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Die Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands KAPD war eine kommunistische Partei wahrend der Weimarer Republik die sich vorrangig aus dem linken Flugel der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD gebildet hatte Sie vertrat linke antiparlamentaristische und ratekommunistische Positionen und in darauf folgenden Jahren nach ihrer Grundung durch verschiedenste Abspaltungen an gesellschaftlicher Bedeutung verlor Sie ging in den fruhen 1930er Jahren in der Kommunistischen Arbeiter Union Deutschlands KAUD auf Wahlplakat der KAPD 1920 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 BelegeGeschichte BearbeitenDie KAPD wurde am 4 5 April 1920 von Mitgliedern des linken Flugels der KPD gegrundet die auf dem Heidelberger Parteitag der KPD 20 23 Oktober 1919 durch die Zentrale Leitung unter Paul Levi ausgeschlossen worden waren Viele von ihnen waren vor der KPD Grundung in der Gruppe Internationale Kommunisten Deutschlands aktiv Ihr Hauptziel war die sofortige Beseitigung der burgerlichen Demokratie und die Konstituierung einer Diktatur des Proletariats wobei eine Diktatur einer Partei nach russischem Vorbild verworfen wurde Die KAPD lehnte anders als die KPD insbesondere die leninistische Organisationsform des sogenannten demokratischen Zentralismus die Teilnahme an Wahlen und die Mitarbeit in reformistischen Gewerkschaften ab Eine wichtige Rolle fur die KAPD spielten die niederlandischen kommunistischen Theoretiker Anton Pannekoek und Herman Gorter die nach dem Vorbild der KAPD in den Niederlanden die Kommunistische Arbeiders Partij Nederland KAPN ins Leben riefen die niemals die Bedeutung der Schwesterpartei in Deutschland erreichte Hintergrund fur die Grundung der KAPD war der Kapp Putsch Er hatte nach Ansicht des linken Flugels in der KPD gezeigt dass das Verhalten der KPD Parteileitung gleichbedeutend mit einem Aufgeben des revolutionaren Kampfes war da die KPD eine mehrmals wechselnde Haltung zum Generalstreik eingenommen und im Bielefelder Abkommen vom 24 Marz 1920 einer Entwaffnung der Roten Ruhrarmee zugestimmt hatte Die Berliner Bezirksgruppe rief zum 3 April 1920 einen Kongress der linken Opposition ein Dort wurde beschlossen sich als die Kommunistische Arbeiter Partei Deutschlands zu konstituieren Die Delegierten vertraten nach Schatzungen 80 000 KPD Mitglieder Die neu gegrundete Partei trat fur die Ablehnung der parlamentarischen Tatigkeit und den aktiven Kampf gegen den burgerlichen Staat ein Sie arbeitete in der Folgezeit eng mit der Allgemeinen Arbeiter Union Deutschlands AAUD zusammen Hochburgen der Partei lagen in Berlin Hamburg Bremen und Ostsachsen wo sich jeweils ein Grossteil der KPD Mitglieder der neuen Partei anschloss Im August 1920 erfolgte der Ausschluss der Hamburger Grundungsmitglieder Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim die nationalbolschewistische Ideen vertreten hatten Zwei Monate spater wurde auch Grundungsmitglied Otto Ruhle ausgeschlossen Die KAPD war 1920 bis 1921 kooptiertes Mitglied der III Internationale 1921 kooperierte die KAPD bei der Marzaktion wieder mit der KPD Ausgelost wurde dies durch den Einmarsch von Truppen der Weimarer Republik in das mitteldeutsche Industriegebiet wobei KAPD und KPD befurchteten dass das Militar die Betriebe besetzen wollte Ende 1921 kam es zu einer weiteren Absplitterung als sich Teile der AAUD um Ruhle Franz Pfemfert und Oskar Kanehl von der KAPD trennten und die AAUE grundeten Nach 1921 als die KAPD noch uber 43 000 Mitglieder verfugte verlor die Partei mehr und mehr an Bedeutung und spaltete sich 1922 in die Berliner Richtung und die Essener Richtung um Alexander Schwab Arthur Goldstein Bernhard Reichenbach und Karl Schroder Hauptgrund war die Ablehnung der Beteiligung an betrieblichen Tageskampfen in einer als revolutionar eingeschatzten Situation durch die Essener Die Grundung einer Kommunistischen Arbeiter Internationale KAI 1922 durch die KAPD der Essener Richtung die Berliner Richtung lehnte diesen Schritt als verfruht ab gemeinsam mit den Gruppen um Herman Gorter in den Niederlanden um Sylvia Pankhurst in Grossbritannien und weiteren Gruppen in Belgien Bulgarien und unter Exilanten aus der Sowjetunion war wenig erfolgreich Die KAI deren Sekretariat von der deutschen Sektion dominiert wurde zerfiel bis 1925 1926 1927 kam es zum kurzfristigen Zusammenschluss der KAPD Berliner Richtung mit der Entschiedenen Linken um den aus der KPD ausgeschlossenen Reichstagsabgeordneten Ernst Schwarz Diese Fusion fuhrte innerhalb der KAPD zu einer weiteren Spaltung da Schwarz sein Abgeordnetenmandat nicht niederlegte wie es eine Minderheit der Mitglieder forderte die sich nach dem darauf erfolgten Austritt um die Zeitschrift Vulkan gruppierte Widerstandsgruppen gegen den Nationalsozialismus die in der Tradition der KAPD standen waren die Roten Kampfer und die Kommunistische Rate Union im Raum Braunschweig Genuine KAPD Widerstandsgruppen gab es im Ruhrgebiet in Leipzig wo die ortliche KAPD Gruppe in ihrer Druckerei auch Materialien fur andere Widerstandsgruppen erstellte in Konigsberg und im litauischen Memel Weitere bekannte Mitglieder der KAPD waren die Schriftsteller Franz Jung Adam Scharrer und Friedrich Wendel der Kunstler Heinrich Vogeler der Pressefotograf John Graudenz der Anthropologe Paul Kirchhoff die Anfuhrer bewaffneter kommunistischer Partisanengruppen 1920 1921 Max Holz und Karl Plattner die ratekommunistischen Theoretiker und Aktivisten Fritz Rasch Paul Mattick und Jan Appel sowie August Merges der 1918 1919 kurzzeitig Prasident der Sozialistischen Republik Braunschweig war sowie die jungen Bruder Harry Dyck 1 und Fritz Dyck 2 aus Konigsberg welche 1920 im Gerichtsgefangnis von Goldap unter ungeklarten Umstanden ums Leben kamen Siehe auch BearbeitenListe linkskommunistischer Organisationen in der Weimarer RepublikLiteratur BearbeitenHans Manfred Bock Syndikalismus und Linkskommunismus von 1918 1923 Zur Geschichte und Soziologie der Freien Arbeiter Union Deutschlands Syndikalisten der Allgemeinen Arbeiter Union Deutschlands und der Kommunistischen Arbeiter Partei Deutschlands Marburger Abhandlungen zur Politischen Wissenschaft Bd 13 ISSN 0542 6480 Hain Meisenheim am Glan 1969 Zugleich Marburg Universitat Dissertation 1968 Hans Manfred Bock Geschichte des linken Radikalismus in Deutschland Ein Versuch Edition Suhrkamp 645 Suhrkamp Frankfurt am Main 1976 ISBN 3 518 00645 2 Weblinks BearbeitenArchiv mit dem Programm der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands vom Mai 1920 Bericht uber den Grundungsparteitag der KAPD am 4 und 5 April 1920 PDF 2 4 MB Im Blickpunkt Die KAPD Beitrag auf der Seite des Archivportal D Belege Bearbeiten Harry Dyck Fritz DyckNormdaten Korperschaft GND 66009 7 lobid OGND AKS LCCN n85182019 VIAF 129761452 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands amp oldid 235029132