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St Marien ist die romisch katholische Stadtpfarrkirche der saarlandischen Kreisstadt Neunkirchen In der Denkmalliste des Saarlandes ist das neoromanische Kirchengebaude als Einzeldenkmal aufgefuhrt 1 Die Kirche ist dem Bistum Trier zugeordnet Patroziniumstag ist das kirchliche Hochfest der Aufnahme der Jungfrau und Gottesmutter Maria in den Himmel am 15 August St Marien Neunkirchen Saar Turmfront mit MariensauleDie Pfarrkirche St Marien in Neunkirchen Blick von der Apsis uber das Querhaus zum Turm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Architektur 2 2 Das Kircheninnere 2 3 Das Kirchenaussere 3 Glocken 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas heutige Kirchengebaude ist der Nachfolgebau einer 1751 entstandenen barocken Saalkirche die 1884 abgebrochen wurde 2 In den Jahren 1884 1885 entstand an Stelle der fruheren barocken Kirche nach den Planen des Architekten Ferdinand Schorbach 1846 1912 aus Hannover der bis heute bestehende neoromanische Neubau rheinischer Pragung Schorbach war Schuler Georg Gottlob Ungewitters einem der ersten Vertretern der Wiederbelebung gotischer Formen im historistischen Kirchenbau in Deutschland gewesen Seit dem Jahr 1862 arbeitete Schorbach im Architekturburo Edwin Opplers das in den Jahren 1877 1880 Schloss Halberg in Saarbrucken fur den Neunkircher Industriellen Carl Ferdinand von Stumm Halberg entwarf Im Jahr 1872 wurde Schorbach Opplers Teilhaber ubernahm im Jahr 1880 das Buro vollstandig und versuchte weiterhin ganz im Sinne der Opplerschen Architekturauffassung tatig zu sein 3 4 nbsp Schorbachs neoromanische Stumm Kirche in Brebach als Vorbild der Neunkircher Marienkirche nach Profanierung durch die Evangelische Kirche im Rheinland in aktueller Nutzung als SchafstallBereits kurze Zeit vor dem neoromanischen Neunkircher Kirchenbau hatte Schorbach in den Jahren 1880 bis 1882 fur Stumm in Brebach im gleichen Stil dessen private evangelische Kirche die sogenannte Stumm Kirche in der Nahe von Schloss Halberg errichtet Die Oberbauleitung an der Neunkircher Marienkirche hatte Architekt Johann Heinrich Kastenholz Hannover die Ausfuhrung erfolgte durch Nikolaus Zimmer Heiligenwald und Nikolaus Ballog Auftraggeber und Teilfinanzier des Gotteshauses war Carl Ferdinand von Stumm Halberg 2 Im Jahr 1930 erfolgte eine Restaurierung des Kircheninneren In den Jahren 1945 bis 1947 erhielt das Innere bei einer weiteren Restaurierungsmassnahme eine neue Farbfassung Im Jahr 1954 erfolgte ein Umbau bei dem Marien Reliefs uber den Portalen angebracht wurden Mitte der 1960er Jahre wurde der Altarraum im Rahmen einer erneuten Restaurierung umgebaut 2 Die 1980er Jahre standen im Zeichen weiterer Restaurierungen So wurde in den Jahren 1981 bis 1986 ein farbiger Innenanstrich durchgefuhrt das nordliche Querhausportal zugemauert und ein neuer Eingang im sudlichen Seitenschiff eingerichtet In den Jahren 1986 bis 1989 erfolgte die Restaurierung von Dach Apsis Fassade und Turm 2 Die Planungen dazu stammen uberwiegend von Rudolf Maria Birtel Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Blick ins Innere der Kirche nbsp Koln St Kunibert als gestalterische Inspirationsquelle der Neunkircher MarienkircheArchitektur Bearbeiten Die Kirche wurde im Stil der Neuromanik errichtet Bei der architektonischen Grundform des Kirchengebaudes handelt es sich um eine Basilika mit kreuzformigem Grundriss Das Langhaus unterteilt in ein Mittelschiff und zwei Seitenschiffe ist unterteilt in vier Joche An das Langhaus schliesst sich ein Querhaus an daran der Chor mit abschliessender halbrunder Apsis Die Decke des Mittelschiffes wird von Kreuzrippengewolben geformt die der Seitenschiffe von Kreuzgratgewolben Der neospatromanische Innenraum von St Marien ist stark von der Innenraumgestaltung der Kolner Kirche St Kunibert aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts inspiriert Das Kirchenaussere weist starke Ahnlichkeiten zur rekonstruierten Gestaltung des Metzer Domes zur Zeit der Romanik gegen Ende des 12 Jahrhunderts auf 5 Das Kircheninnere Bearbeiten An den Seitenwanden des Chorraumes und im nordlichen Arm des Querschiffes befinden sich szenische Darstellungen des Kunstmalers Franz Schilling Munchen von 1930 Die Mitte der 1960er Jahre erfolgte Ausmalung der Kirche in Grau mit wenigen Farbtupfern an den Kapitellen wurde von Restaurator Mrziglod Tholey durchgefuhrt Zur gleichen Zeit wurde der Altarraum umgebaut Dabei entstand ein neues Tabernakel und Ambo durch den Architekten Rudolf Maria Birtel Neunkirchen 6 Zur Ausstattung der Kirche gehoren auch eine Kreuzigungsgruppe und eine Pieta in Form von bildhauerischen Werken Sie befinden sich in den westlichen Abschnitten der beiden Seitenschiffe Daneben finden sich im Inneren der Kirche auch ein Gnadenbild in Form einer Marienikone und ein grosses Altarkreuz Das Kirchenaussere Bearbeiten Auf dem Kirchenvorplatz steht eine Mariensaule die im Jahr 1954 vom Bildhauer Hans Bogler Neunkirchen angefertigt wurde Es handelt sich um Grauguss aus dem Neunkircher Eisenwerk 7 Das Bildwerk wurde aus Anlass des von Papst Pius XII verkundeten Marianischen Jahres errichtet und erinnert an das Jahrhundert Jubilaum der feierlichen Verkundigung des Dogmas der Unbefleckten Empfangnis Immaculata im Jahr 1854 durch Papst Pius IX sowie an das von Pius XII im Jahr 1950 verkundete Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel Die Flachreliefs mit Themen der Marienverehrung in den Tympanon Feldern uber den 4 Portalen sind im Jahr 1954 von Pfarrer Johannes Schmitt Neunkirchen konzipiert worden Ausgefuhrt wurden die Reliefs von Willi Hahn 7 Glocken BearbeitenIm Turm der Kirche befindet sich ein Gelaut von vier Glocken Von diesen wurden die drei grossten im Jahr 1952 vom Glockengiesser Albert Junker aus Brilon Westfalen in Bronze gegossen Die kleinste Glocke stammt aus dem Jahr 1924 von Junker amp Edelbrock ebenfalls aus Brilon 8 Die Kirche besass zwei Vorgangergelaute die auch jeweils aus vier Glocken bestanden Das erste stammte von 1885 und wurde von Andreas Hamm aus Frankenthal geliefert und musste 1917 im Ersten Weltkrieg komplett abgegeben werden Vom zweiten Gelaut das von der Glockengiesserei Junker amp Edelbrock Brilon Westfalen stammte wurden wahrend des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1942 die drei grossten Glocken beschlagnahmt Lediglich die kleinste Glocke verblieb bis heute im Turm 8 Nr Name Ton Inschrift1 Christus b0 O rex gloriae veni cum pace O Konig der Herrlichkeit komm mit deinem Frieden 2 Maria des1 Regina in caelum assumpta ora pro nobis Du Konigin in den Himmel aufgenommen bitte fur uns 3 Joseph es1 Hl Joseph Vorbild der Arbeiter Stutzer der Familien Schutzherr der hl Kirche bitte fur uns 4 Andreas f1 Hl Andreas Liebhaber des Kreuzes bitte fur uns Orgel Bearbeiten nbsp Orgelprospekt mit RuckpositivDie Orgel der Kirche stammt von der Orgelbaufirma Roethinger aus Strassburg und wurde in zwei Abschnitten in den Jahren 1952 und 1954 nach einem Dispositionsentwurf des damaligen Organisten der St Marienkirche Alfons Erner 9 erbaut Das Instrument ist auf der Sud West Empore uber dem Eingang der Kirche aufgestellt und besitzt einen freistehenden Spieltisch Die Windladen sind Schleifladen mit elektrischer Spiel und Registertraktur 10 Die Gesamtzahl der Orgelpfeifen betragt 3090 Die aus Zink bestehenden Prospektpfeifen wurden mit Gold und Silberbronze verschieden lackiert sodass optisch unterschiedlich getonte Pfeifengruppen entstehen 9 Das Instrument verfugt uber 40 Register verteilt auf 3 Manuale und Pedal Daruber hinaus gibt es 9 Extensionen bzw Transmissionen im Pedal Im Zuge der Innenrenovierung der Kirche im Jahr 1985 wurde die Orgel von der Firma Hugo Mayer Orgelbau Heusweiler einer Generaluberholung unterzogen bei der eine teilweise Umintonierung Verstarkung des Schwellwerkes und der Neubau des Spieltisches erfolgte Daruber hinaus wurden die originalen Sub und Superkoppeln des Ruckpositivs und Schwellwerkes entfernt 9 Ein Klangdokument der Orgel liegt mit der CD Einspielung Die Roethinger Orgel der Marienkirche zu Neunkirchen Saar Christoph Keller spielt Werke der franzosischen Spatromantik von Christoph Keller vor 11 I Hauptwerk C g31 Prinzipal 16 2 Prinzipal 8 3 Gedackt 8 4 Dulziana 8 5 Oktave 4 6 Nachthorn 4 7 Quinte 2 2 3 8 Doublette 2 9 Kornett V10 Mixtur IV VI11 Basson 16 12 Trompete 8 13 Clairon 4 II Positiv C g314 Bordun 8 15 Gemshorn 8 16 Rohrflote 4 17 Flageolett 2 18 Larigot 1 1 3 19 Sesquialtera II20 Zimbel IV21 Krummhorn 8 III Schwellwerk C g322 Quintadena 16 23 Prinzipal 8 24 Holzflote 8 25 Salizional 8 26 Schwebung 8 27 Oktave 4 28 Blockflote 4 29 Nasard 2 2 3 30 Waldflote 2 31 Terz 1 3 5 32 Mixtur V33 Dulzian 16 34 Basson Hautbois 8 35 Regal 4 Pedal C f136 Prinzipal 16 37 Subbass 16 Echobass Nr 22 16 38 Quintbass 10 2 3 Prinzipal Oktavauszug Nr 36 8 Spillpfeiffe Oktavauszug Nr 37 8 Choralbass Oktavauszug Nr 36 4 Rohrflote Oktavauszug Nr 37 4 Sopran Oktavauszug Nr 37 2 39 Mixtur VII40 Posaune 16 Dulzian Nr 33 16 Trompete Oktavauszug Nr 40 8 Kornett Oktavauszug Nr 40 4 Koppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Suboktavkoppeln II I III I Superoktavkoppeln III I III P Spielhilfen zwei freie Kombinationen TuttiLiteratur BearbeitenHans Berthold Busse Die Marienkirche in Neunkirchen in kunsthistorischer Sicht in Kirche aus lebendigen Steinen 100 Jahre St Marien Festschrift zum 100 jahrigen Bestehen der Pfarrkirche St Marien Neunkirchen 1886 1986 Neunkirchen 1986 S 26 38 Hans Berthold Busse Neunkirchen Saarland Pfarrkirche St Marien in Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte Denkmalpflege im Bistum Trier 42 Jahrgang 1990 S 459f Chronik von Neunkirchen Beilage der Neunkircher Zeitung hrsg von Jakob Lehnen Neunkirchen 1909 1912 Das katholische Saarland Heimat und Kirche Hrsg L Sudbrack und A Jakob Band IV Saarbrucken 1955 S 32 Die Kunstdenkmaler der Kreise Ottweiler und Saarlouis bearbeitet von Walter Zimmermann 2 Auflage Saarbrucken 1976 S 72 Handbuch des Bistums Trier 20 Ausgabe Trier 1952 S 634 Kirche aus lebendigen Steinen 100 Jahre St Marien Festschrift zum 100 jahrigen Bestehen der Pfarrkirche St Marien Neunkirchen 1886 1986 Neunkirchen 1986 Bernhard Krajewski Neunkirchen damals Neunkirchen 1979 S 74f Philipp de Lorenzi Beitrage zur Geschichte samtlicher Pfarreien der Diozese Trier Trier 1887 S 411ff Kristine Marschall Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland Veroffentlichungen des Instituts fur Landeskunde im Saarland Bd 40 Saarbrucken 2002 S 289 291 und 526 528 und 623 Kristine Marschall Die Kirchenbauwerke des Carl Ferdinand Stumm Stilwahl im Zeichen sozialpolitischer Ideologie in Zeitschrift fur die Geschichte der Saargegend Jahrgang 47 1999 S 302 330 Willi Weyres und Albrecht Mann Handbuch zur rheinischen Baukunst des 19 Jahrhunderts 1800 1880 Koln 1968 S 197 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Neunkirchen Saar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur zu St Marien Neunkirchen Saar in der Saarlandischen Bibliographie Internetauftritt der Pfarrgemeinde St Marien Turmaufnahme mit Vollgelaut der katholischen Pfarrkirche St Marien in Neunkirchen Saar Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste des Saarlandes Teildenkmalliste Landkreis Neunkirchen PDF 1 3 MB abgerufen am 2 Juli 2012 a b c d Informationen zur Pfarrkirche St Marien Auf www kunstlexikonsaar de abgerufen am 2 Juli 2012 Peter Eilitz Leben und Werk des koniglich hannoverschen Baurats Edwin Oppler in Hannoversche Geschichtsblatter 1971 S 131 310 hier S 143 Michael Imhof Historistisches Fachwerk Zur Architekturgeschichte im 19 Jahrhundert in Deutschland Grossbritannien Old English Style Frankreich Osterreich der Schweiz und den USA Bamberg 1996 S 313 Pierre Edouard Wagner Jean Louis Jolin 15 siecles d Architecture et d Urbanisme autour de la Cathedrale de Metz Editions Serpenoise Metz 1987 Informationen zur Innenausstattung der Pfarrkirche St Marien Auf www kunstlexikonsaar de abgerufen am 2 Juli 2012 a b Informationen zum Aussenbau der Pfarrkirche St Marien Auf www kunstlexikonsaar de abgerufen am 2 Juli 2012 a b Die Glocken von St Marien PDF 2 7 MB abgerufen am 2 Juli 2012 a b c Die Roethinger Orgel in St Marien Neunkirchen Saar Auf www jan broegger de abgerufen am 1 August 2012 Orgel der Kirche St Marien kath Memento des Originals vom 27 Mai 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www saar orgelland de Infoseite des Webangebots Orgeln im Saarland abgerufen am 2 Juli 2012 Die Roethinger Orgel der Marienkirche zu Neunkirchen Saar Christoph Keller spielt Werke der franzosischen Spatromantik Auf www die orgelseite de abgerufen am 1 August 2012 49 345648 7 179139 Koordinaten 49 20 44 3 N 7 10 44 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Neunkirchen Saar amp oldid 236364064