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Ida vor 1025 7 oder 8 April 1060 war eine bedeutende Abtissin des Kolner Stifts St Maria im Kapitol Die von ihr erhaltenen Kunstwerke gehoren zu den herausragenden Schatzen der Epoche Abtissin Ida und der Kolner Erzbischof Hildebold am Turm des Kolner Rathauses Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Idas Wirken 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksBiografie BearbeitenIda war eine Tochter des Pfalzgrafen Ezzo und Mathildes der Schwester Kaiser Ottos III und Enkelin des Kaisers Ottos II und der Theophanu Sie gehorte der Familie der Ezzonen an die durch die Hochzeit Ezzos mit einem Mitglied der kaiserlichen Familie im 11 Jahrhundert am Niederrhein grosse Bedeutung erlangte 1 Ida vermutlich eine der jungeren Tochter Ezzos und ihre Schwester Sophia wurden im Kloster Gandersheim erzogen Beide verliessen Gandersheim 1026 und traten in das Kloster St Maria Altenmunster in Mainz ein Aufgrund eines Konflikts zwischen dem Erzbischof von Mainz und dem Bischof von Hildesheim mussten Ida und ihre Schwester 1027 nach Gandersheim zuruck nur um wenig spater wieder in Mainz zu erscheinen Diesmal blieb Ida langere Zeit in Mainz erst nach dem Tod Aribos 1031 einigte man sich mit dem neuen Erzbischof Bardo auf eine Ruckkehr Idas ihre Schwester Sophia war inzwischen verstorben nach Gandersheim 2 Dort wurde Ida zwischen 1031 und 1038 Abtissin des Marienklosters eines Eigenklosters des Stifts Gandersheim Ihre Weihe erhielt sie von Bischof Godehard von Hildesheim 3 der am 5 Mai 1038 verstarb 4 Zu einem unbekannten Zeitpunkt ubernahm sie zusatzlich die Leitung des Kolner Stifts St Maria im Kapitol vermutlich durch Vermittlung ihres Bruders des Kolner Erzbischofs Hermann II Wie ihre Schwester Theophanu in Essen und Gerresheim 1039 1058 hatte Ida moglicherweise beide Wurden gleichzeitig inne Ida verstarb am 7 oder 8 April 1060 und wurde in der Kirche St Maria im Kapitol bestattet 5 Die Grabinschrift ist in einer auf dem Original basierenden Fassung aus dem 18 Jahrhundert uberliefert Ossa Beatae Idae Quam B Erenfriedus Com Palat Ex Mathilde Augg Ottonium II F III Sorore Filiam Hermannus II Archiep Col Sororem Illustre hoc collegium Capitolinum abbatissam habuit S Adelheidis cui carissima fuerat vita et gubernatione imitatricenem A MLX hoc in templo condita Ex antiquo tumolo ad venerationem populi olim iuxta muri imborealem elevato huc translata A MDCCLXVI Gebeine der seligen Ida welche der Selige Erenfried Pfalzgraf Von Mathilde des erhabenen Otto des II Tochter des III Schwester zur Tochter hatte Hermann II Erzbischof zur Schwester dieses angesehene Collegium des Capitols zur Abtissin die hl Adelheid der sie sehr teuer war hatte sie in Leben und Amtsfuhrung zur Nachahmerin Im Jahre 1060 in diesem Tempel bestattet Aus dem alten Grab zur Bewunderung durch das Volk das einst an der Nordwand errichtet hierhin umgebettet Im Jahr 1746 Die Inschrift betont ahnlich wie die ihrer Schwester Theophanu Idas Abstammung aus dem Kaisergeschlecht der Ottonen Als Idas Vorbild wird ihre Vorgangerin Adelheid von Vilich genannt die zwischen 1010 und 1021 Abtissin in St Maria im Kapitol war und deren Kult Idas Schwester Mathilde Abtissin von Vilich stark gefordert hatte Idas Wirken Bearbeiten nbsp Die Ostanlage von St Maria im Kapitol entstand unter Ida Die Dreikonchenanlage zitiert die Geburtskirche in Bethlehem nbsp Die Saulenstellung zitiert das Aachener OktogonIda war wie ihre Schwester Theophanu in Essen und ihr Bruder Hermann in Koln als Stifterin besonders aktiv Ida liess vermutlich zusammen mit Hermann die Kirche St Maria im Kapitol neu bauen 6 Der Bau weist zahlreiche Bezuge auf Herrschaftssymbole auf wie etwa im Westbau mit einem Zitat der Saulenstellung des Emporengeschosses der Aachener Pfalzkapelle Die Masse der Dreikonchenanlage des Ostbaus von St Maria im Kapitol sind eine exakte Kopie der Geburtskirche in Bethlehem wahrend die Krypta die des Speyerer Doms zitiert Ida stiftete zudem die Ausstattung ihrer neuen Kirche von der sich zwei Stucke erhalten haben Die Holztur von St Maria im Kapitol gehort zu den bedeutendsten Schnitzwerken des 11 Jahrhunderts 7 heute befinden sie sich an der Westwand des sudlichen Seitenschiffs der Kirche Die Turflugel tragen auf der Vorderseite je 13 Bildtafeln die die Jugend und die Passion Christi darstellen Dabei stellen sie den idealen christlichen Herrscher dem unchristlichen Herrscher in Person des Herodes gegenuber Ebenfalls zur Ausstattung der Kirche gehorte das Hermann Ida Kreuz welches sich heute im Kolner Diozesanmuseums befindet 8 Auf diesem ist eine Sanctimoniale die mit dem Namen Ida bezeichnet ist abgebildet da diese Inschrift jedoch nachtraglich angebracht wurde wird es meist als Geschenk Hermanns an sie angesehen Ida stiftete jedoch auch ausserhalb ihres eigenen Stiftes Beim Kreuz der Idasaule im Essener Dom von dem noch die Inschriftstafel und kleine Reste vorhanden sind war lange strittig ob Ida oder eine gleichnamige Essener Abtissin die etwa 100 Jahre fruher lebte dieses gestiftet hat Das Kapitell der Saule weist starke Ahnlichkeiten mit denen von St Maria im Kapitol auf Auch die erhaltene Inschriftstafel schien eher auf ein Entstehen im 11 Jahrhundert zu deuten wird inzwischen aber in das 10 Jahrhundert datiert Nachdem eine Analyse der im Essener Kapitelskreuz geborgenen Reliquien ergab dass diese aus dem Idakreuz und dem 10 Jahrhundert stammen wird eine Beteiligung der Kolner Abtissin an der Entstehung des Idakreuzes inzwischen ausgeschlossen Auch der Hidda Codex des Stifts Gerresheim wird Ida zugeschrieben 9 Der Codex entstammt der Kolner Buchmalerschule Seine Datierung ist strittig jedenfalls vor 1056 da eine Urkunde ihrer Schwester Theophanu 1058 zugunsten Gerresheims die vom Kolner Erzbischof Anno II im Amt ab 1056 bestatigt wurde in den Codex als Abschrift eingetragen wurde Ida ist zudem in dem Memorialverzeichnis des Stifts Gerresheim genannt Moglicherweise entstand der Codex jedoch vor 1030 und damit zu einem Zeitpunkt als Ida noch unfreiwillig Stiftsfrau in Gandersheim war Auch der Hitda Codex aus dem Stift Meschede der heute in Darmstadt aufbewahrt wird wird in Zusammenhang mit Ida gebracht 10 Auch dieser Codex gehort der Kolner Malschule an seine Datierung ist jedoch umstritten Teilweise wird eine Datierung zwischen 1000 und 1020 vertreten der mit Idas Abbatiat nicht in Einklang zu bringen ist teilweise wird jedoch eine Datierung nach 1035 vertreten nach der Ida als Stifterin moglich ist Die Stifterin hatte Bezug zu Koln wo Ida mit einem passenden Namen auffallt Idas Bruder Hermann hat sogar nachweislich das Stift Meschede beschenkt Beuckers 11 hielt Ida als Stifterin des Codex fur uberwiegend wahrscheinlich Inzwischen wird vorgeschlagen den Hitda Codex als Fruhwerk der Kolner Buchmalerstudie anzusehen und um 970 zu datierten wobei Hitda als Hidda die Mutter des Kolner Erzbischofes Gero identifiziert wird Insgesamt sind Idas Stiftungen von herausragender kunstlerischer Qualitat Ihre Stiftungen sind meist mit der erzbischoflichen Politik Hermanns dem sie wohl auch ihr Abbatiat in Koln verdankte verknupft wie sich besonders deutlich bei St Maria im Kapitol zeigt Ida ist eine der Statuen die Aussen am Turm des Kolner Rathauses angebracht sind Diese Figuren reprasentieren wichtige Personlichkeiten der Stadt 12 Einzelnachweise Bearbeiten Beuckers 1993 S 7 Beuckers 1993 S 43 45 Beuckers 1993 S 149 Berges 1964 Beuckers 1993 S 43 44 Knapp 2009 S 71 98 Beuckers 1993 S 125 Surmann 1999 S 7 18 Beuckers 1993 S 164 168 Weilandt 2013 S 57 74 Beuckers Die Ezzonen S 173 Stadt Koln Abgerufen am 19 Januar 2020 Literatur BearbeitenWilhelm Berges Godehard in Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 S 495 497 Klaus Gereon Beuckers Die Ezzonen und ihre Stiftungen LIT Verlag Munster 1993 ISBN 3 89473 953 3 Hatto Kuffner Das ottonische Evangeliar in Hugo Weidenhaupt Hg Gerresheim 870 1970 Beitrage zur Orts und Kunstgeschichte Dusseldorf 1970 S 149 156 Ulrich Knapp Der salische Neubau von St Maria im Kapitol zu Koln Eine kritische Revision in Forderverein Romanische Kirchen Koln e V Ed Colonia Romanica Jahrbuch des Fordervereins Romanische Kirchen Koln e V Koln 2009 Ulrike Surmann Das Kreuz Herimanns und Idas Diozesanmuseum Koln 1999 Gerhard Weilandt Wer stiftete den Hitda Codex Darmstadt Hess Landes und Hochschulbibliothek Cod 1640 Ein Beitrag zur Entwicklung der ottonischen Kolner Buchmalerei in Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein AHVN 190 1987 S 49 83 Gerhard Weilandt Der Hitda Codex und seine Stifterin Ida von St Maria im Kapitol Eine Wiederbegegnung nach einem Vierteljahrhundert in Klaus Gereon Beuckers Ed Abtissin Hitda und der Hitda Codex Forschungen zu einem Hauptwerk der ottonischen Kolner Buchmalerei Darmstadt 2013Weblinks BearbeitenBiographie im Portal Rheinische Geschichte https www stadt koeln de leben in koeln freizeit natur sport skulpturen des ersten obergeschossesNormdaten Person GND 128530685 lobid OGND AKS VIAF 23194649 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME IdaALTERNATIVNAMEN Hidda HitdaKURZBESCHREIBUNG Abtissin in KolnGEBURTSDATUM vor 1025STERBEDATUM 7 April 1060 oder 8 April 1060STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ida St Maria im Kapitol amp oldid 205995384