus dem Handgelenk Schlagkraftig war der Wenn einer einen Zwischenruf machte dann wusste er immer gleich die Antwort drauf 12 Herbert Wallbaum 1918 in der Braunschweiger Arbeiterjugend aktiv Er wurde verhohnt und verpont dass er nur ein kleines Schneiderlein war kaum sichtbar und schwer korperlich gelahmt dauernd ne Zigarre rauchte die Zigarre die ging nicht aus bei ihm Wenn man mit ihm zusammen war dann frug er haste denn ne Zigarre mitgebracht Dann konnen wir uns mal unterhalten 12 Literatur BearbeitenZur Landes Regionalgeschichte Bearbeiten Peter Berger Brunonia mit rotem Halstuch Novemberrevolution in Braunschweig 1918 19 Hannover 1979 Reinhard Bein Braunschweig Stadt und Herzogtum 1890 1918 Braunschweig 1985 Kurzbiographie umfangreiche Quellensammlung Reinhard Bein Im deutschen Land marschieren wir Freistaat Braunschweig 1930 1945 Braunschweig 1984 umfangreiche Quellensammlung Reinhard Bein Widerstand im Nationalsozialismus Braunschweig 1930 bis 1945 Braunschweig 1985 Kurzbiographie Bericht uber die Beteiligung an der Schade Widerstandsgruppe Friedhelm Boll Massenbewegungen in Niedersachsen 1906 1920 eine sozialgeschichtliche Untersuchung zu den unterschiedlichen Entwicklungstypen Braunschweig und Hannover Verlag Neue Gesellschaft Bonn 1981 Horst Rudiger Jarck Gerhard Schildt Hrsg Die Braunschweigische Landesgeschichte Jahrtausendruckblick einer Region 2 Auflage Appelhans Verlag Braunschweig 2001 ISBN 3 930292 28 9 Gustav Fullner Das Ende der Spartakisten Herrschaft in Braunschweig Einsatz der Regierungstruppen unter General Maercker vor 50 Jahren In Braunschweigisches Jahrbuch Nr 50 Braunschweig 1969 Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 Albrecht Lein Antifaschistische Aktion 1945 Die Stunde Null in Braunschweig In Gottinger Politikwissenschaftliche Forschungen Band 2 Musterschmidt Gottingen 1978 enthalt einen Uberblick uber die Entwicklung der Arbeiterbewegung in Braunschweig von 1914 bis 1945 Ernst August Roloff Braunschweig und der Staat von Weimar Waisenhaus Buchdruckerei und Verlag Braunschweig 1964 Zu linkskommunistischen und syndikalistischen Gruppen Bearbeiten Hans Manfred Bock Syndikalismus und Linkskommunismus Von 1918 1923 zur Geschichte und Soziologie der Freien Arbeiter Union Deutschlands Syndikalisten der Allgemeinen Arbeiter Union Deutschlands und der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands Verlag Kommunistischer Kampf Berlin 1998 Nachdruck enthalt eine Kurzbiographie Merges OCLC 600862442 Marcel Bois Kommunisten gegen Hitler und Stalin Die linke Opposition der KPD in der Weimarer Republik Eine Gesamtdarstellung Klartext Essen 2014 ISBN 978 3 8375 1282 3 Zugleich Berlin Technische Universitat Dissertation 2014 Jan Foitzik Zwischen den Fronten Zur Politik Organisation und Funktion linker politischer Kleinorganisationen im Widerstand 1933 bis 1939 40 unter besonderer Berucksichtigung des Exils Bonn 1986 enthalt eine Kurzbiographie Merges Olaf Ihlau Die Roten Kampfer Ein Beitrag zur Geschichte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik und im Dritten Reich In Marburger Abhandlungen zur Politischen Wissenschaft Band 14 Meissenheim am Glan 1969 enthalt eine Kurzbiographie Merges Zeitzeugenberichte Dokumentationen Bearbeiten Hans Wilhelm Binder Peter Durrbeck Jurgen Klose Hrsg Die rote Fahne uber dem Braunschweiger Schloss Novemberrevolution 1918 19 in Braunschweig Hermann Wallbaum erzahlt In Baustein zur Geschichte der Braunschweiger Arbeiterbewegung Selbstverlag Braunschweig 1978 Robert Gehrke Robert Seeboth 50 Jahre Novemberrevolution Eine Dokumentation uber die revolutionaren Kampfe der Braunschweiger Arbeiter am Vorabend der November Revolution Selbstverlag Braunschweig 1968 Gerd Gunter u a Hrsg Braunschweig 1918 Illustrierte Zeitung zur Geschichte der Braunschweiger Arbeiterbewegung Braunschweig 1978 Teutonicus Pseudonym von Hermann Schroff Braunschweig unter der Herrschaft der roten Fahne Meinungen Stimmungen und Tatsachen ohne Verlag Ort oder Jahr ca 1920 Literarische Verarbeitung Bearbeiten Homo Pseudonym von Richard Wagner Zigeunerblut im Aktenschrank Biographischer Roman Thuringer Verlagsanstalt und Druckerei Jena um 1925 Der autobiographische Roman des Zeitzeugen und Volksfreund Redakteurs Richard Wagner schildert u a anschaulich die Novemberrevolution in Braunschweig und das Wirken von August Merges Ehm Welk Im Morgennebel Verlag Volk und Welt Berlin 1953 Im Roman des Zeitzeugen Welk wird die Novemberrevolution in Braunschweig und die Zeit bis zur Niederschlagung der Sozialistischen Republik Braunschweig dargestellt Der Roman basiert auf Welks eigenen Erlebnissen sowie auf historischen Recherchen seiner Ehefrau August Merges und andere historische Personen sind namentlich leicht verfremdet dargestellt August Karges Literatur im Internet Bearbeiten Ph Bourrinet Der hollandische Linkskommunismus und die Weltrevolution 1919 1927 PDF 120 kB Bernhard Reichenbach Zur Geschichte der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands Memento vom 10 Mai 2007 im Internet Archive Otto Ruhle Report from Moscow Merges August In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Weblinks BearbeitenAugust Merges in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Bild des Arbeiter und Soldatenrates vor dem Schloss August Merges ist der 3 von links auf braunschweig de Besprechung des Buches von Ernst August Roloff Braunschweig und der Staat von Weimar auf gibs info PDF 160 kB Biografie von August Merges In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Biografie von August Merges In Heinrich Best Wilhelm H Schroder Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919 1933 Biorab Weimar Einzelnachweise Bearbeiten Bernd Rother Die Sozialdemokratie im Land Braunschweig 1918 bis 1933 Bonn 1990 S 274 a b c d Reinhard Bein Braunschweig Stadt und Herzogtum 1890 1918 Materialien zur Landesgeschichte Braunschweig 1985 S 239 Peter Berger Brunonia mit rotem Halstuch Novemberrevolution 1918 19 in Braunschweig Hannover 1979 S 110 Volksfreund vom 29 Januar 1919 a b Olaf Ihlau Die Roten Kampfer Ein Beitrag zur Geschichte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik und im Dritten Reich Meisenhain am Glan 1969 S 174 Geschichtskommission der DKP Niedersachsen Hrsg Blatter zur Geschichte der niedersachsischen Arbeiterbewegung Nr 1 August 1980 Hannover 1980 S 5 f Hans Manfred Bock Syndikalismus und Linksradikalismus Von 1918 bis 1923 Zur Geschichte und Soziologie der Freien Arbeiter Union Deutschlands Syndikalisten der Allgemeinen Arbeiter Union Deutschlands und der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands In Marburger Abhandlungen zur Politischen Wissenschaft Band 13 Meisenheim am Glan 1969 Syndikalismus und Linksradikalismus auf archive org a b c Reinhard Bein Widerstand im Nationalsozialismus Braunschweig 1930 bis 1945 Braunschweig 1985 S 111 Albrecht Lein Die Antifaschistische Aktion 1945 Die Stunde Null in Braunschweig Gottinger Politikwissenschaftliche Forschungen Band 2 S 126 SPD Antrag vom 26 August 2013 Von Ernst August uber August Merges zu Heinrich Jasper Die Zeit der Weimarer Republik in Braunschweig von den Anfangen bis zum Beginn des Faschismus PDF Datei Teutonicus Pseudonym von Hermann Schroff Braunschweig unter der Herrschaft der roten Fahne Meinungen Stimmungen und Tatsachen a b zitiert nach Gerd Gunter Dieter Rixe Ulrike Rixe Braunschweig 1918 Illustrierte Zeitung zur Geschichte der Braunschweiger Arbeiterbewegung Studienarbeit an der HBK Braunschweig Braunschweig 1978 S 13 Ministerprasidenten des Landes und des Freistaates Braunschweig 1918 1946 August Merges Sepp Oerter Heinrich Jasper Sepp Oerter August Junke Otto Antrick Heinrich Jasper Gerhard Marquordt Heinrich Jasper Werner Kuchenthal Dietrich Klagges Gerhard Marquordt Hubert Schlebusch Alfred Kubel Normdaten Person GND 130016241 lobid OGND AKS VIAF 13404239 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Merges AugustALTERNATIVNAMEN Merges August Ernst ReinholdKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und RevolutionarGEBURTSDATUM 3 Marz 1870GEBURTSORT Malstatt BurbachSTERBEDATUM 6 Marz 1945STERBEORT Braunschweig 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