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Richulf 9 August 813 in Mainz auch Richolf war von 787 bis zu seinem Tod Erzbischof von Mainz Er entstammte einer frankischen Adelsfamilie aus der Wetterau Zusammen mit seinem Bruder Rutekar stiftete er Besitzungen in Rodelheim an das Kloster Fulda Der spatere Erzbischof Otgar von Mainz war wohl sein Neffe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Reformer 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Schuler Alkuins Mainzer Metropolit und Hofkapellan gehorte er zu den fuhrenden Reprasentanten des Reichsepiskopats und Hofklerus unter Karl dem Grossen Noch vor seiner Erhebung zum Erzbischof ist er als Konigsbote Missus Karls des Grossen so zu Tassilo III von Bayern 781 und als dessen Reisebegleiter nach Rom 781 sowie als Begleiter des Papstes Leo III von Paderborn nach Rom um 800 nachweisbar 1 2 Die Bischofsweihe erhielt er am 4 Marz 787 im Fritzlarer Dom dem Ort an dem einst sein Vorvorganger Bonifatius gewirkt und mit dem Fallen der Donareiche sein Missionswerk begonnen hatte Unter Richulf und seinem Nachfolger Haistulph erfolgte die Einbeziehung des Erzbistums in die frankische Reichskirche und der Ausbau der Kirchenprovinz Mainz Mainz wurde wie die Bistumer Koln Trier und Salzburg erhoben doch kam seinem Heiligen Stuhl ein Vorrang zu Richulf begann den Neubau der Klosterkirche von St Alban in Mainz geweiht 1 Dezember 805 In der Bonifatiuskapelle richtete er die Grablege der Mainzer Erzbischofe ein Eine besondere Auszeichnung die seine Nahe zu Karl dem Grossen dokumentiert war es dass 794 Konigin Fastrada die nach der Synode von Frankfurt gestorben war in St Alban bestattet wurde 810 erhielt er von Papst Leo III Reliquien des Martyrers Caesarius von Terracina fur St Alban 3 Auch in dem von seinem Vorganger Lul gegrundeten Kloster Bleidenstadt errichtete er einen Neubau geweiht 6 Juni 812 und erweiterte den Besitz und die Einkunfte der Abtei Die Reliquien des Martyrers Ferrutius dessen Grabmal Richulf noch als Diakon in Kastel erneuert und mit einer Versinschrift ausgestattet hatte waren bereits von Lul nach Bleidenstadt transferiert worden Das von Lul gegrundete Kloster Hersfeld forderte er ebenfalls Spatestens ab 802 wahrscheinlich aber bereits ab 786 war er zudem Hersfelder Abt Im Kloster Fulda wurde er im Auftrag Karls des Grossen mehrfach tatig zunachst auf einer Synode Frankfurt 794 oder Aachen 800 als in Gegenwart Karls ein Eingriff Bischof Berowelfs von Wurzburg in die Rechte des Klosters eine Weihe ohne vorherige invitatio Einladung durch Abt und Konvent durch die das Zachariasprivileg verletzt worden war abzuwehren war dann um Konflikte zwischen Abt Ratgar und dem Konvent zu schlichten Dabei wurden 809 und 812 jeweils Kirchweihen Kloster Frauenberg Fulda Propstei Johannesberg vollzogen die symbolisch die Beendigung des Streits sinnfallig machen sollten der aber weiter schwelte und 817 zur Absetzung Abt Ratgars durch Ludwig den Frommen fuhrte Reformer BearbeitenDer zum engsten Kreis des Hofes zahlende Richulf war auch ein aktiver Teilnehmer und wohl auch Forderer der Bildungsreform Karls des Grossen wie unter anderem aus Briefen Alkuins an seinen ehemaligen Schuler hervorgeht 4 811 erscheint Richulf in der exklusiven Zeugenliste von Karls Testament An der Vorbereitung der Kirchenreformsynoden des Jahres 813 die parallel in Mainz Reims Tours Chalon sur Saone und Arles stattfanden war Richulf beteiligt Er leitete die Synode von Mainz am 9 Juni 813 gemeinsam mit Erzbischof Hildebold von Koln Am 9 August 813 starb er und wurde im Stift St Alban vor Mainz bestattet 5 Rezeption BearbeitenVon dem Karlsbiografen Notker Balbulus wurde er im Ruckblick wegen eitler Ruhmes und Prunksucht verspottet Von seinem Selbstbewusstsein Antistes fueram famosus nomine Riculf inclitus officio regis in aula fui Ich der durch seinen Namen beruhmte Richulf war Bischof und war durch den Dienst am Konigshof ausgezeichnet und seiner Wertschatzung kostbarer Bauausstattung fulgenti metallo preciosis metallis zeugen trotz der ublichen Bescheidenheitsfloskeln und der Klage uber die Verganglichkeit irdischen Ruhms die selbstverfassten Versinschriften aus St Alban und das wohl ebenfalls selbstverfasste Epitaph 6 die Notkers Quelle gewesen sein mogen Richulf wird wie dem Strassburger Bischof Ratho die Verbreitung der Gallica Augustodunensis in seinem Sprengel zugeschrieben 7 Hinkmar von Reims warf ihm eine Verfalschung dieser Schriften vor David Blondel entkraftete diesen Vorwurf 8 Literatur BearbeitenRichard Corradini Die Wiener Handschrift Cvp 430 Ein Beitrag zur Historiographie in Fulda im fruhen 9 Jahrhundert Fuldaer Hochschulschriften 37 Josef Knecht Frankfurt am Main 2000 S 37f S 41 Ulrich Hussong Studien zur Geschichte der Reichsabtei Fulda bis zur Jahrtausendwende Teil 2 In Archiv fur Diplomatik Band 32 1986 S 146 148 S 150 Theodor Schieffer Erzbischof Richulf 787 813 In Jahrbuch fur das Bistum Mainz Band 5 1950 S 329 342 Franz Staab Erzbischof Richulf 787 813 In Friedhelm Jurgensmeier Hrsg Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte Bd 1 Christliche Antike und Mittelalter Teil 1 Beitrage zur Mainzer Kirchengeschichte 6 Echter Wurzburg 2000 S 102f S 138 144 150 S 841 843 Stephanie Haarlander Riculf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 554 Digitalisat Weblinks BearbeitenRichulfus archiepiscopus Moguntinus im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Richulf Hessische Biografie Stand 17 November 2016 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Richulf in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten L Art de verifier les dates S 78 Alcuini Ep 182 Philipp Jaffe Monumenta Moguntina Weidmann 1866 MGH epistulae aevi carolini II Nr 25 26 35 212 Johann Peter Schunk Beytrage zur Mainzer Geschichte Fleischer 1789 S 224 MGH poetae latini Bd 1 S 431f Gerhard Schmitz Die allmahliche Verfertigung der Gedanken beim Falschen PDF 2 2 MB David Blondel Pseudo Isidorus et Turrianus vapulantes Genf 1628 VorgangerAmtNachfolgerLullusErzbischof von Mainz 787 813HaistulphNormdaten Person GND 138114358 lobid OGND AKS VIAF 88176405 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME RichulfALTERNATIVNAMEN Richolf RichulfusKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von MainzGEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM 9 August 813STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richulf amp oldid 209811301