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Die Erzbischofliche Diozesan und Dombibliothek Koln mit Bibliothek St Albertus Magnus ist die zentrale Bibliothek des Erzbistums Koln und eine der grossten theologischen Spezialbibliotheken im deutschsprachigen Raum Ihre Ursprunge reichen bis zum 6 7 Jahrhundert zuruck Die Bibliothek ist Mitglied des Bibliotheksverbundes Kolner Bibliotheken Seit 1 Juni 2016 ist Marcus Stark in der Nachfolge von Heinz Finger Direktor der Bibliothek der zuvor seit 2001 die Bibliothek der Philosophisch Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main geleitet hat 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Dombibliothek 1 2 Diozesanbibliothek 1 3 Erzbischofliche Diozesan und Dombibliothek 2 Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Zahlreiche Domherren stifteten Handschriften so im 11 Jahrhundert der Domkapitular Hillinus das heute nach ihm benannte Evangeliar nbsp Lesesaal der Erzbischoflichen Diozesan und Dombibliothek 2009 Dombibliothek Bearbeiten Die Erzbischofliche Diozesan und Dombibliothek geht ursprunglich auf die Handschriftensammlung von Erzbischof Hildebald 818 zuruck Der alteste Katalog stammt aus dem Jahre 833 und verzeichnet 175 Bucher von denen heute noch 35 vorhanden sind 2 ein bedeutender Kirchenschatz Das alteste Buch der Dombibliothek stammt aus dem Jahre 590 604 3 In 12 in Koln erhaltenen Handschriften erscheint Erzbischof Hildebald in dem Besitz und Herstellungsvermerk Codex sub Pio Patre Hildebaldo scriptus Die Kolner Dombibliothek war Bibliothek der Bischofskirche und der Domherren und wird unter allen erhaltenen Kathedralbibliotheken fur die bedeutendste gehalten die bis heute erhalten geblieben ist Im Mittelalter wurde das Domkapitel alleiniger Trager der Bibliothek Zahlreiche Domherren stifteten Handschriften so im 11 Jahrhundert der Domkapitular Hillinus das heute nach ihm benannte Hillinus Evangeliar mit dem Bild des Alten Doms 1794 wurden 200 der kostbarsten Handschriften vor der franzosischen Revolutionsarmee gerettet und zusammen mit dem Dreikonigsschrein nach Arnsberg gebracht Andere Teile der Bibliothek fanden an verschiedenen Orten Zuflucht Erst 1867 erhielt das Domkapitel seine Bibliothek vom preussischen Staat zuruck 4 Diozesanbibliothek Bearbeiten Die Erzbischofliche Diozesanbibliothek entstand aus der Bibliothek des 1615 gegrundeten alten Kolner Priesterseminars Nach dessen Schliessung gingen die Bestande grossenteils verloren und nur ein Rest verblieb der Diozesanbibliothek die 1738 neugegrundet wurde Grundlage war die Buchersammlung des Stifters des kurkolnischen Amtmanns Johann Jakob von Broich die dieser aus der Hinterlassenschaft des Abbe Jean Paul Bignon erworben hatte des Sekretars und Bibliothekars Ludwigs XIV 2 Zu den Handschriften der Diozesanbibliothek gehorten uberwiegend spatmittelalterliche Manuskripte aber auch hochmittelalterliche Werke wie ein Evangeliar des 11 Jahrhunderts des Stiftes Mariengraden Auffallend ist der Reichtum an kunsthistorisch bedeutenden Chorbuchern wie das Valkenburg Graduale 4 Die Bibliothek wuchs danach vorwiegend durch Schenkungen Hinterlassenschaften oder die Aufnahme aufgeloster Pfarrbibliotheken So enthielt die Diozesanbibliothek vorwiegend theologische Literatur aller Zeiten und aller Richtungen historische und politische Quellenwerke des 18 und 19 Jahrhundert und daneben auch die ubrigen Geisteswissenschaften 1835 kam die mit 14 000 Banden beeindruckende Sammlung des Kolner Erzbischofs August Ferdinand Graf Spiegel dazu Sie umfasst samtliche Wissenschaftsgebiete und steht heute in ihrer geschlossenen Ordnung im Maternushaus 2 Erzbischofliche Diozesan und Dombibliothek Bearbeiten Seit 1930 sind die Diozesanbibliothek und die Dombibliothek organisatorisch miteinander vereinigt 5 Die Dombibliothek wurde als Dauerleihgabe des Kolner Domkapitels in die Diozesanbibliothek integriert Seitdem lautet der offizielle Name der Bibliothek Erzbischofliche Diozesan und Dombibliothek Das barocke Bibliotheksgebaude in der Marzellenstrasse wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs vollstandig zerstort die Bestande waren jedoch rechtzeitig ausgelagert worden 1957 wurden sie in einem neuen Gebaude in der Gereonstrasse wieder zusammengefuhrt 1983 konnten dann grosszugige Raumlichkeiten im Maternushaus bezogen werden Die Erzbischofliche Diozesan und Dombibliothek Koln ist heute eine der grossten theologischen Spezialbibliotheken im deutschsprachigen Raum mit einem Bestand von derzeit 400 000 Banden 800 Handschriften und 430 Inkunabeln sowie 1 500 laufenden Zeitschriften Der fachliche Schwerpunkt des Buchbestandes liegt auf den Gebieten Katholischer Theologie Religionspadagogik Philosophie sowie Rheinische Kirchengeschichte und Kunstgeschichte 6 Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis BearbeitenIm September 2000 wurde durch die Diozesanbibliothek und die Professur fur historisch kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung der Universitat zu Koln im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft Projektes Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis CEEC die Erstellung einer Digitalen Handschriftenbibliothek Koln in Angriff genommen 6 Im Rahmen des CEEC Projektes wurden die mittelalterlichen Kodizes der Erzbischoflichen Diozesan und Dombibliothek Koln digitalisiert Damit war die Diozesan und Dombibliothek weltweit die erste Bibliothek die ihre mittelalterlichen Handschriftenbestande vollstandig digitalisiert und als digitale Bibliothek der Offentlichkeit zuganglich gemacht hat Der gesamte mittelalterliche Handschriftenbestand mit 394 Codices 140 231 Seiten wurde hochwertig digitalisiert und in ein Erschliessungssystem eingebettet Auch Sekundarliteratur wurde wenn moglich digital eingebunden 7 Literatur BearbeitenPublikationsreihe begrundet 2002 Libelli Rhenani Schriften der Erzbischoflichen Diozesan und Dombibliothek zur rheinischen Kirchen und Landesgeschichte sowie zur Buch und Bibliotheksgeschichte ISSN 1861 7271 Joachim M Plotzek Zur Geschichte der Kolner Dombibliothek In Glaube und Wissen im Mittelalter Katalogbuch zur Ausstellung Munchen 1998 S 15 64 online Manfred Thaller Hg Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis Eine mittelalterliche Kathedralbibliothek in digitaler Form Gottingen 2001 online Ulrike Wiedenfels Von Offline zu Online Wechsel des integrierten Bibliothekssystems bei der Erzbischoflichen Diozesan und Dombibliothek Koln erschienen in Zeitschrift fur Bibliothek Information und Technologie Online 6 2003 Nr 3 S 258 260 online Heinz Finger Die Dombibliothek zu Koln Vortrag gehalten anlasslich der Prasentation der Digitalen Handschriftenbibliothek Koln am Donnerstag dem 31 Mai 2001 online Notker Schneider Die Diozesanbibliothek ein unvergleichlicher Schatz in Vierteljahresschrift fur die Freunde der Stadt Koln 4 1988 S 14 17 online Klaus Gereon Beuckers Das Prachtevangeliar aus Mariengraden Ein Meisterwerk der salischen Buchmalerei mit einem Vorwort von Harald Horst und einem Beitrag von Doris Oltrogge Quaternio Luzern 2018 Weblinks BearbeitenCodices Electronici Ecclesiae Coloniensis CEEC Internetauftritt der Bibliothek Eintrag aus dem Handbuch der historischen Buchbestande in DeutschlandEinzelnachweise Bearbeiten Erzbistum Koln vom 28 Januar 2016 Marcus Stark neuer Direktor der Diozesanbibliothek abgerufen am 8 April 2018 a b c Notker Schneider Die Diozesanbibliothek S 14 17 Joachim M Plotzek Zur Geschichte der Kolner Dombibliothek a b Finger Vortrag Dombibliothek Literatur zur Geschichte der Kolner Dom und Diozesanbibliothek und ihrer Bestande a b Wiedenfels Bibliothekssystem S 258 250 Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis50 944676049444 6 9520285425 Koordinaten 50 56 40 8 N 6 57 7 3 O Normdaten Korperschaft GND 2081294 2 lobid OGND AKS LCCN n84216362 VIAF 126431685 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erzbischofliche Diozesan und Dombibliothek Koln amp oldid 227450343