www.wikidata.de-de.nina.az
Der Weithart ist ein Waldgebiet im Bereich der Gemeinden Krauchenwies und Ostrach sowie der Stadte Mengen und Pfullendorf im baden wurttembergischen Landkreis Sigmaringen in Deutschland Im Mengener StadtwaldSturmschaden in Folge des Orkans Niklas im Pfullendorfer Spitalwald April 2015Herbst im Pfullendorfer Spitalwald Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 2 1 Lage 2 2 Gliederung 2 3 Klima 2 4 Gewasser 2 5 Schutzgebiete 2 5 1 Wasserschutzgebiete 3 Geschichte 3 1 Hugelgraber 3 2 Romerzeit 3 3 Mittelalter 4 Erschliessung 4 1 Nutzung 4 1 1 Kompromissplatze 4 2 Strassen 4 3 Wanderwege 5 Flora und Fauna 5 1 Flora 5 2 Fauna 5 2 1 Amphibien 5 2 2 Insekten 5 2 3 Reptilien 5 2 4 Saugetiere 5 2 5 Vogel 6 Sagen 6 1 Die Burggeister vom Hausener Holzle 6 2 Die Goldige Henne und das Weithart Weible 6 3 Das Verzauberte Nonnenkloster 6 4 Der Holzle Geist 6 5 Das Gugele Weib 6 6 Das Muotisheer 6 7 Der Rote Hans ein Weithart Rauber 6 8 Der Kraner Geist 6 9 Der Schwarze Vere 7 Sonstiges 7 1 Munitionslager Mottschiess 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseName BearbeitenWie bei der Deutung des Namens vielfach angenommen wird ist der Weithart nicht der weite Hart Wit oder Weit und Hart sind uralte Bezeichnungen fur Wald oder Holz Die Bedeutungen der Worter waren denen die sie zu Weit Hart Wald Wald zusammensetzten wohl nicht mehr bekannt Ein ehemaliger Name des Weithart war Mitte des 15 Jahrhunderts Huserhart Geographie BearbeitenLage Bearbeiten Das rund 21 2 Quadratkilometer 1 grosse Waldgebiet erstreckt sich in einer maximalen Nord Sud Ausdehnung von rund zehn Kilometern und funfeinhalb Kilometern in Ost West Richtung sudlich von Mengen und seinem Ortsteil Rulfingen westlich des Mengener Ortsteils Rosna sowie der Ostracher Teilorte Habsthal Levertsweiler und Magenbuch Lausheim nordlich der Pfullendorfer Ortsteile Mottschiess und Schwablishausen sowie ostlich von Krauchenwies und dessen Ortsteil Hausen am Andelsbach Landschaftlich gehort der auf einer Hohe zwischen rund 590 m u NHN im Stangenhau und 660 m u NHN im Krauchenwieser Wald liegende Weithart dem sudwestdeutschen Alpenvorland an dieses wird in Alt und Jungmorane unterschieden Der gesamte Weithart liegt im Bereich der Altmorane das heisst das Ausgangsmaterial zur Bodenbildung entstammt der Riss Kaltzeit Nach Ruckzug des Eises entwickelten sich aus dem am Grund der Gletscher mitgefuhrten Erdmaterial die heute rund 200 000 Jahre alten Boden Die feinen tonigen Bestandteile haben sich vielfach nach unten verlagert und wasserstauende Schichten gebildet Als Folge davon sind im Weithart grossflachige Stauwasserboden vorhanden Gliederung Bearbeiten Der Weithart ist heute unter den vier Anliegerkommunen Krauchenwies Mengen Ostrach und Pfullendorf aufgeteilt 2 3 nbsp Kennzeichnung im Stadtwald MengenKrauchenwieser WaldDistrikt 7 Krauchenwieser Weithart mit den Abteilungen1 Turm 2 Kreuzhaule 3 Verbranntes Stuck 4 Mosle 5 Rosshimmel Distrikt 8 Hauser Weithart mit den Abteilungen1 Lehmgrube 2 Franzosenschlag 3 Rossgottsacker 4 Veris Winkel 5 Hohe Tann 6 Hochrucken Distrikt 9 Stuckle Distrikt 11 Hauser Hau mit den Abteilungen1 Wolfsacker 2 Fuchsbuhl Stadtwald MengenDistrikt 6 Bremer Wald mit den Abteilungen1 Unteres Bremerholz 2 Oberes Bremerholz 3 Vorderer Granerweg 4 Hinterer Granerweg 5 Vorderer Granerbirken 6 Granerbirken Distrikt 7 Stangenhau mit den Abteilungen1 Aspenhaule 2 Vordere Lehmgrube 3 Hintere Lehmgrube 4 Vorderes Handbuhle 5 Hinteres Handbuhle 6 Vorderer Totenweg 7 Hinterer Totenweg 8 Vorderer Kismersohmd 9 Kiesgrube 10 Golpenhau 11 Trinktrog 12 Vorderer Rosnaer Fussweg 13 Mittlerer Rosnaer Fussweg 14 Hinterer Rosnaer Fussweg 15 Reifental 16 Hinterer Kismersohmdweg 17 Finsterholze 18 Hinterer Golpenhau 19 Granertolle 20 Rappenwinkel 21 Rosnaer Gatter 22 Hochberg Distrikt 8 Burkhardshauser Wald mit den Abteilungen1 Vorderer Burkhardshauser 2 Hinterer Burkhardshauser 3 Hardacker 4 Frostloch 5 Gugele 6 Schatzkammer 7 Fuchshalde 8 Fohrenwaldle 9 Hinteres Fohrenwaldle 10 Schauberthau 11 Hirschsoppen 12 Gahstich 13 Gmeinertratt Distrikt 9 Rosnaer Wald mit den Abteilungen1 Vorderes Golpenriedle 2 Hinteres Golpenriedle 3 Buhlhaule 4 Weiherhalde 5 Goldbach 6 Grabhugel 7 Vorderer Habsthaler Spitz 8 Kohlhau 9 Hinterer Habsthaler Spitz 10 Kleinerswies 11 Hinterer Weithart 12 Vorderer Weithart Distrikt 10 Rulfinger Wald mit den Abteilungen1 Gekaufte Walder 2 Langhau 3 Hauser Haule 4 Vorderer Steighau 5 Hinterer Steighau 6 Vorderes Ameisenhaule 7 Soppen 8 Hinteres Ameisenhaule 9 Rossbuhlhau 10 Kohlgrube 11 Rabatten 12 Hardtmosle 13 Weithart 14 Hohe Dohle 15 Schonenberg 16 Hintere Babeleseich 17 Rossbuhlau 18 Weisses Moos 19 Schwarzes Moos 20 Vorderes Waldfeld 21 Hinteres Waldfeld 22 Schwarzer Graben 23 Vorderes Hauser Osch 24 Hinteres Hauser Osch 25 Kronenwirtswies 26 Vordere Anderweite 27 Hintere Anderweite 28 Vordere Babeleseich 29 Schweingrube 30 Unteres Schwarzes Moos 31 Levertswiesen 32 Hauserrucken 33 Finsterholzle Ostracher WaldDistrikt 15 Weithart mit den Abteilungen1 Magenbucher Weithart 2 Lausheimer Weithart 3 Stuckle Distrikt 16 Levertsweiler Weithart mit den Abteilungen1 Aufgehender 2 Langer Graben 3 Am Munilager 4 Amerika Spitalwald PfullendorfDistrikt XX Hochholz mit den Abteilungen1 Mosle 2 Hohholz 3 Hursten 5 Lauser Teich Stadtwald PfullendorfDistrikt VII Weithart mit den Abteilungen1 Beim Schaftrieb 2 Kohlhau 3 Am Lauserteichle 4 Geishalde 6 Lauser Teich 7 Barrochsenhau 8 Am Spitalholz 9 Mottschiesser Wald 10 Schwablishauser Wald Klima Bearbeiten Im Weithart herrscht ein kontinental gepragtes Klima mit hoher Neigung zu Fruh und Spatfrosten Die mittlere Jahrestemperatur betragt 7 1 C und im Durchschnitt der letzten einhundert Jahre fielen bedingt durch den Regenschatten der Schwabischen Alb nur rund 750 Millimeter Niederschlag im Jahr Gewasser Bearbeiten nbsp Lausheimer WeiherDer Weithart wird im Norden vom Ablach im Westen vom Andelsbach und im Osten vom Ostrachtal begrenzt Zur Ablach wird das Waldgebiet vom Elzenbruhl Fohrenhaule Goldbuch Mittlererweg Schwefelgraben und Krauchenwieser Dorfbach zum Andelsbach vom Semmebach sowie zur Ostrach vom Fohrenstockgraben entwassert Lausheimer WeiherDer Lausheimer Weiher am Rande des Weitharts das einzige Gewasser dieses Typs und dieser Grosse in der Umgebung wurde ursprunglich vom Kloster Habsthal als Fischweiher angelegt 4 Spater trieb die Kraft des Wassers die Mahlgange der Lausheimer Muhle an Schutzgebiete Bearbeiten Im Norden zwischen Rulfingen Rosna und Mengen ist der Weithart Teil des Naturparks Obere Donau ein Gebiet mit okologisch wertvollen vielfaltigen Lebensraumen Sudwestlich der Kreuzung der Landesstrassen 268 und 286 liegt auf einer Hohe von 642 m u NHN das elf Hektar grosse Naturschutzgebiet Schwarzes Moos nbsp 47 997222 9 296389 Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung eines Gebietes mit landschaftstypischen und kulturhistorisch bedeutenden Wiesenbiotopen die als Lebens und Ruckzugsbereich einer artenreichen und gefahrdeten Pflanzen und Tierwelt dienen und ein Relikt des letzten historischen Kompromissplatzes im Weithart sind 5 Daruber hinaus sind das Landschaftsschutzgebiet Lausheimer Weiher und im gesamten Gebiet 22 Biotope zum Schutz von Landschaft Fauna und Flora ausgewiesen Biotope im Bereich des WeithartsAnmerkung zu Lage K Krauchenwies M Mengen O OstrachName Schutzgebiet Nummer Lage Grosse ha BemerkungAltholz SW Krauchenwies 279214370304 K 1 0524 strukturreiches Altholz auf exponiertem HangBacheschenwald im Ameisenhau SW Rulfingen 279214371177 M 1 4068 Seltene naturnahe WaldgesellschaftBacheschenwald S Rulfingen 279214371175 M 0 3634 seltene naturnahe WaldgesellschaftBuchen Altholz N Rosna 279214371183 M 0 5688 seltene naturnahe WaldgesellschaftBuchen Altholz Storenberg N Lausheim 280214370362 O 1 0151 seltene naturnahe WaldgesellschaftBuchenwald im Ameisenhau SW Rulfingen 279214371184 M 0 8644 seltene naturnahe WaldgesellschaftBuchenwald O Krauchenwies 279214370014 K 5 5683 seltene naturnahe Waldgesellschaft mit BuchenbaumholzernBuchenwald SO Krauchenwies 279214370938 K 1 6019 seltene naturnahe WaldgesellschaftBuchenwalder NW Habstal 280214370361 O nbsp 47 995434 9 312268 2 4675 seltene naturnahe WaldgesellschaftErlen Eschenwald W Rosna 279214370018 M O 0 4601 seltene naturnahe Waldgesellschaft in nasser MuldeFeuchtgebiet W Habsthal 280214370051 O nbsp 47 991844 9 311409 0 2420 Moorbereich und FeuchtbiotopFichten Moorrandwald SW Magenbuch 280214370074 O 10 6308 seltene naturnahe WaldgesellschaftHochstaudenflur sudlich Mengen 179214371761 M 0 1909 Gebiet von lokaler BedeutungQuellen und Bach SW Rosna 279214371186 M O nbsp 48 9 3151 0 1909 Quellen und naturnaher BachabschnittQuellen und Bache O Rulfingen 279214371171 M 0 2658 Quellen und anschliessende kleine WaldbacheQuellwald S Krauchenwies 279214370006 K 1 3096 seltene naturnahe Waldgesellschaft mit Eschen AltholzRohricht SO Rulfingen 279214371431 M 0 2862 Moorbereich und FeuchtbiotopSchilfrohricht am Waldrand S Rulfingen 179214379047 M 0 0444 Gebiet von lokaler BedeutungSeggenried im Tafelweihertal 179214371504 M 0 6181 Gebiet von lokaler Bedeutung und guter AuspragungTumpel S Krauchenwies 280214370921 K nbsp 47 99822 9 282377 0 0053 kleiner Tumpel mit VerlandungsbereichenTumpel Weithart W Rosna 279214371517 O 0 0867 zwei StillgewasserWeiher SO Krauchenwies 279214370016 K nbsp 48 000675 9 286712 0 1608 um 1950 angelegter Weiher mit Verlandungsbereichen und InselWasserschutzgebiete Bearbeiten Sudwestlich von Rosna ist das rund 242 Hektar grosse Wasserschutzgebiet Fohrenstock Kohlhau WSG Nr Amt 437 085 nordostlich von Rulfingen das Wasserschutzgebiet Messkircher Strasse WSG Nr Amt 437 014 ausgewiesen Beide dienen der Sicherung der offentlichen Wasserversorgung 6 Geschichte BearbeitenHugelgraber Bearbeiten Erste Spuren im Gebiet des heutigen Weitharts fanden sich im Gewann Fohrenstock nbsp 48 00333 9 30694444 1854 wurden durch Carl Freiherr von Mayenfisch seit 1846 Leiter der Furstlich Hohenzollerischen Sammlungen und der Bibliothek in Sigmaringen hier drei Grabhugel geoffnet die Grabbeigaben konnten der spaten Hallstattzeit um 500 v Chr zugeordnet werden Weitere zwei Graber liegen im Grunheimer Holz nbsp 48 0313889 9 335556 funf im Stangenhau nbsp 48 0241667 9 3305556 nbsp 48 024444 9 32027778 sowie ein Grab beim Rossbuhl nbsp 48 007222 9 296111 Romerzeit Bearbeiten Die Romer unterwarfen 15 v Chr die im Alpenvorland zwischen Bodensee und Inn siedelnde keltische Stammegruppe der Vindeliker und kultivierten das Gebiet Zwei Romerstrassen fuhrten durch das Gebiet eine von Altshausen uber Ostrach Wangen Bernweiler Habsthal und Krauchenwies nach Sigmaringen eine andere wohl altere von Pfullendorf uber Mottschiess durch den Weithart nach Mengen Mittelalter Bearbeiten Bis etwa zum 8 12 Jahrhundert blieb der Wald unberuhrt erst zu dieser Zeit wurde der Weithart im Zuge der von Donau und Bodensee einsetzenden Besiedlung erschlossen Zwischen 1200 und 1740 wurde der Weithart gemeinsam benutzt Brenn und Bauholznutzung waren die damaligen Hauptnutzungen Waldweide Gras Streu und Moosnutzung sowie Kohlerei Harz und Rindengewinnung waren die wichtigsten Nebennutzungen Aufgrund einer 1948 im Hirschsoppenmoor durchgefuhrten Pollenanalyse konnte man die Zusammensetzung des Urwaldes bis zum 12 Jahrhundert das heisst vor Einflussnahme des Menschen bestimmen Baume des Weitharts um 1200Fichten Tannen Kiefern S Nadelbaume Buchen Eichen andere S Laubbaume5 3 23 31 13 9 47 69 unter anderem Erlen Eschen Weiden BirkenErschliessung BearbeitenNutzung Bearbeiten nbsp Ein Teil des Weitharts auf einer Karte mit der Beschreibung des ostrachischen Bezirks aus dem Jahr 1697Die Bewohner Mengens und Pfullendorfs hatten einen sehr grossen Brennholzbedarf von Anfang an griff man auf die Bestande von Rot und Hainbuche Birke sowie Esche zu Die mit 13 Prozent des Urwalds beteiligte Rotbuche war nach zwei bis dreihundert Jahren weitgehend verschwunden 1740 wurde sie nicht mehr erwahnt Am 30 Mai 1740 wurde der bis dahin gemeinschaftlich genutzte insgesamt 2374 Jauchert 875 Hektar grosse Weithart auf die zwei Stadte Mengen und Pfullendorf sowie die zehn Anliegergemeinden Habsthal Hausen Krauchenwies Lausheim Levertsweiler Magenbuch Mottschiess Rosna Rulfingen und Schwablishausen nach ihrer Anzahl an Haushaltungen aufgeteilt Fur ihre Gemeinden unterzeichneten die Furstenhauser Furstenberg und Hohenzollern Sigmaringen das Kloster Habsthal so wie das Reichsstift Salem den Vertrag und die entsprechende Karte Neuaufteilung des Weitharts vom 30 Mai 1740Ein Jauchert ist die Flache die von einem Ochsen beziehungsweise einem Ochsengespann an einem einzigen Tag gepflugt werden kann 1 wurtt Jauchert 0 3309 Hektar nbsp Furstlich Furstenbergische Standesherrschaft nbsp Furstlich Hohenzollerische LandesherrschaftOrt Rauchfange Jauchert Ort Rauchfange JauchertSchwablishausen 43 92 Krauchenwies 113 229Stift Salmansweil 28 60 Hausen 87 187Lausheim 16 34 Rulfingen 73 157Levertsweiler 37 79 Mottschiess 16 34Pfullendorf 336 721Mengen 309 663Kloster Habsthal 26 56Rosna 29 62 insgesamt 1 107 2 374Die Teilung des Weitharts gemass Plan Uber Den Wald Weithardt So Abgethaillet worden Ao 1740 von 1743 7 No Erklerung Der Zitter Jauch Vier Rue No Erklerung Der Zitter Jauch Vier Rue1 Ein oder blatz am goldtbach 11 1 47 13 oder blatz gegen hausen 1 2 972 Lobl statt Menger Theill 662 3 22 14 Der gemeind Schweblishausen thaill 92 943 der gemeindt Ruelfingen thaill 156 2 24 15 Der gemeindt Mottschiess thaill 34 1 284 oder blatz gegen Krauchenwiis 16 48 16 zu 19 siehe unten5 Herrschafft Sigmaringen theill wegen Krauchenwiiser Schloss 30 12 19 Lobl Stadt Pfullendorff Theill 720 2 886 Der gemeindt Krauchenwiis thaill 199 1 94 20 zu 19 siehe oben7 oder blatz das herzen Mossle genandt 8 74 17 oder blatz am Levuentschweiller weeg 2 918 oder blatz das schwartze Moss genandt 24 3 39 18 oder blatz im alt Weyher Teich 3 1 509 oder blatz gegen Haabsthall 1 1 69 21 Der gemeindt Levuentschweiller theill 79 1 4610 Der gemeindt Rossnau thaill 62 82 22 Der gemeindt Laushaim thaill 34 1 2811 Lobl gottshaus Haabsthall Thaill 55 3 8 23 oder blatz im hertle genandt 1 3 5012 Der gemeindt hausen thaill 186 2 26 24 Lobl gottshaus Sallem Anmerkung und Beteiligungen 79 7 282 In Anno 1743 haben beede Lobl statt Pfullendorff und Mengen der gemeindt Krauchenwiis von Ihren Weithardt antheillen Jede 15 zusammen 30 Jaucherten Und zwaren die Erste Sub Nro 15 zwischen der statt Pfullendorff und der gemeindt Mottschiess antheillen die letztere aber Sub Nro 6 zwischen der statt Mengen und der gemeindt krauchenwiis antheillen beede der lengen Nach uber Lassen Plan Uber Den Wald Weithardt So Abgethaillet worden Ao 1740 Die im Zusammenhang mit der Aufteilung des Weitharts ergangene Waldordnung enthielt zwar 19 waldschonende Bestimmungen Ge und Verbote doch wurden dem Weithart auch in den folgenden Jahrhunderten ohne den Holzzuwachs zu kennen grosse Holzmengen entnommen es herrschte der sogenannte Femelbetrieb man schlug die jeweils starksten Baume heraus und plunderte den Wald Daruber hinaus war der Wald dem von Georgi 23 April bis zum Katharinentag 25 November dauernden ungehinderten Weidebetrieb unterworfen Im Zuge der Sakularisation wurden 1803 nach dem Reichsdeputationshauptschluss in Regensburg alle Guter der Stifte Abteien und Kloster den entsprechenden Landesherren zur freien Verfugung uberlassen der Anteil des Klosters Salem am Weithart 22 2 Hektar ging an das Furstenhaus Thurn und Taxis die 20 3 Hektar des Klosters Habsthal wurden dem Haus Hohenzollern Sigmaringen zugeteilt Der Zustand des Weitharts besserte sich durch die Einstellung der Waldweide in Mengen im Jahr 1827 und bis Ende der 1840er Jahre in den anderen Weithartgemeinden eine erneute Vermessung in den Jahren 1843 bis 1845 sowie die Aufstellung von sogenannten Forsteinrichtungswerken mit Festsetzung der Hohe der Holznutzung nach eingehender Zustandserfassung aufgrund von Zuwachs und Altersaufbau des Waldes Nach diversen Grundstuckstauschen Besitzubergangen und Ausstockungen das Entfernen des Wurzelwerks im Laufe von rund 150 Jahren brachte die Gemeindereform in den 1970er Jahren die bisher letzte grossere Veranderung in den Besitzverhaltnissen des Weitharts Die Weithartanteile von Lausheim und Levertsweiler Hausen und Krauchenwies Mengen Rosna und Rulfingen sowie Pfullendorf Mottschiess und Schwablishausen wurden innerhalb des jeweiligen Gesamtgemeindewaldes vereinigt der jeweilige Waldanteil im Weithart verlor an Bedeutung Ende der 1980er Jahre lagen rund 225 Hektar des Pfullendorfer Stadtwalds ein Drittel des Krauchenwieser Waldes und elf Prozent des Ostracher Gemeindewalds im Weithart Insgesamt gingen seit Anfang des 19 Jahrhunderts etwa 60 Hektar des Weitharts durch Rodungen fur Strassenbau und Bundeswehrgelande sowie Ausstockungen verloren Kompromissplatze Bearbeiten nbsp Das Schwarze MoosAuf der Karte von 1740 sind sogenannte Ode Platze fur Baumbestockung nicht taugliche waldlose Flachen von insgesamt 74 Jauchert und 15 Ruten 27 Hektar uber den ganzen Weithart verteilt ausgewiesen Sie wurden nicht aufgeteilt und mussten zur gemeinsamen Weidenutzung offen bleiben Die bisher im gesamten Weithart stattgefundene gemeinsame Weidebenutzung war nun auf diese Oden Platze oder Kompromissplatze beschrankt Man erkennt diese Platze in der Karte als sumpfige nasse Lagen auf ihnen haben Nadelbaume Probleme zu wachsen Ihre Namen wie Im Altweiherteich Im Herzenmosle und Schwarzes Moos deuten auf standigen Wassereinfluss hin Die Kompromissplatze wurden zwecklos als zwischen 1820 und 1840 die Waldweide aufgehoben wurde 1845 wurden sie zum Teil versteigert an die Gemeinden verkauft und danach zum uberwiegenden Teil aufgeforstet An allen Platzen finden sich alte Eichen diese waren bei der Weidenutzung wegen der Eicheln fur Futterzwecke sehr wichtig Der 16 Jauchert 48 Ruten etwa sechs Hektar grosse Ode Platz gegen Krauchenwies wurde an das Haus Hohenzollern Sigmaringen sowie die Gemeinden Krauchenwies und Rulfingen verteilt Lange Zeit wurde der Platz von der Gemeinde Krauchenwies als Kadaverplatz und Fakaliengrube benutzt Im Volksmund wurden die ehemaligen Tongruben weil hier unter anderem Pferdekadaver vergraben wurden Rosshimmel genannt Mit Ausnahme des rund 25 Jauchert rund zehn Hektar grossen Schwarzen Mooses waren 1881 alle Kompromissplatze aufgeforstet Im oden Platz Herzenmosle wurde von der Gemeinde Krauchenwies eine landschaftlich reizvolle Wasserflache gestaltet Strassen Bearbeiten Die im Abschnitt Romerzeit erwahnte Strasse durch den Weithart wurde 1776 unter Maria Theresia das Gebiet des Weithart gehorte damals zu Vorderosterreich neu ausgebaut heute fuhrt sie als Landesstrasse 268 von Pfullendorf uber Mottschiess nach Mengen Neben der von Habsthal nach Krauchenwies verlaufenden Landesstrasse 286 fuhren auch die drei Kreisstrassen 8239 Hausen am Andelsbach Rulfingen 8240 Rulfingen Rosna Habsthal Levertsweiler Lausheim und 8242 Lausheim Mottschiess durch den Weithart Wanderwege Bearbeiten Neben einigen von den Anliegergemeinden ausgeschilderten lokalen Wanderwegen fuhren auch der Habsthaler Jakobsweg Teilabschnitt der Via Beuronensis von Bad Saulgau uber Habsthal nach Pfullendorf sowie die Schleifen 2 und 3 des Oberschwabischen Pilgerwegs durch den Weithart Ab dem Wanderparkplatz Aspenhaule nbsp 48 031993 9 32428 fuhren zwei ausgeschilderte Jogging Walking Runden von 3 8 und 7 3 Kilometer Lange durch den Mengener Wald Flora und Fauna BearbeitenFlora Bearbeiten Folgende teils schutzenswerte Pflanzen sind im Weithart erfasst Birkengewachse Betulaceae Grau Erle oder Weiss Erle Alnus incana im Biotop Quellen und Bache O Rulfingen Hainbuche Carpinus betulus auch Weissbuche Hagebuche oder Hornbaum genannt Baum des Jahres 1996 Hange Birke Betula pendula auch Sand Weiss oder Warzenbirke genannt unter anderem im Biotop Weiher SO Krauchenwies Moor Birke Betula pubescens auch Haar Besen Glas oder Behaarte Birke genannt im Biotop Feuchtgebiet W Habsthal Schwarz Erle Alnus glutinosa im Biotop Quellwald S Krauchenwies Buchengewachse Fagaceae Rotbuche Fagus sylvatica Baum des Jahres 1990 Stieleiche Quercus robur auch Sommereiche oder Deutsche Eiche genannt Baum des Jahres 1989 Traubeneiche Quercus petraea im Biotop Buchenwald O Krauchenwies Kieferngewachse Pinaceae Gemeine Fichte Picea abies auch Gewohnliche Fichte Rotfichte oder Rottanne genannt Grune Douglasie Pseudotsuga menziesii Mirbel Franco var menziesii im Biotop Buchenwald O Krauchenwies Waldkiefer Pinus sylvestris auch Gemeine Kiefer Rotfohre Weisskiefer oder Forche genannt Weiss Tanne Abies alba Olbaumgewachse Oleaceae Gemeine Esche Gewohnliche Esche oder Hohe Esche Fraxinus excelsior im Biotop Quellwald S Krauchenwies Rosengewachse Rosaceae Vogelbeere gemeinsprachlich haufiger die Eberesche oder der Vogelbeerbaum Sorbus aucuparia Seifenbaumgewachse Sapindaceae Berg Ahorn Acer pseudoplatanus unter anderem in den Biotopen Quellwald S Krauchenwies und Buchenwald O Krauchenwies Ulmengewachse Ulmaceae Feldulme Ulmus minor oder Iper im Biotop Quellen und Bache O Rulfingen Weidengewachse Salicaceae Asch Weide Salix cinerea auch Grau Weide genannt im Biotop Seggenried im Tafelweihertal Bruch Weide Salix fragilis auch Knack Weide im Biotop Feuchtgebiet W Habsthal Espe Aspe oder Zitterpappel Populus tremula unter anderem in den Biotopen Altholz SW Krauchenwies und Buchenwalder NW Habstal Ohr Weide Ohrchen oder Salbei Weide Salix aurita im Biotop Feuchtgebiet W Habsthal Purpur Weide Salix purpurea im Biotop Hochstaudenflur sudlich Mengen Sal Weide Salix caprea im Biotop Altholz SW Krauchenwies Fauna Bearbeiten Amphibien Bearbeiten Unken und Barbourfrosche Bombinatoridae Gelbbauchunke Bombina variegata auch Bergunke genannt Lurch des Jahres 2014 Echte Frosche Grasfrosch Rana temporaria Teichfrosch Pelophylax esculentus Echte Salamander Bergmolch oder Alpenmolch Ichthyosaura alpestris Teichmolch Lissotriton vulgaris Lurch des Jahres 2010Insekten Bearbeiten Heuschrecken Orthoptera Sumpfgrashupfer Chorthippus montanus im Schwarzen Moos Sumpfschrecke Stethophyma grossum im Schwarzen Moos Libellen Odonata Blaugrune Mosaikjungfer Aeshna cyanea im Biotop Tumpel Weithart W Rosna Libelle des Jahres 2012 Schmetterlinge Lepidoptera Brauner Feuerfalter Lycaena tityrus auch Schwefelvogelchen genannt im Schwarzen Moos Rotklee Blauling Polyommatus semiargus im Schwarzen Moos Wanzen Heteroptera Ruckenschwimmer und Wasserlaufer im Biotop Tumpel Weithart W Rosna Reptilien Bearbeiten Nattern Colubridae Ringelnatter Natrix natrix Schleichen Anguidae Blindschleiche Anguis fragilis Saugetiere Bearbeiten Schon 1776 77 wurde in grossen Treibjagden versucht die grossen Schaden anrichtenden Wildschweine auszurotten lebend gefangene Tiere wurden in den Wildpark Josefslust gebracht doch hat sich das Schwarzwild bis heute als sehr uberlegen erwiesen Der Weithart hat neben Wildschweinen heute einen grossen Bestand an Dachs Eichhornchen Rotfuchs Hase Iltis Marder Reh und Wiesel Vogel Bearbeiten Neben Eulen und Kauzen Schnepfen Scolopacidae Spechten Picidae und Tauben Columbidae sind folgende Arten erfasst Grasmuckenartige Sylviidae Feldschwirl Locustella naevia unter anderem im Biotop Seggenried im Tafelweihertal Habichtartige Accipitridae Habicht Accipiter gentilis Vogel des Jahres 2015 Mausebussard Buteo buteo Rotmilan Milvus milvus auch Gabel oder Konigsweihe genannt Vogel des Jahres 2000 Rabenvogel Corvidae Dohle Corvus monedula Vogel des Jahres 2012 Eichelhaher Garrulus glandarius Elster Pica pica Sagen BearbeitenJahrhunderte alt sind die Sagen um den Weithart Im Bewusstsein der Menschen leben sie weiter wenn auch vielfach undeutlich und verschwommen Dass sie dargeboten werden konnen ist nicht zuletzt dem verstorbenen Pater Benedikt Hanggi von Habsthal dem Waldbruder vom Weithart zu verdanken der gerne von den Spukgestalten seines Waldes erzahlte und auch einige Aufzeichnungen uber die Weithart Sagen hinterlassen hat Da wird neben Burggeistern vom Hausener Holzle dem bosen Gugele Weib von Rulfingen der Goldigen Henne ein Zaubervogel der gold und geldgierige Menschen in seinen Bann lockte dem Holzle Geist der Hexe Weithart Weible und dem Kraner Geist sowie dem Roten Hans von Mottschiess und dem Schwarzen Vere auch von einem Verzauberten Nonnenkloster erzahlt Einige dieser Figuren spielen heute eine zentrale Rolle in der schwabisch alemannischen Fastnacht der umliegenden Orte 8 9 Die Burggeister vom Hausener Holzle Bearbeiten Beim Weissen Kreuz aber wandeln still und ernst seltsame Worte lispelnd die B u r g g e i s t e r v o m H a u s e n e r H o l z l e umher Ritterfraulein und Schlossherrn sind s die in Bittelschiess auf hoher Burg gesessen haben und ohne ihre Seelenangelegenheit ins reine gebracht zu haben von einem jahen Tode uberrascht wurden Die guten Wunsche der Wanderer die beim Weissen Kreuz vorbeigehen verhelfen ihnen mit der Zeit zur vollen Seelenruhe Aufzeichnung des Paters Benedikt Hanggi in Habstal des Waldbruders vom Weithart Die Goldige Henne und das Weithart Weible Bearbeiten Drinnen aber im tieferen Waldgrund gackert alle Nacht um 12 Uhr die G o l d i g e H e n n e die eben auch goldige Eier legt In wahrer Zauberpracht leuchtet ihr Gefieder und wer sie oder nur eines ihrer Eier erwischen konnte ware in einer Nacht reicher als der reichste Mann der Welt Dass aber keines von beiden sein darf dafur sorgt das W e i t h a r t W e i b l e das immer beim Herannahen eines Menschen die Eier wegnimmt und das Wunderhuhn verscheucht Das Weithart Weible ist im Volksmund ein altes wustes buckliges runzeliges Weiblein mit schlampigem zerrissenem Rock so eine leihhaftige Hexe Es krustet im Hochholz und in den ausgeforsteten Bestanden herum und ist sofort zur Stelle wenn sich einer verirrt hat ihm dienstbeflissen den rechten Weg zu zeigen Schlagt er ihn dann ein so gellt bald hinter ihm das schadenfrohe Gelachter der alten Hexe und der Wanderer ist erst recht verwirrt Aufzeichnung des Paters Benedikt Hanggi in Habstal des Waldbruders vom Weithart Das Verzauberte Nonnenkloster Bearbeiten Ungleich lieblicher jedoch als das Spottecho des verlogenen Weibleins tonen mitten im nordlichen Weithart zur Geisterstunde an den Vierfesten des Kirchenjahres die unendlich sussen ja himmlischen Melodien des Chorgesanges vom V e r z a u b e r t e n N o n n e n k l o s t e r mit Orgelton und Glockenklang uns ans Ohr In den Weithart namlich versetzt der Volksmund ein Kloster das schon in den Anfangen der ersten christlichen Zeiten bestanden hatte Die Hunnen wollten bei ihren Einfallen das Kloster verwusten Als sie jedoch wahnten vor dessen Pforten zu sein standen sie vor einer oden Waldwiese horten aber wie aus weiter Ferne das Gelaute der Klosterglocken und den zauberhaften Gesang der Nonnen Und fort tont das Klingen und Singen noch in den Vierfestnachten bis zum jungsten Tage Aufzeichnung des Paters Benedikt Hanggi in Habstal des Waldbruders vom Weithart Der Holzle Geist Bearbeiten Das Zaunholzle ein zwischen Hausen und Krauchenwies nach Westen sich erstreckender Auslaufer des Weithart ist der Waldbereich in dem der H o l z l e G e i s t sein Unwesen treibt In seiner wahren Gestalt hat ihn noch niemand gesehen aber wenn er plotzlich nachts in der Stille des Waldes mit unheimlichen Gerauschen im Knacken und Knistern durren Reisigs oder mit einem aus den Grunden des Waldes kommenden wehen Gestohn seine Nahe anzeigt oder wenn er gar lautlos als schreckerregendes Schattengespenst den mitternachtigen Heimkehrer hartnackig und gruselig verfolgt und umschwebt dann beschleunigt der Wanderer seine Schritte um herzklopfend und bebend seinem unheilvollen Bannkreis zu entkommen Aufzeichnung des Paters Benedikt Hanggi in Habstal des Waldbruders vom Weithart Das Gugele Weib Bearbeiten Auf dem Gugele einem dem Weithart bei Rulfingen vorgelagerten Berg haust das bose G u g e l e W e i b das nicht nur den Rulfingern Schrecken einjagt sondern von seinem Hexensitz aus bis tief in den Weithart hinein Angst und Gruseln verbreitet In alter Zeit habe im Gugele Schloss das heimtuckische Burgweib seine ihm bos gesinnten Untertanen gefangen gehalten von deren Todesstohnen die unterirdischen Gemacher widerhallten Die blutdurstige Alte habe einst die Hunnen auf das Dorf gehetzt das sich damals unmittelbar an die Abhange des Gugeleberges und an die Schlossmauern des verwunschten Felsennestes angelehnt haben soll Das gefurchtete Weib sei sehr alt geworden Spater sei ein edler litter namens Rudoif gekommen der dem Unwesen der Alten den Bann angelegt dem aus der heidnischen Zeit verhetzten Dorf Schutz gebracht und diesem seinen ruhmreichen Namen Rudolf ingen gegeben habe Endgultig Ruhe vor den Umtrieben der Hexe aber gab es erst als die Glaubensboten des Hl Gallus in Oberschwaben den christlichen Glauben predigten und die heidnischen Opferstatten in der Umgebung zerstorten Als es zum ersten Male in der Muittergotteskirche zu Ennetach zur Hl Wandlung lautete hat sich die alte Hexe auf der Gugeleburg verzweifelt ins Schwert gesturzt In der darauffolgenden Nacht aber hat s einen furchtbaren Krach gegeben und das stolze Schloss versank in den Berg Aus dem im Solde des bosen Geistes stehenden Burgweib auf dem verschutteten Schloss aber machte der Volksglaube spater sich das Gugele Weible zurecht das heute noch nicht vergessen ist und als boser Geist in Flur und Wald sein Unweser treibt Es verscheucht immer noch vom Hass gegen die Christeimenschen besessen den Jagern das Wild beschwort von Zielfingen her die Hagelwetter heran kann aber nichts ausrichten wenn die Wetterglocke der Pfarrkirche in Rulfingen gelautet wird Einen Ingrimm hat es besonders gegen die aus der Taufe gehobenen unschuldigen Kinder und mochte sie um jeden Preis verhexen oder ihnen eine Krankheit anhangen In der Hl Nacht vor Weihnachten und am Karfreitag zur Mitternacht konnte s Gugele Weib le erlost werden wurde eine fromme Maid droben im Waldesdunkel des Weithart sich einfinden und auf einen ihr ins Ohr dringenden klaglichen Jammerruf das Herz haben und antworten Alle guten Geister loben den Herrn Aber noch ist keine Maid gekommen und den ledigen Burschen die sich vor mehr als 100 Jahren verabredeten das Gugele Weiole im Wald aufzuspuren ist das Herz in die Hosen gefallen als sie bei ihrer Streife durch den Weithart ein unheimliches Gepolter wahrnahmen und plotzlich den feurigen Augen eines grossen schwarzen Hundes gegenuberstanden So muss das Gugele Weible eben noch s Gugeie Weibie bleiben und sein Geist wird auch bei den kommenden Geschlechtern ein Spukgeist sein Aufzeichnung des Paters Benedikt Hanggi in Habstal des Waldbruders vom Weithart Das Muotisheer Bearbeiten Zur Advents und Fastenzeit wie auch nicht ungern um Lichtmess herum braust von Sigmaringendorf kommend in gewaltigem Sturm das M u o t i s h e e r Wodansheer durch die Lufte uber Rulfingen hinweg dem Weithart zu Da haben die Hexen ihren richtigen Hexensabbat Sie reiten durchs Kamin auf dem Besen mit und versammeln sich auf den Waldwiesen des Weithart und in abgegangenen Kiesgruben wo die Hexen des ganzen Abiachstriches vom leibhaftigen Gottseibeiuns ihre Weisungen entgegennehmen Aufzeichnung des Paters Benedikt Hanggi in Habstal des Waldbruders vom Weithart Der Rote Hans ein Weithart Rauber Bearbeiten Ungefahr nach einem halbstundigen Marsche auf dei waldesstilien durch Kaiserin Maria Theresia angelegten Weithartstrasse Mengen Ueberlingen gelangt man vom Schrettele Boden zur zweiten Strassenkreuzung vor Habsthal Dort stand einst rechts an der Strasse Habsthai Krauchenwies einige hundert Schritte vom Wegweiser entfernt im Tannendunkel ein rotangestrichenes Biidstockle mit der Jahreszahl 1800 Es ist der Sterbeort des R o t e n H a n s von Mottschiess Unweit davon haben in der vorletzten Jahrhundertwende auch etliche bei den Neb engefechten der Schlacht von Ostrach gefallenen Franzosen ihre letzte Huhe gefunden Das Marterle war ein roher Eichenpfahl in dessen Haupt ein Bild der Muttergottes mit dem Jesuskind eingelegt wurde Rotgefasst hat man es dann erst im Jahre 1818 als dort der Rote Hans einer der letzten Weithartrauber von der Kugel des gegen eine Angriffe sich verteidigenden Forsters Wanner aus Habsthal getroffen den tragischen Tod fand Das Gedenktafelchen ist heute an einer Eiche angebracht Das Schattenbild des Roten Hans musste aber noch lange als eine Mannergestalt mit einem schwarzen breitrandigen Hut die beiden Hande an die in ein grunes Wams gehullte Brust gedruckt im Weithart im besonderen im Umkreis der Hohen Dohle umgehen Aufzeichnung des Paters Benedikt Hanggi in Habstal des Waldbruders vom Weithart Der Kraner Geist Bearbeiten Die Walddickichte um die drei Strassenkreuzungen im nordlichen Weithart zwischen Rulfingen und Rosna an der Kreuzung Pfullendorf Mengen und Krauchenwies Habsthal und beim Weissen Kreuz zwischen Hausen und Rulfingen sind verrufene Orte Am Kreuzweg zwischen Rulfingen und Rosna ist s nicht geheuer In dem mit Eichen untermischten Tannenschlag geht ein K r a n e r G e i s t um der vor vielen vielen Jahren aus dem Ungarland her auf den Hausierhandel kam und dort im abgeschiedenen Dickicht vom Tode plotzlich uberrascht wurde nachdem er im Wirtshaus zu Rosna kurz zuvor entsetzliche Gotteslasterungen ausgestossen hatte Reuevoll aber habe er die arme Seele ausgehaucht Als dunkelschwarze Gestalt muss er dort wandeln keuchend als hatte er noch die Last einer Tragkiste zu schleppen begibt er sich zur Mitternachtsstunde uber die Strasse gegen den Wegweiser Nachtlichen Wanderern sei er schon in den Weg gelaufen Wer am hl Blutfreitag nachts 12 Uhr den zum Wegzeiger aufschauenden Geist fragt wohin er wolle der hat ihn erlost Einige Minuten vom Kraner Geist waldeinwarts stand einst still und einsam die Mengener Kohlerhutte Waren die Meiler dort abgebrannt und hatten die fleissigen russgeschwarzten Mannen ihre Kohlen wegbefordert so blieb die Obdachhutte ihrem Schicksal uberlassen bis ein neuer Brand gerichtet ward Dann war die Hutte und ist heute noch der Platz wo sie gestanden der nachtliche Unterschlupf von allen Schrettele Kobolden und Wichtlein die sich dort vom Fursten der Finsternis der auf gluhendem Throne sitzt ihre Anweisungen holen Sie gehen dahin bestimmte Hauser heimzusuchen und in den Stallen Unheil zu stiften Wer aber auf dem Querbalken uber der Hausture die Zeichen der Heiligen Drei Konige mit einer am Dreikonigsfest geweihten Kreide anbringt dessen Hauswesen vermag weder die gefahrlichste Hexe noch das nichtswurdigste Wichtlein schadend beizukommen Aufzeichnung des Paters Benedikt Hanggi in Habstal des Waldbruders vom Weithart Der Schwarze Vere Bearbeiten Ungleich kritischer und furchterregender aber ist der grosse schwarze Hund mit den Feueraugen der sich in der Schweinsgrube heimtreibt und seinen nachtlichen Strich selbst uber den Rossbuhlhau bis hart an die letzten Baume vom Steigenhau herab beschreibt In diesem Phantasiebild lebt der S c h w a r z e V e r e der Anfuhrer einer beruchtigten Rauberbande bis zur Stunde noch im Sagenkreis des Weithart Mit seinem burgerlichen Namen hat der Vere ein hochgewachsener kraftiger Mann mit rabenschwarzem lockigem Haar und blitzenden Augen Xaver Hohenleiter geheissen geburtig war er aus Rommelsried in Bayern Zu seinen ihm verschworenen Spiessgesellen zahlten neben dem Roten Hans 6 mannliche und wenig mehr weibliche Personen der schone Fritz sein Bruder Urle der einaugige Fidele der Baste der Condeer und das Rommelshauser Schneiderle Stattlich war auch das schone Geschlecht vertreten die Gunzburger Sephe die Resel die schwarze Agath die Sephe die Agnes und Kreszenz Gebhard und Ottil von Seekirch Dazu kam noch eine Alte die Mutter der Agnes Kreszenz und Agath genannt die Dreckete Mutter Vere ein abgefeimter und uberlegener Spitzbube hielt die Fuhrung der Bande in fester Hand Er muss wohl dort umgehen weil er ein verstockter Sunder geblieben ist bis ihn nach seiner endlichen Gefangennahme im Ehinger Torturm zu Biberach bei einem Gewitter im Hochsommer 1819 der Blitz erschlagen hat Aufzeichnung des Paters Benedikt Hanggi in Habstal des Waldbruders vom Weithart Hauptartikel Xaver HohenleiterSonstiges BearbeitenMunitionslager Mottschiess Bearbeiten nbsp Eingangsbereich des Lagers mit Sichtschutzzaun und WachturmNordostlich von Mottschiess und westlich von Levertsweiler befindet sich das ehemalige Munitionslager Mottschiess In dem eingezaunten Gelande mit Gebauden Wachturmen und Lagerhallen wurden wahrend des Kalten Kriegs unter anderem nukleare Sprengkopfe gelagert Hauptartikel Munitionslager MottschiessLiteratur BearbeitenMuhlebach Josef Sagen und Geschichten vom Weithart in Hohenzollerische Heimat 3 Jahrgang Nr 3 S 34f Juli 1953 Hrsg Hohenz Geschichtsverein Muhlebach Josef Der Weithart Eine heimatkundliche Wanderung 1 Teil in Hohenzollerische Heimat 8 Jahrgang Nr 1 S 1ff Januar 1958 Hrsg Hohenz Geschichtsverein Schmidt Jurgen Der Wald Weithart aus forstwirtschaftlicher Sicht gestern und heute 1 Teil in Hohenzollerische Heimat 39 Jahrgang Nr 3 S 43ff September 1989 Hrsg Hohenz Geschichtsverein Schmidt Jurgen Der Wald Weithart aus forstwirtschaftlicher Sicht gestern und heute Schluss in Hohenzollerische Heimat 39 Jahrgang Nr 4 S 52f Dezember 1989 Hrsg Hohenz Geschichtsverein Schontag Wilfried Der Wald Weithart und die Weithartgenossenschaft in Hohenzollerische Heimat 39 Jahrgang Nr 4 S 58 Dezember 1989 Hrsg Hohenz GeschichtsvereinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Weithard Waldgebiet Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Top25 Viewer Top Karte 1 100000 Baden Wurttemberg Personliche Information des Landratsamts Sigmaringen Fachbereich Forst Forstl Geschaftsfuhrer Gunter Jochum 26 November 2015 und Waldortkarte Blatt 23 mit Stand vom 27 Juli 2015 E Mail des Landratsamts Sigmaringen Fachbereich Forst Forstl Geschaftsfuhrer Gunter Jochum vom 29 Dezember 2015 Die Walder werden in Distirkte und Abteilungen eingeteilt nicht in Abschnitte Josef Muhlebach Aus der Geschichte der Wasserversorgung Hausen a A In Hohenzollerischer Geschichtsverein Hrsg Hohenzollerische Heimat 18 Jahrgang Nr 3 1968 S 44 46 hier S 45f Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg Abschnitt Schutzzweck Wasserschutzgebiete und weiterfuhrende Links auf der Seite der Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz Baden Wurttemberg LUBW abgerufen am 20 November 2015 Plan des Weitharts von 1740 in der Deutschen Digitalen Bibliothek abgerufen am 3 Dezember 2015 Der Weithart Rauber bei der Burrenweible Zunft Memento vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive abgerufen am 11 November 2015 Ravensburger Schwarze Veri Zunft abgerufen am 7 Januar 2016 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weithart Waldgebiet amp oldid 230812970