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Jan Appel Pseudonyme Max Hempel Jan Arndt Jan Voss 1890 in Mecklenburg 4 Mai 1985 in Maastricht Niederlande war ein deutscher kommunistischer Revolutionar wahrend der Novemberrevolution und des Spartakusbundes Spater war er nacheinander Mitglied der KPD der KAPD und der Gruppe internationaler Kommunisten GIK Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAppel war von Beruf Schiffbauer einige Jahre auch Seemann und lebte in Hamburg 1908 trat er in die SPD ein Wahrend des Ersten Weltkrieges gehorte er den Hamburger Linksradikalen um Fritz Wolffheim und Heinrich Laufenberg an In dieser Zeit war er an der Organisation von Streiks besonders dem Hamburger Rustungsarbeiterstreik beteiligt Wahrend der Novemberrevolution war er 1918 der Vorsitzende der revolutionaren Obleute in Hamburg Im folgenden Jahr trat Appel der KPD bei als allerdings 1919 Paul Levi seinen Angriff auf die Linksopposition die sogenannte utopistisch linksradikalen Fraktion innerhalb der KPD startete solidarisierte sich Appel mit den Ausgeschlossenen und trat kurz darauf der KAPD bei 1 Dort wiederum vertrat er wie auch Karl Schroder Alexander Schwab Bernhardt Reichenbach Emil Sach Adam Scharrer und August Wulfrath die Berliner Tendenz welche stark zentralistische Meinungen propagierte 2 Seit 1920 war er ein fuhrendes Mitglied der KAPD welche als linksradikal und spontaneistisch eingeschatzt wurde 3 In dieser Funktion bildete er zusammen mit Franz Jung eine Delegation die nach Moskau reiste um uber die Aufnahme in die Komintern und das Parteiprogramm welches sich zu grossen Teilen aus dem der KPD zusammensetzte zu verhandeln Wegen des russischen Burgerkrieges war eine direkte Reise nicht moglich daher sah sich die Gruppe zur Entfuhrung eines Schiffes des Fischdampfers Senator Schroder 4 gezwungen um nach Murmansk zu gelangen 5 was nur durch die Mithilfe von Hermann Knufken moglich war da dieser auf dem Schiff Dienst tat 6 In Moskau kam es zu Verhandlungen mit Lenin und dem EKKI um die Aufnahme der KAPD in die Kommunistische Internationale 7 Zwar schlugen diese Verhandlungen fehl jedoch wurde dem Begleiter Appels Franz Jung dieser blieb auch in Russland und moglicherweise auch ihm selbst die russische Staatsangehorigkeit verliehen Nach der Ruckkehr war Appel unter dem Namen Jan Arndt in Mitteldeutschland auch bei den Marzkampfen in Mitteldeutschland politisch aktiv Im Jahr 1921 war er als Max Hempel als Vertreter der KAPD Delegierter des III Weltkongresses der Komintern Im Jahr 1923 wurde er wegen politisch bedingter Uberfalle und Piraterie zu zwei Jahren und einem Monat Zuchthaus verurteilt Er wurde seit 1920 gesucht und konnte lediglich inhaftiert werden da er als Jan Arndt wahrend des Ruhrkampfes einen Diebstahl beging welcher jedoch auf Lebensmittelknappheit begrundet und nicht politisch motiviert war 8 Wahrend der Haft widmete sich Appel intensiv dem Studium des Marxismus Nach der Entlassung aus der Haft im Jahr 1925 ging er 1926 in die Niederlande Dort arbeitete er als Hafenarbeiter und war politisch unter anderem in der Gruppe Internationaler Kommunisten und der niederlandischen KAP welcher er zusammen mit Henk Canne Meijer lange Zeit anfuhrte 9 aktiv Er war beteiligt an der 1930 erschienenen Kollektivschrift Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung Nach einem Auslieferungsantrag von Seiten Deutschlands ging Appel 1933 in den Untergrund Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er im Widerstand aktiv und gehorte der Organisation Communistenbond Spartacus an pflegte aber auch weiter seine Kontakte nach Deutschland Nach 1945 war er Herausgeber des Spartacus eines kleinen Wochenblattes mit sozialistisch utopischem Inhalten Nach dem Krieg zunachst weiter ungemeldet wurde er 1948 legalisiert ihm gleichzeitig aber jede politische Betatigung verboten Trotzdem blieb er weiterhin im Kontakt mit seinen Genossen des Communistenbond Spartacus Literatur BearbeitenOlaf Ihlau Die Roten Kampfer Ein Beitrag zur Geschichte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik und im Dritten Reich Meisenheim am Glan 1969 Hubert van den Berg Jan Appel ein deutscher Ratekommunist im niederlandischen Exil und Widerstand 1926 1948 In Anarchisten gegen Hitler Anarchisten Anarcho Syndikalisten Ratekommunisten in Widerstand und Exil Lukas Berlin 2001 8 Michael Kubina Von Utopie Widerstand und kaltem Krieg Berlin 2001 S 94 Vorschau Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 online Weblinks BearbeitenMehrere Publikationen Appels auf der Seite marxists org englisch Autobiographischer Text von Jan Appel 1966 engl Nachruf auf Jan Appel des ICC 1985 englisch Bericht uber die Reise nach Moskau von Jan Appel und Franz Jung Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Rede Jan Appels auf dem 3 Kongress der Kommunistischen Internationalen Memento vom 30 Juli 2010 im Internet Archive englisch Biographie Jan Appels engl Einzelnachweise Bearbeiten Geschichtliche Einordnung der GIK und andere Daten MarX LeseKreiS Selbsthilfe zur Aneignung und praktischen Organisation der Kritik der politischen Okonomie 17 Juni 2004 abgerufen am 21 Februar 2023 Ph Bourrinet Der hollandische Linkskommunismus und die Weltrevolution 1919 1927 PDF In On the history of the Communist Left http www left dis nl S 9 im wiedergegebenen Ausschnitt abgerufen am 21 Februar 2023 Wolfgang Rieger Gluckstechnik und Lebensnot Leben und Werk Franz Jungs Mit einer Franz Jung Bibliographie von Walter Fahnders ca ira Verlag Freiburg im Breisgau 1987 ISBN 3 924627 09 6 Einleitung Der Torpedokafer S 7 22 zugleich Dissertation Universitat Freiburg 1986 Einsehbar in Leseprobe PDF Nicht mehr online verfugbar ca ira Verlag S 3 in der Leseprobe archiviert vom Original am 29 Juli 2014 abgerufen am 23 Juni 2008 Raimund Dehmlow Gefahrten Otto Gross und Franz Jung In Dehmlow de 10 Juli 2015 Wolfgang Rieger Gluckstechnik und Lebensnot Leben und Werk Franz Jungs Mit einer Franz Jung Bibliographie von Walter Fahnders ca ira Verlag Freiburg im Breisgau 1987 ISBN 3 924627 09 6 Einleitung Der Torpedokafer S 7 22 zugleich Dissertation Universitat Freiburg 1986 Einsehbar in Leseprobe PDF Nicht mehr online verfugbar ca ira Verlag S 8 in der Leseprobe archiviert vom Original am 29 Juli 2014 abgerufen am 23 Juni 2008 Hermann Knufken Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Brigitte Studer Reisende der Weltrevolution Eine Globalgeschichte der Kommunistischen Internationale Suhrkamp Berlin 2020 ISBN 978 3 518 29929 6 S 69 a b Hubert van den Berg Jan Appel ein deutscher Ratekommunist im niederlandischen Exil und Widerstand 1926 1948 Memento vom 21 August 2008 im Internet Archive In Kurasje org 2001 Auszug aus Anarchisten gegen Hitler Anarchisten Anarcho Syndikalisten Ratekommunisten in Widerstand und Exil Lukas Berlin 2001 Henk Canne Meijer Die Arbeiterratebewegung in Deutschland 1918 1933 In Trend Onlinezeitung Marz 2008 abgerufen am 21 Februar 2023 siehe Hinweis 4 Normdaten Person GND 123441439 lobid OGND AKS VIAF 283118907 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Appel JanALTERNATIVNAMEN Hempel Max Deckname Arndt Jan Deckname Voss Jan Deckname KURZBESCHREIBUNG deutscher PolitikerGEBURTSDATUM 1890GEBURTSORT MecklenburgSTERBEDATUM 4 Mai 1985STERBEORT Maastricht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Appel amp oldid 238160620