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Hildebold oder Hildebald Beiname Aaron 1 3 September 818 in Koln war von 787 bis 795 Bischof von Koln und von 795 bis 818 der erste Erzbischof des Erzbistums Koln Durch seine engen Beziehungen zu Karl dem Grossen ist von ihm mehr als von seinen Vorgangern und unmittelbaren Nachfolgern auf dem Kolner Bischofsstuhl bekannt Castellanus und Gelenius zahlen ihn zu den Heiligen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die Sage zur Freundschaft Karls und Hildebolds 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Die Kirche im Kopf des Stifterbildes des Hillinus Codex Koln Erzbischofliche Diozesan und Dombibliothek Cod 12 Reichenauer Buchmalerschule um 1025 wird als Abbildung des Hildebold Baus interpretiert nbsp Abtissin Ida und Hildebold am Turm des Kolner Rathauses787 wurde Hildebold auf Wunsch Karls des Grossen Bischof von Koln 791 ernannte Karl seinen Freund Hildebold zum Erzkaplan der Hofkapelle sowie zum Kanzler der Reichskanzlei Er war einer seiner bedeutendsten Berater 3 Auf Bitten Karls entband Papst Hadrian I Hildebold 794 von seiner Residenzpflicht in Koln so dass er seinen Regierungspflichten an Karls Hof nachkommen konnte An der Hofkapelle Karls des Grossen wurden viele Alkuinschuler und Mitglieder der Hofgesellschaft mit gelehrten und biblischen Namen bezeichnet 4 Hildebolds Name Aaron war wohl seinem hohepriesterlichen Amt als Bischof verbunden 5 Seine Zeitgenossen Alkuin Angilbert und Theodulf erwahnen ihn mehrfach in ihren Gedichten 6 Die Hofkapelle war mit ihren Kaplanen das Zentrum sowohl der weltlichen Ordnung als auch der kirchlichen Verwaltung Sie hatte grossen Einfluss auf das geistliche geistige und politische Leben Hier entstand die Grundlage fur die Schriftentwicklung des christlichen Abendlandes Hildebold war also ein einflussreicher Mann am Hofe Karls Dem Wunsch Konig Karls entsprechend erhob Papst Hadrian I das Bistum Koln im Jahr 794 795 zum Erzbistum und den Bischof Hildebold zum Erzbischof Die Bistumer Bremen Utrecht Luttich Minden Munster und Osnabruck wurden dem Erzbistum Koln als Suffraganbistumer unterstellt Hierauf veranlasste Erzbischof Hildebold eine Erweiterung des damaligen Kolner Doms dieser Dom sollte von spateren Generationen der Hildebold Dom genannt werden Von Karl dem Grossen erhielt er einflussreiche Amter Karl uberliess ihm vielleicht die alte Konigspfalz als Bischofssitz mit der Massgabe der Errichtung einer neuen Bischofskirche Hildebold Dom die dem Rang Kolns entspreche 7 799 fuhrte er Papst Leo III zu Karl dem Grossen nach Paderborn 3 801 wird er als Abt des Stifts St Cassius und Florentius in Bonn 802 als Abt des Klosters Mondsee genannt 8 In seiner Amtszeit grundete Hildebold die Kolner Domschule und stiftete die Kolner Dombibliothek In 12 in Koln erhaltenen Handschriften erscheint Hildebold in dem Besitz und Herstellungsvermerk Codex sub Pio Patre Hildebaldo scriptus 9 10 Die Stucke sind vorrangig Texte der Kirchenvater Bibelkommentare Briefe und eine Sammlung des Kirchenrechts Daruber hinaus bereicherte Hildebold die Bibliothek mit herausragenden Kompendien zu Zeitrechnung Naturlehre und Himmelskunde 11 Am 30 Marz 805 weihte er den Friesen und Sachsenmissionar Liudger in Koln zum ersten Bischof von Munster Im Jahre 813 leitete er gemeinsam mit Erzbischof Richulf die Synode im Stift St Alban vor Mainz Im selben Jahr salbte er Ludwig den Frommen den Erben von Kaiser Karl zum frankischen Konig Im Jahr 814 spendete Erzbischof Hildebold seinem Freund Kaiser Karl in Aachen die Sterbesakramente Schon 811 hatte er das Testament des Kaisers als erster Zeuge unterzeichnet In Karls Testament wurde Koln an erster Stelle unter den frankischen Erzbistumern genannt 12 Karl erhielt aus seinen Handen die Kommunion und die letzte Olung 13 Auch nach dem Tod des Kaisers wahrte er seine Stellung 816 holte er feierlich Papst Stephan V nach Reims ein 3 wo die Kronung Konig Ludwigs des Frommen zum romischen Kaiser vorbereitet wurde Am 3 September 818 starb Erzbischof Hildebold in Koln und wurde in St Gereon zur letzten Ruhe gebettet Noch im 14 Jahrhundert galt er als der Stifter des dortigen Hochaltars 14 In der Nahe von St Gereon ist heute ein Platz nach Hildebold benannt Ihm wird der Bau des alten karolingischen Domes in Koln vielleicht zu Unrecht zugeschrieben Bauherr war womoglich um 850 Gunthar Die Sage zur Freundschaft Karls und Hildebolds BearbeitenIn Koln existiert eine Sage uber den Beginn der Freundschaft zwischen Karl dem Grossen und Hildebold 15 Eines Tages Karl hatte auf seinem Weg zur Wahl des Kolner Bischofs in den Waldern vor Koln gejagt jedoch seine Jagdgesellschaft abgehangt kam er zu einer kleinen Kapelle Mude von der Jagd band er sein Pferd vor der Kapelle an und betrat das Gotteshaus Er suchte sich im hinteren Bereich einen Platz um in sich zu gehen Bald begann sich die Kapelle zu fullen und es wurde ein Gottesdienst vom Dorfpfarrer Hildebold abgehalten Karl war von der Messe des jungen Hildebold so angetan dass er ihm nach dem Gottesdienst ein ganzes Goldstuck fur seine Kapelle spenden wollte Hildebold jedoch soll da er Karl nicht erkannte diese grosszugige Spende des in seinen Augen einfachen Jagers abgelehnt haben und sich stattdessen nur ein kleines Stuck von der Haut des nachsten Rehs das der Jager erlegen wurde erbeten haben Mit diesem Stuck Leder wollte er sein altes Gebetbuch neu binden lassen Karl der durch diese Bescheidenheit noch mehr vom jungen Hildebold beeindruckt war soll von diesem Tag an ein Freund und Forderer Hildebolds geworden sein Da Volk und Klerus sich bei der Bischofswahl nicht einigen konnten setzte Karl der Grosse Hildebold ein Literatur BearbeitenErnst Ludwig Dummler Hildebald In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 397 f Heinz Finger Die Dombibliothek zu Koln Vortrag gehalten anlasslich der Prasentation der Digitalen Handschriftenbibliothek Koln am Donnerstag dem 31 Mai 2001 online Geschichte des Erzbistums Koln Band 1 Das Bistum Koln von den Anfangen bis zum Ende des 12 Jahrhunderts hrsg von Eduard Hegel 2 Auflage neu bearbeitet v Friedrich Wilhelm Oediger Bachem Koln 1971 Joachim M Plotzek Zur Geschichte der Kolner Dombibliothek In Glaube und Wissen im Mittelalter Katalogbuch zur Ausstellung Munchen 1998 S 15 64 online W Schafke Hildebald In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 5 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1991 ISBN 3 7608 8905 0 Sp 10 f Hildebaldus In Johann E Stadler Franz Joseph Heim Johann N Ginal Hrsg Vollstandiges Heiligen Lexikon 2 Band E H B Schmid sche Verlagsbuchhandlung A Manz Augsburg 1861 S 732 733 Nachdruck 2 Auflage Georg Olms Verlag Hildesheim 1996 Vorwort online Erich Wisplinghoff Hildebald In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 118 Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz HILDEBOLD In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 844 845 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Verena Zell Erzbischof Hildebald 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Wolfgang Braunfels Karl der Grosse Hamburg 1972 S 77 f AGB S 367 Erich Wisplinghoff Hildebold In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 118 Digitalisat Leonard Ennen Geschichte der Stadt Koln Dusseldorf 1880 Geschichte des Erzbistums Koln Band 1 S 86 ff Faksimilie bei CEEC Finger Vortrag Dombibliothek Plotzek Dombibliothek S 20 Geschichte des Erzbistums Koln Band 1 S 85 Artikel zu Hildebold von Koln in Stadlers vollstandigem Heiligenlexikon Erzbistum S 86 Karl der Grosse und Hildebald In Goswin Peter Gath Kolner Sagen 7 Auflage Greven Koln 1985 ISBN 3 7743 0220 0VorgangerAmtNachfolger Erzbischof von Koln 795 818HadebaldRicolfBischof von Koln 787 795 Normdaten Person GND 137947186 lobid OGND AKS VIAF 86109242 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hildebold von KolnALTERNATIVNAMEN Hildebald HildibaldKURZBESCHREIBUNG Bischof von Koln erster Erzbischof von KolnGEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM 3 September 818STERBEORT Koln Abgerufen 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