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Ida unbekannt am 16 Juli eines unbekannten Jahres moglicherweise 971 war Abtissin des Stifts Essen im 10 Jahrhundert Sie stammte wahrscheinlich aus dem Herrschergeschlecht der Liudolfinger Ihre genauen Regierungsdaten sind unbekannt Ida ist die erste Essener Abtissin der ein Objekt des Essener Domschatzes zugeordnet werden kann und Namensgeberin fur die Idasaule im Essener Munster Inschriftenplatte des Idakreuzes Inhaltsverzeichnis 1 Quellenlage 2 Leben und Wirken 2 1 Das Ida Kreuz 2 1 1 Die Inschriftenplatte 2 1 2 Das Verkundigungs Fragment 2 1 3 Das verschollene Magier Fragment 2 1 4 Rekonstruktionsversuch 2 1 5 Deponierte Reliquien 2 2 Die Idasaule 3 Memoria 4 Literatur 5 EinzelnachweiseQuellenlage BearbeitenIda ist als Essener Abtissin durch die Stifterinschrift des von ihr gestifteten Kreuzes sowie durch mehrere nekrologische Eintragungen belegt Im fruhneuzeitlichen Brusseler Abtissinnenkatalog einer nach dem Fundort benannten Abtissinnenliste wird Ida im 12 Jahrhundert gefuhrt der Essener Kanoniker Hiltrop der im 16 Jahrhundert einen Abtissinnenkalender aufstellte setzte sie mit dem Sterbejahr 971 als funfte Abtissin an 1 Das Todesdatum ist belegt im Merseburger Nekrolog als Ida abbatissa zum 17 Juli sowie im Essener Nekrolog als Yda zum 16 Juli Weitere nekrologische Eintragungen finden sich zum 16 Juli im Nekrolog des Stifts Borghorst sowie in den Memorialeintragen eines Essener Sakramentars aus dem spaten 10 Jahrhundert Die im Datum abweichende Angabe in Merseburg war vermutlich ein Ubermittlungs oder Schreibfehler Die wichtigste Quelle zum Ida Kreuz ihrem bekanntesten Werk sind neben den erhaltenen Fragmenten die Urkunde uber die Einlegung der in diesem geborgenen Reliquien in das gotische Kreuz durch das das Ida Kreuz ersetzt wurde Dieses Kreuz aus dessen Grosse Ruckschlusse auf die Grosse des Ida Kreuzes gezogen werden ist in der Domschatzkammer erhalten und dient heute dem Essener Domkapitel als Kapitelskreuz Leben und Wirken BearbeitenIdas Geburtsjahr Geburtsort Abstammung und exakte Amtszeit sind nicht bekannt Einen Ruckschluss auf Idas Herkunft erlaubt ihr Eintrag im Merseburger Nekrolog in dem der Historiker Gerd Althoff die Familienmemoria der Liudolfinger erkannt hat 2 Ida gehorte worauf auch ihr Name einer der liudolfingischen Leitnamen hindeutet zur liudolfingschen Familie oder war dieser zumindest so eng verbunden dass sie als Mitglied des familiaren Bundnis und Paktsystems in das familiare Totengedenken der Liudolfinger aufgenommen wurde Idas Abstammung durfte ursachlich fur ihr Abtissinnenamt gewesen sein wobei unerheblich ist ob sie vom Konvent gewahlt wurde wie es die Institutio Sanctimonialium von 816 eigentlich vorsah oder vom weltlichen Herrscher eingesetzt wurde Eine Abtissin mit enger Beziehung zum Herrscherhaus erhohte das Ansehen der Gemeinschaft so dass sowohl der Herrscher als auch das Stift profitierten 3 Keine der vorhandenen Quellen enthalt eine Jahresangabe daher ist Idas Abbatiat nicht exakt datierbar Da die fruheste nekrologische Eintragung von der anlegenden Hand des in Essen geschriebenen Sakramentars D 2 der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf stammt das in das ausgehende 10 Jahrhundert datiert wird und die bis ins 11 Jahrhundert amtierende Abtissin Mathilde erstmals am 23 Juli 973 als Abtissin belegt ist muss Ida eine Vorgangerin Mathildes gewesen sein Aufgrund welcher Quelle Hiltrop das Todesjahr 971 annahm ist unbekannt Hiltrop hatte jedoch als Essener Kanoniker Zugang zu im 16 Jahrhundert moglicherweise noch vorhandenen Quellen Daher geht man davon aus dass Ida Mathildes direkte Vorgangerin war Da die Essener Stiftskirche wahrend des Abbatiats der Abtissin Hathwig 946 abbrannte das von Ida gestiftete Kreuz aber bis ins 15 Jahrhundert erhalten blieb amtierte Ida wahrscheinlich nach Hathwig Ob zwischen Hathwig und Ida noch Agana Abtissin war ist fraglich Fremer pladierte aufgrund von Auffalligkeiten in der nekrologischen Uberlieferung dafur Agana als Vorgangerin Hathwigs anzusehen 4 In jedem Fall kann Ida nur ein eher kurzes Abbatiat gehabt haben 966 schenkte Otto I dem Essener Stift den Oberhof Ehrenzell wobei auffallig ist dass in der Urkunde keine Abtissin genannt ist Dieses Fehlen wird zum Teil dahin interpretiert dass der Abtissinnenstuhl zu diesem Zeitpunkt vakant war Details zu Idas Amtsfuhrung die uber die Stiftung des Ida Kreuzes hinausgehen sind nicht bekannt Ihr Abbatiat fallt in die Blutezeit des Essener Stifts die unter Abtissin Hathwig begann und spatestens mit Abtissin Suanhild endete Nach dem Stiftsbrand 946 hatte Hathwig mit dem Wiederaufbau der Stiftsbibliothek begonnen und dazu ein Skriptorium begrundet in dem die Stiftsdamen mit grossem Fleiss Handschriften produzierten Das Essener Skriptorium war bis in die Amtszeit von Idas Nachfolgerin Mathilde aktiv in jedem Fall also auch wahrend Idas Abbatiat Daneben wird das Stift Essen unter Ida die Aufgaben jedes sachsischen Frauenstifts erfullt haben Als Statte des Gebetsgedenkens fur die Stifter und Familienangehorige zu dienen und eine Ausbildungsstatte fur die Tochter von Adelsfamilien zu sein Das Stift Borghorst dessen erste Stiftsdamen einschliesslich der Abtissin aus dem Stift Essen kamen wurde 968 gegrundet also moglicherweise wahrend Ida in Essen Abtissin war Idas bekanntestes Werk war das Ida Kreuz das bis in die Essener Neuzeit als Triumphkreuz auf der Idasaule im Munster angebracht war Die Inschrift des Kreuzes die sie als Auftraggeberin nennt diente ihrer Memoria Das Ida Kreuz Bearbeiten nbsp Das Verkundigungs Fragment Aufnahme aus dem Tafelwerk von Georg Humann 1904 Das Ida Kreuz gehorte zur Ausstattung des nach der Brandkatastrophe von 946 bei der die Essener Stiftskirche abbrannte durch die Abtissin Hathwig wieder aufgebauten Essener Munsters Es stand auf der heute als Idasaule bezeichneten Kreuzsaule hinter dem Kreuzaltar der Kirche Das Kreuz wurde im 15 Jahrhundert von der Saule heruntergenommen moglicherweise war es zu diesem Zeitpunkt bereits durch den Brand des Munsters 1275 und einen Gewolbeeinsturz beschadigt und durch ein moderneres Kreuz ersetzt Vom Ida Kreuz dessen genaues Aussehen unbekannt ist sind zwei Fragmente erhalten geblieben die Inschriftenplatte und das Verkundigungs Fragment Von einem dritten Fragment dem Magier Fragment das moglicherweise zum Kreuz gehorte existierte Anfang des 20 Jahrhunderts noch ein Gipsabguss der inzwischen verschollen ist Bis 2008 als bei Untersuchungen festgestellt wurde dass das Material nicht dem der anderen Fragmente entsprach wurde auch ein in der Domschatzkammer erhaltenes Fragment einer Himmelfahrts Szene Essener Domschatzkammer Inv Nr 10 als Fragment des Kreuzes angesehen Dass Ida das Ida Kreuz stiftete galt zeitweise als fraglich Klaus Gereon Beuckers sah 1993 die Kolner Abtissin Ida des Stiftes St Maria im Kapitol als Stifterin des Kreuzes an Ida war uber ihre Schwester die Abtissin Theophanu dem Stift Essen verbunden Aufgrund neuerer Erkenntnisse zur Inschriftenplatte und zu den Reliquien die sich ursprunglich im Ida Kreuz befanden wird diese These nicht mehr vertreten Die Inschriftenplatte Bearbeiten Die Inschriftenplatte des Ida Kreuzes Essener Domschatz Inv Nr 9 besteht aus zwei Teilstucken die zusammen 15 cm hoch und 53 5 cm breit sind Das Material ist vergoldetes Kupferblech Die getriebene Inschrift ISTAM CRUCEM I DA ABBATISSA FIERI IUSSIT dt Dieses Kreuz liess die Abtissin Ida fertigen ist in Kapitalis ausgefuhrt in der allerdings das E aus der Unziale stammt wobei der Buchstabenabstand nicht gleichmassig ist Am rechten Rand befindet sich ein abgeschnittenes Lilienornament Die Platte weist Ausbruche auf unter anderem fehlt der erste Buchstabe des Stifternamens Bereits Georg Humann hat unter der Annahme dass die Platte einst auch am linken Rand ein Lilienornament aufwies und die Inschrift mittig platziert wurde den Stifternamen zu Ida erganzt Die Epigraphikerin Sonja Hermann datiert die Inschriftenplatte aufgrund einzelner Merkmale wie der Proportionen der Buchstaben und Details bei der Ausfuhrung der Buchstaben M und R eher in das 10 Jahrhundert 5 Das Verkundigungs Fragment Bearbeiten Ein Relieffragment das die Verkundigung an Maria zeigt wird als weiteres Fragment des Ida Kreuzes angesehen Das Fragment Essener Domschatzkammer Inv Nr 11 ist in Kupfer getrieben und vergoldet es entspricht damit der Inschriftentafel Es misst 14 8 cm in der Hohe und ist noch 9 5 cm breit Vermutlich war das Blech ursprunglich querrechteckig und zwei oder dreimal breiter 6 Neben der ahnlichen Hohe und dem identischen Material wird die Ahnlichkeit des Fusses des Schreibpultes zum Lilienornament der Inschriftenplatte als Indiz fur Herkunft vom gleichen Gegenstand angesehen Wegen des Schreibpultes mit dem aufgeschlagenen Buch wurde das Fragment lange als Evangelistendarstellung angesehen da die sitzende Figur allerdings einen Schleier auf dem Kopf tragt hat sich die Interpretation als Maria durchgesetzt Das Relief steht in der Tradition karolingischer Buchmalerei aus Reims und der Hofschule Karls des Grossen Das verschollene Magier Fragment Bearbeiten nbsp Abguss einer fruhmittelalterlichen Treibarbeit Abbildung aus Georg Humanns Tafelwerk 1904 Ein weiteres Fragment des Ida Kreuzes war moglicherweise eine Tafel die die drei Weisen aus dem Morgenland zeigt die den Stern von Betlehem freudig begrussen Mt 2 10 EU Als Argument fur die Zugehorigkeit zum Ida Kreuz werden die ellipsenformigen Strahlen des Sterns angesehen Am Stander des Lesepultes am Verkundigungsfragment sind gleichformige Elemente zu finden Auch entsprach die Breite des Fragments etwa der Hohe der beiden anderen Fragmente so dass es moglich ware dass das Fragment am senkrechten Kreuzbalken des Ida Kreuzes angebracht war Das Fragment selbst war bereits zur Zeit Georg Humanns verschollen so dass uber das Material keine Aussage getroffen werden kann Der abgebildete Abguss ist inzwischen ebenfalls verschollen vermutlich aufgrund eines Bombentreffers in die Munsterschatzkammer im Zweiten Weltkrieg Die Zuordnung zum Ida Kreuz ist nicht sicher da es im Essener Domschatz ein weiteres Fragment einer Treibarbeit gibt die aufgrund des Materials vergoldetes Messingblech nicht zum Idakreuz gehort haben kann Auch dieses Fragment Essener Domschatzkammer Inv Nr 10 zeigt eine Szene aus dem Lebensweg Christi so dass es bis 2008 als die Materialabweichung erkannt wurde ebenfalls als Fragment des Ida Kreuzes angesehen wurde Hermann Schnitzler 7 und schon Georg Humann 8 sahen in Details eine grossere Nahe des Magier Fragmentes zu diesem Fragment Rekonstruktionsversuch Bearbeiten nbsp Das Epitaph der Abtissin Katharina von Tecklenburg zeigte moglicherweise das Ida KreuzKlaus Gereon Beuckers 9 versuchte 1993 ausgehend von der Annahme dass alle vier Fragmente zum Ida Kreuz gehorten eine Rekonstruktion des Kreuzes Weiter nahm Beuckers an dass das gotische Kapitelskreuz das das Ida Kreuz auf der Kreuzsaule ersetzte mindestens dieselbe Grosse wie das Ida Kreuz hatte Das Kapitelskreuz misst 125 cm in der Hohe und 107 cm in der Breite der Korpus selbst ist 65 cm hoch Beuckers nahm an dass die Inschriftentafel auf der Ruckseite des Kreuzes mittig auf dem waagrechten Kreuzbalken angebracht war An den Enden der ruckwartigen Kreuzbalken befanden sich nach Beuckers Treibarbeiten mit den vier Evangelisten darunter das Verkundigungsfragment das Beuckers als Evangelistenfragment ansah Die rekonstruierte Breite der Inschriftenplatte zuzuglich der doppelten Breite des Evangelistenfragments betrug circa 104 cm was etwa der Breite des waagrechten Kreuzbalkens des Nachfolgekreuzes entspricht Die Vorderseite des Kreuzes hatte nach der Rekonstruktion ein christologisches Programm Sie dominierte der Korpus der vermutlich eine Treibarbeit war und die uber eine Reliquiendeposit verfugte Unter dem Korpus befand sich nach dieser Rekonstruktion das Magierfragment uber dem Korpus das Himmelfahrtsfragment Die Hohe der beiden Fragmente zuzuglich der Hohe des Korpus des Nachfolgekreuzes ergibt die Hohe des gotischen Kreuzstamms so dass insgesamt das Ida Kreuz in der Grosse seinem Nachfolger entsprach Bei dem Kreuz das auf dem um 1560 geschaffenen Epitaph der Essener Abtissin Katharina von Tecklenburg 1517 1560 abgebildet war erkannte Beuckers in der Zeichnung des Oberkorpers einen auffalligen Stilbruch Die Zeichnung des Oberkorpers mit herabgesunkenem Kopf uber einer fleischigen Brust mit vorgewolbtem Bauch weise Ahnlichkeiten zum im ausgehenden 10 und 11 Jahrhundert stilbildenden Gerokreuz auf Aufgrund des Stilbruchs nahm Beuckers an dass der Kunstler des Epitaphs ein in Essen real vorhandenes Kreuz abbilden wollte das dann das im Unterkorper bereits umgearbeitete Ida Kreuz gewesen sein musste Nach dieser These ware der Korpus des gotischen Kapitelskreuzes identisch mit dem durch zahlreiche Uberarbeitungen und Reparaturen uberformten Korpus des Ida Kreuzes Diese Rekonstruktion des Ida Kreuzes ist aufgrund des Fortschrittes der Forschung in einzelnen Punkten uberholt so verwendete Beuckers noch das inzwischen als im Material abweichend erkannte Himmelfahrtsfragment und interpretierte das Verkundigungsfragment mit der alteren Literatur als Evangelistendarstellung Die Anbringung der Inschriftenplatte auf der Ruckseite des waagrechten Kreuzbalken ist sicher da sie auf der Vorderseite die Urkunde vom Korpus dessen Existenz urkundlich belegt ist verdeckt worden ware Die Verkundigungsdarstellung erlaubt den Schluss dass die Vorderseite tatsachlich ein christologisches Programm hatte das moglicherweise die Verkundigung das Erscheinen Christi als Leitstern der Magier falls das Magierfragment zum Kreuz gehorte und das durch den Korpus abgebildete Leiden Christi umfasste Dieses Programm ware sinnvoll durch eine Darstellung der Himmelfahrt abgeschlossen worden Deponierte Reliquien Bearbeiten Das Ida Kreuz enthielt wie viele mittelalterliche Grossskulpturen deponierte Reliquien Aufgrund einer Urkunde aus dem Jahr 1413 als das Kreuz von der Saule genommen und geoffnet wurde ist bekannt welche Reliquien sich damals im Kreuz befanden Es handelte sich um Christus Reliquien namlich Erde vom Hugel Golgatha Splitter vom Heiligen Kreuz und Reste der Gewander Christi Nach Reparatur oder Austausch des Kreuzes und Ausbesserungen am Gewolbe der Essener Stiftskirche fugte man 37 Jahre spater weitere Reliquien hinzu namlich Splitter der Dornenkrone und der Geisselsaule Teile der Steine die das Heilige Kreuz verankert hatten sowie Steine aus dem Heiligen Grab Die Inschrift am Kreuzaltar selbst war in daktylischen Hexametern verfasst Die Reliquien wurden aus dem Ida Kreuz in das neuere gotische Kreuz umdeponiert inzwischen aber entnommen und befinden sich in der Domschatzkammer Eine Untersuchung der Stoffumhullungen Essener Domschatzkammer Inv Nr 69a 1 1 und 2 1 ergab dass die Reliquien in bereits im Mittelalter extrem wertvolle und seltene Seidenstoffe gehullt waren Es handelte sich um Abschnitte persischer und sogdrischer Seide die im 8 und 9 Jahrhundert uber Byzanz nach Europa gelangt waren Die beiden grossten Stucke messen 19 cm 27 cm beziehungsweise 19 cm 43 cm Das eine Stuck das der Webtechnik nach aus dem 11 Jahrhundert stammt und ursprunglich zu einem Gewand gehorte zeigt Ton in Ton Greifen in Vierpassen zwischen dichtem Rankenwerk Das zweite Seidenstuck besteht aus einem hauchdunnen Seidenschleier dessen Rander Streifen aus echtem Gold und Silber zieren Zu diesem sicher schon damals sehr kostbaren Stoff existieren keine Vergleichsstucke 10 Die Idasaule Bearbeiten Die Idasaule diente als Sockel fur das Ida Kreuz Sie besteht aus einer 46 5 cm hohen Plinthe mit attischer Basis aus Sandstein einer 91 cm hohen kannelierten Trommel aus Sandstein der 319 cm hohen sich verjungenden Saule aus braunlich gelbem Marmor sowie dem 65 cm hohen korinthischen Kapitell aus zwei Kalksteinplatten Die Trommel und die Saule selbst sind antike Spolien das Kapitell wurde im 10 Jahrhundert gefertigt Die untere Platte des Kapitells zeigt zwei Blattkranze sowie Caulesschafte die mit einer Leiste abschliessen Die ausladende obere Platte ist mit Hullkelchen verziert die uber den Kaulisschaften emporwachsen Hinter diesen befinden sich Volutenstengel mit einer Lochverzierung hinter denen die mit einer Lochreihe abschliessende Kalathosvorrundung erscheint Die Deckplatte ist stark eingezogen und mit einem Eierstab verziert Stilistisch verwandt sind Kapitelle der Michaelskapelle in Fulda sowie die spater entstandenen Kapitelle in der Krypta des Essener Munsters und auf der Empore des Westbaus sowie Kapitelle in der Ludgeridenkrypta der Abteikirche Werden und in der Werdener Luciuskirche 11 Durch archaologische Grabungen im kriegszerstorten Munster wurden die Fundamente des ehemaligen Kreuzaltars im Langhaus aufgedeckt Diese massen ca 1 40 m in der Breite aber 2 80 m in der Tiefe so dass sie zugleich auch als Fundament fur die Kreuzsaule dienten 12 Wann nach dem Brand von 946 der Kreuzaltar errichtet wurde ist nicht bekannt es ist daher moglich dass die Saule bereits unter Hathwig aufgestellt wurde und Ida nur das Kreuz stiftete Die Saule ist das alteste Ausstattungselement des Essener Munsters Verbindungen von Kreuzaltar mit einer Kreuzsaule sind in der ottonischen Kunst nicht ungewohnlich das bekannteste Beispiel ist die Hildesheimer Bernwardsaule Die Idasaule stand bis 1755 als die Abtissin Franziska Christine von Pfalz Sulzbach die Innenausstattung des Munsters barockisieren und dabei den Kreuzaltar nebst Saule abbrechen liess an der ursprunglichen Stelle Danach lag sie bis 1852 zerbrochen teilweise im Kreuzgang teilweise im Untergeschoss der Schatzkammer 1852 liess sie der Pfarrer der Munsterpfarrei wieder zusammensetzen und neben dem Eingang zur Krypta aufstellen Im Zuge der Regotisierung des Munsters wurde sie 1878 in den Westchor versetzt Im Zweiten Weltkrieg wurde die Saule an diesem Ort beschadigt Nach dem Wiederaufbau des Munsters wurde die Saule im Ostchor des Munsters hinter dem Altar aufgestellt und mit einem modernen Kreuz das die Bildhauerin und Benediktinerin Lioba Munz schuf gekront Memoria BearbeitenIdas Todesjahr ist wie das vieler mittelalterlicher Personen nicht verzeichnet da es im Rahmen des Totengedenkens nur auf den jahrlich wiederkehrenden Todestag ankam Idas Todestag der 16 Juli ist in mehreren Nekrologen von Klostern und Stiften verzeichnet In Essen wurde Ida ausweislich des um das Jahr 1300 entstandenen Essener Nekrologs alljahrlich mit vier Messen und Illumination ihres Grabes das sich wahrscheinlich im Mittelschiff der Stiftskirche vor dem Altar befand gedacht Der Umfang des Gedenkens entspricht dem ihrer Nachfolgerin Mathilde und deutet darauf hin dass Ida im Stift Essen noch an der Schwelle zum 14 Jahrhundert als eine der bedeutenderen fruhen Abtissinnen angesehen wurde Ida wurde ferner am 17 November gedacht an dem die Scholastikerin des Stifts einen Denar und eine Kerze an die St Quintins Kapelle zu geben hatte wo die Kerze eine ganze Nacht zur Erinnerung an die Abtissinnen Ida Agana und alle Verstorbenen brennen sollte Literatur BearbeitenWalter Zimmermann Das Munster zu Essen Dusseldorf 1956 S Hermann Schnitzler Nachtrage zur spatkarolingischen und fruhottonischen Goldschmiedekunst in Festschrift fur Peter Metz Berlin 1965 S Alfred Pothmann Die Abtissinnen des Essener Stifts In Munster am Hellweg Mitteilungsblatt des Vereins fur die Erhaltung des Essener Munsters Essen 1987 S 5 11 Klaus Gereon Beuckers Das ottonische Kreuz vom Kreuzalter der ehemaligen Essener Damenstiftskirche In Das Munster am Hellweg 1994 S 24ff Birgitta Falk Hrsg Gold vor Schwarz Der Essener Domschatz auf Zollverein Katalog zur Ausstellung Klartext Verlag Essen 2008 ISBN 978 3 8375 0050 9 S 56 57 Tobias Nussel Uberlegungen zu den Essener Abtissinnen zwischen Wicburg und Mathilde In Das Munster am Hellweg Jahrbuch des Vereins fur die Erhaltung des Essener Munsters Munsterbauverein e V Essen 2010 S 7 31Einzelnachweise Bearbeiten Ribbeck Ein Essener Necrologium Essener Beitrage 1900 S 96 Anm 4 Althoff Adels und Konigsfamilien S 293 Ludger Korntgen Zwischen Herrschern und Heiligen in Herrschaft Liturgie und Raum Essen 2002 S 16 17 Fremer Abtissin Theophanu S 39 Sonja Hermann Inschriftenplatte vom Ida Kreuz in Katalog Gold vor Schwarz Essen 2008 S 56 57 Birgitta Falk Relieffragment mit der Verkundigung an Maria in Katalog Gold vor Schwarz Essen 2008 S 58 Schnitzler Nachtrage zur spatkarolingischen und fruhottonischen Goldschmiedekunst S 107 Humann Die Kunstwerke der Munsterkirche zu Essen S 293 Beuckers Das ottonische Kreuz MaH 1994 24ff Annemarie Stauffer Reliquienhullen aus dem Kapitelkreuz in Katalog Gold vor Schwarz Essen 2008 S 230 Zimmermann Das Munster zu Essen S 194 195 Zimmermann Das Munster zu Essen S 86 PersonendatenNAME IdaALTERNATIVNAMEN YdaKURZBESCHREIBUNG Abtissin des Stifts EssenGEBURTSDATUM 9 Jahrhundert oder 10 JahrhundertSTERBEDATUM 10 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ida Essen amp oldid 238802238