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Weidenhausen mundartlich Wairehause ist der sudwestlichste und zugleich zweitgrosste Stadtteil von Gladenbach im mittelhessischen Landkreis Marburg Biedenkopf Der Stadtteil hat rund 2500 Einwohner und liegt mit seinem alten Ortskern auf einer Hohe von 256 m u NHN wobei hohe Hugel uber dem Tal des Baches Salzbode fast durchgehend steile Hanglagen schaffen an denen der Ort gebaut ist WeidenhausenStadt GladenbachDas Weidenhauser WappenKoordinaten 50 46 N 8 33 O 50 758888888889 8 5422222222222 256 Koordinaten 50 45 32 N 8 32 32 OHohe 256 m u NHNFlache 9 18 km 1 Einwohner 2397 31 Dez 2020 2 Bevolkerungsdichte 261 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1974Postleitzahl 35075Vorwahl 06462Ortsansicht vom Koppeturm in Richtung Norden auf den Sud Rand der Bottenhorner Hochflachen in der Mitte Windrader bei Hulshof rechts im Wald Dernbach Bad Endbach Ortsansicht vom Koppeturm in Richtung Norden auf den Sud Rand der Bottenhorner Hochflachen in der Mitte Windrader bei Hulshof rechts im Wald Dernbach Bad Endbach Als hochste Erhebung gilt der genau auf der westlichen Grenze zu Bad Endbach liegende Hohe Wald mit 458 m Der Ort ist ein staatlich anerkannter Erholungsort 3 und besitzt zahlreiche Erholungs und Wanderwege mit uber 500 km Lange Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Politisch geografische Lage 1 2 Geografische Ortslage 2 Geschichte 2 1 Regionale und Ortsgeschichte 2 2 Gerichte seit 1821 2 3 Wirtschaftsgeschichte 2 3 1 Wirtschaftliche Entwicklung 2 4 Eisenverhuttung und verarbeitung ab 1450 2 4 1 Die Justushutte Hochofenbetrieb von 1840 bis 1883 2 4 2 Justushutte Chronologie 2 5 Andere Gewerbe 2 6 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 2 7 Einwohnerentwicklung 2 7 1 Einwohnerstruktur 2 7 2 Einwohnerzahlen 2 7 3 Religionszugehorigkeit 2 7 4 Erwerbstatigkeit 3 Religion 4 Politik 4 1 Ortsbeirat 4 2 Wappen und Flagge 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Entwicklung des Ortsbildes 5 2 Naturdenkmaler 6 Verkehr 6 1 Fernverbindungen und Strassen 6 1 1 Marburg Dillenbuger Amtsweg Obergerichtsweg 6 1 2 Heutige Strassen 6 2 Offentliche Verkehrsmittel 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeografie BearbeitenPolitisch geografische Lage Bearbeiten Das Dorf Weidenhausen liegt im Sudwesten des Gladenbacher Berglandes in Mittelhessen und damit geologisch am Ostrand der Haupteinheitengruppe Westerwald Es war uber Jahrhunderte Teil des Hessischen Hinterlandes s u Regionale und Ortsgeschichte Die Gemeindegrenze im Bereich der Zollbuche war Landesgrenze zwischen der Landgrafschaft Hessen 1246 bzw 1292 bis 1567 dann Hessen Marburg 1567 bis 1604 und danach der Landgrafschaft Hessen Darmstadt nach 1604 bzw 1648 einerseits und der Grafschaft Solms andererseits 1628 kam das Amt Konigsberg der Grafschaft Solms das im Wesentlichen das Gebiet der heutigen Gemeinde Biebertal im Landkreis Giessen und in Teilen der heutigen Gemeinde Bischoffen im Lahn Dill Kreis umfasst zu Hessen Darmstadt Damit war erstmals eine fast ununterbrochene allerdings auf einen sehr schmalen Landstreifen beschrankte Verbindung zwischen dem oberhessischen Teil von Hessen Darmstadt mit dem Hinterland entstanden Seit dem Jahr 1974 verlauft an der Zollbuche die Kreisgrenze zum Lahn Dill Kreis Mit der ebenfalls im Salzbodetal gelegenen Nachbargemeinde Erdhausen bildete Weidenhausen innerhalb des Hinterlandes eine Art schmalen Korridor von nur ca 5 km Breite dessen ausserster sudostlicher Teil das nordliche Hinterland nach 1628 mit dem sudlich gelegenen oberhessischen Gebiet im heutigen Biebertal uber ein Teilstuck des so genannten Westfalenwegs s u Fernverbindungen und Strassen verbunden hat s o Da jedoch unmittelbar am sudlichen Rand des Salzbodetals ein durchgehender Hohenzug mit teilweise sehr steilen Hangen ansteht waren die Verkehrsverbindungen zur Provinzhauptstadt Giessen und erst recht zur Landeshauptstadt Darmstadt zu allen Jahreszeiten ausserst schwierig zu benutzen Der Zugang zu dieser Verbindung war ja auch bis 1826 Bau der Strasse zur Zollbuche nur uber die alte Schneeberger Landstrasse in der Gemarkung Erdhausen am ostlichen Ende des Seibertshauser Grundes vorbei und weit ostlich von Zollbuche und Oberweidbach in der heutigen Gemeinde Bischoffen zum alten Hohenweg Westfalenweg s o in Richtung Giessen moglich Denn ostlich von Mornshausen im Salzbodetal und zugleich sudostlich von Erdhausen schliesst sich die Gemeinde Lohra an die als Teil von Hessen Marburg nach 1604 zu Kurhessen s u Regionale und Ortsgeschichte kam und damit seit 1648 endgultig Ausland darstellte Das Hinterland lag also fur die Landesherren im weit entfernten Darmstadt lange durch solmsisches hessen kasseler und nassauisches Territorium fast komplett abgeschnitten hinter unwegsamen Bergen und erhielt so seinen Namen Geografische Ortslage Bearbeiten Im SalzbodetalDie Salzbode entsteht als flachig austretendes Sickerwasser in einer salzsauer sumpfigen Hangwiese unterhalb eines Laubmischwaldes in Sudostlage in gemittelt etwa 430 m u NN oberhalb Hartenrod in der Gemarkung Schlierbach Nach einem sehr kurzen Verlauf mit starkem Gefalle in sudsudostlicher Richtung erreicht sie bereits innerhalb der bebauten Ortslage von Hartenrod den Talgrund und fliesst ab dort in mehr oder weniger weiten Krummungen und Bogen generell in Richtung Osten In Hartenrod selbst ist der noch recht kleine Bach sogar teilweise verrohrt und uberbaut worden Aber auch in den folgenden Strecken der insgesamt ca 4 km bis zur westlichen Gemarkungsgrenze von Weidenhausen ist der Bachlauf durch teilweise steile Hange ziemlich eingeengt Erst im letzten Teil dieses Abschnitts in der so genannten Lache in der Ortslage von Wommelshausen Hutte weitet sich das Tal der Salzbode ein wenig aus und erlaubt dem Gewasser sogar einige Maander nbsp Hochwassersperrwerk Waldmuhle sudwestlich der Ortschaft im SalbodetalUm die Jahreswende 2006 2007 wurden in diesem Bereich umfangreiche Arbeiten zur Renaturierung der Salzbode und zur gleichzeitigen Schaffung eines Regenwasser Ruckhaltesystems im Oberlauf zum Schutz vor den periodischen Hochwasserstanden begonnen und im April 2013 fertiggestellt Am westlichen Rand des Gemeindegebiets von Weidenhausen wird dieser Wiesengrund auf seiner Nordseite vom Fuss des 357 m hohen Himerich auch als Hemerich geschrieben nicht zu verwechseln mit dem sudlich bei Rodenhausen gelegenen 475 m hohen Hemmerich begrenzt Dieser annahernd kuppelformige das Salzbode Tal einengende Berg erhebt sich steil mit einer Gipfelhohe von 357 m uber dem Tal und ist ausser an seinen etwas flacher verlaufenden Ost und Nordostflanken vollstandig von einem Eichen Hainbuchen Buchen Mischwald mit vereinzelten Nadelbaumanteilen bedeckt Das immer breiter werdende Salzbodetal beschreibt um den Himerich herum einen weiten Bogen nach Ostnordost wobei der Bach selbst zunachst eher am sudostlichen Rand entlang fliesst Dann schwenkt der Bachlauf in eine ziemlich genau ostliche Richtung mit leicht sudlicher Neigung um wahrend die Talsenke relativ weit und beinahe eben wird Dieses Wiesental erstreckt sich bis in die Gemarkung Erdhausen bevor der Bach erneut von naher zusammenruckenden Hugeln eingeengt wird Die sudliche Begrenzung des Salzbodetals bildet auch im Gemeindegebiet Weidenhausen eine fast ununterbrochene Hugelkette praktisch ohne Absenkungen oder nennenswerte Hohenunterschiede in den Kammlagen welche die Salzbode eigentlich von Beginn an in ihre Fliessrichtung zwingt Diese Hohenlagen erheben sich bis auf wenige Ausnahmen mit recht steilen Hangen und sind wie der Himerich fast komplett mit einem sommergrunen Eichen Hainbuchen Buchen Mischwald mit vereinzelten Nadelwaldpflanzungen bewachsen Etwa dort wo die Salzbode ihren Bogen nach Ostnordost beginnt mundet ein rechter Nebenfluss ein der Seibertshauser Bach Dieser wiederum kommt aus einem blind endenden Seitentalchen dessen nordwestliche Offnung in das Salzbodetal hinein eine Art Durchbruch in der bereits beschriebenen Hugelkette bildet In diesem Talchen stand seinerzeit die im 14 Jahrhundert wust gefallenen Ortschaft Seibertshausen s hierzu unter Regionale und Ortsgeschichte im folgenden Abschnitt Oberhalb dieses Talchens und damit die Hugelkette eben doch luckenlos fortsetzend steigen die bewaldeten Hange bis zu der als Zollbuche bezeichneten Kammlage an Die gesamte Ausdehnung des beschriebenen Talchens mit den umgebenden Hanglagen wird im ortlichen Sprachgebrauch oft heute noch schlicht als Seibertshausen zusammengefasst nbsp Aussichtsturm auf dem Kopfchen derzeit Stand 2014 wird der Turm von den umstehenden Baumen uberragt so dass die belaubten Baume die Aussicht stark einschrankenDie an den Ausgang des Seibertshauser Talchens nordostlich anschliessende bewaldete und steile West bis Nordwestnordhanglage wird mit der Flurbezeichnung Haardt belegt Daran schliesst sich als reine Nordlage weiter ostlich die so genannte Krieb an Oberhalb der Krieb erhebt sich dann auch kaum merklich inmitten der umgebenden ebenfalls bewaldeten Kammlagen der geografisch hochste Punkt der Weidenhauser Gemarkung die Weidenhauser Koppe deren Aussichtsturm im dichten Wald allerdings kaum auszumachen ist Die Krieb genannte Hanglage setzt sich nach Osten bereits in der Gemarkung der Nachbargemeinde Erdhausen als Gerspel fort Die bewaldeten Hohen laufen ebenfalls fast ohne merkliche Absenkungen uber verschiedene kleinere Hugel bis zur Koppe oberhalb von Erdhausen s u Naturdenkmaler der nach einer Art Sattelmulde ostlich der nur drei Meter niedrigere Dreisberg schon in der Gemarkung Mornshausen folgt Wahrend die Ostflanke des Himerichs mit einem Gefalle zwischen uber 15 und 8 bis zum Talgrund der Salzbode hinunterreicht geht die Nordostflanke des Berges bereits etwas oberhalb der halben Hohe zwischen Gipfelpunkt und Tal in eine lang gestreckte Folge von Hohenrucken uber die letztlich die Ortslage weitraumig in einem nicht ganz luckenlosen Halbkreis nordlich umschliesst Im Osten der Gemarkung lauft diese Folge von Erhebungen und Senken relativ niedrig in einem einigermassen flachen Abhang zum Salzbodetal hin aus Der direkt vom Himerich ausgehende Sattel ist dabei auf seiner ostlichen Seite zum Ort und damit zum Salzbodetal hin immerhin auch ziemlich steil Im Westen und Nordwesten bildet er hingegen eine Art flache Mulde die aber ihrerseits schon wieder in recht hohe Kammlagen hinaufstrebt Dieser Hohenzug ist von einer engen aber tiefen Einkerbung begrenzt wo der Romershauser Bach nach einem scharfen Umschwenken von einer sudlichen auf eine ostsudostliche Fliessrichtung von Westen her diese Hohenlagen durchbricht Unmittelbar an dessen Ufer aber steigt das Gelande schon wieder fast senkrecht zu einem Feldgeholz auf Nordlich der Weidenhauser Ortslage sind die Hange im Allgemeinen nicht so steil wie sudlich aber dennoch bildet sich hier eine durchgehende Hohenlage aus Nach einem weiteren Einschnitt der von einem linken Zufluss des Romershauser Bachs dem sehr kurzen Lutzebach von Norden her durchflossen wird steigt das Gelande erneut sehr steil zu einer bewaldeten Hohe auf deren ortsnachster Teil als Cromerg oder Krumerich bezeichnet wird Diese lang gestreckte Hohenlage geht dann uber in einen kleinen flachen Hugel den Haumbach Auch neben diesem bildet sich nach Osten hin eine Art Absenkung die zum ostlichen Rand der Gemarkung hin in einem letzten bewaldeten Hugel dem Epscheid sich noch einmal erhebt bevor dann ein eher sanfter Abfall zum Salzbodetal diesen Bogen beendet Aus dem Bereich zwischen Cromerg und Haumbach entspringt ein kleines Fliessgewasser das als Froschgraben bezeichnet wird Es fliesst hart am Ostrand der bebauten Ortslage sudlich und dann westlich bevor es dann in grosse Kanalrohre gefasst ist Ursprunglich handelt es sich hierbei um einen zeitweise nicht ganz kleinen linken Zufluss der Salzbode dessen alter Name Muhlgraben bereits fur sich spricht s u Wirtschaftliche Entwicklung Geschichte BearbeitenRegionale und Ortsgeschichte Bearbeiten Es ist unbekannt wann der massive Wehrturm auf einer leichten Anhohe im alten Dorfkern errichtet wurde Er konnte durchaus ein bis zwei Jahrhunderte vor Ersterwahnung der Siedlung Weidenhausen als Widinhusin juxta Gladinbach im Jahre 1336 s u entstanden sein Das meterdicke Mauerwerk dieses Turms wie auch des zu einem spateren Zeitpunkt angefugten Kirchenschiffs in Feldsteinmauertechnik sind weitgehend aus dem ortstypischen Grauwacken oder Diabas ausgefuhrt Die gesamte Bauweise mit sehr hoch liegenden spater vergrosserten Fenstern macht deutlich dass sowohl der Turm als auch diese ganze Alte Kirche zu ihrer Entstehungszeit durchaus als Schutzgemauer Wehrkirche gedacht waren Auswirkungen der Dernbacher FehdeSo wurde die wahrscheinlich um 1237 errichtete Burg Blankenstein im sehr nahen Gladenbach 1248 oder 1249 eingenommen und zerstort als Sophie von Brabant fur ihren Sohn Heinrich genannt das Kind von Brabant um die hessischen und thuringischen Erbrechte kampfen liess Dieses Ereignis gehort unmittelbar in das historische Umfeld der 100 jahrigen Dernbacher Fehde der Landgrafen von Hessen mit den Herrschern aus der sogenannten Ottonischen Linie des Hauses Nassau deren Beendigung zwischen 1333 und 1336 wohl Anlass fur diese Beurkundung war Bei dieser Fehde ging es vor allem auch um die Vorherrschaft im sudlichen Hessischen Hinterland und eines der schwersten Gefechte dieser Fehde fand 1327 bei Seibertshausen statt 1336 mussten viele bisherige Inhaber von Besitzungen die auf Seiten der letztlich unterlegenen Nassauer gestanden hatten Rechte und Besitz an Hessen abtreten eben auch in Weidenhausen Als treue Anhanger der Landgrafen welche die Hauptlast der uber hundertjahrigen Auseinandersetzungen getragen hatten mussten die landadligen Herren von Dernbach nach dem Ende der Fehden ihren damaligen Sitz Alt Dernbach in der Herborner Mark im Herrschaftsbereich der Grafschaft Nassau aufgeben und wurden dafur 1350 mit der Burg Neu Dernbach im heutigen Ortsteil Dernbach der heutigen Gemeinde Bad Endbach belehnt Nutzniesser der 1336 beurkundeten Gebietsgewinne fur Hessen waren u a der Deutsche Ritterorden in Marburg an den namentlich Dammo von Muschenheim und Kraft von Bellersheim ihre Guter abgeben mussten und weiterer Landadel der ebenfalls auf Seiten des Landgrafen von Hessen gestanden hatte Vor diesem Hintergrund erscheint eine Entstehung des hochmittelalterlichen Wehrturms in Weidenhausen im 13 oder gar im 12 Jahrhundert als sehr wahrscheinlich an den spater ein Kirchenschiff angebaut wurde Er diente danach als Chorturm Damit ware allerdings zugleich auch eine bestehende nennenswerte Ansiedlung bereits zu dieser Zeit anzunehmen Etymologische Untersuchungen des Ortsnamens deuten allerdings auf noch wesentlich fruhere und wohl auch seither ununterbrochen bestehende Besiedlung der Ortslage hin Eine detaillierte Schilderung der geschichtlichen und politisch geographischen Bedingungen im Siedlungsraum Oberes Salzbodetal vor und um die Zeit der ersten urkundlichen Erwahnung Weidenhausens findet sich auch unter Bad Endbach dort besonders in den Abschnitten 2 und speziell 4 Obergericht Untergericht Obergericht und Untergericht sind geografische Namen das waren Verwaltungsbezirke Gerichtsbezirke des Amtes Blankenstein Das Obergericht lag vom Amtssitz Blankenstein aus gesehen am Oberlauf der Salzbode also oben daher der Name das Untergericht lag unten und wurde daher als Untergericht bezeichnet Bereits zwischen 1297 und 1307 war das spatere Untergericht des Amtes Blankenstein gegen Westen gegen die damalige Grafschaft Nassau mit der Innenheege siehe Mittelhessische Landheegen einem 30 bis 50 m breiten fast undurchdringlichen Geholzstreifen als Landwehr abgesichert worden Die Innenheege ist heute noch an der Grenze zu den Nachbargemeinden Bad Endbach und Bischoffen die Gemeinde Bad Endbach ist dabei deckungsgleich mit dem Obergericht des Amtes Blankenstein erkennbar Um das Jahr 1400 zahlte man in Weidenhausen laut der Dorfchronik des bis in die 1950er Jahre im Dorf tatigen Hauptlehrers Durcholz 18 Haushalte Zu diesem Zeitpunkt war bereits die Gemarkung des einstigen sudwestlich angrenzenden Dorfes Seibertshausen als Wustung in das Ortsgebiet einbezogen Die Bevolkerung von Seibertshausen war offenbar um die Jahre 1348 1350 der Pest zum Opfer gefallen bzw nach Weidenhausen zugewandert Im Jahr 1502 sind 19 Hauser in Weidenhausen nachgewiesen davon wahrscheinlich bereits 2 Muhlen 1546 waren es dann 39 Haushaltungen 1577 46 bewirtschaftete Hauser Im Dreissigjahrigen Krieg wurde auch Weidenhausen schwer geschadigt Waren noch 1630 44 landwirtschaftliche Haushalte vorhanden 36 davon sogar als Vollerwerbsbetriebe wurden 1634 schwere wirtschaftliche Opfer durch Einquartierungen von Soldnertruppen aktenkundig 1635 36 starben dann 51 von 101 erwerbsfahige Einwohnern an der Pest Im Jahr 1640 wurden dann durch erneute Einquartierungen und Plunderungen weitere schwere Schaden verursacht In der Folge waren in Weidenhausen im Jahr des Westfalischen Friedens 1648 zwar 43 Gehofte vorhanden davon standen jedoch 24 leer und waren teilweise fast vollstandig zerstort Die Einwohnerzahl betrug 68 Erwachsene Ein gutes Jahrhundert spater zum Ende des Siebenjahrigen Krieges 1763 war der Ort dann allerdings wieder auf 66 Gehofte angewachsen Weidenhausen gehorte nach dem Ende der Dernbacher Fehde s o ab 1336 und damit bereits lang vor der Zeit des Landgrafen Philipp I genannt der Grossmutige zum sogenannten Untergericht im Amt Blankenstein der Landgrafschaft Hessen Bei der Erbteilung 1567 kam das spatere Hinterland zu Hessen Marburg Der Erbfolgestreit nach Aussterben der Linie Hessen Marburg 1604 zog sich bis zu dem so genannten Hessenkrieg 1645 bis 1648 zwischen Hessen Darmstadt und Hessen Kassel im Rahmen des Dreissigjahrigen Krieges der in Hessen ohnehin recht blutig und mit grossen Verwustungen verbunden ausgetragen wurde s o mit allen fur Bevolkerung und Region negativen Folgen hin Bei Beendigung des mit Waffengewalt ausgetragenen Hessenkriegs im Zusammenhang mit dem Westfalischen Frieden 1648 wurde das Amt Blankenstein zusammen mit den damaligen Amtern Konigsberg heute Biebertal s o Politisch geografische Lage Biedenkopf Battenberg Eder und Hatzfeld Eder endgultig der Landgrafschaft Hessen Darmstadt ab 1806 Grossherzogtum angegliedert 1821 erfolgte eine Gemeindeordnung bei der das Amt Blankenstein mit seinem Untergericht d i im Wesentlichen das heutige Gladenbach und seinem Obergericht s o zu einem Landratsbezirk Gladenbach wurde Dieser wurde dann in 1832 mit dem Sudteil des Landratsbezirks Battenberg also dem Breidenbacher Grund und Biedenkopf zum Landkreis Biedenkopf auch Hinterlandkreis genannt zusammengefasst Ein sehr weit abgelegenes Hessisches Hinterland blieb der Landkreis allerdings nur bis er nach dem Preussisch Osterreichischen Krieg 1868 als Teil dieser Region vom Grossherzogtum Hessen abgetrennt wurde Im Zuge dieser politisch geografischen Neuordnung ging es in der neugebildeten preussischen Provinz Hessen Nassau auf Als weitere Folge wurde dabei auch die uber Jahrhunderte bestehende Landesgrenze zwischen dem Hinterland und dem Marburger Land im so genannten kurhessischen Oberhessen zu einer schlichten Kreisgrenze Weidenhausen 1830Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1830 uber Weidenhausen Weidenhausen L Bez Gladenbach evangel Filialdorf liegt 3 4 St von Gladenbach ist ein sehr verarmtes Dorf das 73 Hauser und 426 evangelische Einwohner hat Man findet 5 Mahlmuhlen womit 4 Oelmuhlen verbunden sind In der Nahe ist unter Landgraf Moriz auf Blei und Silbererz gearbeitet worden 4 Diese grossen staatspolitischen Entwicklungen fuhrten folglich dazu dass sogar das abgelegene hessische Hinterland nach 1866 allmahlich immer starker in die allgemeine Wirtschaftsentwicklung des sich bildenden Deutschen Reiches einbezogen wurde Aber auch die Grundung der Justushutte 1837 in Weidenhausen s u Wirtschaftliche Entwicklung und spater dann der Bau der Aar Salzbode Bahn s u Offentliche Verkehrsmittel spielen in diesem Zusammenhang eine grosse Rolle fur die Dorfentwicklung So wachst ab der Mitte des 19 Jahrhunderts die Bevolkerung allmahlich immer starker an Damit ist der Anstoss gegeben fur die stetig wachsende Siedlungsflache der Gemeinde Zugleich wird die Gemeinde dadurch immer starker unabhangig vom jahrhundertelang vorherrschenden Gladenbach In Weidenhausen siedeln sich nach und nach ausser den fur Bauerndorfer typischen Gewerben wie Schmied und Metzger die bis dahin nebenberuflich von ortsansassigen Landwirten ausgeubt wurden verschiedene Gewerbetreibende mit ihren Handelsgeschaften an Damit entwickelt sich das Dorf allmahlich von einer uberwiegend bauerlichen Gemeinschaft auch zu einer Arbeitergemeinde Zu Beginn des 20 Jahrhunderts kommen dann auch noch der eigene Pfarrer s u Religion und schliesslich der eigene Landarzt hinzu Wahrend der Deutsch Franzosische Krieg von 1870 71 sich wegen des schnellen Sieges des Norddeutschen Bundes eher als wirtschaftlicher Aufschwung bemerkbar machte bedeutete der Erste Weltkrieg 1914 18 auch fur Weidenhausen einen tiefen Einschnitt Zahlreiche Manner aus dem Ort waren als Soldaten an den verschiedenen Fronten eingesetzt und viele wurden dabei auch getotet oder schwer verwundet Die schwere Inflation zu Beginn der 1920er Jahre und die Weltwirtschaftskrise ab 1929 machten sich mit ihren Auswirkungen auch in der doch relativ schwach entwickelten heimischen Region spurbar Die politischen Entwicklungen der fruhen 1930er Jahre blieben fur Weidenhausen hingegen weitgehend bedeutungslos Allerdings entwickelten sich auch im traditionell einerseits protestantisch unpolitisch und andererseits eher sozialdemokratisch gepragten Ort im weiteren Verlauf dieser Jahre im bestehenden Dritten Reich dann doch recht starke nationalsozialistische Gruppen Zeitweise kam es auch zu durchaus gewalttatigen Auseinandersetzungen zwischen Anhangern der herrschenden Partei und anderen Personen oder Gruppierungen die nicht vollkommen ohne politischen Hintergrund waren Allerdings gab es mangels ortsansassiger Juden niemals wirkliche rassistische Ausschreitungen am Ort obwohl sich etliche Weidenhauser an Aktivitaten gegen judische Personen und Einrichtungen im nahen Gladenbach beteiligten Auch der Zweite Weltkrieg fuhrte zu grossen Verlusten an Mannern und teilweise auch Frauen in Weidenhausen Die direkten Auswirkungen beschrankten sich fur den Ort allerdings neben den langen Abwesenheiten und schmerzlichen Verlusten bei den jungen Menschen auf zeitweilige Einquartierungen deutscher Soldaten der Reservetruppen und spater dann von so genannten Ausgebombten Evakuierten aus verschiedenen stadtischen Regionen vor allem des Ruhr und des Rhein Main Gebietes Daneben waren sogenannte Fremdarbeiter Kriegsgefangene und aus Osteuropa verschleppte Zivilisten sowohl in der Justushutte als auch in landwirtschaftlichen Betrieben in Weidenhausen eingesetzt Fur die lokale Geschichtsschreibung ein wesentliches und einschneidenderes Ereignis war dann aber am 18 September 1944 ein verheerendes Grossfeuer in der alten Ortsmitte dem vier der altesten und grossten bauerlichen Anwesen ganz oder teilweise zum Opfer fielen Am 7 Dezember 1944 wurde Weidenhausen Schauplatz eines der Fliegermorde im Marburger Hinterland 1944 zu dessen Erinnerung im September 2021 ein Stolperstein verlegt wurde 5 Kriegsende 1945Das Kriegsende kam fur Weidenhausen im Marz 1945 relativ friedlich durch den Einmarsch amerikanischer Truppenverbande aus Richtung Zollbuche Nur Stunden vorher war eine ziemlich abgekampfte und vollkommen unzureichend ausgerustete Truppe deutscher Reservisten auf den eigenen Pferdefuhrwerken und zum Grossteil zu Fuss gerade noch rechtzeitig aus dem Dorf abgezogen um sich dann in sicherer Entfernung zu Dorfern und Stadten kurze Zeit spater kampflos den amerikanischen Soldaten zu ergeben Das Regime der amerikanischen Soldaten die fur ein paar Wochen in der alten Schule und ein paar anderen Gebauden wie Gasthofen als Besatzung einquartiert wurden war dann auch keineswegs besonders hart Bei der Auflosung Preussens nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb der Landkreis Biedenkopf mitsamt der Gegend um Weidenhausen im neu zugeschnittenen Land Gross Hessen spater dann seit 1946 Hessen seit 1949 Bundesland Hessen In den spaten 1940er und fruhen 1950er Jahren kamen dann zahlreiche Vertriebene nach Weidenhausen s u Religion wodurch die Ortschaft letzten Endes sogar nochmals starker anwuchs So wurden 1948 insgesamt 631 Personen als Heimatvertriebene Fluchtlinge oder auch immer noch Evakuierte aufgelistet bei einer Gesamtbevolkerung von ca 2300 Personen Noch 1961 wurden ca 430 Personen als Neuburger bezeichnet entstammten also dieser unfreiwilligen Zuwanderungswelle Weitere Zuwanderung erfolgte in den 1960er Jahren durch die so genannten Gastarbeiter zunachst aus Italien und Portugal in den 1970er Jahren dann zunehmend aus der Turkei Gebietsreform 1974Im Zuge der Gebietsreform in Hessen entstand zum 1 Juli 1974 aus den Altkreisen Biedenkopf und Marburg der jetzige Landkreis Marburg Biedenkopf Durch den zeitgleich erfolgenden Zusammenschluss wurde das flachen und bevolkerungsmassig relativ grosse Dorf Weidenhausen gemeinsam mit zwolf weiteren teilweise sehr kleinen Orten in eine neue Grossgemeinde aus dann 15 bis dahin selbststandigen Gemeinden einbezogen 6 auf die das Stadtrecht der als regionales Zentrum geltenden Kleinstadt Gladenbach ausgedehnt wurde 7 Ab den spaten 1990er Jahren wanderten dann noch einmal verstarkt Familien aus der ehemaligen Sowjetunion nach Weidenhausen zu Gleichzeitig verstarkte sich die schon seit den 1970er Jahren bestehende Abwanderungsneigung vor allem der jungeren Einheimischen die in vielen landlichen Regionen Deutschlands zu beobachten ist Gerichte seit 1821 Bearbeiten Die Rechtsprechung gibt 1821 im Rahmen der Trennung von Justiz und Verwaltung auf die neu geschaffenen Landgerichte uber Landgericht Gladenbach war daher von 1821 bis zur Abtretung an Preussen 1866 die Bezeichnung fur das erstinstanzliche Gericht in Gladenbach Fur die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Giessen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Nach der Abtretung des Kreises Biedenkopf an Preussen infolge des Friedensvertrags vom 3 September 1866 zwischen dem Grossherzogtum Hessen und dem Konigreich Preussen wurde der Landgerichtsbezirk Gladenbach preussisch 8 Im Juni 1867 erging eine konigliche Verordnung die die Gerichtsverfassung im vormaligen Herzogtum Nassau und den vormals zum Grossherzogtum Hessen gehorenden Gebietsteilen neu ordnete Die bisherigen Gerichtsbehorden sollten aufgehoben und durch Amtsgerichte in erster Kreisgerichte in zweiter und ein Appellationsgericht in dritter Instanz ersetzt werden 9 Im Zuge dessen erfolgte am 1 September 1867 die Umbenennung des bisherigen Landgerichts in Amtsgericht Gladenbach Die Gerichte der ubergeordneten Instanzen waren das Kreisgericht Dillenburg und das Appellationsgericht Wiesbaden 10 Vom 1 Oktober 1944 11 bis 1 Januar 1949 12 gehorte das Amtsgericht Gladenbach zum Landgerichtsbezirk Limburg danach aber wieder zum Landgerichtsbezirk Marburg Am 1 Juli 1968 erfolgte die Aufhebung des Amtsgerichts Gladenbach 13 welches fortan nur noch als Zweigstelle des Amtsgerichts Biedenkopf fungierte 14 Am 1 November 2003 wurde diese Zweigstelle schliesslich aufgelost 15 Wirtschaftsgeschichte Bearbeiten Wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten Das ursprunglich fast rein bauerlich gepragte Dorf Weidenhausen lag nicht nur aus politischen Grunden in einem ziemlich entlegenen Winkel des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation Es lag auch abseits der wirklich bedeutenden Handels und Fernverbindungsrouten vergleiche dazu Verkehr Lediglich die wohl schon recht lange Tradition des heutigen Landgasthofes Petersburg der erst nach dem Bau der Kunststrasse Biedenkopf Giessen zwischen 1817 und 1825 an der Strecke zur Zollbuch gebaut wurde deutet an dass am Ort ein mit Sicherheit geringer Nutzen von den alten Handelswegen gewonnen werden konnte Zugleich machten es die klimatischen und geologischen Bedingungen den Landwirten nicht leicht hinreichende Ertrage aus Ackerbau und Viehzucht zu erzielen Ein Grossteil der Ortslage sind relativ steile Hange dazu ist der Untergrund uberwiegend steinig felsig mit nur dunner Erdkrume Wie schon ausgefuhrt gehort die Ortslage geologisch zu den Auslaufern des Westerwaldes Tatsachlich findet sich grossflachig die anstehende Grauwacke recht dicht unter der Oberflache als schiefriges bis felsiges Gestein das an etlichen Stellen auch in Steinbruchen als Diabas oder Grunstein abgebrochen wurde Die Ertrage wurden zusatzlich negativ beeinflusst durch die nach Osten hin offene Tallage die eher kalte kontinentale Ost als gemassigte Westwetterlagen und daher nur relativ kuhle Durchschnittstemperaturen ermoglicht Arbeiterbauerndorf NebenerwerbslandwirtschaftEs war auch wenig hilfreich fur eine auskommliche Ertragslage der bauerlichen Familienbetriebe dass im Hessischen Hinterland im Erbfall die Realteilung ublich war So waren viele der ortlichen Kleinbauern gezwungen durch Nebenerwerbe sich den Lebensunterhalt zu sichern Moglichkeiten dazu bestanden zum einen in den umliegenden Waldern die wie zum Beispiel der weitaus uberwiegende Teil des ehemaligen Gebietes der Gemeinde Seibertshausen als landesherrliche oder spater Staatsforste ja auch bewirtschaftet werden mussten Zum anderen boten sich bestimmte Gewerbe wie Schmiede Sattlerei Stellmacherei an Dennoch war es bis in das 19 Jahrhundert durchaus ublich dass Frauen und Manner in abendlichen und winterlichen Spinnstuben vornehmlich Strumpfe produzierten die dann von den Mannern im Winterhalbjahr in Form des ambulanten Handels zu Fuss auf die Markte gebracht wurden Noch im 20 Jahrhundert pflegten einige altere Bauern beim geselligen Pfeiferauchen Strumpfe zu stricken Eisenverhuttung und verarbeitung ab 1450 Bearbeiten Bereits im 15 und 16 Jahrhundert wurde in Weidenhausen Eisenerz verhuttet und das Eisen in einer Waldschmiede verarbeitet Das ist belegt dadurch dass sich die Grafen von Wittgenstein 1450 Huttenleute und Waldschmiede aus Weidenhausen holten um in ihrer Grafschaft die Eisenverarbeitung auszubauen Die Waldschmiede verm Standort Waldmuhle brach man aber 1529 aus unbekannten Grunden ab vermutlich Holzknappheit siehe Huttner Hutte bei Wommelshausen und machte eine Wiese daraus 16 Die Justushutte Hochofenbetrieb von 1840 bis 1883 Bearbeiten Im Jahr 1837 grundete Justus Kilian aus Ludenscheid Westfalen in Weidenhausen am Muhlgraben s o Geografische Ortslage unterhalb der Neumuhle die Justushutte Er liess einen Holzkohle Hochofen errichten der 1840 angeblasen wurde Die Eisensteine kamen aus den Gruben Ebscheid bei Weidenhausen Elisabeth bei Dernbach Ritschtal bei Rachelshausen und Elterstieg bei Romershausen Die Grube auf dem Epscheid war als Grube Neuschweden 1837 an Justus Kilian verliehen worden Zunachst begann der Abbau im Tagebau spater in kleinen Schachten Anfanglich deckte die Grube 75 des Bedarfs des Hochofens auf der Justushutte 1873 war das Erzvorkommen nahezu abgebaut und die Grube wurde geschlossen Danach musste wie bisher auch hochwertigeres Erz aus dem Schelderwald zugekauft werden da die Erze aus Weidenhausen und den Gruben der naheren Umgebung nur einen durchschnittlichen Fe Gehalt von ca 30 aufwiesen Bis die Grube Neuschweden auf dem Epscheid geschlossen wurde hatte sie ca 14 000 t Eisenerz geliefert Auch die Holzkohle wurde wegen der zahlreichen Hutten zunehmend knapp und ausserdem konnten die neuen Koks Hochofen an den neuen Bahnstrecken im Dill und Lahntal billiger und mehr Roheisen produzieren So musste der erste und einzige Hochofen im Salzbodetal 1883 stillgelegt werden EisengiessereiVon da an bezog die Hutte ihr Roheisen fremd und wurde fortan als Eisengiesserei mit Kupolofen betrieben Hergestellt wurde auf der Justushutte nahezu alles was sich in Eisen giessen liess u a Gelander Zaune Gitter Turbeschlage Grabkreuze Saulen Veranden Balkone Schwengelpumpen fur Wasser und verschiedene Gussteile fur Maschinen Das Werk spezialisierte sich spater auf Herde Ofen und Heizgerate siehe hierzu auch den Hauptartikel Lahn Dill Gebiet Die Herde besonders die Ofen waren aufwendig und kunstvoll verziert u a mit historistischen floralen und spater Jugendstil Elementen und Ornamentbandern Dies belegen die Zeichnungen in den Musterbuchern der Huttenwerke z B die der Justushutte in aus dem Ende des 19 Jh Anfang des 20 Jh 17 Infolge dieser Industrieansiedlung bot sich der Bevolkerung der Region zunehmend die Moglichkeit als gewerblicher Arbeitnehmer ein Auskommen zu finden Weidenhausen entwickelte sich daher zu einem halb bauerlichen halb industriell gewerblich gepragten Ort mit einem grossen Anteil an Nebenerwerbs Landwirtschaft Arbeiterbauerndorf Justushutte Chronologie Bearbeiten Die Justushutte wurde schon im Jahre 1852 an Unternehmer Georg Friedrich Schulz verkauft dessen Sohn Konrad und Schwiegersohn Wehrenbold den Betrieb danach weiterfuhrten Nach dem Ausscheiden Wehrenbolds wurde die Justushutte 1875 in die Rechtsform einer GmbH umgewandelt Im Jahre 1941 ubernahm die Giessener Firma Heyligenstaedt die Justushutte 1945 waren ca 200 Arbeitnehmer in dieser Firma beschaftigt darunter auch viele so genannte Fremdarbeiter s o Regionale und Ortsgeschichte In den 1980er Jahren wurde im Zusammenhang mit der Krise der Firma Heyligenstaedt die Justushutte an die Firma Viessmann verkauft Bei ihrer Schliessung durch Konkurs in den 1990er Jahren waren 460 Personen bei der Justushutte beschaftigt Inzwischen Stand 2006 hat die Firma Oranier aus Dillenburg auf dem Werksgelande eine gegenuber fruheren Zeiten stark verkleinerte Produktion aufgenommen Andere Gewerbe Bearbeiten Im gesamten 19 und 20 Jahrhundert gab es immer wieder zahlreiche Versuche Einzelner sich aus dem personengebundenen Kleingewerbe hin zu grosseren Betrieben zu entwickeln Zu nennen ist hier besonders der einstmals bedeutende Muhlenbaubetrieb Ende des 19 bis Anfang des 20 Jahrhunderts in der Muhlstrasse Daneben siedelten sich zeitweise Zweigbetriebe auswartiger Firmen in Weidenhausen an Mit die alteste und zugleich die wohl wichtigste dieser zusatzlichen Erwerbsmoglichkeiten durch auswartige Firmen war die Zigarrenfabrikation der Firma Rinn amp Cloos die von 1916 bis in die spaten 1970er Jahre in ihrem grossen Gebaude unweit der Schulzes Villa an der Petersburg das ist die Bundesstrasse 255 in der Ortslage fast ausschliesslich Frauen bis zu 100 Arbeitsplatze bot Ortsansassige Handwerksmeister bauten sich zeitweise recht grosse Betriebe auf z B Schreinereien in denen jeweils bis zu 30 Personen Arbeit fanden Alle anderen Gewerbetriebe in Weidenhausen waren oder sind entweder Ein Personen Betriebe oder beschaftigen ausser der Familie hochstens 1 bis maximal 3 Personen Zu nennen ist hier besonders der Patent Hannes ein uber die Region hinaus tatiger und bekannter Pump Brunnenbauer dessen Pumpbrunnen in nahezu allen umliegenden Ortschaften anzutreffen waren Die gusseisernen Pumpenaufsatze Schwengelpumpen mit ihren Trogen kamen von der Justushutte Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten Anm 1 denen Weidenhausen angehort e 1 18 19 ab 1336 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen nach Ende der Dernbacher Fehde und Friedensschluss mit Nassau um 1360 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Gericht Gladenbach um 1400 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Amt Blankenstein Untergericht Gladenbach vor 1567 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Amt Blankenstein Untergericht Gladenbach ab 1567 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Marburg Amt Blankenstein Untergericht Gladenbach 20 1604 1648 strittig zwischen Hessen Kassel und Hessen Darmstadt Hessenkrieg ab 1604 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Blankenstein ab 1627 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt Oberfurstentum Hessen Amt Blankenstein Untergericht Gladenbach 21 22 ab 1806 Grossherzogtum Hessen Oberfurstentum Hessen Amt Blankenstein Land und Rugengericht 23 ab 1815 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Amt Blankenstein ab 1821 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Landratsbezirk Gladenbach Anm 2 ab 1832 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Biedenkopf ab 1848 Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Biedenkopf ab 1852 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Biedenkopf ab 1867 Norddeutscher Bund Anm 3 Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Biedenkopf ubergangsweise Hinterlandkreis 22 ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Biedenkopf ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Biedenkopf ab 1932 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Dillenburg ab 1933 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Biedenkopf ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Nassau Landkreis Biedenkopf ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Biedenkopf ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Biedenkopf ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Biedenkopf ab 1968 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Kreis Biedenkopf ab 1974 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg Biedenkopf Gemeinde Gladenbach Anm 4 ab 1981 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Giessen Landkreis Marburg Biedenkopf Gemeinde GladenbachEinwohnerentwicklung Bearbeiten Einwohnerstruktur Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Weidenhausen 1282 Einwohner Darunter waren 105 8 2 Auslander Nach dem Lebensalter waren 396 Einwohner unter 18 Jahren 1020 zwischen 18 und 49 501 zwischen 50 und 64 und 465 Einwohner waren alter 24 Die Einwohner lebten in 948 Haushalten Davon waren 219 Singlehaushalte 391 Paare ohne Kinder und 336 Paare mit Kindern sowie 81 Alleinerziehende und 21 Wohngemeinschaften In 18 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren innen und in 72 Haushaltungen leben keine Senioren innen 24 Einwohnerzahlen Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1502 0 19 Manner 1577 0 46 Hausgesesse 1630 0 44 Hausgesesse 11 zweispannige 25 einspannige Ackerleute 8 Einlauftige 1742 109 Haushalte 1791 336 Einwohner 25 1800 336 Einwohner 26 1806 375 Einwohner 71 Hauser 23 1829 426 Einwohner 73 Hauser 4 Weidenhausen Einwohnerzahlen von 1791 bis 2020Jahr Einwohner1791 3361800 3361806 4261829 4261834 4491840 5121846 5621852 5511858 5611864 5961871 6481875 7111885 7001895 8271905 9891910 1 1041925 1 2301939 1 4771946 2 0201950 2 1701956 2 1231961 2 1461967 2 2261980 1990 2000 2 3752006 2 4232011 2 3822015 2 4182020 2 397Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 Ab 2000 Stadt Gladenbach webarchiv 27 Zensus 2011 24 Religionszugehorigkeit Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1830 426 evangelische 100 Einwohner 1885 696 evangelische 4 katholische Einwohner 1961 1864 evangelische 86 86 256 romisch katholische 11 93 EinwohnerErwerbstatigkeit Bearbeiten 1867 Erwerbspersonen 42 Landwirtschaft 3 Forstwirtschaft 4 Bergbau und Huttenwesen 47 Gewerbe und Industrie 3 Verkehr 59 personliche Dienstleistungen 1 Erziehung und Unterricht 2 Gemeindeverwaltung 1 1961 Erwerbspersonen 164 Land und Forstwirtschaft 584 produzierendes Gewerbe 134 Handel und Verkehr 111 Dienstleistungen und Sonstiges 1 Religion BearbeitenAls Teil des Herrschaftsgebietes des Landgrafen Philipp I eines einflussreichen und entschiedenen Vertreters des Schmalkaldischen Bundes war Weidenhausen seit Einfuhrung der Reformation 1526 protestantisch Das hier vorherrschende Bekenntnis ist das evangelisch lutherische Lange Jahre war Weidenhausen lediglich eine so genannte Filiale der nachstgelegenen grosseren Kirchengemeinde in Gladenbach Im Jahre 1900 allerdings kam mit Karl Weldert erstmals ein eigener Prediger in die Gemeinde 1904 wurde dann Weidenhausen mit dem benachbarten Romershausen aus der Kirchengemeinde Gladenbach ausgegliedert Damit wurden Weidenhausen und das kirchenrechtlich zugeordnete Romershausen eine selbststandige evangelisch lutherische Kirchengemeinde Weidenhausen Romershausen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau EKHN mit dem Pfarrer Weldert als erstem Gemeindepfarrer In den Jahren 1950 bis 1952 errichteten die Mitglieder der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde in der Amtszeit ihres Pfarrers Lorenz in Weidenhausen in Eigenarbeit ein eigenes zweistockiges Pfarrhaus am Ost Ring in dem seither die bis dahin in angemieteten Wohnungen lebenden Pfarrersfamilien wohnen konnten Neben dem Pfarrhaus wurde damals auch ein einstockiges Gemeindehaus fur die unterschiedlichen Aktivitaten der Kirchengemeinde errichtet Dieses Gebaude wurde allerdings recht bald in Absprache mit den entsprechenden Gremien der damals selbststandigen Gemeinde Weidenhausen tagsuber als Kindergarten genutzt Im Laufe der Jahre wurde es aufgrund der wachsenden Anforderungen an die Ausgestaltung der Raumlichkeiten zum Betrieb eines Kindergartens immer schwieriger andere Gemeindeaktivitaten in diesem Gebaude durchzufuhren Dies fuhrte dann letztlich zum Neubau eines Gemeindehauses welches im Jahr 1994 fertiggestellt wurde Die evangelisch lutherische Kirchengemeinde mit ihrem damaligen Pfarrer Lenz verfugt seit 1962 uber eine grosse neu errichtete Kirche in der heutigen Kirchstrasse die seinerzeit die zu klein gewordene so genannte Alte Kirche im alten Ortskern ersetzt hat In dieser Kirche gibt es Sitzplatze fur bis zu 400 Personen mit Moglichkeiten die Kapazitat durch Einstellen von zusatzlichen Stuhlen um weitere bis zu 150 zu erhohen Das grosszugige und mit kunstlerisch aufwandig gestalteten Glasmosaikfenstern ausgestattete Gebaude dessen grosses Satteldach nach den Worten des Pfarrers Lenz in der Festschrift zur Einweihungsfeier im fast quadratischen Innenraum die Anmutung eines Schiffes erzeugen soll war dann hinreichend gross fur die Kirchengemeinde Direkt neben der Kirche wurde schliesslich ein neues Gemeindehaus errichtet dass s o 1994 in der Amtszeit des langjahrigen Pfarrers Weferling eingeweiht werden konnte In diesem Gebaude finden sich Funktionsraume fur diverse Veranstaltungen und das Buro der Kirchengemeinde Bereits in den fruhen Jahren des 20 Jahrhunderts entwickelten sich innerhalb der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde zahlreiche Aktivitaten die naturgemass ausserhalb der zu kleinen Kirche in Privatraumen stattfanden Zahlreiche dieser Aktivitaten wurden gebundelt unter dem Dach einer Landeskirchlichen Gemeinschaft innerhalb der Kirchengemeinde Diese errichtete sich 1935 ein eigenes Gebaude in der Bergstrasse Dort sind die zahlreichen Aktivitaten der Gemeinschaft und des Jugendbundes Entschieden fur Christus auch weiterhin gesammelt Im Jahre 1903 grundete sich eine Freie evangelische Gemeinde FeG die aus seit 1846 entstandenen kleinen Bibelkreisen hervorging und sich zunachst noch in privaten Wohnhausern traf 1913 konnte die Gemeinde einen Versammlungssaal in der Muhlstrasse errichten der viele Jahre lang Sitz und Mittelpunkt der Gemeindeaktivitaten darstellte Dieses Gebaude wird nach dem Auszug der FeG nunmehr von der Zeltmission benutzt die es sich fur ihre Zwecke umgebaut hat Die FeG selbst hat sich 1979 bis 1981 ein wesentlich grosseres zweistockiges Gebaude mit Hausmeisterwohnung in der jetzigen Dorfmitte errichtet das der wachsenden Zahl der Gemeindemitglieder einerseits und der Vielzahl der Aktivitaten andererseits wesentlich besser Raum bietet In den Jahren 2003 und 2011 wurde auch dieses Gemeindezentrum durch Umbauten den Bedurfnissen angepasst Unter anderem entstand ein eigenstandiger Buchladen Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kamen zahlreiche Vertriebene im Wesentlichen aus Ungarn und dem spateren Jugoslawien nach Weidenhausen Mit ihnen lebten erstmals in grosser Zahl Menschen romisch katholischen Glaubens im Ort Diese werden seelsorgerisch seither von der katholischen Kirchengemeinde Maria Konigin in Gladenbach betreut und gehoren somit kirchenrechtlich zum Bistum Limburg In den 1960er Jahren konnte sich der in Weidenhausen lebende Teil dieser katholischen Kirchengemeinde in der Amtszeit ihres Pfarrers Pleyer in Weidenhausen am Nordring eine eigene Kirche errichten mit ca 250 Sitzplatzen Dieses Gebaude musste dann in der Amtszeit des langjahrigen Pfarrers Zerfass am 24 Januar 2003 wegen schwerwiegender Baumangel gesperrt werden Es wurde am 7 August 2004 abgebrochen Die Mitglieder der Kirchengemeinde sind seither wieder darauf angewiesen an den Gottesdiensten in Gladenbach oder Hartenrod das mittlerweile schon lange zum Pfarrbezirk auch des derzeitigen Stand Marz 2006 Pfarrers Peter gehort teilzunehmen Nach dem Zuzug einiger Familien mit turkisch kurdischer Abstammung in den 1990er Jahren wurden die Lager und Werkstattraume einer aufgegebenen Firma fur Steinmetzarbeiten und Baustoffhandel in der Romershauser Strasse die von dieser Gruppe gemietet worden sind in einen islamischen Gebetssaal umgewandelt Die weitlaufigen Gebaude auf dem grossen Grundstuck dienen dabei zugleich als religios kulturelles Gemeindezentrum dieser Glaubensrichtung innerhalb des Islam mit einem weitreichenden Einzugsgebiet in der Region Politik BearbeitenOrtsbeirat Bearbeiten Sitzverteilung im Ortsbeirat nach den Kommunalwahlen 2021 Insgesamt 7 Sitze SPD 4 FW 1 CDU 2 Fur den Stadtteil Weidenhausen wurde ein eigener Ortsbeirat installiert Fur die Sitzverteilung siehe die nebenstehende Grafik Wappen und Flagge Bearbeiten Hiss und Bannerflagge nbsp nbsp Am 9 Juli 1954 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung nbsp Wappen von Weidenhausen Blasonierung Im gespaltenen Schild vorn in Gold drei schrag rechts gelegte blaue Hammer untereinander und hinten in Blau drei schrag links gelegte goldene Ahren untereinander 28 Wappenbegrundung Die Hammer sollen an die eisen bzw metallverarbeitende Industrie am Ort erinnern konnen jedoch auch als Schmiedehammer angesehen werden Sie stehen also fur die handwerklich industrielle Pragung des Ortes Die goldenen Ahren stehen fur die Landwirtschaft als dem anderen wichtigen Erwerbszweig am Ort Die gleichgewichtige Verteilung der Symbole auf die beiden Schildhalften veranschaulicht sehr gut die etwa gleich grosse Bedeutung der beiden Wirtschaftszweige fur den Ort und seine Bevolkerung Das Wappen erhielt die Gemeinde Weidenhausen auf eigenen Wunsch im Jahr 1954 als das zweite grosse Heimatfest anlasslich der Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses gefeiert wurde Aus fruheren Epochen sind keinerlei eigenstandige Zeichen oder Symbole bekannt da Weidenhausen immer als zu Gladenbach bzw dem Amt Blankenstein gehorig berichtet wird Die nichtamtliche Dorfflagge ist dreigeteilt in Blau Gold Blau das Wappen ist in der Mitte aufgelegt Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenEntwicklung des Ortsbildes Bearbeiten nbsp Hochmittelalterliche alte Kirche im Dorfkern nbsp Neue KircheObwohl Weidenhausen im Salzbodetal gelegen ist halt die Bebauung doch einen grossen Abstand zu diesem so unscheinbaren und relativ kleinen Gewasser Der ursprungliche alte Ortskern liegt zum Beispiel knapp sudlich des durch den Grossteil des Ortes fliessenden Romershauser Bachs in einer Entfernung von etwa einem Kilometer Luftlinie nordlich der Salzbode Auf dieser leichten Anhohe steht die Alte Kirche und ringsherum die mit Sicherheit auf die ersten Anfange der Ortschaft zuruckgehenden Hofanlagen in einem sehr kleinteiligen Gemenge Beide Gewasser sowohl die so wenig beeindruckende Salzbode in ihrem scheinbar so weiten Tal und der oft nur wie ein Rinnsal erscheinende Romershauser Bach beweisen bis auf die heutige Zeit mindestens einmal jahrlich meist im Fruhjahr dass sie sehr grossflachige Uberschwemmungen verursachen konnen Folglich entwickelte sich der Ort in einem deutlichen Abstand zu beiden Fliessgewassern und bevorzugt am Fuss der Hanglagen Die ehemalige Hauptstrasse durch den Ort zum Beispiel verlauft vom Sauplaster dem ehemals zentralen Platz knapp sudlich der alten Kirche einerseits den steilen Anstieg zur Nordostflanke des Himerich hinauf um dann nordlich und westlich dieses Berges wieder im Salzbodetal weiter nach Wommelshausen Hutte und dem heutigen Bad Endbach zu fuhren Zum anderen aber fuhrt diese Gemeindestrasse deutlich oberhalb des Bachbettes des Romershauser Bachs und am Fuss der Hanglagen entlang ostlich und dann sudlich durch den Ort Der Romershauser Bach wird dabei zweimal die Salzbode nur einmal mit relativ grossen Bruckenbauwerken uberquert Das Ortsbild selbst ist das eines typischen Haufendorfs Ausgehend vom alten Kern um die Wehrkirche entwickelte sich die Siedlung zunachst zu beiden Seiten des Romershauser Bachs sudlich Romershauser Strasse nordlich in Hanglage oberhalb des Bachlaufs die Bergstrasse und entlang der ehemaligen Hauptstrasse jetzt Weidenhauser Strasse vor allem bergauf nach Westen mundartlich Lappe genannt dann aber auch nach Osten Die Lage der geeigneten Flachen fur die landwirtschaftliche Nutzung liess jenseits der Brucke uber den Romershauser Bach am ostlichen Ende der Bergstrasse eine steil ansteigende Strasse entstehen Strohberg Daneben bildete die Muhlstrasse eine Art Entwicklungsachse Diese Strasse war ehemals die direkte Verbindung zur Schneeberger Landstrasse Westfalenweg und weiter zur Provinzhauptstadt Giessen Sie begann am Sauplaster am Fuss des Himerichs entlang vorbei an den beiden Muhlen im Ortsgebiet die zumindest als Namen noch erhalten sind die Waldmuhle im Bereich der Offnung des Seibertshauser Talchens in das Salzbodetal und damit sozusagen am Fuss der Zollbuche und die Hartenmuhle unterhalb der Haardt nbsp Alte Schule mit Schulhof nbsp Alte Schule mit AnbauEinige durchaus grosse und wichtige Gebaude entstanden dann auch nordostlich der Hauptstrasse so auch in 1901 die alte Schule in Nachbarschaft zu einem durchaus schon herrschaftlich anmutenden neugebauten Wohnhaus der als Handweber und Kunsthandwerker zu Wohlstand gekommenen Familie Hinder In diesem Bereich dessen Achse auf das Epscheid hin ausgerichtet erscheint entstand dann in den 1920er und fruhen 1930er Jahren ein Siedlungsgebiet ehemals Schulstrasse Gartenstrasse und Wiesenstrasse heute Kirchstrasse Lerchenweg und Ostring der sich immer weiter ausdehnenden Gemeinde oberhalb und ostlich der Schule Auch weiter hangaufwarts wurde spater noch gebaut Ostring Als die Vertriebenen s u Religion nach dem Zweiten Weltkrieg nach Weidenhausen kamen wurde der Ostring eines der Gebiete wo sich die Neuburger ihre Hauser bauten Hinzu kam die Strasse in Fortsetzung des Ostrings uber das obere Ende des Strohbergs hinaus der Ost West Ring der heute im ortlichen Volksmund noch immer Batschhausen ehemals auch Lehm Batschhausen da viele Hauser in Lehmbauweise erstellt wurden genannt wird in Anverwandlung der Herkunftsbezeichnung der dort zahlreich ansassigen Vertriebenenfamilien aus der Batschka bzw aus dem Banat Banater Schwaben Zwischen der Romershauser Strasse und der alten Hauptstrasse wurden entlang des Nordrings und Am Weidenborn weitere Hauser gebaut teilweise schon Ende des 19 oder Anfang des 20 Jahrhunderts Obwohl dort schon seit langerem einzelne Hauser standen z B Feld Thomas Lenches in der Karlstrasse oder das Forsterhaus der Revierforsterei Seibertshausen mit der zugehorigen Baumschule in der Muhlstrasse selbst wurde der Osthang des Himerich oberhalb der Muhlstrasse erst im Lauf der 1950er Karlstrasse Schieferstrasse Ernst Reuter Strasse Siedlerweg Ziegelhuttenweg Thomas Mann Strasse Blockweg Thoracker Am Rain und 1960er Jahre gleiche Strassen und insbesondere Freiherr vom Stein Strasse und Himerichsweg weitgehend bebaut Die Gesamtheit des dortigen Gebiets wird mundartlich als Spatzefeld d i Sperlingsacker bezeichnet Der heute als Hauptdurchgangsstrasse dienende Westring war zwar bereits seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs an verschiedenen Stellen bebaut worden blieb aber bis zu seinem Ausbau als Umgehungsstrasse in den 1970er Jahren s u Fernverbindungen und Strassen ein unbefestigter hauptsachlich von Landwirten genutzter Weg Im Laufe der Zeit insbesondere in den 1980er und 1990er Jahren wurden zahlreiche Baulucken geschlossen und ausserdem auch vorher eher gemiedene Gebiete in die Bebauung einbezogen So entstanden sudlich der alten Hauptstrasse und ausgehend von der alten Bahnhofstrasse naher zum Verlauf der Salzbode am Sudring nicht nur zahlreiche Wohnhauser sondern auch der inzwischen einzige Lebensmittelhandler ein Supermarkt mit Postagentur und in nachster Nachbarschaft zu sowohl dem Supermarkt als auch dem Dorfgemeinschaftshaus aus dem Jahre 1954 und dem Gemeindehaus der FeG s Religionen im nachsten Abschnitt ein Wohn und Geschaftshaus mit Laden einer Eisdiele einer Rechtsanwalts und einer Zahnarztpraxis und folglich ein neuer Dorfmittelpunkt Zudem findet sich hier auch noch in einem Anbau an das Dorfgemeinschaftshaus der Stutzpunkt der ortlichen Freiwilligen Feuerwehr In den 1980er Jahren begann man dann hoch an der Ostflanke des Himerich und bis in die schon sehr steile Lage des sudostlichen Hangs des Himerichs hinein weiter Hauser zu bauen Adolph Diesterweg Strasse aber auch Verlangerungen der Freiherr vom Stein Strasse und der Thomas Mann Strasse Damit wurde dann auch die bis dahin sehr einsam hoch oben am Berg liegende neue Schule Adolph Diesterweg Schule am Himerichsweg in das geschlossene Ortsbild einbezogen nbsp ehem Gasthaus Petersburg heute HotelEin weiterer schon fruhzeitig bebauter Bereich ist am Fuss der Krieb im Wesentlichen entlang der dort verlaufenden relativ jungeren Handelsstrasse ein Teilstuck der zwischen 1817 und 1825 ausgebauten grossherzoglich hessischen Kunststrasse s u Fernverbindungen und Strassen Dieser vom eigentlichen Ortskern entfernt liegende Bereich war zunachst nur mit einigen wenigen Hausern bebaut Auffallend darunter sind die hoch am Hang uber der Strasse am Waldrand stehende Schulzes Villa und die nordlich der Strasse stehende schon von jeher als Gaststatte und Hotel genutzte Petersburg 50 752917 8 547687 In beiden Fallen handelt es sich um Eigennamen fur die Gebaude die auf ihre Erbauer bzw Bewohner zuruckgehen die Familie Schulz war seinerzeit Besitzer der ortlichen Justushutte und damit Arbeitgeber fur mehrere hundert Menschen in dieser nur wenig entwickelten Region der Erbauer und erste Betreiber des heutigen Landgasthof Petersburg war unter dem Namen Peter bekannt Dabei handelt es sich wohl um einen der sogenannten Hausnamen Petersch die im Hinterland noch bis heute gebrauchlich sind Inzwischen ist dieses Gebiet an der Bundesstrasse sehr dicht bebaut und vor allem in Richtung der Krieb erheblich erweitert durch mehrere Gemeindestrassen sudlich Kriebweg Haselhute Gartenhute Justus Kilian Weg und nordlich der Bundesstrasse Am Weidenhauser Bahnhof Die Bebauung geht teilweise in die Gemarkung Erdhausen uber Insgesamt wird dieses Gebiet aber als eigener Ortsteil Petersburg an der gleichnamigen Strasse innerhalb des Gladenbacher Stadtteils Weidenhausen bezeichnet und so auch amtlich ausgeschildert Zuletzt wurde in den spaten 1990er Jahren noch ein inzwischen Stand 2006 schon wieder praktisch komplett bebautes Gebiet auf der hochliegenden Flache im Bereich Cromerg und Haumbach erschlossen Hier siedelten sich sowohl Nachkommen von ortsansassigen Familien und Neuburger als auch zu einem nicht unerheblichen Anteil Familien an die in den letzten Jahren aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion zugewandert sind Naturdenkmaler Bearbeiten nbsp Der Digge Staij in der HaardtDer 1982 errichtete 6 m hohe eiserne Aussichtsturm auf dem Kopfchen 29 steht auf dem 384 1 m u NHN 30 hoch gelegenen sogenannten Koppchen So wird die Weidenhauser Koppe genannt zur Unterscheidung von der Koppe der hochsten Erhebung des ostlich angrenzenden Stadtteils Erdhausen die mit 454 1 m u NHN 30 deutlich hoher und ebenfalls von einem Aussichtsturm uberragt ist Von beiden Turmen hat man einen unterschiedlich weiten Blick uber den jeweiligen Stadtteil das Hinterland und das benachbarte Bergland von der Koppe sogar bis ins Lahntal Auf halbem Weg zwischen dem Kneippbecken im Talgrund des Seibertshauser Bachs und dem Aussichtsturm auf dem Koppchen findet man den Dicken Stein einen grossen Findling um den sich zahlreiche Legenden ranken 31 Verkehr BearbeitenFernverbindungen und Strassen Bearbeiten Nicht zuletzt aufgrund der geographischen und politischen Abseitigkeit war Weidenhausen uber Jahrhunderte nur sehr lose an das Netz der Fernverbindungen geknupft es lag sozusagen in einer der zahlreichen Maschen Eine sudliche Nebenstrecke einer der alten Fernhandelsstrassen die in diesem Fall Leipzig und Koln verband und wegen der Fortsetzung bis in die niederlandischen Provinzen auch als Brabanter Strasse bezeichnet wurde lief einige Kilometer nordlich der Ortslage vorbei Sudlich beruhrte eine der anderen Fernverkehrsrouten aus dem Raum Frankfurt bzw von Giessen her kommend die Ortslage im Bereich der Zollbuche Dieser sogenannte Westfalenweg s o Politisch geografische Lage verlief in dieser Region weitgehend siedlungsfern entlang bzw auf der Wasserscheide Lahn Dill bzw Aar Salzbode Sie fuhrte nahe der sudlichen Gemarkungsgrenze Weidenhausens und dann sudlich an Gunterod westlich an Hartenrod und Schlierbach damit dem Gebiet der heutigen Gemeinde Bad Endbach vorbei zum bedeutenden Kreuzungspunkt alter Fernstrassen bei der Angelburg Berg und daruber hinaus weiter bis nach Paderborn oder Bremen Da diese Strecke von Giessen her vorbei am Dunsberg in der heutigen Gemeinde Biebertal und uber die Schneeberge nach 1628 praktisch komplett auf hessen darmstadtischem Gebiet verlief wurde dies auch die Hauptachse des Verkehrs zwischen dem Hessischen Hinterland und der Landeshauptstadt Darmstadt Aber selbst die zum Zweck der Erschliessung der nordlichen Teile des Hinterlandes genutzte regionale Route zweigte vom Westfalenweg erst ein Stuck weit westlich der Zollbuche im Bereich der lokal beruhmten Heul Eiche und damit auf dem Gebiet des Obergerichts ab Marburg Dillenbuger Amtsweg Obergerichtsweg Bearbeiten Durch die Gemarkung verlief seit dem Hochmittelalter nachweislich ein regional bedeutender Handelsweg der spater als Owergerichtsweg d i Obergerichtsweg bezeichnet wurde Dieser war Teil eines Handels und Botenweges der Marburg mit dem Raum Herborn Dillenburg verband Marburg Dillenburger Amtsweg Der Weg kam von Gladenbach Burg Blankenstein und Kehlnbach ubers Feld fuhrte dann uber Krumerich Lutzebach Goldkaute den Romershauser Bach Wallensteg Kreuzweg heute Wegweiser und Abzweig an der Kreisstrasse Girwelieh Schloog ehemaliger Wegdurchlass mit Zollschlagbaum in der Innenheege beim Himerich dort stand einst auch ein Galgen Halbgalgen ein Flurname deutet darauf hin dinne Har an Wommelshausen Hutte und hangparallel zur Woarde an Endbach vorbei weiter uber Hartenrod und Eisemroth ins Dilltal Diesen Weg den Marburg Dillenburger Amtsweg benutzte auch Arnoldus Buchelius Humanist und Altertumsforscher 1591 als er aus Richtung Treysa kommend nach Koln reiste Er nennt die einzelnen Reisestationen Tagesabschnitte und erwahnt dabei u a Kirchhain Marburg Gladenbach Dillenburg und Siegen auf seinem Weg nach Koln Demnach war der Obergerichtsweg zu dieser Zeit Teilstuck Variante des bedeutenden Fernweges Brabanter Strasse Heutige Strassen Bearbeiten Die heute 2006 wichtigste Fernverbindung ist die Bundesstrasse 255 B 255 von Marburg an der Lahn nach Montabaur im rheinlandpfalzischen Westerwaldkreis Das Teilstuck dieser Strasse in Weidenhausen war ursprunglich vom Grossherzogtum Hessen zwischen 1817 und 1825 als Teil der altesten Kunststrasse der Region zwischen der Zollbuche und Biedenkopf ausgebaut worden Damit wurde Weidenhausen erstmals direkt an die Fernverkehrsnetze angebunden da zeitgleich ja ebenfalls der Westfalenweg aus Richtung Giessen bis zur Zollbuche derart ausgebaut wurde Das Teilstuck Westfalenweg dieser Kunststrasse ist beinahe deckungsgleich mit der heutigen Landesstrasse L 3047 das Teilstuck zwischen Gladenbach und Biedenkopf entspricht der heutigen Bundesstrasse 453 B 453 Von der Petersburg wie die B 255 in der Ortslage Weidenhausen heisst s o Entwicklung des Ortsbildes zweigt uber eine Ende der 1960er Jahre errichtete Brucke die L 3050 ab Brucke und erstes Teilstuck bilden dabei eine Ortsumgehung fur den Hauptteil Weidenhausens als Ersatz fur die fruhere Hauptachse von der Petersburg uber die Bahnhofsstrasse mitten durch Justushutte s u Wirtschaftliche Entwicklung und die ehemalige Hauptstrasse jetzige Weidenhauser Strasse durch den Grossteil der Kernbebauung In Hohe der sogenannten Vorderen Muhlstrasse trifft diese Umgehung allerdings wieder auf bebaute Ortslage und steigt als Westring zur Nordostflanke des Himerich Flurname hinauf wo sie dann wieder auf die Trasse der Hauptstrasse und weiter in das Salzbodetal in die Gemarkung Bad Endbach verlauft Unmittelbar westlich des Romershauser Bachs verlauft eine Kreisstrasse die genau nordlich des Himerich von der L 3050 abzweigt und zum Gladenbacher Stadtteil Romershausen sowie im weiteren Verlauf mittelbar im Stadtteil Runzhausen zur heutigen B 453 fuhrt Dabei kreuzt sie im ersten fast schnurgerade nordlich verlaufenden Teilstuck die Trasse des ehemaligen Owergerichtswegs s o Regionale und Ortsgeschichte die heute nur noch als unbefestigter Feldweg zu erkennen ist Auch an anderer Stelle der Gemarkung sind die Reste ehemals wichtiger Verkehrswege allenfalls noch als Teile von Feld oder Waldwegen erhalten Offentliche Verkehrsmittel Bearbeiten Aar Salzbode BahnEs waren wohl nicht zuletzt die Forderungen der lokalen Wirtschaftsbetriebe nach zuverlassigen Transportmoglichkeiten fur schwere Frachten bzw grosse Mengen an Rohstoffen und Produkten die letztlich den Bau einer Eisenbahnlinie zur Erschliessung der Region wirtschaftlich erscheinen liess Anders als der Name Aar Salzbode Bahn aber vermuten lasst entstand diese Bahnstrecke in umgekehrter Richtung Am 12 Mai 1894 wurde die erste Teilstrecke zwischen Niederwalgern und Weidenhausen eroffnet Dabei zweigte diese neue Linie in Niederwalgern von der schon damals sehr bedeutenden Main Weser Bahn ab die zwischen Giessen und Colbe knapp nordlich von Marburg im breiten Lahntal verlauft Die Streckenfuhrung der Aar Salzbode Bahn folgt dabei wirklich ab der zweiten Haltestelle in Damm dem Verlauf des Salzbodetals In Erdhausen und Weidenhausen wurden damit zwei grossere Industriebetriebe die Aurorahutte heute Weso und die Justushutte an das uberregionale Verkehrswegenetz angeschlossen Andererseits wurde bereits vom ersten Tag an auch die Personenbeforderung auf dieser Strecke angeboten Zum 15 Juli 1901 ging das zweite Teilstuck der Bahnstrecke von Weidenhausen nach Hartenrod in Betrieb Hier wurden keine grosseren Betriebe angeschlossen es mussten aber schon fur die Schienenfuhrung je ein kleineres und ein grosseres Viadukt aufwendig errichtet werden Am 1 August 1902 konnte dann nach der Errichtung zweier weiterer Viadukte in Hartenrod und bei Eisemroth sowie eines grosseren Tunnels westlich Hartenrod auch das letzte Teilstuck von Hartenrod nach Herborn in Betrieb gehen Damit war auch der Anschluss an die sogenannte Dill Strecke hergestellt Die Bahnstrecke konnte mangels grosseren Transportbedarfs fur Wirtschaftsguter offenbar nicht wirklich kostendeckend betrieben werden obwohl sie von zahlreichen Schulern und vor allem auch Berufspendlern in Richtung Marburg Giessen Frankfurt weniger stark aber auch Richtung Burg Herborn Dillenburg und Siegen regelmassig genutzt wurde Aufgabe des BahnbetriebesZum 27 Mai 1995 wurde der Personenverkehr zwischen Niederwalgern und Hartenrod eingestellt und am 9 Juni 2001 die gesamte Strecke komplett stillgelegt Eine Bahnbrucke neben der Waldmuhle in Weidenhausen wurde bereits abgebrochen und anderenorts wurden Gleisteile entfernt insbesondere an Strassen oder Wegeuberfuhrungen Nachdem am Jahresbeginn 2006 in der Gemarkung Lohra illegal Schienen entfernt wurden werden seit dem Fruhjahr 2006 nunmehr aus Richtung Herborn die Gleisanlagen offenbar abschnittsweise demontiert Im Sommer 2006 wurde eine Strassenbrucke im Verlauf der B 255 neben der Weso s o in der Ortslage Erdhausen durch eine Dammschuttung ersetzt nachdem zuvor die Gleise demontiert worden waren Auch eine in den Jahren 2001 bis 2003 bei allen zustandigen Politikern angeregte Umwidmung des Streckenabschnittes Gladenbach Hartenrod Bischoffen als Draisinenbahn fur touristische Zwecke fand keine Unterstutzung 32 Im Jahr 2003 gab es die Diskussion den Teilabschnitt Niederwalgern Hartenrod fur den Personennahverkehr zu reaktivieren 33 Seit Ende 2006 ist der Bahndamm in der Ortslage Weidenhausen komplett von Schienen und Schwellen geraumt Personlichkeiten BearbeitenHans Friebertshauser Dais Hans Dais Hausname 21 Marz 1929 in Weidenhausen 21 Januar 2015 in Marburg Sprachwissenschaftler Dialektforscher und lebenslanger Dialektsprecher von 1971 bis 1994 Leiter des Hessen Nassauischen Worterbuchs Fach und Romanautor Zitat He es mid de Bonnsopp gruhsgezoche worn un imm r en eachd r Weirehauser gebliwwe Jakob Wilhelm Hinder 1 Marz 1901 in Weidenhausen 1 Januar 1976 in Deidesheim deutscher Mazen und Sammler von moderner Keramik Philipp Schubert 16 November 1897 in Weidenhausen Kreis Biedenkopf 5 Januar 1965 in Hermannstein Politiker SPD Hans Jurgen Walter 25 Marz 1944 in Weidenhausen Begrunder der Gestalttheoretischen Psychotherapie in Deutschland Ferdinand Werner 27 Oktober 1876 in Weidenhausen 5 Marz 1961 in Berlin NSDAP Politiker Staatsprasident und Ministerprasident des Volksstaates Hessen ab 1933 Reichswanderfuhrer Literatur BearbeitenHauptlehrer J Durcholz Dorfchronik mit Erganzungen von Philipp Scheld und anderen Typoskript Manuskript im Besitz des Heimatvereins Weidenhausen zitiert nach Erinnerung des Autors Pfarrer Martin Lenz Kirchenvorstand Festschrift zur Einweihung der neuen Kirche der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde August 1962 Literatur uber Weidenhausen nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Jochen Becker Rainer Bastian Die Eisenindustrie des sudlichen Hinterlandes im 19 Jahrhundert Hrsg Heimatverein Weidenhausen e V Selbstverlag 2014 Jochen Becker Die Geschichte der Landwirtschaft in Weidenhausen und im sudlichen Hinterland Hrsg Heimatverein Weidenhausen e V Bad Endbach Hartenrod 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weidenhausen Sammlung von Bildern Unsere Stadtteile im Kurzportrait In Webauftritt der Stadt Gladenbach Weidenhausen Landkreis Marburg Biedenkopf Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Amter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan Trennung von Justiz Landgericht Gladenbach und Verwaltung Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Fuhrung Preussens Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied Am 1 Juli 1974 als Ortsbezirk zur Gemeinde Gladenbach Einzelnachweise a b c d e f g Weidenhausen Landkreis Marburg Biedenkopf Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einwohnerzahlen In Webauftritt der Stadt Gladenbach abgerufen im Juli 2021 Pradikate auf dem Prufstand Erwachen aus dem Dornroschenschlaf In Oberhessische Presse aufgerufen am 25 Marz 2016 a b Georg Wilhelm Justin Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Oberhessen Band 3 Carl Wilhelm Leske Darmstadt August 1830 OCLC 312528126 S 311 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ein Stolperstein in Weidenhausen In Oberhessische Presse 17 April 2021 abgerufen am 19 Februar 2022 Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg Lahn GVBl II 330 27 vom 12 Marz 1974 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 9 S 154 21 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 0 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 351 Art 14 des Friedensvertrages zwischen dem Grossherzogthum Hessen und dem Konigreiche Preussen vom 3 September 1866 Hess Reg Bl S 406 407 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10510194 SZ 3D412 doppelseitig 3D LT 3DHess 20Reg Bl 20S 20406 E2 80 93407 PUR 3D Verordnung uber die Gerichtsverfassung in dem vormaligen Herzogthum Nassau und den vormals Grossherzoglich Hessischen Gebietstheilen mit Ausschluss des Oberamtsbezirks Meisenheim vom 26 Juni 1867 PrGS 1867 S 1094 1103 Verfugung vom 7 August 1867 betreffend die Einrichtung der nach der Allerhochsten Verordnung vom 26 Juni d J in dem vormaligen Herzogthum Nassau und den vormals Grossherzoglich Hessischen Gebietstheilen mit Ausschluss des Oberamtsbezirks Meisenheim zu bildenden Gerichte Pr JMBl S 218 220 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10509837 SZ 3D234 doppelseitig 3D LT 3DPr 20JMBl 20S 20218 E2 80 93220 PUR 3D Erlass zur Anderung von Oberlandesgerichtsbezirken vom 20 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162730471 S 12 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Die Zugehorigkeit des Amtes Blankenstein anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen Hessen Marburg 1567 1604 Hessen Kassel und Hessen Darmstadt 1604 1638 und Hessen Darmstadt 1567 1866 Wilhelm von der Nahmer Handbuch des Rheinischen Particular Rechts Entwickelung der Territorial und Verfassungsverhaltnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins vom ersten Beginnen der franzosischen Revolution bis in die neueste Zeit Band 3 Sauerlander Frankfurt am Main 1832 OCLC 165696316 S 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 13 G Jonghause s Hofbuchhandlung Darmstadt 1872 OCLC 162730471 S 27 ff 40 Punkt 6c eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Hessen Darmstadter Staats und Adresskalender 1806 Im Verlag der Invaliden Anstalt Darmstadt 1806 S 244 Online in der HathiTrust digital library a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 28 und 68 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Juni 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot statistik hessen de Hessen Darmstadter Staats und Adresskalender 1791 Im Verlag der Invaliden Anstalt Darmstadt 1791 S 189 Online in der HathiTrust digital library Hessen Darmstadter Staats und Adresskalender 1800 Im Verlag der Invaliden Anstalt Darmstadt 1800 S 201 Online in der HathiTrust digital library Einwohnerzahlen aus Webarchiv 2004 2006 2010 2012 ab 2014 Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Weidenhausen im Landkreis Biedenkopf Regierungsbezirk Wiesbaden vom 9 Juli 1954 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1954 Nr 30 S 729 Punkt 674 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 2 2 MB Aussichtsturm auf dem Kopfchen auf weidenhausen de a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Horst W Muller Wilhelmsteine und Ellerchen Sagenumwobene und merkwurdige Steine und Felsen im sudwestlichen Hinterland Hinterlander Geschichtsblatter Biedenkopf 93 Jahrgang Nr 3 September 2014 S 51 und 52 Dicker Stein Hinterlander Anzeiger vom 5 Juni 2003 Bestandsaufnahme stillgelegte Schienenstrecken fur den Personenverkehr in Hessen Hessen mobil Stand 30 Juni 2016 S 34 abgerufen am 13 Januar 2019 Stadtteile der Stadt Gladenbach Bellnhausen Diedenshausen Erdhausen Friebertshausen Frohnhausen Gladenbach Kehlnbach Mornshausen Rachelshausen Romershausen Ruchenbach Runzhausen Sinkershausen Weidenhausen Weitershausen Normdaten Geografikum GND 2053709 8 lobid OGND AKS VIAF 155437432 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weidenhausen Gladenbach amp oldid 238479200