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Matthias Eberhard 1 November 1815 in Trier 30 Mai 1876 ebenda war ein deutscher Geistlicher und von 1867 bis 1876 Bischof von Trier Matthias Eberhard ca 1874 Matthias Eberhard segnet das Volk beim Gang ins Gefangnis 1874 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Auszeichnungen 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMatthias Eberhard war der Sohn des Trierer Gastwirts Heinrich Eberhard und seiner Ehefrau Katharina geb Kraemer Er besuchte die Domschule und das preussisch konigliche Gymnasium in seiner Vaterstadt das er im September 1834 als Primus verliess um ins Trierer Priesterseminar einzutreten 1 Hier empfing er am 12 Januar 1839 die Diakonenweihe und am 23 Februar desselben Jahres die Priesterweihe Zunachst Kaplan zu St Kastor in Koblenz wurde er 1842 fur kurze Zeit Geheimsekretar von Bischof Arnoldi bevor er im November des genannten Jahres zum Professor fur Dogmatik am Trierer Priesterseminar ernannt wurde dessen Regens er dann auch von 1849 bis 1862 war 1850 wurde er Domkapitular 1853 folgte die Ernennung zum geistlichen Rat 2 Daneben wirkte er von 1852 bis 1856 als Abgeordneter der katholischen Fraktion im Preussischen Landtag Der Dominikanerorden dem er als Terziar angehorte 3 gestattete ihm am 10 Marz 1859 Christglaubige in die Confraternitas militiae angelicae seu cinguli sancti Thomae Aquinatis aufzunehmen 4 1862 wurde Matthias Eberhard von Papst Pius IX zum Titularbischof von Caesarea Philippi und zum Weihbischof in Trier ernannt Die Bischofsweihe spendete ihm der Bischof von Trier Wilhelm Arnoldi am 3 August 1862 Mitkonsekratoren waren der Bischof von Munster Johann Georg Muller und Johann Anton Friedrich Baudri Weihbischof in Koln Nach dem Tod von Bischof Leopold Pelldram wurde Matthias Eberhard 1867 sein Nachfolger im Amt Auf dem Ersten Vatikanischen Konzil war er zwar Gegner des Unfehlbarkeitsdogmas verkundete es in seinem Bistum nach dem Beschluss jedoch ohne Vorbehalt Er wird als theologisch unbedingt papsttreu und ultramontan konservativ 5 beschrieben und gilt als einer der bedeutendsten Kanzelredner seines Jahrhunderts 6 Im Rahmen des Kulturkampfes wurde Matthias Eberhard am 6 Marz 1874 als zweiter preussischer Bischof verhaftet und zur Absitzung einer subsidiarischen Gefangnisstrafe von zwei Jahren und drei Monaten in die Trierer Strafanstalt den Dominicaner abgefuhrt da er den Rest der anerkannten Geldstrafe mit 6400 Thlr zu zahlen sich weigerte 7 Bereits am Morgen des 31 Dezember 1874 wurde er jedoch ganz unerwartet aus dem Gefangnis entlassen 8 9 Es kam schon bald wieder zu Konflikten mit der weltlichen Obrigkeit Presseberichten vom November 1875 zufolge stand die Einleitung eines Amtsentsetzungs Verfahrens gegen Bischof Eberhard bevor 10 Um weiteren von ihm als Repressalien betrachteten staatlichen Massnahmen zu entgehen hatte Matthias Eberhard angeblich bereits den Gang ins Exil nach Luxemburg geplant Da er jedoch ein halbes Jahr spater sechzehn Monate nach seiner Haftentlassung auf dem Hohepunkt des Kulturkampfes gestorben ist kam es nicht mehr dazu Zum Zeitpunkt seines Todes waren 250 Priester vor Gericht gestellt worden und 230 Pfarreien seiner 731 Pfarreien umfassenden Diozese waren vakant 11 Die Bestattung des Bischofs erfolgte im Trierer Dom 12 Werke BearbeitenDe tituli sedis apostolicae ad insigniendam sedem Romanam usu antiquo et vi singulari Lintz Trier 1846 books google de Kanzel Vortrage des Bischofs von Trier Dr Matthias Eberhard Hrsg von Aegidius Ditscheid Band 1 Fasten Vortrage des Bischofs von Trier Dr Matthias Eberhard Groppe Trier 1877 3 Aufl Herder Freiburg im Breisgau 1894 books google de Band 2 Homiletische Vortrage uber das erste Buch Moses Groppe Trier 1877 Band 3 Homiletische Vortrage uber das zweite dritte vierte und funfte Buch Moses Groppe Trier 1878 Band 4 Fest und Gelegenheitspredigten I Groppe Trier 1878 3 Aufl Herder Freiburg im Breisgau 1895 books google de Band 5 Fest und Gelegenheitspredigten II Groppe Trier 1879 Band 6 Supplement Predigten und Betrachtungen uber Sonn und Festtagsevangelien 2 Aufl Herder Freiburg im Breisgau 1892 books google de nbsp Gedenktafel an Eberhards Geburtshaus in Trier HauptmarktAuszeichnungen Bearbeiten1897 Benennung der Eberhardstrasse in Trier Sud nach Matthias Eberhard 13 Gedenktafel an Eberhards Geburtshaus am Trierer Hauptmarkt Sonstiges BearbeitenEin kostbarer von dem Aachener Goldschmied Martin Vogeno angefertigter neogotischer Kelch den Matthias Eberhard vom Trier Klerus zu seinem Amtsantritt als Geschenk erhielt wird heute im Trierer Domschatz verwahrt 14 Literatur BearbeitenPeter Muller Matthias Eberhard Bischof von Trier Ein Lebensbild Deutschlands Episcopat in Lebensbildern Heft 13 Woerl Wurzburg 1874 urn nbn de bvb 12 bsb11182504 5 Munchener Digitalisierungszentrum Johann Jakob Kraft Matthias Eberhard Bischof von Trier Ein Lebensbild Paulinus Trier 1878 google de Agidius Ditscheid Matthias Eberhard Bischof von Trier im Kulturkampf Paulinus Trier 1900 urn nbn de hbz kn28 1 775 Erzbischofliche Diozesan und Dombibliothek Koln Friedrich Lauchert Eberhard Matthias In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 227 f Hermann Ries Eberhard Matthias In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 241 f Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz Eberhard Matthias In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1443 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Josef Steinruck Eberhard Matthias In Lexikon fur Theologie und Kirche Band 3 3 Auflage Herder Freiburg im Breisgau u a 1995 Sp 428 Textarchiv Internet Archive Josef Steinruck Matthias Eberhard 1867 1876 In Die Bischofe von Trier seit 1802 Festgabe fur Bischof Dr Hermann Josef Spital zum 70 Geburtstag am 31 Dezember 1995 Veroffentlichungen des Bistumsarchivs Trier Band 30 Hrsg von Martin Persch und Michael Embach Paulinus Trier 1996 ISBN 3 7902 0160 X S 123 140 Wolfgang Seibrich Die Weihbischofe des Bistums Trier Veroffentlichungen des Bistumsarchivs Trier Band 31 Paulinus Trier 1998 ISBN 3 7902 1326 8 S 203 209 Heinz Monz Hrsg Eberhard Matthias In Trierer biographisches Lexikon WVT Trier 2000 ISBN 3 88476 400 4 S 92 93 Josef Steinruck Matthias Eberhard 1867 1876 In Auf dem Weg in die Moderne Geschichte des Bistums Trier Hrsg von Martin Persch und Bernhard Schneider Band 4 Veroffentlichungen des Bistumsarchivs Trier Band 38 Paulinus Trier 2002 ISBN 3 7902 0274 6 S 91 100 und passim Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Matthias Eberhard Sammlung von Bildern Matthias Eberhard in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Literatur von und uber Matthias Eberhard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Matthias Eberhard auf catholic hierarchy org Matthias Eberhard In Germania Sacra abgerufen am 6 August 2019 Eberhard Matthias in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Seibrich Die Weihbischofe des 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