www.wikidata.de-de.nina.az
Nikolaus Bromse auch Broemse um 1472 in Lubeck 1 November 1543 ebenda war ein Burgermeister der Hansestadt Lubeck und ein Feind des Burgermeisters Jurgen Wullenwever Nikolaus Bromse in der Burgermeistergalerie im Lubecker RathausGedenktafeln an seinem Wohnhaus Konigstrasse 9 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenBromse entstammte einer Lubecker Ratsfamilie Sein Vater war der Burgermeister Heinrich Bromse Dieser stiftete in seinem Testament den Bromsenaltar fur die Jakobikirche auf dem er mit seiner Familie abgebildet ist Auf der linken der 1515 fertiggestellten Tafeln ist Nikolaus Bromse hinter seinem Vater dargestellt Nikolaus Bromse wurde nach dem fruhen Tod seines alteren Bruders des Ratsherrn Dietrich Bromse 1508 Mitglied der einflussreichen Zirkelgesellschaft und 1514 Ratsherr der Stadt dann 1520 einer der vier Burgermeister Auf Vermittlung des Kaufmanns Harmen Israhel beherbergte er im selben Jahr Gustav Wasa der kurz zuvor aus danischer Gefangenschaft entkommen war Bromse sorgte fur die Unterstutzung des Schweden durch den Lubecker Rat der damit auch die zunehmende nordische Vormachtstellung der Danen einzudammen suchte 1 1521 war Nikolaus Bromse am Hof Kaiser Karls V um dort die Beschwerde uber Storungen des hansischen Handels durch Konig Christian II von Danemark zu fuhren Nach Ausbruch der burgerlichen Unruhen der Reformationszeit verliess er als Anhanger und fuhrender Vertreter des katholischen konservativen kaisertreuen Flugels der Lubecker Politik aus Protest gegen den Eintritt in den Schmalkaldischen Bund am 8 April 1531 gemeinsam mit dem Burgermeister Hermann Plonnies die Stadt Zuerst begaben sie sich zu Albrecht VII von Mecklenburg und von dort erneut an den Hof Kaiser Karls Dieser schlug ihn im August 1531 zum Ritter und ernannte ihn gemeinsam mit seinem Bruder dem Juristen Heinrich Bromse zum Kaiserlichen Rat Seine Flucht aus Lubeck und seine Schreiben an Rat Burgerausschuss und Amter in denen der Stadt die Reichsacht angedroht wurde sollten nicht sofort alle Neuerungen ruckgangig gemacht werden fuhrten zu Unruhen in der Bevolkerung Zunachst wurden die verbliebenen Ratsherren unter Arrest gestellt dann setzte der Ausschuss der 64 verordneten Burger unter Jurgen Wullenwever durch dass die entflohenen Burgermeister als abgesetzt gelten sollten Um die in einem angeblich von Heinrich dem Lowen erlassenen Mandat festgelegte Zahl von 24 Mitgliedern wieder zu erreichen veranstaltete der Ausschuss eine Nachwahl Mattheus Packebusch der alteste der verbliebenen Burgermeister musste im August 1531 sieben von neun Losen ziehen auf denen Namen ratsfahiger Ausschussmitglieder standen Diese neuen Ratsherren wurden daher Zettelherren genannt Durch die Ruckschlage die Lubeck in der Grafenfehde erlitt und spatestens mit dem Frieden von Stockelsdorf im November 1534 wuchs die Unzufriedenheit mit der Politik des neuen Rats ebenso wie die Bereitschaft die kaiserlichen Forderungen zu erfullen solange die Stadt evangelisch bliebe Bromse machte den Rucktritt der Ausschusse der aus diesen in den Rat erhobenen Herren und vor allem Wullenwevers zur Bedingung seiner Ruckkehr Am 28 August 1535 zog er feierlich in Lubeck ein Mit Joachim Gercken nahm er im Januar 1536 an den Friedensverhandlungen mit Christian III teil Sie fuhrten zum Frieden von Hamburg 1536 In Sachen Wullenwever traf Bromse sich am 22 Januar 1536 mit Heinrich II in Buxtehude Zugegen war er auch bei der Peinlichen Befragung Wullenwevers im Marz 1536 in Rotenburg Wumme Als Burgermeister liess er 1537 erstmals eine Taler Munze pragen die spater als Bromsentaler bezeichnet wurde 1538 39 forderte er die Reorganisation der Universitat Rostock 2 Bromse war ein frommer Katholik und blieb bis zu seinem Lebensende ein Feind der Reformation 1518 stiftete er den von dem niederlandischen Maler Adriaen Isenbrant gemalten Dreikonigsaltar in der Marienkirche auf dem er selbst als einer der drei Konige abgebildet ist 3 Dieser Altar wurde 1942 zerstort Seiner Schwester Adelheid Bromse gelang es als Abtissin die Aufhebung ihres Klosters durch den Lubecker Rat unter Berufung auf die Reichsunmittelbarkeit ihres Klosters mit seiner Hilfe zu verhindern Bromse war mit Margarethe geb Berck verheiratet Sie war Tochter von Heinrich Berck und Nichte von Tideman Berck Von ihr erhielt er 1519 das Doppelhaus Konigstrasse 61 und 63 4 Er bewohnte das Haus Konigstrasse 9 das er von seinem Vater geerbt hatte 5 und kaufte 1537 das Nachbarhaus Er und sein Sohn Heinrich 1518 nach 1554 6 bauten beide Hauser aus Seit 1550 bewohnte es seine Tochter Margarethe mit ihrem Mann Gotthard IV von Hoveln Die Tochter Elisabeth war mit Hieronymus Luneburg verheiratet In seinem Testament teilte Bromse ein Vermogen von mindestens 60 000 Lubsche Mark darunter uber 23 000 Mark in bar und 42 Hauser allein in Lubeck von denen er Renten bezog auf 7 Kein anderer Lubecker seiner Zeit war annahernd so reich Ein Gemalde Portrat von ihm hangt im Lubecker Rathaus und im Schabbelhaus Literatur BearbeitenOlof Ahlers Bromse Nicolaus In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 629 f Digitalisat Friedrich Bruns Der Dreikonigsaltar der Marienkirche und die Familie Bromse in Zeitschrift des Vereins fur Lubecker Geschichte und Altertumskunde 32 1951 S 105 108 Emil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie Lubeck 1925 Nr 604 Anders Fryxell Erzahlungen aus der Schwedischen Geschichte Band 2 Stockholm und Leipzig 1843 Wilhelm Mantels Bromse Nicolaus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 352 f Einzelnachweise Bearbeiten Fryxell Lit S 10 Marko A Pluns Die Universitat Rostock 1418 1563 eine Hochschule im Spannungsfeld zwischen Stadt Landesherren und wendischen Hansestadten Koln Weimar 2007 S 266 Foto des Dreikonigsaltar Konigstrasse 60 81 pdf abgerufen am 1 November 2018 Konigstrasse 1 10 pdf abgerufen 7 Dezember 2014 In diesem Jahr kaufte er ein Haus Archiv der Hansestadt Lubeck AH 04 Hauseigentum pdf abgerufen am 10 Dezember 2014 Werner Richter Lubeckische Vermogen im 16 und 17 Jahrhundert 1500 1630 Berlin 1913 S 11 13 85Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nikolaus Bromse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 137562071 lobid OGND AKS VIAF 81737132 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bromse NikolausALTERNATIVNAMEN Broemse NikolausKURZBESCHREIBUNG Burgermeister von Lubeck und Feind Jurgen WullenweversGEBURTSDATUM vor 1485GEBURTSORT Lubeck Heiliges Romisches ReichSTERBEDATUM 1 November 1543STERBEORT Lubeck Heiliges Romisches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaus Bromse amp oldid 237199703