Jürgen Wullenwever (* wohl 1488 in Hamburg; † 24. September 1537 in Wolfenbüttel) war ein deutscher Kaufmann und von 1533 bis 1535 Lübecker Bürgermeister.
In Hamburg geboren zog er 1525 in die Hansestadt Lübeck, wo er sich ab Anfang 1530 für die Forderungen der evangelischen Bürger einsetzte. Im April 1530 wurde er Mitglied im Bürgerausschuss und schon bald darauf dessen Sprecher. Es gelang, noch im selben Jahr die Reformation und damit eine bessere Teilhabe der Bürger in der Verwaltung von Stadt und Kirche durchzusetzen. Die Verweigerung des Rats an der Zusammenarbeit mit dem Ausschuss führte 1531 zu Unruhen, auf die Wullenwever mit einer Ratsumbildung antwortete. Er selbst gelangte 1533 in den Rat und war bis 1535 Bürgermeister. Um die im Niedergang befindliche wirtschaftliche Stellung Lübecks zu sichern, begann er 1533 einen Kaperkrieg gegen die Niederlande. Zudem versuchte er den im Frieden von Stralsund von 1370 begründeten Einfluss der Hanse auf die dänische Krone wiederherzustellen und löste damit 1534 die Grafenfehde gegen den dänischen König Christian III. aus. Nach der Lübecker Niederlage, erzwang ein kaiserliches Mandat die Wiederherstellung der vorherigen Verhältnisse. Wullenwever trat im August 1535 von allen seinen Ämtern zurück und verließ die Stadt. Im November 1535 wurde er gefangen genommen und nach längerer Gefangenschaft und peinlichem Verhör im September 1537 hingerichtet.
Wullenwever und sein Wirken wurde schon von seinen Zeitgenossen zwiespältig beurteilt. Ab dem 19. Jahrhundert beschäftigten sich Historiker mit Wullenwever und seiner Politik, wobei besonders Georg Waitz’ dreibändiges Werk Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik von 1855/56 mit zahlreichen beigegebenen Quellen zu nennen ist. Zur selben Zeit wurde er zur literarischen Gestalt. Die meisten Autoren stilisierten ihn zum Kämpfer und Märtyrer für die gute Sache, wodurch er zur Folie ihrer eigenen Weltsicht wurde. Schriftsteller in der Mitte des 19. Jahrhunderts zeichneten ihn als Vertreter des deutschen, evangelischen Bürgertums. In den 1920er Jahren wurde er zum Sozialrevolutionär erklärt und in der DDR zum Klassenkämpfer.
Leben Bearbeiten
Familie Bearbeiten
Wullenwevers Vater Johann Wullenwever stammte aus einer Perleberger Kaufmannsfamilie und ließ sich um 1481 als Wandschneider in Hamburg nieder, wo er durch Eheschließung mit Anneke Schroder (1460–1488), Tochter des Goldschmieds, Münzmeisters und Wandschneiders Hans Schroder, zu Wohlstand gelangte. Anneke starb 1488. Jürgen Wullenwever als der jüngste der drei Söhne muss spätestens in diesem Jahr geboren sein. Johann Wullenwever heiratete 1491 ein zweites Mal, starb aber schon vor 1500. Seine zweite Frau Beke von Minden, geb. Nanne, eine Witwe aus einer der ältesten Hamburger Ratsfamilien, überlebte ihn.
Wullenwevers Bruder Joachim (1486–1558) hatte 1520 oder kurz zuvor von König Christian II. die Färöern als Lehen erhalten. Das bedeutete ein Monopol auf den Handel mit den Inseln sowie die Zollrechte. Er war der erste, dem diese Privilegien erteilt wurden, möglicherweise als Belohnung für (finanzielle) Unterstützung des Königs um die Anerkennung der Kalmarer Union in Schweden. Als 1521 und 1524 jeweils neue Gouverneure für die Inseln eingesetzt wurde, vertrieb Wullenwever sie mit Gewalt. Unter Friedrich I. verlor er das Monopol 1525. In Hamburg beteiligte sich er bei der dortigen Einführung der Reformation und gehörte 1528 zu den ersten Oberalten. Ab 1529 teilte er sich mit einem anderen Hamburger Kaufmann die Privilegien auf den Färöern und soll angeblich auch dort die Reformation eingeführt haben. Ab 1533 war er Ratsherr in Hamburg, wurde aber 1536 im Zusammenhang mit dem Sturz seines Bruders in Lübeck wieder abgesetzt.
Der vermutlich älteste Bruder Hans war Kaufmann, 1542 Bürgermeister von Perleberg und zeitweise auch in Lübeck ansässig. Die Halbschwester Geske aus der zweiten Ehe des Vaters heiratete den Hamburger Goldschmied Ludeke Munster, war aber 1525 schon verwitwet, weshalb ihr Halbbruder Jürgen ihr Vormund wurde.
Jürgen Wullenwever war in Hamburg als Kaufmann Mitglied der Schonenfahrergesellschaft. Um 1524 übersiedelte er nach Lübeck. Etwa zu diesem Zeitpunkt heiratete er die Lübecker Kaufmannswitwe Elisabeth Borchdorf, geb. Pynne, die mütterlicherseits aus der Patrizierfamilie Greverade stammte. Das kinderlose Paar lebte im Haus ihres Schwagers Hinrich von Brame in der Königstraße 75. Sein Nachbar war dort der Schwedenkaufmann Harmen Israhel, seit Anfang der 1520er Jahre einer der führenden Männer unter den Lübecker Anhängern Martin Luthers. Wullenwever trat der Gesellschaft der Nowgorodfahrer bei, als deren Ältermann er bereits 1525 als Zeuge der Lübecker Hinrichtung des Seeräubers Claus Kniphoff erwähnt wurde. Er gehörte der an der Maria-Magdalenen-Kirche angesiedelten Antoniusbruderschaft an, deren Mitglieder sich aus der kaufmännischen Oberschicht rekrutierten. Urkunden von 1526 und 1529 bezeichnen ihn als „boseten borger“, als Vollbürger mit Grundbesitz.
Die später verbreitete Annahme, dass Wullenwever weder ein Grundstück in der Stadt, noch das Bürgerrecht besaß und somit unrechtmäßig in den Ausschuss gewählt worden war, beruht auf einem in der Chronik von Reimar Kock zitierten Ausspruch der Ratsherren Konrad Wibbeking und Hinrich Castorp von 1530. Zwar gibt es dafür, dass Wullenwever Grundbesitz in der Stadt hatte, tatsächlich keinen Beleg in den Quellen, beispielsweise im Oberstadtbuch, doch Rainer Postel stellt dagegen, dass Wullenwever als Ältermann einer bürgerlichen Bruderschaft und Ehemann einer Kaufmannstochter und -witwe Bürger gewesen sein muss. Auch die auf Waitz zurückgehende Darstellung von Wullenwever als sozialem Aufsteiger „aus niedrigen Verhältnissen“, konnte Heinrich Wullenwever mit dem Nachweis, dass Jürgen Wullenwever einer ratsfähigen Kaufmannsfamilie entstammte, widerlegen.
Politischer Aufstieg bei der Durchsetzung der Reformation Bearbeiten
Ab etwa 1522 verbreitete sich Martin Luthers Lehre zunächst in den Kreisen jüngerer Kaufleute. Neben Harmen Israhel gehörten zu diesen sogenannten „Martinianern“ der Salzkaufmann Johann Sengestake und sein Stiefsohn Jürgen Benedicti, einer der ersten Schüler von Philipp Melanchthon. Der konservative Rat, der auch familiär eng mit der führenden Geistlichkeit, den Domherren, verbunden war, versuchte, die Ausbreitung der neuen Lehre zu unterdrücken, und ließ 1524 lutherische Schriften verbieten und unliebsame Prediger ausweisen. Trotzdem wandten sich immer mehr Bürger der neuen Lehre zu. Gleichzeitig wuchs die Unzufriedenheit mit der Politik des Rats, der für seine Steuerforderungen mit den für die Teilnahme am Schwedischen Befreiungskrieg 1523 gemachten hohen Schulden argumentierte, ohne den Bürgern Rechenschaft über die städtischen Finanzen zu gewähren. Dass die Geistlichkeit nicht im selben Maß zu den Sondersteuern herangezogen wurde, führte zur Verärgerung in der „Gemeine“, der Bürgerschaft. Als Vertreter für die Verhandlungen mit dem Rat um die neuen Abgaben wählten die Bürger Ausschüsse, die sich je zur Hälfte aus ratsfähigen „Junkern“, also Patriziern, und Kaufmännern und nicht ratsfähigen Mitgliedern der Handwerksämter rekrutierten. Über Jahre gelang jedoch keine Einigung, weil sich der Rat weigerte, die Höhe der Schulden offenzulegen. Die Bürger dehnten ihre Forderungen 1528/29 auf „gude predikanten“, also evangelische Prediger, aus. Ende 1528 erwirkte der Lübecker Bischof Heinrich Bockholt aber vom Rat die Absetzung der lutherischen Predigern Andreas Wilms und Johann Walhoff. Die folgenden Unruhen, zu denen auch Störungen von Messen und Prozessionen durch den Gesang von Lutherliedern gehörten, zogen sich durch das gesamte Jahr 1529 und beruhigten sich auch nicht, als Wilms und Walhoff Ende des Jahres zurückgerufen wurden. Stattdessen wurden nun auch Forderungen nach Einführung des Laienkelchs und Abschaffung der katholischen Zeremonien laut.
Neben der nach wie vor ungeklärten Steuerfrage erregte im Sommer 1529 der Abschluss des Reichstags zu Speyer Unruhe, dass trotz der Protestation der evangelischen Fürsten und Reichsstädte das Wormser Edikt durchgesetzt werden sollte. Die Lübecker Lutheranhänger machten sich angesichts der angedrohten kaiserlichen Eingreifens Sorgen um ihre Sicherheit. Zwar berief der Rat Wilms und Walhoff Anfang Januar 1530 zurück, doch diese heizten mit ihren Predigten die Stimmung weiter auf. In diesen Kontext fällt Wullenwevers erster politischer Auftritt: Er gehörte zu den 16 Bürgern, die Anfang 1530 mit dem Rat über besseren Schutz der Evangelischen verhandelten. Wullenwever hatte sich damals offenbar bereits einen Namen als Lutheraner und vor allem als guter Redner gemacht, wobei, wie bereits Waitz herausstellte, die meisten Überlieferungen über seine Tätigkeit bis Anfang 1530 als „unverbürgte Sage“ anzusehen seien.
Unter Berufung auf die dem gesamten Reich auferlegten Türkensteuer drängte der Rat nun verstärkt auf die Genehmigung der Steuern. Die Bürger forderten als Gegenleistung mehr Mitspracherecht und evangelische Prediger. Im April 1530 einigten sich Rat und Gemeinde auf neue Einfuhrzölle und eine Bierakzise, die von allen Stadtbewohnern, auch den Geistlichen, zu errichten waren, und vereinbarten im Gegenzug „ausgewogene Reformmaßnahmen“. Die Bürger wählten einen neuen Ausschuss mit 64 Mitgliedern, die als sogenannte „Kistensitzer“ die Einzahlungen überwachen sollten. In diesen Ausschuss wurde Wullenwever gewählt und stieg schnell zum Wortführer auf. In den folgenden Monaten verbreitete sich die lutherische Lehre zunehmend in der Bevölkerung. Noch bevor die Steuerzahlung begann, setzte die Gemeinde am 30. Juni 1530 die Einführung der Reformation durch. Die Wertsachen aller Kirchen und Klöster wurden bis auf die für die evangelische Eucharistiefeier notwendigen Gefäße beschlagtnahmt und in der Tresekammer der Marienkirche gesammelt. Johannes Bugenhagen wurde eingeladen, um eine Kirchenordnung auszuarbeiten. Über den 64er-Ausschuss, der nunmehr als ständige, verfassungsmäßige Bürgervertretung neben dem Rat stand, und neugeschaffene Ämter wie die Kirchenältesten erhielten die Bürger mehr Einfluss.
Der Rat hatte diese Zugeständnisse in der Hoffnung gemacht, dass der Reichstag zu Augsburg sie für ungültig erklären würde. Er hatte bereits im Juni 1530 Heinrich Brömse, den Bruder des Bürgermeisters Nikolaus Brömse, heimlich nach Augsburg entsandt, um Kaiser Karl V. von den Reformplänen der Evangelischen zu informieren und Mandate zur Wiederherstellung der alten Ordnung in Stadt und Kirche zu erwirken. Am 10. Oktober 1530 trafen dann zwei Mandate ein, die der Rat zunächst zurückbehielt, weil er wegen der zu erwartenden Reaktion der Bevölkerung besorgt war. Bei den Lübeckern sprach sich schnell herum, dass Schreiben vom Kaiserhof eingetroffen waren. Sie fürchteten das militärische Eingreifen kaisertreuer Mächte und bezichtigten den Rat, der sich weigerte, den Inhalt der Schriftstücke bekanntzugeben, gegen das Wohl der eigenen Stadt zu handeln, und stellten Wachen auf. Wiederholt sprach Wullenwever als Sprecher der 64er beim Rat vor, ehe am 12. Oktober 1530 sämtliche Bürger in den großen Ratsaal eingeladen wurden, während sich auf dem Markt eine große Menge der übrigen Einwohner versammelte. Das Mandat an den Rat verbot wie befürchtet das Luthertum und stellte die Unterstützung des Kaisers und katholischer Fürsten in Aussicht. Das Mandat an die Bürger verlangte die Auflösung des Ausschusses. Wullenwever erklärte diesen daraufhin im Namen der Ausschussbürger und im Gehorsam gegen den Kaiser. Als dies bekannt wurde, kam es zu Unruhen. Die Gemeinde stellte eine Liste von Forderungen an den Rat auf, auf der neben der Fortführung der Reformation auch politische Mitwirkung stand. Bei den Verhandlungen am folgenden Tag, bei denen Wullenwever als einer der Sprecher der Gemeinde fungierte, sahen sich Ratsherren gezwungen, sich nicht nur hinter den Ausschuss zu stellen, sondern auch der Forderung nach Beteiligung der Bürger an den meisten Gebieten der Stadtpolitik nachzukommen. Nur den Einblick in die städtischen Finanzen verweigerte der Rat nach wie vor. Die Verwaltung der kirchlichen Güter gingen in die Hände gewählter bürgerlicher Vorsteher über. Zur Unterstützung der 64 wurde ein zweiter Ausschuss mit hundert Mitgliedern gewählt. Zu den von den Ausschüssen gewählten Sprechern, die mit den vier Bürgermeistern über das weitere Vorgehen verhandeln sollten, gehörte auch Wullenwever. Am 18. Februar 1531 fand eine Versöhnungszeremonie statt, bei der sich die Bürgermeister und die Ausschusssprecher demonstrativ gegenseitig Unterstützung zusicherten.
Im Frühjahr 1531 war die Kirchenordnung fertiggestellt. Die Stadt beschloss, sich dem Schmalkaldischen Bund anzuschließen. Aus Protest dagegen verließen am Karsamstag, dem 8. April 1531, zwei der vier Bürgermeister, Nikolaus Brömse und Hermann Plönnies, heimlich die Stadt und begaben sich zunächst zu dem Mecklenburger Herzog Albrecht VII., einem erklärten Gegner der Reformation, und von dort an den Hof Kaiser Karl V., um ihn um Hilfe gegen die reformatorischen Kräfte zu ersuchen. Das erst wenige Wochen zuvor wieder hergestellte Vertrauen der inzwischen mehrheitlich evangelischen Bürger in den Rat war damit endgültig zerstört. Einige wollten den Rat ganz auflösen, doch Wullenwever empfahl mit Verweis auf ein angebliches Mandat des Stadtgründers Heinrich des Löwen, ihn durch Mitglieder des Bürgerausschusses zu ergänzen. Die bisherige Tradition der Selbstergänzung des Rats ignorierte er, sondern ließ neun Namen auf Zettel schreiben, von denen Mattheus Packebusch, der älteste der verbliebenen Bürgermeister, sieben ziehen musste. Bei den Kandidaten handelte es sich ausschließlich um nichtpatrizische Kaufmänner aus den Ausschüssen. Namen von Handwerker, die zwar die Hälfte der Ausschüsse ausmachten, aber nach der geltenden Ratsordnung in Lübeck nicht ratsfähig waren, befanden sich nicht auf den Wahlzetteln. Obwohl Wullenwevers Name vermutlich auf einem der Lose gestanden hat, wurde er zur großen Enttäuschung der gesamten Bevölkerung nicht gewählt. Mit der Ratsergänzung bekamen die Ausschüsse nun auch die Finanzverwaltung in die Hände. Am 27. Mai 1531 trat Der keyserlike Stadt Lübeck christlike Ordeninge in Kraft. Damit war die Reformation eingeführt.
Doch nur wenige Wochen später führten weitere von den Brüdern Brömse erwirkte kaiserliche Mandate, die alle Veränderungen verboten, zu neuen Unruhen. Am 9. September 1531 drängte Wullenwever den Rat zur förmlichen Absetzung der entwichenen Bürgermeister und zur Neubesetzung der Posten durch Gotthard von Hoeveln und den erst kurz zuvor aus dem Ausschuss in den Rat gelangten Gottschalck Lunte. Vier Tage später wurden Brömses Haus, das Haus der Zirkelgesellschaft und die Olausburg geplündert. Alle Bruderschaften und Kompanien lösten sich auf. Im November 1531 gelang es Wullenwever einen Vertrag mit dem Domkapitel durchzusetzen, der dessen Enteignung gleichkam.
Kampf um Lübecks wirtschaftliche Vormachtstellung Bearbeiten
Der Friede von Stralsund von 1370 hatte der Hanse eine Monopolstellung im Ostseehandel verschaffte. Durch die Erstarkung der Territorialstaaten geriet der Städtebund jedoch im Laufe des 15. Jahrhunderts ins Hintertreffen. Gleichzeitig wurden die Schiffe größer und die Navigation besser, so dass die Schifffahrt nicht mehr an die Küsten gebunden war. War in den früheren Jahrhunderten aller Warentransfer von Ost nach West und umgekehrt über den Landweg zwischen Hamburg und Lübeck gegangen und vor allem Lübeck durch das Stapelrecht, Zölle und Umschlaggebühren zu erheblichem Reichtum gelangt, segelten nun die nicht zur Hanse gehörigen Niederländer nördlich um Dänemark herum, um direkt mit den Dänen sowie den östlichen Ostseeanrainern zu handeln. Auch war Dänemark, bisher mit Verträgen an den alleinigen Handel mit Hansekaufleuten gebunden, nicht mehr bereit, sich weiterhin diesem Diktat zu unterwerfen. Lübecks Kaufleute sahen ihre Vormachtstellung und ihren Wohlstand gefährdet.
Im Oktober 1531 war der 1523 mit Lübecker Hilfe abgesetzte dänische König Christian II. aus den Niederlanden mit einer Flotte aufgebrochen, um Norwegen zurückzuerobern. König Friedrich I. bat die Hanse um Unterstützung, die aber nur von Lübeck bewilligt wurde. Im März 1532 gelang es einer dänisch-lübischen Flotte, die die belagerte Festung Akershus mit Soldaten und Munition versorgte, mehrere der holländischen Schiffe des Angreifers aufzubringen.
Bei der Tagung mit Abgeordneten der wendischen Städten in Kopenhagen, die am 1. April 1532 begann, gehörte Wullenwever als Sprecher der Ausschüsse neben den Ratsherren Nikolaus Bardewik und Godeke Engelstede und dem Sekretär Lambert Becker zur Lübecker Delegation. Es war seine erste außenpolitische Mission. Im Namen der Lübecker Delegation vertrat er die Forderung, dass die Dänen als Gegenleistung nicht nur die alten Privilegien erneuern, sondern zudem den Holländern die Durchfahrt durch den Sund verwehren sollten. Für die Bereitstellung mehrerer Kriegsschiffe und zusätzlicher Mannschaften unterzeichnete Friedrich I. schließlich einen Vertrag, in dem er den Lübecker Forderungen weitgehend nachkam. Becker, der für den Rat einen Bericht über diese Tagung niederschrieb, kritisierte Wullenwevers undiplomatisches Auftreten scharf. Auch mit dem Hamburger Bürgermeister Albert Westede geriet Wullenwever derart aneinander, dass Hamburg fortan seine Geschäftsverbindungen mit den Niederlanden intensivierte. Die Hansestädte der östlichen Ostsee wie Danzig und Riga, die von dem Handel mit den Umlandfahrern profitierten, fühlten sich durch den Vertrag brüskiert. Dieser wurde von dänischer Seite trotz der erfolgreichen Kriegshilfe und Festsetzung des abgesetzten Königs nicht eingehalten.
Durch den Tod von Gottschalk Lunte und dem Rücktritt von Mattheus Packebusch verlor der Rat Anfang 1533 gleich zwei Bürgermeister. Bei der folgenden Ratsneuwahl am 21. Februar 1533 gelangte Wullenwever neben acht anderen Ausschussbürgern in den Rat und wurde schon am 8. März erster Bürgermeister. In dieser Funktion schwor er die Bürgerschaft auf härteres Vorgehen gegen die Holländer ein. Für die Aufrüstung ließ Wullenwever die zwei Jahre zuvor beschlagnahmten Kirchenschätze einschließlich der goldenen Figuren vom Hauptaltar einschmelzen, insgesamt mehr als 96 Zentner Gold und Silber, dazu etliche Messingleuchter, aus deren Metall Kanonen gegossen wurden. Da die Besitzverhältnisse trotz des Vertrags mit dem Domkapitel vom November 1531 nicht geklärt waren, brachte dies Wullenwever bei seinen katholischen Gegnern innerhalb und außerhalb der Stadt den Ruf eines Bilderstürmers ein. Ende März erging ein Fehdebrief an Holland und eine Kaperflotte unter dem neuen Stadthauptmann Marx Meyer lief aus, um die Niederländer aus der Ostsee zu vertreiben.
Der dänische König Friedrich starb am 10. April 1533. Während seiner Regierung war er entgegen seiner Handfeste nicht gegen die Verbreitung des Luthertums vorgegangen, sondern hatte diese zusammen mit seinem ältesten Sohn Christian (III.) gefördert. Der Reichsrat und die Bischöfe bevorzugten daher einen der jüngeren Königssöhne, die unter ihrem Einfluss aufgewachsen waren, als Nachfolger, und verzögerten die Königswahl. Wullenwever, erst seit wenigen Wochen Bürgermeister, reiste im Juni 1533 als Beobachter zum Herrentag nach Kopenhagen, bei dem unter anderem über die dänische Thronfolge verhandelt werden sollte. Er bot Herzog Christian die Lübecker Unterstützung an und forderte dafür die Einhaltung des 1532 geschlossenen Vertrags, wurde aber von Melchior Rantzau abgewiesen. Daraus erwuchs eine persönliche Feindschaft zwischen Rantzau und Wullenwever. Auf demselben Herrentag kam Wullenwever mit Jörgen Kock, dem lutherischen Bürgermeister von Malmö, in Kontakt, der eine Rekatholisierung Dänemarks befürchtete und für sein Anliegen, einen evangelischen Nachfolger auf dem dänischen Thron, Verbündete suchte. Wie der Kopenhagener Bürgermeister Ambrosius Bogmacker beabsichtigte Kock, seine Stadt aus der Abhängigkeit des Adels zu lösen und zu einer freien Reichsstadt zu machen. Wullenwever versprach seine Unterstützung.
Im August 1533 landete Marx Meyer in England, dessen König Heinrich VIII. Unterstützung in Aussicht stellte. Die benachbarten wendischen Städte zur Teilnahme zu motivieren, gelang jedoch nicht. Durch die Kaperfahrten war für Monate jeglicher Handel lahmgelegt, weshalb sich die wenigen benachbarten Hansestädte, die 1532 noch Lübeck unterstützt hatten, nun von Wullenwevers Politik distanzierten, wodurch Lübeck weitgehend isoliert war. Auch in der Stadt selbst, die durch die doppelte Belastung, bei fehlenden Handelseinnahmen Kriegsschiffe stellen zu müssen, am meisten unter dem erfolglosen Kaperkrieg litt, wuchs der Unmut über Wullenwevers Außenpolitik. Dieser ließ jedoch im Januar 1534 jede Kritik am Rat verbieten.
Durch Vermittlung des Hamburger Rats, dem auch Wullenwevers Bruder Joachim angehörte, fanden bei der Tagfahrt der Hansestädte in Hamburg im März 1534 Friedensverhandlungen zwischen Lübeck und den Niederlanden unter Mitwirkung kaiserlicher Gesandter und Abgeordneter in den anderen Hansestädten statt. Schon vor Beginn des Tagung verprellte Wullenwever alle anderen Beteiligten, als er entgegen allen Traditionen zusammen mit Marx Meyer in voller Rüstung und begleitet durch sechzig Bewaffnete in Hamburg einritt. Während der Verhandlungen stieß er alle mit seiner Kompromisslosigkeit vor den Kopf. Als der am kaiserlicher Hof tätige Jurist Hinrich Brömse, der Bruder des entwichenen Bürgermeisters Nikolaus Brömse, im Namen des Kaisers die Wiederherstellung der alten Ordnung in Lübeck forderte, verließ Wullenwever vorzeitig die Versammlung. Der erst anschließend ausgehandelte Waffenstillstand war für Lübeck nachteilig.
Zurück in Lübeck brachte Wullenwever die über sein eigenmächtiges Handeln empörte Gemeinde durch feurige Reden wieder auf seine Seite. Um weitere Opposition im Keim zu ersticken, verbot er Versammlungen ohne Zustimmung des Ausschusses. Die kritischen Stimmen im Rat schaltete er mit einem Verweis auf das Mandat Heinrichs des Löwen aus, nach dem jeweils ein Drittel der 24 Ratsherren für ein Jahr ausscheiden müsse. Auf diese Weise gelang es ihm, fast alle seine Gegner aus dem Rat zu drängen. Die meisten von ihnen verließen die Stadt. Superintendent Hermann Bonnus überbrachte er persönlich das Predigtverbot.
Allerdings hatte er nicht nur die innenpolitische Opposition erzürnt, sondern sich auch außenpolitisch viele Feinde gemacht, darunter den holsteinischen Adel, der einen Teil der enteigneten Domherren stellte. Wullenwevers arrogantes Auftreten führte zudem dazu, dass der schwedische König Gustav I. Wasa die Handelsprivilegien für Lübecker Kaufleute, die diese 1524 als Dank für ihre Beteiligung beim schwedischen Unabhängigkeitskrieg erhalten hatten, aufhob und ein Bündnis mit Dänemark schloss. Davon war besonders Wullenwevers Nachbar Harmens Israhel betroffen.
Grafenfehde Bearbeiten
Ein Jahr nach dem Tod des Königs Friedrich I. war die Thronfolge in Dänemark noch ungeklärt. Jörgen Kock hatte Kontakt aufgenommen mit dem Söldnerführer Christoph von Oldenburg. Dieser, ein Bruder der regierenden Grafen von Oldenburg, war ein Cousin sowohl von Herzog Christian als auch des abgesetzten dänischen Königs Christian II., die beide aus dem Haus Oldenburg stammten. Mit Christian II. war er zudem befreundet. Jörgen Kock plante mit ihm die Befreiung des auf Schloss Sonderburg inhaftierten Christian II., von dem er sich eine schnelle Realisierung seiner Pläne versprach. Im April 1534 kam Christoph nach Lübeck und bat dort um Unterstützung. Ausschuss, Rat und Gemeinde stimmten geschlossen für den Eintritt Lübecks in den dänischen Erbfolgekrieg, die sogenannte Grafenfehde. Die Lübecker sahen darin eine letzte Chance, die alte wirtschaftliche Vormachtstellung zu erhalten.
Schon bevor Christoph von Oldenburg am 14. Mai 1534 mit seinen Truppen in Lübeck eingetroffen war, war der Lübecker Feldherr, Wullenwevers Vertrauter Marx Meyer, ohne Kriegserklärung in Holstein eingefallen. Seine Überfälle auf Burgen der Familie Rantzau geschahen aber ohne Wissen der Lübecker Bürgermeister. Die Verhandlungen mit Christoph von Oldenburg zogen sich dagegen hin. Der Lübecker Rat verlangte von ihm, die Verpflichtung zu unterzeichnen, Lübeck die Schlösser Helsingborg und Helsingør zu überlassen, die den Sundzoll sicherten. Erst Mitte Juni war der Vertrag unterzeichnet und der Graf brach mit seinen Truppen auf und eroberte in schneller Folge eroberte er Seeland und Fünen, während gleichzeitig aufständische Bauern unter Skipper Clement Jütland unter ihre Gewalt brachten. Der Großteil von Dänemark stand damit unter der Kontrolle der Lübecker Verbündeten.
Angesichts dieser Erfolgte plante Wullenwever nun auch, den schwedischen König Gustav Wasa abzusetzen, gegen den es in den zehn Jahren seiner Regierung bereits mehrere Aufstände gegeben hatte. Als Marionettenherrscher von Lübecks Gnade schwebte ihm der junge schwedische Prinz Svante Stensson Sture vor, den Meyer in Mölln als Geisel genommen hatte. Sture hätte als Sohn des beim Stockholmer Blutbad 1520 ermordeten Reichsverwesers Sten Svantesson Sture Rückhalt im Volk gehabt. Der 17-jährige widersetzte sich aber trotz mehrwöchiger Gefangenschaft Wullenwevers Plänen.
Die benachbarten Hansestädte waren jedoch auch diesmal nicht bereit, Lübecks Krieg zu unterstützen. Im Juli 1534 trafen Wullenwevers Sendboten in Wismar, Rostock und Stralsund ein, wo sie die Bürger gegen ihren kriegsunwilligen Rat aufbringen sollten. Aufgehetzt durch den Rostocker Syndikus Johann Oldendorp, der im April 1534 zunächst inoffiziell nach Lübeck gewechselt war, bildeten sich in allen drei Städten Bürgerausschüsse, die die Bürgermeister, darunter in Stralsund Wullenwevers Kritiker Nikolaus Smiterlow, absetzten. Doch erst nachdem anfängliche Erfolge einen leichten Gewinn zu versprechen schienen, traten die Städte und ihr mit der Aussicht auf eine Krone verlockter Landesherr Albrecht VII. von Mecklenburg dem Kampf gegen Dänemark bei, ohne allerdings die versprochenen Mittel jemals aufzubringen.
Den ersten schnellen Siegen folgten jedoch bald kriegerische Misserfolge. Herzog Christian belagerte Lübeck und unterband durch die Blockade von Travemünde jeden Handel. Wullenwevers Beliebtheit in der Stadt sank rapide. Zu diesem Zeitpunkt wurden erste Klagen laut, dass er auf niemanden mehr höre als auf den aus Hamburg gebürtigen Syndikus Oldendorp und seinen Feldherrn, den Hamburger Ankerschmied Marx Meyer. Wullenwever versuchte, dem gegenzusteuern, indem er am 12. November 1534 den Bürgermeister Joachim Gercken, der als einer der wenigen abgesetzten Ratsherren in der Stadt geblieben war, wieder in den Rat berief. Am 18. November 1534 beendete der Frieden von Stockelsdorf den Krieg in Holstein, während mit Zustimmung aller Beteiligten in Dänemark weitergekämpft wurde. Die Bürgerschaft empörte sich wegen der wirtschaftlichen Folgen des Krieges und setzte den Rücktritt des Ausschusses und die Rückkehr der abgesetzten Ratsherren durch.
Wullenwever begab sich gemeinsam mit dem Ratsherrn Godeke Engelstede nach Kopenhagen, um von dort den Fortgang des Krieges zu koordinieren. Einen erneuten Machtzuwachs Dänemarks konnte er jedoch nicht verhindern, zumal zwischen den Verbündeten Unstimmigkeiten auftraten – meist um den ausbleibenden Sold, aber auch, weil Wullenwever auf der Suche nach Verbündeten gleich mehreren Fürsten, neben Christoph von Oldenburg und Albrecht VII. von Mecklenburg auch dem englischen König Heinrich VIII. und dem sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich, die dänische Krone versprochen hatte.
Angesichts der Bedrohung hatte der dänische Reichsrat am 19. August 1534 Christian III. als König akzeptiert. Diesem gelang es Anfang 1535, den Bauernaufstand in Jütland niederzuschlagen. Gleichzeitig nahm ein schwedisches Heer Marx Meyer in Helsingborg gefangen. Angesichts dieser Niederlangen schwand Wullenwevers Einfluss in Lübeck. Nach dem Untergang der Lübecker Flotte im Juni 1535 beschuldigten ihn ehemalige Anhänger des Verrats. Wullenwever fand jedoch immer noch Unterstützung in der Gemeinde.
Am 7. Juli 1535 traf ein kaiserliches Exekutional-Mandat ein, das die Wiederherstellung der alten Ordnung und Nikolaus Brömses Wiedereinsetzung binnen 45 Tagen forderte. Ein Großteil der Bürger und auch der Ratsherren ließ sich lange von Wullenwever überzeugen, dass sein Rücktritt damit nicht gemeint sei. In der Stadt kam es erneut zu Unruhen. Die beim Hansetag erst in Lüneburg und dann in Lübeck versammelten Vertreter der Hansestädte warnten die Lübecker vor der zu erwartenden Reichsacht. In dieser Situation verließ Wullenwever Mitte August die Stadt, um Herzog Heinrich V. von Mecklenburg, den Bruder von Herzog Albrecht VII., als Vermittler zu gewinnen. Herzog Heinrich verfasste tatsächlich Schreiben an den Kaiser und das Reichskammergericht. Als Wullenwever am 23. August zurückkehrte, hatten bereits die Bürgerausschüsse und alle aus diesem Kreis in den Rat Gekommenen ihren Rücktritt erklärt, „damit die Stadt Lübeck aus Noth bleibe“. Wullenwever fand sich gänzlich ohne Unterstützer. Am 26. August 1535, dem letzten Tag vor Ablauf des kaiserlichen Ultimatums, trat er schließlich auch zurück. Brömse versprach im Gegenzug, dass die Stadt beim lutherischen Glauben bleiben dürfe, wobei die Aufsicht über die Kirche von den von der Gemeinde gewählten Kirchenältesten auf den Rat überging. Nicht einmal der Armenfürsorge, die nach Bugenhagens Entwurf ein Kollegium von Gemeindegliedern übernehmen sollte, blieb in der Hand der Bürger. Allen, auch Wullenwever, wurde Amnestie zugesichert. Am 28. August 1535 zog Brömse in Lübeck ein.
Ende Bearbeiten
Auch nach seinem Rücktritt verhandelte Wullenwever weiter mit den Mecklenburger Herzögen um die Weiterführung des Krieges. In Lübeck wandten sich die meisten Anhänger von ihm ab. Um ihm einen ehrenhaften Rückzug zu ermöglichen, sollte er in Bergedorf den Posten des Amtmanns übernehmen, den normalerweise abwechselnd der jeweils dienstälteste Ratsherr von Lübeck und Hamburg innehatte. Diese Stelle, die im September 1536 freigeworden wäre, trat Wullenwever aber nicht an. Stattdessen versuchte er, Söldnertruppen, die südlich von Hamburg im Hadelner Land auf ihren Einsatz warteten, nach Dänemark zu bringen, um damit die verbündeten dänischen Städte Kopenhagen und Malmö zu unterstützen. Trotz einer Warnung durch Joachim Gercken verließ er Lübeck. Im November 1535 wurde er im Auftrag des Erzbischofs von Bremen, Christoph von Braunschweig-Lüneburg, gefangen genommen und auf Burg Steinbrück eingekerkert. Zeitgenössische Chronisten wie Bernd Gysekes bezichtigten Brömse, Wullenwevers Festnahme inszeniert zu haben. Demnach soll Bernt van Melen, der 1534 als Nachfolger von Marx Meyer zum Lübecker Hauptmann ernannt worden war, Wullenwevers Abreise an Klaus Hermelink verraten haben. Hermelink wiederum hatte früher in Lübecker Diensten gestanden und pflegte engen Kontakt zu Brömse. Nach einigen von Hans Regkmann zitierten Schriftstücken habe Brömse selbst den Plan zum Justizmord mit Fürst Heinrich von Braunschweig geschmiedet. Er habe Wullenwever empfohlen, die Truppen, die die Lübecker ihren Verbündeten zugesagt hatten, persönlich in Empfang zu nehmen, Hermelink mit der Gefangennahme beauftragt und den Bischof von seiner Verabredung mit dessen Bruder benachrichtigt.
Lübeck führte den Krieg in Dänemark auch nach Wullenwevers Rücktritt und Gefangennahme zunächst weiter. Im Januar 1536 verhandelten die Bürgermeister Brömse und Gercken in Hamburg mit König Christian III. über die Friedensbedingungen. Die Verantwortung schoben sie dabei ausschließlich Wullenwever und dem auf der Festung Varberg belagerten Meyer zu und erreichten damit am 14. Februar 1536 einen für Lübeck günstigen Friedensschluss. Marx Meyer musste im Juni 1536 kapitulieren und wurde hingerichtet. In Dänemark endete die Grafenfehde erst am 6. August 1536 mit der Kapitulation Kopenhagens.
Im März 1536 wurde Wullenwever in Rotenburg an der Wümme mehrmals, zum Teil in Anwesenheit der Lübecker Ratsherren Nikolaus Brömse, Nikolaus Bardewik und Joachim Gercken, peinlich befragt. Unter der Folter gestand er, gemeinsam mit einigen anderen Mitgliedern des Bürgerausschusses eine Verschwörung gegen den Lübecker Rat und die Aufrichtung eines Täufer-Regiments nach Vorbild des Münsteraner Täuferreichs geplant zu haben. Diese Geständnisse soll ihm der dänische Rat Melchior Rantzau entlockt haben. Einige seiner Vertrauten aus der Anfangszeit des Bürgerausschusses, u. a. Johann von Elpen und Harmen Israhel, wurden daraufhin verhaftet. Sie wurden allerdings bereits nach wenigen Wochen in den Hausarrest entlassen, da in Lübeck den Beschuldigungen wenig Glauben geschenkt wurde. Der ehemalige Bürgermeister Ludwig Taschenmaker starb jedoch infolge dieser Haft. Syndicus Oldendorp, 1534/35 Wullenwevers wichtigster Vertrauter und Ratgeber und von diesem am stärksten belastet, wurde seltsamerweise nicht verhaftet, sondern konnte unbehelligt aus Lübeck fortziehen.
Jürgen Wullenwever wurde durch den Bruder des Bremer Erzbischofs, Fürst Heinrich II. von Braunschweig-Wolfenbüttel, bei Wolfenbüttel zum Tode verurteilt und am 24. September 1537 am Hohen Gericht am Lechlumer Holz durch das Schwert hingerichtet; sein Körper wurde viergeteilt und auf vier Räder gelegt. Kurz vor seinem Tod widerrief er alle Geständnisse bis auf die Fehde in Holstein. In Lübeck ließ man nach Wullenwevers Hinrichtung ein Spottgemälde mit karikaturhaft überzeichneten Zügen anfertigen. Das Wappen zeigt einen Galgen. Der lateinische Text lautet übersetzt: „Getreues Bildnis des Georg Wolweber, vormals Bürgermeisters von Lübeck, Aufrührers und Vorkämpfers von Verschwörern, der endlich im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel viergeteilt die verdienten Strafen erlitt. Und als er zur Hinrichtung geführt wurde, nach dem Leben gezeichnet. Im Jahre des Herrn 1537, am Montag vor Michaelis.“
Nachwirkungen Bearbeiten
Wullenwevers Besitz wurde nicht eingezogen, wie es sonst bei Hingerichteten üblich war. Dies ist als Indiz dafür zu werten, dass die Hinrichtung in Lübeck nicht als rechtmäßig angesehen wurde. 1540 verklagten Hans und Joachim Wullenwever die Witwe ihres Bruders auf Herausgabe des Erbes. Da sie jedoch nur einen Beweis vorbrachten, dass sie seine „vulle broder“ seien, nicht jedoch belegen konnten, dass ihre Ansprüche die der Witwe überragten, wurden sie abgewiesen. 1543 war auch Wullenwevers Witwe verstorben.
1536 wurde Joachim Wullenwever aus dem Hamburger Rat ausgestoßen. Er hatte seinen Bruder während der Grafenfehde und auch in dessen Gefangenschaft mit mehr als 20.000 Mark unterstützt. Wegen des Prozesses gegen seinen Bruder wurde ihm Verrat vorgeworfen. Dazu trug auch sein Verhältnis mit Agneta Willeken, der ehemaligen Geliebten von Jürgen Wullenwevers Vertrautem Marx Meyer, bei. Er verlor zudem das Handelsmonopol für die Faröer. Joachim Wullenwever musste 1553 Hamburg verarmt verlassen und zog nach Malmö, wo er 1556 starb. Von Hans Wullenwever ist ein Sohn Michael bekannt, der 1565 im Prozess gegen Agnete Willeken aussagte.
Rezeption Bearbeiten
Wullenwevers Persönlichkeit und Wirken wurden im Laufe der Jahrhunderte sehr unterschiedlich beurteilt.
Zeitgenössische Beurteilung Bearbeiten
Bereits seine Zeitgenossen hinterließen uneinheitlichen Beschreibungen. Der Ratssekretär Lambert Becker bewertete in seinem Bericht über die Tagfahrt nach Kopenhagen 1532 Wullenwevers Charakter und Verhalten sehr kritisch. Über aufbrausendes Benehmen und Sturheit berichteten auch andere, die mit ihm zusammentrafen. Der Stralsunder Bürgermeister Smiterlow warnte ihn: „Herr Jorgen, ich bin bei vielen Handlungen gewesen, aber nie gesehen, das man so mid sachen, als ir thut, vorfahren, Ir werdet midt dem Kopffe an die Mauer lauffen, das ir auf dem Hindern werdet sitzen gehen.“
Nach Wullenwevers Tod beschrieb ihn Hermann Bonnus in seiner Chronika der vörnemlikesten Geschichte vnde handel der Keyserliken Stadt Lübeck von 1539 als „von Natur nicht ein Vngeschickter Mann“, aber dickköpfig und „gantz unbeständig in seinem Führnehmen“. Aufgrund seiner Charakterschwäche habe er nicht auf den vernünftigen langjähriger Ratsmitglieder gehört, sondern sich von Marx Meyer verführen lassen. Andere Chronisten wie Reimar Kock, der die Grafenfehde als Lübecker Feldprediger miterlebt hatte und später Pastor der Petrikirche in Lübeck wurde, berichteten neutral oder sogar positiv über Wullenwever. Hans Regkmann beendete seinen Bericht über die Grafenfehde und Wullenwevers Hinrichtung gar mit dem, ein Chronogramm enthaltenen Vers „Die von Lvbeck mögen an allen Tagen / den Tod des Jörg Wülnwebers beklagen.“ Sehr negativ urteilte dagegen Lambert von Dalen, der 1533/34 der Wortführer derjenigen war, die gegen Wullenwevers Politik protestiert hatten, in seinem Bericht über die Jahre 1530 bis 1537. In seinen Augen hatten sich die Bürgerausschüsse und besonders Wullenwever der Kriegstreiberei und der Blasphemie schuldig gemacht.
19. Jahrhundert Bearbeiten
In der Vormärz genannten Epoche rückte Jürgen Wullenwever als Beispiel eines bürgerlichen deutschen Helden und Vorkämpfers gegen die Unterdrückung durch das Patriziat und eine als Fremdherrschaft empfundenen monarchische Regierung in den Fokus des Interesses. Die erste Monografie über Wullenwever verfasste Friedrich Wilhelm Barthold 1835. Sein Ziel war, „zwei tüchtige deutsche Männer, den Dictator der Hansen, Jürgen Wullenweber, und seinen Magister equitum, Marcus Meier, der Schande [zu entziehen], mit welcher kurzsichtige Zeitgenossen und indolente Nachkommen ihr Andenken gebrandmarkt haben“. Barthold verglich Wullenwever, bei ihm ein Kämpfer sowohl für die Demokratie als auch für das Evangelium, dem das kriegsmüde, „kleinmütige“ „veränderliche“ Volk die Gefolgschaft aufkündigte, mit Perikles. Für die kriegerische Niederlage machte er das fehlende gemeinsame Ziel im aus verschiedenen Söldnergruppen zusammengewürfelten „Heer der Städte“ verantwortlich, für Wullenwevers Hinrichtung den Rachedurst des katholischen Adels und Verrat. Er endete seinen Aufsatz mit dem von Regkmann überlieferten Vers. Bartholds Darstellung hatte großen Einfluss auf die literarische Bearbeitung des Themas in den folgenden Jahrzehnten.
Emanuel Geibel beschrieb in seinem zuerst 1845 im Morgenblatt für gebildete Leser veröffentlichtem Gedicht Eine Septembernacht eine Vision, die er im Ratskeller zu Lübeck hatte. Das Zeitgedicht thematisiert mit Wullenwevers und Marx Meyers Protest gegen das Königreich Dänemark und dessen Sundzoll die damals akute Schleswig-Holstein-Frage. Wullenwever und Meyer erscheinen als Symbole vergangener, aber auch ersehnter künftiger deutscher Größe. 1846 schilderte Hermann Kunibert Neumann Wullenwever in seinem langen Gedicht Jürgen Wullenweber, der kühne Demagoge durchaus positiv als Demagogen und Volkstribun, der den Märtyrertod stirbt.
Karl Gutzkow erklärte kurz nach der Märzrevolution, die er Berlin miterlebt hatte, und dem Ausbruch der Schleswig-Holsteinischen Erhebung von 1848 im Vorwort seines Dramas Wullenweber, „dem deutschen Nationalgefühl […] erhebende Genugthuung“ verschaffen zu wollen, und rief das deutsche Volk auf, sich „nicht auf seine Staatsmänner, nicht auf seine Fürsten, sondern auf sich selbst zu verlassen“. Doch auch „das Dänenthum, dem Urquell unserer deutschen althistorischen Erinnerung so nahe stehend,“ wollte er durch die positive Darstellung der Anna Rosenkranz würdigen.
Nach den Revolutionsjahren 1848/49 erschienen weitere Werke über Wullenwever. Zunächst nahm Ernst Deecke Herrn Jürgen Wullenweber 1852 in seine Lübischen Geschichten und Sagen auf und berichtete dort von Wullenwevers Heldentaten als Seefahrer und Teilnehmer des Kriegs gegen Christian II. und einer Privatfehde mit einem namentlich nicht genannten Ritter.
Ausführlich behandelte der Historiker Georg Waitz Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik in seinem 1855/56 erschienenen dreibändigen Werk. Er war Mitglied der holsteinischen Ständeversammlung und hatte sich 1846 für die Unteilbarkeit Schleswig-Holsteins ausgesprochen. Angeregt durch Caspar Paludan-Müllers Beschäftigung mit den dänischen Quellen zur Grafenfehde, die 1853 als Grevens Fejde, skildret efter trykte og utrykte Kilder veröffentlicht wurden, erschloss er in deutschen und niederländischen Archiven vorliegendes Material. Waitz äußerte zwar Sympathie für den „kühnen“ Wullenwever und dessen „kräftige, warme Ueberzeugung von der Wahrheit der evangelischen Lehre“, zeichnete in seiner quellenorientierte Darstellung jedoch ein differenzierteres Bild als Barthold und widerlegte die von Deecke erzählten Sagen. Durch die beigegebene Edition zahlreicher bis dahin ungedruckter Quellen ist Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik nach wie vor die wichtigste Quellensammlung zu Wullenwever und seiner Zeit und Grundlage aller späteren wissenschaftlichen Publikationen.
Ebenfalls 1856 erschien der dreibändige Roman von Ludwig Köhler, der wie Bartholds Monographie, aus der er im Vorwort zitiert, eine Ehrenrettung oder eher Verherrlichung darstellt. Auch Adolf Calmberg widmete sein Schaugedicht von 1862 dem Andenken an Barthold, „den wackren Freund des deutschen Bürgerthum“. Diesem folgend, schilderte er Wullenwever als einen aufrechten, nur dem eigenen Gewissen verpflichteten lutherischen Bürger, während sich sein Gegenspieler, der altgläubige Patrizier Brömse, zur Aufrechterhaltung seiner Stellung auf den Kaiser, eine „fremde Macht“, beruft und nicht vor Hinterlist zurückschreckt.
In Heinrich Kruses Trauerspiel Wullenwever von 1870 ist dieser „ein schlichter deutscher Mann“ im Kampf für das „Deutsche Vaterland“ und nicht zuletzt „der Hansa letzter Held und Märtyrer“. Seine Gegenspieler sind weniger der mit der katholischen Kirche verbündete Bürgermeister Brömse als vielmehr Lambert von Dalen, der als geradezu biblischer Versucher auftritt, was Wullenwever messianische Bedeutung verleiht. „Doctor Oldendorp“ erweist sich als Verräter, und auch der leichtfertige Marx Meyer wird eher negativ gezeichnet. Kruse spielt auch auf den Deutsch-Französischen Krieg an.
Der Chemnitzer Lehrer Anton Ohorn, ein 1872 zum Luthertum konvertierter Priester, veröffentlichte 1881 den Aufsatz Jürgen Wullenwever in Geschichte und Dichtung, in dem er die Reformationsunruhen in Lübeck parallel zu Bauernkrieg und Ritterkrieg als „soziale[n] Kampf“ in Folge von Luthers Von der Freiheit eines Christenmenschen darstellte und Wullenwevers Hinrichtung als vom katholischen Patriziat angeregten „Justizmord“. Nach einer kurzen Zusammenfassung der geschichtlichen Ereignisse stellte er die bis dahin erschienene Literatur vor. Auch in seinem erstmals 1892 erschienenen Jugendroman Der Bürgermeister von Lübeck erscheint Wullenwever als „Mann des Volkes“ ohne jeden Makel. Die Liebesgeschichte der hier noch unverheirateten Elisabeth Pynne, die mit Lambert von Dahlen verlobt ist, sich jedoch Wullenwever und dem evangelischen Glauben zuwendet, begründet bei Ohorn Dahlens Hass auf Wullenwever, der schließlich zu dessen Verrat und Hinrichtung führt. Das von Theodor Rocholl illustrierte Buch wurde in den 1920er und 1930er Jahren erneut aufgelegt.
20. und 21. Jahrhundert Bearbeiten
Obwohl Dietrich Schäfer in der Allgemeinen Deutschen Biographie 1898 urteilte: „Zu einem wirklich bedeutenden Manne fehlte ihm so gut wie Alles“ und ihm als politischen Dilettanten schilderte, blieb die heroisierende Stilisierung Wullenwevers als tragisch gescheiterter Kämpfer gegen jegliche Unterdrückung bis in die ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts verbreitet. Beispielsweise erscheint er in Ehm Welks Roman Gewitter über Gotland 1926 ähnlich wie die Likedeeler verklärt zum Sozialrevolutionär. Häufig wurde Wullenwever dabei in der Folge der Darstellung bei Waitz als Aufsteiger charakterisiert, was, wie oben dargestellt, auf einem Missverständnis beruhte.
Der Archivar Gottfried Wentz behandelte im Zusammenhang mit seiner Herausgabe der Hanserezesse der Jahre von 1532 bis 1536/37 die Zeit von Wullenwevers „Prinzipat“ von Frühjahr bis Herbst 1534. Er machte Wullenwever dafür verantwortlich, dass Lübecks „Machtmittel nicht mehr ausreichten, um die politische Gestaltung des europäischen Nordens maßgebend zu beeinflussen“.
Nach 1933 wurde die Gestalt des Jürgen Wullenwever wie die Hanse insgesamt von der nationalsozialistischen Traditionsbildung vereinnahmt. So wurde das bis dahin – und bis heute – als Buddenbrookhaus in der Mengstraße 4 bekannte Gebäude in Wullenweberhaus umbenannt. Zum vierhundertsten Jahrestag von Wullenwevers Hinrichtung malte Charles Derlien in Anlehnung an das Spottgemälde von 1537 ein neues Porträt von ihm, das ihn als heldenhaften Arier und – anders als 1537 – mit strahlenden blauen Augen darstellte. Die Unterschrift hier ist sein Widerruf vor der Hinrichtung: „Kein Dieb / kein Verräter, kein Wiedertäuffer auf Erden / bin ich jemals gewest / wills auch nimmer befunden werden“, den er an die Wand seiner Gefängniszelle geschrieben haben soll. Bezeichnenderweise fehlt die zweite Hälfte des Textes, eine Anrufung Jesu Christi als Zeugen der Wahrheit. Georg Fink, der Direktor des Stadtarchivs, pries Wullenwever als „hinreißende[n] Volksmann“, und im Zweiten Weltkrieg diente er zum Beispiel für das Durchhalten trotz Niederlagen.
Die marxistisch-leninistischen Geschichtsschreibung der DDR machte aus dem Sozialrevolutionär Wullenwever einen Helden im Klassenkampf. Ihr galt er ähnlich wie Thomas Müntzer als Protagonist der frühbürgerlichen Revolution. Seine Gefangennahme 1535 kennzeichnete zusammen mit der Niederschlagung des Täuferreichs von Münster im selben Jahr die „absteigende Linie der Klassenkämpfe“. Der Greifswalder Historiker Günter Korell promovierte 1976 über Jürgen Wullenwewer – eine Persönlichkeit der Zeit der frühbürgerlichen Revolution. Die Ergebnisse seiner Dissertation fasste er in der weitgehend unpolitischen, vor allem auf den bei Waitz publizierten Quellen zu Monographie Jürgen Wullenwever. Sein sozial-politisches Wirken in Lübeck und der Kampf mit den erstarkenden Mächten Nordeuropas zusammen, die besonders die verschiedenen Verhandlungen chronologisch darstellt.
In Westdeutschland stellte der Lübecker Stadtarchivs Ahasver von Brandt Wullenwever unter Aufnahme von Neumanns Begrifflichkeit in die „Reihe der Volkstribunen, Demagogen und Diktatoren“, die aus „tragischer Notwendigkeit“ das Ende der bisherigen Gesellschaftsordnung herbeiführen. Heinrich Wullenwever, der sich als Namensvetter mit der Familiengeschichte beschäftigte, gelang es, die Herkunft der Familie aus Perleburg zu rekonstruieren. Er würdigte den Beitrag der Brüder Wullenwever zur Einführung der Reformation in Hamburg und Lübeck und bemühte sich, Brandts Darstellung anhand zeitgenössischer Chroniken ein positiveres Bild von Jürgen Wullenwever als einem an den Umständen gescheiterten Idealisten gegenüberzustellen.
Rainer Postel stellt in seinem 2010 erschienenen Aufsatz die Frage Jürgen Wullenwever – Demokrat oder Demagoge?, beantwortete sie aber letztlich nicht. Ein Kämpfer für soziale Gleichheit sei Wullenwever jedenfalls nicht gewesen, denn obwohl er seinen Aufstieg zum Sprecher des Bürgerausschusses vor allem den Stimmen der Handwerker verdankt habe, habe er sie bei der Ratsneubildung übergangen. Wullenwevers Hinrichtung bewertet Postel „als exemplarische[n] Sieg der ständischen Ordnung in Stadt und Land über ihre politisch-sozialen Bedrohungen. Es war zugleich beispielhaft für den Erfolg der aufsteigenden Territorialgewalten über den Selbstbehauptungswillen der Städte. Und es war [...] ein demonstrativer Akt gegen die Reformation und ihre Anhänger.“
Literarische Adaptionen (Auswahl; chronologisch) Bearbeiten
- Emanuel Geibel: Eine Septembernacht. In: Juniuslieder. 1848 (projekt-gutenberg.org).
- Hermann Kunibert Neumann: Jürgen Wullenweber, der kühne Demagoge. Leipzig 1846.
- Karl Gutzkow: Wullenweber. Geschichtliches Trauerspiel in fünf Aufzügen (= Dramatische Werke. Band 6). Leipzig 1848 (digitale-sammlungen.de).
- Ludwig Köhler: Jürgen Wullenweber. Historischer Roman in sieben Büchern. Leipzig 1856.
- Adolf Calmberg: Jürgen Wullenweber, Bürgermeister von Lübeck. Ein Schaugedicht. Leipzig 1862 (digitale-sammlungen.de).
- Heinrich Kruse: Wullenwever. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Leipzig 1870 (google.de).
- Anton Ohorn: Der Bürgermeister von Lübeck. Leipzig 1892.
- Fritz von Unruh: Jürgen Wullenweber. Drama. 1910.
- Franz Fromme: Juergen Wullenwever unde Marks Meyer. Een nedderduetsch Spill. 1924.
- Ehm Welk: Gewitter über Gotland. Roman. 1926. (1927 von Erwin Piscator für die Bühne bearbeitet).
- Ludwig Tügel: Juergen Wullenwever, Lübecks großer Bürgermeister. Biografie. Jena 1926.
- Hugo Paul Uhlenbusch: Jürgen Wullenwever. Roman. Alemannen Verlag, Stuttgart 1937.
- Heinz-Jürgen Zierke: Eine livländische Weihnachtsgeschichte. Zwei historische Erzählungen. VEB Hinstorff Verlag, Rostock 1982.
Namensgeber Bearbeiten
Nach Jürgen Wullenwever wurde 1922 die Jürgen-Wullenwever-Straße im Lübecker Stadtteil St. Gertrud benannt.
Das 1954 gegründete SPD-nahe Lübecker Druckunternehmen Wullenwever-Druck knüpfte an die sozialrevolutionäre Interpretation Wullenwevers an.
Literatur Bearbeiten
- Friedrich Wilhelm Barthold: Jürgen Wullenweber von Lübeck oder die Bürgermeisterfehde. In: Historisches Taschenbuch. Band 6, 1835, S. 1–200 (google.de).
- Emil Ferdinand Fehling: Jürgen Wullenwever. In: Lübeckische Ratslinie, Nr. 636, 2. Auflage, Lübeck 1925, S. 95–99 (Wikisource).
- Hellmuth Heyden: Zu Jürgen Wullenwevers „Grafenfehde“ und ihren Auswirkungen auf Pommern. In: Greifswald-Stralsunder Jahrbuch, Band 6, VEB Hinstorff Verlag, Rostock 1966, S. 29–41.
- Rainer Postel: Wullenwever, Jürgen. In: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck. Band 13, 2011, S. 494–506.
- Rainer Postel: Jürgen Wullenwever – Demokrat oder Demagoge? In: Zeitschrift für Lübeckische Geschichte. Band 90, 2010, S. 11–26 (vlga.de [PDF]).
- Anton Ohorn: Jürgen Wullenwever in Geschichte und Dichtung. In: Programm der Technischen Staatslehranstalten … zu Chemnitz. Chemnitz 1881, S. 3–34 (google.de).
- Dietrich Schäfer: Wullenwever, Jürgen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 299–307.
- Theodor Schwartz: Jürgen Wullenwever, Bürgermeister von Lübeck, Geboren zu Hamburg 1493, enthauptet bei Wolfenbüttel 1537. Hamburg 1887.
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. 3 Bände, Berlin 1855–56.
- Gottfried Wentz: Der Prinzipat Jürgen Wullenwevers und die wendischen Städte. In: Hansische Geschichtsblätter. Band 56, 1931, S. 83–111 (hansischergeschichtsverein.de [PDF]).
- Heinrich Wullenwever: Beiträge zur Herkunft und zur zeitgenössischen Beurteilung des Lübecker Bürgermeisters Jürgen Wullenwevers. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 48, 1962, S. 77–101 (uni-hamburg.de [PDF]).
- Christian Friedrich Wurm: Die politischen Beziehungen Heinrichs viii. zu Marcus Meyer und Jürgen Wullenwever. Erläutert aus den Cotton`schen Handschriften im Britischen Museum. Hamburg 1852 (googlebooks).
Weblinks Bearbeiten
- Wilhelm Heise: Jürgen Wullenweber, Lübecker Hanseat und Gefangener auf der Burg Steinbrück (beruht vor allem auf Tügels heroisierender Darstellung)
Einzelnachweise Bearbeiten
- Heinrich Wullenwever: Ahnenliste Wullenwever aus Perleberg mit Hamburger Ahnen vor 1500, in: Deutsches Familienarchiv V (1956), S. 218–224; S. 222.
- Bart Holtermann: The Fish Lands. German trade with Iceland, Shetland and the Faroe Islands in the late 15th and 16th Century. De Gruyter, Oldenbourg 2020, ISBN 978-3-11-065165-2, S. 125–128 und 439 ff. (oclc.org).
- Johann Martin Lappenberg: Joachim Wullenwever, Hamburgischer Oberalte und Rathsherr. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 3, 1851, S. 109–135 (uni-hamburg.de).
- Heinrich Wullenwever: Beiträge zur Herkunft und zur zeitgenössischen Beurteilung des Lübecker Bürgermeisters Jürgen Wullenwevers, S. 97.
- ↑ Heinrich Wullenwever: Beiträge zur Herkunft und zur zeitgenössischen Beurteilung des Lübecker Bürgermeisters Jürgen Wullenwevers. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 48, 1962, S. 77–101; S. 83.
- Archiv der Hansestadt Lübeck AK 11: Königstraße 60–81.
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 1, 1855, S. 424.
- Günter Korell: Jürgen Wullenwever. Sein sozial-politisches Wirken in Lübeck und der Kampf mit den erstarkenden Mächten Nordeuropas. Hrsg.: Hansische Arbeitsgemeinschaft der Historiker-Gesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik (= Abhandlungen zur Handels- und Sozialgeschichte. Band 19). Weimar 1980, S. 48.
- Antjekathrin Graßmann: Einige Bemerkungen zu den geistlichen Bruderschaften in Lübeck. In: Harm von Seggern, Gerhard Fouquet (Hrsg.): Beiträge zur Sozialgeschichte Lübecker Oberschichten im Spätmittelalter: Vorträge einer Arbeitssitzung vom 14. Juli 2000 in Kiel. Kiel 2005, S. 41–53; S. 48 (uni-kiel.de [PDF; abgerufen am 30. November 2023]).
- Rainer Postel: Wullenwever, Jürgen. In: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck. Band 13, 2011, S. 494–506; S. 495.
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 3, 1856, S. 110.
- ↑ Heinrich Wullenwever: Beiträge zur Herkunft und zur zeitgenössischen Beurteilung des Lübecker Bürgermeisters Jürgen Wullenwevers. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 48, 1962, S. 77–101; S. 80.
- Wilhelm Jannasch: Reformationsgeschichte Lübecks vom Petersablass bis zum Augsburger Reichstag 1515–1530. Schmidt-Römhild, Lübeck 1958, S. 90.
- ↑ Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 1, 1855, S. 45.
- Zu den Anfängen der Reformation in Lübeck siehe: Wilhelm Jannasch: Reformationsgeschichte Lübecks vom Petersablass bis zum Augsburger Reichstag 1515–1530. Schmidt-Römhild, Lübeck 1958.Wolf-Dieter Hauschild: Kirchengeschichte Lübecks. Christentum und Bürgertum in neun Jahrhunderten. Schmidt-Römhild, Lübeck 1981, S. 167–178. und
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 1, 1855, S. 50 f.
- ↑ Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 1, 1855, S. 75–78.
- Antjekathrin Graßmann: Lübeckische Geschichte. 2. Auflage. Lübeck 1989, ISBN 3-7950-3203-2, S. 385.
- Wolf-Dieter Hauschild: Kirchengeschichte Lübecks. Christentum und Bürgertum in neun Jahrhunderten. Schmidt-Römhild, Lüebck 1981, S. 182.
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- Rainer Postel: Jürgen Wullenwever – Demokrat oder Demagoge? In: Zeitschrift für Lübeckische Geschichte. Band 90, 2010, S. 11–26; S. 13 f. (vlga.de [PDF]).
- Günter Korell: Jürgen Wullenwever. Sein sozial-politisches Wirken in Lübeck und der Kampf mit den erstarkenden Mächten Nordeuropas. Hrsg.: Hansische Arbeitsgemeinschaft der Historiker-Gesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik (= Abhandlungen zur Handels- und Sozialgeschichte. Band 19). Weimar 1980, S. 50–52.
- Wolf-Dieter Hauschild: Kirchengeschichte Lübecks. Christentum und Bürgertum in neun Jahrhunderten. Schmidt-Römhild, Lüebck 1981, S. 184–186.
- ↑ Wolf-Dieter Hauschild: Kirchengeschichte Lübecks. Christentum und Bürgertum in neun Jahrhunderten. Schmidt-Römhild, Lübeck 1981, S. 190.
- Antjekathrin Graßmann: Lübeckische Geschichte. 2. Auflage. Lübeck 1989, ISBN 3-7950-3203-2, S. 387.
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- Carsten Jahnke: Die Hanse. Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-15-019206-1, S. 156.
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- ↑ Antjekathrin Graßmann: Lübeckische Geschichte. 2. Auflage. Lübeck 1989, ISBN 3-7950-3203-2, S. 394.
- Wiedergegeben in Rudolf Häpke: Die Sundfrage und der Holländisch-lübische Konflikt auf der Tagung zu Kopenhagen (1532). In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. 1911, S. 90–136; ab S. 106 (google.de).
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- ↑ Astrid Friis: Kock, Jørgen. In: Dansk Biografisk Leksikon. 2014, abgerufen am 19. November 2023 (dänisch).
- Gottfried Wentz: Der Prinzipat Jürgen Wullenwevers und die wendischen Städte. In: Hansische Geschichtsblätter. Band 56, 1931, S. 83–111; S. 88.
- ↑ Antjekathrin Graßmann: Lübeckische Geschichte. 2. Auflage. Lübeck 1989, ISBN 3-7950-3203-2, S. 398.
- Rainer Postel: Jürgen Wullenwever – Demokrat oder Demagoge? In: Zeitschrift für Lübeckische Geschichte. Band 90, 2010, S. 11–26; S. 18 (vlga.de [PDF]).
- Hans-Jürgen Vogtherr: Der Schweden-Kaufmann Hermann Iserhel und Gustav Vasa. In: Zeitschrift des Vereins für Lübecker Geschichte und Altertumskunde. Band 94, 2014, S. 137–169; S. 166.
- Friedrich von Alten: Graf Christoff von Oldenburg und die Grafenfehde. Hamburg 1853, S. 142–143.
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- Rainer Postel: Jürgen Wullenwever – Demokrat oder Demagoge? In: Zeitschrift für Lübeckische Geschichte. Band 90, 2010, S. 11–26; S. 21 (vlga.de [PDF]).
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 3, 1856, S. 99–104.
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 3, 1856, S. 107.
- Tim Lorentzen: Johannes Bugenhagen als Reformator der öffentlichen Fürsorge. Mohr Siebeck, Tübingen 2008, S. 272.
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 3, 1856, S. 168.
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 3, 1856, S. 171.
- Heinrich Wullenwever: Beiträge zur Herkunft und zur zeitgenössischen Beurteilung des Lübecker Bürgermeisters Jürgen Wullenwevers. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 48, 1962, S. 77–101; S. 89–91.
- Hans Regkmann: Lubeckische Chronick : Das ist, Alle vornembste Geschicht vnd Hendel, so sich in der Kayserlichen Reichs Stadt Lubeck, von zeit ihrer ersten erbawung zugetragen: Wer jederzeit dero Bürgermeister, vnd Bischoffe gewesen [et]c. uf das kürtzes, aus gewissen Authoren vnd Alten Chronicken, in drey Büchern zusammen getragen Durch Hans Regkman. Band 3. Gotthard Vögelin, Straßburg 1619, Sp. 204–207 (luebeck.de).
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 3, 1856, S. 154–160.
- Mikael Venge: Melchior Rantzau bei denstoredanske.dk (dänisch)
- Sabine Pettke: Oldendorp, Johann. In: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck. Band 8, 1987, S. 262–268; S. 266.
- Heinrich Wullenwever: Beiträge zur Herkunft und zur zeitgenössischen Beurteilung des Lübecker Bürgermeisters Jürgen Wullenwevers. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 48, 1962, S. 77–101; S. 92.
- Wilhelm Ebel: Lübecker Ratsurteile Bd. 3, Nr. 448; 450
- Heinrich Wullenwever: Beiträge zur Herkunft und zur zeitgenössischen Beurteilung des Lübecker Bürgermeisters Jürgen Wullenwevers. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 48, 1962, S. 77–101; S. 85.
- Bart Holtermann: The Fish Lands. German trade with Iceland, Shetland and the Faroe Islands in the late 15th and 16th Century. De Gruyter, Oldenbourg 2020, ISBN 978-3-11-065165-2, S. 127–128 (oclc.org).
- Heinrich Wullenwever: Beiträge zur Herkunft und zur zeitgenössischen Beurteilung des Lübecker Bürgermeisters Jürgen Wullenwevers. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 48, 1962, S. 77–101; S. 87.
- Elena di Venosa: Lübeck’s Burgomeister Jürgen Wullenwever and Danmark. In: Andrea Meregalli, Camilla Storskog (Hrsg.): Bridges to Scandinavia. 2016, ISBN 978-88-6705-412-1, S. 27–38; S. 32 f.
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 1, 1855, S. 238 (google.de).
- Zitiert nach Rainer Postel: Jürgen Wullenwever – Demokrat oder Demagoge? In: Zeitschrift für Lübeckische Geschichte. Band 90, 2010, S. 11–26; S. 21 (vlga.de [PDF]).
- Hans Regkmann: Lubeckische Chronick : Das ist, Alle vornembste Geschicht vnd Hendel, so sich in der Kayserlichen Reichs Stadt Lubeck, von zeit ihrer ersten erbawung zugetragen: Wer jederzeit dero Bürgermeister, vnd Bischoffe gewesen [et]c. uf das kürtzes, aus gewissen Authoren vnd Alten Chronicken, in drey Büchern zusammen getragen Durch Hans Regkman. Band 3. Gotthard Vögelin, Straßburg 1619, Sp. 208 (luebeck.de).
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 3, 1856, S. 530 f. (google.de).
- Friedrich Wilhelm Barthold: Jürgen Wullenweber von Lübeck oder die Bürgermeisterfehde. In: Historisches Taschenbuch. Band 6, 1835, S. 1–200; S. 8.
- Friedrich Wilhelm Barthold: Jürgen Wullenweber von Lübeck oder die Bürgermeisterfehde. In: Historisches Taschenbuch. Band 6, 1835, S. 1–200; S. 92.
- Friedrich Wilhelm Barthold: Jürgen Wullenweber von Lübeck oder die Bürgermeisterfehde. In: Historisches Taschenbuch. Band 6, 1835, S. 1–200; S. 132 f.
- Anton Ohorn: Jürgen Wullenwever in Geschichte und Dichtung. In: Programm der Technischen Staatslehranstalten … zu Chemnitz. Chemnitz 1881, S. 3–34; S. 19.
- Christian Volkmann: Emanuel Geibels Aufstieg zum literarischen Repräsentanten seiner Zeit. Berlin: Metzler 2018, ISBN 978-3-476-04807-3, zugl Diss. Flensburg 2016, S. 205 mit Anm. 188.
- Karl Gutzkow: Wullenweber. Geschichtliches Trauerspiel in fünf Aufzügen (= Dramatische Werke. Band 6). Leipzig 1848, S. XIX, XXII und XXIV (digitale-sammlungen.de).
- Ernst Deecke: 180. Herr Jürgen Wullenweber. In: Lübische Geschichten und Sagen. Lübeck 1852, S. 319–326.
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 1, 1855, S. VI.
- Rainer Postel: Jürgen Wullenwever – Demokrat oder Demagoge? In: Zeitschrift für Lübeckische Geschichte. Band 90, 2010, S. 11–26; S. 11 Anm. 1 (vlga.de [PDF]).
- Ludwig Köhler: Jürgen Wullenweber. Historischer Roman in sieben Büchern. Band 1. Leipzig 1856, S. X–XII (google.de).
- Adolf Calmberg: Jürgen Wullenweber, Bürgermeister von Lübeck. Ein Schaugedicht. Leipzig 1862, S. 76.
- Heinrich Kruse: Wullenwever. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Leipzig 1870, S. 93, 96 und 185.
- Anton Ohorn: Jürgen Wullenwever in Geschichte und Dichtung. In: Programm der Technischen Staatslehranstalten … zu Chemnitz. Chemnitz 1881, S. 3–34; S. 3 und 15.
- Dietrich Schäfer: Wullenwever, Jürgen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 299–307.
- Rolf Hammel-Kiesow: Die Hanse; Beck’sche Reihe München 2000; S. 9.
- Gottfried Wentz: Der Prinzipat Jürgen Wullenwevers und die wendischen Städte. In: Hansische Geschichtsblätter. Band 56, 1931, S. 83–111; S. 84.
- Vgl. Thomas Mann: Deutsche Hörer! 2 (April 1942): „An Ort und Stelle freilich heißt es schon längst nicht mehr das Buddenbrook-Haus. Die Nazis, verärgert darüber, daß immer die Fremden noch danach fragten, hatten es umgetauft in Wullenweber-Haus. Das dumme Gesindel weiß nicht einmal, daß ein Haus, das den Stempel des achtzehnten Jahrhunderts an seinem Rokoko-Giebel trägt, nicht gut mit dem verwegenen Bürgermeister des sechzehnten etwas zu tun haben kann. Jürgen Wullenweber hat seiner Stadt durch den Krieg mit Dänemark viel Schaden zugefügt, und die Lübecker haben mit ihm getan, was die Deutschen denn doch vielleicht eines Tages mit denen tun werden, die sie in diesen Krieg geführt haben: sie haben ihn hingerichtet.“
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik. Band 3. Berlin 1856, S. 228 f.
- Elena di Venosa: Lübeck’s Burgomeister Jürgen Wullenwever and Danmark. In: Andrea Meregalli, Camilla Storskog (Hrsg.): Bridges to Scandinavia. 2016, ISBN 978-88-6705-412-1, S. 27–38; S. 30.
- Max Steinmetz: Die frühbürgerliche Revolution in Deutschland 1476 bis 1535. Thesen zur Vorbereitung der wissenschaftlichen Konferenz in Wernigerode vom 21. bis 24. Januar 1960. In: Max Steinmetz (Hrsg.): Die frühbürgerliche Revolution in Deutschland (= Studienbibliothek DDR-Geschichtswissenschaft. Band 5). DeGruyter, 1985, S. 38–48; S. 39.
- Reinhold Wulff: Sammelsrezension zu Werken über die Hanse 1980–1995. Abgerufen am 30. November 2023.
- Ahasver von Brandt: Geist und Politik in der Lübeckischen Geschichte. Lübeck 1954, S. 31.
- Heinrich Wullenwever: Beiträge zur Herkunft und zur zeitgenössischen Beurteilung des Lübecker Bürgermeisters Jürgen Wullenwevers. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 48, 1962, S. 77–101.
- Rainer Postel: Jürgen Wullenwever – Demokrat oder Demagoge? In: Zeitschrift für Lübeckische Geschichte. Band 90, 2010, S. 11–26; S. 25 (vlga.de [PDF]).
- Zur Unternehmensgeschichte siehe Andreas Feser: Vermögensmacht und Medieneinfluss: Parteieigene Unternehmen und die Chancengleichheit der Parteien. Berlin 2003 zugl. Diss. Würzburg 2003, ISBN 978-3-8330-0347-9, S. 150.
Personendaten | |
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NAME | Wullenwever, Jürgen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker und Bürgermeister der Hansestadt Lübeck (1533–1535) |
GEBURTSDATUM | vor 1488 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 24. September 1537 |
STERBEORT | Wolfenbüttel |