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Hidda urkundlich auch Hitta genannt um 885 in Ostfalen 969 oder 970 in Jerusalem war eine ostfalische Grafin und fruhmittelalterliche Jerusalem Pilgerin Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Nachkommen 4 Nachwirkung 5 Quellen 6 Literatur 7 AnmerkungenHerkunft BearbeitenHidda war die Tochter des ostfalischen Grafen Thietmar 1 Juni 932 und der Hildegard Donald C Jackman halt Hildegard fur eine Tochter Glismuts und damit eine Schwester Konig Konrads I 1 Hidda ware nach ihrer Mutter benannt denn bei dem Namen handelt es sich um die zeitgenossische Koseform der mit Hild beginnenden Frauennamen bei Hildegard abgeleitet von ahd hiltja Kampf und ahd gard Hort Schutz Hidda hatte zwei Bruder Siegfried von Merseburg 1 Juni 937 den spateren Legaten und Gero 20 Mai 965 den spateren Markgrafen Leben BearbeitenNach 900 wurde ihr der erste Sohn Gero von ihrem Gemahl Christian geboren so dass eine bereits zu dieser Zeit bestehende Ehe anzunehmen ist Christian war vermutlich ein Billunger und schon damals mit Nienburg Saale an der Grenze des Nordthuringgaus zum Schwabengau begutert Im Jahre 906 verschwagerten sich Hiddas Familie und die Liudolfinger durch die Heirat Heinrichs des spateren Konigs Heinrich I mit Hiddas Cousine Hatheburg von Merseburg Hiddas Vater Thietmar war als ehemaliger Erzieher Heinrichs zu dessen Ratgeber auserkoren worden Um das Jahr 920 wurde ihr ein zweiter Sohn Thietmar geboren der das Erwachsenenalter erreichte Uber dazwischen geborene weitere Sohne die jung gestorben sein sollen oder uber Tochter welche in andere Adelsgeschlechter einheirateten ist in der Forschungsgeschichte viel spekuliert wurden ohne dass jemals ein eindeutiger Beleg erbracht werden konnte 932 starb ihr Vater wobei die Grafschaft des Nordthuringgaus an ihren Bruder Gero geht Nach dem Tode ihres Bruders Siegfried 937 folgte Gero diesem als Markgraf nach und uberliess ihrem Gatten Christian den Nordthuringgau der nunmehr im Altsiedelland der Sachsen weit jenseits der neuen Ostgrenze liegt Bei dieser Gelegenheit wurde Christian auch Graf im Schwabengau genannt wo er in die Rechte der den Liudolfingern zunachst unterlegenen suebischen Grafen eingetreten war Schon 944 ubertrug Christian die Grafschaft im Nordthuringgau an seinen damals noch sehr jungen Zweitgeborenen Thietmar da sich sein Erstgeborener Gero fur die Klerikerlaufbahn entschieden hatte und es dabei auch bis zum bedeutenden Amt des Erzbischofs von Koln brachte Zu Christians Grafschaft im Schwabengau kam 945 auch noch die des benachbarten Gaues Serimunt hinzu nachdem auch dort die angestammten suebischen Grafen zunachst verdrangt werden konnten 950 starb ihr Gatte Christian und wurde vermutlich in dem um 869 870 gegrundeten ehemaligen Reichsstift Ludwigs des Deutschen zu Frose im Schwabengau beigesetzt Dieses Stift war kurz vor 950 von ihrem Bruder Gero erneuert worden Das Kloster Nienburg existierte erst ab 975 959 starb ihr Neffe Siegfried Geros letzter Sohn kinderlos Zuvor war schon Geros anderer Sohn der Diakon Gero ebenfalls kinderlos gestorben Da dies ein Aussterben der Linie des machtigen Markgrafen bedeutete kam es zur Grundung des Memorial Stiftes Gernrode dem auch das Kloster Frose unterstellt wurde Bereits im ersten Bau der Gernroder Stiftskirche gab es eine Heilig Grab Nische spater zu dem beruhmten Heiligen Grab ausgebaut Hier wurde der Wunsch des Stifters Gero deutlich moglichst nahe am Heiligen Grab bestattet zu werden um so am Tod und an der Auferstehung Jesu Christi teilzuhaben Gero hatte zwar zwei Pilgerfahrten nach Rom unternommen aber keine in das Heilige Land Aus demselben zeittypischen Impuls heraus unternahm Hidda nach dem Tod ihres jungsten Bruders 965 eine Pilgerreise nach Jerusalem wo sie 969 oder 970 erkrankte und verstarb Ihr frommer Wunsch moglichst nahe bei Christus begraben zu werden ging so ganz real in Erfullung Sie wies ihre Begleiterinnen an nach ihrer Beerdigung Jerusalem moglichst schnell zu verlassen das auch nicht lange darauf von den Fatimiden unter Brandschatzung auch des Heiligen Grabes erobert wurde 979 Ausserdem wunschte sie dass ihr Sohn Gero ihr in der Kolner Klosterkirche St Cacilien einen Altar zum Gedachtnis errichten solle Damals war Bereswinta Abtissin 962 982 des Damenstiftes eine Tochter des bereits 936 verstorbenen Konigs Heinrich Erst 965 hatte Bereswintas Bruder Erzbischof Brun diesem Stift 50 Pfund Silber zur Vollendung des Kirchenbaues vermacht sodass die Kirche mit neuer Krypta als eine gute Basis fur eine Memorialstatte erschien Diese ottonische Stiftskirche wurde jedoch im 12 Jahrhundert durch einen staufischen Neubau ersetzt sodass der Altar Hiddas seither nicht mehr erhalten ist Dieter Riemer und Ulrich Kuder sehen in Hidda die Stifterin des Hitda Codex danach hat Gero diese Stiftung seiner Mutter posthum umgesetzt Nachkommen BearbeitenIhr Sohn Gero stiftete um 969 den Gero Codex und wurde im gleichen Jahr zum Erzbischof von Koln gewahlt 970 durch den Kaiser Otto I bestatigt Es ist unwahrscheinlich dass Hidda hiervon noch erfahren hat Gero verstarb am 28 Juni 976 im Ruf der Heiligkeit und wurde im Kolner Dom beigesetzt wo er um 1260 sogar eine Grabtumba in der Stephanskapelle erhielt Sein Festtag als katholischer Heiliger ist der 29 Juni Ihr Sohn Thietmar wurde auf Grund seiner Machtfulle in mehreren Grafschaften nach dem Tode des Markgrafen Geros 965 Markgraf eines Teilgebietes seines Onkels der Nordmark 970 gelang ihm noch der Erwerb der Grafschaft im Gau Serimunt 976 sogar noch der Markgrafschaften Meissen und Merseburg Diese vielen und hohen Amter die ihn zum Haupterben Geros machten konnte er nicht lange ausuben denn er verstarb kurz darauf im Jahre 978 und wurde in der Klosterkirche Nienburg begraben Erst drei Jahre zuvor hatte er zusammen mit seinem Bruder dem Erzbischof Gero von Koln das Kloster von Thankmarsfelde im Harz dorthin verlegt Nur Teile seiner umfangreichen Besitzungen gingen an seinen einzigen Sohn Gero die Markgrafschaften dagegen wieder an den Ekkehardiner Gunther von Merseburg 993 konnte Gero wenigstens Markgraf der Mark Lausitz werden Nachwirkung BearbeitenNach Hidda wurde eine um 970 geborene Tochter des Lausitzer Markgrafen Hodo I eines engen Verwandten des Markgrafen Gero benannt Mit dem kinderlosen Markgrafen der Lausitz Hodo II ihres einzigen mannlichen Ururenkels starb kurz nach 1032 ihre Linie im Mannesstamm aus worauf die genuin suebischen Wettiner zunachst dessen Markgrafschaft und 1089 auch die wichtige Markgrafschaft Meissen erwarben Dieses Geschlecht stellte in der Folge die sachsischen Kurfursten und Konige bis 1918 Der Schwabengau und der Gau Serimunt entwickelten sich zum Stammland der genuin suebischen Askanier welche in der Folge das Furstentum Anhalt bis 1918 die Markgrafschaft Brandenburg bis 1320 und das Herzogtum Sachsen bis 1423 besassen Die mit Hiddas Familie verschwagerten einst so machtigen sachsischen Adelsgeschlechter der Liudolfinger Ottonen und der Billunger starben bereits 1024 Ottonen bzw dann 1106 Billunger im Mannesstamme aus In Monchengladbach ist heute neben dem nach ihrem Sohn Gero Erzbischof von Koln benannten Geropark und weiher die den Park begrenzende Hittastrasse nach ihr benannt Quellen BearbeitenAnnalista Saxo Reichschronik a 965 Thietmar von Merseburg Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Literatur BearbeitenHerbert Ludat An Elbe und Oder um das Jahr 1000 Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Machte in Mitteleuropa Bohlau Weimar 1995 Lutz Partenheimer Albrecht der Bar Grunder der Mark Brandenburg und des Furstentums Anhalt Bohlau Koln Weimar Wien 2001 Ruth Scholkopf Die sachsischen Grafen 919 1024 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Band 22 Gottingen 1957Anmerkungen Bearbeiten Donald C Jackman Konig Konrad die letzten Karolinger und ihre sachsischen Verwandten in Hans Werner Goetz Hrsg Konrad I Auf dem Weg zum Deutschen Reich Winkler Bochum 2006 ISBN 3 89911 065 X S 77 92 hier S 90 Rezension PDF 111 kB PersonendatenNAME HiddaKURZBESCHREIBUNG ostfalische Grafin und fruhmittelalterliche Jerusalem PilgerinGEBURTSDATUM um 885GEBURTSORT OstfalenSTERBEDATUM 969 oder 979STERBEORT Jerusalem Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hidda amp oldid 224582972