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Max Steinmetz 12 Oktober 1912 in Frankfurt am Main 11 September 1990 in Leipzig war ein deutscher Historiker Seine Forschungstatigkeit zur Universitats und zur Reformationsgeschichte machte ihn zu einem der bedeutendsten Historiker der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines Versicherungsangestellten wuchs in bescheidenen Verhaltnissen in Mannheim auf 1932 legte er das Abitur an einem humanistischen Karl Friedrich Gymnasium Mannheim ab Steinmetz begann 1932 33 das Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universitat Heidelberg und trat dem NS Studentenbund bei Der SA gehorte er von 1933 bis 1940 an 1 Er entdeckte seine Neigung fur Geschichte und wechselte das Studienfach Nach einem kurzen Aufenthalt an der Universitat Frankfurt am Main setzte er seine Studien an der Universitat Freiburg i Br fort Er wurde 1939 in Freiburg im Breisgau bei Gerhard Ritter promoviert uber die Politik der Kurpfalz unter Ludwig V Nach der Promotion trat Steinmetz eine Assistentenstelle beim Projekt Deutsche Biographie der Reformationszeit unter der Leitung von Wilhelm Maurer 1900 1982 an der Universitat Marburg an 1940 wurde er von der deutschen Wehrmacht eingezogen und wurde als Funker ausgebildet Aufgrund seiner Sehschwache war er nicht felddiensttauglich und diente deshalb als Schreiber in der Militarverwaltung in Frankreich Im November 1944 erfolgte seine Versetzung in das Kurland In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges geriet Steinmetz in sowjetische Gefangenschaft Wahrend seiner vierjahrigen Haftzeit begann er sich mit dem Marxismus Leninismus auseinanderzusetzen und wurde ein uberzeugter Anhanger der kommunistischen Idee Im Juli 1949 erfolgte seine Freilassung Eine Woche nach seiner Entlassung trat er in die Deutsche Verwaltung fur Volksbildung ein Parallel dazu ubernahm er eine Lehrtatigkeit an der Arbeiter und Bauern Fakultat und an einer Bibliotheksschule in Berlin Bereits 1949 hatte er einen Antrag um Aufnahme in die SED gestellt doch wurde ihm die Mitgliedschaft zunachst verwehrt Erst 1952 erhielt er das Parteibuch 1952 hatte er einen Lehrauftrag an der Humboldt Universitat zu Berlin inne Seit 1954 wurde er Nachfolger des verstorbenen Karl Griewank an der Universitat Jena mit einer Dozentur betraut Im Jahr 1957 habilitierte er sich mit einer Arbeit uber Thomas Muntzer Zwischen 1958 und 1962 war er fur das MfS als Geheimer Informator tatig 1961 wurde er als Professor an die Karl Marx Universitat Leipzig berufen Von 1962 bis 1968 war er Dekan der Philosophischen Fakultat Steinmetz arbeitete jahrzehntelang in der Redaktion der Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft mit und war Direktor des Institutes fur deutsche Geschichte in Leipzig Die unter seiner Leitung entstandene Geschichte der Universitat Jena 1548 58 1958 wird zu den wichtigsten Leistungen der Jenaer Geschichtswissenschaft nach 1945 gezahlt Sein wissenschaftliches Hauptthema war die Fruhburgerliche Revolution in Deutschland Anfang der 1960 leitete er mit seinen Thesen zur fruhburgerlichen Revolution die Diskussion um den revolutionaren Charakter der Zeit der Reformation und des Bauernkrieges ein Steinmetz beschaftigte sich ausserdem mit der Humanismusforschung der Universitatsgeschichte sowie der Kunst und Literaturgeschichte 1977 wurde er emeritiert Steinmetz wurde 1966 mit der Ehrennadel der Karl Marx Universitat Leipzig ausgezeichnet Er erhielt 1971 die Pestalozzi Medaille in Silber 1972 den Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze und 1975 den Nationalpreis der DDR III Klasse fur seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Geschichte des deutschen Bauernkrieges 2 Die Karl Marx Universitat Leipzig machte ihn 1977 zum Ehrendoktor und 1982 zum Ehrensenator Ebenfalls 1977 wurde ihm die Ehrenplakette Fur die Verdienste um die Hoch und Fachschulbildung verliehen und er wurde Ehrenmitglied der Historiker Gesellschaft der DDR Ihm wurde der Vaterlandische Verdienstorden in Bronze 1972 und in Silber 1987 verliehen Schriften Auswahl BearbeitenMonografien Thomas Muntzers Weg nach Allstedt Eine Studie zu seiner Fruhentwicklung Berlin 1988 ISBN 3 326 00402 8 Deutschland von 1476 bis 1648 Von der fruhburgerlichen Revolution bis zum Westfalischen Frieden 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1978 mit Karl Czok Leipziger Land im Bauernkrieg Brockhaus Leipzig 1975 Das Muntzerbild von Martin Luther bis Friedrich Engels Leipziger Ubersetzungen und Abhandlungen zum Mittelalter Reihe B Bd 4 Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1971 Herausgeberschaften Die fruhburgerliche Revolution in Deutschland Akademie Verlag Berlin 1985 Literatur BearbeitenTobias Kaiser Steinmetz Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 220 Digitalisat Lothar Mertens Lexikon der DDR Historiker Biographien und Bibliographien zu den Geschichtswissenschaftlern aus der Deutschen Demokratischen Republik Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 11673 X S 579 580 Max Steinmetz 60 Jahre In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 20 Jg H 8 1972 S 1020 Max Steinmetz 65 Jahre In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 25 Jg H 9 1977 S 1092 1093 Max Steinmetz 70 Jahre In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 30 Jg H 9 1982 S 836 837 Max Steinmetz 75 Jahre In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 35 Jg H 9 1987 S 819 820 Laurenz Muller Diktatur und Revolution Reformation und Bauernkrieg in der Geschichtsschreibung des Dritten Reiches und der DDR Quellen und Forschungen zur Agrargeschichte Bd 50 Lucius amp Lucius Stuttgart 2004 ISBN 3 8282 0289 6 S 288 320 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Steinmetz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Max Steinmetz Historiker im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Siegfried Hoyer Max Steinmetz 1912 1990 In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Anmerkungen Bearbeiten Harry Waibel Diener vieler Herren Ehemalige NS Funktionare in der SBZ DDR Frankfurt am Main u a 2011 S 324 325 Berliner Zeitung 2 Oktober 1975 S 5 Normdaten Person GND 170081125 lobid OGND AKS LCCN n87819752 VIAF 98236236 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinmetz MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 12 Oktober 1912GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 11 September 1990STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Steinmetz Historiker amp oldid 238958654