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Burbach ist ein Stadtteil von Saarbrucken im Saarland im Stadtbezirk West Hier leben rund 14 700 Menschen 31 Dezember 2014 wahrend die Einwohnerzahl Ende 1991 noch rund 15 800 betragen hatte 1 Burbach gilt als Kulminationspunkt des Strukturwandels und ist von hoher Arbeitslosigkeit und sozialen Problemen betroffen Er gilt als sozial okonomisch und stadtebaulich benachteiligt 2 BurbachStadt SaarbruckenWappen von BurbachKoordinaten 49 14 N 6 57 O 49 240833333333 6 9455555555556 Koordinaten 49 14 27 N 6 56 44 OFlache 12 41 km Einwohner 14 605 31 Mai 2013 Bevolkerungsdichte 1 177 Einwohner km Eingemeindung 1874Eingemeindet nach Malstatt BurbachPostleitzahlen 66113 66115Vorwahl 0681Burbach Saarland Lage von Burbach im Saarland Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 2 3 Industrialisierung 2 4 Zweiter Weltkrieg 2 5 Nachkriegszeit 2 6 Stahlkrise 2 7 Wirtschaftlicher Strukturwandel 3 Pascal Prozess 4 Wappen 5 Ehrenburger 6 Verkehr 6 1 OPNV 7 Kirchengeschichte 7 1 Kirchen in Burbach 8 Friedhof 9 Schulen 10 Kultur und Verwaltung 11 Personlichkeiten 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Burbach Aufstauung des Burbaches zum Burbacher WaldweiherBurbach liegt im Westen der Landeshauptstadt Saarbrucken zwischen den Stadtteilen Malstatt und Altenkessel Sudliche Begrenzung ist die Saar 3 Der Ortsname ruhrt vom Burbach her der hier in die Saar mundet Der ursprungliche Bachname Burbach gilt noch ausserhalb der Gemarkung Burbach Malstatt Im Unterlauf wurde zwecks Dissimilation des Bach und Siedlungsnamens der Bach in Weierbach umbenannt da er den fruheren Burbacher Dorfweiher speiste Heute ist der Burbach zum Burbacher Waldweiher aufgestaut Topografische Karten fuhren den Bachnamen als Burbach Weierbach 4 Burbach wird von der Stadt verwaltungstechnisch als Stadtteil 24 gefuhrt und besteht aus den Distrikten 241 Hochstrasse 242 Ottstrasse 243 Fullengarten und 244 Von der Heydt Geschichte Bearbeiten nbsp Burbach von der Saar aus gesehen von links nach rechts die Kirchturme von Herz Jesu St Eligius und der Matthauskirche nbsp Blick vom Burbacher Saarufer am Kleinen Staden flussabwarts zur Staustufe LuisenthalMittelalter Bearbeiten Ersterwahnung Das Dorf Burbach gehorte zum graflichen Hof in Malstatt und wurde im Jahr 1313 erstmals urkundlich erwahnt In diesem Jahr verlieh Graf Johann I von Saarbrucken Commercy dem Ritter Simont von Kastel ein Gut in Burbach unter der Bedingung dass die Leute des Burbacher Gutes wie bisher zu den graflichen Jahrgedingen nach Malstatt kommen sollten Einen Teil seines Besitzes in Burbach behielt allerdings Graf Johann in eigener Verwaltung Hochgericht Wald und Wegebussen u a Die Familie von Kastel blieb bis zum Ende des 15 Jahrhunderts im Besitz des Burglehens in Burbach Ihr Besitz gelangte im Erbgang an die von Heringen die den Burbacher Besitz im Jahr 1520 an Graf Johann Ludwig verkauften Weitere Adelige von Kerpen von Sotern von Kronenburg die in Burbach Besitzrechte hatten verkauften diese nach und nach an das grafliche Haus Saarbrucken bis im Jahr 1663 ganz Burbach dem Saarbrucker Grafen gehorte 5 Zerstorung Burbachs in der Fehde von 1471 Im Februar des Jahres 1471 wurden Malstatt und Burbach im Rahmen einer Fehde zwischen dem Saarbrucker Grafen Johann III und dem Pfalzgrafen und Herzog Ludwig I genannt der Schwarze niedergebrannt da Ludwig die Stadt St Johann nicht erobern konnte 6 Neuzeit Bearbeiten Burbach im Ancien Regime Nach dem Bericht des furstlichen Amtmannes und Rates Christian Lex aus dem Jahr 1756 waren zu dieser Zeit nahezu alle Einwohner Burbachs leibeigene Bauern der Nassau Saarbruckischen Landesherrschaft Burbach hatte 15 Hauser von denen nur drei ganze und zwei halbe Hausdacher mit Ziegeln gedeckt und die ubrigen Hauser strohgedeckt waren Weiterhin gehorte das Dorf Burbach zur Meierei Malstatt In den Malstatter Gewassern Saar Fischbach Alsbach und Weierbach auch Burbach genannt konnte man Fische fangen Im Burbacher Weyerbach Weiherbach wurde auch Krebsfang betrieben Als Tierschwemme wurde der Burbacher Weiher benutzt Dieser Weiher der nordlich der Strasse nach Saarlouis lag wurde nach dem Jahr 1756 trockengelegt Die meisten Bewohner waren lutherischer Konfession und nur eine Einwohnerin gehorte zur reformierten Konfession Zuordnung zur reformierten Pfarrei Saarbrucken Ein von der Malstatter Dorfgemeinschaft betriebenes Schulgebaude wurde von den Burbacher Kindern mitbenutzt ebenso die Kirche auf dem Malstatter Kirchberg 7 Burbach in der Franzosischen Revolution Mit dem Einmarsch franzosischer Revolutionstruppen im Oktober 1792 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben Im Sommer 1793 verbrannten franzosische Soldaten das gesamte Inventar der Malstatter Kirche Im Jahr 1797 wurden Malstatt und Burbach wie das gesamte linke Rheinufer von Frankreich annektiert Die Dorfer Malstatt und Burbach wurden verwaltungsmassig dem Kanton Saarbrucken zugeordnet Seit 1810 gehorten die beiden Dorfer zur Mairie Saarbrucken Die Bevolkerung stieg wieder an Im Jahr 1809 hatten Malstatt und der Ortsteil Russhutte zusammen 450 Einwohner Burbach 269 Im Jahr 1810 hatte Malstatt 499 Russhutte 57 und Burbach 278 Einwohner Erster und Zweiter Pariser Frieden Im Ersten Pariser Frieden im Jahr 1814 blieben Malstatt und Burbach franzosisch und wurden erst im Zweiten Pariser Frieden 1815 mit Preussen vereinigt Bei der Ersturmung St Johanns durch bayerische Truppen am 23 Juni 1815 wurden Malstatt und Burbach wiederum vollstandig ausgeplundert und die Einwohner mussten fluchten Der durch die bayerischen Truppen entstandene Schaden wurde im Jahr 1820 durch franzosische Kriegsentschadigungen beglichen die zur Erneuerung der Malstatter Kirche verwendet wurden Nach der preussischen Besitznahme blieben die Ortschaften Burbach Malstatt und Russhutte in einer Burgermeisterei mit St Johann und Saarbrucken vereinigt Die Verwaltung wurde durch den Burgermeister von Saarbrucken geleitet Malstatt hatte einen Gemeindevorsteher Burbach und Russhutte je einen Ortsvorsteher Die mannliche Einwohnerschaft Burbachs setzte sich weitgehend aus Bauern und Bergleuten zusammen 8 9 Industrialisierung Bearbeiten Bereits seit 1779 wurde auf der Gemarkung von Burbach Kohle gefordert 1784 begann die Firma Heckel mit der maschinellen Produktion von Hanfseilen 70 Jahre spater wurden unter Johann Georg Heckel die ersten Stahlseile gefertigt Unter Leitung von Ernst Heckel entstand hieraus die Gesellschaft fur Forderanlagen Ernst Heckel Spatestens in den 1950er Jahren war Heckel unter der Leitung von Ernst Heckel Weltmarktfuhrer Mit der Offnung der Grube Von der Heydt 1852 und der Grundung der Burbacher Hutte 1856 setzte eine starke Bevolkerungszunahme ein 1874 75 Burbach hatte bereits uber 12 500 Einwohner vereinigten sich die Gemeinden Malstatt und Burbach und erhielten Stadtrechte 10 1905 uberstieg die Einwohnerzahl der Stadt Malstatt Burbach 38 000 1909 vereinigten sich die drei Saarstadte Saarbrucken St Johann und Malstatt Burbach zur Grossstadt Saarbrucken Sportgeschichte In der industriell gepragten Zeit waren auch die Sportvereine sehr erfolgreich 1927 stiegen die Sportfreunde 05 Saarbrucken die in den 1960er Jahren von Jupp Derwall trainiert wurden in die Erste Klasse auf Auch der 1 FC Saarbrucken der 1907 als FV Malstatt Burbach gegrundet wurde steht in der Tradition der Arbeiterfussballvereine nbsp Auf der Burbacher Walzstrasse 1963 hergestellte Eisenbahnschiene nbsp Auf dem Standort der ehemaligen Saarbrucker Stahlgusswerke AG entsteht seit 2000 der IT Park SaarlandDie Hutte hiess jetzt Acieries Reunis de Burbach Eich et Dudelange ARBED 11 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Im Oktober 1944 wurden Grossteile der Bevolkerung wegen anhaltender Luftangriffe in den Raum Wurzburg evakuiert Wegen der kriegswichtigen Grossindustrie hatte Burbach Flachenbombardements zu erleiden Nachkriegszeit Bearbeiten Bereits kurz nach dem Krieg pulsierte im Stadtteil wieder das Leben In Burbach gab es uber 80 Kneipen und Restaurants sowie drei Kinos namentlich die Volkshaus Lichtspiele mit 800 Platzen das Metropol Theater Burbach mit 517 Platzen und das Rex mit 350 Platzen 12 Das alteste der Kinos das Metropol eroffnete seinen Betrieb bereits 1910 Am 7 Februar 1962 ereignete sich im zur Grube Luisenthal gehorenden unter Burbach verlaufenden Alsbachschacht das Grubenungluck von Luisenthal welches mit 299 Toten als zweitschwerstes Grubenungluck in Deutschland gilt Stahlkrise Bearbeiten Als Folge der Stahlkrise schlossen 1977 die Hochofen von Burbach Bereits wenige Jahre spater hatte die Halfte der Geschafte und Gaststatten sowie alle drei Kinos aufgegeben und ihren Betrieb eingestellt 1988 schloss auch das Stahlwerk bis auf die Drahtzieherei Bis zum Beginn der 1990er Jahre reduzierte sich die Beschaftigtenzahl im Stahlsektor am Standort Burbach auf unter 600 Waren 1975 bei der Burbacher Hutte noch uber 23 000 Mitarbeiter beschaftigt sank diese Zahl mit der Schliessung der Hochofen und der Hutte 1988 auf nur noch 591 im Jahr 1993 Auf dem Hohepunkt der Strukturkrise gab es im Jahr 1987 32 4 Sozialhilfeempfanger die Arbeitslosenquote lag bei 23 die Abwanderungsquote der letzten 10 Jahre lag bei 16 23 der Einwohner bezogen Wohngeld Auch im Bildungsbereich sprachen die Zahlen 1987 fur sich 12 beendeten die Schule ohne Abschluss 81 erreichten einen Hauptschulabschluss 6 5 einen mittleren Schulabschluss und 0 5 Abitur 13 Noch heute zahlt der Stadtteil gemeinsam mit dem benachbarten Malstatt trotz eingeleiteter Massnahmen zur wirtschaftlichen Aufwertung zu den Regionen mit der hochsten Arbeitslosenquote im sudwestdeutschen Raum Wirtschaftlicher Strukturwandel Bearbeiten nbsp Burbacher Hutte mit Saarterrassen GelandeZu Beginn der 1990er Jahre begann die stadtische Gesellschaft fur Innovation und Unternehmensforderung mbH GIU die Einleitung eines Strukturwandels Auf dem mehr als dreieinhalb Hektar grossen ehemaligen Areal des Huttengelandes entstehen seit 2002 die sogenannten Saarterrassen ein Dienstleistungsstandort der in erster Linie die Neuen Medien anspricht Eine der ersten ansiedelnden Firmen ist die Orbis AG Zudem befinden sich auf den Saarterrassen mehrere grossflachige Einzelhandelsunternehmen u a mehrere Mobelhauser und ein Baumarkt und die Veranstaltungshalle E Werk Weitere Konversionsprojekte auf ehemaligen Industriegelanden sind der IT Park Saarland auf dem Areal eines fruheren Drahtseilwerks sowie das aw saarbrucken burbach auf dem Areal des fruheren Bahnausbesserungswerks Pascal Prozess BearbeitenDie offentliche Wahrnehmung des Stadtteils steht seit September 2001 mit dem Pascal Prozess im Zusammenhang In einem Hinterzimmer einer Gaststatte soll sich ein Mord an einem damals Funfjahrigen ereignet haben Der Prozess endete mit Freispruchen da das Gericht nicht vollig von der Schuld der Angeklagten uberzeugt war Wappen Bearbeiten nbsp Ehemaliges Stadtwappen von Malstatt Burbach als Relief an einem grunderzeitlichen Wohn und Geschaftshaus Ecke Volklinger Strasse Jakobstrasse in BurbachDie fruhere Gemeinde Burbach wurde im Jahr 1874 zur Stadt erhoben Erst im Jahr 1897 wurde ihr zusammen mit Malstatt ein Wappen verliehen Es ist geteilt Oben in blauem von silbernen Fusswiderspitzenkreuzen besaten Feld ein steigender silberner Lowe mit goldener Krone der Grafen von Saarbrucken Commercy Unten schwarz in silbernem Feld Hammer und Schlagel gekreuzt die Stielenden belegt mit einer schwarzen gesturzten offenen Zange Symbole der Industrie Malstatt Burbachs Das am 21 Juni 1911 durch den preussischen Konig Wilhelm II der neuen Grossstadt Saarbrucken verliehene Wappen integriert die beiden Wappenbestandteile des Wappens der ehemaligen Stadt Malstatt Burbach 14 Ehrenburger BearbeitenDer einzige Ehrenburger der ehemaligen Stadt Malstatt Burbach ist Otto von Bismarck Ihm wurde im Jahr 1895 im Rahmen einer Initiative anderer Stadte der preussischen Rheinprovinz die Ehrenburgerschaft Malstatt Burbachs verliehen 15 Verkehr Bearbeiten nbsp Empfangsgebaude des Bahnhofes Saarbrucken Burbach erbaut in den Jahren 1957 1959 von Reutler 16 Burbach liegt an der Saarstrecke Haltepunkt ist der Bahnhof Saarbrucken Burbach der etwa zweieinhalb Streckenkilometer vom Hauptbahnhof Saarbrucken entfernt ist Zudem wurde 2012 der Haltepunkt Saarbrucken Burbach Mitte in der Nahe des Burbacher Marktes eroffnet durch den auch der IT Park Saarland angebunden ist Im Osten des Stadtteils fuhrt seit 1852 die Forbacher Bahn parallel zur Stadtteilgrenze und zu Malstatt mit der Schanzenbergbrucke uber die Saar in Richtung Frankreich Zwei weitere Gleise der Warndtbahn kreuzen hier ebenfalls den Fluss Seit 1890 verkehrte von Luisenthal eine meterspurige Dampf Strassenbahnlinie durch Burbach nach Sankt Johann In der Mitte des 19 Jahrhunderts wurde die Saar kanalisiert und an das franzosische Fluss und Kanalnetz angeschlossen 1865 eroffnete der grosse Industriehafen Seit dem letzten Saarausbau 1999 befindet sich in Hohe von Burbach die Schleuse Saarbrucken Gersweiler Etwa parallel zur Bahnstrecke verlauft die B 51 die ebenfalls in Richtung Trier fuhrt und die die Hauptverkehrsachse des Stadtteils darstellt Am Burbacher Markt zweigt die Burbacher Strasse ab die uber die Kaiser Wilhelm Brucke der heutigen Gersweiler Brucke uber die Saar zum westlichen Stadtteil Gersweiler fuhrt Weitere wichtige Strassen sind die L 272 in Richtung Riegelsberg sowie die Hubert Muller Strasse die eine Verbindung zur A 1 herstellt OPNV Bearbeiten Die Haltepunkte Saarbrucken Burbach und Burbach Mitte werden von der RB 70 und RB 71 bedient Fruh und Abendfahrten der RE 1 halten zudem an Haltepunkt Burbach Weiter wird Burbach durch SaarBus angefahren Kirchengeschichte Bearbeiten nbsp Burbach Katholische St Eligius Kirche in der Bergstrasse nbsp Burbach Evangelische Matthauskirche auf dem Weyersberg nbsp Burbach Katholische Herz Jesu Kirche in der OdilienbergstrasseMittelalter Burbach wurde seit seiner mittelalterlichen Grundung seelsorglich durch das Nachbardorf Malstatt mitbetreut Reformation Mit der grossen Kirchenvisitation von 1575 wurde auch in Burbach die lutherische Konfession eingefuhrt Die Massnahmen begannen am 1 Januar 1575 auf Anordnung des Grafen Philipp III von Nassau Saarbrucken im gesamten Herrschaftsbereich Zerstorungen seit dem Dreissigjahrigen Krieg Mit der Zerstorung der Mutterpfarrei in Malstatts im Dreissigjahrigen Krieg im Jahr 1635 durch kroatische Truppen Kaiser Ferdinands II und im Jahr 1641 als lothringische Truppen die Malstatter Kirche in Brand steckten horte Malstatt als Pfarrei praktisch auf zu bestehen Die uberlebenden Einwohner Malstatts und Burbach wurden in den nachsten Jahrzehnten von Gersweiler St Johann und Dudweiler aus seelsorgerisch betreut Erst im Jahr 1738 wurde Malstatt als evangelische Pfarrei wieder selbstandig Nach den Zerstorungen der Pfarrkirche in der Franzosischen Revolution konnte das Malstatter Kirchengebaude erst im Jahr 1815 durch finanzielle Zuwendungen aus der franzosischen Kriegsentschadigung unter der Leitung von Pfarrer Johann Friedrich Kollner der von 1816 bis 1823 auch Oberburgermeister von Saarbrucken und St Johann war wiederhergestellt werden In Malstatt selbst errichtete man im Jahr 1868 eine neue evangelische Kirche an alter Stelle Erste evangelische Kirche in Burbach Auf dem Burbacher Weyersberg errichtete man von 1891 bis 1898 eine erste evangelische Kirche heute Matthauskirche in neogotischem Stil Katholische Kirchen in Burbach Fur die zahlenmassig stark angewachsene Gruppe der katholischen Einwohner wurde bereits in den Jahren 1869 1873 in Burbach die St Eligius Kirche errichtet Infolge des Kulturkampfes blieb diese Pfarrei bis 1884 unbesetzt und wurde von St Johann aus betreut Hintergrund war dass der Trierer Bischof Matthias Eberhard keinen Pfarrer benannt hatte 17 18 Nach den kurz zuvor verkundeten Maigesetzen von 1873 hatte das Bistum den preussischen Behorden einen Kandidaten vorschlagen mussen der dann von der Regierung auf seine Zuverlassigkeit und Qualifikation gepruft worden ware Da die deutschen Bischofe dieses Verfahren als Unterwerfung der katholischen Kirche unter die antikatholische Politik Otto von Bismarcks ablehnten konnte die Burbacher Pfarrstelle nicht besetzt werden Als im Juni 1873 wichtige katholische Honoratioren Burbachs die Einwohner zum Widerstand gegen die Religionspolitik Bismarcks aufriefen eskalierte die Situation Einer der Hauptinitiatoren wurde von den Behorden in Saarbrucken zu drei Wochen Haft und 100 Talern Geldstrafe verurteilt Die reichstreuen liberalen Zeitungen Saarbruckens verurteilten den Widerstand der Burbacher Katholiken einhellig und bezeichneten diese als Reichsfeinde und Dunkelmanner wobei man sich auf die Dunkelmannerbriefe des 16 Jahrhunderts bezog 19 Als am 28 Oktober 1874 die Eligiuskirche in Burbach durch den Trierer Weihbischof Johann Jakob Kraft schliesslich konsekriert werden konnte wurde dies von den Katholiken Burbachs wie ein Sieg gefeiert Die katholischen Hauser waren festlich geschmuckt Man hatte Bilder von Heiligen und von Papst Pius IX aufgestellt Ebenso hatte man ein Transparent mit einer provokanten Inschrift enthullt die sich auf das jesuanische Felsenwort Mt 16 18 EU bezog Ob wutentbrannt die Holle zum Kampfe zieht ob Bosheit Lug und Trug die Stimme hebt ob Sturm und Woge an den Felsen schlagt der neunte Pius steht und wanket nicht 20 Die staatlichen Behorden die versucht hatten die Einweihung von St Eligius zu verhindern blieben demonstrativ den Feierlichkeiten fern Erst als sich die Streitigkeiten des Kulturkampfes gemildert hatten erhielt St Eligius 10 Jahre nach der Einweihung einen ersten Pfarrer Im Jahr 1892 entstand das Katholische Vereinshaus Burbach das sich zu einem wichtigen Gemeindehaus entwickelte und als Treffpunkt der katholischen Vereine Burbachs Arbeiterverein Junglingsverein Jungfrauenkongregation Rosenkranzverein fungierte Die katholischen Vereine sollten die konfessionelle und soziale Identitat bewahren helfen Allerdings wurden zahlreiche katholische Beamte von ihren Vorgesetzten gedrangt sich von solchen Aktivitaten fernzuhalten 21 Nachdem die Zahl der Katholiken im Jahr 1905 die der Evangelischen um das Doppelte ubertroffen hatte Katholiken 25 424 Evangelische 12 969 begann man im Jahr 1912 mit dem Bau der Burbacher Herz Jesu Kirche der im Jahr 1914 abgeschlossen werden konnte 22 Die in den 1950er Jahren errichtete katholische Kirche St Helena wurde im Jahr 2009 profaniert und brannte im Jahr 2012 vermutlich nach Brandstiftung ab Kirchen in Burbach Bearbeiten St Eligius Saarbrucken Burbach katholisch neogotisch errichtet 1868 1870 und 1871 1873 durch den Saarlouiser Baumeister Carl Friedrich Muller Wiederaufbau nach Kriegszerstorung durch den Trierer Architekten Heinrich Schneider Matthauskirche Saarbrucken Burbach evangelisch neogotisch errichtet 1892 1898 durch Eduard Philipp Arnold Wiederaufbau nach Kriegszerstorung durch Helmut Zieboldt Herz Jesu Kirche Saarbrucken katholisch neoromanisch errichtet von 1912 bis 1914 durch Ludwig Becker und Anton Falkowski Wiederaufbau nach Kriegszerstorung durch Fritz Thoma Trier St Helena katholisch Die Kirche St Helena war ursprunglich zur Heilig Rock Wallfahrt im Jahr 1959 in Trier als Pilgerkirche auf Zeit errichtet worden Danach fand sie in Burbach Fullengarten eine neue Bestimmung als Notkirche Im Lauf der Zeit entstanden bauliche und statische Mangel fur deren Behebung von Seiten des Bistums Trier keine Mittel zur Verfugung gestellt wurden 23 St Helena wurde am 4 Mai 2009 offiziell entwidmet und das Bauwerk fur profan erklart Am 5 Juli 2009 wurde der Bau geschlossen und vor dem Bauwerk fand ein Abschiedsgottesdienst statt Nach der Eucharistiefeier wurde die Monstranz mit dem Allerheiligsten mit zwei Kutschen in die Burbacher Pfarrkirche St Eligius uberfuhrt Der Altar der Tabernakel und das Taufbecken aus St Helena sollten einen Platz in einer anderen Saarbrucker Kirche finden Die Orgel wurde an die katholische Kirchengemeinde in Werbeln verkauft Diese Orgel war im Jahre 1962 durch den niederbayerischen Orgelbauer Michael Weise in Plattling erbaut worden 24 Das neu angeschaffte Altarbild wurde in Teilen ins neue Pfarrheim St Eligius integriert die Kirchenfenster wurden bis zu einer neuen Verwendung zwischengelagert Nach der Fertigstellung des neuen Pfarrzentrums in St Eligius mit dem neuen Kindergarten wurde das gesamte Gelande des bisherigen Pfarrzentrums St Helena verkauft und die bestehenden Gebaude abgerissen Das Kirchengebaude war ab dieser Zeit dem Vandalismus ausgesetzt und brannte am 12 Juli 2012 trotz eines massiven Feuerwehreinsatzes nieder Die Polizei ermittelte wegen Brandstiftung 25 Im Zuge der Zusammenlegung der Pfarreien St Eligius St Helena und Herz Jesu in Burbach finden die Gottesdienste nun in der Pfarrkirche St Eligius statt 26 Markuskirche evangelisch Die 1965 erbaute Kirche wurde 2007 profaniert Nach einem Umbau zum Tanzsaal wird sie heute von der Tanzsport Gesellschaft Grun Gold Saarbrucken e V als Clubheim genutzt 27 Ihre 1966 von Hermann Eule Orgelbau Bautzen erbaute Orgel kam 2006 in die Maria Magdalenen Kirche in Saarbrucken Friedhof BearbeitenWaldfriedhof Burbach Saarbrucken Schulen Bearbeiten nbsp Weyersbergschule Burbach mit glasernen Treppenhausern erbaut 1950 1952 von Peter Paul SeebergerWeyersberg Grundschule gegenuber der evangelischen Matthauskirche auf dem Burbacher Weyersberg 28 Grundschule Fullengarten Gesamtschule Rastbachtal Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium Saarland KollegKultur und Verwaltung Bearbeiten nbsp Burgerhaus in Burbach mit Hochbunker rot aus dem Zweiten WeltkriegDas Burgerhaus in Burbach am Markt mit Festhalle und Burgeramt West steht den Burgern Vereinen und Organisationen fur kulturelle und private Nutzungen zur Verfugung 29 30 In der Burbacher Strasse findet sich zudem der Kulturverein Burbach e V der der Gegenwartskunst den westlichsten Saarbrucker Ausstellungsraum bietet und wechselnde Kulturprojekte und angebote realisiert 31 Auf den Saarterrassen hat sich die Veranstaltungshalle E Werk etabliert Personlichkeiten BearbeitenHubert Nold 1861 1935 evangelischer Pfarrer und Superintendent in Malstatt Burbach Peter August Stern 1907 1947 Journalist Herausgeber und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Karl August Schleiden 1928 2009 Philologe Kunstsammler Privatgelehrter Verleger und AutorWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burbach Saarbrucken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Burbach Memento vom 17 Dezember 2017 im Internet Archive bei saarlandbilder net Literatur zu Burbach Saarbrucken in der Saarlandischen BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Stadtteil Dossier PDF 24 kB abgerufen am 6 Juni 2015 Stadtteilentwicklungskonzept Saarbrucken Burbach PDF 8 7 MB abgerufen am 6 Juni 2015 Topografische Karte mit den Stadtteilgrenzen in der Stadtteiledokumentation Burbach S 56 PDF 8 3 MB abgerufen am 7 Juni 2015 Rolf Spang Die Gewassernamen des Saarlandes Saarbrucken 1982 S 182 ISBN 3 921646 45 6 Albert Ruppersberg Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrucken Geschichte der Stadte Saarbrucken und St Johann 1815 1909 der Stadt Malstatt Burbach und der vereinigten Stadt Saarbrucken bis zum Jahre 1914 Band III Teilband 2 2 Auflage von 1914 Saarbrucken 1914 S 154 160 bes S 159 160 Albert Ruppersberg Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrucken Geschichte der Stadte Saarbrucken und St Johann 1815 1909 der Stadt Malstatt Burbach und der vereinigten Stadt Saarbrucken bis zum Jahre 1914 Band III Teilband 2 2 Auflage von 1914 Saarbrucken 1914 S 161 Albert Ruppersberg Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrucken Geschichte der Stadte Saarbrucken und St Johann 1815 1909 der Stadt Malstatt Burbach und der vereinigten Stadt Saarbrucken bis zum Jahre 1914 Band III Teilband 2 2 Auflage von 1914 Saarbrucken 1914 S 173 181 Albert Ruppersberg Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrucken Geschichte der Stadte Saarbrucken und St Johann 1815 1909 der Stadt Malstatt Burbach und der vereinigten Stadt Saarbrucken bis zum Jahre 1914 Band III Teilband 2 2 Auflage von 1914 Saarbrucken 1914 S 182 Albert Ruppersberg Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrucken Geschichte der Stadte Saarbrucken und St Johann 1815 1909 der Stadt Malstatt Burbach und der vereinigten Stadt Saarbrucken bis zum Jahre 1914 Band III Teilband 2 2 Auflage von 1914 Saarbrucken 1914 S 179 181 Albert Ruppersberg Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrucken Geschichte der Stadte Saarbrucken und St Johann 1815 1909 der Stadt Malstatt Burbach und der vereinigten Stadt Saarbrucken bis zum Jahre 1914 Band III Teilband 2 2 Auflage von 1914 Saarbrucken 1914 S 187 Mathieu Netzwerkbildung und die Konstitution der Interregion Saar Seite 6 Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uni saarland de PDF 41 kB Kino Wiki 1950 Memento vom 3 September 2014 im Internet Archive Geschichte von Burbach Memento vom 17 Dezember 2017 im Internet Archive Kurt Hoppstadter Die Wappen des Saarlandes Teil 1 hrsg v Historischer Verein fur das Saarland e V in Zusammenarbeit mit dem Archiv der Regierung des Saarlandes Saarbrucken 1953 S 77 79 Rolf Wittenbrock Die drei Saarstadte 1860 1908 Kommunale Selbstverwaltung und politische Kultur in Rolf Wittenbrock Geschichte der Stadt Saarbrucken Bd 2 Von der Zeit des sturmischen Wachstums bis zur Gegenwart Saarbrucken 1999 S 11 38 hier S 36 Teildenkmalliste Stadtteil Burbach https www saarbruecken de media download 532af5c6b3c4c abgerufen am 7 Juli 2015 Hilarius Wilscheid Pfarrgeschichte der katholischen Pfarrei St Eligius Saarbrucken Burbach Saarbrucken 1930 S 13 S 28 Rolf Wittenbrock Die drei Saarstadte 1860 1908 Schulwesen Kultur und religioses Leben in Rolf Wittenbrock Geschichte der Stadt Saarbrucken Bd 2 Von der Zeit des sturmischen Wachstums bis zur Gegenwart Saarbrucken 1999 S 98 113 hier S 111 Hilarius Wilscheid Pfarrgeschichte der katholischen Pfarrei St Eligius Saarbrucken Burbach Saarbrucken 1930 S 13 S 28 Saarbrucker Zeitung vom 31 Oktober 1873 Rolf Wittenbrock Die drei Saarstadte 1860 1908 Schulwesen Kultur und religioses Leben in Rolf Wittenbrock Geschichte der Stadt Saarbrucken Bd 2 Von der Zeit des sturmischen Wachstums bis zur Gegenwart Saarbrucken 1999 S 98 113 hier S 112 Albert Ruppersberg Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrucken Geschichte der Stadte Saarbrucken und St Johann 1815 1909 der Stadt Malstatt Burbach und der vereinigten Stadt Saarbrucken bis zum Jahre 1914 Band III Teilband 2 2 Auflage von 1914 Saarbrucken 1914 S 199 210 Gesperrte Kirche St Helena in Burbach wird nicht saniert Memento vom 13 August 2016 im Internet Archive bei cms museum am dom trier de abgerufen am 13 September 2014 http www werbeln de pfarrgemeinde st antonius kirchenorgel abgerufen am 13 September 2014 Burbacher Kirche St Helena bei Brand vollig zerstort mit Fotos Memento vom 14 Oktober 2014 im Internet Archive abgerufen am 13 September 2014 Saarbrucken Abschied von Burbacher Kirche St Helena Memento vom 14 Oktober 2014 im Internet Archive abgerufen am 13 September 2014 SAARBRUCKEN BEZIRK WEST ALTENKESSEL BURBACH GERSWEILER UND KLARENTHAL EVANGELISCHE KIRCHEN Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive http www grundschule weyersberg de abgerufen am 20 September 2014 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 12 Marz 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www saarbruecken de abgerufen am 21 September 2014 http www saarbruecken de rathaus buergerservice saarbruecker buergeraemter abgerufen am 21 September 2014 kulturverein burbach deStadtteile und Distrikte von Saarbrucken 1 Mitte Alt Saarbrucken Malstatt mit Rastpfuhl Russhutte und Rodenhof St Johann mit Kaninchenberg Nauwieser Viertel und Rotenbuhl Eschberg Sankt Arnual mit Winterberg 2 West Gersweiler Klarenthal Altenkessel und Burbach mit Von der Heydt 3 Dudweiler Dudweiler Jagersfreude Herrensohr Scheidt4 Halberg Schafbrucke Bischmisheim Ensheim Brebach Fechingen mit Neufechingen Eschringen Gudingen Bubingen Normdaten Geografikum GND 4118182 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burbach Saarbrucken amp oldid 239214871