www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich Feiten 19 Mai 1835 in Bengel Mosel 17 Februar 1892 in Trier war Weihbischof in Trier Heinrich Feiten 1835 1892 Pfarrer von Fraulautern 1866 1884 Weihbischof von Trier 1887 1892 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Schulzeit 1 2 Gemeindepriester 1 3 Karriere in der Bistumsleitung 1 4 Weihbischof in Trier 1 5 Firmreisen 1 6 Gescheiterte Wahl zum Bischof von Munster 1 7 Gesundheitliche Probleme und Tod 1 8 Verwandtschaft 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Schulzeit Bearbeiten Heinrich Feiten wurde am 15 September 1835 in Bengel Pfarrei Springiersbach als Sohn von Matthias Feiten und dessen Ehefrau Margaretha geb Winckel geboren Die Familie entstammte armlichen kleinbauerlichen Verhaltnissen und hatte ihren Ursprung in Bengel und Bad Bertrich 1 Feiten wurde vom Ortspfarrer auf das Gymnasium vorbereitet das er von der Quarta an als Konviktorist in Trier besuchte Aufgrund seiner guten Singstimme erhielt er ein Stipendium der Banthusstiftung die vom Trierer Konvikt verwaltet wurde Als Gegenleistung musste Feiten das Domkapitel an Sonn und Feiertagen beim Chorgebet unterstutzen Im Jahr 1855 bestand Feiten die Abiturprufungen Unmittelbar danach begann er noch als Konviktorist mit dem Studium der Philosophie und trat im Jahr 1856 ins Trierer Priesterseminar ein Gemeindepriester Bearbeiten Feiten empfing am 27 August 1859 die Priesterweihe und war zunachst vier Jahre lang Kaplan in Mayen wo er auch zwei Jahre lang als Religionslehrer an der Hoheren Stadtschule wirkte Am 12 Oktober 1866 wurde Feiten zum Pfarrer in der Pfarrgemeinde Heiligste Dreifaltigkeit in Fraulautern ernannt und wirkte hier im Nebenamt auch als Religionslehrer Feiten versah seine Tatigkeit in Fraulautern bis zum Jahr 1884 Wahrend dieser Zeit wuchs Fraulautern bedingt durch die ortliche Stuhlfabrik und die Eisenblechfabrik die Eisenhutte im benachbarten Dillingen sowie die Steinkohlengrube im benachbarten Ensdorf von 2 000 auf 3 000 Einwohner Feiten engagierte sich in Fraulautern und im benachbarten Saarlouis im sozialen seelsorgerischen kulturellen und padagogischen Bereich pflegte als Chorleiter und Geigenspieler die Kirchenmusik und grundete in Fraulautern eine Gruppe des Dritten Ordens des hl Franziskus und den katholischen Mutterverein Wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges in den Jahren 1870 1871 richtete Feiten nach der Schlacht bei Gravelotte vom 18 August 1870 in den Raumen der aufgelosten Abtei Fraulautern ein Lazarett fur verwundete Soldaten ein Hier quartierte er auch 120 Fraulauterner Burger ein die infolge der Kriegsereignisse von den Schwarzen Pocken befallen worden waren Fur sein Engagement wurde Feiten von Kaiser Wilhelm I mit der Verdienstmedaille fur Pflichttreue im Krieg geehrt Im Kulturkampf wurde Feiten am 2 Februar 1878 wegen angeblich regierungsfeindlicher Gesinnung so verweigerte er die Teilnahme an der Feier zum Kaisergeburtstag die Lokalschulinspektion entzogen Erst nach Abklingen der heftigen Kulturkampfereignisse im Saarland wurde Feiten wieder am 13 Juli 1882 in sein Amt eingesetzt Gegen einen erheblichen Teil des Fraulauterner Gemeinderates setzte sich Feiten fur die konfessionelle Bindung des Fraulauterner Friedhofes ein Die barocke fruhere Abteikirche liess Feiten im Inneren neu ausstatten nachdem ein grosser Teil der Innenausstattung infolge der franzosischen Sakularisation und nachfolgenden Versteigerungen verloren gegangen war Nachdem Feiten schon langer die Amtsgeschafte des Dechanten Hecking versehen hatte wurde er am 21 Dezember 1881 zu dessen Nachfolger berufen Karriere in der Bistumsleitung Bearbeiten Gegen den Widerstand der preussischen Amtstrager wurde Feiten am 30 Dezember 1884 vom Trierer Bischof Michael Felix Korum ins Domkapitel berufen Man vermutete von preussischer Seite in Feiten ein williges Werkzeug des Ultramontanismus der heimlich uber den Wallerfanger Pastor Karl Josef Petry Amtszeit 1872 1893 mit dem Erbfeind Frankreich konspiriere Am 21 Marz 1885 wurde Feiten zum Geistlichen Rat und am 22 Januar 1887 zum Trierer Dompfarrer ernannt Am 31 Januar 1887 schlug der Trierer Bischof Korum Papst Leo XIII Feiten als Weihbischof von Trier vor Da Feiten von der preussischen Regierung als illoyal gegenuber dem preussischen Staat eingestuft war bat der Papst als Zeichen der Aussohnung den Reichskanzler und preussischen Ministerprasidenten Otto von Bismarck um dessen Einverstandnis zur Ernennung Bismarck fasste in seiner Ruckantwort an den Papst alle gegen Feiten vorliegenden geheimdienstlich gesammelten Argumente zusammen Feiten ist ein regierungsfeindlicher bei den Wahlen hetzender mit Franzosen via Metz conspirierender Gesinnungsgenosse des Hetzkaplans Dasbach in dessen Blatt er schreibt geistig und wissenschaftlich ohne Mittel ist er ein mechanisches Instrument Korums durch Protection de Lorenzis Domherr geworden Uns also sicher nicht genehm Daraufhin lehnte Papst Leo XIII Feitens Berufung ab Kardinalstaatssekretar Mariano Rampolla del Tindaro wollte sich in der Angelegenheit allerdings nicht so schnell von Bismarck geschlagen geben und zitierte Feiten zu einer Inaugenscheinnahme am 14 Juni 1887 nach Rom wo Feiten uberzeugend auftrat Weihbischof in Trier Bearbeiten Nachdem Bismarck in der Folgezeit seinen Widerstand gegen Feiten aufgegeben hatte konnte dieser am 20 September 1887 zum Weihbischof in Trier und zum Titularbischof von Amyzon ernannt werden Am 20 November 1887 spendete ihm der Trierer Bischof Michael Felix Korum assistiert von den Bischofen Johannes Joseph Koppes von Luxemburg und Paul Leopold Haffner von Mainz die Bischofsweihe Die preussische Regierung war durch Regierungsprasident Berthold von Nasse und das preussische Militar durch Generalmajor Schmidt bei der Feier vertreten Als Wappen wahlte sich Feiten einen durch das trierische Kreuz geteilten Schild mit dem Heiligsten Herzen Jesu und den heiligen funf Wunden Sein Wahlspruch lautete In cruce salus Im Kreuz ist Heil Feiten hatte stets gesundheitliche Probleme sodass er unter den Strapazen des neuen Amtes litt Am 14 August 1888 wurde Feiten von Bischof Korum zum Verwaltungsratsmitglied des im Jahr 1886 wiedereroffneten Trierer Priesterseminars ernannt Firmreisen Bearbeiten Liste der Firmreisen Feitens im Bistum Trier 2 Obermendig 12 Mai 1888 Andernach Maria Himmelfahrt 13 Mai 1888 Spangdahlem 19 Juni 1889 Namborn 5 Juli 1889 Lissendorf 20 Juli 1889 Guchenbach 3 Juni 1891 Puttlingen Liebfrauen 4 Juni 1891 Emmersweiler 6 Juni 1891 Neunkirchen St Marien 13 Juni 1891 Weibern 29 Juli 1891Gescheiterte Wahl zum Bischof von Munster Bearbeiten Das Domkapitel des Bistums Munster setzte am 22 Mai 1889 auf Empfehlung des Trierer Bischofs Korum Weihbischof Heinrich Feiten auf die Wahlliste fur die Wahl eines neuen Bischofs in Munster Feiten unterlag bei der Wahl allerdings am 15 August 1889 Hermann Jakob Dingelstad Gesundheitliche Probleme und Tod Bearbeiten nbsp Grab von Heinrich Feiten im Trierer DomAuf der Generalversammlung der Katholiken Deutschlands die am 28 August bis 1 September 1887 in Trier stattfand trat Feiten obwohl Mitorganisator kaum hervor Durch die vom 20 August bis 4 Oktober 1891 stattfindende Heilige Rock Wallfahrt wurde Feitens angegriffene Gesundheit weiter geschwacht Feiten erlitt zu Beginn des Jahres 1892 einen Schlaganfall an dessen Folgen er am 17 Februar 1892 starb Heinrich Feiten wurde am 20 Februar 1892 in der Trierer Weihbischofsgruft beigesetzt 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Nach Feitens Tod wurde Karl Ernst Schrod am 17 April 1894 zu dessen Amtsnachfolger berufen Verwandtschaft Bearbeiten Heinrich Feitens Neffe war der Padagoge und Schriftsteller Josef Feiten 1888 1957 14 Siehe auch BearbeitenListe der Weihbischofe in TrierLiteratur BearbeitenHeinz Monz Hrsg und Martin Persch Autor Feiten Heinrich In Trierer Biographisches Lexikon Wissenschaftlicher Verlag Trier 2000 ISBN 3 88476 4004 S 111 Weblinks BearbeitenHeinrich Feiten in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Feiten Heinrich in der Datenbank Saarland Biografien Eintrag zu Heinrich Feiten auf catholic hierarchy org Die Katholische Frauengemeinschaft Hl Dreifaltigkeit Fraulautern wird 125 Jahre alt Grundung der Frauengemeinschaft Hl DreifaltigkeitEinzelnachweise Bearbeiten Familienbuch Bad Bertrich Kennfus von 1570 1899 Wolfgang Seibrich Die Weihbischofe des Bistums Trier Veroffentlichungen des Bistumsarchiv Trier Bd 31 Trier 1998 S 271 Bistumsarchiv Trier Abt 84 Personalakte Landeshauptarchiv Koblenz Abt 442 9650 Trierische Landeszeitung vom 17 Februar 1892 Wolfgang Seibrich Die Weihbischofe des Bistums Trier Veroffentlichungen des Bistumsarchiv Trier Bd 31 Trier 1998 S 216 221 Weihbischof Feiten Ein Lebensbild in Beilage zum St Paulinus Blatt Trierer Ausgabe Nr 47 vom 20 November 1887 Guido Fontaine Heinrich Feiten Pfarrer in Fraulautern 1866 1885 Priester und Weihbischof im Kulturkampf in Unsere Heimat Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis fur Kultur und Landschaft 19 1995 S 45 57 Erwin Gatz Domkapitel und Bischofswahlen in Preussen von 1821 bis 1945 in Romische Quartalschrift 78 1983 S 101 126 R Rudolf Rehanek Geschichte der Kreisstadt Saarlouis Band 1 Die hochadelige Frauenabtei und das Dorf Fraulautern Saarlouis 1978 S 242 243 Alfred G Scharwath Die Geheim Acta der Stadt Trier betr Ultramontane Kirchenangelegenheiten 1873 1903 in Kurtrierisches Jahrbuch 9 1969 S 177 198 Alois Thoma Feiten Heinrich In Erwin Gatz Hrsg Die Bischofe der deutschsprachigen Lander 1785 1803 bis 1945 Ein biographisches Lexikon Duncker amp Humblot Berlin 1983 ISBN 3 428 05447 4 S 184 Christoph Weber Kirchliche Politik zwischen Rom Berlin und Trier 1876 1888 Veroffentlichungen der Kommission fur Zeitgeschichte Reihe B Forschungen 7 Mainz 1970 Gregor Brand Liber Philosophicus Josef Feiten aus Hetzerath Lehrer und Schriftsteller Memento vom 25 Mai 2012 im Internet Archive Weihbischofe in Trier seit 1361 Johannes v Zazenhausen Johannes de Monte Hubert Yffz Hubertus Agrippinus episc Azotensis Johann von Eindhoven Johannes von Helmont Johannes Enen Nicolaus Schienen Gregor von Virneburg Peter Binsfeld Gregor Helfenstein Otto von Senheim Johannes Holler Johann Heinrich von Anethan Johannes Petrus Verhorst Maximilian Heinrich Burmann Johann Matthias von Eyss Lothar Friedrich von Nalbach Johann Nikolaus von Hontheim Johann Maria Cuchot d Herbain Johann Michael Josef von Pidoll1802 1825 keine WeihbischofeJohann Heinrich Milz Wilhelm Arnold Gunther Johann Georg Muller Godehard Braun Matthias Eberhard Johann Jakob Kraft Heinrich Feiten Karl Ernst Schrod Antonius Monch Albert Maria Fuchs Heinrich Metzroth Bernhard Stein Matthias Wehr Carl Schmidt Alfred Kleinermeilert Karl Heinz Jacoby Leo Schwarz Gerhard Jakob Felix Genn Robert Brahm Jorg Michael Peters Stephan Ackermann Helmut Dieser Franz Josef Gebert Normdaten Person GND 1051208076 lobid OGND AKS VIAF 308715199 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feiten HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Weihbischof in TrierGEBURTSDATUM 19 Mai 1835GEBURTSORT Bengel Mosel STERBEDATUM 17 Februar 1892STERBEORT Trier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Feiten amp oldid 216914256